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fVO
Zweiter Band
Gott bii Lehren.
Ein Hausschatz för das deutsche Volk,
Herausgegeben
Karl Friedrich Wilhelm Wander.
Wen dio deutschen Sprichwörter nicht durch und doroh
erbauen, der hat kein deutschee Gewiesen und keinen
deutschen Wits. BogumU OoUt.
Zweiter Band.
Gott bis Lehren.
F. A. B r o c k h a 11 s.
18 70.
-^^w::.^
.. ->«»:
Vorrede.
Vi enn auch eine Aussprache , wie sie beim Schluss des ersten Bandes des Deutschen Sprichwörter-
Ltxikon nothwendig war, jetzt nicht erforderlich ist, so scheint es mir doch angemessen, auch den zweiten
Band mit einigen Worten zu begleiten.
Zuerst gebe ich dem OefQhl der Freude darüber Ausdruck, dass der Druck des Werks ohne
Unterbrechung hat stattfinden können; dass ungeachtet des noch im grossem Umfange zuströmenden
Materials, das durchgesehen, gesichtet und einverleibt werden musste, dieser zweite Band in einem
kOrzem Zeitraum beendet worden ist, als der erste erfordert hat; und dass es mir vergönnt gewesen ist,
die anstrengende und ermüdende Arbeit bisjetzt fortzuführen.
W&hrend die Vollendung des ersten Bandes gegen vier und ein halbes Jahr erfordert hat, hat sich
der zweite mit drei Jahren begnügt; vielleicht gelingt es, den dritten in noch kürzerer Zeit zu beenden.
Die Grundeinrichtung ist natürlich durchgehends dieselbe geblieben; allein es wird dem Kenner
dieses Literaturzweigs nicht entgangen sein, in welcher Weise unausgesetzt innerlich an der Verbesserung
gearbeitet worden ist.
Je bestimmter der Charakter des Kreises hervortrat, in welchem das Deutsche Sprichwörter- Lexi-
kon eine Heimstätte findet, um so leichter war es auch, das Gepräge zu bestimmen, das der Inhalt zu
erhalten hatte. Es ist daher aus dem ursprünglichen Manuscript , das sich einen sehr gemischten Be-
sitzerkreis gedacht hatte, je länger je mehr das ausgeschieden worden, was nicht streng sachlich erscheint,
und was die Beurtheiler der ersten Lieferungen als subjective Beigaben für überflüssig bezeichnen zu
müssen glaubten. Es ist dies geschehen , ohne dass dadurch der Anschauungsstandpunkt des Heraus-
gebers irgendeine Veränderung erlitten hat.
Nicht nur in diesem Punkte, sondern in jedem, der eine wirkliche Verbesserung andeutete, habe
ich den Anforderungen der Kritik Rechnung zu tragen gesucht, und im allgemeinen hat sie dies, so-
weit mir Mittheilungen darüber zugegangen sind, auch anerkannt.
Gibt es Federn , die deshalb dem Deutschen Sprichwörter- Lexikon den wissenschaftlichen Charakter
absprechen, weil es ihren Fabrikaten im Wege steht; so kann ich ihnen nur empfehlen, etwas Besseres
ZD leisten. Aber ich denke, diese Weisen werden mit ihren Werken so lange warten, bis unser Detttsches
Sprichwörter- Lexikon beendet ist, weil ihre Arbeit dann viel leichter sein wird.
Auch diejenigen , welche an der Aufnahme fremder Sprichwörter , insofern sie in der Reihe der deut-
sdien stehen, Anstoss nehmen, werden gefunden haben, dass ihre Zahl und mit dieser ihr Aergemiss geringer
geworden ist. Ich bin ganz damit einverstanden, dass sie nicht in den Text gehören, und lasse sie nur dann
dort stehen, wenn ich ein deutsches, dem ich sie als ParaUele beifügen kann, augenblicklich nicht finde.
Denn daran, dass es für jeden, durch ein fremdes Sprichwort ausgedrückten Gedanken ein deutsches
gibt, zweifle ich nicht; aber es aus 150000—200000 herauszufinden, ist nicht das Werk des Suchens,
sondern des zufälligen Begegnens. Und so bitte ich denn diejenigen patriotischen Augen, welche sich
dadurch verletzt fühlen , für diese Fremdlinge um einstweilige Schonung. * Für mich hat es einmal ein
Interesse, zu vergleichen, wie Nichtdeutsche, und wären es selbst Neger, über einen verwandten Gegenstand
denken und in welche Form sie ihre Gedanken kleiden. Dieser Grun(^ und nicht die mir wohlwollend
untergeschobene Absicht, die Zahl der deutschen Sprichwörter zu erhöhen, hat mich dabei geleitet. Um
den letztem Zweck zu erreichen, brauchen wir keine Sprichwörter zu importiren; es darf blos jeder deutsche
Lehrer an seinem Orte ein einziges bisher noch nicht gedrucktes — und es gibt an jedem Orte mehr als
eins — zu Papier bringen, so wächst der in Schrift gefasste deutsche Sprichwörterschatz um hundert-
taoäend , während sich im Text des Deutschen Sprichwörter -Lexikon zusammen kaum eintausend fremde
befinden dürften.
' £• gibt Qbrigeni anch einen Standponkt, welcher die Bereicherung de» Taterlftndiscben Bprichwörtersohatzes durch
fremd« Sprichworter für vortbeilhaft und wUuichenawerth erachtet. Bo sagt Oberst von Pla-fnckner in teintr Ausgabe und Ueber-
Mtimag des Tao-te-king des Lao-t»e (Leipzig 1870, S. 113), dass die vielen Spricbwürter, welche die Chinesen ausser den den
■«•«rifco a. t. w. verwandten, den eigenthUmlichen besitzen, werth seien, in der Uebersetznng dem allgemeinen Sprich-
«tetcncbats, xonftchst also nnierm deutiohen, einverleibt zu werden.
VI Vorrede.
Diese Bemerkung soll durchaus keinen polemischen Charakter haben; sie soll blos die Kritik,
welche gerade gegen diesen Punkt Sturm läuft, beruhigen.
Als ich mich in den vierziger Jahren, nachdem die erste Reinschrift eine Arbeit in Stärke von
700 Bogen hergestellt hatte, vergeblich bemühte, eine Terlagshandlung für den Druck zu finden, „weil das
Buch zu stark werde", bedauerte ich dies gar sehr, liess mich indess von der Fortsetzung der Arbeit auch
dann nicht abhalten, als der Durchschuss das frühere Manuscript auf 1400 Bogen gebracht hatte. Erst
nach einer Reihe von Jahren, als sich die Handschrift mittels Durchschuss noch einmal verdoppelt hatte,
gewann die jetzige Yerlagshandlung Vertrauen zu dem Unternehmen; und ich würde es für jetzt nicht nur
aufs äusserste bedauern, wenn das erste Manuscript gedruckt worden wäre; ich würde es ebenso stark
beklagen, wenn das jetzige Manuscript so zum Abdruck gelangt wäre, wie es beim Abschluss vorlag.
Ich habe schon in der Vorrede zum ersten Bande hervorgehoben, in welchem Grade erst in neuerer Zeit
der mundartlichen und sprichwörtlichen Literatur, infolge des Erwachens eines neuen nationalen
Geistes, Beachtung geworden ist.
Nicht nur das Quellenverzeichniss des ersten Bandes, auch das des zweiten liefert den Beweis von
einer Anzahl neu erschienener, dies Gebiet berührender Schriften.
Ein Blick in die 1822 erschienene Literatur der Sprichwörter von Nopitschf wie in die spätem
ergänzenden Arbeiten dieser Art von Duplessis und ZacAer wird die Üeberzeugung gewähren, wie dürftig
die Bearbeitung dieses Literaturzweigs in früherer Zeit gewesen ist.
Allein das, was seit Beginn des Drucks aus dem Volksmunde aller Gauen Deutschlands wie aus
der Literatur in allen ihren Zweigen an Sprichwörtern gesammelt und in unser Deutsches Sprichwörter-
Lexikon übergegangen ist, übersteigt ohne Uebertreibung alles, was in den von Nopitsch aufgeführten
deutschen Arbeiten enthalten ist
Es wird erlaubt sein, von dem zu sprechen, was in dieser Hinsicht das Deutsche Sprichwörter-
Lexikon geleistet hat. Vollständig einsehen wird man es erst, wenn die Qu^Uetikunde des Deutschen
Sprichworts j an der mein Freund J. Franck in Annweiler seit dreissig Jahren arbeitet, erschienen ist,
ein Werk deutscher Gründlichkeit und Ausdauer, wie demselben schwerlich ein anderes Volk ein ähn-
iches wird zur Seite stellen können. ^
1 Vor einiger Zeit fragte ich Herrn Franck, wie weit aeine Arbeit vorgeschritten sei und wann er die Herausgabe in
beginnen gedenke. Es wird den Freunden der Sprich Wörterliteratur gewiss erwtUischt sein , darüber einige Nachricht zu er-
halten. Herr Franck schrieb mir ror kurzem :
„Sie fragen mich schliesBlich nach dem Fortacbritt meiner langjährigen Arbeit: Bibliographie des deutschen Sprichworts.
Obgleich ich von vornherein die Schwierigkeiten keineswegs unterschätzte, die mit der Veranschaulichung einer aber alle
Jahrhunderte sich erstreckendeu und, soweit dies eines Einzigen Kraft vermag, auch vollständigen systematisch geord-
neten Quellenkunde unserer deutschen Sprichwörter verbunden sind; so war ich doch weit entfernt, zu ahnen, bis zu
welchem Orade diese Schwierigkeiten bei der Ausführung seibat sich steigern wtLrden und die nur der in ihrem vollen Um-
fange zu würdigen versteht, der je einmal mit ähnlichen Arbeiten sich beschäftigt hat. Diese häufen sich aber ganz beson-
ders für die ältesten Zeiten und bis zum Ausgang des Mittelalters. Die Durchforschung so vieler in diese frülicru Perioden
fallender Schriftwerke, den Quellen und Grundlagen eines bedeutenden Theils unserer heutigen Sprichwörter, abaorbirt
vorweg die beste Kraft. Dass es aber keineswegs genüge, für diese Zeiten bloi auf die deutschen Sprichwörter sich zu
beschränken, sondern dass den lateinischen eine völlig gleiche Berücksichtigung zu schenken sei, das liegt wol ausser aller
Frage; die ,letztern sind älter und haben häufig einen formalen und materiellen Einfluss auf die erstem ausgeübt. Hierzu
kommt der fast absolute Mangel aller bezüglichen Vorarbeiten. Denn was Nopitsch und Zeusher, die zwei einzigen Parümio-
graphen für das deutsche Sprichwort, in dieser Beziehung aufzeichneten, darf jetzt wol ungenügend und mangelhaft ge-
nannt werden, selbst wenn mau von dem völligen Mangel aller Bezüge in Haupt- und Nebeuwerken absieht, die jenseit des
15. Jahrhunderts liegen. Und es hat denn auch in beiden Schriften unsere so reiche gnomologische Literatur des Mittel-
alters ebenso wenig Beachtung gefunden als die werthvollen und noch grösstentheils intacten Schätze der secuudären
Quellen des 16. Jahrhunderts, der goldenen Zeit des Sprichworts, oder die der folgenden Zeiten bis herab zu ihrer eigenen.
Endlich kommt noch hinzu die Zerstreutheit und die schwierige und kostspielige (weil möglichst autoptisch zu benutzende)
Beschaffung der Quellenschriften, die weite Entfernung aller grossem Bibliotheken und eine auf das knappste zugemessene
Zeit, die, wie leider seit so manchen Jahren, nur Lucubrationsstunden sind.
„Inzwischen aber haben sich im Laufe der Zeit meine CoUectaneen auf so bedenkliche Weise angehäuft, dass ich,
sollen mir dieselben nicht über den Kopf und das Grab wachsen und ungeachtet dessen, dass meine Desideratenlisteu noch
keineswegs erschöpft sind, auf das emstlichste daran denke, an deren Ordnung und beziehentlich Ausarbeitung Hand zu legen.
Und damit soll denn nun der Anfang gemacht werden, sodass im Laufe des nächsten Jahres, so Gott und ein Verleger will,
der erste Band im Druck erscheinen kinn. Dieser wird zunächst die proverbiale Literatur des 10. bis einschliesslich des 15.
Jahrhunderts in sich fassen und an ihn werden dann in weitem Bänden, für diese in einer grossem Zahl Aehnliches und
Verwandtes zusammenfassende Gruppen zerlegt, die Erscheinungen der folgenden Jahrhunderte sich anschliesseu. Ein letzter
wird gegen 500 grössere Originalsprach- und Stilproben bringen, als Belege zu allen Jahrhunderten.
„Kach welchen Grundsätzen aber der Auf- und Ausbau der ganzen Arbeit geschehen und dass in deren Bereich nicht blos
die Sprichwörtersammlungen im engern Sinne, sondern, was ganz unerlasslich, auch das gesammte übrige Schriftenthum jedes
Fachs, insoweit dieses irgendeinen Beitrag von Belang liefert, zu ziehen sei, darüber habe ich mich schon vor Jahren des
Nähern ausgesprochen. Ich beziehe mich unter anderm auf die Jahrgänge 1868—1869 des Anzeigers für die Kunde der deutschen
Vorseit, Herr ig' s Archiv, XL, 47 fg., und Serapettm, 1866, Nr. 12 und 22.
„Ich will nur noch die (nach Obigem) vielleicht überflüssige Bemerkung hinzufügen, dass nach einem seitdem natur-
nnd saohgemäss erweiterten Plane diese Quellenkunde des deutschen Sprichworts nicht erst in den Incunabeln des Drucks,
sondern in den ältesten Jahrhunderten ihre Anfänge zu suchen hat.
„Möchte seinerzeit meine Arbeit, die Frucht ,eines dreissigjährigen mtthereichen und arbeitsvollen Forschens und
Sammeins , bei allen Freunden der Literatur und namentlich der altern , gana bosonderi aber bei denen unsers Sprichworts
eine willkommene Aufnahme finden I"
Vorrede.
VII
I
I
uiu wiru dann vielleicht nicht begreifen können, wie mit den bisherigen Hülfsmitteln noch ciu
VTttk »ii? J.i* Deutsche Sprichwörter- Lexikon , und noch dazu in einer kleinen Stadt oder «ar auf dem
ioode »« schaffen war. Doch liegt es mir fern, in die Schilderung der Schwierigkeiten, die mir oft
b€J einem einzelnen Artikel, ja bei einem einzelnen Sprichwort begegneten, einzugehen.
Seit dem Beginn des Drucks haben aber forlgesetzt Anregungen stattgefunden, wenn auch nicht
mm gkic h t n &ssigem Erfolge; indess hat wol jede Einladung zur Mitwirkung jeder ausgegebenen Lieferung
etaeni Punkte zu irgendeiner Theilnahnie veranlasst. In einzelnen Gauen unser» Vaterlandes
die AoBprachen. aus dem Volksmunde zu summein, ausserordentlich günstig gewirkt.* In andern
büebeti sie fastg^anz wirkungslos. Dazu gehört leider Schlesien, dus Laud , in dem ich wohne und arbeite,
Von den so und so viel tausend Lehrern hüben sich, wie aus dem Verzeichniss der Mitarbeiter
iBt, etwa ftinf oder sechs zu irgendeiner Theilualime bewegen lassen, und doch erfordert das
Samaieb keine grüssem Opfer als den Gebrauch von Auge und Ohr, Bleistift und ein Blatt Papier.
Jeder Aufforderung zum yammelii wird in der Regel die Antwort; Es gibt hier keine nicJit bereits
jübekiiLBie Sprichwörter, oder eine ähnliche. Es dürfte aber keinen deutschen Gau geben, der eine so
imToOfconainene Sammlung seiner Sprichwuiter aufzuweisen hat wie Schlesien; keinen, dtr ein so dlirftiges
l^otilnw besitzt wie Schlesien. Ifnd dennoch hat fast jeder Ort einen Reichthuni von Spracheigenheiten,
»o« Sprichwörtern und Redensarten , von voIkstJiUmlichen Sitten, Gcbrüuchen. Aberglauben u. ». w. Aber
«De Versuche, sie zu sammeln, bleiben, wie vor mir Prof. Wtinhold u. a. erfahren haben, erfolglos.
Man möge diese Bemerkung besonders deshalb «ntschuldigen, weil die schlesischen Sprichwörter
bei weiem nicJit in der Vollsliuidigkeit im Leutschctt SpnchHortar- Lexikon erscheinen, als sie nach
dem Beichtbam, in welchem sie im Volksurunde vorbanden sind , vertreten sein künnten, und als mau
wpl b«Ä»jpnicheji und erwarten durfte, da der Herausgeber gerade in Schlesien lebt. Wenn es sich be-
ftiftigie, wa« vor einiger Zeit ein Reisender dem Verfasser als Merkwürdigkeit erziüilte, dass er in der
BtblkiUick der Schlesischen Gesellschaft für vatcriändische Cultur in Breslau vergeblich nach einem Exem-
|ilmr d« Deutschen Sprichwörter- Lc^rikon gefragt habe, so würde darin nur die Theilnahme für alles
Schtcsiscbe ihren consequenten Ausdruck finden.
Wenn man dem Deui^chtn Sjprichwurtcr- Lexikon das Zeugnisa geben sollte, dass es in der
otler andern Hinsicht :in Werth gewonnen habe; so fühle ich mich vor allem denen zu besonderm
Daiüc rerpflichtct, die mich dabei in dieser oder jener Weise hei meiner Arbeit unterstützt haben. Es
i*t keine Lieferung ausgegeben worden , in der ich von dieser Unterstützung nicht Zeugniss geben konnte.
Die gHkiiie Anzahl derer, die Beiträge zum ersten Bande gegeben haben, sind dem üuiernohmen aus-
d«aenid treu geblieben, und an Stelle derer, di« wir durch den Tod verloren haben oder die in ihrem
KrcMC Keuea nicht fanden, haben sich andere Freunde gefunden, tlenen allen ich hier auf das verbind-
Jlkblte danke und Me um weitere Unterstützung ersuche.
Was die Zahl der in diesem zweiten Bande enthaltenen Spridiwörter betrifft, so ist sie der des
tttten Bandes im allgemeinen gleich. Der erste Band enthiüt (vgl. Vorrede, S. xi) iu runder Zahl 45000
und löouo sinnverwandte fremde Sprichwörter, und dies ZahlenverhüUnisa ist auch im zweiten
febUeben. Jede Lieferung bietet al**o durchschnittlich aü<)(i deutsche und 1000 fremde, zuaam-
■la 4000 Sprichwörter, und es ist mithin, was schon früher einmal angedeutet worden ist, A^^ Deutsche
8prickwtört^r-Le.cikon nicht blos die vollständigste, ea ist auch beziehungsweise die wohlfeilste
illar Sprichwortersammlungen. Vor nicht knger Zeit hob ein Recensent im Malaiin für die Lite-
rwtmr tl«e AuBlandea die Iü67 in Stockholm erschienene vergleichende Sprichworiermmmlunff von K,
Mann rftbmend hervor. Sie kostet 1% Thaier und enthült bS2 Sprichwörter iu fiinf oder sechs
w&hrend eine Lieferung des Deutschen Sprichwörter- Lccikon mehr als sechsmal so viel bietet,
wohlgeordnet , mit Erklärung und einer die ganze Literatur umfassenden Citatenangalie versebent
litis mcbt Bor in mehrem Mundarten, Bonderu in sechs bis zehn Spracben , sodass aus jeder unserer Lie<
liJh wiQ hier nur an «Im erinnero, wa« Herr Lehrer Frinchbier 1d KäDigaberg infolge der Anregang galeietet hat.
meine Bitte um BeUrftge wandt« er lich an die Lehrer der ProTiaz PreusBen, und ■teilte mir da* eingegangene
Taifflgang. Sfilter Ueii er et, nachdem ee durch vreitere Beitrage TcrroUstAndigt worden war, ala eigene Samm-
na TU«1 Ftttutiich« SprichwvrUr und volktlhümliche H^demmrtrm (Königsberg 1S€4> erscheinen {vgl, daa Vorwort daini
e. 4 u Daa klaiii« Back, welofaea IMS Knnunem enthült, ging in die ProTins und rief überall Ergftnxungan hervor, lodai»
l^ald «üM ntnm Aaftag* der Prnw»ücA«n Sprichwörter und wlktiMmtic^tn Rtdentarten (Berlin 18<>5) ericheinen konnte, deren
9ummm mit «SM achti«Mt> Herr FrUchbitr hat aber damit ieiuo TJittiglteit auf diesem Gebiet nicht für beendet angeiehen; er
von »einen waokem Amtagenoisen in der ganton Prorina. gManunclt und horanage^ben Preu*tuch€ Votki-
imd r^imfiele (BerUn 16«7); ein itattlichor Octavband Ton 296 S«it«n. Dieie Arbeit gab wieder cu neaen Sammlungeu
di« eben jeUl unter dem Titel Mtxtntpruch vnd Zauberiwut. Ein Beitrag sur GegchtckU dta At^ertUtubrnt in d«r
fy#M»ra (B«cUni870, 167 Seiten) ertohienen ■ind. Abgeaehen davon, daae Herr FriicA^ier eine groete An4ali] hjtbar
Alrvettita gadruekter Sprichwörter tait dem Encheinen der zweiten Aaflage seiner PreusiiteAen Sprichttörtfr gesammelt
mir ftu d»m Dmuckt SprichwCntrUxik^n rar Verfugung geitellt hat, arbeitet er weiter und «war an einem TolUtAndlgon
tffcn« Ar «Ü« PTOViu Preneten.
Um »daa fc « Uagt nahe, wa« unser Spriehwflrtcrschats, was unsere mandartUcbe und voiluth am! iehe Literatur ge-
inta» «CBB slatt der wenigen Lehrer in unterm QuallenTeneichniit Jeder Lehrer in aeiuem Ort» so tammalte, wts
dar VT»vl&a Ptattsian gethas haben und thun, und wenn sich in jedem deatacbea Lande Eis Maaa wie Harr
fr ftodat dar dai faaaaxnelia Material ordnet« and beraaegAbe.
VIII Vorrede.
ferungen ein halb Dutzend weit reichhaltigere Sammlangen, wie die schwedische ist, gemacht werden
können.
An Berichtigungen habe ich nur geben können, was mir von freundlicher Hand zugegangen ist
oder was ich zuf&Uig entdeckt habe. Die Redaction und Ergänzung des Manuscripts, das den wackern
Setzer mitunter zu einer Stelle unter den Märtyrern berechtigt, nimmt, verbunden mit dem Lesen der letz-
ten Correcturen^ meine Zeit so in Anspruch, dass ich etwaigen Fehlem nicht so nachspüren kann, als ich
selbst möchte. Ich würde aber sehr dankbar dafür sein, wenn diejenigen Besitzer des Deutschen Sprich-
toörter-Lexikon, welche dazu in der Lage sind, so wie es bereits einzelne gethan haben, die Fehler
und Irrthümer, die ihnen beim Oebrauch begegnen, auf ein Blatt notiren und mir, sei es direct oder
durch die Yerlagshandlnng, zugehen lassen wollten, damit ich vor dem Schluss des ganzen Werks die
betreffenden Berichtigungen mittheilen könnte. Ich muss bekennen, dass mir gar manches, was einer
Verbesserung bedürfte, aller Sorg£alt ungeachtet, oft wol infolge der Ermüdung, entgeht, was dem fremden
Leser sofort ins Auge fällt.
In einer Fortsetzung des QueUenverzeichnisses habe ich alle die Schriften aufgeführt, welche seit
dem Erscheinen des ersten Bandes zur Benutzung hinzugekommen oder yon Mitarbeitern für den Zweck
ausgebeutet worden sind. Yon verschiedenen Seiten sind mir Broschüren, Kümmern von Zeitschriften, in
denen sich Stoff zur Benutzung oder Artikel zur Beachtung fanden, zugegangen, wofür ich den Förderern
des Werks besten Dank sage. Doch darf ich wol bemerken, dass auf dem grossen Gebiet des deutschen
Zeitschriftwesens sehr viel Sprichwörtliches unbeachtet bleibt.
An das Quellenverzeichniss schliessen sich die Namen derjenigen an, welche mich durch Beiträge
unterstützt haben. Endlich habe ich auch wieder eine Zusammenstellung von Gruppen verwandter sprich-
wörtlicher Bedensarten beigefügt.
Herr Oberstudienrath Wagner in^Darmstadt schliesst eine seiner Besprechungen, mit denen er in
treuer Ausdauer das Deutsche Sprichwörter-Lexikon von Beginn seines Erscheinens bisjetzt begleitet hat,
mit den Worten: „In diesem ebenso für die deutsche Sprache — dem jetzt einzigen Bande und einzigen
gemeinsamen Kleinod der deutschen Nation in ihrer Gesammtheit — wie für die deutsche Culturgeschichte
wichtigen Werke, in welchem die Anschauungen, Ansichten, Urtheile, Irrthümer und Erfahrungen, Rechts-
grundsätze, Elugheits- und Weisheits-, Glaubens- und Sittenlehren der frühem Geschlechter aller Bil-
dungsschichten und Berufeklassen sich abspiegeln, ist ein sprechendes Bild des deutschen innem Wesens
und Charakters , wenn auch nur in einzelnen , unverbundenen Strichen gegeben *S und will es dadurch den
„Vermöglichen'* und „namentlich den öffentlichen Bibliotheken" empfehlen. Ich bin dadurch dieser
unnützen Mühe überhoben und kann mit dem Wunsche schliessen , dass mir die Beendigung eines Werks
vergönnt sein möge , das , was auch die berechtigte Kritik daran aussetzen oder die weniger berechtigte Sil-
benstecherei dagegen einwenden möge , so lange es eine deutsche Literatur gibt , doch der Krystallisations-
punkt für den deutschen Sprichwörterschatz bleiben wird, wobei es sich, ohne Veränderung des Knochen-
gcnppes, blos um Ausscheidungen und Zusätze handeln kann.
Hermsdorf bei Warmbrunn, II. August 1870.
K F. W. Wander.
Qu eil eil Verzeichnis 8,
I. Verzeichniss der Werke,
welche dem Deutscheti Sprichwörter ^Lejnkon als Grundlage gedient haben.
( Die in dem Werke angewandte Abkürzung^ der Titel ist jedeBmal ▼orangesteilt.)
Tatchfnhuch =■ Tiiüobetibuch der historischen
0««Jlschaft des Cantotis Aargüu für 18G0 vua
E. L. Rochholtz und C. Öchröier. Aarau 18Ü0-
JbitJfrtkjn = Uamburger Statuten von Aaderaon. Drei
Bande. Hamburg 1782.
= Deut»ch<s Sprichwörter. Düsseldorf^ Arnz &C.
TW. l: Sprichwörter in Bildern, {io BlJ Tbl. 3. Sprich-
w6Tt«r in alMin uud n<>i]cn Godicbten. (BnlLiUl b'! Ge-
ilit^bM von Schwab, Geliert, Geibf^l u. *., dio nur Spricli*
(ur Ueber««brift hab«u.)
Da« Stadtrecht von München. Von Franai
Aaer. München iS40.
^amtna ^ Austria oder Üesterreichiacher UnirerflaU
K«leader. Wien 1840 fg.
.^fpcnfin = Johannifi Aventini dtA Hochgelehrten weit
berümbten Bayeriääi'h^'n GeÄchichtsschreibers Chro-
nica Bavaria. Frankfurt u. M. M.D.LXVII,
A^rtr = Jakob Ayrer's Dramen, herausgegeben von
AdjUbert von Keller. Füaf Bünde. Stuttgart 1865.
Bummiforttn ^ III — Aus der Tolksmässigen L'eberliefc'
ruB^ der Heimat. Vi>n F. Amand Baumgartea.
Bt i»t die« dM dritte Heft, und behandelt die Volka-
sitMn ObfTOctorroicb«, Oebart, Heirath und Tod be-
CraSand. £• gebart zu ditu» XXIX. B&riobt Über d»t Ma-
MMUa Fnui.ci»Cf*-C)irij'Unum, dai 13i>^^ ertchioDen «mu musa,
ttsd «abaint oicbt in den Bnchbiindvl geknmmoa bu sein»
4a •• wvdar nit Eraclieinun^ort noch Jahr reraeben lit.
B Idi bab« »fl durch di« Gut« de« Herru Verfaiitan au
^^^^^ Asfkac VS70 erbalteu. Ucber die beiden vorauBReganB«n«n
^^^^B Mmitm, di« ich mU I uad 11 bezeichne, vgl. das Quellsu-
^^^^f Tai»«ialtiiiKa cum ertten B«nde.
^P^telafetJi, Grvmhach ^ Gruuibach von L, Becbsteio.
B Drei Theile. UildburghauAen 1839.
» BttJter = Die Pfah und die Pfalzer. Von A. Becker.
!L«ei(fzig 18ii8.
ßwru = Pürsii^hgang im Diekicht der Jagd* und Forst-
g;«cchK'hte ron C. H. E. Freih. von Berg. Drea-
^^^H den l$6d. (Enthält Jägerschreie, Reim- und
^^^^B 'Wetflstirücbe.)
^^^Bbaj^er ^ So sprechen die Schwaben. Sprichwör-
^^^^B-I^r, Redenaarten und Reime, ge:^ammelt von An-
^^^" loa Birlinger Berlin 18G8.
JSMbm = Jüdische Sprichwörter, gesammelt vau Muritz
Leip/ig 1857.
ükrer = Der Blindenführer. Strasburg 1526.
IBotf =K Zur Charakteristik de« niederdeutschen Volkts.
{In 8pricbwörtern.) Von Ernst Boll; im vGlo-
Imm», Bd. 8. Hildburghausen 1865.
ßmwmk ^ Behmiflche Chronica u. s. w. dorcb Martin
B*t««k. 1637.
fliwrfffi SclmlbL =. SchulbUtt für die Provinz Bran-
ilenbori^. fleraujigegebeu von F. L. Striez , C. Bor-
Reiehhelm- >ech«iindxwanztgster Jahrgang.
(Botbält S. 643—657 Luther'sche Sprichwörter.)
^ Chronica der Fünten za Anhalt. Von
HroCtal 1566.
DyocleltauQs Leben von Hau^ von Bühel. Her-
HMgflCeb«n «Od Adnlbert Keller. Quedlinburg
IMl.
Comp. ^ Compendium der Logik von M. Wulff.
^t»g Battoem, Pfarrherm iu WolflFersted. Anno
Il>74, gedruckt «u Leipzig durch Jac Berwalds
Pr. km Toblaa macht tm Serapeum ( IM», Nr. SS, fl. 351 J
St'aiOKWOaTiB-LaxixoM. IL
Mittbeilan{7 dartlber. Das Buob findet sich in dor Stadt-
bibllotbek j!u Zittau; dip daraus angeführten bpricbwOrter
verweisen mit Buchataben auf die Seiten, wahrend die dee
liattner im Quelleu\rera«ich,nlaa au Band 1 dl* Seiten
mit Ziffern angeben.
Campe — Wörterbuch der deutschen Sprache. Ver-
anstaltet uud herausgegeben von Heinrich Campe.
Fiinf Tbeile. Braunschweig 1807—13.
Cmpari — Geistliches und Weltliches «u einer volks-
thümlichen Auslegung des kleinen Katechismus
Lutheri in Kirche, Schule and Haas. Von C.
F. Caspari. Erlangen 1854.
Chaos = Latinum Chaos u. s. w. Ein Teut«che8 durch-
einander Ton unterschiedlichen Sachen u, a. w.
von D. Andr. Sutor. Augsburg 1716.
Chlumecky — Einige Dorfwcisthümer (Ban- und Berg-
teidinge) aua Mähren. Von P. Chlumecky. Wien
1856.
GiemeM =» Kleiner Kalendermann. Enthaltend die
Namen des evangelischen und kathutischen Ka-
lenders, geschichtlichen Begebenheiten auf jeden
Tag im Jabre, Sprichwörter, Wetterregeln u, «, w.,
sowie dem hundertjalirigen Kalender von 1701
—2000. Von Franz Clemens. Nordhansen 1S65.
Conlin = Der christUche Weltweise u. s. w. Erster
Theil, entworfen von A. J. Conlin, Pfarrer zu
Moning im Riess. Aug.sburg 1710.
Cramer — Pommersche Clirunica vou. Dan. Cramerns.
Ohne O. MDCH.
Crepundia = Crepundia poetica. (Eine Beigabe zu den
Nugae venales.)
Cutmann = Sententiae pverilca, pro primiä latinae lin-
gaae tyronibus. ex diu arsis scriptoribuÄ coUectac.
Per Leonhardura Culmauo. Lipsiae M.D.XLIIL
(Vgl. A. Tobias im «Serapeum», 1868, S. 149.)
Dietrich t= Buch der Weissheit von Dietrich. Zwei
Theile. Ulm M.D.CXXVII.
Dittmtr = Das Sassen- und Holstenrecht in prakti-
scher Anwendung anf einige im 16. Jahrhundert
vorgekommene Civil- und Crimirfalfalle. Von G.
W. Dittmer. Lübeck 184:i
D&ring = Die Geiselfahrt. Eine Erzählung aus dem
14. Jahrbutidert von G. Döring. Drei Theile.
Frankfurt a. M. 1833.
Dorffl = Artiiicia heroici carminis, quihus praefijta
sunt pauca quaedam distii'ha, lusus iugenii ap'
peilat« a Fried. DörfTl. Pragae 1649. (Vgl, A.
Tobias im er Serapeum j}, 1838, S. 151.)
DufcHn = Rahbißische Blumenlese, enthaltend eine
Sauimhiug, Uebersetzung nnd Erläuterung der
hebräischen und chaldäischen Sprüche des Si-
rach, talmudische Sprichwörter, Sentenzen, Maxi-
men u. s. w. Von L. Dukes. Leipzig 1844.
Dür. Chronika = Düringiscbe Chronika. Durch Zach.
Ricandruro.
Enteilen und Lahn = Der V^olksmund in der Mark
Brandenliurg. Sagen, Märchen, Spiele, Sprich-
wörter und Gebräuche, Von A. Engelien und
W. Lahn. Erster Theil. Berlin 1069.
Erdmann = Reisen im Innern Riuslands. Von J. F.
Erdmann. Leipzig 18*25^26. ( Bnthäit eine An-
xaM kalmückischer Sprichwörter.)
b
i
Qüeilenverzeichniss.
Facet. s Facetiae facetianim sire est joco-fieiiomm
fasciculas novua. Pachopelj 1645.
Facti, penn. = Fac<?tiiie pennaliiim , d. i. allerlei lu-
stige Schulbissen. 1618.
Fischart t Daminic *= J. Fischart, Von S. Dominic ....
Leben. 1571.
Fifchartj Jfütlein ss J. Fiachftrt^ Vom Ursprung der
Viert'ckechten Hütlein. 1580.
Florini = Franc. Philipiii Florini Allgemeiner kJnger
und verständiger Hausvater. Zwei Theile. Basel
1749.
Floret = Flof'j Trilingues ex riridariis LiogTarum
decerpti etc. a ü. G. C. H, Gedani 1702. (Vgl.
nSerapenm», 18B7, S. tJ2ü.)
Füratemann = Das alte Rechtsbuch der Stadt Miihl-
haus«n aus dem 13. Jahrhundert. Herausgegeben
von Fürdtemann. Nordhausen 1843.
Franck, Paradoxa = Seb. Franck, Paradoxa. Ohne
O. 1542.
Franck y Tninckenheit = Seb. Franck, Von dem grew-
Ucheu laster der tmnckenheit. Strasburg 1539'.
Franck^ Wefthucft = Wcltbuch, Warhafftige Beschrey-
bung aller Tbeil der Welt. Durch Seb. Franck
von Word. M.D.XXXIH.
Freitag ^ Soil und Haben = Soll und Haben, Roman
von G. Frey tag. Drei Bände. Sechste Auflage.
Leipzig 1856.
Friedbar» = Historische Beschreibung der Stadt Al-
ten-Stettin in Pommern. Durch Patiliim Fried-
bom. Alten-Stettin l«13.
Frohertf = Teutsch-lateiaisches Wörter -Büchloin oder
Dictioiiarioli Germauico-Latini. Ohne Ort und
Jahreszahl.
Die« Bilchkio. dta ich von H«rm Fj. Hobcdow xiir
£iiii{eht «rbAltca, «uthäU naah den HuiUmcHtne Grnmm>i'
tica« , die mit 3.256 solilioaBoa, unter dem TU«! Farrn^v
Senteniiarum eino Banunlane' tqu 612 latainlichen Spricii-
wOrt«rn. D&db folgt ;ein Begiiter aber den Inhalt de«
Buch«. A.II1 Eade d«« Boffiitut ttohtt Q«idruokt bei Chri-
■iiatt Blgmuad Froberg, aiit«r welehctn Namen ich dArauf
YerirsiBe. Der HaupttiteJ fehlt« wol in dem benutzten
Sxemplu'.)
Frommeff = Florilegium latinnni, sive Thesaurus «en-
teutianim quae in veterum puetarum Romanuruia
scriptis extant coraposuit F. Frommelt. Jena 1868.
Ftöit — Volk, Nation, Kirche. Kanspf zwischen Licht
und Finsterniitä in unserm aufgeklärten Jabrhun-
durt. Von einem Volksfreunde für» Volk (Wenzel
Fro8i), Frag iSBl.
Furstenthal = Kabbiniäche Antholii>gie oder Sammlung
von Erzählungen, Sprich Wörtern , Weiüheitsre-
geln, Lehren und Meinungen der alten Hebräer.
Breslau 1854.
Gamlffr = Lugeuschmid von Rup. Gansler. Zwei
Theile. AiiRsburg lÜtfS.
Qaupp = Da^j alte magdeburgische und hallische Recht.
Ein Beitrag zur deutschen Reoht&gcschichtc. Von
Gaupp. Breslau 1826.
Geiler = Geyler von Keyssersberg, Werke. Strass-
burg 1510.
Gcrmbcrg = (Heriuauni Germberg) Carminutn Prover-
bialium totiuii humanae etc. Loci communce. Ba-
üileae 1576.
Geasnerf Thierbvch = Gessner, Thierbuch.
Gohinn = Der christliche Weltwcise u. 8. w. Der
wahre 3. Theil. Vorgestellt von Alb. Jos. L. von
Goninn, Augsburg 17CS.
Gott/nd ca L. Gottfridi Historische Chronica der vier
Monarchien von Erschaflung der Welt biss auif
Unsere Zeiten u. s. w. Durch Matth. Merianuni.
(Die Vorrede von 164i2; das Werk geht nur bis
1617. Auf dem zweiten Titelblatt steht 1674 als
Jahreszahl.)
Qottfielj\ tiauermpiegtl = Der Bauernspiegel oder Le-
beosgeschichte des Jeremiaa Gottbelf. Von Je-
remias Gotthelf. Berlin 1851.
Gatthilf ^ Erzählungen = Erzählungen und Bilder aus
dem Volksleben der Schweiz, Von Jeremias Gott-
helf. Beriin 1850.
Gotthelf, Gtidfttag «= Der Geldstag. Von Jeremias
Gotthelf. Berlin 1855.
Gotthelf^ Jtikoha = Jakobs, des Handwerksgesellen,
Waaderangen durch die Schweiz. Von Jereipias
Gotthelf. Xwickftü 1846—47.
Gotthelf^ Käserei ^ Die Käserei in der Vehfirende, Von
Jeremias Gotthelf. Berlin 1850.
Gotthelf f Änthi = Käthi, die Grosj«mutter. Von Jere-
mias Gotthelf. Beriin 1847.
Gotthelf y Knecht = Uli der Knecht. Von Jeremias
Gotthelf, Beriin 1848.
Gottfielfy Pächter = Uli der Pächter. Von Jeremias
Gotthelf. Berlin 1850.
Öottkelf, ^chidmeister = Leiden und Freuden eines
SchoJnieisiers. Von Jeremias Gottbelf. Vier Theile.
Berlin 1848.
Granatapfel = Das Buch Granatapiel. Augsburg 1510.
Grimm e tshause n , Joteph = Der Kensche Joseph. Von
H. J, Chr. von Griinmelshaüüep. 1683.
Grimmel*huusett = Kleinere S^hrifti-n von Grimmolahau-
sen,alä: Courage, Galgenroänntein, Springinsfeld,
Das wunderbarlichc Vogelnest, Ewig währender
Kalender, Der stoltze Melcher, Teutacher Michel
ju. s.w. sind mit dem Hauptwort neben dem Ver-
fasser angegeben.
Grimmehhausen y Vogelnent = Das Simpliriantsche Vo-
gelnest. Von H. J. Chr. von Grimmeishausen.
Ohne O. 1672.
Grxibh = Penn Proverbiate, thet är: Ett Ymnigt For-
rÄd äff allehande gamble och Nye S^^enske Ord-
seder och Lireaprak. Dele genoin läiiglig Obser-
vation antecknade, dels äff Latinen och Tyskan
vthrtökte, och til Swenskan lärnpade, niedh .en
kort Förklaring for the Enfaldige sknl, sumpt
widhängde Senteotier och Verilugier; sä ock rich-
tige Concordiintier. War Swen^ke Nation (för-
modt^ligen) til tienst ocb behag Bammonskrifne
äff Chrijätoph L. Grubb. Med en iiy Tilökuing i
denne Nye Edition Bijfogat aiT Laur. Toring
Gothub. 1678.
Gsel = Nucteijs Sententiarnm , id est ein Christallinen
Spiegel den Jünglingen diei^er Zeit in der Eyl
aus fünf Sprachen zusammetiigetragen durch Jo-
hann Gsei. Greiflswalt 1627. (Vgl, «Serapetimi),
1867, S. 329.)
Gulath = Magnus Konongs iugabaetaers Golatblugs-
Laug. Havniue 1637.
Gutikow^ Ritter ~ Die Ritter vom Geiste. Neun Bände.
Von Karl Gutzkow. Leipzig 1850—52,
Gutzkow, Zauberer = Der Zauberer von Rom. Ro-
man von Karl Gutzkow, Neun Bände. Leipzigl858.
Haupt ~ Zeitschrift för deutsches Altcrthum. Heraus-
gegeben von M. Haupt,
Hat/neccius = Drey ncwe, schöne vnd lustige Comoe-
dien: I. Almansan, der Kinder Schuelspiegel,
n. Captivi, der gefangenen Leute Trew, III. Hnnsu
framia, Hans Pfriem. Jetzo ncwlicht aus dem La-
tein verdeutscht vnd zu nutz vnd gute in Druck
geben vonM. MartinuHuyneccio. Bor. M.D.L.xxxij.
Heneiiui' «= N. Heneliui) ab Henuefeld, Silesiographia
renovata. Breslau 1704.
Henneberger = Erklärung der Preussischen grossem
Landtafel von Caspar Uenneberger. Königsberg
1595,
Herberger^ Par. = Paradiessgärtlein von Herberger.
Leipzig 1625.
Hertz = Deutsche Inschriften an Haas uüd Geräth.
Beriin, Hertz. 1865.
(Steht In der erston äunmluag oater Imchri/ten.)
Herzog =^ Das Sprichwort in der Volksschule von
Herzog. Basel 1868.
Qaellenverseicluiiss«
XI
litt*k '' = LanJ und Stadt ioi Votksmunde. BeintuneD,
SfjKiclie uiitJ Spruchvers«», gesauimelt von Georg
Uft«ekiel. BerJin 1667.
BwUgma = Uet Emsiger Landregt van het Jaar 1312.
Leeowrardea 1830.
B*mm»«i»$nt»9 «» Uiinmel«tra«s , in latin genant Scala
ceU (ikutoro Joanne« Junior. Ord. Praed.). Augs-
IMrg I&IO.
Unltt%^ £»9t»fr»ier =» Die Eiielsfre««er. Roman in
drei Bänden von Karl von Uoltei. lireslau 1861.
[Sl.— 33. Band der Erzählenden äcUriften.)
-5 Mythologiichi« Beitrüge aus Wälschtirul,
«ititfoi Auhange wälscluiroliiicber Sprtchwür-
tor und Volkslieder von Ludwig von Hörmann.
Innj brück 1870.
I^ athalt Ton S- 21— M go«r«n 75 wjüiobtiro-
Ll»> >'Jrt«r iiu» 4«>m Combraihal, aus Groflso
ati'l M'^ead vou BüvereJo mit deuticber Ueber-
MtCUflsg.
ü/'iTft, Ersiihlungen ■= Geganamelte Ersählungen von
W. O. von Hom. Fraakfurr a. M. 1856.
fff/m^ Spiniutvhe •= Die Spinnsfubc, Ein Volksbuch
von W. O. Tou Hörn. Frankfurt a. M. 1846 fg.
ff/im, Wetterpruph. = Die Kunst des Wetterprophe-
aeiiMU oder die Wetterzeieben und Bauernri;gelln.
Von C, Freih. von Hort». Altona 1869.
JtiMtcJkri/'t = Jubeluchrift zur fünfundswanzigjäbrigen
Sciffcuogtfeier der Kri6drich> Wilhelms- Schule in
Stettin ; Die Bedeutung der jiümmerächeD Städte-
a»m«o, VerfÄ*st voo Tb. Schmidt. Stettin 1865.
JCtra = 08tfri«3«lund f wie eH denkt und spricht. Eine
Samoilung der gsn^aisten o^tfriesiiüchen Sprich-
wörter und Redennarten. Erklärt und heraus-
giesgaben vou W. G. Kern und W. Willms. Mit
9imtm Vonrort von W. J. Jütting. Norden 1869.
Mimtm^ter = üeber Sprichwörter, nebst einer Ans-
wmbl rnaeisehcT SprichwOrter. Von J. G. K. Ch.
Kieoewetter; im n Berlinischen Archiv der Zeit
qnd ihres Geschmacks ». Berlin 1796.
At*ill>«y^ ■> Münstersche Beiträge zur Geschichte
D«at3cbUndi>. Von Venantius Kindiinger. Drei
Theile. .Münster 1787—93.
AVtfOi >= VarMch eines deutschen Proviuzial würter-
bttob« von Anton Edeln von Klein. Zwei Bände,
llftaheim 179'i.
Sa* = ObcrIaHiitier Sprichwörter und sprich wörtliche
RedeiMarten. Geaammelt vom Oberlehrer Klix,
in d«o nBaitueiier Nachrichten », 1869. (Die Zahl
die NuaMuer dieser Zeitschrift.)
Lantäntek s Das Landbucb vou •Sohwyx im
beiglaabigten Texte. Uerausgegebeu von
M. Kothing. Zürich 18.VI.
Kothing ^ fiichuqur.lie» = Die Recht^quellen der Be-
zirke d(M Canton« 8chwyz als Folge zum Land-
buch von Sfhwjx herausgegeben von M. Kothing.
»} 1853.
Ge<tiauke» m Gedonken, Bemerkungen und
roria von A. von Kotzebue. Au« seinem
Kftoblaaae ge«amm«tt und herausgegeben von K.
M&htor. Bariio 1819.
JCr«af, (ßfwulrin = Grund Hai n Vort««angen über
4m deutsch« Privatrerht n, s. w. Von W. Th.
Km^L Drifte vermi^hrte nnd verbesserte Auf-
gabe« Göttingen 1845.
K'mtt. Lwmtbwf 9» Du» att« Stadtrecht von Lüneburg.
Von W. Tb. Krwit, Göttingen 184ti.
Krmm»^ Vwm mm ikc haß ^ Die Vormundschaft nach den
Qr— dii>mB de« deutschen Rechts dargestellt von
W. Th. Kraut. Zwei Bände. Göttinge» ia3d - 47.
J^ffiUmafr ^ Recbtsregeln und Sprüche, herausgezogen
■as d«a W. A. Frh. von Kreittmayr Anmerkungen
m &9a bajNi^cJien Gesetzbüchern. München 1848.
JEmtm B J&dbcb-dentsche Sprichwörter geäammetc
«(d erlävtMt von 11. Ktemm» Lehrer an der jü-
dischen Schule tti Satnter. Mit einem eiuleiten-
den Vorwort vom Rabbiner Chronik in Posen
(jetxt ia Chicago). (Noch Manuscript. Die Zah-
len beziehen sich auf die fortlaufenden Nummern
tu demiselben.)
Kriehitich = Siebensachen zu den stilistischen Uebun-
geit der Sehute, bestehend in aOO Themen im
Anschlufls andaa Lesebuch, 200 Sprüchen, Sprich-
wörtern und ^entenxen mit skizzirter Ausführung
n. s, w, Vou K. Th. Kriebitzöch. Berlin 1867.
KuMt = Die sterbende Kunst. Strassburg 1520.
Latendorf, Jahrbücher = Unbekannte .Sprichwörter
u. s. w. Mitgetheilt von Fr. Lütendorf , in : « Neue
Jahrbücher für Philologie und Pädagogik». Bd.
95 nnd 96, Hft. 5, Abth. 2. Leipzig 1866—67.
LapptHberg = Alterthümer des hamburger Eecbta. Von
.J. M. Lappenberg.
Lassberg ä Der Sehwabenapiegel oder schwibiachea
Land- und Lohnreeht-Bucb, uaoh einer Rocension
vom Jahre 1827 mit spätem Zusätzen heraus-
gegebeu von F. L. A. Freih. von Lassberg. Tü-
bingen lS4o.
Lauterbeck = Regentenbuch vou Lauterbeck. 1557.
Lehmann, Vhronik = Chronika der frcyen Reichs ^Stadt
Speier. VonG. Lehmunn. Frunkfnrtii.M. 1711 — 12.
Lochner » Dus deutsche Mittelalter in den wesent*
liehen Zeugnissen seiner geschichtlichen L^rkun-
den , Chroniken und Rechtsdenkmäler. Yen G.
W. C. Lochner. Nürnberg 1857.
Lr<ct comm. — Bruno Seidelius , Loci Coimnunet Pro-
verbtales. Basilea 1572.
Lorberkrane =* Der Nassaultche Lorbeerkrants oder
Triumphwagen. Leyden 1612.
Ludewifj ~ Ludewig, Rfliquiae manuseriptorum omnls
aevi diplomatum ac monumentonim ineditorum.
Zwölf Bände. Halle 17*20—41.
Luther s ll'erie = Luther'« Werke. Aucgabo von Jen*
1ÖÖ6— 58.
Marien Salbung = Der Dreyen Marien Salbnng. ötra«8-
burg 1620.
Marin = Ordspräk och Talesätt pk Svenska, Latin,
FrftiDska, Tyska, Italienska och EngUaka. Sam-
lad« och utgifne af Carl Marin. Stockholm 1867.
Marknlf ^ Possierlicher Markolfas. 1746.
^Ja»iul$ = Naturstudien. Skizzen aus der Pflanzen-
und Thierwelt. Von H. Masius. Vierte Autlage,
Leipj^ig 1858.
MoMon — Die Weisheit des Volks. Einigem aus dem
Sprich wörterschat« der Deubscben, Russen, Fran-
zosen und anderer ihtieu stammverwandten Na-
tionen. Gesammelt und nach der Analogie grup-
pirt von Moritz Masson. Petersburg 1868.
Mathesitn, Histoi'ia = Joh. Mathesius, Historia Jeau
Christi gepredigt. M.D.LXXli.
MatheKtuij Leychpreäigten =: Joh. Mathosiui, Der alten
Leychpredigten. Nürnberg 1576.
Mathesiui^ Po»til{a, = Joh. Mathesius, Postilta. Drei
Theile. 1538—83.
Mathit^iusy Sarepta = Joh. Mathesius, Sarepta oder
Bergpostille. Nürnberg 1564.
Meichsmer = Haadbücblein grnntltliclis berichta, recht
vnd woläcbreibens der Orthographie vnd Gram-
matick , sampt kurtz ereelung Jrer anhangenden
krää'ten der Wörter durch Johansen Uel. M«icbM-
nem zusammengetragen vnd corrigirt. Zu Strass-
burg getrucki am Kornmarckt bei Jacob Frölich.
Ohne Jahr. (Vgl. «Serapeum-, 1869, Nf. «1,
S. 336.)
Micheläen ^ Oberhof = Der ehemalige Oberhof zn Lü-
beck nnd seine Rechtssprüche von A. L. Midiel-
sen. Altona 1819.
Mtchetgen^ Recfutdenkmäier = Reohtsdenkmäler au*
^ Thüringen. Namens des Vereins für thüringische
Geschichte und Alterthumskunde herausgegeben
von A. L. J. Michelsen. Jena 1852.
I
xa
Quellenverzeichniss.
4
Mieris = Frans van Mieri» groot Charterboek der Graa-
ven van Holland, ran Zeeland en Heeren van
Fricwlanl. Vier Bände. L«yden 1753.
MontanuM = Die deutschen Volksfeste, Volksbräuche
und detitflcher Volksglaube in Sagen, Märlein und
Volküliedern. Von Montanas. Zwei Bändchen.
I*erlohn 1845—58.
Moteriutt = Catonis (jraecepta moralia de tnstjtntis vitae
communis etc. Rithmis germ. redd. Abrah, Mo-
teriu» a Woissenborg, Vratislaviae 1559. (Vgl,
Dr. A. Tobias im «.Serepenm», 1868, Nr. 10,
S. 152.)
Mühkr » Deutsclie Rechtshandschrilten des Stadt-
archivs zu Naumburg a. d. Saale. Herausgegeben
von H. Mühler. Berlin 1838.
Miaai — Musai Lebens -Erzeblung. Von H. J. Chr.
von Grimmeishausen. 1683.
NadUf ~ Fröhlich I^altz, Gott erhalts. Gedichte in
pfälaer Mundart von K. G. Nadler, Frankfurt a. M.
1847.
Nämnnffi = Hondert aushändige Närrinnen u, ». w.
L und II. Centifolio. In 100 »rhonen Knpfern
moralisch dnrgeetelh. Wien und Nfirnberg 1713.
Nas = Johannes Nas, Quinta centuria. Ingolstadt 1570,
Stander = Mich- Neunder's Gnumologia Graeco-La-
üna. Basel 1557, (Vgl. Nupitüch, 8. 125, nnd
A. M. Otto w 's Beiträge zur Sprichwörter-Literat
lur im aSerapeumw, 18C7, S. 329.)
Niegert ^ Das Recht de« Hofes zu Loeu. Von Niesert
Coesfeld 1Ö18.
iVV^rinua, Inqumtion a» Papisiii^che Inquisition. Von
G. Nigrinuö. Ohne O. 1582.
Nigrinuft, Je^wtdvr = Lehr der Jesu wider. Von
G. Nigrinus. Ohn« O. 1581.
Nurdmann = Türkäsche Sprichwörter in KonstAnti-
nopel gesammelt too Johannes Nordmaiin ; in der
Wochenaclirift «Der Salon«, «weiter Jahrgang,
Yierjtehute» Heft. Wien 1854.
AVvrt« "= Nagae renales sivii tbesaurus videndi et jo-
candi. Anno 1644.
Oelrich»^ Hitterrecht = Dat rigische Recht und de ge-
menen Siichiiiichen Rechte im Sticht van Ryga ge-
beten dat Ritterrecht. Von Üclrichs. Bremen 1773.
Oftptretfa = Opperetta nella qvale st contengonö pro-
verbi, sententie, detti , et modi di ragionare, che
böggi di da tutto huomo nel oommniie parlar
d' Iialia si vsauo. Molto vtili et necessarij a tutti
quell! gentili spiriti, che ^^opioso , et ornatametite
raggionar procurano. (Dann folgt ein Hol/schnitt,
Verfasser^ Druckort und Jahreszahl fehlen. Wei-
teres vgl. A. Tobias im «Sernpeumit, 1868, S. 154.)
Oe»er ~ Geschichte der Deutjcheu^ dem Volke er-
zählt von Chr. Oeser. Leipzig 1847.
Patfrnovttfr = Paternoster. Strassburg 1516.
Pcrnif asf Proverbes chinui:». Paris 1869.
Peter ^ Passioinsspiel = Zuckiiinntler Passionsspiel, her-
ausgegeben und erläutert von Atiton Peter, Prof.
an dem k. k. (->bergymnasiom in Troppau. (Beson-
ders abgedruckt aus dem Programm des troppaner
Obergymnasiums vom Jahre 18G8. Troppau 1868.)
Pidtticu» = Alamtkdischer Politicus.
M«Iir weil« ich nicht voiu Titel; diu ßaehiein tnur d«-
ffec«, die «r«t«D osd letitQa BlAtMr feltiMn ; der äohrftib-
art OKcb iet et xu Anlaja^; de« 18. J»hrliaud«rtt er*
ichioDcn.
Habcntr = Satiren. Vierter Theil : Antt>ns PansBa von
Manrha Abbandlnng von Sprichwörtern. Leipzig
1761.
Rauch s= Scriptores rerum AuBtriacanim. Drei Bände.
Renterdahl = Gamla ordspräk pä tatin ucb swenska,
efter en Upsatarhandskrift utgivne och med gJo6-
sarier foraedde af H. Reuterdahl. Land 1840.
Jdwdin = Sämling af Swenska Ordspräk, in ordning
stände efter »Iphabvtet, med tillägg af nägre nt nr
Latinen och andre Spräk, af Lare Rbodin. Stock-
holm 1807.
Richter — G. Ricbteri axiomata politica. Drei Theile.
Gorlit» 1599—1600. (Vgl. «Serapeum», 1867,
S. 330; bei Nopitsoh, S. 222.)
Rolhcagenbüchlein = Ein neüws, vor Tuerhorts Buch-
lein , darinn vil guter schwenck vnd Historien
begriffen werden , so man in echiffen vnd auff
den roll wagen, dessgleichen scberbeüsera vnnd
badstuben erhellen mag u. s. w. zu einer knrti-
weil an den tag bracht o. s. w. durch Jörg Wick-
rammen 1555. (Neue Ausgabe von Heinrich Kur«,
Band 7 der Deutschen Bibliothek. Leipzig 1865.)
Rommei = Deutscher Spruchsehatx. Sammlung alter
und neuer Reimsprüche für Gßi.<?t und Herz, in
Ernst und Scherx. Von £mst RommeL Han-
nover 1868.
Sarcerifd = E. Soroerius, Pastorale oder Hirtenbueh.
1566.
Saviffujf = Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissen-
schaft. Herausgegeben von F. C. von Savigny.
Berlin 1815 fg.
Sax =» Mich. Sax, Christlicher Zeitrertrelber. Dres-
den 1593.
Schade = Satiren tind Pasquille aas der Reformati ons-
zeit; herausgegeben von Oskar Schade. Zwei
Bände. Hannover 1856.
Schambachf // = Niederdeutsche Sprichwörter der Für-
st<jMthünii'r Götiiiigen und Grubenhagen, gesam-
melt und erklärt durch Georg Srbambach. Zweite
Sammlung. Gottingen 1863,
Schiffer t= Thesaurus Antiquitatam Tentonicarum. Drei
Theile. Ulmue 1728-
Schffndtj Chaunneen = Die pommerschcii Chausseen
von Th. Schmidt; in; «Beiträge zur Kunde Pom-
mern». Herausgegeben von dem Verein für pom-
mersche Statistik. Fünfter Jahrgang. Erstes Heft.
Stettin 1653.
I»iei» Schrifl enthalt 8. 7 41» aprichvrOrÜichen Bai-
lutd SpitzDimon , wrlcfae die KinwohDor numcher poio*
mertohen ät&dtu fuhren.
Schröder = Hundert und aber hundert niederdeutsche
Sprichwörter, gesammelt uu& mittelniederdeutschen
und roittelnieHerländischen Diclitungen von C.
Schröder; int «Herrjg's Archiv für neuere Spra-
chen«, Bd. 43 und 44. (Schröder, I « Bd. 43;
Schröder, 11 = Bd. 44.)
Schückifttj, IVclf und Zeit = Aus dem Nachlass eine»
russischen Diplomaten (C, F. von Schweizer).
Herausgegeben von Levin Schücking. Berlin 1855.
Schuppiu^ = liltliche Traktätlein, welche theils im Nah*
meu dc*^ Herrn Doctor Job. Bakh. Schuppius ge-
druckt und von Ihm nicht gemacht u. s. w. Har
nau M.D.C.LXin.
Schütz = Job. Schütz, Serpens Antiquus. Eisteben 1680.
Seidel = Bruno Seidelius, Paroemiae Ethicae sive Sen-
tentiae Proverbiales, Morales etc. Alte deutsche
Sprichwörter von guten Sitten , mit fleiss znsam-
mengebracht und in teutsche Reime gefasit. Frank-
furt a. M. MD.LXXXDL
Simplex SS Trutx Simplex. Von H. J. Chr. von Grim-
melshansen. Utopia 1670.
Spaugt.nberg , Beiträge = Beiträge zu den deutseben
Rechten des Mittelalters u. s. w. von Spangen-
berg. Halle 1822.
Spangenh^g^ Catech. = M. Cyr. Spangeoberg, Gate-
chismus. Magdeburg l.')67.
Spicu = Volksthümlicbes aus dem Fränkisch-Uenne-
bergiachen ge^iammelt und berausgegebtin von B.
Spiess. Wien 1869,
Spindicrt Jesuit = Der Jesuit. Von C. Spindler, Drei
Baude. Stuttgart 1838.
Spindier, Jude — Der Jude. Deutsches Sittengemäide
au« der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Von
C. SpindJer. Vier Bände. Stuttgu-t 1838.
■-^^«■■1
3
Qaellcnverzeichniss.
XIII
k
rterUne — Sprichworterl«fie aus Burkard Wal-
lis mit einem Anhauge zur Kritik des Kurz^Bchen
Burkard WaldLs u. ». w. vud Fra»» S»ndvoäs.
F^i^^dlBnd 18t;6.
SiorcK = Der Freikiieeht. Historisohpr Roman aus
der £vr«it€u Hälfte des H. Jahrhunderts tou L.
Storch. Drei Bände. Leipzig 1830.
Siricerin = Joh. Stricerin's Der deutsch Schlemmer.
U^gdehurg 1688.
Stmmf/ •* Gemtfiner lüblieher EidgenosBenschaft Sit-
MD, Landen und Völker. Chronik wirdiger Tha-
ten bt^dchreybung. Von J. Stampf. Zwei Theile.
Zürich 1&48.
Shimpß^ Husti/rie = K&y&fsT Heinrichs des vierten H7-
«torie, Ton Juh. Stumpff. Zürich MDLVL
// = Die schweizerischen Sprichwörter
der Gegenwart, eine aut^gewählte Sammlung von
Otto Sutermeister. Aarau IBti!:). ( Die Zitfer be-
deutet Seite. Auch ohne beigefügte 11 ist fast
aoaschliesslich diese Spricbwörter.^animluug und
MBd nicht die Spruchreden de»Belbea Verfassörfl
[Tg], Qnellenverzeichnistj zu Bd. 1] gumeint.)
TttkfUr = Laienifpiegel von rechtmässigen Ordnungen
in borgerlichen und peinlinhen Regiroeuten. Von
UUIch Tengicr. Augsburg 1&09.
Tfr dm aii n Die Geferlichkeiten vnd geschichten des
ISblichen, ^trevtbnren vnnd Huchberiujpten Helds
VBcl Ritter» Teürdanks. Augspurg MDXXXVTI.
Difxbolorum = Theatrum Diaboloruuj. Frank-
furt ilDLXXV.
Sathail folffendo SchrincD:
l) A T I)]änk<^iil»crt;. Wider den Juaket", Qeis - asd
i ioütcufel. BMel 1579.
a 1. FruDkfurt a. M. l.'»6J.
« .i luuffcl. Frbukfurt 14^7.
:■ ! bath« TcaffoK (»hue 0. 1572.
«I . Der heilige, klttg'e uüd ircletirt«
n 1567.
T. , Sauff Teuffol. Frankfurt». O. 1557.
fj 'Sind Teuffei. Lpipatg 15i>4.
f) ÜATtiu^iui, i.;islerteafo]s Natur o. ■. «r. ftolenborg
tif) i. L. Hkrtmuiu, Saufteufnl. Kamberg 1673.
II) J. L- flartmann, Spielteufel. NUrnbcrg ift'l.
Ol Jod. Koüker, Der Teufel «nlbt. Vfnol IÄ6«,
Mi Jodoci Uucker, Wider den BuDteuiloL MAgdtfburf
141 AndT. Hoppenndf HnrenteafToL Frnnkfnrt 136S.
li) Svaador, 8cbom»t«iDteufoL Jenm leci.
IC) Andr. Laug , SorgteuffeL Fraukiurt Ibli,
Hl R. Lub«rt1, Paatniichtmeufel. Lübeck l^J.
t$i U. MantklleT, Der PfuT> and PfTandbesohueide-
%ruUL Uriel 157.'.,
19> A. Mengerijjig , Soldaten teuf«l. Altaobarg 1C41.
90) Ladw. Miüchiui, Oeita Toatfel, Sobnip Teaffel. Olme
O. Ii67.
>1) ItÜJchms, ScUruptco/cL Ohne O. 1567.
Jf) Lodw. Milichio«, Der Zanberteulfcl. FraDkfttrt 1S63.
V) Sim. Mnt&ttt, MelanctiolifcL TeuCTel. Tban i. d. Neu-
fB^rk lS7*i.
M) Si. HaiAD«, Specalaliviaoher Teufel. Magdeburg 1J79.
ti) Andr. MuacoJat, Ehe Teuffei, Frankfnrt n. O. 1566.
Mf A. Miif«ula0 , Flaohteaffel. Fnnid'art ». O. U^Hl.
S7) Aadr. Muiculat, Hoien Teuffcl. Frankfurt o. O. lib&.
Si) AMäx. Maiintuai, De« Teafets Tyranoey. Erfurt.
») CMp. Obcnbin, Ejd Teuffol, Ubne O. 157*.
in») A. Pap«, liett«!- tuid Gartetiteafel. Magdeburg 1&66.
tl} PoftAt Lagen- und LäsiertoulTal. Eittleben iS>rll.
Ht) EoaUcfa, Schllda, Spielteuffel. Obco O. nßl.
Sl> A^aSehttbart, Der älontana, d. i. «rlder de» H»ot<
MCfel. Pruikfun 1&6«.
90 Ehodtua BecunduB, Nuidteuffol. Erfurt 1^83.
|i^ Hbodins SIcundna, (Schmeichler- odnr Faobischwlliu-
la«l«l. Krtuit i:>^^.
K) Ön, Spuigcnberg, Jag Teaflel. SialcbeD l.:>60,
IT) Tfwni. StraceuB, Pontlleui-TeofTel. Fnunkfart 1573.
f|i> 4. StyMUfl, Wider Kleider , PI oder • , Paua« - und
Kr»u««teuffel. Frt^ilierg 15^1.
3V> Jnmeh. Weaipbai, Faul Teuffei. EiBlub^u läH2.
tot J«aeh. WMBipbal, Hoffartt Tenflel. Eielebeu li6:>.
41^ X«l41«l« Neuer Pneitertoufel. Übne O. l70t. {
Tormmy = Vetmim et novorum ProTerbiorum Suer.
G^iilicrurum Auctariutu »d nobilistfimi Domini
Cllfitt. L. Grubbi Munuductionem Suetice , La-
^« et Germauioe Adorufttum, Tbetär: Gamblu
pbb üjiu Swea och Giötha Ordspr^Jt. Tilukning
efi'tBr Christ. L. Qrubhs Anledning pÄ Swenska,
Latin och Tyske giord , äff Laurentio Dan. Tür-
ning. Stockholm 1G77.
Tiachoppe = Urkundensammlung zur Gesrhiohte des
Ursprungs der Städte. Von Tzschoppe und Stenzel.
Hamburg 1843.
Tunmciut = Die alte&te niederdeutsirhe Spricbwörter-
siuumlung "von Antoniuü Tunnicius gesammelt
und in lateinische Verse übersetzt. Heraus-
gegeben mit hochdeutscher Uebersotzung, Anmer-
kungen und Wörterbuch von Uoffmann von Fal-
lerslebcTi. Berlin 1870.
Zum YeritIzkdaiBi der Cit*te auu ich Falgendee be>
merken. Seit dorn F— ' -"^.^ der Torttehenden Scbrifk
komint dae Citat / 'iuppeltur Form ror. £r>
aobetnt es mit dftj u, bu beziebt e« •Ich auf
dieie. Den tat«iui=i u. u ..Tt-, den Titnmcm Jedem
ttpriohwort eeiner läainiuluog aur Erklärung beigefügt,
liabe iüb in Klammem gebracht, um ihu lou wirkliebon
l»toiniicben SpricbwOriern zg unteroebeiden. Ii^ einer
»weiten Form fitidet eich das CH»t Tunnhh^» bei alt.
niederlkudiBclicn Sprlobwörtera, die von riTi^m f^TiTiTrr-
wa^ndten lateiniiob&u mit /'uK'Tirirj'.fn bexi.nr: iob-
wort begleitet sind, Eb wird duroit auf -li »i-
tntrati<^nni* (1, Hfxrvj tutgef^lhrte acbrifi ftm
wn Ftii' a, tu der «in AbiinicK der alt-
niederl'i varterBammluug Proterna cum-
munia > ><Ma geboten wurde. Wenn eint
dlett^r ■:■ r Miiüi iu der niederdeiiitacbeii d*e
Tunhio üu babe icb darauiTvcmieeeu. JHete
Citftt« K' .1 >'it« und Zeile der Ausgabe dei Tun-
nieius vorn .F,iliri> IftlS (Tgl. HueUrnvrrtiriehnU» , I, xi/V»)
au, um au aagou , due «icb dort das niederdeutache
Sprichwort finde, was Aub den frut, cvmm. in der Hoß-
RMAn'Bcben Auagabn entlehnt ist,
WakÜH — Ksopus, Gantz new gemacht vnnd in Rei-
men gefassL Mit sampt ünndert newer Fabeln,
vormals im Dru<^k nicht ge^^ehen, noch ausflgan-
gen, durch Burcardum Waldls. 1.V27. (Abge-
druckt aU: Esopus von Burkard Waldis. Heraas-
gegeben und mit Erläuteriingen versehen von
Heinrich Kurs. Zwei Theile. Leipzig 1662.)
(Vier Bücher von je hundert Fabeln; die römi-
schen Ziffern bezeichnen das Buch, die deatschen
die Fabel und ZeiK)
Weingarten — Weingarten, FHHo.iculi diversonim jnrium.
Drei Theile. Nürnberg 1690.
W^eifliaj^er = Häuserinschriften von Hans Weininger,
in: «Erheiteruugen». Vierzigster Jahrgang. Stutt-
gart 18(j8.
Wenseli == 2000 Ordeprtik , .•larolade och utgifne af E.
G. Wensell. Gefle 1863.
M^e«fet»r*c(/er = Bayerisobe«) Rechtaburh de» Ruprechts
von Freysing 1332. Herausgegeben von Westen-
rieder. München 1803.
WiareUi, WUlküren = Willküren der Brockmänner,
eines freien friesischen Volks. Von T. D. Wiarda.
Bertin 18*20.
Wicht = Ost^efiäche Land-, Deich - und Syhlrechte.
Von M. van Wicht. Zwei Bände Anrieh 1747.
Wütkomm = Der dent>sche Baner. Ein Volksbuch aua
d«m Jahre 1844. Herausgegehen von ¥.. Will-
komm. Erster Jahrgang. Leipzig 1844.
Wi^Qud^ Mtnd^u = Die Provinzialrecbte de« Fnrsten-
thnms Minden, der Grafschaften Ravensberg und
Rietherg ü. p. w. Au« den Quellen dargestellt
von Paul Wigand. Zwei Bände. Leipzig 1834.
Wilda = Das Strafrecht der Germanen. Von W. E.
Wiida. Halle 1842.
WüTth = Das Stadtrecht ron Wiener -Neustadt aus
dem 13. Jahrbtindert Von Joseph von Würtb.
Wien 1846.
Wunbaeh^ Lexikon = Biographisches Lexikon des Kai-
serthums Oesterrelch. Von C. Wurzbach von Tan-
nenberg. Wien 1857 fg.
Würzbtrrp = Sanci Alexius Lehen von Kourad von
Würzburg. Herauügegebun von H. F. Maimmann.
Qnedlinburg 1843.
Zeiler = D'r Vetter aus d> Palz. Dicbtangen in pfil^
zischer Mundart von J. Ph. Zeller. Manbtho 1B49*
QaelleDverzeichnisB.
n. Verzeichniss von Zeitschriften,
in denen öich Spricliwörtersammlungen oder andere Artikel» das Sprichwort und dessen
Literatur betrofleud , befinden, '
Anzeiger für KuBde der deutschen Vorzeit. Organ
des germanischen Museuma. Eed. : A. Essenwein^
G. K. Frommann, A. Eye (Nürnberg 18H8), Nr. 6,
enthalt: Beiträge zur Sprichwürterliteratur. Von
A. M. Ottow in Landeäbut,
Ari^hitir für das Studium, der neuern Sprachen und Li-
teraturen. Herausgegeben von Ludwig Herrig
(Braunaöhweig 13(57), enthält tn Bd. 40, S. 4b
— 142: Zur Quellenkunde des dentsihen Sprich-
worts, van J. Franok in AnaweiierJ; in Bd. 43,
S. 412—420 finden aioh: Hundert niederdeutsche
Sprichworter, gesammelt aus mittelnii^derdenlschen
und mederrheiniftSheu Dichtungen , von Dr. C.
Schrodor in Erlangen; in Bd. 44, S. 338—344:
Aber hundert niederdeutsche Sprichwörter, ge-
saaiiuclt aus mitteluiedt^rdeutscheu und mittelnie-
derländischen Diehmngen, von Dr. C Schröder
in Erl»ngt!n. S, 105 : Ueber eine holläadiafho
Sammlung.
Ausland, August 1870, Nr. 5: Die geborgten Tage
von Freih. von Reinsberg-Düringefeld-
Bairische Lehrenteitung. Organ des bairiachen Volks-
schullehrerverwins (LarnJ^hut 1867) enthält: An-
regung lur Sammlung bairiseher Sprichwörter au»
dem Volksmundi*, von F. W. Pfeiffer.
Bautiener Nüchricbton (Baut/.en ISül^), enthalten eiue
Sammlung « Oberlatisitz^er Sprichwörter und sprich-
wurtliche Redeudarten üqs dem Volksmunde ge-
sammelt vom Oberlehrer F. F, Klix in Kamenxn,
und zwar in den Nrn. U, 16, 19, 22, 23, 26 (BeilO,
31, 33, 40, 46, 51, 55. 58, 62, 74, 76, 80, 84,
lOS, 114, 122 und 124-
Der Baxar (Berlin) entbält: Sprichwörtliches von Fr.
Hasuuow und zwar:
1) Jahrg. 1867, Nr. 26, in der Spalte; „Deutsche
Sprachbtlder*' einen Aufaatst Vom Korn bis
zum Gebäck, in einer Behandlung der auf den
Gegenstand bexügUchen Sprichwörter;
2) Nr. 36 unter der UeberBchrift: Vom Flachs bis
Äura Grabe;
3) Nr. 40: Ana Küche und Keller;
4) Jahrg. 1868, Nr. 6: Von veralteten Aioden :
5) Nr. 8 unter der Ueberschrift: Bauliche».
Blätter für literarische Unterhaltung (Leipzig), Jahrg.
1866, Nr. 50 und 51; 1867, Nr. 26 und 28 ent-
halten Artikel zur Sprich wörterliteratur. 1870,
Nr. 2 ; Sprichwörter als Beispiele der Grammatik.
Boberoia (Prag 1864), Nr. 54, enthält t Narretei in
Spriuhwörteni. Begossen mit Randgloesen ron
W. E.
Echo. Berliner Musikzeitnng , herausgegeben von einem
Verein theoretischer und praktischer Musiker.
Jalirg. 18B3 enthält von Nr. 19 an in einer Bei-
lage einen Vortnig, den E. ScfauUe im berliner
Tonkilustierverein gehalten hat, über: Die Musik
in den Sprichwörtern der Griechen, Römer und
Deutschen.
Europa, Leipzig tS70, Nr. 19: Die aociiJe Stellung
des Plerdet) in Sprichwort und Fabel.
Germania, 7. Jahrg., Uft. 1 — 3: Der Rhein und an-
dere Flüsse tu sprichwörtlichen Redensarteu von
Dr. Ztngerie. Bd. V, S. 310: Ueber deutsche
Appellativnamen.
Die Hausblätter von Hack länd er (Stuttgart 1867), ent-
halten unter der Ueberschrift: Nicht weil her-
geholt, eine Reihe von Aufi^ätzen von Fr. Hud-
now, in denen er dt« Uaustbiere .sprichwörtlich
behandelt, und zwar: 1. Vom lieben Rindvieh
(Bd. 2, S. 216—219 ). IL Rus.s Reiten und Fah-
ren (S. 453 — 456). Iir. Vom viel geschmähten
Borst«nthier (Bd. 3, S. 414^^17). IV, Von Schaf
und Ziege (S. 452—455). V. Vom Federvieh (Bd. 4,
S. 58 — 61). VL Hund und Katze (S. 144—147).
Neue Jahrbücher für Phllologitj tmd Pädagogik. Her-
ausgegeben von A. Fleekeisen und H. Masias.
Knthalten. 18Ü7, Abth. 3, Hft. 5, S. 263—269:
Unbekannte Sprüche und Sprichwörter de« 16.
Jahrhunderts. Von Fr. Latendorf in Schwerin.
Monatsschrift von Westermann , 1869, Nr. 54 : Spitz-
namen und Scheriworte iu Tirol, von Freih. von
Rcinsberg-Ihiringsfcld.
Protestantische Monaisblätter, herausgegeben von H.
GeUer (Gotha 1 S<;2), enthalt im Jaltheft (S, 68—76)
einen Aufsatz: Politik des Sprichworts. Ein Va-
demei'um für chriitliohe Regenten und Staate-
männer.
Deutsches Museum. Zeitschrift für Literatur, Kunst
und ofieiitliches Leben. Herausgegeben von Rob.
PruU und K. Frenzel (Leipzig 1867), enthält in
Nr. 27 : Das Deutsche Sprichwörter-Lexikon und
die Kritik von K. F. W. Wander.
Der Salon. Wochenschrift vop Job. Nordmann (Wien
1854), 2. Jahrg., litt. 14, enthält türkische Sprich-
Wörter, in Konntantinopel gegammelt.
Serapeum. Zeitschrift für BibliiJthekwiastjnschaft, Hand-
schrift enkunde und ältere Literatur. Herausge-
geben von Robert Naumann (Leipzig), enthält:
1) 1866, Nr. 12: Die Ausgaben der Klagreden
1584 — 1691, von J, Franck in Annweiler.
2) Nr. 22: Die Uebersetsung der Adagien des
Eraamus ins Deutsche , dur>'h Job. Spreng, von
J. Franok.
3) 1867, Nr. 21: Beiträge zur Sprich wörterlitera-
tur, von A. M. Ottow zu Landeshnt in Schlesien.
4) 1S4»8, Nr. 10, und 1869, Nr. 21, 23 und 23:
Beiträge zur Sprichwörter-Literatur, von Dr.
Atitou Tobias, Bibliothekar in Zittau.
Süddeutsches Sonntagsblatt. Orgau für deutsche Bil-
dung und Literatur. Herausgegebea von Job. Gihr
(Stuttgart 1867), enthält S- 227 einen Aufsatz
„Ueber den Ursprung der sprichwörtliobeu Re-
densart: Zu Trippstrill*', von J. Franck in Ann-
Weiler.
Deutscher Sprach wart. Herausgegeben von Max Moltke
(Leipzig 1868), Bd. 3, Nr. 13, S. 202—205, ent-
hält: „Ueber die äpricb wörtliche Redensart: Hände
flühf en 'S von J. Franck in Annwciler, 1S69, S. 30
— 31 : Oldenburger Sprichwörter.
Jüdisches Volksblatt. Herausgegeben von I>r. Ludwig
Pbilippson, Rtd. : G. Fritzsche (Lei|utig 1864),
enthalt iu Nr. 33 und 34: Talmudische und rab-
binische Sprichwörter.
* Wenn neu eT«ehi«a«ne, ««Ibstaadige, d«r apriobwOrtlicbeu Litantur Aag«bOr«ude 8ehriftea odor ia Zettsobrifteo*
Programmen u. ■. w. seratrtnt« Abbandiungeo , Sammlastfeu u. a. w. im QuaUAnreneiobuiM nicht aaftiflfahTt, »laa »aob üjüebt
iMnutit wtirden «ind i »o hat diea ftoison Grund «iafacb aaria, daai leb kclae Kenntnlia davon crl&ngt habe, und duDoocb lat
M tust die Literatur de» SprichworU lehr wichtig, die kleinen Baitrag« in d»r T*g8aUt«r*tQr «u b«acl)t«i}, w»U dieae so leiebt
verlorne gabou. Die grotAea Wvth« •chalt«a eich, fi« sei mir gMtattvt, tii«r di« ÜiUe »a die Proundtt der Spriahwteterlite-
ratar zu wiedorholeu. mir dergl«ioh«a Blütter und f lagaoluift«« unter Strinfband gufaUigat ratenden zu «olUu. Aut Oeatar-
relcb gehon mir auf ilioflem We^e a«hr «erthroUe Beltrige sn; dagegen iat ea mir z.B. nicht gulungün , von der Ü^öl) in Bvrlia
•racblDnoneD Schrift: So ipröäten dit norddtutichen Bur'n , die bia nach ftuiil^Dd golaagt iat, ein £ixoin|dar cur Elnaieht in
orit allen.
H
Terzeichnias der Mitarbeiter.
XT
Verzeiclmiss der Mitarbeiter
wie aller derer, welche BeitrÄge für das Deutsche SpricMvärter - Lexilcon
elugesandt haben.
Lebxer Fr. Adam, BreflUo.
J. A. AUlBtraud, Bibliothekar an der konig-
lieh«ii Akademie der WissenBchaften zd Stock-
holm. Derselbe hat seine lebhafte Theilnabme
für da» Deuticke Sprichwörter-Lexikon dadurch
AVagMpTOcben , dass er mir fünf der besten
SuBmlongen schwedischer Sprichwörter (die
ttoi«r Orubb, Reuterdahi, Rhodin^ \Ven»eil und
Tammg anfgeführten) wie ein mehrbandigeE
•chwedtsch-deiitsches and deutsch-schwedijsche«
Wörterbuch (Möller) zur Benotzung hat zugeheu
la«»en, wofür ich mich zu besooderm Daoke
verpflichtet fahle.
Lehrer Ahrents, Frankfurt a. 0.
Uofiratb Dr All ihn, Köthen.
Leopold Bekh, Zittau.
Ignaz Bernstein f Kaufmann in Warschau.
Bietet seine reiche Sammlang jüdisch -deutscher
Sprichwörter iur Benutzung.
Prof. und Convictädirector A. Baumgarten,
Krems oiünäter.
Eug^u Graf Braida, Cgartädorf bei Brüon.
Lehrer Brunn er, Amberg (Oberpfalz).
Or, C. von Dalen, Oberlehrer am königh Ca-
deneneorpe in Berlin.
Schrift*et2er Fr. Eggers, Leipzig.
Rect^jr J. Franck, Ännweiler (Pfalz). Ge-
währt« die Fortbenutzung seiner reichen Samm-
lungen.
Lehrer E. Frischhier, Königsberg i. Pr. Hut
mär die samintUchen Nachträge, die ihm seit
der xweiten Auflage zu seinen Samminngen zu-
gegamgen sind, zur Benutzung gewährt.
Dr. L. Freund, München.
Lehrer H. Gallee, Bertin. Sammlung aus dem
Votk»munde.
Auditor Herrn. Gebhard, Wolfenbüttel.
Scbiehtmetster Hammer, Königsbütte (Ober-
Schlesien ).
Friedrich Hasen ow, Stettin. Hat eine Reibe
fron Beiträgen, Sammlungen aus Volksmond und
Literatur, besonders aus dem Volksleben in
pommerscher Mundart geliefert.
Lebramtseandidat W. Höltzl, Rzibocb (Böhmen).
Lehrer Hellwig, Grünberg (Niederschlesieo).
Lehrer Hersog, Aarau.
Gericbtsscbreiber I n e i c h e n , Ball wyl bei Lozern.
Oberlehrer F, Kl ix, Kamenz, Gewährte seine
SaoBDlang oberlaositter Sprichwörter., die in den
Bamtsener Nachnchten erschienen ist, zur Be-
naiximg.
Gymnasiallehrer Fr. Latendorf, Schwerin.
Lebfeld, Lehrer und Cantor in Markersdorf
bei Gürlitx.
Stttd. ftheuL M. G. Mureth, Prag. Sprichwör-
ter aus dem Böhmerwald.
Sdialroriteher Dr. A. Meyer, Lübeck.
HerrTh. eisner, Redacteur der Schlesigchen Pro-
vinzialhlätter^ Breslau.
» Kreisgerichtsdirector A. M. Ottow, Landeshut
(Schlesien). Hat seine im ersten Bande näher
bezeichnete Unterstützung andauernd fortgesetzt.
r^ Stud. A. Paudler» Prag. Sammlungen aus dem
Volksmunde in Nordböhmen.
» Dr. Ant. Peter, Prof. am Gymnasinm za
Troppau.
i< Lehrer M. Kremm, Samter (Provinz Posen).
Hat ifieine für den Druck bearbeitete Sammlung
jüdisch -deutscher Sprichwörter mir zur Be*
notzung gewährt.
j» Schäfer, Lehrer und Cantor in Seifershau (Kreis
Hirschberg).
>» Lehrer Max Schaller, Fürstenzell bei Pasaau.
Sprichwörter aus dem Rott-Thal.
» Lehrer J. 6. Schieren, Bedburg. Gestattete
die Benutzung einer ziemlich umfassenden Samm-
lung rheiniändischer Sprichwörter in dortiger
Mundart, deren Veröffentlichung wol vorbe-
reitet wird.
tt Dr. K. Schi Her, Oberlehrer am Gymnasium
zu Schwerin.
j) Oberlehrer J. Schmidt, Stettin»
» Lehrer Schlotterbeck, Wismar,
»> Dr. Schottmüller, Gymnasiallehrer in Ra-
stenburg,
i) Dr. Hugo Schramm, Dresden. Fortgesetzte
Sammlungen aus dem Volksmunde und ver-
schiedenen Gebieten der Literatur.
» Rüb. Schuck, Postbeamter zu Reichenbach
(Schlesien)-
« Sttid. Ign. Seidlich, Prag. Sprichwörter aus
Königswalde bei Schluekenau,
>i Reallehrer G. Senf f er, Ncreshcim (Würlem-
berg)
u Oswald Sperrhaken, Annaberg.
o Dr. Ludwig Sprnng, Staatsanwalt in Gras
(Steiermark).
Eisenbahnbeamter Peter Supper, Lanzendorf
bei Wien.
» Oberlehrer und Stadtbibliothekar Dr. Tobias,
Zittau.
» Lehrer Job. Anton Viertlcr, Köntgswalde
(Böhmen).
V Oberstodienrath Prof. Dr. Wagner, Darmstadt.
fl Dr. med. A. Wanjura, Antonienhütte (Ober-
schlesien).
» Stud. jur. Franz Worm, Prag. Sprichwörter
aus der Gegend von Kamnitz in Böhmen.
» Lehrer Zschiesche, Nieder-Jeser bei Pforten.
Dieser fleissige Sammler, der aus dem Volka-
mund und vielseitiger Lektüre viele und man-
nichfache Beiträge gewährt hat, iat leider im
December 1868 gestorben.
9 Prof. Dr. Ign. Zingerle, Innsbruck.
Zusainmenstellung
vott verwandten SprichwörterD und Ri^densarten in übersichtlichen Oroppen.
Qoit 'itÜ2 , UelbeueiungifornialDL tuiter; BdiG-ottt 2426, Fluch"
und V>rwau4chimgifora«lii , unter : D»sa dich Gott
BoblDd«! (t. HAzdOier 38), 'MSI, (iraw- und Oebttaroi-
tiMta ani«r: lu Uutte« Namen.
GrftiDAnzoa, Bedoaaarton für: faule Fisclie, eitle , bohU Beden,
lügenbftftet riesohwiLtz, bl&uer Dunit u. dgU
GrAuioa, KeduuiiirEoM, um Furcht, bohreck, bwonder« Schuld*
bOAuattfeum auBzudrUcktfD.
Gfoiupolmarkt, fiedon»rtea, um awoifelbAfto Herkunft zu be-
2eiobnen>
Orobinn J, AnAdrilcka und Betlcnikrten xur Bexeiclianag einei
groben Mentcben.
Ha»r 157, Redcmkurten, um laeAgtin, aioh keine SorgeD maoheD.
H»hn 'iM, KedeniKTten, am Verftchtnna getreu jemand au«xu-
drQtikeii, cii: E<i krübt ihm kein H&bn ntkuh.
Hanuuer 28, VerwüiiachnugsfortaelD (•- Gott ^425).
Hand 71, abortjliublicbe Volkümelnunffeti bei: Dl» Haad
wAßhet aufl dem Grabe. M»? , KedeiuwrtaDt um GleiobgQl-
tigei, Uübodeuteudea, Unwerthea au bejekLnen , au: ich
trül deshalb keine BAod umkehreD.
Hana iX , Auad rücke and ftedenaartau mit Uan«.
Haufl 2k>b, um tu aagen, data nicht» rollkonunen, daaa allea
ein Aber, «eine Schattenseiteo habe, au: Keia Haui ohne
Winkel. UW, wenn ein Mofar den andern bleichen oder
waaoheu will, unter: Eiuaader zum Muu» «agüu. di26,
Bedttuaarten, um xa aagen; Er iatuiitdLm äciuen fertig,
e« iat (Ulea hio.
Haut 138, H«deDtarteo für voreilige Frendv, frUhxeitigeo
Triampb o.e. w. Die Uaut vorkAuibD, ehe u, •, w. 157, Ae>
danaart fUr : sterboo.
Hechel ^, Kedenaarten fUr; abkapiteln , durchhecheln.
Hecht 32 , Bedeü*art«» tm Terkchrtea Thun. Vgl. Fucha MS.
Hetleu , Bedonaarten far: mit btanam Auge davunkummen.
Heimleuobteu , Bedenaart für: Jemand aat dem Zimmer, ibm
den Heimweg weiaen.
Bell 3, plattdeuteche Itedena&rten , womit man in Pummem je-
mAud ala geschickt , klug, pfiffig, achlaii u. a.w.im eigent»
Hohen Slune oder ironiach bexeichnet.
Henker U. Bheiniache Bedeniarten, in denen der Henker ala
Glimpfr<jriu ftir Teufel etebt. Kedeunart, TheUnahme und
Mltlotii lia Buoheu , wo aio nicht cu ünden aind, untav:
dem Henker boichtou. 32, Bedetuart, um von jemaad zu
aageu, er werde g^h&ngt werden.
Uen ays, lledonsart mit Herc.
Henken 1, Bodenaart«» lurr auf beiden Aohaeln tragea.
Hieb IB, Uedenaarteu für Betrankeosein, nach d«n Bernfa-
arten zur Erg&ur.ang roa Ansehen 3tf und Boden ii.
Hinunet 'iOir, Hedenaarteu , die eich auf Muaik besivben. 250,
Bedennart, um xu sagen: die Bache geht mich nichta an,
rur: lob deck' den Himmel drttber.
Hinelnplumpen 1, Bedeuaarten «u Hineinplumpen wie ein
BMuer in die Stiefeln.
Hobel &, Hobel aaabUeen, zur Ergttnauug voti Ellenbogen 6.
Hobelepiaa 3, Bedeaiari cur Bexeicbnong eines Schwachkopfa,
an .- Hobelapftne im Kopfe haben.
Uoftmannatropfen , Bedenaart fiur schwanger sein.
Holäapfel U , Bedenaarten dafür, daaa jemand voo irgendeinem
Uugemnch beimgeauaht tat, <u: Mao hat ihm Hoiaupfel
augenchiet.
Uote 4^, BedeoBarten au: einem die Hoaen auaklopfen, ihn
acbl«geu oder ihm Schlage androhen.
Hand i3Ü, Kedeua«rtea au: Der Hund tftast daa Bellen nicht.
1521, baJriache Schimpfformeln «u : danderiohl*obtigef
Bund. 1571, Bedenaarten, um auaaudrticken, daaa je-
mand nicbta bcaitst, daaa es mit seinem Termögen «u
finde ist, «a: £r hat ntt «inen Hund aus dem Ofen au
loaken. ihl», Bedenaarten, um zu aageo , jemand sei
herunter-, et sei auf den Hund gekommen, li^, Ue-
deuaarteu, um Sorgloaigkeit au beaeichnen, bu; Er iJkaat
die Huude sorgen , die bedürfen keiner Schuhe.
HaodahasrS, RedeDaarten fUr: et waa verdorben, veraohlimmem.
Joaohimjithal 2, Bedensaneu, um Beatochuog ausaudrUckeu.
Jobauniatag 21, Bedeaaartaa, Qm die Z*it d«a Sommers cu
beatimmoa.
Kapitel 4, Bedeoiarten für: einen mit Btrafreden, Vorwürfen
u. a. w. überschütten, ihn hcruniorkapiteln.
Karreu 16, KtMieoairten , ala Warnungen, üblo Sachen aufcu-
rlibreo.
Kaue Iji^ Bedenaarton, am GrAuan oder Bchuldbewusatiein
«uajtudrUcktiD.
Kerl 122, EedenBorteu von Kloiterleuten zu: Er ist ein Kerl
wie ein Propst.
Kerze 31 , Hedeusarten, um ku aagea, data etwas su liinde geht.
Kikan 47, holläadiacbe Bedenaojieii mit kÜken.
Kind 1121, KedPDüRrten, um Uob<^rklugheit zu bflzelobnea.
Kleiaabt^r, Kedeuaurteu tQ.r Beaeichnung dca S|ilitterriohters , ea
wiii oiuQr dem andern ein Kletsabor aua dum Auge aiehen.
KOnig l\ia , wenn einer nicht iat, waa er actieiot, unter: Er iat
ein Kouig im Kartepapiel.
Kopf 76i. Bedenaarten, mit denen man eine fühlbare kt^rper-
liche Strafe androht, au: Ich will dir diin Kü^if 2UTecht'
aetEeu. »H, lateiniacbe Bedenaarten für: Vom Kopf bia
au den Zeheo.
Krfthe <tti, liedüosarcea xu; Ea beiaet keine Kriibe der andern
die Augen aus.
Krebs 39, BedeDsarten, um vergeblich«, annUtxe Arbelt xu be>
«oiohoeD. ErgAuxung tn J^oach Vi, das im ersten Baatf«
in der Uebersicht auljiufuhren vergeaaen worden iat.
Krebatrinker, Neck- und Spottnamen in Obcröaterreieh. Sr>
gAnsung cu EaelsfreBaar.
Krena L«S8, Auarufa- und Betheaeru&gi formein mit Krena.
Kriegtkaate i, Bedeusarlen, um Buckeligü au necken oder au
verapotten.
Kropf 3i, bchweizer äpitanamen. Ergknaung au Krebetrioker
und Eif^lsfreaaer.
Krüppel Ifi, Bedenaarten, um einen ofTonbareu Widorapruch «n
behaupten: Die Krttppel kOüiDen nicht hinken.
Küche 9» , Bedenaarten aur Beseiebnung eines Darbenden , Noth»
oder Hungerlcidera.
Kuh Stl3» Bedeusftrteii für: Gleiohee au Gleicticm-, tu die Kuh
gehcirt Haforatroh. 519, Bedenaart wenn Jemand Ding«
treibt, zu denen er aich nicht eignet, ala wenn die Koh
BufBtelnen geht. ;334 , Bedeniarteo , luni arge Verweohae-
longeu auBTiudracken, ala: eine Kuh für einen Sohwoiior
ansehen. 6'i3, Bodoosarien, am au sagen, daaa etwas nie
geachohen werde, ala: Wann die Kuh einen Batxen gilt.
Kuhfenater 2, Bedenaarten fUr stärket» Irrthum, und Verfehlen
d«a Ziels.
Kukuk S2, Bedenaarten nod Auadrücko, in denen Kakuk ver*
ballend für Teafel ateht.
KUmmichnlipfer, achweiser Bedenaarten, um einen QelahklA
und Knicker xu beKetohuen.
Kunde ü , schweizer AuadrUcke, am einca ati beaeichnen , der o«
hinter den Ohren bat.
Lade H, Bedeoaarteu um einen Menaaben xu bezeichnen, &6t
nicht von der Mutter tjchUraenband weggekununen iat.
Lampe :iO, Bedeuaarten für Trinken: Einen auf die Lamp«
nehmen.
Laden 10, Bedenaarten für: Er iat ang« trunken, lar Eigftnxtittg
TOD. Ansehen ^'J uttd Boden S6.
LahJnarseh, achweizer Auadrttcke, um etoeo fauloa, langaamen,
plumpen Menschen zu bezeichnen.
Lateinachwatxer, achweiaer AuadrUcko zur Bezeichnung katho-
lischer Geutlichor-
Laufenburg, Kedensarton, um KU sagen, dava jentaod helmlich
davongegangen sei.
Liuftich , BChweizer AasdrQcke und Bedenaarten aur Bexcich-
nuüg eines Alenacben, mit dem ea nicht aauber ist.
Laos Hd, aohweiaer Bedenaarten, von Armen, Heruntergekom^
menen , in 2foth Gerathenen.
Lkuten 2Ä, Bedena&rtcu, umxuaagen, dasa man nicht mehrare
UDvcreixtbare Oeachkfte gli>ichzeitig besorgen kanA.
Leben "2^7 , Bedenaart , um xu sagen , daas der Tod einer Person
in naher Aussicht atebe, zur Ergitazung von Fusa :^3$.
a
Gott.
1 Ach du grosser Gott, was lässt du für kleine
Kartoffeln wachsen I — Fri$chbier ^ iss«.
2 Ach Gott, ach Gott, seggt Leidiges Lott, all
Jahr e Kind on kein MannI (Innerburg.) —
Friachbier *, 1335.
3 Ach, du lieber Gott, gib unserm Herrn ein^n
sel'gen (baldigen) T^, auf dass uns bleibt
ein Bissen Brot.
Die BiUten: Oottohen, krOmm' onten Herrn Buckel
nicht, damit wir gerade gehen können. fAUmann V, 89.)
4 Ach Gott, ach Koth, kein Geld, kern Brot, kein
Kleid, kein Schuh, viel Laus', kein Ruh\ —
Früchbier «, 1386.
5 Ach Gott, der du die Lilien auf 'dem Felde
kleidest, sagte der Pastor, kleide doch auch
meine Frau und Tochter I
6 Ach Gott, lass dich erbarmen, die Reichen fres-
sen die Armen, der Teufel frisst die Reiche,
so werden sie^efressen euffleiche.
7 Ach Gott vom Himmel, hätr ich Tscheschen
und Gimmel, hätt* ich Hünem und Dahse,
hätt* ich Fröschen undLahse, h&tt' ich Gross-
Panken^ und Elein-Panken *, wollt' ich Gott
vom Himmel danken.
>) Psntke. *) Acht anweit Winaig im Kreise Wohktn
gelegene DOrfer.
8 Ach Gott, wät is de Welt gröt, s&d' de Jung,
im set achter'n Eohlkopp. (8. Welt.) (Höht.) —
Ihefer,i09.
9 Ach Gott, wie geht es jmmer zu, an arme wischt
man stets die schuh. — Gnuer, ül, 3.
10 Allein Gott die ehr, sonst niemand mehr. —
Henisch, 813,54.
11 Allein gott kan vber Land heilen. — HenUch,
1709, 67.
12 Alles mit Gott! — Kinhkofer, 129: Sauerem.
Inechrift an einem Hanse in Hannorer.
tat..- A JOT« prinoipinm. (Knut, H.)
13 Alles mit Gott, so hot's kSne Noth. (Waldeck.)
^ Curtxe. 361 ; 580: Iferto, 3.
14 Alles steht in Gottes Hand! — Simreek, 38»?.
Dnrch Gott iet ichon gar Tiel geachehen, tagen die
Butten. (AUmann VI, 506.)
15 Alles mit Gott vnd ehrn. — Gnuer. III, 4; Leh-
mann, //, 84, 36.
Die Kroaten tagen: Alles mit Oott und mit Verstand.
(Rnnsberg II, 1.)
16 Alles nach Gottes Willen. — lUum, 3i.
Ein Wort der Ergebenheit in den Willen Gottes.
17 Alles ZU Gottes Ehre, sagen die Jesuiten, wenn
sie ein Schelmstuck üben. — Klostenpiegei. 43, ss.
Id Alles zu Gottes Ehre und dem Yaterlfmd zum
Besten. — Früchbier, 4845.
Inschrift unter einem der 60 Felder in der alten kanf-
m&nniflchen Börse in Königsberg.
19 Als Gott den Adam schuf, meinte der Floh, er
habe es gethan um seinetwillen.
Ironie auf diejenigen , welche sich com Mittelpunkte
der Natur maoben und meinen, der Mond habe den
Zweck, ihnen su leuchten, wenn sie aus dem Wirtbs-
• b^use oder Ton der Kirmes nach Haute gehen.
*iO Als Gott een Menschen plagen will, so bijt hem
en Muyss wel doot. (Niederi.j
OaUtiCSKS SpBXOHWÖBTXB-LXZXXOir. IL
21 Also hat Gott die Welt geliebt und der Pfaff*
seine Köchin. — Eiseirin, 254; Simrock, 4015; Braun,
7,935.
22 An Gott nicht verzagt dein Glück kommt alle
Tag*. ~ Kirchhofer, 180; Latcndorf II, 6.
i>äif.: Ingen mishaabe om Gud ogljkken. (Prov. dan., iU.)
23 An Gottes Hofe hat auch der Arme unange-
meldet Zutritt.
Bei den Bussen ist das anders ; sie behaupten : Gottes
Herrenbof steht offen, aber nur der Edelmann hat Zu*
tritt. (AitmaHn V, 131.;
24 An Gottes segen ist alles gelegen. — Lehnumn,
148, 119 ; Sftridiwörtertchatt, 107; Mayer, /, 803; Abh..l:
Blum, 88; BüUner. 37; Hermann, HI, 18; UüUer. 29, S;
HoUenberg, //, 58; K6rte, 9296; Simrock, 3860; Braun,
7,906; Kirchhofer, lf9: Teuer, 605; Steiger, 89; IIa-
mann, II. Pred., II, 966; i?aynann, ünterr., II, SO.
Der Spruch ist sehr beliebt als Hauiiniohrift; so
findet er sich s. B. in Halberstadt an den HAutem:
Breitenweg Nr. 630, Unterpaultttrasse Nr. 901 und Do-
mlnikanerstraise Nr. 126. (Vgl. K. Sckefer, Intchriften
und Legenden halberatädter Beuten, HalbersUdt 1864,
8. 38.)
IV«..- Bien ne r4usslt ou ne prospAre si Dieu n'y donne
sa b4n6diotion. — Sn pen d'heures Dieu labeure.
BoU.: Aan Godes cegen is 't al gelegen. (Sarrebomee,
1, 940J
Ung.: Miönk a remönysig, .de Istenben 411 a kimenetel.
(Oaal, 779.)
25 An Gottes Tafel essen alle aus Einer Schüssel.
— Sprieiwörlergarten, 312.
In Beang auf Gleichberechtigung.
26 An Gottes Wage täuscht die Zunge nicht.
Die Bussen: Auf Gottes Wage wiegt die Tugend
schwerer als Gold. (Altmann VI, 506.;
27 An Gottes Wort dich halt allein, wilt du für
abgunst sicher sein. — Henisch, I70i, i.
28 An Gottes Wort halt dich am meisten und gib
nicht Glauben allen Geisten.
29 Auf Gott, aber nicht auf alle Menschen kann
man sich verlassen.
30 Auf gott trawen ist das beste glück. — Henisch,
1714, 87.
31 Auf Gott vertrau', arbeite brav und leb' genau.
— Simrock, 3857; Braun, I, 222.
32 Auf Gott vertraut, ist wohl gebaut — ParSmia'
lton,2298; Aroim, 7, 907.
33 Auf Gottes Gnad', der Welt zum Trutz, trau'
ich allzeit, er ist mein Schutz. — Hertt, lo.
Inschrift an einem Hause in der Sohweis.
34 Auf Gottes Wegen ist Gottes Segen.
Soll. : In Godes wegen is Godes segen. (Harrebomie, 1, 244.;
35 Auf zu Gott, der Teufel holt die Haut — Sim-
rock, 10227.
36 Auff Gott vnd glück verzage keiner nicht. —
Gruter, III, 7; Lehmann, 11.36, 72.
37 Aus Gottes Wort musst du keine Riemen schnei-
den , sie könnten dich leicht zu Tode geisein.
— ;Sairer.382.
38 Bä God äs aless mejlicb. (Siebenbürg.-sächs.) —
Schuster. 622.
39 Befiehl Gott alle deine Sachen, was gilt's, er
wird's gewiss wohl machen. — Hertz, 12.
Inschrift an einem Haute in Franken.
1
Gott
Gott
40 Behüet vnB Gott vor grossem glück , gnädigen
Herren vnd gesunder Speiss. — llenisch , i659 . 46;
Lehmann, 344, 35; Lehmann, II, 46, 10; Simrock, 3816.
41 Behüt einen Gott vor denen, welchen einer
trawet, denn den man nit trawet, vor denen
hüt sich einer selbst. — Lehmann, 3S4, 56.
42 Behüt' uns Gott und der grosse Zar. (Russ.) —
Berckentneyer , 378.
43 Behüt' uns Gott vor Feuer, vor Zimmerleut und
Mauer; die eine Stunde arbeiten sie, die an-
dere Stunde essen (saufen) sie; die. dritte
rauchen sie Taback und so vergeht der ganze
Tag. (Köthen.J
44 Behüt' uns Gott vor Feüersbrunst, vor Mis-
wachs und vor theurer Zeit, vor Maurern
und vor Zimmerleut. >— Hertz, 28.
Inschrift an ainem Hanse in Tirol.
45 Behüt' uns Gott vor theurer Zeit, vor Maurer
und vor Zimmerleut', vor Schinder und Exe-
quirer, vor Doctor und Barbierer.
46 Behüt vns ^ot vor gabel8tichen,*sie (drei) ma-
chen drei (neun) löcher. — FrcMck. il, loo**;
Gruter, I, 7; Schottet, 1142*; Eiselein, 301; Sailcr, 86;
Körte, 1736; Simrock, 1709.
Aus dem Bauernkriege, wo Aexte, Sensen, Sicheln
und namentlich dreizackige Heugabeln die Waffen der
Ittndlichen Bevölkerung bildeten. Dergleichen „Gabel-
stiche" verursachten gar geftthrliohe Wunden.
47 B'hüt uns Gott vor Gabelstich, drui mol geit
neun Löcher. — Nefjflen, 452; Henitch, 1330, 17;
Petri, III, 7.
Gegen Verleumder, Yerfahrer und allerlei arge und
geffthrliche Leute. Erinnert wol an die Kampf weise im
Bauernkriege.
Frz.: Dien me garde de la donce fa^on et gentile du
prince de üondd et de l'esprit et du curedent de Pami-
ral (Coligny). (Uroux, 11, 4.)
Holt.: Zaohtmet uwe gaffel-steken, do drie maken negen
gaten. (Harrebomee , /, 198.)
48 Bei Godd is alles mögliclc, sei den* Bür, du
(da) brocht hei (er) de Rünn* no de Hengst.
(Kleve.) — Firmenick, /« 981. 6 ; hotfer, 101.
') Sagte der. *) Wallach, von runen = schneiden , in
der Bedeutung ein Thier versohneiden. — Spott auf
die Dummheit , die Unmögliches erreichen wilL
49 Bei Gott gilt der Bauer so viel als der Edel-
mann. — Sailer, 217; Sxmro<^, 4001; Spichviörter-
schatz, 130.
Lot.: Dens habet nnllam exoeptionem personarom. (Fi-
»eher, 65, 41.^
50 Bei Gott gilt der Schatz mehr als die Truhe. —
Par&miakon, 1471.
51 Bei Gott gilt die Secnnde so viel als die Stunde.
52 Bei Gott ist kein Ansehen der Person. —
Apostetgetch. 10, 34; Schulze, 251.
Län.: Gud anseer ikke personer. (Prot, dan., 30.^
LtU.: Non enim est acoeptio personarnm apud deum.
(Schulze, 251.J
53 Bei Gott ist Kein Ding unmöglich. — Matth, 19, 26;
Luc. 1, 37; Petri, I, 47; Schulze, 222; Lange, 71; Zeh-
ner. 479; Simrock, 3899; Braun, I, 902.
Gott, sagen die Bussen, thut auch heute noch Wun-
der. Und die Serben: Gott ist der alte Wunderthttter.
(Reimbery II, 2.)
Dan. : Hos Gud er ingen ting nmuelig. (Prov. dan. , K9.)
Firz. : Dien peut tout.
ßoU.: God is aUes dincs mechtloh. (Tunn., 7, i.)
Lat.: Coelestes(Dii)omniapos8nnt. (Binder II , HB ; Phi-
lippi, I, 120; Lanff, 71.^ — Cnnota potest faoere dens
omnipotcns, scio vere. (Fallerzleben, 355.^
54 Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte der
Bauer; da brachte er einen jungen Ochsen
zum Schulmeister (Professor^.
55 Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte jener,
und bestellte acht Tage nach der Hochzeit
das Taufen.
56 Bei Gott ist sagen und thun eins.
Böhm.: Boha rfcl uiiniti jest.
57 Bei Gott sind alle Dinge möglich. — Eitelein , 249.
Lat.: Omnia sunt magnis facta proclivia divi«. (Eite-
lein, 249.;
58 Bei Gott und bei besoffenen Zimmergesellen
ist kein Ding unmöglich.
Aus Zar und Zimmermann sprichwörtlich geworden.
59 Bei Gott zählt man nichts als blosse Nullen. —
Parömiakon, 2620.
Gegen den Stolx.
60 Berath dich Gott bricht keinem den Steck. —
Petri, II, 33.
61 Beschert Gott das Weib, so beschert er auch
den Jungen, sagte der fromme Mann; da
betete er vor seiner Frauen Bette.
62 Beschert Gott den Hasen, so beschert er auch
den Wasen (Rasen). — Lehmann, //, 47, 25; Sim-
rock, 3855; Körte, 2823; Sailer. 72; Broun, /, 923; Eite-
lein, 253; Kirchhofer, U9: Sprichwürtersdiatz , 76; für
Waldeck: Curtze, 364. 598.
Die Bussen: Wenn Gott der Störche Sohnabel ver-
längert, so dehnt er auch die Leiber der Eideclnen.
(Allmann V, 121.; Gott gedenkt auch der Gallwespen,
indem er der Elchen gedenkt. Gott gedenkt der Bösen
und des Frühlings cur selbigen Stunde. (AUmann V .
118 u. 119.)
Lat.: Vitae dator et dator escae est. (Seybold, 641./
Unff. : Kinek Isten nyulat Ad , luvet is Ad hoasA. (Qaal , 859.;
63 Beschert Gott die Pfieurre, so gibt er auch die
Guarre \ — Eiselein, 258.
Geige (s. d. 24), Frau.
64 Beschert Gott ein glück, so befinden sich all-
zeit zwey vnglück darbey. — Henwcfc, 1666, 28.
£a/.; Juxta unum bonum duo mala hominibus distribuit
Dens. (Seybold, 269.;
65 Beschert Gott ein stuckh fleisch, so wils ge-
meinlich der Teuffei sieden vnd anrichten. —
Lehmann, 88, 5.
66 Beschert Gott Glück, es geht nimmer ^ zurück.
— PetH, II, 38.
') Henitch (1659, 54) hat, wol nur Druckfehler : immer.
67 Beschert Gott Glück, so brauch's mit klarem
(rechtem) Blick.
68 Beschert Gott glück, so gebrauch's mit Schick.
Aehnlich Henitch, 483, 39.
69 Beschert Gott glück vnd hail , so wird man frech
vnd gail. — ffenwcft, 1659. 59; Petri, II, Vi; Goal. 769.
70 Besser Gott als der Welt gefallen.
71 Besser Gott dienen als den Menschen.
HoU.: Het i« gemakkelijker God dan de wereld te dienen.
(Harrebomee, I, 243.;
72 Besser in Gottes Halle gedarbt, als in des Teu-
fels Küche geschwelgt. — SprichwörtetgaTlen , 250.
Die Friesen sagen: Besser in Gott ruhen, als in der
Welt wählen. (Reintbery II , 10-/
73 Besser mit Gott und gutem Gewissen ein armer
Hauer oder Haspler, denn mit dem Teufel und
bösem Gewissen ein gewaltiger Fundgräber.
74 Besser sich an Gott zu wenden als an seine
Heiligen.
Die Osmanen sagen: Was du verlangst, verlange von
Ctott, nicht von seinem Diener. (Schtechta, 434.;
Frz.: II ne faut point puiser au ruisseau, qnand on peut
puiser A la tource. (Lendroy, 1257.; — 11 vant miens:
s'adresser A Dieu qu'A ses Saints. (Leroux, I, 14.;
75 Bete zu Gott, aber erzürne den Teufel nicht.
76 Bewahr' uns Gott vor grossem Glück.
It. : Non hanno gli uomini il maggior nemioo che la
troppa prosperitA. (Oaal, 757.;
77 Bezt^t Gott nicht zur Stunden, so bezahlt er
zuletzt mit Heller und Pfunden.
HoU. : Ctod betaalt alle weken niet, maar hij betaalt eens
op het einde. (Bahn I, 319.;
78 Bey Gott ist kein betrug. — Henitch, 1705, 36.
79 Bey Gott ist Raht vnd That, krafit vnd stärcke.
— Ilenisch, 1711, 29; Goal, 779; Blum, 82; Sprichvir-
lertchatz, 228; Teller, 630; Sailer, 215; Simro<^. 4004.
80 Bey Gott mann allzeit hülffe findt wider der
Welt vntrew geschwind. — itenitch. mo, 66.
81 Bey Gott seind alle dinge möglich. — llenistA,
1712, 20.
82 Bey Gott stehet das Recht. — iV(ri,//, 43.
83 Bey Gottes Wort vnd gutem rheinischen Wein
geblieben, ist kein böss Arbeit. — Petri, II, 43.
84 Bist du Gottes Sohn, so hilf dir selbst.
Die Eum Sprichwort, gewordene Spottrede tiber Je-
sum am Kreni, von dem auf sich selbst angewandt,
welcher, von anderer Hülfe verlassen, auf die eigene
Kraft angewiesen ist.
Frz.: Dootenr, ga<ris-toi, toi-:
Gott
Gott
85 Bista in got, so förcht keyn not. — Frandt, 1, 58*».
Henifch. 1706, 57; Lehmann, //, 48, 45: Sailer, 219;
Körte, 2801 ; Körte ', 2840.
Engl.: He who terret God, has a good iiuwt«r.
86 Bit Got, dass nit böser werd. — Franck, l[,iüd^;
Ehering , I , iSi.
87 Bitte Gott in deiner Kammer, "dann geh und
schwing den Hammer.
jjpon.: ▲ dTo« rogaadolir eon el muo dando. (Bahn 1, 194.;
88 Bo de lewe Gott enne Kerke hat, do h&t de
Düwel enne Kapelle. (S. Herrgott) (Haldeck.)
— Firmenieh, I, 949. 441.
89 Bos (Iwas ) Gott Eusomme gefügt hat , das brocht
d'r Scnreiner net ze leime. CMdnmgen.j —
Frommatm, II, 409, 69.
90 Da Gott den Hahnrey schaff, da schuff er die
gut Geduld dabey. — i'etri, in. s.
91 Da hätte Gott viel zu thun, wenn er alles so
genau nehmen wollte. — Schöner, 8. SaUer, 384.
Lta.: Sl quoties peccant homines , sua falmina mittet Ju-
piter, exigno tempore inermii erlt. (Otid.) (Bindtr
I, 1658; //, S131; Knue, 1053; Fhüippi, II, 190; Seji-
bold, 568.;
92 Da hebben wi Gottes Wort swart up witt, säd'
de Bur, da seg he den Praeter up'u Schimmel.
(Fleniburg.) — Hctcfer, 143.
93 Da lebt Gott, da lacht Gott. — Gruter, m, 13.
Die Yoraehong iat ffir alle da, sagen die Bergamai-
ken. Und die Caechen: Noch iefe der Oott, der er
war. (ReiHMberg II, 56.;
94 Da sah der liebe Gott zum Fenster heraus und
sprach: Ihr Herren, es wird nichts draus.
(Schweiz.) — Kirchhofer, 32 u. IJl.
Mögen die Leute ratheohlagen , die Oberherrschaft
ist Gottes.
95 Da wird der liebe Gott seinen Spass mit haben,
sagte der Bauer, als er hörte, dass der Hans«
wurst gestorben sei.
96 Dabei hat Gott nichts gethan, wie bei der Papst-
wahl. — Eisdein , 502.
Hadrian , der dOrch den Kaiser Karl V. Papst gewor-
den war, Uess Utrecht (seine Vaterstadt), Löwen (wo
er Magister geworden) und da« Bild des Kaisers auf
einer Tafel anbringen mit den drei besaglicben In-
BchriAen: ,4oh pflanste. Ich begoss. Ich gab das Ge-
deihen." liamnter schrieb jemand die Worte: „Hier
hat also Gott nichts gethan 1**, woraus obiges Spricli-
wort entstanden ist, dem man aber einen viel allgemei-
nem Sinn beigelegt hat.
97 Dai Goed taiket (gezeichnet) hott, sind de slime-
Sten. (Driburg,) — Firmenich, /, 362, 24.
98 Danke Gott, mein Kind, dass du nicht vor das
Riber Gericht kamst, sagte die alte Frau ; da
sah sie ihren Sohn am Galgen zu Warde
hängen. (S. Aergste, das.) (Jüttand.) — Hoc f er. 329.
Dam,: Oad beTare os fra Biber ret. (Prov, dan., 257.;
99 Darf Gott gute Hecht und Ochsen und guten
rheinischen Wein schaffen, so darf ich sie
auch wol geniessen. — EinfäUe, 284.
So pflegte Luther an sagen, und andere sagten es auch.
100 Das ist Gottes arth, wer vnden liegt, der ligt
oben. — Petn, 1, 10.
101 Das kann allein Gott und der grosse Zar. —
Berckemrneyer, 378.
102 Das wolle Gott nicht, denn ich habe meinen
Schirm zu Hause gelassen, rief der Pfarrer, der
eben um Regen gebetet hatte, als ihm der
Küster sagte, es fange an zu regnen, als wenn
es mit Mollen vom Himmel komme.
103 l>as wolle Gott nymmermehr ! — Agricola I, 597.
..Wenn wir ein boss gesohrey hören odder ein vn-
gluoke, das yemand geschehen ist aus denen, die wir
lieb haben."
104 I.>a88 dir Gott ein gülden Esel beschere, so hast
ein Jahr am schwantz zu zehren. — Gruter,
lU, 12.
106 Dass dir Gott Licht und Kerze beschere! —
E%Miein . 422.
106 Dass es Gott erbarm, sieben Suppen und keine
warm. — K\rchho(cr,iü: TobUr, 177. Simrotk, 10042 ^
107 Dass Gott den Teufel heimsuche, sagte der
kranke Bauer, als der Pfaff mit den Worten
zu ihm eintrat: Gott sucht den Kranken heim.
— Eitelein, 251.
108 Davor behüte mich Gott, sagte der Bauer, als
er hörte, dass die warme Sonne alles aus der
Erde hervorlocke; da käme mein böses Weib
auch wieder heraus.
Boll. : Op sulk een' wannen dag Icomt alles uit den grond,
sei de domin« tegen den boer. Ach , antwordde hij in
eenvoudigheid des harten, dat hoop ik tooh niet, want
dan komt mijn kwaad wijf ook weflrom. (Harrebomie,
109 De Gott vertröt, de mangelt nich. COstfrics.) —
Eueren, 394; llauskalcnder , ///.
110 De loiw Gott rieht de KüU (Kälte) ümmer na
do Klerer in. — ileckl. Kai.; Haabc, 82.
111 De leiwe Gott is en gaud Mann. C//ar;.j — Lohr-
engel, II. 95.
112 Do lew» Gott is ök in'n Keller, säd* do Mönk,
as he to Win ging. — lloefer, 764.
113 De lewe Gott erhält uns olle, äwer doch man-
negen verdükert knappe. C^Vaideck.) — Cnrtze,
352, 472.
114 De lewe Gott heft Mönsche gemakt (oder: lätt
Mönsche lewe), awer se sönd ok danau. —
Frischbier, 2619,
115 De lewe Gott leget ne'mesen cn grötter Krüze
up, osse hei drägen kann. (Waldeckj — Cum«,
353, 484.
116 Dem, der Gott zum freund hat, dem kann der
Teuffei nicht schaden. — Henisch, no6, 58.
117 Dem einen gibt Gott Verstand, dem andern Tand.
Engl.: God send you more wit, and me more money.
(Bohn II, 563.;
118 Dem einen Gott gut Wetter geit, den andern
er durch Pfützen geleit.
„Denn keiner ist giaoklich", '^ie -^^ Börne in seinem
44. Briis/e au* Paris sagt, „an den Gott nicht denkt,
sei es in Liebe, sei es in Zorn, nur an ihn denkt."
1 19 Dem enen givt Gott Botter, dem anncm Schit.
(HoUl.) — Schütze, IV, 46.
120 Dem Gott ehrliche Gaben gan, den ehret billig
jederman. — Froschm. , T. vi.;
121 Dem Gott feind, (der) ist der aller&rmbsto. —
Ldvmann, II, 11 , 51.
122 Dem ist Gott gnädig, den er erhält ledig. —
Fitchart , Ehez.
123 Dem mag Gott helfen, der toll will werden.
124 Der alt Got lebt noch. — Franck, ll, 17'>; Tap-
pius , 21 •* ; Eyering , /, 425 ; Mayer , / , 204 ; Eiselein , 251 .
Kirdthofer, 130; Sailer, 218; Simrock, 3867; liraun, /, 930 ;
Lohrengd, 1, 138.
Dan.: Den gamle Gad lerer endnn, er midti verden. —
Oud lerer ondnu. (Prot. dan. , 256J
Engl.: God is where he was. (Bohn II, 362; Goal, 802.;
HoU.: God leeft nog. — God leeft, die H alles geeft.
(Harrebomie, I, 243 J
Lat.: Adhuc ooelum roiritur. (Binder I, 16; //, 74; Erat-
nutt, 883; Eiselein , 251; Gaal, 801 ; Fhilippi, /, 8; Seg-
bold, 8.J — Adhuc deus aliquis respicit nos. (Tap-
piu* , 21 ».)
125 Der alte Gott der Ungarn lebt noch. (Ung.)
Ein eoht morgenl&ndisohes Sprichwort; man denke
an den Jehovah der Hebräer. Ein ilhnliches ungarische«
Sprichwort lautet: Nom rOvidflltt keae a' Magyarok
Istendnok. C&aol, 802.; (Dem ungarischen Ootte wur-
den die Httnde nicht su kurz.) Die Süssen: Gottes
Haare werden nicht grau. (AUntann VI, iOR.)
126 Der Gott, der Eisen wachsen Hess, der wollte
keine Knechte, sagte der Schmiedegesell, und
warf den Hammer weg.
127 Der (iott liebt überall, den stürtzt kein Unge-
fall. — Afco«d, 1130*
128 Der Gott will blenden, der muss viel können.
— Eyenng, I, 517.
129 Der ist Gott am nächsten, der am wenigstell
bedarf.
Dan.: Den er nieat Gud som mindst behorer. ffVot*
dan., 6.3; Bohn I, Zh^.)
130 Der liebe Gott hat wunderliche Kostgänger. -^
Kirchhof er, 131.
GoU
Gott
8
131 Der liebe Gott lässt der Ziege den Schwanz
nicht länger wachsen, als sie ihn braucht.
COberlau$itt.J
132 Der liebe Gott sieht alle Jahr einmal vom Him-
mel; wen er dann bei der Arbeit findet, der
muss das ganze Jahr arbeiten, und wen er
spazieren gehen sieht, der geht das ganze Jahr
spazieren. (BraunschKcig.)
133 Der liebe Gott verlässt keinen treuen Bier- und
Branntweintrinker. (Ostpreiua.)
134 Der muss Gottes Ehre verletzen, der das Gold
sich macht zum Götzen.
135 Der Name Gottes muss sich zu allen Anfangen
brauchen lassen.
136 Der, welchem Gott hilft, ist noch besser daran,
als der, welcher früh aufsteht. — Sprichwörter-
schätz, 113.
137 Die auf Gott hoffen, haben stets das Beste ge-
troffen. — Parömiakon, 3173.
Wshlspraoh Sigismnnd't von Polen.
138 Die got förchten, werden gedult haben, bis sie
got ansihet. — Franck, /, 51»; Körte, 2330.
139 Die Gott am meisten begabt, schmückt der
Kaiser billig mit Adlersfedem.
140 Die Gott blos furchten, kennen ihn nicht.
141 Die Gott in sich tragen , können alle Teufel jagen.
142 Die Gottes Wort nicht haben, wünschen's; die
es haben, verachten's. — Petn,l,ii.
143 Die trawen Gott , sehen keinen Todt. — Petri. 1, 27.
144 Dreierlei hat Gott sich vorbehalten: aus nichts
etwas zu machen , Künftiges vorher zu wissen
und über die Gewissen zu herrschen.
Angeblich ein Wort Stephui*«, Königs Ton Polen.
145 Du kannst Gott keinen blauen Dunst vormachen.
— Sprichwörterschatz . 32.
146 Du musst din Gott niat in de ögen gripen. (BoUt.)
Gegen die, welche die Gottlosigkeit xu weit treiben.
147 E Gotts Name ist nit g'schwore. (Luxem.)
148 Ehe du Gott suchst, hat (muss) dich Gott
schon gefunden (haben). — Sailer, 9i5.- Sim-
rock, 3874; Brom, I, 925: Körte, 2340 u. 2897; Sprich-
uörler$chatz , 13.
Gott kommt, wenn wir ihn am fernsten glauben,
sagen die Engl&nder. (Reiruberg II, 6.),
149 Ehe Gott die Thür schliesst, öffnet er ein
Fenster.
150 Ehe Gottes Werck geschehen, so glaubts nie-
mand; wenn sie geschehen sina, so achts
niemand. — Petri, I, 29; Henisck. 794, 59.
„Unglaub gehet vorher, Verachtung folgt hemaoh."
151 Ehre Gott für allen Dingen, so mag dir nichts
misslingen. — Henisch, 80S, 23.
152 Ei, behüt uns Gott, ich muss schier zum Krüg-
lein werden und zum Gitterlein herausschauen.
(Schweiz.)
153 Ein Got vnd ein gbot — Franck, II, 5*; Tap-
pius, 6*; Henisch, 1712, 46; Graf, 2, 18; Braun, I, 909;
Körte. 23K u. 2934.
HoU.: Eon Ood, e4n bod. (Harrehom4«, I, 242.;
Kroat. : Jedanti Bog a jedna bo«ja Teroe.
154 Ein Gott, Ein König, Ein Pfarrer, Ein Arzt,
Ein Hirt, Ein Weib, Ein Wein sagt wohl zu,
und — Frieden ; wenn ihrer mehr sind, so ver-
derben sie gemeiniglich.
Dan.: Ben Gad, een lov, een konge. (Prov. dan.,2hi.)
Frs.: Un Dieu, un roi, une lol. (Kritsinger, 244 O; Le-
roux, II, 75.)
Holt.: Een God, ö^ne Trouw, maar veel rrienden. (Bokn
I, 313.;
155 Ein Gott, Ein Rock und Ein Weib. — Sim-
rock, 1941.
156 Ein Gott haben ohn sein Wort, heist keinen
Gott haben. — Pctri, l, 29.
157 Ein Gott und viel Freunde. — Sprichwörtenchatz , i.
Fr f.: Un Dieu et plusieurs amis. (Krittinger, 234^.;
Lat.: Unus Deus et plnres amici (parandi). (Tapyiiu,6*;
Goal, 515; Sutor, 216; Eitelein, 254.;
158 Einen gnädigen Gott haben, macht ein fröhlich
hertz. — Petri, !, 29.
159 Einen Gott und keinen mehr, aber Freund' ein
ganzes Heer. — Gaal, 515.
Engl.: One God, no more; but friends good störe. (Bahn
ir, 96; Gaal, 515.;
160 Einen Gott vnd vil Freundt soll man haben. —
Henisch, 1706 , 61 ; Körte, 2370.
Man hat an einem Gott genug, aber nicht an einem
Freunde. (Reintberg II, 21.;
161 Ere, dene god na siner 1er, sonst gefeit em
nen (kein) denst noch ehr. — Ebstorf, 2.
162 Erst gibt Gott Stein, dann reicht er Helfenbein.
— Parömit^on, 3121.
Er gibt die Last, hilft sie aber auch tragen.
163 Es gibt nur ein Gott und ein Kaiser. (Steier-
mark.) — Sonntag.
164 Es gibt nur Einen Gott, Einen Voltaire und
Emen Gagliostro.
Das Leibsprichwort des berüchtigten Betrtlgers Ga-
gliostro. (Vgl. von Böcklin's Paragraphen, 6. 133.)
165 Es ist also, odder Gott todte mich. — Agricola
I, 551.
166 Es ist besser in Gottes Hände fallen, als in die
Hände der Menschen. — Kirchhofer, iso.
Dan.: Bedre at falde i guds haand end in menneskens.
(Prov. dan., 152.;
167 Es ist besser zu Gott reden, als zu seinen Hei-
ligen.
Warum sich an den Pfeil wenden, wenn der Schtttxe
gegenwärtig ist, heisst es im Tamulisohen. (Heinsberg
Frz.: U vaut mieux avoir affaire 4 Dieu qu'i ses saints.
(Bohn 7, 26.; — II vaut mieux s'adresser & Dieu qu*ik
ses saints. tLendroy, 1349.;
168 Es ist ein Gott, sagt der Loangoneger, wenn
er eine Puppe sieht
Die Neger in Surinam, um zu sagen: dem stehen
gleich die Sinne still, wenn er etwas Neues sieht. Die
Dummheit und Unwissenheit sieht hinter den gewöhn-
lichsten Dingen Wunderbares.
169 Es ist ein grosses, Gottes wort vnd ein Stuck
brot haben. — Henisch, I70i, 13.
170 Es ist ein jeder wie ihn Gott geschaffen hat,
auch oft noch ärger.
Holl.: leder is, zoo als hem onse Heer geschapen heeft,
of nog een' graad erger. (Hcurrebomie , I, 293.;
171 Es ist für Gott zu viel, sa^ jener Burgermei-
ster in der Herberg, gab ein Mercker vnd
hatte für einen Giüden Lachs gefressen. —
Latendorf H, 12.
172 Es ist Gottes Ehre, ain sache verbergen, aber
es ist der Künige ehre, ain sache enorschen.
— Agricola U, 236.
173 Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr, sagt
Stöhr , da lew hei noch ^ (Lüneburg.)
*) So sagte er, da er noch lebte. In unmittelbarer
N&he des Wegs, der sich von Soltau im Lttneburgisohen
nach dem Hofe Heidenhof durch die Heide dahinzieht,
befindet sich ein hölzernes Kreuz mit der Inschrift: „Ein
alter Bohn aus Heidenhof, mit Namen Stöhr, der sprach
allhier mit seinem verschlafenen Mund: Es ist Gottes
Wille und Gottes Wehr, 1510." Nach der Sage lebte
am SchluBS dos 15. und su Anfang des 16. Jahrhunderts
in dem erwähnten Heidenhof ein Haussohn Namens
Stöhr, welcher dem Besitzer des Hofs als Knecht dient«
und sich angewöhnt hatte, sich bei passenden oder
unpassenden Anlissen der stehenden Redensart: „Es Ist
Gottes Wille und Gottes Wehr", zu bedienen. Als nuui
ihn, nachdem er im hohen Alter verstorben war, beer-
digen wollte, erhob sich da, wo sich jetzt das Kreni
befindet, ein furchtbares, von heftigen Begengttssen be-
gleitetes Gewitter. Als einer der Leidtragenden von
Angst und Schreck ergriffen aasrief: „Es ist Gottes
Wille und Gottes Wehr, aegt Stöhr, da lew hei nooh";
so rief eine hohle Stimme aus dem Sarge: „Dat h&tt
hei seggt, un seggt hei ock noch." Das Unwetter liess
hierauf plötzlich nach und der Himmel wurde freundlich.
Man öffnete den Sarg, um den Scheintodten dem Leben
zurückzugeben , aber man fand ihn todt. Zur Erinnerung
an den Vorgang liess der Besitzer des Hofs ein SIreuc
an die Stelle setzen. ( Vgl. Niedertächsiteh« Volkssagen
von A. Beneke in den Hausblättern von Hackländer und
Hoe/er, Stuttgart 1863, Hft. 13, S. 63.;
174 Es ist mit Gottes wort nicht zu schertzen, es
findet sich doch zuletzt. — Henisch, noi,ii.
175 Es ist nicht alles Gottes Wort, was gepredigt
wird; es bringt auch mancher seine eigene
Waare mit zu Markte. — Ramann, Unten., IV, S;
Simrodi, 7998.
Gott
Gott
10
I
I
I
176 Es ist weder bei Gott, noch hei deinem Pacht-
herrn. — nurckh'jrdt, 726.
BiU« nicbt tun Dingo» die dir m«tBRnd g«beu kann.
17? £« j»t aehimial besfier lu Gottes Gemein als in
der rainer Bürgerschaft. — imher» Sämmaithc
Schnfltn, V. 1034.
17S £» kocnmt alles von Gott.
Eta Uliandiiobaa Sprichwort Uut<^i^AiIo« kommt von
Oo«, aar nicht Oottfüfaroht. (ßa-^ '
Ftf^z Tottfc ri«nt d« Dieu. (Leroux, /". 13.)
JL^.i D«tti onäula nou d»t omnibua. 'Fiochrr, 65, 13.;
179 Es laa«t sich Gott vnd das glück nicht bochen.
— ttenisch, 1663, 10; Lirkmunn, /], 1S7. 75.
180 £s lÄfiat aiob mit Gottos Wort uicht stücklen
noch flicken* — //cnuth,i7ui, i7,
ISl Eb liegt m Gottes Hand. — SaUer,2l9.
183 E« ftind Gott alle Dinge möglich. — stngcr, see:
litrcSKofer. 129.
1S3 Eb 8oi keiner für Gott im Ucrtzen einen Kram
von guten Wercken aufschlagen. — /vir». /, ss.
iH Es steht alles in Gottes Uand. — Maytr, /. 20a.
l^..' Adcplctonl ooulia mortallA jcutia. (PhUippi, /, 10.;
166 Es steht bei Gott. — ^iJ(^,3i9.
186 Es . ' t Gott sehr, wenn man jhn Rnder.s
L üinen gnedigen Gott. — /vrn, /. 3u.
IS7 Et» wiruL vn Higene gesucht vnter Gottes Na-
mcii vnd der gemeine Mantel verkanfft. —
itmur/i, 1897. %i.
IBS Förcht' Gott, on ai hübsch drist — Frttchhier, jo«;
Ftlrcht« («ntt, und sei htlhBcU drsisi.
119 Ea God let sich tiled erbiden, awer näast er-
XW&injen. (Stebehhüry.'täiht.) — Sthiultr» 9SH.
Toa Oott liait lieh rivloi erbitten, »bet atebta «r>
•«ibg«a.
190 Filr gott gilt der kleine so rll als der grosse. —
191 Für Gott ist niemand heilig, er lasse denn sein
eigen Heiligkeit fahren. — /Wn, /. 4i.
199 Kur Gottes Augen wir nichts sind^ nur faule
Knechte vnd böss gesind. — iSftn, i,n.
19$ Fdr Gottes Wort und Vaterland nimmt man
mit Fug das Schwert zur Hand. — Ihtior.,
ri. 14. dum. 93; Grttf, 49«. 61; Körte. 3379. .Sirn-
i«Ki, 3»63.
Fürchte Gott, liebes Kind, krup ön e 8ack, dat
dl de Düwol nich findt. — Fnschbier \ 1349.
Fürchte Gott, thue Recht, scheue niemand. —
C«n/. JJ87; StitiTOck. SSW. braun, t. 319,
.#Aü».: Boj •« Bob«, «tjd* le Ijdf, n6hf«9 vfoe, P&n Bdh
vidi.
JH», : Frygt Gud , gj»r ret , forlad dig Ikko paa mennetken.
tt*: ' buon ouor«, e luciA dir oLi Ttiol«.
t^r ititiam mcmltl, ot noa temaero Divos-
FttTcnte Goit und bleib' auf der Landstrasse. —
Fflrchte Gott und nicht veraag^ Geld und Gut
giM's alle Tag. — Uertt. e.
lasehrift «jei einem Hftaea ia Svhwmhtm,
Förefate Gott und sei hübsch keck, so kommst
dn »ns jedem (allem) Dreck.
Gebe Gott nichts, so könt man ihm kein kertzen
ar- - ^" — Uhmonn, 653. 40.
Ge^ , dass dein Haus brennt , so trag' es
p il wänue dich dabei. — Uüiier . n , 0.
Gell ran und da folgst nach, so dräogt
d'., . ur>K er mag.
Geil Ifo^ , gelt ar a an Woas. (tritn-
l^iL) - n. Hl. 315, 159.
GiUfi God }%aut, so ^ifl e oh Brand. (Sobh.j
Gib, Gott, vom König zu hören, nicht, ihn zu
19T
198
199
900
901
909
903
904
905 Gib Gott, was Gottes und dem Kaiser, was des
KiÜMra ist.
90C Gibt Goit das HAsslein, so gibt er auch das
GfÜalab* — tVu, tu as» ; K*tnt. SSZS; Simrock. 36M ,
i^WMi. I, MI. Lokfm$ei, i, 319.
Fimol aagt inan : >'-
er auch dat firot. I
c1i«n und dann »«-in
Dio RuBson spreclian dieaan Gedanlc«» tprichwörtUch
auf ««bj- Taattuiobraob«> Weiee an«- Gibt Gutt den Kvaa,
»o gibt er auch das Fat«. Und: Gibt Goit die LuoBfin,
BO gibt er aach die Luft. (AUmann VI , 39% a. 4S7.; Gibt
Gott He.hl, «o gibt er auch don tfack iloxu. Gibt Ooit
die Pfeife^ so ^bt er aocli die Lun^e. Gott kann nicht
p„.,,.. ,.,„„T- .,►.... ,1-.. , f,f ftuch BlUio »ftgo. (AUmann
I i dem Zar dae Moor nicht ohne
W#m GAtt den Watfitch gibt,
- ' ' VI, i7b.) In
lit, lo »cliiokt
kt das Laimn-
■bi'at'a. i'Mj '_ rechen mgen:
Der Ucrrgott gab da« Kflhlein, er gibt auch das Gr&a*
lein. Diä Baten: Gibt Goit Gatte, to gibt er auch den
Gast«n Vorrath. (Htiniötrif II, »J
Dan.: Gnd giver alle raande mad. (Prov, dan., 407.)
tt,: Dio ntanda l'agnotet'to c'l pa«oülelto.
Pnj.r 3ilikt>r az lateu oyulat teremtett, a bokorrdl te goa-
doBkodott. (Onol, 7B2 ,)
207 Gibt Gott Fleisch, so wilFs der Teufel braten
(kochen).
Engl.: God «eadi tneat and the deril eenda 000k«. (Hohn
II, 81.;
Q08 Gibt Gott Jungen, so gibt er auch Haselstecken.
Der Bu>ee: Wem Gott Sohne gab, der belehre aja
und aUahtige lie. Und er betet: La*« Gott den, weN
clior Kluder bekommt, tie aueb eraielico. (R**n*f>4fv
vn> «6.;
*20ft Gibt Gott kein Tischbier, so gibt er Fischbier.
Wagser, waa noch gesünder ist. In Abyiiinien tagt
caan: Gott gibt die wilden Datteln, wenn er die «deUi
vertagt.
210 Gibt Gott keinen Saft vom Rhein, so gibt er
Gänsewein.
Die Bnascn in der Gegend TOU Karanioki •agen : Wo
Gott den Bauern den Traubeniiaft versagt ^"** '•'■ 'i'n»n
den Birkensaft gegeben. Kumnioki und K nl-
öttlich von Moekan gelegen, haben gros» -*-
und Parkanlagen. In der ganzen UmKt^;...^ ..^. viel
Wald, weshalb dto Sprichwörter dieses Btuirke einen
Torhprrsohead fürs tmUn nie oben Chaiakier haben. (Alt-
mann V". 14.1
211 Gibt Gott Koro, so gibt er auch Brot.
DieBassea- Weou uoi« Gott mit btörea segnet, dann
segnet er am auch mit CaTiar. (Alfmunn V . 1^)
212 Gibt Gott Korn, so nimmt der Teufel den back.
— iMiii II, 98.
frx..- Quaud Dleu «nroi« U fitriae, le diabl« en]*T« I« »s«.
(BohH I, 41.)
213 Gibt Gott Moneten, so gibt er auch Pasteten.
214 Gibt Gott nicht ein Land voll, so gibt er eine
Uand voll.
216 Gibt Gott nicht waa wir wünschen, so gibt er
was wir brauchen.
Dan.: Hver fanger af Gud, lom hau er for. (Prot.
don., ti^6.;
Lat,: ProJuoundisaptiMiiuaquaoque dabuntDi. (JuecnAt.)
(ßmder //. Sti$l.;
216 Gibt Gott nit Sonn und Dust, ist alle Müh
umsust. — üass. SchtiUiUm, XIV, 5.
Öpriohwcirt dor Wiaaer.
217 Gibt gott reichlich, so gib du auch reichlich. —
Hmitch, 1708, 49; Pclri, 11, 339.
218 Gibt Gott taglich Hunger, so gibt er auch tig-
lich Brot,
Der Nabrungsbosütger, sagen die Perecr, gibt der
täglichen l^peise Schwisgen. Dio Russen: Gott gibt
dbn Tag, aber auch dio Nahrung. (Rtinthnrp II, ^.)
•219 Gibt Gott Zähne, so gibt er auch Brot. —
W'inMcr, XIX. 30.
Das meinen auch die Perser tind Oiechen. Die Pole«
sagen: Der die Zithne gab, gibt auch fUf di» Z&ha«.
Und die Gngitadcr: Sendet Gutt einen Mond, eO »eadal
er auch Speise mit. (Reinaberg II, 8.)
Pdn.: Gud giver alle dem mad som b*n glrer mund.
(Prae. dan.. Hb'): ßohn I, 371.;
i'rty/.- God «ent never the months but he toodi taaaf.
(ßühn II, 3«>».J , , , , .
HoU.: God Bchept goeu' mood, of hij tcli«pt «r ook bfood.
LiL: Diewaa dawo dantia, Diawäi duat ir diutoi. ('fVtttfA.
220 Gibtß Gott in muth^ ao gibt ers auch m die
Hand. — LWirwan«. iM. TJ.
221 Gibt's Gott nicht :• "T ibt er*» &a Stroh.
Die Russen t G'> ^ea aad HaIoio ra>
gleich misraibeu.
222 Giegen Goed helpet kern 1
223 Gift Gott Gesundheit, uo i:-
Antj, tapp in. fiM»^} — -^'^
Weao Gwtt Uosuudhait tfi^l» «o
11
Oott
Gott
13
Arbeit; Anna, zapfe mir Bier zum Trmnk. Die Spitze
dieses Sprichworts trifft Leute , die mehr Neigung zum
Trinken als zum Arbeiten haben.
224 Gift Gott Jungens, gift he 6k Buxens (HoBcn).
(Oldenburg.) — Frommann. V. 428, 487; Firmenich,
I, 2S», 71: Hoefer. 194.
325 GifTt di godt nicht ein schepcl vul, so giffl he
di en lepel vul. — Ebstorf »26.
Dan.! Giver Oud ei skiepper fulde, saa giver han skeer
fulde. (Bohn I, 371.;
226 Git Gott en Häseken, sau git hei auk cn Frä-
seken. CWaideck.J — C«r/sc,317, 47.
227 Givt Gott Kinner, givt he ok Rinner. (StrcHu.)
— Finnenich. III. 71, 41.
„Das ist nicht wahr'S sagte ein Bauer zum Schulmei-
ster. „Seht euch eure Jungen an*\ erwiderte dieser, „und
Ihr werdet finden , dass es wahr ist.*' Die Serben sagen :
Gibt Oott Kinder, so gibt er auch für die Kinder.
(Heinsberg f, 175; VII, b.) Die Bergamasken: Wenn
der Herr das Geschöpf macht, schafft er ihm auch die
Nahrung. Die Bussen: Gott mehrt die K&fer, wenn
er die Spechte mehrt. Wenn dir Gott eine Kuh gibt,
will er dir auch eine Wiese geben. (Altinann V, 84
u. 102.; Segnet Gott das Kloster, so segnet er auch
den Bach. Gott sorgt für der Popen Honig nicht , er
sorgt auch fttr der Bienen Wftlder. (AUmann V, 116
u. 119.; Und: Freue dich Väterchen, wenn Gott die
Eichhörnchen in deinen Wald setzt, dann will er dir
die Eichen gerathen lassen. (Reinaberg II, 89.; Indem
Gott für die Kftfer sorgt, sorgt er auch fttr die Böse.
Gott gedenkt auch der Tarakanen , indem erder Nach-
tigaUen gedenkt. {Attmann VI, 487 u. 505.;
Engl.: He that sends mouths, sende meat.
228 Goad stiawet (behauet) de Boime, dat se nit
in'n Hiemel wasset. (8. 239.)
229 God erhält de Fräinjtscfaaft, se douert nit lang.
— Schütter, 786.
230 God elt net, e weit net; e fainjt ind awer
* dinich. — Schuster, 607^.
Gott eilt und weilt nicht, ef findet einen, aber dennoch.
231 God elt net, God weit net, kit Ka seinjer Zikt.
(Siehenhiirg.'$ächs.) — Schuster, 607*.
Gott eilt nicht, Gott weilt nicht er kommt zu seiner
Zeit.
232 God iörlet de Sin'n nich, sä de Mordbrenner
as ,he fan 'n Galg*n werder runner kaem, wil
he begnadicht wur, tidsläbes in de K&r to
gän. (Südcrdithmarschen.)
Gott Terlässt die Seinen nicht, sagte der Mord-
brenner , als er Tom Galgen wieder herunterkam , weil
er zu lebenslänglicher Karrenstrafe begnadigt war.
233 God get't, säd' Tin Tend, un leg in'n Addelpöl >.
— Hoefer. 1019.
Dflnger- oder Blistgmbo.
234 God gift uns wol 'n Kö, man ^ nich glik bi de
Höms'. — Frommann, T, 428, 495; Bueren, 486.
<) Aber. >) Hörnern.
235 God hett Minschen schäpen, to*in Deel awer
sünd se ok darna. (S. 111.) — VoiksboicX.
236 God lät unse Yägt noch lange lewen, wi kun-
nen wol 'n slimmern Düwel w6r (wieder)
kriegen.
237 God Lof un Dank, min Mör (Mutter) is krank,
nu krieg wi 'n lütje Puppe (Süster). (Osifries.j
238 God skeart alle Bumer, ia's tu Hemmel wachs.
(Nordfries.) — Lappenkorb: Firmenich, III. 8, 15.
Gott schiert, beschneidet alle Bäume, ehe sie zum
Himmel wachsen. Wer zu hoch hinaus will, wird ge-
demttthigt, der Wipfel wird ihm beschnitten.
239 God verd— übbeP min Tractement, se(de) de
Eock, do wul* he sick verflöken. — From-
mann, V, 428,497.
•) Verdoppele. ») Wollte. — Der Koch begann näm-
lich seine Bede mit: Gott vord...., um zu sagen:
Gott verdamme mich! Er besann sich aber noch zeitig
genug, als er bis d gekommen war, und bat statt dessen
um eine Verdoppelung seines Einkommens.
240 God vom högsten Tron, ik beföl di minen
Drom. (Lübeck.) — Deecke, 8.
241 Godd regeert de Welt, Jungens und Hunne de
Knüppel. (Oldenburg.) — Goldschmidt ^ 44; From-
mann, V, 428. 498.
242 Goddes Barmherzigkeit, Buern ünbeschuftig-
keit düert bis in alle Ewigkeit. (Büren.) —
Bod>el, 144.
243 Godds Segen is sowol in Water as in Win.
(Oslfries.) — Frommann. V. 428, 474; Eichwald, 669;
Bueren, 482; Uauskalender , III.
244 Godds Wort in vull Fluchten, had(de) de Junge
seggt, do had(de) he 'nKatechism an de Swepe
(Peitsche). (Ostfries.) — Frommann. V, 428, 492.
245 Goedes Barmhoartegkeit un der Papen Begier-
legkeit dourt bis in olle Eiwigkeit. (Marsberg.)
— Firmenich, /, 321, 9; für Oldenburg: Goldschmidt. 63.
246 Gohts Wort und Fuhrwerk gilt iebig, sagte der
Bauer; ferr äle Bibeln und äle Pfäre aber
mag ke Teifel vil gan. (f)berlattsitz.)
247 Got berath die seinen vber nacht. — Franck.
II, 136*; Vruler, /, 44; Petri. II. 344.
248 Got beschert vber nacht. — Agncola 1. 1 ; Franck,
I, 40**; //, 60''; Tappius, 66^ u. 114*; Gruter, I, 44;
llenisch, 1705, 12; Egenolff. 21; Laiendorf II, 15; Petri.
II. U*; Sprichwörterschatz, l^: Scfcolt^l, 1128*; Stei-
ger, 2*7; Eiselein. 258; Sauer. 218; Kirchkofer, 129;
Körte. 2318; Körtet 2963: Blum. 3; Simrock. 3865.
„Der Herr Gott beschert nur über Nacht. Doch ist
noch kein Mensch darüber erwacht; und hat ei firtüi-
morgens die Hände nicht toU, so weiss er nicht, wo
er es suchen soll." (W. MüUer, 10.)
La*.: Dormienti rete trahit. (£rasm., 143; PhiUppi, I, 125;
Tappius, 66^.) — Ultro deus suppeditat bona. (Seu-
bold, 647.;
249 Got gibt eim wol den ochsen , aber nit bei den
hörnern. — Franck , ll , SO^ : Tappius, 94^; Crulcr,
/, 44; llenisch. 1383, 14; Petri, II, 345; Eyering. I. 102
u. 254; Egenolff , 12^ : Schottet. 1119 •»; Mayer. 1.205;
Siebenkees, 144; Blum. 46; Sailer, 48; 5imrocl(, 3938;
Spriclucörterschatz, 115; Körte. 2311; Braun. I, 913.
Dan.: Gud girer alt godti, men ei ozen (koon) om hor-
nene. (Frov. dan., 259.)
Frz.: Dieu donne le boenf et non les cornes. (Lerouz.
I, 10.;
Lat.: Dat deus omne bonum, sed non per comua tanrum.
(Luther, 137.; — Omnia dat dominus, ted non per cor-
nna taurum. (Henisch 1383, 15.;
250 Got git et, Got nit et. ( Siebenbürg. -sdchs.) — Schu-
ster, 625.
251 Got ist am gericht gesessen. — Franck. /, leo^.
252 Got kan nit wittern dz eim ieden gfelt —
Franck. II, 120*.
Mit dem Zusata bei Simrock (11726): sonst kann er
alles. Jedem einzelnen das Wetter nach Belieben zu
machen, kann auch kein Gott.
253 Got kan wol ein ürten (Zeche) borgen. —
Franck. II, 64*» u. 120*; Tappius, 208^; Gruter, /, 45;
///, 45; Uhmann, II. 238, 72; Pislor.. VIII. 13; Kirch-
hofer, 192; Simrodi, 3915; Eiselein, 250.
„Gott kan einem wol eine gute Zech borgen, aber
darnach kompt er und fordert ernste Rechnung , dass
man weder Haut noch Haar hebelt.'* (LtUher's Tischr.,
235*, mit der Bemerkung: „Der Bauern Bede um
Wittenberg.'*; Der Pater »ancttcu« if^/fiMr beweist in
einer seiner unter dem Titel: Der eilfertige Prediger
im Druck herausgegebenen Fredigten ( S. 14), dass Gott
der Herr, bevor er Mensch geworden, cholerischer, nach
denselben aber phlegmatischer Natur geworden. „Gott
der Herr, ehe denn er Mensch worden, geriebt bald in
Harnisch, (war jaohzornig, sclüugen bald darein, und
war schier durch kein Basswerk zu besänftigen, zu
stillen. Nachdem er Mensch worden, da war er nicht
so erhitzt und cholerisch, sondern ganz phlegmatiaoh.
Er ist jetzt nicht mehr so geschwind auf, ob ihn schon
so Tiel zuwider geschieht. Er dissimulirt und tibersieht
so viel Laster, Unzucht, Diebstahl, Mordthaten, Un-
gerechtigkeiten, Zaubereien u. s. w. Er höret so grau-
sames Lästern , Schelten , Fluchen u. s. w. Er schweigt
lange still, lasset alles geschehen. Aber zuviel zerreisst
den Sack. Lange geborgt, ist nicht geschenkt." (Kloster-
spiegel, 104.)
Dan.: Gud kand i vel borge een et skiolen stykke, kand
vel straffe en skielen, alligevel han ssstter hannem ikke
1 raadhnus-kieideren. (Pro*, dan., 83.;
Engl.: God permits tho wioked, but not for evcr. (Bohn
II, 363.)
BoU.: God kan wel een tijd laug borgen, maar daarom
scheldt bij nog niet kwjjt. (Barrebomee, I, 243.;
It.: Domeneddio non paga sempre il sabbato. (Gaai, 795.;
Lat.: Sero Jupiter dipbtheram inspexit. (Tappius , 14* r
Binder 11, 391; Fatelius, 233; Pkilippi, II, 178; Sey-
bold, 533; Steinmeyer , (Jl; Wiegand, 5-'7.)
254 Got kompt langsam aber wol. — Franck, II, 64**;
u. 120»; Egenolff. 59*; Sulor, 213.
Gott kommt mit bleiernen Füssen, aber trifft mit
ehernen Händen, eägen die Engländer. Die S'nuuoten:
18
Gott
Gott
14
Di0 flOtlUohe (lürocbÜHkeit hat VtLue von Blei. Die
FoImi: D«rU- ' Ueino von Wolle, »berHtude
vob ßtni. Vi>- . wo«% lobioenet, Dia^ertcr;
Gutte« K«nli' >i GerildBoh, Aber von ihrem
9ehla((c gibt' liug. Und: Gütt kommt apAt,
»t>«r mit 8fr. Vr;^ //, 111 a. I3.J
JDwi.. Ood CODI« ; < j Jen feet, but etriketU witli irou
a£6 Oot tust keine schuh so gerecht sein, dass er
jhn nit etwa druck. — frone*, //, 4S*.
Ijot lest vn» wol sinoken, aber nit ortrincken.
— Franrk. //, 14»**; GnUer, J, «. Wifiiwfc, 1713. 37.
Loinwkir/ //.IG; Moyir, /, J«4; Www, 18; ßiicAt«!/. »7;
Muller, l,\, SiCMiet, 416; /^rOm i iiAän , SStiS; /^ruwri.
I. »9ri ,- Kwthhafgt. 180: £:i«f4<^n. SSO ; Körtf. ad2t u. S8c6;
.^imrodl . 3üai . /• ufcf . . 2fl.
tXr Tornftgnndeu Barke, tagen di« V«n«ti«r, ««igt
Oott d«a llAfeii. («rtitthrr^ tl. 7.)
i,4it,t Ctun furit &tque f«rii D«ai, olim paroere quaerlt.
(Stmder ff. fAt ; StJiHtii'i- , 269.> — Haud ultra uostra»
iej]t.i.ut UV9 uuinin« viret. (Bmder ff, HHT.) — Lftbl
h..< lÄfB Doi est. (Uaul, JS9.> — Mergurts tioi
yj I »a •ubmcTBore Cbrisliu. f ßi« Jcr //. 1 8^0 ;
*■' .
257 Got mach es^ wie er wolle: 8o kan ers doch
nicht nittcben, dz es yedermaü gefalle. —
Got nimpt die seinn. — Franek, t.m^,
^d Got ptle^ achclcke mit achelcken zu straffen. —
Frtstuk. I, 65» ; Ldinumv . 11. 231 . Ii7 ; Tapp%%u, 74* ;
MiHii« W. -spmfuiörh'j^iVuK.', 191; i\imnKk, ;i»91.
Br bedicat sich du« Bö»P«rio>iti »la Zuchtrntho ftlr
t<|i«B anücra SIrafwürdigfD au lauge, bis aucJi jcuen
••IB T«rdientei .Schicksal «roilt.
MO <iut t^ Dank, dftt des tängk Bis en Aenijl huot!
»öt def Sohnikesschnuogel , dan e drä Schriit
foar G^^gMlge vor. (StebetA^ri^.'Michx,) — s^ku-
tl^, 144.
"iti Got aiLet auH da» hertz, willen, meynung vnd
nugf warumb vnd wie ein ding ge(K;hehe. —
Goi lüiet das heriz an. — Frand, II, st*» ; i sam.
U,l: t*rtn> /• *9: Schtdse. l«; Simrock, avoi; /iTrtun,
/. 916; Alörir« IU6. JlkürTtf ', 81M.
,l]a*t nit gul, 80 geb dolnu raut*'.
Got aihei durch die finger, aber nicJit ewig. —
rranti. /. 4»*; Gnil«<r. /. 4i»; i/«^wA, 385. 29; P^-tr».
I/,SU; Sc^Mlft, 1U9^, (;c»ld«i/imi(^ ^ ^6: .s>ric^ri»f-rrr-
Us. i\7: Saüor, «19; ,S'inm>i*. 3V17; Orciwi. //. 5is.
,r Toool god nl«l t» Da«, Ui cad w«I wenkon.
• '^'^^' -^-""lirafB deoa, «rgo doma ii»vor©re. (faiiert-
994 Qot t wol, aber er bleibt doch mit sein)
rrgbUr uit aass. — Fruiu*. M, iSü.
Qoi walt« ist aller bitte mutter. — Franek, //. 3'' ,
tfnrfli*. J» 4i. Tuf/piu, i*^, //rin»i7i. 40Ö. ^ri ; l>ftrt.
rt, SM; Wlim, M; Ä'iTrfi'. 3297 u. «835; f;«n/fc*T, 60;
T79. £wH(rtq, 2ii; SaiVer, SSI; Simrodt, 38fi9;
, 1.917; Ei4«lnn,Ul,
U«tt w«iM wol, Mffon die Kroaten, weaaon 2iego das
R«ra abgMtotMb. Und dio Caochen: Der Herrgott
«ralM. «•■a«a die Ziege nnd ««aiou daa Lunm iat.
(IW^^erf tt, 10.;
i>*D: Qud give troe tjreade, Umelig Tojrlig,
»1141 hefalcabf %\a naade og venakap. — Hielp Üud er
moder. (Prvv, dan,, IW.J
«od wBlt'a U i^der bade mMder. (Harttttomit,
rtaalnploratChrialtun« feliciier orat. (Fatitn-
'■QvTctrtai
ittY«. i&4^
iit «MM wol, warumb er der geysa den
ritz soll abhawen. — Fmndt, n, 177^; Sim-
C«ada« parva» villoal« anlmainiat. (Btn4«r 11, 4Gu .-
1C7 6oi Wil koyn not. -> Franek. /. 77" ; ffrAMc* . 171S, 4t;
96s Goi windet (oder haspelt) aller mennachen
«faaeUiat anff ein klüngeln (Knäuel). — Fuimk,
^^^^E B*a.i Ood wtadt aller mantobeo miedaad op fteu kluwen.
^Lm Giita gnad erfult die weit — Frmck, n. 4^
270 Gott achtet nicht aufo Geschrei, aondern aufa Ei.
— /ViröiiuaAöfi . SIAS.
271 Gott achtet nicht waa^ sondern wie rnd warumb
es geschehe. — llenudit 1704. 14. /V<n, f. 4,'^.
272 Gutt allein gebührt dio Ehre.
L^t.: B«ddttttU' auli glorla lauüiiao Doo. (lirvb..lJ , ;,'i^.J
273 (fott allein ist ohne Felder.
Jt.: Solo Dio ««lua dlfoUl. (toMUffU«, 8«, 1.)
274 Gott aliein, sonst keiQ'ni. — llertt, 4.
InAobrift an einem Haueo in Wlkrteoiberg.
275 Gott, Aeltem und Lehrern kann man nie ver-
gelten. — Simroik, 10846.
^a^. Nemo D«o cbarLique parentibu» ataae raagiaUi
praautla pro meritla digna referre poteat {Stybolti, .1S8.J
üug.: Am lateunek, atyidnak i§ a* hlv tanitddnak toba
mlg nem flaethetz, (Oaat, 1600.}
276 Gott auf der Zunge und den Teufel im Herzen,
KnffL: God in bi« toagun, aud tbe dovU in hi» beart.
(Bohn II, .na.;
^77 Gott bedarf nieznands.
278 Gott befohlen! — Kriimi«.'f . e^
279 (iott befohlen, bis wir uns wiedersehen, sagte
jener Blinde zum andern.
280 Gott begegnet dir überall, wenn du ihn grüsseu
möchtest, — Satter, 217; Simroak, 887«.
281 Gott begegnet manchem, wer yhn grüssen kont
— Agncola t, 13 ; ilruttt. l. 44 ; Weniirfi, 243, 13 , l*fln,
11, iA: Egrnolfj; r,^ . Lau»\tlurf tl, U, £^rwtf. II, 677.
6Si u. iJM; SrhotM, lläs''; Winckhr. V, 12; lUum, SO;
StebtftJteifK , $9 ; S^nchmirtfTnhaU , 7 ; ilumn , I, 92« ;
Kudem, 2il>. Kärie ^ 2»a8,
Dan.: Gud Di»dor mangou vAl, man haa vead al at bÜM
bunnom. i'/Vor. Han,, J56.J
Uull, ; (Jod btijegende or mcoigeu , die heiu groeten kouda.
(Ifarrtbvmee , I, 342.;
Lai.r Haud cuivii manifoita vid«ntur numiika divuia, —
üccurrit cuiounQU« Deua, pauoiqao «alutauc. (Hitf
lein. a:»0; tJiVitt, Dil.)
Gott begehrt von seinen Schuldnern Rechnung,
aber keine Bezahlung. — öjit>l.375.
Gott behält das Feld.
Gott behüt für Pfaffen, die geben einem zu
scluiffen. ^ /Wn, ///, 7.
Gott behüt uns für gesunder speiss ^ vnd starckem
gedrencke'. — lienitch, im3. 4ü. /viri, i/, 343.
'j Araoei. >> Wasaer^ daa Mühlen treibt.
Gott behüt uns vor dem, der nur Ein Buch
gelesen hat. — /.rfm««««. 453. 7.
Gcgou oinsfliUgo Bildung, Halbwiiterei, ficdolukuiLt-
bcit, die DQnkel und noch rieloi andere nicht Baaaer«
einengen, und wie die Buibcu meinen, alle Gedanken
am ein Aad drohen. In Ihnlichor Woiie bitton dia
Pranaoien, Gott nOgo ■!« vor einum Menacben bewah-
ren, der nnr otu Qeschkft hat: DIea vous gardo d'un
homrao qni n*a qu'ono uflaire, (Krifeingfr, ll'*; Retnt-
berg III, 'jO; Jiohn I, IG.) Auob die Italieuor: Dto ml
ßUKtdi da Chi ha ana faoenda «ola. {"^vAn /, 92.;
Bvhm.T ZaehoreJ nia, pane, od vlka älapAka» od mnloha
bosAka , od Handy racocbatö , od hoU aukovaifi. (Öeta-
kovtkv, 335.;
EngU ; (Jod deUver taa from a man o( one book. >- Öod
keep mo from tbe man that hath but one tbiug to mind.
(Bahn II, U%}
HoU,.: God beware ni) voor »«jnand, die maar 4<Sn boekje
gelesen heeft. (Barrebomre, I, 243; Bohrt I, 319.;
/(.. Dio mi guardi da chi atadia un Ubro aulu. fBofm I, 92.;
SpoM.: DlOB me Übte de hombre de nn Ubro. (mhn 1 , 214.)
337 Gott behüt una vor dem mit dem BockafuBs. —
Eit^län, 253.
Frt.: Dieu noua gart de rAole-Critt. (Lertmx, t, 11.;
'JSa Gott behüt una vor grossem Glück *, vor gnädi-
gen Herrn * und gesunder Speise und Trank *.
') D. h. vor dem „grosiion GlUok", t. B. nicht d«n
Hala gebrochen lu haben , wenn titau oin Bein gebrochen.
^) Dio ZQ zolin Jahr Foatoug oder lebenalangUcbem
Zachthaua begnadigen. *) D. t. Arsuei, die Krankbatt
voraoaaetat.
üoU.: riod behoL'de una voor groot geluk. (Ilarrtbom^^
/. 24a.;
2^9 Gott beiiüte dich! — Knt:ia^.&\
290 Gott behüte dich vor ilera Abschied (dem Ur^
thed, der Verkündigung) dea Rudius,
Sudiua war etu »ehr gelehrter und ein ' o«
berubmief Arat, daa» kein anderer Ar>t > -t
In di« Oar nebmefn ifOlUe, Ober deaaeit Ki_ . .i-r-
iaaf er aiob auagaaptooheo oder den «r gar a»|g«gvb«n
hatte.
282
283
284
285
28C
ItaMM^MaMi
15
Gott
Gott
16
291 Gott behüte diese Stadt und ganzes Land und
wende von uns ab Unglück und Brand. —
Hertz. 27.
Inschrift an einem Hsnie in SchMidan yom Jahre 1704.
292 Gott behüte (bewahre) euch 1 — Agricola I, 546.
Absohiedflgrasa.
293 Gott behüte mich in Gnaden vor Feuer und
Wasserschaden , vor bdsen Winden und — vor
weissen Halsbinden 1
Die Böhmen bitten, dase er sie keine Pfaffen nnd
keine Moskowiter sehen lasse, indem sie sagen: Bac
ml boie dAti, s popem se nepotkati, Moskala nevfdati,
nebude nestestl. (Öelakovsky, 467.^
294 Gott behüte mich vor einem bösen Nachbar!
Die Italiener fOgen noch hinan : ' nnd vor einem 1 n-
fllnger auf der Geige. Und die Bussen bitten : Vor des
GroUers N«he bewahre uns Gott. (AUmann VI, 461.;
It.: Dio ti salTi da nn cattivo vioino, e da nn priucipiante
di Tiolino. (Sohn /, 93.;
295 Gott behüte mich vor einem jungen Kerl, der
betet, und vor einem alten, der fastet.
Span.: De moso resador, y de viejo aynnador , gnftrdemi
Dios. (Bokn /, 81».; •
296 Gott behüte mich vor einem Reichen, der ver-
armt und vor einem Armen, der erwärmt
(reich wird).
lt.: Dio ci guardi da ricco impoTerito, e dapovero arric-
chito. (Ptusaglia, 152, 7; Gaal, 900.; — Nonv' & mag-
gior amaro, che nn povero superbo, enn ricoo avaro.
(Goal, 900.;
297 Gott behüte mich vor einem Richter, der auf
dem rechten Ohr nicht hört, bis man's ihm
schmiert, und vor einem Schneider, der viel
Mäuse hat (oder: vor einer Scheune, in der
es viel Mäuse gibt). — WincUer, II. S6.
298 Gott behüte mich vor Feuer- und Wassersnoth,
vor Priestersegen und vor Gnadenbrot.
Frs.: Dien nons garde de la memoire dn pftre d'Aubignr.
(Leroux , II, 26.; — Dien nous garde du feu et de
ronde, et du rögiment de Bnlonde; d'ennemy k grand
ennemy 11 n'y a qn'k se gard en. (Ltroux, fl, h.)
299 Gott behüte mich vor Leuten, die mich falsch
(nicht) verstehen.
Port.: Deos me d£ contenda con quem me entenda. (Bohn
I, 275.;
Span.; Dios me de contienda oon quien me entlenda.
(Bohn I, 214.;
300 Gott behüte mich vor meinen Freunden, vor
meinen Feinden will ich mich schon selber
hüten (schüteen). — Körte*, 2933; Simrocfc, 2777.
Engt. : God keep me from my friends , I'll keep myself
Rom my enenues. (Oaal, 4^.)
Frz. .- De qui je me fle'. Dien me garde. (Bohn I, Ib.) —
Mon bonolier est plus fort que Vmpie de mon adversaire.
(BoviU, III. 193.;
It.: Da Chi ml fido, mi guardi Iddio, da chi non mi fldo,
ml guarderö ben io. (Bohn /, 90; Paitaglia, 19, 7;
Cahier, 9926.; — Dali* acqua oheta mi guardi Dio , che
dalla corrente mi gnarderö. (Ptuiaglia, 162, i.) — Fra
gli amid guardami Iddio, che fra' nemioi ml guarderö
lo. (Bohn /, 99.)
Lat. : Mens mihi clypens ense gravior est adrersarü. (Bo-
tili, III, 193.;
301 Gott behüte mich vor stillen Wassern, vor rau-
schenden will ich mich wol 'selber wahren. —
Windder, VI, 16.
KngL: God defend me from the still water, and Fllkeep
myself firom the rough. (Boh* II, 362.;
It. : Dali' aoqua oheta mi guardi Iddio ; che dalla corrente
mi guarderö io. (Bohn I, 90.)
Span. : De l'agua mansa me libre Dios : qua de la brava
(recia) me garder« yo. (Bohn I, 211; Cahier, 3182.;
802 Gott behüte uns vor einem guten Februar.
CPoschimmthal.J — Sckweit, I, 234, 1.
Frs.: De nouvel hoste et d'une obstin« Dien nous garde,
hivert ei est«. (Lerowt, II, 122.;
303 Gott behüte uns vor M&nnem, die wie Frauen
reden.
Entweder solche, die eine WeibersCimme haben oder
die wie Frauen gesohw&txig sind.
Jt.: Dio Ol liberl da huomini che parlano parole. (Pat-
Moglia, 252, 16.;
304 Gott behüte uns vor vier Dingen: vor einem
Weibe, das sich schminkt, vor einem Knechte,
der sich betrinkt, vor Glasern (Messern) mit
Scharten, und vor einem schlechten Mahl, auf
das man lange muss warten.
Frs.: De quaire choses Dien nous garde: d'one
qul se farde, d*un valet qui se regarde, de boenf aal«
. sans moutarde et de petit dlner qui tarde. (Kritain-
ger, 144»;
305 Gott behüte uns vor Zänkern und Stänkern.
Frz.: Dieu nous garde d'nnhomme qui n'a qu'nne alKaire.
(Cahier, 43.;
306 Gott behüte uns vorm Doctor und vorm Richter.
Frt. : Dieu nous garde de la messe de M(iohel) de l'Hos-
pital. (Leroux, II, 5.)
307 Gott behütet Kinder und Narren sammt allen
frommen einfaltigen Herzen. — Opel, 379.
308 Gott bekommt den Kümmel und die Welt das
Herz.
309 Gott belohnt nach der Arbeit. — Sprichwörter-
tciiatz, 173.
Dan.: Guds forsyn er anderledes hos menneskens gode,
anderledes hos de onde giemlnger. (Prot. dan. , US.)
Fr».: Dien nous rend les biens au priz da traTiüL (Krittin-
ger, 284*.;
310 Gott berath' euch!
Frz.: Dieu Tous b«ni88e. (Kritzinger, 674.; — • Dieu Toua
soit ft l'aide. (Kritzinger, 15*.;
311 Gott beräth, so lang ein Ey bret. — Petri. II. ut;
Henisch.2Sl,i4.
312 Gott bescheret alles guts, aber du must zu-
greifen vnd den Ochsen bey den hörnern
nemen. — Henisch, 1709, 45; Petn. 11, 848.
313 Gott bescheret vns zu fülle vnd hülle, zu kropff
vnnd rock, zu futter vnd decke. — Mathety. Si*.
314 Gott beschert dem Armen alle Jahre ein Kind
und dem Reichen ein Rind.
315 Gott beschert die Kuh, gibt aber nit das Seil (den
Strick) dazu. — Lehmann, 88. 13: Sauer, i9; Simrock.
8987, für Trier: Laven. I8i, 52; Firmenich, III, 546. 31.
„Gott bescheret dir die Kuh, aber nicht den Strick
lum Binden; schwer cu halten ist das Glttck, sei's auch
noch so leicht zu finden." (W. Müller, 27.;
Frz.: Dieu tont en un Instant pent beaucoup labeurer. —
En peu d'heures Dieu beaucoup labeure. (Leroux, I, 12.;
Lat.: Dil bona laboribus vendunt. (Altdorf, 195 ; Binder
I, 338; //, 788.;
316 Gott beschert, Gott beräth. — Körte. 89.
317 Gott beschert gross vnd klein, wer nur köndt
danckbar sein. — Heniech. 1705, lO; Petri. II, 844.
318 Gott beschützt die seinen. — Peiri, II, 344.
319 Gott besseres, sagte der Widder, als ihm die
Schafe fortliefen.
Dan.: Gnd bedre det, sagde vadderen, han künde ikke
folge faarene. (Prot, dan., 2bl,)
320 Gott bessert die Wege am besten. (Poln.)
Daher glauben wol die Polen, für ihre Wege selbst
nichts thun xu dürfen.
321 Gott betreugt niemand vnd wird auch nicht be-
trogen. — Petri, I, 43.
322 Gott betriebt niemand so hoch, er tröstet jhn
wider. — Henisch, 1705, 29; Petri. I. 43.
323 Gott bewahr' uns vor der bösen Sieben. —
FriiclAier, 3493.
Nach dem XSnigsberger Kirehei^latt (1863, 224) ist
die böse Sieben oder der Teufel im Kannöffelspiel
(Cardinalspiel), einem vor der Beformatlon sehr beliebten
Kartenspiel , gemeint. Die Karten trugen die Bilder des
Papstes und von Tier Kaisem ; die OardinAle waren die
Buben. Die bOse Sieben konnte, wenige Falle ausge-
nommen, weder vom Kaiser noch Tom Papste gestochen
werden.
324 Gott bewahre glück vor falschem tück. — /fe-
nitch. 1662, 68; Petri. II, 344.
325 Gott bewahre mich für den frantzosen im lande
und in den hosen. — Pittor, ,1,8*.
326 Gott beweü^e mich vor der Himmelsleiter, bat
Eulenspiegel, da ging er am Galgen vorbei.
327 Gott be\rahre mich vor einem Schneider, der
viel Mäuse hat.
328 Gott bewahre mich vor jungen Leuten, die den
Kopf lassen sinken, und vor alten, die sich
schminken.
329 Gott bewahre mich vor Katzen , die vom lecken
und hinten kratzen. (S. 260.)
Frt. : Dieu me garde de gens qui me flattent en ma pr«sence
et me trahiasent en mon absenoe. (Kritzinger, 28*».)
lt.: Dio mi guardi da quella gatu, che davanü mi leooa,
e dietro mi sgrafOa. (Paxzaglia, 148, 4; Oaal, 98».)
330 Gott bewahre mich vor mir selbst!
17
Gott
Oott
18
331 Gott bewahre mich vor vier H&asern: vor dem
Leihhause , dem Wirthshause , dem Spital und
dem Geiängniss.
Frt.: Dien me garde de qnatre maisoos: de U taverne,
du Lombard, de l'hoipital et de la prieon. (f.eroux,
/, 10; MrUtinger, S3A>>.;
332 Gott bewahre uns vor Aufustkoth und Maisiaub!
333 Gott bewahre uns vor dem Etcetera der Ad-
vocaten und dem Quiproquo der Apotheker.
Frt.: Dien noiie garde d*nn ctoöt^ra de noiaire et d'nn
qalproqao d'apothieairel (Cahier, 1165.J
334 Gott bewahre uns vor den Junkern am Tage
und den Betbrüdern am Abend.
Span.: Dios oa libre de hidalgo de dia, y de fraile de
noehe. (Bohn I, %\i.)
335 Gott bewahre uns vor der Gesundheit der Deut-
schen * und der Krankheit der Franzosen (a. d.).
— ReinabeTQ V, 2».
') D. h. vor Bu yielem Gevnndheittrinken.
336 Gott bewahre uns vor grossem Glück. — Schoitel,
UM».
337 Gott bewoare ju (euch) vor Bissen^ un Wip-
•terten' un vor dösent Düwel. (UüMter.j —
Frotnmann, VI. 458. 111.
') Wfld amberrennen. *) Unstet hin- and herhüpfen
nach Art der Baohitelae. Mit den Substantiren : Bitten
und WIptttrten loU bildlich Irrthnm und Schwärmerei
aaigedrttckt werden.
338 Gott bezahl' den Ueberzug, fürs Unterfutter geb'
ich nichts.
Böhm.: Zaplaf p4a bäh za bachty, la kaputta odpuafte
( neoplatfm ). (ÖHakovtky , 875.;
339 Gott bezahl' dir's mit sieben Jungen und einem
Gottlieb. (Schiet.)
Schleeitcher Wits : Fttr eieben Jangen aorgte früher
der König, und der Oottlieb kommt, wie sein Vetter
Hans, darch teine Dnmmheit fort.
340 Gott bezahl es ihm zu tausendmal. — Agricaia
I. 585.
fVt..- Dien paier» toat.
341 Gott bezidil's, s>e die Hurenmutter zum Pfaff,
als er ihr ein Trinkgeld gab.
34S Gott bezahlt bis auf den Heller. — Pttrömia-
ko», uio.
343 Gott bezahlt mit gleicher Münze. — Parömia-
kom.HOti.
344 Gott bleibt bei denen, die bei ihm bleiben.
345 Gott bleibt Meister. — Petri, u, S44.
346 Gott bleibt nicht ans, wenn er gleich verzeucht.
— PHri, i. 43; Saüfr , 318; S^nckwötierschatz . %\0 ;
Mirchkofer, ISO; Simtw*, 3914.
It.: La randetta dl Die non piomba in fretta.
347 Gott bleibt nichts schuldig.
Jüd.-d*ut9A: NIz ehiai«v- (T9»dlau, 938.;
Kroat.: Bog ni koma do^an neoataje.
348 Gott borgt l&nger als die Menschen.
BoU.: Ood borgt wel, maar de mensch niet. (Harre-
bomee, I, 949.1
349 Gott borgt oft eine Zech. — Schottet. 1119''.
360 Oott braucht alles, auch dess bösen zu gutem.
— HemtOi, 1705» 51; Petri, It. 344.
351 Gott bricht den Stolz zuletzt wie Holz. — Pa-
rimiaktm, 3933.
36) Gott darff keiner Statt, die sein wort nicht will
herbersen. — Beirisek, 65S, 13.
353 Gott dam keins starcken vnd nutzt jhm kein
klager. — HenUeh. 170S. 58.
364 Gott, das höchste gut, alles im besten thut. —
fVfri« 0« 343.
356 Gott deckt dem Elenden den Tisch.
Die Heger in Sarinam sagen : Oott tOdtet Wild fttr
den Aaaeitaigen CBoasiekranken ). Doch wird das
Sprichwort anob angewandt , wenn jemand etwas sehr
Mebt gemacht ist, wenn ihm die gebratenen Tanben
in den Mond fliegen.
366 Gott demütiget Sünder durchs Creutz. — Ue-
niädt. €U. 18.
367 Gott, den eitern vnnd zuchtmaister (Lehrern)
kmn man nimmer gleiches vergelten. — Henisch.
ins, 33; iVtrt . //. 344; Sauer. 97; ReUuberg VII. 96.
£mmL: Ood, our pareata and oar mastMs can nerer be
revdtad.
DscrecBSt SvBicawAaTM .LiziKOir. U.
Lat.: Nemo Oeo, oharisqne pareniibns atqne magiitrls
praemia pro meritis digna referre potest
üng.: As Istennek, atyAdnak «s a hiv tanitödnak tob»
meg nem flzetnet.
358 Gott der Harr liwt noch. (Siebenbürg.-säclu.j
Es ist noch nicht alles aus.
359 Gott der Herr muss wahrlich fromm sein, dass
er mit Blitzen nicht fahrt drein.
360 Gott der Herr selber würde lachen, wenn ein
Jesuit den andern über den Tioffel balbiren
könnte. — Oottentpietel, 31, 19.
361 Gott der Herr wiehret den B&umen, dat se nich
in de Heben (Himmel) wasset. (Lippe.)
362 Gott der Herre hat die grösste Wildbahne. —
Oec. rur. , 568.
363 Gott die Ehre und jedem sein Recht.
Dan.: Oiv Ond nre, lad hrer sin egen viere. (Prot,
dan., 14.;
364 Gott die Ehre und jedem, was ihm gebührt.
365 Gott dienen hindert nichts. — Henitch, 69b. 68;
Petri. II, 344.
366 Gott dienen ist mit jhm Regieren. — Henisch,
1706. 7.
367 Gott ehr' de Weverui, et mag regen oder sehnig-
gen, sind se ok nit satt, so wät se doch nitt
nat. (Soett.)
368 Gott ehre das Handwerg. — Luthers Ua. , S. 7.
369 Gott ehre das Handwerk, sprach der Schinder
zum Richter. (S. Spielen.) — Hoe(er. 916; E^e-
leiH.%1%1 Simrock. 4313.
370 Gott ehre die vielen Hende, Gott sehende die
vielen Munde. — ffenwffc, 80S. 90; Am, ///, 7.
371 Gott, Eltern, Lehrern, gnugsamb ehr, kan
man erzeygen nimmermehr. — Gruter, ni, 44 ;
Lehmann, II, 938, 69.
Engl.: God, oar parents, and our masters can never be
reqaited. (Bohn II, 863; Oaal, 1600.;
Frt.: A Diea, k maistre, ny & parent Ton ne pentrendre
r«qnlvalent. (KrUeinger, 934t>.; — A Dien, P«re, maistre
et patrle le semblable ne te rene mye. {Lermat, II, 163.;
372 Gott, eitern vnd alte leut soll man ehren. —
Henitch, 803. 9.
373 Gott erbarme sich dessen, der mit dem Bett-
ler soll essen.
Arabisch: Oott erbarme sich dessen, der Ton einem
Bettler betteln soll.
374 Gott erbarmet sich, welliches er will, vnnd ver-
stocket, wellichen er will. — Henisch, 1706, 34.
376 Gott erhelt endlich das rechte Rech^ bey recht.
— Petri. n. SU.
376 Gott erhört den frommen allenthalben. — He-
nisch, 1710, 65.
377 Gott erkennt die hertzen. — Henisch, i7ii, 14.
378 Gott erlaubt niemand klüger zu sein als er
selber ist. — SeyMd.iSO.
Lat. : Non slnlt Dens quemquam alterom sapere praeter se
ipsam. (SeyMd, 379.;
379 Gott erscheint manchem vnversehen. — Henisch.
1713. 10; Lehmann, II, 380, 147.
380 Gott £ahet grosse Sachen schwechlich an durch
geringe I^ut. — Henisch, 1706, 49; Petri. U, 344.
381 Gott fasst immer hin, wo es am wehesten thut
382 Gott fehet die Weysen in jhrer Listigkeit vnd
störtzt den verkehrten rath. — Petri. II. 344.
383 Gott findet den Schuldigen. — Eiselein. 950 ; Sim-
rock, 3931.
Lat,; Ante Del Toltnm nihil onqoam restat inoltnm. —
Beperit dens nooentem. (Eitelein, 950.;
384 Gott fordert das rechte Recht — Petri, n. Ui.
385 Gott fordert nicht von einem Mann, dass er
mehr thun soll, denn er kann.
Dan. : Oad krarer ei meere end han giret, af ingen meere
end han formaaer og forstaaer. (Prov. dan., 957.;
386 Gott fordert von den Schuldigen wol Rechnung,
aber keine Bezahlung. — Opel. 375; Sprichwörter-
schätz . 176.
387 Gott fordert von keinem zu pfeifen, er gibt
ihm auch den Mund dazu.
388 Gott füget, wie genüget — Körte *,MOi.
389 Gott fügt, dass mir's genügt — Simrock. 3965.
2
19
Gott
Gott
20
390 Gott fügt immer die Liebfsten zusammen.
Nicht Jede Ehe, nicht jedes Collegium iit ein Beweit
dafür.
391 Gott führet in die HöU und wieder heraus. —
Pelri. /. 44.
392 Gott führet wol in die Grube, aber auch wie-
der heraus. — Kirchhofer, 130; Simrock. 1S315.
393 Gott führet zur Heyrath vnd hilfift auch dazu.
— Pelri, II, 844.
394 Gott fuhrt die Seinen wunderlich. -- A. 4, 4;
Kirclihofer , 131 ; Braun , 7 « 941 ; Büchmam , 1&2.
395 Gott führt gern Gleiches und Ungleiches zu-
sammen. — Simrodb» 3694: Etselnn, 241.
hat.: Inaequalibns aeqnalia erunt Inaeqnalia. (Eiu-
lein, 241.;
396 Gott führt jeden zu seinesgleichen.
Verwandte Seelen finden eich.
Lot. : Semper similem dncit Dous ad similem. (Erasm., 847 ;
Tappius, 67».;
397 Gott führt manchen wie einen Gaul, dem die
Augen geblendet. — Eiselein, 353.
398 Gott führt seine Heiligen wunderlich, sagte der
Bauer, als er im Gerinne lag, einen in eine
Pfütze, den andern in einen Teich. (Schleit.j
399 Gott führt seine Heylige wunderlich. — Heni*ck.
1707, 18; ft. 4, 4; Hermann, 144; Eiselein, 255; Sttn-
rocfc.S987; KJr/c. 2347.
400 Gott füllet den Gottlosen den Bauch, den Gläu-
bigen gibt er das Himmelreich. — ileniach,
1634, 19; rteiri, /, 44.
401 Gott füllt das Euter mit Milch, ehe das Füllen
geboren wird.
402 Gott füllt den Magen und gibt zum Kragen.
403 Gott furchten, ein gesunder Leib, ein fröhlich
Hertz, ein freundlich Weib, ein guter Wein,
das gewissen rein mag das beste Leben seyn.
— Pelri, II, 344.
404 Gott fürchten ist die höchste Seligkeit — iie-
nisch, 1296, 61.
405 Gott fürchten vnd darbey nach .gelt vnd gut
trachten, ist Gott ehren vnd verachten. —
Lehmann, 253.
406 Gott fürt den Krieg. — Agricola 11, 477.
407 Gott gab den Schatz, doch wer nicht zugniff,
das war Matz. «
408 Gott gab trockenes Wetter, er wird auch Re-
gen^geben. (Ht.)
409 Gott gab*s mit Liebe, ein Narr fragt mit Neid.
(LH.)
410 Gott gab's, und der Teufel rauft es aus.
411 Gott geb' Glück und etwas Verstand zum Mäch-
sein.
Man miobeelt in Sohleeien die Speiien, indem man
daa erforderliche Fett daranthat.
Port.: Ventura te d6 Deos, fllho, qne taber poooo te basta.
(Bokn I, 395.;
Span,: Ventura te d< IMos, hijo, que laber pooo te basta.
(Sohn J, 361.^
412 Gott geb mir ein £pt Gewissen und einen täg-
lichen Bissen, emen^ fröhlichen Trunk und
HemuOk, 396. 20.
Dan.: .Oud ffive dasliff |br»d, foruden skam og ned, og
zuletzt einen seligen Sprung. —
i».: .Oud ffive dagligjbr»d, foruden i
eaa en talig d«d. (Fro9. dan. , 356.;
413 Gott geb' uns Heil, Banne sind wohlfeilt
414 Gott geb vns sein gnade, ich weyss nicht mehr
darzu zu sagen. — A^ricola /, 572.
415 Gott geb', was der PfafiT sag'. — EüelMn, 249.
416 Gott geb weytter, ich danck Gott vnd euch fra-
gens. — Agrioola I, 578.
Alte Antwort dessen, der gefiragt wurde, wie es ihm
gehe.
417 Gott gebe allen, die mich kennen, noch zehn-
mal mehr, als sie mir gönnen. — Herix, 16.
Hausinschrtft.
418 Gott gebe, das wol gerathe. — Petri, II, 344.
419 Gott gebe, dass müssen fressen die Raben all
Schaben und sohnöde Schwaben , so dem Fürst,
Land und Leuthen schaden. (Saduen.)
Jakobns Andreae, einer der eifrigsten Verfasser der
Conoordleofoimelf mnsste im Jahre 1580 Dresden und
alle kurfttrstUohen Lande auf Befehl des KurfOrstea
▼erlassen. Andreae versuchte durch den Kanzler eine
Audienz zu erhalten, und hoffte, durch dringliches
Bitten, im Lande bleiben zu dOrfen. Zwar wurde ihm
xiun eine Unterredung mit dem Kurfürsten gestattet,
die aber nichts anderes zur Folge hatte , als dast August
ihn mit den Worten entliess: „Ziehet hin, ziehet hini"
Da man eben einen Kutschwagen an den Pfalzgrafen
Kasimir nach Heidelberg schicken wollte, wurde An-
dreae auf denselben gesetzt, und es wurde ihm ein
Freibrief eingehändigt. Sin Einspftnner wurde ihm
beigegeben, der aber den Befehl hatte, sieh unterwegs
keinen Fussbreit von Andreae zu entfernen, ihm kein
Nachtlager in einer Stadt zu gewähren und jede Unter*
haltnng, mit wem es auch sei, zu verhindern und zu
verbieten. Auf so schimpfliche Weise wurde Jener ge«
fürchtete Theolog aus dem sächsischen Lande ver-
wiesen. Da nun dieses Land , wie vor Zeiten durch die
Schwaben mit Feuer und Schwert verheert, so auch in
diesen Jahren (1575— 8U) durch die Schwaben Bott
und Bchmidtlin an Geld und Gut einerseits und an
Seele und Gewissen, Friede und Buhe andererseits
hart mitgenommen worden war, so entstand das obige
Sprichwort. (H. Schramm.)
420 Gott gebe faulen Henden das Vnglück vnd die
Drüse vnd nicht genug zu essen. — Petri, H, 344.
421 Gott gebe, Gott grüsse I Bier und Wein schmeckt
süsse, versauf ich auch die Schuh, so behalt'
ich doch die Füsse. — Simrock. 9383.
422 Gott gebe uns nicht einen Nachbar mit zwei
Augen. — Burckhardt, 115.
Man will sagen: Es ist besser, unsere Nachbarn sind
halb blind.
423 Gott gebe vns nur, was er vns gand. — Agricola
/. 470; Gruter,!, 44; Petri, 11, 344; 5cÄo«rf, U37»;
Eiselein. 350.
Holl.: God geve ons alzoo, wat hij ons gunt. (Barre-
bomee, I, 343.;
424 Gott gebe vns, was sein Gottlicher wille ist. —
Agricola I, 469; Pari, 11, 344.
425 Gott gebirt die Ehr. — Henisch, i706,30.
426 Gott gebühren drei R und drei S: Bache, Ruhm
und Richten, Sorgen, Segnen und Seligmachen.
427 Gott gehet alber vmb mit seinen Sachen. —
■ Pelri, IJ,3ii.
428 Gott geht auf den Grund.
429 Gott geht wunderlich gnug mit seinen heyligen
vmb vnd verwandelt jmmer glück in vnglück.
— Henwcfc, 1710,1.
430 Gott geit, das mich erfrewt. — Petri, II, Ui; Ue-
nisch, 1708, 4.
431 Gott ges^gn's euch im Ehebette! (OberiauHtt.)
432 Gott gesegn's in sieben Jahren, spricht der Trin-
ker, sieben Jungen und an Gohtlob. (Oberlausiiz.)
433 Gott gdw' dat ik g'winn , s&d' Meister Mark un
slög sich mit sin Lihrburschen. (MeeUenhwrg.)
— Hoefer, 7U.
434 Gott gew' dat ik g'winn \ se^t Blockereier Som-
mer, un prügelt sich mit sinen Liijungen.
(Stralsund.) — Hoefer, 993.
>) Die Oberhand behalte.
435 GK}tt gib, dass es aus deinem Munde in Gottes
Ohr gehe. (LH.)
436 Gott, gib Leute mit Bastschuhen, die — Geld
haben. (LH.)
437 Gott, gib mir Gedult vnd dess Gewissens Yn-
schuld. — Pelri, II, 843.
438 Gott, gib Misgunst, nicht Beklagen I
439 Gott, gib nicht ein Gehöfte ohne Glocke (ohne
Hund). (LU.)
440 Gott, gib Verstand, wo keiner ist, und nimm's'n
weg, WO's'n zu vil is. (Breslau.)
In Bezug auf Dummheit und Ueberklughelt.
441 Gott gibt, aber der Mensch muss die Hand
aufmachen. — Sprichwörtergarten, 18.
Br muss sich rfthren. Denn, sagen die Osmanan:
Kein Segen ohne Sichbewegen. (Schleehta, SlO.;
442 Gott gibt, aber er will angerufen (gebeten) sein.
Die Bergamasken kennen fOr das Anrufen Qottes nur
einen Grund: Wer Gott anruft, sagen sie, ist nicht
zufHeden, wer den Teufel anruft, ist desperat, wer
O weh sagt, ist verliebt. (Reinsberg II, ib.j
443 Gott gibt alle ding nach seinem willen. — He-
nisch, 1708, 37; Petri, II, 345.
21
Gott
Gott
22
4M Gott ffibt, aber nicht immer, wenn wir haben
wollen.
Fri.: Dieu eontent, mais non pM toujoari. (Krittin-
9tr, SM <*.;
445 Gott gibt alle Nacht; was er heut Abend nicht
gibt, gibt er morgen z' Nacht. (Schwcit.) —
Kirdikofer, 131; Simrock, 7181 ^
446 Gott gibt alles Gate.
Frz.: Di«n aons don&e tout ce qua nona »Tona. — Dieu
nous doint bien ▼im ei bien moorir. — Dien noaa eu
doini mUi« le meillear. (Leroux, 1, 11.^
447 Gott gibt auch den Narren ihr Brot.
Sie eaaen logar numchmal Weiiebrot, wean die Weiaea
kein aehwanea haben.
Umg.: Asiatenia eUzenredi bolonda Agankat. (Goal, 1196.;
448 Gott gibt aas der Ziege ein Schäfchen und aus
dem Schweine eine State. (LU.)
Fr». : Dien donne des Avee h qoi n'a de miohoirea. (Krittim-
ger, J34».;
449 Gott gibt Bohnen dem, der keine Zähne hat.
— SfTidncörieTtchatz , Tl.
Bohnen gehen noch ani obgleich aie aioh oline Zähne,
oder gar , wie ea in franaöaiaohen Sprichwörtern heiaat,
ohne Kinnladen , auch aohon aohwer genug versehren
laeaen: aohllmmer aber ergehtjea den Portagieaen, denen
Oott Naaee gibt, wenn aie keine Zahne haben. (Reins^
btrg IV, 3J.;
460 Gott gibt Brei, sind die Zahn' entzwei.
Span.: Da Dioa almendraa A qnien no tiene mnelas. (Bokn
I, lilO; Cahitr, 31»4.;
451 Gott gibt das Korn nicht, dass wir's für die
Mäuse aufschütten sollen.
453 Gott gibt das Korn, wir sollen aber pHügen
vnd Forchen machen. — Peiri , II, Mb : iienUch,
l»8. 37.
Bökm.: Ach, böse, boxet A co, neboie? Ohce mi ae
chleba. FraooTaf tfeba. — Deji, müf boiel FracuJ,
neboie; a anad d&m. (delakovtkij, 130.;
»a. .• On aide bien au hon Dien k faire de bon bld. (Lt-
nmx, /, 39.;
Pol«.; Boie, boxe! Ck> nioboie? Choe aif ohleba. Bobic
tneba. (Ctlaiowtky , ISO.;
453 Gott gibt, das man anderen wider geben soll.
— Hemuk, 1708. 16; Petri, 11, S45.
454 Gott gibt das Mehl, aber der Teufel bäckt oft
sein Brot daraus.
Holt.: Ood sendt hem wel de apijzon, maar de duirel
kooki se. (Harrtbome«, I, 243; Bokm I, 390.;
It.: Dio ei manda la came, ma il diavolo i cnoobi. (Bohn
i.n.)
455 Gott gibt dem einen Leut vnd Land, dem an-
dern ein Bettelstab in die Hand. — llenisch,
1705. S3: Pttri. 11, 345.
Lat.: Qaoa Tult, eort ditat; qnoa non Tult, aub pede tritat.
45€ Gott gibt dem Geizhals die Kost, aber der
Teufel ist der Koch dazu. — HindUcr. 17//, so.
Aone. i377; Simnek, SSS4.
457 Gott gibt dem Reichen Rinder und dem Armen
Kinder.
£a iat eine bekannt« Eraoheinnng , daaa die Familien
vm ao kinderreicher werden, je armer nnd mittelloaer
•ie aind. Dnreh Hoth , durah andauernde Bntbehrungen,
wenn aie aneh im allgemeinen aohwachend wirken,
wird der Fortpflansungatrieb nicht surttckgedrangt , aon-
dcm gerade geatArkt. ( Vgl. Der Btarig der Utbtrvölke-
rmmg Ton Dr. Z. im Pfonnier von K. H^nseH, Boaton 1R63,
St. 43— M.) Die Boaaen aagen : Wean Gott den Schoa
dar Beichen onfruehtbar macht, gibt er den Armen
gleich awei Kinder anf einmaL (AUmamn V, 131.;
45S Gott gibt dem Zar das Meer nicht ohne die
Ströme.
459 Gott gibt dem Zecher den Weinstock, aber
nicht den Becher.
460 Gott gibt den Acker, aber nicht den Pflug, das
Wasser, aber nicht den Krug.
Frz: Dien donaa ftl k toile onrdie. (Leroux, I, IS.; —
Dieu ne noos a point biti de ponta, maia il noaa a
donn« de« maina pour en faire. (CaUtr , 990.)
461 Gott gibt den Bösen Reichtham, wie dem Judas
den Beutel.
X>aa. - <iud givcr til de onde rigdom aom Jodaa pungen.
itro*. da:. k1\.J
4€2 Gott gibt den Frost nach den Kleidern.
r^^i. (rfrd aenda txAA aftcr clothe«. {B<jkn It, 48.^
Frs.. Wtu dooD« le frold eelon la robe (Ie drap). (Le-
rmt. 7,11.- B«ku If,¥t; Mnttimger, tUK)
Mp«».: DiM da cl IM» «gafonBa 4 la ropa. (Bokn 11, 93.^
463 Gott gibt den Hunger nach dem Brot.
Die Letten aagen: Gott gibt die Weite dea Mundea
nach der Gröaae der BreitOpfe. (Heinsberg II, 9.)
464 Gott gibt den Menschen Honig und den Bienen
Blumen.
465 Gott gibt den Reichen ohne Hunger Biscuit und
den Armen Schwarzbrot mit Ap^Hstit
Aehnlioh die Buaaen AUmann V,
466 Gott gibt den Segen denen, dio dio Hand be-
wegen.
Dan.: Gud haver ingen atand gjori, hTorudl intot akal
gi«rea. (Prot, dan,, 529 J
EngL: God reachea ua good thinga with our own handa.
(Bohn II, 98.;
JIolL: Men moet de banden mode aanalaan, (Harrcbomie,
I, 281.;
Lat. : Laboribua Dii bona vendant. (Binder II, 1616; .Sr«y-
hold, 126; Bteirnneytr, 74.;
467 Gott gibt den Seinen Segen, aber wir müssen
(nur wenn wir) uns regen.
Böhm.: P4n bih dkrk poäebini, aie do ohKva aam ue*
vhtol. (Ötlakotakij, 1J6.;
468 Gott gibt den Verstand , der Hopfen nimmt ihn.
(Firn.)
Im Finniachen iat daa Sprichwort noch wohlklingen-
der, indem der Beim noch dasnkommt: Jamale (Gott)
und Uumala (Hopfen).
469 Gott gibt den Vögeln das Futter, aber sie müs-
sen danach fliegen.
Die Ruaacn: Gott gibt dem Spcohto wol die Wttrm-
lein , er maaa aie aber vom Baum picken. Gott gibt
der Schwalbe iwar die Henaohrecken , er legt aie ihr
aber nicht in den Schnabel. (AUmann VI, 437 ; Reint-
berg III, 40.;
Dan.: Gud giver hver fngl ain fedo, men kaater den ei
i reden til ham. (Bohn /, 371; I'rov. dan., 206.)
HoU.: God geeft der ganien den koat wel, maar lij moe-
ten dien plukken, dat se op haar' aaravallen. (Harrt*
bomit. /, 201.;
470 Gott gibt der milden Hand.
ilhd. : Got gap ie geben der hende rAt. (Konrad von Würa-
bürg.) (ZingerU,i6.)
471 Gott gibt die Gallert nach dem Brote.
472 Gott gibt die Hand, aber der Mensch muss sie
rühren.
DieSngl&nder aagen: ... aber er baut keine Brttoken.
Span.: A Dioa rogando, jr con el mazo dando. (Vahier,331B.)
473 Gott gibt die Kälte nach den Kleidern.
Dan.: Gud glTcr hTcr aaa knld, aom klasder. (Bohn I, 873.;
Frt.: Dien donne le froid aelon le drap. (Bohn I, 11;
CoHer, 530.;
BoU. : God geeft kondo naar kloiren. (Harrcbomie, I, 242.;
/(.; Dio manda il freddo aeoondo i panni. (Bohn I, 92.;
574 Gott gibt die Kleider nach dem Regen. — l\a-
mom», //. VrtA., II, 834; Sprichw6rterichalz , 80; /ietiu-
herg 11,6: Hlum, 28 ; Simrock . ZüT ; Bram, I, »26.
„Gott gibt die Kleider nach dorn Begen, der auf
dich vom Himmel fillt. Wahr' dich aelbat in deinem
Hauae, wenn daa Dach nicht Waaaer halt." (W. Mül-
475 Gott gibt die Kuh, aber nicht den Strick dazu.
Die Rnaaen : Gott gibt wol den Gaul * aber nicht den
Sattel. (AUmann VI, 420.;
476 Gott gibt die Schultern nach der Bürde. —
Sprichwöriertchatt , 187; Mütter. 2», 6; Steiger, 1(H;
Eieetein.tii; Körte, 2820; Simrock, 884$.
Gott aohickt nur, waa man tragen kann, aagen die
Yenetier. Und die Franzoaen: Gott will nicht mehr,
ala man Termag. lRein$berg II, 6.; Die Bnaaen: Gott
theilt nicht mehr Streiche ana, ala der Bttoken tragen
kann. (Alttnann VI, 440.;
477 Gott gibt durch Creaturen. — Petri, II. 345.
478 Gott gibt ein(em) Bischoff ebenso viel als ein(cm)
Bader. — Petri, H. 845; HeniMch, 327, 48.
479 Gott gibt einem allein nicht alles. — - Sprickwör-
tenchati, 129; Luther'» TiMchreien, Ob*.
Die Polen aagen: Zwar gibt er einem nicht allea,
aber allen gibt er allea. Und: Dem einen gibt er
die Gana, dem andern da« Ei (den Pfaa, aagen die
Csechen). ( Reiwtherg II, 1.) Die Buaaen: Gott gibt
den FUraten daa Gold, und den Leibeigenen die (resund-
heit. Gott gibt den Beleben zu den Paateten .Sattheit
nnd den Armen zam Hchwarzbrot Appetit. f.Mhunnn
V, 99.;
Kroat.: Bog neda jednomn coirekn ava dobra.
tat.: üeaaomnia non datomnibu». (Moni.) (Bin'Ui n.l%\.)
— Xon canctij dat cuocta Dem; formoana iit id«m ait
■imal et tapieni. et aanuna laude ditertn«. (Oaat. "Ol.)
PoiH.: 5i« jednako pan B6g daje, jednemn gf«, dmgiemu
j^e. (Wurzbarh I. 2»«.;
2*
ys
Gk>tt
Gott
24
480 Gott gibt einem bei SchefiFlen, dem andern bey
Löffleu voll. — Henüch, 1708, 42; Petri, II, 345.
481 Gott gibt einem Bergmann sein Feuerzeug, Mag-
neten und Quadranten, dass er nicht irre fahre.
Frz.: Dieu a cent mil alei (aides). (Leroux, I, 10.^
482 Gott gibt einem den Verstand nicht allein.
Ab«r meist , «oraaf aaoh etwas ankommt, dem einen
etwas mehr als dem andern.
483 Gott gibt einem jeden sein Partecken vnnd be-
scheiden theil. — Pelri. II, 345.
Ruth. : Daj meni Boie toj rozum na pered , ssczo Businowi
na poslid. ( Wurzbach l, 345.)
484 Gott gibt einem jeden Vögelein sein Pfründ,
aber sie müssen darnach fliegen. — Lehmann,
533. 11; WincUer, I, 3.
MoU.: God geeft der ganzen den kost wel, maar sie moe-
ten dien plakken, dat zU op haar' aars rallen. — God
geeft wel ieder vogeltje sijn voeder, maar het moet er
ook om rliegen. (Harrtbomit, I, 342; Bahn I, 319 J
485 Gott gibt einem, was er ihm gönnt. — Blum, 28.
Sprichwörterscfta/z, 70.
D. h. zugedacht, nach seiner Weisheit bestimmt hat.
Mhd.: Got ffit sin g&be, swem er wil. (Mamer.) (Zin-
gerle, 58. J ^
Böhm.: Dal bAh nem^ma feoi, a nahömn ulici. (Cela-
kov$ky, 196.)
It.: Qnel che non si conviene, da Dio non s'ottiene.
(Goal, 783.;
Poln.: Co Bog dal, to w kobialke.
486 Gott gibt einfeltig jederman vnd ruckts nie-
mand auff. — Henitch , 1713 , 8.
Die Bussen: Gott verlangt ftlr seine Gaben keine
Quittung. (ÄUmann VI, 407.;
487 Gott gibt erst die Blüte und dann die Frucht.
Die Bussen: Hat Gott erst dein Auge durch die
Biate erfreut, so erquickt er dann die Zunge durch
die Pruoht. (AUmann V, 115/ Reinabtrg II, s7)
488 Gott gibt erst zu kosten, ehe er speist.
489 Gott gibt Essig, aber er thut Honig hinein.
490 Gott gibt für Hertzenleid Glück, Fried vnd
Einigkeit. — Petri. il. 845.
491 Gott gibt Füsse, aber der Mensch murrt; weil
er keine Schuhe hat.
492 Gott gibt gelinden Wind, wenn die Schafe ge-
schoren sind. — SpricheÖTtertckatt , %\. ; Rcintberg
II, T. Sailer, 71.
Engl.: Otid tempers the wind to the shom lamb. (Bohn
II, 363.;
Fra.: A brebis tondue, Dieu mesure le Tent. (Bohn I, 1;
Goal, 1019.; — Dieu aide les mals Testus. (Leroux, I, 10.;
493 Gott gibt (gab), Gott nimbt (nahm). — Leh-
mann, II, 231, 148; Uenisch, 1883, 16; P^ri, H, US;
Scktdu.iO: Körte, Ü99: Simroek. 3969; fVMcUt^, 4346.
Soll.: God gaf, god nam. (Tunn., 24, 1; Harrebomie
I, 242.;
Lot.: Dat dens et reeipit sepe quod ipso dedit. (Faller»-
^ leben, 353.; — Dominus dedit, dominus abstullt.
494 Gott gibt, Gott nimpt, heut den Rock, mor-
gen das Hembd. — Petri, II, S45.
Kroat.: Bog dao, Bogi uzeo.
495 Gott gibt, Gott nimpt; wer weiss, wenn Glück
kommt! — Petri, li,ai.
Lat.: Deo volente quisqne ridet atqae flet.
496 Gott gibt im leiden ein ausskommen. — llcnmh,
1708,50; Petn. II, Mb.
497 Gott gibt in Haufen und nimmt in Knäufen.
„Was uns Gott auf einmal gab, nimmt er nach und
nach uns wieder.*' (W. Müller, 83.;
498 Gott gibt jedem sein Theil.
Die Bussen sagen: Könnte der StOr fliegen, so wOrde
der Babe schwimmen können. (Attmann VI.) Htttte
Gott die Schweine zu WoUtragem gemacht, so wtkrde
er den Schafen Borsten gegeben haben. (Altmann
V, 122.;
499 Gott gibt jedem seine Gaben, darnach er ein
Geschirr hat, darinn er sie empfangt. — Leb-
mann, 235, 51.
500 Gott gibt jedem seinen Lohn, siebet nicht auf
die Person. — Sprichwörterschalt, 157.
Fr$.: A chascuu Dieu fera droiture. (Leroux, I, 12.)
501 Gott ^bt jedem Yöglcin sein Kleid.
Die Bussen: Gott kuidet die Elster und den Baben,
die Forsten und die Bojaren, er wird auch unsere
Brttder kleiden. (Rein$berg II, 7.)
502 Gott gibt Jubel nach dem Trubel.
Böhm.: DA bAh hody, MPomenei na nehodr. (Cela-
kovsky, 196.;
503 Gott gibt keinem den Schlüssel in seine Kanzlei.
Dan.: Guds raadkammer har ingen negle. (Bohn I, 172.;
504 Gott gibt keine Linnen, aber Flacms zum Spinnen.
Er gibt , wie die Letten sagen , Kalk , aber nicht so«
fort gelöscht (Heinsberg III, 40.; „Selbst mit eigner
Kraft muzs schaffen, selbst mit eignem Sinn muss
walten , selbst mit eignem Geist muss wirken , selbst mit
eignem Kopf muss denken , jeglicher auf dieser Erde."
(Jul. AUmann, Hünen dnnUcher VoUupoesU.)
505 Gott gibt kleinen Yöglein zarte Schnäblein.
Dan. : Gnd giver sma«e folk smaae garer. (Prot. dan. , 257 ;
Bohn I, 372.;
506 Gott gibt Kirne, aber die Milch nicht ohne Mühe.
507 Gott gibt Leben und Gedeihen.
Böhm.: Bdh dal sivot, Bdh d& edravi. (Haug.)
508 Gott gibt leisen Wind, wenn die Schafe ge-
schoren sind. — Simroek . 8848.
509 Gott gibt manchem Nüsse, der keine Z&hne hat.
Port. : D& Deos noses a quem nio tem dentes. (Bohn 1, 273.;
510 Gott gibt mehr, dann er nimbt. — Henisch, 1708 , 5i ;
Petri, II, 345.
511 Gott gibt mehr, denn wir bitten oder begeren.
— Henisch. 245. 50.
512 Gott gibt melancholischen Gemüthern gute Spei-
sen, aber der Teufel kocht sie zu. — WincMer,
III, 41.
513 Gott gribt mit vollen Händen.
Der Busse, um die Segensfttlle auszudrücken , sagt:
Gott setzt die grttnen Berge nicht blos an das Ufer,
sondern auch in den Bach. Nämlich durch Spiegelung
im Flusse. Die Sprichwörter drttoken den Charakter
der Gegend aus; wenn man ihre Heimat kennt, kann
man auf diese sohliessen. Das vorstehende stammt
aus der malerischen Gegend der unweit Moskau be-
findlichen Sperlingsberge. Ganx in demselben Sinne
sagt man in Arobangelskoje Selo : Wenn Gott dem Fluss
die Bergufer schenkt, so schenkt er sie ihm doppelt.
(AUtnann V, 116.;
514 Gott gibt nach bitt. — //eiiw«:A,i883, 19; Petri, I, 144.
515 Gott gibt nicht Acht auf das Geschrei, sondern
auf das Ei.
516 Gott gibt nicht allen einerlei; er gibt einem
die Gans, dem andern das £i.
517 Gott gibt nicht allen gleich, den einen lässt er
arm, den andern macht er reich.
Lat. : Omnibus ex aequo non dant sua munera diri. (Sey-
bold, 413.;
518 Gott gibt nicht alles, um was man bittet.
lt. : In oosa Iniqua invan si prega Dio. (Patxaglia , 303 , 2.;
519 Gott gibt nicht einem alles. — Körte, 206I; Sim-
roek , 4002.
520 Gott gibt nicht mehr frost als Kleider. — //»»-
nwfh, 1263, 16; Pelri, II, 345; Sailer, HB; Sprichvdrler.
schal:, 79; Körte, 2319; Simroek, 8846; Braun, I, 915.
Die Bussen : Wenn Gott dem Frierenden wohl will,
so Iftsst er ihm den Wind Beiser zufuhren. (Alhnann
VI, 468.; Gott gibt nicht mehr Bart al« Seife. (Att-
mann VI, 498.;
Frz.: Dieu donne le froid selon la robe.
It.: Iddio manda il freddo secondo i panni. (Oaal, 1019.;
Lat.: Pro ratione Dens dispertitfrigorareBtis. (Oaal, 1019.)
Port. : DA Deoe a roupa segundo he o frio. (Bohn I, 273.)
Span.: Dios da el frio conforme la ropa. (Cahier, 3075.;
Ung.: Ki hideget Ad, subAt is Ad hozsA. (üaal, 101».;
521 Gott gibt nicht, was wir wollen, er gibt uns,
was wir haben sollen.
Die Wünsche der Thörichten, versichert ein laloini«
sches Sprichwort, werden nicht erhört. Die Kleinxussen
sagen: Wollte Gott jeden Hirten erhören, so würde
den Sommer fiber die ganze Heerde verrecken. Und die
Kengriechen: Wenn Gott auf die KrAhen hören wollte,
so blieben keine VierfOssler auf Erden ttbrig. (Reim-
berg IV, 81.)
HoU.: God geeft ous niet, wat wij verlangen, maar wel,
wat ons tot nut is. (Harrebomie , I, 242.)
522 Gott gibt nichts so gern als grosse geben. —
Petri, II, 345.
523 Gott gibt noch auss dem ersten sackhe. — He-
nitch, 1708, 52; Petri, II, 345.
524 Gott gibt reichlich , das man andern wider mil-
tigldich geben vnd dienen soll. — lfeni>eh,
1706, 55; Petri. II. Ui.
525 Gott gibt *s Wollen, und die Noth macht 's
Sollen.
Dan. : Gnd giver villien , n«den giver tvang. (Bohn I, 372.;
526 Gott gibt Schönheit, Kleider geben Ansehen,
aber Geld macht den Mann.
25
Gott
Gott
26
537 Gott gibt Segen nach dem Regen; nach dem
Leide gibt er Freude,
528 Gott gibt sich nicht arm. — Sprichwörterschatz , 86.
Qott ist d«r alt« Geber, sagen die 8ardea. Und die
DAnen: Gott gibt allen genug und hat darnm nioht
weniger. (R^intbtrg II ^ 7.)
Böhm.} Ohudima Bdh neni obud^ (obudobn^).
Kroat.: Bog Je stari daralao (cadotrorac). — U Boga sa
pone mke.
539 Gott gibt Sonnenschein für des Armen Brot
ond des Reichen Wein.
Die Bossen: Wenn Gottes regnen lAsat, so gedeihen
des Armen Nesseln so wohl als des Beleben Bösen.
(Mtman» V, Hl.;
530 Gott gibt uns den Verstand und wir stolziren
drob im Land.
Spam.: Hisonos Bios j mararill&monos nos. (Böhm I, 234.^
531 Gott gibt uns wol die Nüsse, aber er knackt
sie nicht auf.
533 Gott eibt uns wol die Nüsse, aber in der Schale.
UoU.: Ood geeft ons wel de amandels, maar bU wil, dat
wij se seTren kraken. ( Harre bomee ^ I, 243.;
533 Gott gibt viel Ausbeut vnd fordert kein Zu-
buss. — Mri, /, 44.
534 Gott gibt viel aussbeut vnd fordert kein zu-
buss, nur das Vatter vnser vnd schuldigen
gehorsam. — Ueni$ch,Ki» %i.
535 Gott gibt was vnd wie vil er will. — //cnwcfc,
1708, <9. Piin, II, HS.
536 Gott gibt Wein, aber nicht in der Flasche.
Den Bussen macht er es noch bequemer; sie be-
haupten: Gott gibt nicht blas den Kwas (ein sAnerlich,
bierahnlichss Getrttnk), er gibt auch das Fass. Undi:
Gott gibt keinem die Pfeifen, er gibt ihm auch den
Mund daso. (AUntann V, 127; Reimberg II, 9.)
537 Gott gibt wol, aber er gibt nicht Brief und
Siegel, auf wie lange.
Bvhm.: Kh ti bäh dal, a rsak oeupsal. (Celakottky, 149.;
538 Gott gibt wol den Wein, aber er schenkt ihn
nicht ein.
Die Bossen: Gott gibt wol den Wein und die Flasche,
aber nicht das Glas dasu. (Altmann VI, 390.; Indem
Gott den Schafen die Wolle gibt, gibt er den Menschen
das Tuch. (AUman» V, 107.;
53d Gott gibt wol die Kuh; aber nicht das Seil
(den Strick) dazu. — Blum, 47. Singer, IS: Eise-
lein, VA, £drt«r, 2812; Simch«ürler»chati , Wi . Braun,
I, 904.
Der Mensch musa die IlAnde rUhren , wenn er will den
Segen Gottes spüren. „Gott bescheret dir die Kuh, aber
nicht den Strick zum Binden ; schwer au halten ist das
Glaek, sei's auch noch so leicht su finden. " ( W. Füller.)
Die Bussen drftcken denselben Gedanken auf vielfache
Welse sprichwörtlich aas: Gott gibt wol den Gaul,
aber nicht den SatteL Gott gibt wol den Hanfaoker
nnd die Kewa, aber nioht die Netie und die Störe
(AHmann VI, A9KK) Gott gibt einem wol die Lerche, aber
nicht den Kitflg. Gott gibt wol die MUohknh, aber
nicht sugleich das Melkfass. (AUniann VI, 492 u. 509.;
Gott gibt wol die Fische, aber die Netse mOssen wir uns
selber machen. Gott gibt wol die Quelle , aber nicht
die Fassung. Gott gibt wol die Quelle, aber fttr den
Seh6pfbccher mttssen wir selber sorgen. Gott gibt uns
den Kalk, aber wir müssen ihn brennen. (AUmann
V, 101, 108 u. 131.; Und: Gott gibt dem die Rubel, der
sich den Beutel dasu verdient hat. Femer: Hast du
nur für Uola , Wasser und Kraut gesorgt , so wird Gott
dir schon die Suppe kochen. Und die Letten: HoCFe
auf Kohl, aber pflege ihn auch. (Reinaberg III, 3l>.;
Lot.: Ut nuoleo vescare, prius disrumpe putamen.
540 Gott gibt wol die Milch, aber nicht im Eimer.
Die Bussen: Gott gibt die Kartoffeln, aber in der
Schale. iAUiuan» VI, 475.;
541 Gott gibt wol die Quelle, aber nicht den Um-
schrot (die Fassung).
Lat.: Absque labore gravi non possunt magna parari.
bA2 Gott gibt*s allein vnd sonsten kein. — Henwik,
1708, 28; /Wri, /, 44.
.V43 Gott gibt's, Christus erwirbt's, der heilige Geist
wirkt's, das Wort verkündigt's, der Glaube
ergreift's, die Sacramcnte besiegeln's, die
Werke bezeugcn's. — Ucn:, 77.
Kanzelinschrift.
544 Gott gibts, Christus verdieuls, dz Kuaugelium
zeigte vns an, der glaub ergreiflfls, die werck
bezeigens. — /imtnA, 1706,57.
545 Gott gibts den Seinen schlafend {im Schlafe).
— ft. 126 , 2 ; Schvlte , 41 ; Egenollf, 95 *» ; Lange , 154 ;
A'ör/c,S337; Simrock, 3864; Eiselein, 252; Braun. I. 929;
Uüchmann, 159.
Die Polen: Wenn es Gott gefillt, gibt er auch hinter
dem Ofen. (Reimtberf II, i.)
Mkd. : Swer xe gnote wirt geborn ; dem kumt bl tioune
im slife guot. (Mamer.) (Zingerle, 71.;
Frt.: Les biens viennent en dormant k ceux que Dien aime.
(Siartchedet, 402; ÄrÜzimger, 706'^.;
Lat.: Citra orationem, citraque sementem. (Binder 1, 192,-
//, 495; Era$m., 143; PhiUppi, /, 83; Seifbold, 78.; —
Cui dil propitii sunt, lucrum objioinnt. (Piautut.) (Bin-
dtr II, 62.3.; -~ Cum dederit dileotis suis somnum.
(SehitUe, 41.; — Ultro Dens suppeditat bona. (Binder
II, 3397.;
546 Gott gibts Glück. — Slammbtuh aus dem Jahre 1569
im Joanoouui zu Gratz.
Böhm.: Bub stistim vUdne. (ätlakottkjf , 149.;
PolH.: Bog sxcsosciem wladnie. r- Bog wsystkiem rzfdzi.
— Pan bog csasy rosdaje. (Cetakoetku, 149.;
547 Gott gibt's heut einem, dem ander morgen. —
Uenisch , 653 , 7.
548 Gott gibt's, und der Teufel holt's. — Klvsier-
»pieget, 14, 2.
So der Spanier vom Pfaffengute, wie vom Übeln Er-
werbe überhaupt
549 Gott gift uns wol en Eö, man nich glik bi de
Hörner. (Ostfries.) — Hawkalen^, 11; hockdeutsch
bei Winckler, IX, 92.
UoU. : God geeft koeijen, maar niet bij de boomen. (Harre-
boiitee, I, 242.;
550 God gilt woU de Kö, öwer nich dann Strick
doato. — Schwerin. 7S; Daimeü, 279; kochdeutsch bei
Lohrengel. I, SSI.
Holt.: God geeft ons wel de koe, maar wij brengen er
de koord niet toe. (Harrebomie, I, 242.;
551 Gott givt uns wol de Ossen, man (aber) wi
möt se bi de Hörn int Hüs trecken. (IMst.)
— Schütte. II. 159; UI, 182; hochieuUch bei EistAein, 253.
Lat.: Dat Dens omne donum, sed non percomua taurum.
(Binder I, 694; Gärtner, 52.;
552 Gott gönnt man kaum ein einzig Ach und lauft
der Welt mit tausend nach. — llarms. 158.
553 Gott greifft ein gern an, da es jhm am wehe-
sten thut — llenisch. 1513, 4; Sailer. 882.
554 Gott greift nicht fehl.
Gott allein ist unfehlbar, sagen die Türken, und die
Chinesen : Wenn der Himmel einen Schuldigen bestraft,
so irrt er nioht um eines Haares Breite. (Relniberg
II, 10.;
555 Gott grüss dich von ferne, denn in der Nähe
sab' er gleich, dass nichts an dir ist.
556 Gott grüsset alle weit, aber wenig dancken jhm. —
Henisck, 1772, 6; Sauer, 217; Gaal , 791; Simrock, 3878.
557 Gott grüsset manchen, köndte (möcht) er jhm
(nur) dancken. — tcAmoMn, //, 231, 149; Henisch,
1700, 87; Petri, II, MS; llernumn, III, 10; Sprichwörter -
schalt. 8; Ratnann. I. Pred.. I. 2; Körte. 3S39 u. 2896;
Simrock, 3979; Braun, I, 927.
Dan,: Gud hilfer mangen een', men han veed ei svare.
(Pros. dan. , 256.;
L€U.: Offert se ipse deus, felis quicunque receptat. (Seg.
bohr, 400.;
558 Gott grüsst manchen, der ihm nicht dankt. —
Gtintfier, S4; Eisbein. 950.
559 Gott günnets den frommen allweg. — iiemsch,
1781,17; PHri,U,US.
560 Gott hab' dies Haus in Hut, ein jeder schau' es
an; und wem es nicht behagt, der baue wie
er kann. — Uerit» S5.
Inschrift an einem Hause in Hatberstadl.
561 Gott haben, ist alles haben, was man gut nen-
nen kann. — HeniMck, 1709, 44.
562 Gott haben ohn sein wort, heiast keinen gott
haben. — Hemeck, 1700, SS.
563 Gott halt es mit den reichen. — emtr, i,H;
Vetn.m.l.
564 Gott hält's mit den Einf&lUgen.
D. h., was fnr die Damaheltapvopasaiida mt b s^t rita a
ist , nicht mit den Dämmen , Mtodeni att 4mm, 4H« ofasa
Falsch sind.
Jtof.: Simplloibiis praesens Mrwnm ««•,
(Mant.) (Binder I, 1643; II, IlSf; OcmI, 7»; Pkitipjp^,
U, 187; Segbold, 562.;
27
Oott
Gott
565 Gott hält vber dem Vattervnser: Dein will ge-
schehe. — Lehmann, 600, l.
„Wm man daran flickt, das ist Staub.*'
566 Gott harret seine feinde aass vnd hat den nach-
streich. — Henisch, 1053. 48. Petri, U, 346.
567 Gott haspelt aller Menschen missethat auff ein
klungelin'. — Henisch, 1709, 65 ; Lehmann, //, 231, 150;
EUelein, 350.
■) Bei Sutor (312) Klinglen.
568 Gott hasset den Müssiggang vnd hilöl der ar-
beit. — Air», 11. 346.
569 Gott hasst den Stolz, er wachs* auf dem oder
jenem Holz.
Fr».: Dcx halt mout povro orgueillouz, jeano paresseuz
et viel luxarieax. (Leroux, 1, 12.)
570 Gott hat alle Spiel in seinen Menden, weil er
die Hertzen weiss zu wenden. — /fe/ri. y/, 346.
571 Gott hat alles ansersehcn, was ist, was war
und wird geschehen.
572 Gott hat allenthalben sein Volk. — Ojtci, 345.
573 Gott hat allzeit ein Arche in der Welt vnd
weiss seinen Noah wol zu erhalten. — Pctri,
7,45.
574 Gott hat auch vber die' schantze zu raten. —
Uenisch, 1713, 9; Petri, U, 346.
575 Gott hat bei allem, was er thut, seine weisen
Absichten.
Dan.: Gud gier intet uden aarsag. (Prop. dan., 4.)
576 Gott hat bey der Welt schier all sein Titul ver-
lohren. — llenisck. 1714, 89; Petri, II. 346.
577 Gott hat dabei nichts gethan, wie bei der
Papstwahl.
Hadrian, der durch Kaiser Karl V. Papst geworden,
Hess Utrecht, seine Vaterstadt, Löwen, wo er Magister
ward , und des Kaisers Bild auf einer Tafel anbringen,
mit den drei Inschriften: „loh pflanite. Ich begoss.
Ich gab das Qedeihen.'* Daranter schrieb jemand : „Hier
hat also Gott nichts gethan.'* Daraas ist obiges Sprich-
wort entstanden , das aber einen Tiel allgemeinem Sinn
erhalten hat.
578 Gott hat das Himmelreich nicht für die Gänse
(oder: Schwäne) gemadit. — GeUcr: Eisdein. 3io;
Kirchhof er, 181.
579 Gott hat das Meer gescha£fen, aber der Hollän-
der das Ufer.
580 Gott hat das Rechte fundcn in wenig Stunden.
Frz. : En peu d'heures Dieu beauconp labeare.
581 Gott hat dem Menschen ein Ziel gesetzt, das
vbergehet er nicht. — l*etri, l, 45.
582 Gott hat dem Menschen eine kleine Kehle , engen
Magen vnd subtile äderlein geschaffen, das
er sol wenig essen vnd trinckcn. — Pctri, II. 346.
583 Gott hat dem Schweine keine Hörner gegeben,
es würde sonst in der ganzen Welt herum-
stossen.
584 Gott hat den crcutzweg zum loben gcbawet. —
Henisch. ea2, 60.
585 Gott hat den dürffligen Gliedern dess Leibs am
meisten ehr gegeben. — Petri , li , us.
586 Gott hat den Friedmacher geschaffen. — Pctri,
II, 346.
587 Gott hat der Arbeit ein Schwert, nicht ein
Fuchsschwantz in die Hand gegeben. — Peiti ,
II, 346.
588 Gott hat der Ziege den Schwanz nicht länger
wachsen lassen, als sie ihn brauchen kann. —
Lohren^el, I, 38 J.
589 Gott hat die erste Welt in die schwemme ge-
trieben vnd nach Fischen geschickt, das weder
jung noch alt wider kommen ist — Henisch,
1115,49; Petri, II. 346.
590 Gott hat die Gedanken der Fürsten in. seiner
Faust. — Luther's Werke, II. 258*.
591 Gott hat die Hand in jedem Spiel, bald gibt
er wenig und bald viel. — Eisdein, 253.
592 Gott hat dir Feuer und Wasser fürgeleget ( Böses
und Gutes), greife, zu welchem du wilt. —
— Sirach 15, 16; Faber, 3.
593 Gott hat drei Orden in die Welt gethan, Re-
genten , Priester und Unterthan ; thät ein jeder
seine Pflicht, so war' in der Welt alles gut
eingericht't. — Uertt, 3i.
Hausinschrift.
594 Gott hat drey Ding (Stand) erschaffen, den Adel,
Bauren vnd Pfaffen, das vierd sind Wucher
genand, die sehenden Burg, Stett, Dorff vnd
Land. — Petri, II, 846; Simroek, 9810.
595 Gott hat drey Ding erschaffen : den Adel, Baw-
ren vnd Pfaffen. — Henitch. 814. S; Graf, 82, 38.
„Der Adel thnt wie die Schwein, die Bawren wie
die Hund , die stehen nicht fest einer bey dem andern.*'
596 Gott hat eine allmächtige Hand vnd ein trew
Vaterhertz. — Pctri, l. 45.
597 Gott hat eine bleyerne Hand; sie gehet lang-
sam in die Höhe, aber schnei vnd schwer
hernider. — Petri. il, 346.
598 Gott hat eine natürliche Welt erschaffen, aber
die Menschen haben aus ihrem Hirn eine an-
dere von lauter Kunst und Einbildung ge-
macht. — Opel, 373.
599 Gott hat eine schwer band. — i/cniscft, 1693. 88:
Petn, II, 347.
600 Gott hat einem jeden seine Questcn nach seiner
Person zugetheilet. — Petri, II, 346.
601 Gott hat einen leisen Gang, aber er tritt fest auf.
602 Gott hat einen sonderlichen Himmel gebawt für
Narren vnd taube Lcut. — Petri, i, 45.
603 Gott hat für die faulen Beter alle Hände voll
zu thnn.
„Hat Gott für dich die HAnde mit Arbeit immer voll :
sag* mir, du frommer Beter, womit er segnen soll?"
(W. Müller, 77.;
604 Gott hat geholffen vnd hil£fl noch. — Petri
h 4«.
605 Gott hat ihm drei Stück vorbehalten: zukünf-
tiger Ding Wissenschaft, die Beherrschung
der Gewissen und etwas aus nichts zu machen.
— Opel. 398.
606 Gott hat immer Zeit, denen zu helfen, die ihn
bitten.
Engl.: God is always at leisuro to do good to tbose that
ask it. (Bohn 11^ 362.;
607 Gott hat in geringe verachte Ding grosso wun-
der vnd gab gesteckt — Pctri. ii, 347.
608 Gott hat inn der Welt mit der grossesten vn-
gleichheit die grosseste gleichheit gemacht. —
Henisch, 1709. 4; Petri, II, 843.
609 Gutt hat jedem in seinem Beruff ein Rocken
angeleget, daran er soll schaffen vnd gut
Garn spinnen. — Lehmann, 13, 25.
610 Gott hat j hm vier Schlüssel fürbehalten, die er
keiner Creatur vbergibt : den Regenschlüssel,
den Kornschlüsscl , den Schlüssel zur Leibes-
frucht vnd den Grabschlüssel, todte zu er-
wecken. — Pctri, H, 843.
Gll Gott hat jmmer ein offen milde band. — He-
nisch. 1709, 60.
612 Gott hat jmmerdar an vns zu halten vnnd zu
flicken, wie an einem alten peltz. — Henisch,
1706, 55; Petn, H, 347.
613 Gott hat keinen brotlosen Mund geschaffen.—
Petri. II, 347.
614 Gott hat Leben, Krafft vnd Frewd in den Wein
gesteckt, doch dass man der Flaschen nicht
auÖ" den Riemen trete.
615 Gott hat mehr als eine Ruthe hinterm Spiegel
stecken.
Die Butbe, anch „Birkengottfriedel" genannt, hatte
ihren Platz in den alten ländlichen Htusern gewöhnlich
hinter dem Spiegel. (Vgl. Gehräuchn und Aberglauben
im Erzgebirge von Spies, in den Oremboten, 1864.)
616 Gott hat mehr, dann da er angab. — Gmier,
I, 44; A?/ri,//,847.
617 Gott hat mehr, denn er ye vergab. — Agnooia
I, 2; Franck, I, 40**; Gratet, l, 45; Lalmiorf II, 15;
Schottet , 1128^ ; Blum,»; Kßrle,2Sa: Eisdein, Üi;
Gült
Gott.
30
SatbiT.Hii Stmrnrk , 9900 ; Scbntsf , l'i i Sitricktförtitt^
H:kml9, 81,- Ramam, f. PriH. . /. 1». [traun, t. 1>22.
flvAut.' VIee nA Buh, ntili rosdal,
üdm.- God gi-ver »lie nok, og har Ikka do« taiiidre. —
(•nd h»r nidna »%a mogct »t givo «om tian har givet.
'P'rr rfti^., r,6.)
'' U*«ft re«I tneer, daa hij ooit uitffAf. (Harre-
»"l'^ ' mehr Sorgen als wir»
: hat mehr atraffe als armuth. — /VJri. //. 347.
' hat mir 3 gegeben, und der Teufel soll mir's
nic-ht nehmen. — Eiie(nn . 'Jbi : Sitwack , i9H.
£la 8(frncli Karl*« XU. von Sobwodoo.
lut.: Non qnia^iult volct illa r«r&tt (Eiätttin, %il.J
621 GoU hat nicht alle Finger gleich laug gemacht.
Neger io Surtniua, tun tu ■•gcii: Fa Ist ein Unter-
flcbled anter den Menacheb.
^Cti üi>U hat sciu ailbcrkamer roter der Krdcn. —
JlcMu^, ITM, S«; Peiri, 11, MT,
Uott hat seine Getraid Käaten im Himmel, ?nd
das Brot wachsaet jhm vnd quillet jhm in
«eisen milden Hunden. — tknitdi, i:.«7, 12 ; hm.
n. 147.
tt4 Gott bat seine Hand in jedem Spiel, bald gibt
«r wenig und bald viel.
1CI5 GoU hat seine Wohnung gesetÄt in tuntkeln. —
Luiket» Titihr., 21&*.
Hit der Bemerknag: „Wenn CioU aueb mit der K«>
llQnfttir d^9 G0b«ii Terxibbt, er hilft rlooh."
Ooti ' ' Zeiger vnnd Calender am Himmel
gl _ rVfn, U, 347.
iioit fiai vn vil vnyergeben als vergeben, —
Nrnttch. IB07. «; Pttn , I. 45.
Itf98 Gott liat Stahl und Eisen im Kopff und Marck
in Beinen. — Luther'* Wertit. »//. «9.
£i9 GoU hat latuent wege vns au schaden, aber noch
laeltr hat er, vna eu helffen. ~ ihtimh. iiio. »;
l'Hn.l. 4S.
J630 Gott hat uns die Zunge nicht blos eum Kosten
(ofid Lecken) gegeben.
61« lit rir>lnt<ihr »uüb n»Qptnrgftn tlor Sprache.
Bikm. -■ Prutor tidb itzyk d&J , ftby te> mluvUo, (Ofla
twm*f. 10, >
1131 Gott hat uns nicht dnrum geschaffen, dass wir
Mönche werden oder Pfaffen. ^ L'neiem, 470.
C33 Gott hat viel Ruthen, um zu strafen.
eGotl hat Waaeer, auch wenn er in der Wüste
Irinken wiU.
Oott hat wol Füsae von Wolle, aber auch Hände
von £isef). — WincU^-, fV. 4€ ; Sfitickmürtent^att. S07-
^«r..- Dl! Iftneoa hab«nt podea, «od f«rr«*« joanui.
(Ommi. TM.;
Gott hat wunderUche hostgünger.
ade
/>»«..- Vor berre bar alte
folk at fode. (Prot.
iW Gott hawet keine Wanden, er weise «ie wieder
sa heilen. — t\>tri, t. 4t;.
e^f? Gott heilt und dem Arste wird gedankt. (S. ms,.)
— LohrntQti, t, »33.
•SS Gott helf bricht keinem den Sack. ~ Kiiieieiu.%i^.
S39 Gott helf, es sei recht oder achlecht.
a^tm.i A tuarto k dencbo, «lUd« Dioa C nnctiro oon-
^4f> !ft in aam AagebUck. — r«idla*i,w«.
t4i p uns all dörtein (dreizehD), aad* de
l'ulicr , und fuJl mit ^n Dutzend Pött von 'n
fi^n (Boden). — Raab^, I86: /Mfr.&^I. horh-
d$m$(k bf( kortf, 3S93*; L(Um4«rf II, 1«.
64S Uott bftU vber die firommen. — Htn»cf,, 125«. «;
IVin. W. »4T
tf43 Gott henckt eim ieden ein kläpperlin (eine
i
Klappe'
r.j
«)
Caot
L i4& Gott
k
•t}^. i
he) an. — Franck,ll,Ul
3».
a Ott cr«Dbi hlo". Anaplfrlung »af
Uriiaah», »o die «hoiaaiigmi ROpel
. r ScUnur aageb&Bgl tragen.
a ieden sein kJetten, dchellen
in. — /'rmiri. 11, U'i*. /^in. //, 347.
[ I rnmel und daa Geld auf Erden.
, uumioua regit omnia terri«; dirl-
^ Jav« QnmintL9i babet. ('taal, G37.^
C46 Gott hilffl alhseit der gerechten flachen. — Ptin,
// , 347.
647 Gott hilfft au83 allem Leid viid widerweiiig-
keit — /Vfn , / . 4«.
tI48 Gott hilfft dem (vuserm) üeiss. — Ffanck, t.ii*
IL //.TS*'; «i-MKffc, 1710, 46, Crutrr, l,ii, Petn, 11, S47;
SchomL 1H4". ßlmn. 4H; &ii/«'f . 817; *(!r<r. 3SW.
J/A</. Tv - : <>in apriobwort raaned xil: awer «iob went
k' so bLlft UQ« got volbriiigeii. (Tvichnn^
Lot,: A^BiiiiiuH Doaa Ipie juirat; verum mjit inertiaa, «t
BUA dat DoUla abique labore bona. (Qaat , 410.) — DU
faclcntUB adjarant. — Induatriam Dan» adjavaU (ii'<:hun*
heim,/, V,.)
€49 Gott hilM dem fleisa vnd nicht Hanns vnffeiss.
— LchmtiMfi , ty? , l ; SitnTuek . J941.
Dl» Spanier: Oott bilft dem ^ der frob Uand anlegt.
Di« Portugioafu. Oott hilft denen, di« arboUcn. DI«
DAneu: Oott «egnet dieH«nd, dio arbnitet. (Rftntbtrff
lit, .19.; Dio Busaen: Oott bat kein Dbr dir dl» Fau-
len. (Alünunn VI, 431.;
6&0 Gott hilfft gewaltig seiner schür, die sich auf
ihn verlasseu gar. — /Wti, />4«,
11 ji Gott hilft allzeit
Frt.: Tant com dure Diex «Ja« (Taat cooim« dar« Dt«a
aide), (Urovx, /, 1.'..;
Lut.: Deua uuUeouDqnejuvat, niodopraiiftioa. (Gmtl,lvA,)
652 Gott hüft dem Arbeitsamen (der arbeitsamen
Hand).
thin,: Oadblc]p«rdenarbejdoDde(haand). (Prof.ttun, .^li)
Frt.: A toil« oardie Dien envoie \a fil. (Lentirv^, IWiS-)
U«li.: Koep Gud om hulp, maar roer de band. {Uarre^
^omit, I. 24&.;
lat,. Indiutriftin Doua »djuvat. (Se^bold, ti'i.) — Labo-
ranten pariter Deua juvat ( Seybolä, 26^.)
ß&3 Gott hilft dem Kulmen.
Ffs.: Diou a falt faire le vojage a oolu}' qui a prla«
BroQ&B!« (kleine beoBUdt im Departement Olutrcnto, in
der alten Provinz d'Aania). (Lrroux , I, 2l».J
I^al.: Audendameati forte« adjavat ipteDeus. (Gout, TVUj
— Audentes dena ipae Jitvat. (Krute, :,H.J
C54 Gott hilft dem Schiffer, aber rudern muas er,
BCßim.r Modli i« k bobu, a realoi k bfebu. (CeUi-
kovtkv, 130.J *
Gjü Gott hilft dem Schwachen. — ntum, 43, suh'
ritck , 394 &.
Frs, : Dleu falt beUe gnice i bomme qui a« port« dcu«-
tttent (oonvenablematit). (Leroux, i, l0.j
GttQ Gott hilft dem Bterckisten. — Agricoia I. 5 ; Fmnckt
I. 140 '*. üniter, I. 4S: Lehmaw, 4H.U u. üA'i, 6S ,
UnnAch , 1710, 4«; fttri . i/. »48 ; E^rnntf , I, Sil ; £«tf-
(i-in. 246; ft?Mm,42; JförU\ 2»4« ; Körte'*. 2dOi; .Sfn-
ücr.Mü; Braun, 7,944; Stmroih, 3944.
, Wo dan ook de itaige «erlt «olokor Praotick voll
uud ein gemeine «prickwordt ya:. Uott bolpe den stercka-
elcn'". (Keimte, CXIX.J „Der Maan'^, aigt Mucchiii-
relii , „aoU vor gar nicbta irarackbebeD, aondoru alle«
veraucbeu. Oott lat der kraftigen Leute Fn>mid , wel-
cbea daraoa klar wird, data er die Schwachen Immer
durch die Starken Kacbtigt.*' Beaieht licb auf die Eut-
acb«iduug dnrch daa Oottoagerlobt, bei welcbem ua-
tQrlioh im Zweikampf der 6tArk«ro and Oewaadter« trota
d«a off«nbarat«a Uureebti aber d«D 8ohwAobem nud
w«aigcr Kampf gettbteu alcgt«.
Botl. : üod belpt den aterkat«. — Ood bolpt d«n winotr.
de verliexer heeft het kwaad genoeg. (Harrtbom4*,
I. U2; Hohn I, Z\^.)
I.tti.: Aodendam eat^ forte» adjavat Ipae Den«. — Quie-
quid dominatar^ vim d«i habet. (Kiaeltin, Vlt^.j
€57 Gott hilft dem Uebelgekleideten uud atrolt die
Gottlosen. — SpnchHuinernvhaU , 2W.
Frt.: Dien aide loa malvfltaa, et puuit toaa diaaolaa,
(JiritztHffrr, K3&-».jl
ß&8 Gott hilft den Armen, die Reichen helfen sich
seibat.
Udn.: Ood bar maage riia at atraliro m«d, dog »kuJd« fai-
drone Ikke d«e for bornone, og ei bam«ne for fiedrene.
(Prov. dun., Ȁ7.J
EmffL: Uod help« tho poor, for tb« rioh oao b«lp tbaa-
««Irea. (Bo/i^i II. 'üoirj
659 Gott hilft den Beleben, die Armen können bet-
teln gehen.
Fnjfi.; Qod bolp« tb« rteb, iHe poor can beg. (Bahn If. l^.)
660 Gott hilft denen, die faules Hohs aerBcblugen.
.^an. . (^nien a« muda, DIoa 1« aynda. (üohn I, XS!(.j
CGI Gott hüfl denen, die weh selber helfen. — t>*^
vn^ruoi , I , >aoy.
Am Abend dei loindorfar SoLlavbt, aagta d»r •
tietandte ä» Friedrich U.: „H'U Lui .ii.% f.ii'ii
«cbOnoB Tag g«jzeb»Q?" Dar >:
niJub und ilvjrdlTu ward« «* •
m
m^
31
6oU
Gott
32
Bih pzsTf: PoiaiheJ si lia, pomofaia tol4 i ji.
^itlako9tky, 131.;
//(!». .• Gnd hielper den tom bielper »ig seW. — B«r band
og fod , sft» hielper dig Ond. (Prot. dan. . 290.)
/'a^/.; DonH lie itill and cry: Ood faelp. (Gaat, 1229.;
— Ood help« those who help thenielTet. (Bohn II, 362.;
Frl.: Qui se renrae. Dien Tadjoe. (BoAn I, 53.;
//..- Chi B'aiut« Dio l'ainU. {Paxtaglia, 7, 4; Bohu I,üh.)
Kroat.: Bog goTori: pomosi se ttm, pomoi ca ti.
Fort.: Deos ajnda aot qne trmbalhio. (BoAn I, 274.;
apun.: Qnien m gurda, Dioe le gnard*. (Bohn /, 252.;
662 Gott hilft dir nicht, wenn da nicht lanfst.
663 Gott hilft dreierlei Arten (Personen) von Men-
schen : Kindern , Narren und Trunkenen.
Sie bedflrfen alle drei einer beeondem Obhnt.
Frz.: Dien aide k trois sortea de penonnes: aox fönt,
ans enfant« etanz iTrognei. (Bohn 1, 15 ; Krit tinger, io}^.)
664 Gott hilft keinem Faulen.
Fr:.: Dien m^priee l«s pareitenx et aide ans conrageux.
(Krittingtr, 234».;
Lot. .- Den« otiotis non adesL (SeyMd, 122 ; Binder I, 310.;
Span.: A qnien madruga, Dioe le ayiida. (Bohn I, 201.;
665 Gott hilft, und dem Arzte dankt man. (S. (»7.)
— Ramann. Vnterr.. Ul, 18; Simroek, 3953.
KnyL : Ood onre« and the doetor Ukes the fee. (Bohn II, 362.;
— Ood heals, and the pbyaician haa the thanks. (Bohn
II, 9; Goal, 118.;
Frl.: Dien est celni qni gn6rit, etle m^deein en empörte
rargent. (Oaal, 118; KriUinger, 234 >.;
HoU.: Het ia Ood, die geneeat, en de dokter trekt het
geld. (Earrehomte, I, 243; Bohn /, 323.;
//.; Dio (6 qnello chi) gnuisoe, e il medieo porto via li
danari. (Pattaglia, 204, 2; Bohn /, 92; Oaal, 118.;
Port.: DeoB he o qne aana, e o mestre lera a prata. (Bohn
I, 275.;
Span.: Dioa es el qne aana, j el mMico Uera la plata.
(Bohn I, 214.;
666 Gott hin, Gott her, Schrifit vom Tnnd hinten,
Teuflfel oben oder vnten; wer nicht sein
Schantz in Acht nimbt, der gilt nichts. —
Lehmann, 337« 79.
667 Gott hin, Gott her, Tenffel vntcn vnnd oben,
wer nicht geitzt, der hat nichts. — Lehmann,
252. 46.
668 Gott hod kes Erbarme mit dem, der löd dues
Dach regnen. (Ltuem.)
669 Gott hört nichts Ueberes, denn ffeschrey vnd
Durst nach seiner barmhertzi^eit — Pein,
l, 46.
670 Gott hört nur die, so zu ihm sprechen.
Span.: Qnien no habla, no le oyeDios. (Bohn I, 251.;
671 Gott not Ijev (Hieb) die Fraa gelosse. —
Tendlau, 23.
Um sie ihm apiter nicht doppelt wiedergeben cn
mftaaen, weil de ein sehr bAses Weib war.
672 Gott hüpft uns nicht allzeit so auf. — SeyMd. i86.
Waa einmal gerathen, geglflckt ist« das gerftth nicht
lat.: FluTlna non semper fert aecurea. (Philippi, I, 157;
Seybold, 186.;
673 Gott im Himmel borgt uns länger als die Fng-
ger (s. d.) auf der Erde thun. — SaiUr, S8i;
Sj»ich»örter$chatt , 209.
674 Gott im höchsten Thron, ik befehl di minen
Dröm. — Diermiuen , 6b.
675 Gott isst und trinkt nicht, aber er richtet, was
er sieht. — Sprichw&rtenchatt , 19.
Frt. : Dien ne maage ni ne boit, mais il Jnge ce qn'il voit.
(Kriuinger, 284 V
676 Gott ist allein Gott vnd Herr, wir seindt alle
seine Bawren. — HeniMch, 1704, 63; Petri, II, 348;
SprichwirtenchaU, 6; SoOer, S8S.
677 Gott ist allenthalben vnd vber alles. — PeM,
II, US.
676 Gott ist aller ding möchtig. — Henisch, im, 13 ;
Petri, U, 848.
679 Gott ist aller klugen Welt zu weiss. — Henisdt,
1715 , 4i ; Petri. II, 348.
680 Gott ist aller Künsten Vatter. ~ Henisch, nn, 37;
Petri , II, 148.
681 Gott ist alt, aber nicht krank. — Kirchhofer, iso;
Simroek. 18S14.
682 Gott ist am nächsten, wenn die Noth am grössten.
ffmg.: A legnagjobb scttks6gben legkOielebb a> Isten.
(Oaat, 1219.)
683 Gott ist am Steuer. — Goal, U»; Reintberg II, 6.
684 Gott ist bey vns inn der noth. — Hewck, im, tf;
Pein .1.46.
685 Gott ist Büi^er worden zu Bern (wer will wider
Gott kriegen gern). — Kirchhofer, ei; KMe. 2893;
.Simroek. 12277; Reiiuberg V. li.
Dnrch die glücklichen Kriege, welche die Bemar
gegen den Adel und ihre Nachbarn von Treibnrg fahrten,
erwarben sie «ich die allgemeine Achtung in dem Ormde,
dass ihre Feinde, so gern sie sich gertdit hüten. An-
stand nahmen. £in besonders glaefcUehes Jahr war
f&r sie 1340, „Vo sie ihre Feinde dergestalt beeehldig-
tcn, dass ihre Widersacher kl&glich den obigen, xnm
Sprichwort gewordenen Beim cn singen pflegten**. (VgL
Stettier, Amtalen, I, 64>.)
686 Gott ist das höchste gut. — Petri, l, 46.
687 Gott ist den Tyrannen wol gewachsen. — Petri,
II, u%.
688 Gott ist der alberen (dummen) yormund. —
Henisch. 38, 36; Petri. II, 348; Schottd, 1144^: Ma-
thety. 117 * ; Blum . 26 ; Braun , i , 955 ; Körte, 2367 ; Sim-
roek. 3947; Heinsberg VH, 19.
Aber auch der Klngen, insofern er ihnen so viel
Verstand gegeben hat, dass sie einer besondein Beror-
mundnng nicht bedürfen.
Dan.: Ond er alle d^ttrea formynder. (Proo. dan., 112.;
Span.: DiOB te Ai fortuna, qne el saber poco te vale.
(Bohn I, 244.;
689 Gott ist der Armen stercke in Trübsal. — Petri.
i. 46.
690 Gott ist der Armen Vormund. — Somuvuf., 61;
Sailer, 216.
Die Bässen: Oott banet Dflnen ror ein«n flachen
Strand. {Attmann V, 86.;
691 Gott ist der Barmherzigen Schatzmeister.
It.: All' hnom limoainiere Iddio h teaoriere. (PastagUa ,
182, 1.;
692 Gott ist der beste Vater seiner Kinder.
Ont ist der Vater su den Kindern, sagen die Bässen,
gut ist auch Oott gegen die Mensehen, aber nicht iit
der Vater zu den Kindern, wie Oott cu den Mensehen.
(Heinsberg I, &.)
693 Gott ist der beste zeuge. — Henisck, S27. 59; Petri.
//. 348.
694 Gott ist der Blinden Leiter und der Teufel der
Mönche Reiter.
Böhm.: F&n bnh 8lep4ho rodl, a ivt mnicha STOdf*
(Öelako9sky, 334.;
695 Gott ist der Brunn, darauas alles glück vnd
heil fleusst. — Hemsch, 1662, 69; Petri, I, 46.
696 Gott ist der Elenden Tröster.
Die Bussen sagen : Oott sieht keine Thr&ne, er trocknet
sie denn. (Mtmann VI, 457.;
697 GoU ist der Gläubigen frewd. — Petri, I. 46.
698 Gott ist der gottseligen vorrath. — Hemsck, 1715, 29;
Petri, I. 46.
699 Gott ist der Herr, wir seynd die Knecht. —
Henisch, 1707. 65; Petri. II, 848.
700 Gott ist der Narren Vormund.
Dan.: Ond er alle daarera formynder. (Pro9. dan., 256.;
701 Gott ist der rechte Kriegssman, der allen Sachen
rathen kan. — Agricola ll. 478; Petri, U. 348; Sai-
ler. 217; Schulte. 9; Kirchhofer. ISO; Simroek, 4000.
Benisch ( 1711, 33) mit dem Znsats: der allen eachta
rathen kan.
Lat. : Dondnns qnasi Tir pngnator.
702 Gott ist der Schwachen Arm.
Engl.: God arma the harmleas. (Bohn II y 267.;
703 Gott ist der See, wir sind die Fische.
704 Gott ist der Thoren Hüter. — Petri. II, 348.
705 Gott ist des BUnden Auge.
Die Bussen lasaen ihn auch fOraorgen, dass sich der
Blinde nicht stosse, indem sie sagen: Oott Usat die
Wipfel der Blume hoch wachsen, damit der Blinde
sein Haupt nicht daran stosse. (AUmann V, 132 ; F/, 498;
Rrinsberg 1,7.) Und: Oott wehret Jedem .dass er einem
Lahmen auf den Fnas trete. (Altmann V, 100.;
Engl. : The neat of a blind bird ia made by Ood.
706 Gott ist dess armen Hoffiiung. — Heniaeh. ino, 64 ;
Petri. II, w.
707 Gott ist droben, sagte der Mönch, vnd kömpt
nicht herunter. — Mathety,9b\
708 Gott ist ein alter Hausshalter vnd kluger Wirt.
— Petri, n, 848.
709 GoU ist ein Anfang alles Bechts. — BoU. Sack-
tentpiegel; Graf, 1, 8.
33
Gott
Gott
34
710 Gott ist ein Gläubiger, der keine bösen Schulden
macht. — Sprichw6rtergcluiU , 185; Winckler. VIII. 66.
711 Gott ist ein Gott des Lebens und hat LuHtzum
Leben. — Peiri, l. 46.
713 Gott ist ein grosser Herr, der niancherley Hauss-
gesind hat. — Mri. il, 348.
713 Gott ist ein herre, der Apt (oder Sanct-Peter)
ist ein munche. — Aqricola l, aiS. //mürA, 168S. 53.
Lthmann. II. 231. 151; Pttn. 11. U6: .S'(iif«>r , 238 ; Klo-
$lerspiegel , 57, 3; Simrock, 43.
0«g«n die AnmMiungen der Geistlichkeit. „Wenn
nuua", sftgt Agricola, „deu Deutsdien fttrgebleaet hat,
aie aolten die Aepte, FQrttcn Tiid herrn helKsen, haben
sie aas Widerwllai vnd flann zu jedem Dinge, das
nnreoht also genannt wird, gesagt: Was bolt ein Apt
ein herr vnd Furste seyn, wir wülen yhn nicht also
iKeuaen; denn der Apt ist ein muuch, (iutt ist ein herre.
Wie kniuptder munch la den namen lierreV Hott \'nd
berr reymet sich wol xu«ainmeu , aber munch vnd herro
reymet «ich nicht, sonder, wenn der Apt ein licrrc
sein wil, so stilet er Oot «einen namen."
HoU.: God Is een beer en de abt is e«n monnikt (Harrt»
bomee , I, 242.;
714 Gott ist ein kenner aller hertzcn. — ih'itmh,
1711, 10; Pf tri, II, 348.
715 Gott ist ein langer Borger, aber ein gi wisser
Zahler.
716 Gott ist ein Mann der Glauben hält, sonst iut
kein Glaub' mehr in der Welt. — lleriz.^.
Inschrift an einem Hanse in der Gegend von Marbnrg.
717 Gott ist ein reicher Herr, der gibt hundert auff
einen Gulden vnd tausend auff hundert. —
Mri, II, 348.
Engi.: Oood is God and long is «temity. (bokn II, SfÜ.)
718 Gott ist ein reicher wirth, der einem ein Zech
wol borgen kan. — Heninch. im. 38; Sailer, 381.
719 Gott ist ein Richter der Wittwen vnd ein Vat-
ter der Waisen. — Henisch. 1713, l; Petri. II. 848.
720 Gott ist ein unaussprechliches Seufzen im Grunde
der Seele gelegen. — Sailer, 339; SprichwOrter-
$ihatt , 17 ; Einfälle . 176.
Die Bässen: Von Gott lassen sich wunderbare Dinge
sagen. (Altmann VI, 407.J
721 Gott ist exlex.
,,Denn Gott ist garezlcs, wie man saget. *' (Lutkar'd
W€rke. /, 337.)
leni
Hf-
722 Gott ist gelehrter denn alle Menschen
niich . 1708, 10; Pf tri , II. 349.
723 Gott ist gerecht in seinen Werken. — Seybold.KS.
Lot.: Jnsta librat Dens omnia lanoe. (Sepbold, 268.;
724 Gott ist gerecht, sagte der Gauner, als er alle
Welt Iatrogen.
Ein Ägyptisches Sprichwort geiselt die Heuchelei
in fthnlieher Weise: Gott ist die Wahrheit, rief eine
Krabe. Nnn ist gar, sagte jemand, der schmnsige
Krauer ein Prediger geworden. (Burekhardt , 438.;
725 Gott ist gross von Rath vnd mächtig von That.
— Arm, /, 46.
726 Gott ist Herr der Welt.
„Gott ist der Herr, wir seine Knecht, wer ihm ge-
horcht, der dienet recht." (Frotchm., Z, VIIl.)
Böhm.: Vse Jest bosf a mocnifoTO. {Öaakovtkij, 380.;
727 Gott ist hoch und der Köniff weit. — Braun, l. 952.
B6km. ■ Bnh (je) Tysoko, ale Tili d41eko.
Palm. .- B^ wysoko, car daleko.
728 Gott ist höher als alle seine AVerke. — Pftn.
U. 349.
729 Gott ist höher denn alle Vernunft.
BZhm.: Bdh rosum lidsk^ preryjnje. (Ö«Uiko9*kyf 3.;
Itän.: Vor Herre sidder overlig og seer nederlig. (Prot.
Jan.. 497.;
Potn.: BAg rotum Indski prsechodsi. (Celakovakj/, Z.)
730 Gott ist höher denn der Himmel vnd tieffer
denn die Helle. — P^ri. II. S40.
731 <iott ist in den Schwachen mächtig.
Lot. - K«t deus in nobis , agitante calescimus illo. (Otid.)
(Knist, 252; Pkilippi, II, 36.; — Virtns in infirmitate
perftcilur. (Binder I, 1859; //. 3566; Stybold, 637.;
732 Gott ist in Schwachheit allmächtig vnd in tor-
heit allein weiss. — Petri , /. 349.
733 Gott ist kein Bayer, er last sich nicht spotten.
— (iruter, ni,ii- Lekmnim, /l, 288, ?ü; 5ail«^, 188;
Simrotk, 39«.
DlinSCBXS SrBXCHWÖBTBB^LBXIKOIT. 11.
Dies Sprichwort soll aus dem Oetterreichischen Erb-
lolgekriege {llrj) herrühren, indem die Baieni swar
tapfer gegen die üsterreichisohen Truppen ktmpfteu.
wogen der grossen Uebermacht der Gegner aber unter-
üeM'e" musston. Wäre nun unter'dem bairischen HSufleiu
ein Gott gewesen, so würde die Uebermacht der Feiade
dennoch nicht den Sieg errungen liaben ; damal« soll es
aber geheissen haben: „üott ist kein Baier I- Aber es
i^t dies nur eine Anwendung do* viel ftltern Sprichworts
trewesen; denn (ieilfr r..u h'aiiierth«r{i (1450— 1.M0) sagt
in seineu Betrachtungen xu Brandt'.^ Xanfmchig und
xwar XIX. Narr (Klo*tPr, /, .'»30;: ., Desgleichen ist
vnser Herr Gott auch kein Bayer, er löstl nicht mit Jm
bcberUen.'« — Man gibt aber auch sohorsweise eine an-
dere ErkiArnng. Nach «lieser sei der Herr Ohristus, als
er ins Baierland wollte, um seine Sdiäflein zu bosuchen.
an der Gronso vom Zbllnor, da Baieni zu jener Zeit
noch nicht aum Zollverein gohürto. mittlen Worten lu-
rllckgewieuen worden: „liier gibt'» keine Schafe, sun-
•ler nur SÄu"; und Gotl «ei kein Baier. (Rehi.*benj V, 61.J
Kr Hchcint aber wahrscheinlicbfr, dass die Spitze de«
Sprichworts gegen die Kleinntaaterei und dieVolkuor-
-^pllttnruug gerichtet ist und dass eK, «t>filr auch anden*
Sprioliwurter sprechen, nagen will, Gott ist so wenig
ein Baier wie ein liobnie. noch, wie diu Dänen {Ueint-
i'^f'j VI, ho) speciell den IsLlniieni gegenüber sagen,
ein Isländer; er ist lür uns »in Deutscher und will,
das» auch wir Mammt und sonders Deutsche seien.
734 (lOtt i.st kein Bühcm. — «mml/ , A'«;«. , 14.
„Gott ist kein Böhrm oder Dat, ir Spr.ichen er doch
wol verstaht." (h/v^titr. I, 2y7.;
735 Gott ist kein reoher zur stunde, abor pin troffer
zu gelegener Zeit. — /Wn, //, 349.
73G Gott ist kein wescher, sondern ein thäter. —
Ui'nvtch, 1713, 64. Prtri, II, 349.
Hüll.: God is geen spreker, raaar op sijn Hjd een wreker.
(Barrebomrf, I, 243.;
737 Gott ist keinen stoltzen Augen geneifset. —
/v/n, 11. 349.
738 Gott ist mit ym schiff. — Agrivoia /, 29. lilum, 39;
Gaal. 789; Erklaivtiy , 15; Kiitclcin, 249; Simrock. 3868;
.S«it7iT,229; llpUntherg 11.6: Braun, 1.920; Sitrichwörlir-
schüt:. 4H.
Die Polen: Der Hcrrogott ist überall. Die Bussen:
Wir gehen alle unter Gott. (Hfin»bnrff II. l».)
lidn. : Gud regiere seglet i h«7 Me. (Prot, dan. , 494.;
HoU.: God is mede in het schip. (Harrebomee, /, 143.;
/.«/.; Inter, praesenter, deu« hie et ubique potenter.
(Binder II, 1538; (iartnfr, b'i,)
739 Gott ist nachfahrer vnd sihet alles. — Peiri, II, 349.
740 Gott ist nicht eilig, aber er vergisst nichts. (Lit.)
741 Gott ist nicht ein so schlechter Wirth, dass er
nicht eine Zeche borgen könnte. — spnch-
unlrterschat: , 208; Blum, 61; Heinsberg II, 12; Sim-
rock, 3916.
742 Gott ist nicht stets ein Herr von Eilenberg , son-
dern auch oft ein Herr von Wart€n(oder Wei-
Ien-)berg, darum musst du mit deinem Gebet
der Fürst Anhalt sein.
Lat.: Cunctabundus natura deas. (Binder II, 664; Buch-
ler, 228; PhHiypi, I, 105; Sepbold, 927.;
743 Gott ist noch heut zutag so reich als er ge-
wesen ewiglich. — Petri, t, 47.
744 Gott ist noch nicht landreumig worden. ^- Ptriri,
II. 349.
745 Gott ist Recht. — Graf. 1, 1.
MU.: Got is reht. (Endemann, I, 1, 3.)
746 Gott ist Richter über alle Welt, — SpridufUrter-
fchalz, 153.
747 Gott ist selber das wahre ewige Liecht. — Gru-
ter. III, 45 ; Lehmann .11,238,71 ; Sprichwörterzchatz , 44.
748 Gott ist selbst gerecht, drum ist ihm lieb das
Recht. — Graf, i, 3.
749 Gott ist selbst Recht. — llomever, Satk$eHtpi«gel,
Vorr. S. 23; Graf. 1,».
750 Gott ist so weiss, als wir ihn im Geiste haben,
und der Teufel so sdtvran, als wir ihn im
Herzen tragen.
751 Gott ist taosentmal beraiter zu geben, denn der
Mensch za nemen. •— Heniach, usa, io.
Lat. : Animas hominis avnqttam tun avidwi Mt «d matifimk'
dum, qnnm Dens nralto »Tidior iStad daadUB. fAMsdk«
1388, 21.;
752 Gott ist über alles, was man denken, hören und
sagen kann. — LNihrr*« Wtfk»» Oi» ttt*;
35
Gott
Gott
36
753 Gott ist über die Natur.
HoU. : Ood is boven al. (Tumn., 13, 14; Harrebomee , l, '242.)
Lat. : £at super omne dens , res dominaiq'ae menB. (Falters-
l^ben 35.;
754 Gott ist Überall, ausser in Rom, wo er seinen
Statthalter hat. — Eüelein, 249; Hohn /. 150; Sim-
rock,369S: Braun, 1,903.
Die Hiusen sagen: Oott ist fast immer da, wo wir
ihn nicht suchen. (AUmann VI. 416.;
755 Gott ist überall dreifaltig, ausgenommen in
Rom, wo er vierfältig ist.
Soll seinen Ursprung in einem Witcworte Pasqnino's
haben. In der bekannten Dataria su Bom mussten die
Ausfertigungen zu geistlichen Ffirfinden einst in einer
Maoze, Namens Qnatrino, bezahlt werden. Dies rer-
anlassto den Pasquino zu der Bemerkung: Gott ist
allenthalben timo, nur in Bom ist er quatrino. (Vgl.
Braun. Bibliothek rfc« Frohsinns, Bd. 3, Hft. 2, Nr. 34.;
756 Gott ist verborgen, auch bei hellem Himmel.
Aebnlich russisch AlVnann VI, 438.
757 Gott ist vil höher als alle seine wercke. — W«-
niicch, 1710, 54.
758 Gott ist vil höher denn der Himmel vnd tiefler
dann die höUe. — lleni$ch, ino, 55.
759 Gott ist vnd wil allein Gott seyn. — Mri, II, «49.
760 Gott ist wunderbarlich, was er nicht gibt am
Gut, das gibt er an Muth; was er nicht gibt
auf den lisch, das gibt er in den Mund;
was er nicht gibt am Bett, das gibt er am
Schlaf. — ÄHl<?r,34l.
761 G»tt kan alle ding zum besten kehren. — Pari,
11.349.
762 Crott kan alle Uandwercke. — Petri, ll, 349.
763 Gott kan allein die Kunst, dass er auss Fein-
den gute freunde mache. — Peiri, ll, S49.
764 Gott kan bald alle list krenckcn. — Pctri, ll, 842.
766 Gott kan bald Segen vnd fluch finden. — Petri.
II, 349.
766 Gott kan den Menschen nicht ärger straffen,
als wenn er die Hand von jhm abzeucht. —
Petri , II, 349.
767 Gott kan die Saw recht in die Schwemme trei-
ben. — Petri, II, 349.
768 Gott kan einen Fürsten wol wider auff die rechte
Seiten lencken, wann jhn gleich ein Doeg auff
die linck Seiten gebeuget hat. — lieni*ck, 722, 55;
Petri , II, 34».
769 Gott kan hochmuth nicht leiden. — Petri, 11, 349.
Lat.: Est rerum verbum: frangit deus omne superbum.
(Fischer, 81, 23.;
770 Gott kan leichtlich den hohen Bäumen die äst
stumpffen. — LAmann, 569, 43; Sailer, 245.
771 Gott kan mit der Sonnen, ja mit Himmel vnd
£rden keinen danck verdienen bey der Welt.
— Ilenisch, 1705, 55.
772 Gott kan nicht leiden, dass jhn jemand in sei-
nem Regiment meistert. — Petri, II, 350.
773 Gott kan niemand geben, ders nicht haben will.
— Petri, II, 349.
774 Gott kan niemand liegen. — Agricola I, 553; Petri,
II, 849: Lehmann, U. 231, 152.
775 Gott kui Niemandt zu hoch sitzen, er kan jhn
stürtzen, noch zu Tieff &llen, er kan jhn
heraoss heben. — Henisch, 1710. 62; Petri, II, 349.
776 Gott kan stoltze Köpfie demütigen. — Petri,
ll, 350.
777 Gott kan verwegenen Leuten den Hasen in den
Busen schieben. — Petri , II, SSO; nenisch, 569, 65.
Sie furohtuun machen.
778 Gott kan viel erraigen vnd wenig geben, er
kan auch wenig erraigen vnd vil geben, —
Grmer, 111, 45; Lehmann, II, 338. 73.
779 Gott kan viel thnn, dess sich niemand versihet.
— I^ri. i/,S80.
Lat.: Dens nndlqnejurat, si modo propitius. (Seybotd, 122.;
780 Gott kan viel zeigen vnd wenig geben, auch
wenig zeigen vnd vil geben. — ilenisch. 1707, 40 ;
Petri . II, 350.
781 Gott kan wenden das senfitzen der eilenden. —
Ilenisch, 1706, 31; Petri, I, 47.
782 Got kan wol ein Zeitlang durch die Finger
sehen. — Ilenisch, 1706, 51; Lehmann, II, 231, 153;
Tapftius, 74*; Petri, II, 350.
783 Gott kann alles Leid wenden in Fröhlichkeit. —
Opel, 257, i.
784 Gott kann auch ein Wochen borgen. — Sutor, 812.
785 Gott kann bald ein Loch in die aufgebildete
Blase machen.
786 Gott kann beim leeren Kasten machen eine
Wohlfeile und beim vollen Kasten eine Theure.
(Schreit.) — Kirchhvfer, 131.
787 Gutt kann den grossen Bäumen steuren, dass
sie nicht in den Himmel wachsen. — Luther's
Wcrie, /.366».
788 Gott kann grosse Gewalt nicht erleiden.
Lat.: Non datum est summis imperüs, stare diu. (Binder
n, 2149.;
789 Gdtt kann in einer Stunde mehr uns rauben,
als wir im Jahr zusammenklauben.
bdn.: Man kand forlaare meere i en time, naar Ond
straffer, end rinde all sin Uvs-tid. (Pro9. dan,, 179.;
790 Gott kann man nicht entlaufen.
JIoU. : Men kan God niet ontloopen. (Harrebomee ^ I, 245.;
791 Gott kann man nichts auf den Aermel malen.
— SprichKörterschatz , 27.
792 Gott kann man nichts verbergen.
Lat.: Deo nihil clansnm. (Seybotd, 119.;
793 Gott kann man überall erkennen.
Die Bussen : Oott Terrftth sich in allen seinen Werken.
(AUmann VI, 504.)
794 Gott kann man wol belügen, aber nicht be-
trügen. — Sprichwörterschat: , 86 ; Goal , 798.
795 Gott Kann mit einem Winken der Augen die
ganze Welt erschlagen. — Lnther's Werke, ir. 202 K
796 Gott kann überall helfen, weit und nah.
Lat.: Si libeat aerrare proool quoque nnmina possint.
797 Gott kann uns ni seli (selig) maken, wenn wi
ni wollt. (IteiuUburg.J
798 Gott kann*s nicht allen Leuten recht machen.
Fr:.: Jupiter mftme, qnand il pleut, ne plalt pas k toui
lea mortels. (Leroux, I, 22.;
üng.: As Isten se tehet mindennek eleget. (Qaal, 24.;
799 Gott kans fugen, das einem mag genügen. —
Ilenisch. 1498, 8; Petri, II, 350.
800 Gott kennen ist das Himmelreich. — ilenisch,
1710.58; Petri, 1,41.
801 Gott kennen ist die grösste Weisheit.
Lat. : Principis est ▼ixtus maxima noiie danm. (Se}/b<ad, 457.>
802 Gott kennet den Herrlichen nicht mehr denn
den armen. — Petri, 11, 842; Henisch, 1711. 18.
803 Gott kennt das Herz besser als der Nachbar.
Fr;.: Dieu sfait qui est bon p61erin. (Leroux, I, 12.;
ßoli.: God weet, wie goed is. (Harrebomee, I, 243.;
804 Gott kennt die (seine) Schwarzen am Gerüche.
Amerikanisches Negersprichwort aus einem Liede
derselben.
805 Gott kent den Schaick unter dem Balg. —
Petri, II, S50.
Die Tataren sagen: Gott kennt das Innere und das
Aeussere. (Heinsberg II, 14.;
HoU.: Ood kent den beste. — God kent u in dengden.
(Harrebomee. 7,243.;
806 Gott kommt eh' wir's uns versehen und lasset
uns viel Guts geschehen.
Aus einem Kirchenliede. Die Bussen : Oott schickt
(bedarf) keine(s} Vorreiter(s). (AUnumn VI, 477.;
Lat.: Deus ex improTiso apparet. (Seybotd. 121.;
807 Gott kommt gern , wenn wir meinen, er sei fem.
Dan.: Gnd konuner tilsidst, naar yi troe han er l»ngst
borte. (Bahn I, 372.)
Enfft.: God comes at last when we think he is farthest
off. (Bokn II, 362.;
Lat. : Deus ex machina. Grata superreniet, qoae non spe-
rabitur hora. (Fischer, 63, 39.;
808 Gott kommt ofl>, aber nicht zu oft
809 Gott kommt über Nacht
HoU.: God beschikt over nachL (Harrebomie, I, 342.;
810 Gott kommt wol leise, aber er tritt fest auf.
Aehnlioh die Bussen Altmann VI, 398.
811 Gott kompt das Jahr mit seinem Gut — Petri.
II, 350.
37
Gott
Gott
38
812 Gott kompt cndtlich vnd kompt wol. — llcnUch,
1711. 26; h'tri, //, 350.
813 Gott kompt lanffsam, aber wohl, bcyde mit
fitraff vnd gnad. — llenisch, 1709, 34 ,- Gruter, 1,45;
Itlri, II. 350; Latendorf 11, 15; Ülum, 60 ; S^chwörter-
»ekalz, 219: Ramann, Pred., II. 514; Lutker's Werke,
/r, 1*2 •. ; Egenol/f, 59»; SchoUel, 1119*»; Euelein, 249.
Nämlich mit seiner Strafe, Minera Lohn ; «ein Gherioht
iit ein anausbleiblloheB.
A.VAm.: Bäh nenf n&hliv, ale pam^tÜT.
Ptin.: God skabt« Ingen haatighed. (Prot, dan., 357.)
Fmifl.: Ood ■tavs long, bat atrikei at last. (Bokn II, 26».;
h'rx. : Dien puniat tont qnand il Iny plaiit. (Lerotix , /, 1 1.)
— La juBtico diTine a lei pi^s do plomb. (Krittin-
UuU.: ßod beidt lang, maarwroekt etreng. (Harrebomfe,
I, 242.; — Ood wriot, al ist lano.
It.: La epada dol cielo non taglia in frotta. (Patsagtia,
Itn, 4.; — La Tendetta di Dio non piomba in fretta.
(iiaat, T94.;
I.1U.: Diilanatos podes habont. (Binder FI, 789; Pkilippi,
I, 12« ; Seybolti. 126; Eitfiein, 249; I'rtroH.. 44, 288.; —
licnte ad Tindiotam sui dirina prooedit ira, sed tardi-
tatem suppUdi gravitate compensat. (Seif hold, 276.J —
Nostra dens subitii non damnat crimina poenis; com-
pensat longa« sed graritate moras. (Sfi/boM, 384.; —
Sero molnnt 0eoram molae, molnnt autem tenniter.
(dual, 794.; — Ut Sit magna, tamen certe lenta ira
droram est. (SettMd, 661.)
Cmff.: Lassan J&r aa'lsten de mtfg is el örkezig. (Gaal, 794.;
814 Gott kompt, wo er geladen wirdt. — lleimch,
ITU, 26; Petri, 11, 350.
Di« Bossen sagen : Wer Gott laut genug ruft , zn dem
geht er. (AUmaHn VI, 429.;
815 Gott krieget. — Agricola 11 . 476.
816 Gott krönet in vns sein eigen gab. — tleuisch,
1711, 35; iK'iri. 1. 47.
817 Gott läse mir meine Ausred' gesund. — Tend-
lau, 293.
Ton dem Werthe einer guten Ausrede.
818 (vott lass uns finden, aber nicht verlieren. (Ut.)
819 Gott lass uns klein geboren werden, aber gross
wachsen. (Lit.j
8*20 (fott lass uns sterben, aber nicht umkommen.
(Lit.)
821 (lott lasst alle Jahre eine newe weit werden. —
llemnch, 1709. 59; Sauer. 219: Simroi-k. 3998.
Frs. : En pen d'benre Dien labeure. (Bohn l, 17.;
S22 Gott lässt alles werden, er regiert Himmel und
Erden,
/.•ff. ; Fata regunt orbem , oerta stant omnia lege. (Mamil.)
(Binder I. 525; //, 1101; Kruae. 31U: Seytold, 174.;
Span.: Dios consionte, 7 no para siempro. (CaAier, 3.Y74.;
823 Gott lässt Böses zu, dass er dadurch Gutes thu.
Lai.: Dens non permitteret malnm nisi posset inde elicere
bonum. ( Fischer, 6A, 42.;
8*24 Gott lässt das liebo Korn gedeihn und Steine
mahlen es gar fein. — Eüelein . S9i.
82Ö Gott lässt das Wasser an die Lippen kommen,
aber nicht dräber.
Die das Unglttok abwendende gUttlioho Fttrsorge
drückt man in Abystinien mit dem Sprichwort ans : Gott
lAsst die Kokosnüsse fallen , wenn kein Schltfer nnter
der Palme liegt.
H'jU.: God laat het water wel aan«, maar niot over de
iippen komen. (Harrehomie . l, 243.;*
826 Gott lässt dem Ochsen die Homer nicht um-
sonst wachsen.
Der Busse: Wem Gottplörner wachsen lilsst, der meint
wol, dass er damit stossen soll. (AUmann VI, 497.;
827 Gott lässt den Adam erst einschlafen, eh* er ihm
die Rippe nimmt.
i>'28 Gott lässt den Steirer sinken, aber nicht er-
trinken. (8. 1081.) (Steiermark.) — Sonnlag.
839 Gott lässt der Ziege den Schwanz nicht länger
wachsen, als sie ihn brauchen kann. — Sim-
rock, iH9: Körte, 3852; Braun, I, 948.
ß'''M!H.: Dobf« se sYine rohÜT nsmA. — Nedal pAn b&h
sTini rohy, abjr netrkala. (Celakovakif, 101.;
F*yt. : In Proportion to the lise of the cat are ita thighs.
^'iO Gott lässt die grossen Herren wul donnern,
abor er blitzt selber.
Die Rassen: Oott Qberllut dem Zar wol den Donner,
aber nicht den BUU. (AUmanm V, H.)
iZl Gott lässt die Menschen sich satt eaaen und sich
dann niederlegen.
832 Gott lässt die Sonne lanee Wasser ziehen, ehe
er eine Sündflut schickt
Lat.: Phaethonti solis praefectura. (Botill, I, .10 J
833 Gott lässt es mit uns offt auf die Hefe und
neige kommen. — Luther's Tischreden. 148*.
Lftsst uns bisweilen ins tiefste Elend gerathon.
834 Gott lässt genesen und der Arzt kriegt die
Spesen.
835 Gott lässt ihn nicht im Bart greiffcn. — Luther's
Wirke, IV, 540*.
83C Gott lässt jedem Vogel sein Körnloin liegen,
aber er muss danacn fliegen.
837 Gott lässt jhm keinen flächssincn Bart flech-
ten. — UeniKch, 1704, 61; Tappius, 53**: Cruter , /, 45;
Lehmann, 11, 238, 74; Sailer, 381; Sprichmrterschalz . 31 :
Simrock , 3924.
Wer <}ott einen Zopf drehen will, sagen die Bussen,
rauBS ein guter Haarkünstler sein. (.Utmann VI, 407.)
— Dio Franxosen sogen dafUr ätrohbart und leiten die
RedeuBart davon ab, dass dio Zchutpfliohtigon wol
mitunter statt ihren Zehnton in (körncrvoUon) Garben
in bloBsem btroh abgetragen haben. Der flächserne Bart
in deutschen Sprichwörtern bexeichnet die Täuschung
ebeufallB.
Frz.: Faire barbe de forerre' 4 Dieu. (Leroux, I, 16.J
•)Kin Wort aus dem Dialekt der Picardie, welches
Stroh boscichnet.
838 Gott lässt keinen Deutschen (s. d.) verderben.
(S. 828.) — Simrock, 1546; Heinsberg V, 58.
839 Gott lässt keinen fallen, er wolle ihn denn er-
heben.
Aehnlich russisch. (AUmann VI, 407.;
840 Gott lässt keinen Vogel verhungern.
841 Gott lässt nicht Aelu'en und Halme zugleich
misrathen.
842 Gott lässt nichts Böses ungestraft.
„Es lebt ein Gott an strafen und xu rächen.*' (Schiller
im Monolog de» Wilhelm Teil, 4. Act, 3. Scene.)
Lat.: Ante Dei vultum nil unquam restat innltnm. (AU-
dorf, 227; Binder II, 187; PMHppi, I, 33; Seybold, 29.;
843 Gott lässt nichts in Vergessenheit (Esm.)
844 Gott lässt nichts vngerochen. — ilenisch, I7i5, 27.
845 Gott lässt seine Acten niemand lesen.
846 Gott läfüst sich die Augen nicht verbinden. —
Parömiakon, 531.
847 Gott lässt sich keinen blauen Dunst vor dio
Augen machen. — SaUer. 282: SprichteörlerKdialz, 32.
Holt. : God kan niemand beilegen. (Uarrebomie I, 243.;
848 Gott lässt sich nicht auf den Aermel malen. —
Saiter, 281; .Simrock. 8932; Heinsberg 11, 10.
849 Gott lässt sieh nicht betricgen, noch tcuschen.
— Ilenisch. 1705, 32.
Dio Venetior sagen : Wer dem Herrn etwas vormachen
will, macht sich selbst etwas vor. (Reintberg II, lt.;
850 Gott lässt sich nicht erlaufen. — Simrock. 3948.
„Laufen und Rennen bringt^s nicht, aber still harren
bringt'S bemerkt Sailer, In der Herzegowina sagt man:
Durch Gewalt läBst Gott sich nicht erbitten. (Heins-
berg III, 89.;
851 Gott lässt sich nicht in seine Karten gucken.
852 Gott lässt sich nicht spotten. — Gal. 6,7: l^iri.
II, 351; Schulze, 178; Heinsberg II, 10.
IIoU.: Tis quaet, mit god spotten want hi oan wael wenken*
(Tunn., 26, 7; Harrebom^e, I, 2440
853 Gott lässt sich nichts in die Hand drücken ( ist
unbestechlich).
Die Bussen: Gott lisst sich nicht bestechen. Und:
Gott allein ist nnbestechbar. (AUmann VI, 400 u. 414.;
854 Gott lässt sich niemand in seine Kanzlei steigen.
— Eiselein, 255.
Die Russen : Gott hat die Balken des Himmels hoch
gehängt, dass sich der Ftirsten Haupt nicht daran
stosse. (Altmann VI, 419.)
Dan. : Guds raad-kammer har Ingen n*gle. (Prot. dan. , 260 ;
Bohn I, 372.J
Lat.: Ad seoreta poli cnras extendere noii. (Fischer,
5, 22; Philippi. I, 10; Seybold, 11.; — Prudens futnri
temporis azftiun oaliginoaa nocte premit Dens. (Eiie-
lein, 255.;
855 Gott lätst sich seine Uhr von keinem Heniohen
stellen. — SaiUr, 116; Smndt, 1909.
80 89xn ile daxmn rHekaa »Bahiw, dto tiaum ilt
Zeiger vor, die Kx«bapait«i auftok. — Wi« dU Eatan
lagen, bMtimmt er lellMt das Opflbr wto dto Rtrafe.
Xr nimmt kein angebotene« Brot; und man wansoht
3^
39
Gott
Gott
40
mnionst, dasa er das Ftuer an einem engen Orte sein
lasse, dass er es in seiner Hand halte und rerwatare.
(Heinsberg II, 13.;
856 Gott läset wol drücken, aber nicht unterdrücken.
857 Gott lässt wol sinken, aber nicht ertrinken.
Lat. : Mergltur interdum ted non submergitur ater. (Sti/-
bold, 305.; — Vidi ego jaotatos vario discrimine justos,
et vidi uuUara deseruisse deam. (PhUippi, II, 349: Seu-
bold. 631.J
858 Gott last jhin kein wächsene Nasen drehen. —
Gruter. I. 45; Lehmann. 7/, 338, 74.
Lat.: Deus non irridetur. — Malta noris oportet, quibus
deum f alias.
859 Gott last jhme keinen Baum sein Liecht bene-
men. — Lehmann, 56, 8.
860 Gott last kein Baum biss in Himmel wachsen.
— Lehmann, 56, 8; liugenrolh, I, U; Kirchhofer , 130 ;
Sailer, S16; Simrock. 3932.
/■>«..- Dien gart (yriaerve) lalone deloups. (Leroux. I, 70.;
Lat.: (Htudet Dons eminentissima quaeque deprimere.
(Binder II, 1227; Lehmanti, 940, 29.;
861 Gott lästeren lautet nicht wol auff der Harpifen.
— llenisch, 1711, 58, i^ri, //, 350.
862 Gott lat' unse Vagt noch lank leven, wi kuu-
nen woll 'n schlimmem Düvel weer kriegen.
(OstfrieeJ — Finnetnch, I, 18, 20; Bueren, 498; From-
mann, V, 428, 496; Ilamkalendcr , lU.
863 Gott leget keinem mehr auff, denn er zu tragen
vermag. — Pelri, II, 350; Sfridhvörterechatz , 136;
Kirchhofer, 130.
Frz. : Dieu ne charge personne oatre aa port6e. (Krit»in{
ger, 235'*.; — Dieu ne veut pas plus qu'on nc peut.
(Cahier, 1367.; — Dien nous gart de maaT«iie tempta-
cion. (Leroux, I, 11.;
864 Gott leidet kein gedreng im Menschen. — Mc-
nitch, 1711, 55.
D. i. „er will allein im herzen wohnen vnd kau nioht
leiden, dass einer auch auff ein Greatur trawe."
865 Gott leidet's nicht, dass die Bäume dem Him-
mel vorm Licht stehen und die Sonne ver-
dunkeln.
Engl.: God is the ennerny ot the prond.
866 Gott leigt (leugt) nicht. -< //eni«ch, 1712, 3.
Lat.: Deus non montitur. (Heni$ch, 1712, 3.;
867 Gott leihet ohne Zinsen.
Die Bussen sagen: Gott Tersohenkt nichts, er leiht
jedem reichlich und nimmt keine Zinsen. (Allmann
VI, 494.;
868 Gott lenkt die Herzen der Menschen wie Wasser-
bäche.
869 Gott lenkt und schickt, vertrau*, es glückt —
16. Jahrhundert.
Dieser Spruch findet sich auf einem Schrein in der
ambraser Sammlung sn Wien.
870 Gott lesset sich allenthalben finden. — llenigch.
1706,52; Lehmann. II. 231, 145; Mri, II, 350; Sim-
r<i(k, 3872; Sniter. 215.
Diu Bussen: Wer Gott rfcht inbrünstig sucht, findet
ihn auch wol in der Hölle. (AUtnann VI, 394.;
871 Gott lesst sich nit teuschen. — Fgenolff, bi^: He-
nisih. 1713, 57; Gntter , /, 45; l*etri . II, 351 ; Ulum, 54;
(iaal . 792; .Sitriehwörlerschatt . 27.
Lat.! Multa noris oportet, «juibus Denm fallaa. (Me-
niidt , 1713; Sf.ybold, 317.;
?72 Gott lest den frommen die Sporen manchmal
wo! vertritttten, ehe er jhnen ausshilfft. —
Vclri, II, 3;)0; licnxtch. 759, 1».
873 Gott lest die seinen armuths halber nicht ver-
schmachten. — llenisch, 896. 16.
S74 <iott lest die seinen armuts halben nicht ver-
schmachten , es müssen jlmen ehe Raben vnd
Kugel zutragen. — Vdri , II, 3.w.
875 Gott lest jhni nichts vmsonst geben. — Veiri,
II, 350.
87^; (i'ott lest keine Vbelthat vngestrafl't , auch keine
Wohlthat vnlelühnt. -- i'vtn, II. 33o.
877 Gott lest nicht« vbors ziel waohsen. — Lehmaun,
940, 28.
^78 Gott lest nichts vageruchcii, gcschihots nicht
hie, so geschihets doch herntidi. — I'eiri. II. .350.
8;9 Gott lest sich erschleichen, aber nicht erlaufen.
— /Wri, II. 350; Satter, W,
880 Gott lest sich nicht meistern. — llenigch, ins, 19 ;
Petri, II. 851.
881 Gott lest sich nicht mit Hundes Gold zahlen.
— Petri , 11, 351.
882 Gott lest vns zeitlich sterben , doch ewig nicht
verderben. — Peiri, l, 47.
883 Gott lett de Kätte wol wassen, men hei knappet
se nit. (Soest.)
884 Gott lieben ist jdie schönste Weisheit. — PreA,
Hai. 1, 14; Schulze, 135; Simrock, 3981.
Alles endet, sagen die Portugiesen, ausser die Liebe
KU Gott. (Heinsberg , II, 5.)
885 Gott lieben und die Welt zugleich, schickt sich
nicht zum Himmelreich.
886 Gott heben währt ewig.
887 Gott liebt mehr als Menschen.
Engl.: Not God above gets men's love. (Oaal, 676.;
888 Gott Lob und Dank, dass ich aus dem Kloster
erlöst bin, rief der Mönch, als er in den
Himmel kam, wo die Aepfel auf den Gesim-
sen braten und die Engel Schwänze haben.
— KlotterBpiegel , 46, 12.
889 Gott Lob und Dank für das schöne Obst , sagte
der Bauer, als er einen Mönch an seinem
Baume hängen sah. — Klosteraftiegei , 71,21.
890 Gott Lüf un Dank, min Wif is krank. (Oeifriet.j
— Ilauakalender , I.
891 Gutt Loff hier, harr de Schipper seggt, as he
wedder midden up See was.
892 Gott Lofif un Dank, min Mo*r is krank, nu
krig wi en lüttje Puppe. — Hautkalender , lli,
893 Gott lohnt, was Menschen nicht lohnen.
894 Gott löwe, on lewe e Jahr nioh so lang. —
FriscMner, 2425.
Soherxweise sagt man auch : Gott liobeu und ein Jahr
Unger leben.
895 Gott mach es, wie er will, so kann ers doch nicht
machen, dass es jedermau gefalle. (S. 997.)
— Lehmann, //, 231, 156; Henisch, 1712, 17; Tap-
pius, 209*.
Lat.: Ne Jupiter quidem umnibus placel. (Tappiua , 208^;
Erasm., 60.) — Nee Jupiter omnibus Idem. (Philippi,
II, 14-;
896 Gott macht aus Kernen Bäume. — SjwicAwdrtCT--
schalz, 104.
897 Gott macht aussm Keisslein ein grossen Baum
vnd einen Baum zum Stumpff. — Lehmann, 57, as.
Ein schottisches Sprichwort sagt: Das ist ein klein
wenig Ton Gottes Maoht, dass er aus einem Armen
einen Bitter maoht. (Reintberg II, 3.;
898 Gott macht dem Müden aus Steinen Flaum.
899 Gott macht den Stolz zu Feuerholz.
900 Gott macht den Tag, und der Hahn kräht ihn aus.
901 Gott macht der einen Leben in Zucker, der
andern schlägt er in Pökel. — WindAer, V, 10.
902 Gott macht gelehrt vnd weiss. — llenisch. i708, 9;
R'tri , II, 351.
903 Gott macht genesen und der Arzt holt die
Spesen. — Steiger. 155; Eiselein, 265; 5imrocfc . 3951.
904 Gott macht gesund und der Doctor kriegt 's
Geld. — liithn I, 150; Körte, 2348; Simroc*, 3952;
llram , I. 959.
90Ö Gott macht grosser Herren Hochmuth mit klei-
ner Herren Demuth zu Schanden.
Mkd.: Got lioehet ftlle gQete und nidert LöchgeinUete.
(Freidank.) — £r nidert höcli gemüete und höhet all«
gtlete. (Wigalois.) (Zingerle, 70.)
906 Gott macht in der Welt bei der grössteu Un-
gleichheit die grösste Gleichheit. — schonn,
1142*.
907 Gott nmclit mit einem geringen Werk alle Welt
zu Narren. — Luthers Uci7.c, /l, 149".
908 (iott macht nicht alle Tage Kirmes.
I'ort.: Deos uoiisente, mas nao sempre. (Bof»n I, 274.;
909 Gott macht seine liutheu aus Besen (Bösem).
Wortupiol, will sagen: Wenn er einen strafen will,
SU schickt er ihm ein Uebel, etwas Böses zu.
910 Gott macht sich nicht eher bezahlt, bis das
Mass voll ist
.73»^
41
Gott
Gott
42
911 Gott maoht*8 gut, und böse wir; er baut Wein,
wir aber Bier. — Eüelein, 249.
912 Gott mehret vnd nehret den , der jhn ehret. —
nt»i*ch, 1706, 25; Ih-tri, IJ. 351.
913 Gott meinte allweg gut, aber wir verstehns
nicht allweg gut. — Hemsch , 1709, 43 ; Ptari, U, 351.
014 Gott möchte lachen, wenn seine Katermännlein
so wunderlich auf Erden leben.
915 Gott möge uns davor bewahren, rief der Schififs-
kaplau , als der Steuermann sagte : Wenn der
iSturm so anhält, sind wir noch vor Mitter-
nacht im Himmel.
916 Gott mues jedem zu schaffen geben, sonst wirdt
er zu StoltZ. — UenUch, ni3, 7.
917 Gott muss berahten, sols wol gerathen. — lle-
ni9ch,Ul. 25, Petri, II. 350.
918 Gott muss binden vnnd zuknüpffon, sonst helt
kein Bund. — llmisch, 558, 18. Pelri, II, 350.
919 Gott muss es schicken, wenns soll glücken. —
Henüch, 1709, 87, /Wri, //, 851.- Schollcl , 1142*; Sat-
ter, 210; körte, 2385; Sprichwörterschatt , 97.
Der OodAnke, das« Uott das OlUok regiert, findet
■ich aach in den Sprichwörtern anderer Völker aua-
gesprochen. Die Czechen sagen: Wenn Gott der Herr
will, muss das Ulttck. Die Franzosen: Gott schickt
Tun Stande zu Stunde Glück und Unglück. Die Serben :
Uott vertbeilt das Glttck und der Küchenmeister die
Suppe. Die Bosnier: Gott vertheilt das Glück, und
die Grossmutter den Kindern die Eier. Und die Esten :
Hat mich Gott mit kleinem Glttck geschaffen, so muss
ich mit kleinem Glück leben. (Heinsberg II, IKQ
It.: A tempo Tien qnel ehe Dio manda. (Goal, 781.
9*20 Gott mvas grosse obren vnd ein leis (scharpffes)
gehör haben. — Henüch, 1707,61; l'etn, II, Mi;
Sauer» 382; Sprichwörterschatz , 23,
921 Gott muss immer unser Narr sein.
„Also muss Gott unser Narr sein; was er macht,
das Uug nicht; was wir thun, das ist wohlgethan."
(Luther' i Werke, It, 293»».;
9-22 Gott muss jmmer vnrecht haben , er thue, was
er will. — llen\%ch, 1713. 66; ISAti, i/, 351.
923 Gott muss man folgen und der Vernunft ge-
horchen.
924 Gott muss man tur die Quelle danken, aber den
Becher zum Schöpfen muss man selber be-
sorgen.
925 Gott muss man leiden und nicht spielen.
„So lange Napoleon sich in Bescheidung von Schick-
sal und Vorhiltnisson bei voller Selbstthätigkeit tragen
liess, so lange er dem Glück keinen .Zwang anthun,
den Willen des Volks erforschen wollte", war er glück-
lich und gross, sobald er, statt Gott su leiden, den
Gott spielen wollte, verdarb er sich und al)e seine
£rfolge.** (irercinui, (Jetckichte des 11». Jahrhundei-tt,
r, 12.;
926 Gott muss mau mit Gott überwinden.
927 Gott muss man nicht einreden. — Mattet, /, 202;
Simrück , 3973.
928 Gott muss mau nicht in Klöstern suchen.
Auch die Bossen sagen: Man muss Gott ausserhalb
der Klöster suchen, nicht in denselben. (Altma»n
y. &».;
929 Gott muss seinen Himmel mit Kindern und Al-
bernen finden. — Sailer, 188.
930 Gott, Muth und Demuth.
Pestalossi's Wahlspruch, mit dem er so viel durch-
setzte, und der ihm kein Opfer, der Volksbildung ge-
bracht, als su gross erscheinen liess.
931 Gott nahet sich jedem, der sich ihm nah^
932 Gott nährt, Gott verzehrt.
Dan. : und «nteu feder os eller «der os. — Gud giver br*d
eller d«d. (Prot. Jan., 256.;
033 Gott nehret allein, nicht gelt vnd gut. — Uenisch.
1473. 70; Petri, U. 351.
934 Gott nehret einen diebischen Sperling, stin-
ckenden Widhopffen, ein raubischen Assgeyer
vud vndauckbaren Guckuk, wie vil mehr einen
Menschen. — IhnUch , 1441 , 43.
935 Gott, nicht der Mensch macht die Erben. —
IhÜL-brani, 144. 202. Craf, 204. 151.
Dies Sprichwort behauptet, dass alle Erbfolge auf
der BluUverwandtscbaft beruhe, und drückt die ftltere,
ietxt nicht mehr gesetsllob geltende, wenn auch noch
hier und da, z. B. in Oldenburg, im Volke vorhandene
Bechtsanachauung ans. (Vgl. ausser UUlebrand und
Graf, GoUUekmidt, 76, nnd-BtitnUekU, Deuttehet Privat'
recht, II f 15N).; (8. Sterben.)
936 Gott niemand je verlassen hat, die bey jhm
suchen hilff vnd Rath. — Patri, /. 48.
937 Gott nimbt den willen für das Werck. — /fe-
nitch, 1689, 37; Petri, II, 852.
938 Gott nimbt den willen ffir die That — llenUcK
1712,39.
939 Gott nimbt sich grosser Sachen an, vnd die ge-
ringen lasst Kr stahn. — /fenücft, 1712, 40; MH,
III, 7.
940 Gott nimbt vnd gibt zu jeder zeit. — Heniick,
1708, 65; l\Hri,ll, 352.
941 Gott nimm mich mir und gib mich dir. —
Schöltet. 1125'*.
942 Gott nimmt eine Rippe und gibt eine Eva.
/>j. .- Dieu rendra tont k jujte priz. (Leroux, I, 12.)
943 Gott nimmt's dem einen und gibt's dem andern.
Lat.: Quos vult, sors ditat, quos non vult, sub pedc tritat.
(Gaal, 712.)
944 Gott nimpt ein Schalck bey den Füssen vnd
Bchlegt damit den andern vmb den Kopff,
dass sie boydc fallen. — iViii, //, 352; Sjwicfc-
irürtcrschat: , 190; Körte, 2388; Simrock, 3990; Braun,
I, 964.
Frz. : Dien vont jeu.
945 Gott nimpt nur das für gute That, was er allein
geheissen hat. — iV(n,//, 315.
946 Gott, nur keine Gabelstccher, dreimal gibt neun
Löcher. (S. Gabelstioh.) — Wurzbach II, 119.
047 Gott pflanzt die Dömer vor die Körner. — Z^-
römit^^on , 1094.
Erst der Kampf und dann der Sieg.
948 Gott pfeiffe vns oder heile, er singe süess oder
säur, so kan ers vns doch nit treffen. — llc-
Hi9ch, 2710. 30; l*etri, 11, 291.
949 Gott pfleget die Weltweise Leut zu Narren zu
machen. — Petri, II, 352.
950 Gott rächet alles.
Lat. : Gernit deus omnia vindex. (Fiicker , 41 , 27 ; PMUppi,
I, 80; Schonheim, V, 3; Seybotd, 73.;
951 Gott rechnet anders als die Menschen. — Sai-
ler, 217; Simrock, 2912.
Holt.: God betaalt alle weken niet, maar hij betaalt eens
op faet einde. (Harrebomee, I, 242 .J
952 Gott rechnet uns nichts so theuer an als die Zeit.
953 Gott recht kennen, ist die höchste kunst. —
Uenisch, 1711, 7.
954 Gott rede süss oder sawer, so hilffts doch nicht
bey der Welt. — PetH, II, 352.
955 Gott regert de Welt, de Knüppel Jungs un
Hunne. — Eichmtld, 668.
956 Gott regiert also, das jm Niemandt sein Regi-
ment ablernen kan. — llenitih, 1712, 65; Petri,
II, 352.
Die Küssen : Gott borgt sich vom Zar wol die Knute,
aber nicht das Scepter. (Alttnann VI, iS5.)
Engt,: God who made the world so wisely, as wisely
govems it. (Bokn J, 363J
957 Gott regiert im Himmel und das Geld auf Erden.
Lat.: Astra regunt homlnes, sed regit astra Dens. (Setf-
öold, 42; PhiNppi, I, 45; Fiteher, 21, 102.;
958 Gott regiert vber die gewissen, der Keyser
vber Leib vnd gut. — /fritisch, 1712, 67; P^ri,
7.48.
959 Gott reth billig, er hat das meiste recht dazu.
— Petri. //.352.
960 Gott richtet nach dess hertzen grund. — Ue-
nisch, 1770, 45.
961 Gott richtet nicht nach Lage der Acten, son-
dern nach Lage der Sache.
962 Gott richt't, wenn er auch nicht spricht.
Frs. : Dien qui est juste p«7era selon qa« obaoon fera.
{Leroux, I, 11.; ■
963 Gott richt't, wenn (wo) niemand spricfai. —
Graf. 467. 560; Körte, SSSS; Siwtrotk, MM; Mink"
hofer. 129.
Lat.: Dens jadicai, cum nemo aonsaftr iBtmät r /, Mti
//, 750; Seybold, Hl.)
43
Gott
Gott
44
964 Gott sagts, gott wills, gott kaus, gott thuts.
— lloiiKch, 1710. 70; /V/n, /, 48.
965 Gott ßagts vnd tlmtB, ein Mensch sagta vnd
lästa. — Lehmann, 937, 11.
Der Mensch „verheist ein DorfT vnd belt nicht ein
SawBtall, verheist ein kerts wie ein Mastbaum vnd
gibt nit ein Pfennigslicht**.
966 Gott schafn rechte Busse.
Kroat.: Bog daje, da se gresnik kaje.
967 Gott schencket jmmer sawers vnter süsses in den
Ehehechor. — Petri , ll , Sbs.
968 Gott schenkt nix. — Tendlau. 938.
Die Abyssinior beschränken diese Behauptung, indem
sie sagen: Gott verschenkt keine Henne, es sei denn
eine limthenno.
969 Gott schenkt wol die Fische, aber nicht auf
dem Tische.
970 Gott schertzt nicht. — //enwc/i, I7i3, ii.
971 Gott schicke dir kein grösseres Uebel, als viel
Kinder und wenig Brot.
972 Gott schickt denen Kreuzes viel, die er in den
Himmel will.
973 Gott schickt die Kälte nach dem Tuche. —
Wincklcr , XII, 88.
Dan.: Oud giver hver saakuld aom klasder. (Ptov. dan., 366.^
974 Gott schickt die Kälte, wenn man den Pelz hat.
Mitunter auch, wenn man keinen hat.
975 Gott schiebt nichts auf die lange Bank.
Die Rassen sagen: Oott klagt niemand an, er bestraft
ihn gleich. (AUmann VI, 40.;
976 Gott schläft nicht, dass du ihn müssest auf-
wecken mit Geschrei. — Eixelän, 252; Sailer. 221.
Lat.: Non clamor, sod amor olangit in aure Dei. (Eise-
lein, 252.;
977 Gott schlägt die Hand nicht, die nach ihm langt.
Aehnlich russisch AUmann VI, 479.
978 Gott schlägt mit einer Hand und heilet mit der
andern.
Die Bussen: Uott schUgt nie mit Stöcken, sondern
nor mit Buthen. f Altmann VI, 413.; Gott schlägt mit
Ruthen , der Mensen mit Schwertern. (AUmann VI, 387.;
Gott nimmt suvor das Blei ans der Peitsche, wenn er
den Sünder damit schlagen will. (AUmann VI, 440.;
Span.: No biere Dios oon dos manos. (Bohn I, 236.;
979 Gott schlägt (schmeisset) nicht flugs mit Keu-
len drein. — Luther's Werke, 11, 9l\
980 Gott schlägt nicht mit beiden Händen zugleich.
Die Russen: Wohin es Gott regnen lässt, dahin lässt
er nicht zugleich Feuer fallen. (AUmann V , 97.;
981 Gott schlegt auff den !Sack, das es der Esel
empfindet. — Uenmh, 943. 38 ; Vciri. II, 353 ; V.aoH, 1384 ;
ÄtHiwfrCT-y IV, 107.
982 Gott schlegt offt die kleinen Huudlein, dass sich
die alten daran stossen vnd bessern sollen.
— Ppfri, W, 353.
983 Gott Bchliesst keine Thür, er macht eine an-
dere auf.
Bei den Venetiern öffnet er dafUr ein Thur, bei den
Sarden hundert andere Thilren. Die Russen sagen
recht schön: Gott lässt nicht Aehron und Halme, oder
aueh, er lässt nicht Eugloich den I<aohsfang und den
Briokenfang misratben. Femer: Wenn (iott den Bäu-
men das Obst verringert, so vermehrt er den Sträuohern
die Beeren. Die Kleinrussen : Wenn Gott einer Wiese
den Regen entaieht , so verdoppelt er ihr den Thau. Und
die Finnen: Lässt Gott den Hanf misratben, so segnet
er das Land mit Flachs. (Reintbtrg II, 77.;
984 Gott schlug nie keinen Mann, er strich ihm wie-
der ein Sälblein an. — llenüch, ins, 46; Lehmann.
11, 231, 158 ; Simrock, 3970; Sprichwörlerschttlt , 182.
In Loci eommitnei proo. (vgl. Nopittch, 205) heisst
derSchluss: „... er streich Jhm wider «und salben an*'.
Frz.: Dien ki a fait sur moi Inisir un mal dont il m'estuet
nuisir diit que devant lui souef flaire. {Leroux , I, U.;
ffoU.: God en sloeoh nie slaoh, hij en salfden mede.
(ffarrebomee, I, 243; FaUertleöen, 356.)
Lat.: Ungere vnlt hominem quem percnssit dens omnem.
(FaUenUben , 356.;
Span.: No biere Dios eon dos manos. (Cahier, 3372.;
986 Gott schmeisset grob drein.
„Gott siebet wol eine Weile zu, er kann aber die
Länge nicht erdulden, dämm schmeisst er endlich grob
drein.*» ( Luther'» Werke, IV, H\.^.)
986 Gott schreibt alles auf, lässt nichts unbezahlt.
— Sailer , 381,
Gott denkt an alles, sagen die Czechen. Gott läset
niohts in Vergeseenbeit, die Esten* (Reintberg II, 10.;
987 Gott schüttet seine Kunst nicht auf einmal aus.
— Luther's Uau*iiosHlle bei SalUmann , 353.
988 Gott schützt die Seinen.
Lat.: Pathmus adhuc suporest, et sua Pella piis. (Sev-
bold, 42y.;
989 Gott segne deine Studia, aus dir wird nichts,
Halleluja.
990 Gott segne den , der Besuche macht und kurze
Besuche. — liurckhardl, 303.
Auch bei uns segne Gott die, welche andern durch
ihre Besnchenicht allzu viel Zeit abstehlen und sie ohne
— Hunde machen. Im Morgenlande dauern aber die
Besuche noch länger, als bei uns; die, welche Frauen
einander machen, oft einen ganzen Tag, die der Scan-
ner zuweilen ebenfalls nngebOhrlich lange.
991 Gott segnet, auch wenn er regnet.
Und oft gerade da recht sichtlich.
Fn.: Dieu beneide tout. (Leroux, I, 10.;
992 Gott segnet die arbeitsame Hand. — Sprickwörter-
$chaU, 91.
Böhm.: Buh pr&ci miluje. (Öetakopsky, 130.;
Frs.: Dieu b^nit la main laboriense. (Kritzinyr, 334*^.;
993 Gott segnet die Kuh und die Bäuerin die Milch.
Gesegnete Milch ist solche , zu der Wasser zugegos-
sen ist.
Dan.: Vor herre legger sin drnelse i smaret, og qvindeme
i kierne-melken. (Prot, dan., 124.;
994 Gott sei Dank, sagte die Frau, mein Mann geht
jetzt alle Tage nur einmal in den Krug, als
er früh ging und nach Mitternacht wieder kam.
Hoü.: Bacchus zij gedankt, zei LiJBJe, mijn man consn-
meert geen Sterken drank meer; hij drinkt nu niot dan
zuiveren jenever. (Harrebomee, I, 26.;
995 Gott sei den armen Schafen gnädig, wenn der
Wolf Richter ist.
Dan.: Gud bedre de arme faar, naar ulven er domraer
(Prov. dan., 258; BoAn I. 371.;
996 Gott sei gelobt, ich bin gestrauchelt, aber nicht
gefallen.
Es ist besser abgelaufen, als ich erwarten konnte.
Die Araber sagen : Vergissest du dein „Gott sei gelobt*',
mit welchen Worten willst du noch beten v
997 Gott selber kann es nicht allen Leuten recht
machen. (S. 895.) — Eiscicin. 248; Simrock, Z996.
Lat. : Inter homines nihil erit aequo jncundum. (Pindar.) —
Neque Jupiter ipse sive pluat, sivenon, unicuique placet.
(Eitelein, 248.;
998 Gott sendet warmen Wind, wenn die Schafe
geschoren sind.
999 Gott setzt die Leiden vor die Freuden. — t\i-
Tömiokon, 1095.
1000 Gott setzt einen auff den andern ab. — Uvnisch,
1713, 32; Mri, II, 352.
1001 Gott sey gelobt, der Korb ist gemacht. — 6ni-
ler,l, 45; Lehmann, il, 238, 75.
1002 Gott siehet das Herz an. — i Sam. 16, 7; Pein,
i, 49; Schulze, 16; Kütle. 2326; Aörtc ^ 2874 ;.
Mit Bezug auf das Gebet sagen die Russen : Gott er-
füllt wol eine Tlcrzbittc, aber keine Maulbitte. (AU-
mann VI, SOS.)
1003 Gott siehet das Herz an, sagte der Teufel, als
man auf seinen Pferdefuss wies.
1004 Gott siehet des Jahrs zweymal vom Himmel,
und wie er einen findet, so lesset er jhn. —
Scholtel, 1116*.
1005 Gott siehet, Gott richtet. — SprichwCricrinAatx , 168.
Lat.: Et videt et librat jnsta Deus omnia lanoe. (Binder
I, 452; //, 1004; Seybold, IhS; Oaal, 797.;
1006 Gott siehet nicht das Geschrei, sondern das
• Herz an. — Gnal, 797.
Lat.: Ante Dci vultum nil unquam restat inultum. (Oaal,
797.; — Non olamor sed amor clangit in aure Del. (Bin-
der I, 1156; //. 2141; Egeria, 170; Gärtner, 16; PM-
lippi, II, 'A3; Seybold, 364.;
1007 Gott siehet vom Himmel herab die neun (9)
für eine sechs (6 ) an , sagte der Jude , als man
ihm vorstellte, wie er die hohen Zinsen vor
Gott verantworten könne.
1008 Gott sieht auf den Degen und nicht auf die
Scheide. — Hrömiaktm , 1472.
Worte thnn's nicht; auf die Geiinnang kommt allei an.
1009 Gott sieht auf den Kern, nicht auf die Schale.
— PoTÖmvjkon, 1469.
Die Handlung erhält ihren Werth «nt dnroh die
Gesinnung.
zfm:
45
Gott
Gott
46
1010 fiott sielit ins Herz, der Meuscb aufs Auge. —
Sttiln- , 216 ; Sitrivhvürifrschat: , S4.
10 11 Gott sieht man überall ins Besicht. — sprifft-
värtenchaU , 6.
1012 Gott sieht mehr auf den Willen als aufs Werk.
Uhd. : Oot »Iht den mtiot baz dan das dor mao getnot.
(ZingfHf!, 55». J
1013 Gott sieht mehr auf die Gemüther als auf die
Güter.
1014 Gott sieht und rächt alles.
Hükm.: Tajn6 sAiii fiAh aoudl.
Fr:.: Dieu voit tout. (Lfroux, I, 12 J
Lat.: Eit profeoto deus, qui, quae nos gerimas auditquc
«t videt. (FiACher. 81 , 22; Seybotd, 153; Philipp!, I, 137.;
101 ü Gott sihet allein den Glauben an, sonst kan
für jhm kein Mensch bestahn. — /*««,/>«;
llnuxch. 1C34. 26.
1016 Gott sihets, Gott zürnet, Gott straffet. — I'etn,
II. 353.
Lat.: Aapiciunt oculin aupori mortalia juatis. {SfyhoU. 41.;
1017 Gott sind alle Dinge möglich.
lultt (rott sitzt hoch vnd sihet tieff hcrunder. —
llcniHch, 1713, 38; Mri. II, 353.
lOlD (iott soll man preisen mit einem Leibe von
Kupfer, einer Seele von Hanf und einem Her-
zen von Eisen.
1020 Gott soll man tragen mit frewden, die Welt
mit Gcdult. -- rriri. /, so.
1021 Gott sorget, aber wir sollen arbeiten. — lle-
Hl.«*. 1713. .M. Af/ri, //, 353; SchotWl, 1141 '».
Spnn.: Dios proreerft, nias baen haz de paja 80 quorrA.
(Bvhn I, 214.;
1022 Gott sorget für die seinen. — //«HVfc , 1713 , .S2 ;
h'trt. 11, 353.
J-il.: Doul providebit. (Cfaal. 857.;
liK : Dcwui dau>paas mp kaip mumt, Diewaf dawe Uiedra,
Dicwaa du> ir litaaa. (Fritchbier , 4207.;
102a Glitt sorget für die Vögelein vnd ernehret die
Kmslein vnd Würmlein vnter der Erden. —
h-tri. U, 353.
Die Bttsaen: Goit fettet die Federn den VOgoln, die
im Wasser leben. (Altnutnn V, 88.;
1024 Gott S(»rgt dafür,. dass die Bäume nicht in den
Himmel wachsen. — Kürte, 2353; KMo-, 2912;
nrnuH. I, H6: Lohrengvl, I, 334.
I02.';i (lott sorgt dafür, dass die Wolfe den Mond
nicht fressen.
Fr:. : Dien garde la lane dea loupa. (Bohn I, 15.;
ur2ü Gott spannet oflft zwey vngleiche zusammen,
damit niemand stoltz werde vnd ein jeder
sein Creutz faab vnd eins mit dem andern
hinkomme. — Pftri, II, 354.
lOiT Gott spielt mehr Donner als Blitz herab. —
Sprichrt'irifrschal: , 205.
1025 Gntt spricht auch mit einem Achtziger, wenn
t'r ihn nur hören will.
Die BuBMn: Gott spricht an allen Zeiten, man musf
nur die Ohren anfthan. (Altmann VI, 4^.)
102i« Gott spricht: Die Räch' ist mein.
lut, : Deo vindicta. — niini rei Dens eat nltor, caias non
est anctor. (Fitcher, 61, 29.;
lii:S0 Gott spricht zum Platzregen, so ist er damit
Macht. — Pf tri, II, 842.
lo;il (iott spricht zum Schnee, so ist er bald auff
Erden. — A'trt. //, 842.
lo;i2 Gott steckt seinen Feinden einen Pflock für,
der heisst : Trotz. — /.uifcer« Werke. II, 228*.
Kr macht, dMs aie ihre AnacblAge nicht auefUhren
kiiunen.
103J Gott Stehet dem frommen bey. — HenUch. mn. u;
l'eiri,!. iO.
1034 Gott stellt sich ofit, als wolt er nicht; vnd hat
doch hilff schon zugericht. — Henisch» i7io, 42;
rv/ii , /, 50.
1035 (jott Kticht bald ein Loch in die Blase, so ist's ans.
.,(»ott Iftait etliche gron and m&ohüg sieh erheben.
Wenn uaa die Blase toU iat, «nd iedenuuan aetaet,
si« liegen ob , so aticht Oott ein Loch In die Bleesen,
ao iets g» ana." (LtUhcr't Werke, /, 467 J
1036 Gott btüsfat tausend Blann mit einem Stroh-
halm um. — Luthers' Titeknde», Ksp. 3ft.
1037 Gott straffet einen buben mit dem andern,
schelcke mit schelcken. — lieniitch. 543. co; Ih'tri.
II. 324.
1038 Gott straffet mit schmertzen all vntrewe hertzen.
— Prtri, II, 354.
1039 Gott straffet schäick mit schäicken, ein Zeitigen
mit einem Ynzeitigcn. — Lehmann, 11, 231, iss;
lleuisch, 1713, 43.
Die Baaaen: Uott Uaat einen Dieb den andern be-
atchlen. Oott straft ächelme durch Narren. (AUmann
VI, 5U9.;
1040 Gott strafft ein bösen durch den andern. —
Lehmann, 804, 2.
«„Strenge Obrigkeit durch vffrariacbe Vnterthauen."
1041 Gott strafft Vnrecht mit Vnrecht. — Lehmann.
804 , 2.
1042 Gott straft Buben mit Buben. — Simrock, mi»;
Eiselcin. 100.
I.at.: Creteuaia (.retenacm invenit. (Rramn., 851.; — Fal-
lacia fallaciam tradit. (Erasm.. tM.)
1043 Gott straft die Laster, nicht die Religion. —
Opei . 394.
1044 Gott straft gemeiniglich Tyrannei mit Bebcl-
lion. — Opel. 383.
1045 Gott straft nach langem Verzicht, ohn* dass
er spricht.
Die Serbon aagen : Oott posaunt es nicht aua , warum
er den Menschen ▼ordirbt. (Reinsbery I, 12.;
1046 Gott straft nicht ohn' Ursach.
1047 Gott straft ofil hie, dass er dort schon. —
Pein, I, 50.
1048 Gott Ktrail, was Menschen nicht strafen.
1049 Gott straft, was verborgen geschieht, die Obrig-
keit nur, was sie sient.
Dan.: Oud straffer de hommelige (akiulde;, evrigheden
de aabcnbare aynder. (Prot, dan., ibG.)
1050 Gott stüret (steuert) de Böme, dat se nich in
den Heven (Himmel) wassen. (Oldenburg.; —
Schütze, IV. 218; Gold$chmidt , 53; Firmmich, I, 233. 62;
Eichvald, 145; für Liitpatadt: Firmmidt, /. 344, 3; für
Sofftf. Firmenich. I, 349. 5ti; hochdeutsch bei Laien-
dorf II, 15 ; Petri , II, 354 ; Körte. 2353.
Lat.: Deaine magna loqul, perdit deua omne snperbum.
(Philippi, /, 116; Seubotd, 1032.;
1051 Gott sucht die, die ihn nicht suchen.
Die Bussen: Wer nicht zu Oott geht, cu dem geht
Gott selbst. (Attmann VII, 477.;
1052 Gott sucht die Seinen (seine Freunde) heim.
— EUtelein, 248.
Der Entlebnoher sagte aber: „I nett, er lifttt ml nit
funde."
1053 Gott sucht vns zuvor, ehe denn wir jhn. —
Petri. 1,4».
1054 Gott tadelt zwar den Menschen, aber er spottet
seiner nicht.
1055 Gott thftte, was wir wollten, wenn wir nur
thäten, was wir sollten.
Frs.: Autre ehose Dien ne veut que co qn'on doit, et oe
qn*on peut.
1056 Gott theilet einem jegklichen sein mass zu,
das er leyde. — iieniach, i7i3, 65.
1057 Gott theilet seine Gaben vngleich auss. —
Ilenisch, 1329, 21; Petri. II, 855.
Lat.: Omnibus ex aequo non dant sna munera Divi.
(Binder 1, 1292; //, 2409; PMUppi, II, 71; Setfbold, 413.;
1058 Gott thnt mit glück ergötsen, die jhr Hoffnung
auff jhn setzen. — liniick, 1709, 10 ; Ptiri. I, 52.
1059 Gott thut nichts vbels. — Agricola I, 709; Lehmann,
II, 231, 160; PetH, II. 355 ; Blum. SO.
1060 Gott thut, was er will, der Mensch, was er
kann. — SfridmSrtenckaU . 46; WüuUer. XIX. Sl.
1061 Gott träfft sich selbst feil allen Creaturen, ein
jeder säe, dais er nur sein genug empfahe.
— ftfri./.U.
1063 Gott tr&oket die Seinigen mit WoUnit all mit
einem Strom. — 1%. S6. 9: fUrietej 6.
1068 Gott treugt nicht und wird nicht betrogen.
filtMieMj SM.
lat.: Kvlta noxis ofioTtet. qnlbnt deiim fallaa. (Eise-
Me, 25a;
47
Gott
Gott
48
1064 Gott trÖ8t, wenn't erst so geit COsifrie$.) —
Haufkalender , lU.
1065 Gott tröste den, der Meier heisst.
Im nördlichen Denttohland , wo dieser Name in einer
Uitlgen Hftafigkeit vorkommt. Etwas {Aehnlichei habe
ich im westliches in Betreff des Namens Mttller gehört.
106C Gott tröste den, der mit Ochsen pflögen muss.
Von denen, die mit widerspenstigen Leuten so thun
haben.
1067 Gott tröste den Herrn, den der Knecht lehren
muss. — Sleigcr. 143.
1068 Gott tröste den Kranken, der den Arzt zum
Erben einsetzt.
Lat. : Male seourn agit aeger medicum qui haeredom facit.
1069 Gott über alles. — Körte, nn.
1070 Gott and alle Ding. — Latendorf II . n.
1071 Gott und Arzt erkennt man in der Notb.
Dan.: (lad og IsBgen klendes 1 ned. (Pr09. dan., 4SS.)
1072 Gott und das Gluck lassen sich nicht pochen.
1073 Gott und den Teufel kann man nicht in Ein
Glas bannen. — Ei$elein, 339 : Simrock, 3960; Bravn,
II, 519.
Lat. : Non potes Tethidem simul et Oalateam amare. (Kiat-
lein,2S9.)
1074 Gott und der Teufel segnen nicht gleich.
Die Russen gehen auf den Unterschied ein : Oolt gibt
einen ledernen Beutel mit Oold, der Teufel einen gol-
denen mit Dreck. (AUmann VI, 414.)
1076 Gott und die Cardiuäle wissen am besten wie
man Papst wird.
Frt.: Dieusgait comme se fönt les papo«. (Leroux, I, ib.)
1076 Gott und die Natur haben nichts umsonst er-
schaffen.
Frz.: Dieu et la nature no fönt rien en Taiu. (Kritzin-
ger, 47.')«».;
1077 (iott und die Natur thun nichta vergebens. —
Oec. rur., 592. //«iwcfc. 1715, 5S; Petri. II, 3.'»5.
Lat. : Dens et natura nihil faciunt fmstra. (Fischer, 63, 40 >•
Mathety^ 280*.;
1078 Gott und die Obrigkeit — PUior., V, 84.
Muss man auf seiner Seite haben.
1079 Gott und genug gehören zusammen. — Kirch-
hof er, 129: Steiger, 376.
1080 Gott und Gericht haben keinen Freund. -—
Graf, 409, 4i.
Sie ttben unparteiische Oereohtigkeit und lasten sich
nicht durch Bttckgichten beeinflussen, (lericht steht
hier als Anstalt, durch welche die göttliche Gerechtig-
keit gettbt wird, wie es der Beohtsidee nach sein soll,
nicht wie es in der Wirklichkeit ist.
1081 Gott und Glück werden geben Weg und Sieg.
1082 Gott und Weissheit machts allein, das Regi-
ment bestendig sein. — Fro$chm. , Sil.
1083 Gott vbereilt Niemand mit der straff. — We-
nitch. 1714« 58.
1084 Gott verbirgt sich ein kleine zeit. — Henisch,
1714.60; Pelri,l,b2.
108Ö Gott vergällt mit gleicher mass. — Petn, II, 356.
1086 Gott vergisst des Faschings ,worauf ein (wahrer)
Aschermittwoch folgt. — Parömiakon, 772.
1087 Gott vergisst die Seinen nicht. — sprichwörier-
schalz, 117; Kirchhofer, ISO.
iihd.: Und sol stn got von himele phlegen, der edeler
herzen nie vergas. (Trittan.) (ZingerU, 59.;
Frt.: Dieu ne nons ftst oncques pour nous onbller. (Le-
roux, I, 11.) — Dieu n'oublie paa les slens. (Krittin-
per, 234»;
Soll.: Qod vlsentiert sUn vrienden. (Tunn., 19, 7.)
Lat.: Visitot ho« homines ChrlT^ quos diligit omnes.
(FaUer$l€ben, 357.;
1088 Gott verhänget nichts böses, er wisse denn
was guts daraus zu schaffen. — llenitch, nQ9. 47;
G<ial,23l.
Frs.: A qnelque ohose malhenr est bon, (Ocuü, 231.;
It.: Qnel ehe non si convlene, da Dto non s'ottiene.
(Oaai, 281.;
1089 Gott verhüte, dass du früher blau wirst, als
man dich begr&bt. (Dan.)
1090 Gott verkaufft vns seine gaben, regen vnd
segen vmb vnser arbeit. — HcnUch, 1S29. lO:
A?lrt, //,355.
UolL: God yerkoopt wetensohap voor arbeid, eere voor
gevaar. (Harr«bom^e , I, 243; Bohn I, 320.;
Lat.: Dii bona laboribus vcndunt. (Tappiu», H\)
1091 Gott verlässt keinen, der sich auf ihn verlänt.
— Parömidkon, 432.
1092 Gott verlässt keinen, der sich selbst verlässt.
Die Böhmen behaupten dies ebenso bestimmt von sich,
indem sie sagen: P&n b&h Öecha neopusff, pakli sim
scbe se neapustl. (Ö*lalorsky , 460.;
1093 Gott verlässt keinen Deutschen (■• d.), hungert
ihn nicht, so friert (durstet) ihn doch. (S.Herr-
gott.) — Pitttor.. VII, 58; Steiger, 3i4: Mafer. I, 203;
Par&miakon, 430; RHnsberg V, 58; Arawi, /. 966; Sim-
rock . 1547; Körte, 2898" ; Kiteiein, 114 ; Lohrmget, I, 335.
Ironisch behaupten die Böhmen, er habe die Deutschen
sogar lieber als sie , denn er habe ihnen grOetere Miuse,
grössere Kartoffeln und grössere Kröpf« gegeben: Tj
Nimce p&n büh predce mA radse nee nia Öechy; viecko
Jim dal v^tef ; v^tsi myäi, v^ts£ brambory, ano i rMi
volaU. (Öelakovsky, 470.;
1094 Gott verlässt keinen Schwaben (>. d.). — Sim-
rock, 9310; Eiselein, 553.
Es ist schon bemerkt (s. 733), dass alle Volker und
Volksstftmme von sich dasselbe behaupten. Die Bussen
sagen daher: Jeder hält den lieben Gott fDr seinen
Landsmann. (Attmaan VJ, 492.;
1095 Gott verleihe Neid, nicht Mitleid.
1096 Gott verlesst die seinen nicht. — AgrieoHa l, 99;
Fratuk. i. 28; Gruter, /, 45; Egenolff, 77; Ei$eiein, 251 ;
Müller, 29, 5; Hermann. 94; Blum, 27; Simrock, 88<t3;
BrauH, I. 932; Sailer, 218; neinsberg 11,4; Sutar. SIS.
Uhd. : Got die slnen nie verlie. (Mai.) — Got getriuwen
llp noch nie verlier., ern machet ende guot. (Wartburg-
krieg.) — So soitu wissen wol vflr war, 'das got den
stnen nie verlie. (tt'itub«ke.) (Zi*gerU, 59.)
Holt.: God verlaat de zijnen niet. (Harrebomit, /, 243.;
It.: Chi sta con Dio, Dio sta oon lui. (Oaal, 787.;
Lat.: Deserit ille suos nnnquam, qui cunota gnb«mat.
(Binder I, 304; //, 744; Kisetein, 251; PMHippi, I, 116;
Seybotd, 120.;
1097 Gott verlett keinen DütRchen, hungert em nich,
so döst't em doch. (Mecklenburg.) — SchleMck
hei Robinson, 367; für (Hp AUmark: Schwerin, 11.
1098 Gott vermischt offl süssen Wein mit sauerm,
säuern mit süssem. — Lehtnann , ssi . gg,
1099 Gott vernichtet die Faulen und hilft dem Be-
herzten.
Böhm. : BAhst^stf diU, akuchaf pol«vku. (Öelakottky, 149.;
1100 Gott versagt den seinen viel in gnaden, das
er den gottlosen zuwirfft im Zorn. — PffiW. /, 58;
llenisch, 1715. 1.
1101 Gott versaltzt uns diss Leben durch sawer arbeit,
dass wir vns nach dem heiligen Feyerabende
sollen sehnen. — llenisch . lOio , es : SaUfr , n9.
1 102 Gott verschläft nichts. — llenitch , 1715 , 4 ; Petri,
II, 855.
1103 Gott versteht alles (oder: Gott wird's schon
verstehen), sagte der Pater, als der Bauer
das lateinische Brevier nicht beten wollte,
weil er es nicht verstehe.
1104 Gott versteht alles, wenn wir es auch nicht
verstehen, sagte die Nonne, als sie aus einem
lateinischen Brevier betete.
Der methodistische Beiseprediger P. A. MölHng er-
zählt in seinen Reisesk-itzen (Galveston 1858, S. 65),
gesammelt auf einer Beise durch die Vereinigten Staaten
von Nordamerika: „Auf dem Bahnsuge von Madison
(Indiana) fand ich mich inmitten eines halben Dntsend
Nonnen, die kleine lateinische Gebetbücher cum Vor-
schein brachten. Ich fragte eine derselben, ob sie das
Latein verstehe, worauf sie mit irischem Dialekt er-
widerte: «Das kommt gar nicht darauf an, Gott waiss
alle Dinge, und so versteht er ja auch , was wir beten.» "
1105 Gott versteht auch die Narren.
Drs.: Dieu senl devine les sots. (BoAn I, 15.;
1106 Gott versüsst den Wasserkrug und würzt den
Haferbrei. — .«tatler, 216; SpriOiwÖrlertchatt , \Z\ ;
Simrock, 3967.
1107 Gott vertrawen, Leut beschawen, soll niemand
rewen. — Gruter, III. *S: Lehmann, II, 238, 76.
1108 Gott verwirft die mechtigen nicht, denn er
ist auch mechtig. — Petri , II, 842.
1109 Gott verzeucht wol, aber er bleibt nicht aus.
— Schlechta, 70.
Lat.: Nostra Dens subitis non damnat crimina poenis,
oompansat longa« sed graviute moraa. (Binder 1, 1216;
//, 2261; Seybold, 384.;
49
Gott
Gott
50
1110 Gott vnd das glück lassen sich erschleichen,
aber nicht erlaofifen. — Uenwch, I6e3, 3; LOmann.
//, 281,165.
1111 Gott vnd dem Acker ist ^t anfP wncher ley-
hen, sie geben reiche Zinss ynd Gülden. —
Lehmann , 913, U.
1112 Gott vnd der glaub sollen allen dingen vor-
gehen. — llenitch, 1634, 29.
1113 Gott vnd die zeit hindern viel ding. — Leh-
mann , 594, S6.
1114 Gott vnd glück lanfft den fliehenden nach. —
Benisck, 1693, 25.
1115 Gott vnd gnug. — Uenüch, 1709, 26; Petri, //, 355;
Körte, 2295; Simrodi, 3966; Braun, I, 905.
1116 Gott vnd grosse Herren können einem eine
Zeche borgen. — Henisch, 455, 12; Petri, II, 355.
1117 Gott \'n(l grossen Herrn kann man für jhre
wolthaten nicht anders danckbar sein alss mit
trewhertzigem willen zu guten wercken. —
Lehmann, 117, 3.
1118 Gott vnd sein heiliges Wort bleibt ewig hie
vnd dort. — Gruter.UI,a: Lehmann, II, 238, 77.
1119 Gott vnd sein liebe Mutter sind beyde aller
£hren werth. — Petn, II, sss.
1130 Gott vnd seiner Erde ist gut auff Wucher leihen,
sie zahlen reichlich. — Henüch, 917. 68; Petri,
II, 355; Sailer, 228; Simrock, 11909; Eiselein. 651.
Dan, : Det er godt at iMme Oud og »geren , de give gode
renter. (Bohn I, 360.;
1121 Gott walt^s ist besser als ein Fluch. — Eitelein. 251.
1122 Gott walt's war ein gut Wort von alters.
Boll.: God woad't was een goed woordvan onda. (ffarre-
6omr>, /, 243.;
1123 Gott wartet lange » ehe er schlägt.
Gott kommt niobt mit überlegener Gewalt in seinen
G«»ohöpfen, tagen die Hebrfter. Und die Fransosen:
Gott iit ein grösserer Veneiber, als der Mensob Sftnder
ist. (Heinsberg II, 12.;
1124 Gott wehrt jedem, einem Lahmen auf den
Fuss zu treten.
1125 Gott weidet, Gott kleidet. — Hruwcfc. I7i9, 17;
Petri, II, 355.
1126 Gott weis am besten, in welchem Spital wir
kranck ligen. — Fischer, Psalter, 60, 8.
1127 Gott weis am besten, wo einen der Schuh
drücket. — Fischer , Psalter, Vorr. 17*.
1138 Gott weiss alles am besten zu machen. —
Sprichvörtert(^tz , 37.
Aacb die Portugiesen sagen: Gott weiss, was fttr nns
am besten ist. Die Polen : Gott ttbertrilTt den Mensohen-
rerstand. Und die Sicilier: Gott weiss es , Cbristoa sieht
•s. (Reinabertf II, lO.J
Frt.: Dien scet qni est bon. (Leroux, I, 11.;
liroat.: Bog sna, ito Je bolje.
Lat. : FaU Tiam invenient. ( Virgit.) (Binder 1, 526 ; //, 1102 ;
Fa*etiu», 228; Kruse, 311; PhiUpfn, /, 152; Seybold, 175.;
1229 Gott weiss am besten, wo er der Ziege sol
den Schwantz verschneiden. — Herherger, li, 20.
1130 Gott weiss besser was vns gut ist, als denn
wir selber. — Petri. I, 53.
1131 Gott weiss die Zeit. — Körte, 2391 ; Simrock. 3908.
1132 Gott weiss die Zeit gar wol, wenn er hülff
leisten sol. — Petri, I, 53.
1133 Gott weiss eine helle zuzurichten für die ver>
dampten. — Petri, i, 53.
1134 Gott weiss hilff vnd rhat, wenn Menschen hilff
ein ende hat. — Ilenisch, 887, 26; Petri. I, 58.
1135 Gott weiss Huld und Bath, wenn aller Men-
schen Trost ein Ende hat. — Hertz, 11.
Inschrift an einem Hanse in Westfalen.
1136 Gott weiss seinen Loth wol zu erhalten, wenn
er will Sodoma und Gomorra umkehren.
1137 Gott weiss vil tonnen voll Sund, die in vns
stecken, da wir kaum für drey Pfennig werth
kennen. — Henitch, 749, 3.
1138 Gott weiss, warum er dem Pferde (dem Esel)
keine Homer (oder: dem Frosche keinen
Schwanz) gegeben hat.
Er hat tu allem seine weisen Gründe und ich bin
mit seiner Fügung sufrieden.
DCVTSCHIS SPBXCaWÖBTIR-LKXIKO«. II.
1139 Gott weiss, was er thut.
1140 Gott weiss, was uns gebricht, ehe man ein
Wörtlein spricht. — Sprichvörterschatz, 34; Beins-
berg 11,6; Körte, 2336.
Der alte Hausvater, unser Herrgott, sagen die Polen,
weiss , wenn man etwas braucht (Heinsberg II, 6.) '
Frs.: Dieu s^ait bien ce qu'il nous faut. (Krittinger , 934'*.;
üng.: Tndja az Isten, kinek sub4t, Idnek gabAt.
(Gaal, 782.;
1141 Gott weiss, wenn's Zeit ist.
1142 Gott weiss wol, warumb er der Ziege den
schwantz nicht soll lassen zu lang wachsen,
dann sie würde zu hoffertig vnd furwitzig. —
Henisch, 1314, 63; Petri. //, 355; ifathesg, 123*».
Aehnlich die Polen: Gott gab dem Frosch keine
Homer, er m<k:hte sonst spiessen: Niedai pau Bog iable
rogöw, boby bodla. (Friachbier, 4262.;
1143 Gott weiss wol, was uns fehlt.
Frt.: Dieu sgait bien qu*il nous faut. (Leroux, I, li.)
1144 Gott weiss, wozu es gut ist.
//..' Di qul a Ik, Dio s& quel che sarä. (Gaat, S57.;
1145 Gott weiss zu jeder Frist, wer ein guter Pil-
ger ist.
Dan.: Gud veed hviken best pilegrim er. (Prov. dan. , 259.;
Engl.: God knowa well, which are tbe best pilgrims.
(Bohn II, 98.;
Frs.: Dien sait qui est bon p61erin. (Bohn /, 15.; —
Dien voit qui est bon pölerin. (Cahier, 1323.;
8pun.: A quion Dios qniere bienv la casa le sabe. '(Bohn
II, 98.;
1146 Gott weisst alle ding. — Henisch, 1715,36; Pclri,
;/,355.
ffoU,: God weet alle dingen. (Harrebom4e, I, 243.;
1147 Gott weisst, wann er hilff leisten soll. — He-
nich , 1710, 36.
1148 Gott weisst, wenn Glück kompt. — HenUch,
1709, 16; Petri, 7/, 855.
1149 Gott weisst wol, was am besten ist. — Henisch,
1705, 49; Petri, I, 58.
1150 Gott weisst wol, was ein jeder am besten kann
verrichten. — Henisch. 1715, 42.
1151 Gott weisst wol, wer's glück haben soll. —
Henisch, 1709, 13; Petri, //, 842; Sclwttel, 1142*.
1152 Gott weisst wol, wie er allen Sachen rahten
soll. — Henisch, 1712, 51; Petri, //, 355.
1153 Gott wendet der Menschen hertzen. — Henisch,
1715.46; Petri. II, 355.
1154 Gott wendt iammer vnd eilend zu einem glick-
seligen Ena. — Henisch, 1715, 47; Petri, I, 53.
1155 Gott wess wul, wich'm Tire a sol Hemer gän.
(SchlesJ — Frommann, IH, 249. 274.
1156 Gott widersteht den Hofifärtigen. — Jac.4.6:
1 Petr. 5,5; Schulze, 290; Simrock. 4847; Eisdein. 814.
EsU.: God wederstaat den hoovaardige , maar den nederige
geeft hij genade. (Harrsbomie , I, 243.;
1157 Gott wil allein Hausswirt sein in vnserm hertzen.
— Petri , /, 53.
1158 Gott wil ailerley Leute haben. — Petri, H. 356.
1159 Gott wil der armen sich erbarmen. — Henisch,
904, 19; P«?fn, //, 356.
1160 Gott wil keine faule Müssiggänger haben. —
Petri , n. 842.
1161 Gott wil nicht, das wir alle wissen sollen, was
er thut. — Petri, II, 356.
1162 Gott wil sein Regiment also fuhren, dass jhm
niemand sol einreden. — Petri, li, 356.
1163 Gott wil sein Wort unveracht*t vnd vngemei-
stert haben. — Petri. i, 54.
1164 Gott wil vnd kan allen helffen. — Petri. n. 356.
1165 Gott wil vns sich behaglich machen.
„Welche Gott vnter vns darzu gebrauchen wil, dass
sie sollen eine Zier sejrn in seinem himmlischen Saal,
die nimpt Gott hin erstlich in dieser Welt, behawet
vnd behobelt sie durch das Creutz... Daran sollen wir
godencken md diess betrachten, wenn Gott mit seinem
Hammer beginnet an tus zu picken, dass wir denn
gedenckcn: Nun wil ms Gott sich behAglich machen,
wie das Sprichwort lautet." (Chemnitius, II, 328.;
1166 Gott will das Hertz aRein haben, sonst nichts.
— Henisch. 1710. 43.
1167 Gott will ein rein hertz haben. — Henisch, i7io, 18;
Petri, /, 54.
4
61
Gott
Gott
53
1168 Gott will gebeten sein, so gibt er Brot nnd
Wein.
Fr».: Dien veust bien qne Ton le prie. (Leroux, I, 11.^
1169 Gott will im Lebensbuch den Ta^ nicht lesen,
an welchem ich nicht sein und auch nicht
mein gewesen. — lleri:, 40.
1170 Gott will kein geborgtes, er will ein geschenk-
tes Herz.
Die Baasen: Gott borgt Ton keinem, aber er IftBSt
sich schenken. (Altntann VI, 414. J
1171 Gott will keinen gleichen haben. — HenUch,
1707, 17; Petri, II, 356.
1172 Gott will nicht alles geben bald, das man im
beten nicht erkalt. — i/«nüch, 3S9. 87.
1173 Gott will nicht, das man mit einem esel vnnd
ochsen zugleich pflügen soll. — Lehmann, 868, 18.
1174 Gott will nicht mehr als man thun kann. —
Sprichwörtcrschatz , 185.
Frz.: Diea ne veat plas qu'on ne peut. (Krittinger, 285 ^.j
1175 Gott will nicht vnser schuler, sondern vnser
Doctor sein. — HenUch, 72», 26; Petri, II, 856.
1176 Gott will vnveracht sein. — Henisch, 1704, i»;
Petri, II. 356.
Lat.: Nomen inTiolabile. (Stybold, 394.;
1177 Gott wirbt vmb vns, nicht wir vmb jhn. —
Henisch, 1715, 59.
1178 Gott wird allen Waldbrüdem ebenso viel zu
lohn geben, als andern müssiggengem. —
Pelri, II, 356.
Die frommen Mttssigg&nger sollen demnach vor den
profanen gar nichts Toraashaben?
1179 Gott wird alles richten. — Petri, II, 356.
1180 Gott wird dir seine Gnade nicht mit Lölfeln
einmusen. — Sutor, ais.
1181 Gott wird durch nichts erkandt, ohne durch
gott. — llenitch, 1711, 11.
1182 Gott wird schon Sünden vergeben müssen, wenn
der Himmel nicht leer bleiben soll. (We^tf.)
1183 Gott wird's schon machen.
1184 Gott wirfft alle gottlosen au£f Erden wegk wie
aufigepauschete Schlacken. — iienisch, i696, 57;
PetH^ II. 355.
1186 Gott wirft keine Geldbörsen vom Himmel.
1186 Gott wirft keinem seine Wohlthaten vor.
Dan,: Gud alting bedrer og intet beder. (Prov. dan., 2hl.)
1187 Gott wohnet an andern orthen auch, der hilffi
jedem frommen forth. — Lehmann, 689, 3i.
1188 Gott wohnt hoch und der Kaiser weit
Klage der Bussen , durch die Willktlr der Goavemeare
and der Verwaltung herrorgerufen, worttber noch Smm*
im Jahre 1805 schreibt: „Die Milit&rgewalt behandelt die
Munioipalpersonen der kleinen Stidte , auch wol der
grossem mit einer solchen Härte und erniedrigenden
Hoheit, dass alles Ehrgefühl getOdtet nnd alle Becht-
liohkeit erstickt wird. Mancher GouTemeur und nach
ihm mancher Stadtpfleger ist mit allen Kniffen der Chi-
cane der Schrecken seines Bezirks, sumal in entferntem
Gegenden; nnd die Unbestimmtheit der Gesetze l&sst
der Bosheit eine lange Hand.'* Daher entstand das
obige Sprichwort, das Übrigens, wie Jahn bemerkt, auf
jeden Staat passt, dessen Begierung nicht mit mensch»
lieber Allgegenwart durch alle Abtheilnngen hinunter
and hinauf wirkt. Auch die Polen und noch einige
andere Völker wissen ein Lied daTon su singen.
Poln.: Bog wysoko, car* dalcko. (Wurzbach I, 227.^
1189 Gott wohnt nicht in Palästen, er wohnt in
kleinen Ncstcn.
Frs.: £n petit lieu (hötel) a Dieux grant part. — En
peiite maison a Diex grant poroion. (Leroux, /> 13.^
1190 Gott woll' es nimmermehr, dass aus dem fiauer
werd* ein Herr. (Ruth.)
1191 Gott wolle uns behüten, dass wir nicht wer-
den Juten.
Sagen nach dem Autland (1864, 8. 385) die Schleswig-
Holsteiner heute noch.
1192 Gott zahlet Lieb mit Trew. — Henwcfc, mi, 66;
Petri, II, 356.
1193 Gott zählt einem die Bissen nicht in den Mund.
Die Bussen: Wem Gott das Mehl gibt, dem gibt er
CS angewogen. fAltmann VI, 476.)
1194 Gott zahlt nicht jeden Samstag aus.
1195 Gott zahlt nicht nach Stunden, sondern nach
Herzschlägen.
1196 Gott zahlt zuweilen nicht alle Wochen, son-
dern auf einmal aus. — Sprichwörtertchatz, 218;
Winckler. III. 92.
lt.: Dio non paga in sabbato. (Fatsaglia, 260, 13.) — Do-
meneddio non paga sempre 11 sabbato.
1197 Gott zeucht einen Himmel vber den Ehestand
her. — Petri. II, 356 ; Henisch, 800, 48.
1198 Gott zieht die Unwilligen nicht mit Haaren
gen Himmel. — Sutor, 2i3.
1199 Gott zum Freund, den Teufel zum Feind.
1200 Gott zum Freund, die. Welt zum Feind.
1201 Gott zum freund haben, ist tröstlicher, denn
aller Welt freundschafft haben, — Petri, I, u.
1202 Gott zürnet unserer Bitten nicht.
Lat.: Flectitur iratus voce rogante Dens. (Seybold, ISS.)
1203 Gott zuschmeisst (zerwirft) grosse topfe* vnd
auss den scherben macht er newe. — Henisch,
1715, 69; Petri, II, S.-S6; Schottcl, 1142».
') Wie alexandrinlsche und napoleonisch« Weltreiche.
1204 Gottes Allmacht ist (bleibt) allezeit ausgenom-
men. — Pistor., IX, 55; Hertius. III, i; Hiüebrand,
43, 57; Eisenhart, 420; Simrock, li2: Sailer, 257; Graf,
S89, 544; Eiselein, 152; Sprichvßrterschatz, 62.
Bei Verträgen , Pachtungen, I^Anfen n. dgl. bedient
sich dessen der durch ausserordentliche Unglftoksf&lle
ausser Stand Gesetste, seine Verbindlichkeiten au er->
fallen. Auch bei Verlusten und ünglQcksfUIen solcher
Art, die niemand mit menschlicher Klugheit und Vor-
sicht Toraussubereclmen im Stande ist, findet e« seine
Anwendung.
1205 Gottes anblick zubricht aller Menschen Macht.
— Petri, II, 842.
1206 Gottes Arme reichen weit.
1207 Gottes armut ein Säcklin fiolL — Gruter, lll, is;
Lehmann, //,288. 78.
1208 Gottes Arzenei macht vom Tode frei. — Pari'
miakon, 208.
1209 Gottes Aiige schläft nicht.
Ebenso die Illyrer und Walachen. Die Cseohen sasen:
Die ganze Welt ist Gottes Auge. Die Kroaten : Gott
sitzt hoch , aber er sieht weit. Die Bussen : Der Himmel
hat viele Bitsen, wodurch Gott sehen kann. Die He-
briler : Dem Himmel ist alles offenbar. (Heinsberg II, 10.^
Dagegen die Bussen : Auch der liebe Gott schlift zu-
weUen. (Altmann VI, 490.;
1210 Gottes Barmhertzigkeit ist grösser denn vnser
Vnglück. — Petri. 1,46.
Engl.: God giTeth bis wrath by weight, bat hie mercy
without meaeure. (Bohn II, 362.;
1211 Gottes barmhertzigkeit ist so gross als er selbst
ist. — Petri, n, 352.
Engl. : Not God aboTc geto aU men*s loTe. (Bohn II, 98.;
1212 Gottes barmhertzigkeit vnd der bauren schalck-
heit seind vnerforschlich. — Lehmann, 586. 12.
1213 Gottes Barmherzigkeit, der Pfaffen Gierigkeit
und der Bauern Sdialkheit spricht niemand aus,
bei meinem Eid. — Oxriosa, X, 572; Eisetein, 506.
1214 Gottes Befehl macht das Hertz fest vnd ge-
wiss. — Petri, I, 48.
1215 Gottes Besen fegt rein.
Auch russisch AUmann VI, 498.
1216 Gottes Brot verschmähe nicht und war* es
auch in Essig getaucht (geweicht). — Körte, 2381;
Simrock . 3975 ; An^eiscnkalender 1865.
Denn, sagt der EngUnder: Gott nimmt dem die Speise,
der seinen Trank nicht mag. Der Litauer: Mit Gott
kann man nicht streiten. Und ein afrikanisches Sprich-
wort bemerkt: Wer mit Gewalt erlangen will, was der
Herr ihm nicht geben will , der wird's nicht bekommen.
(Reinsberg II, 11.)
1217 Gottes ßrünnlein hat Wassers die Fülle. —
Ps. 65, 10; Fabricius, 41.
1218 Gottes bund noch nie verschwund. — Henisch,
558 , 19.
1219 Gottes Diener verachten, ist, Gott selbst ver-
achten. — Petri. II. K2.
1220 Gottes Feind, der Welt Freund. — Jac 4,4.
1221 Gottes Fleisch hat kein Salz von nöthen. —
Wiackler. XVHI. 58; SprichwOrterschatz , 142.
1222 Gottes Freund, der Pfaffen Feind. — Körte, 2389;
Körte ^. 2955; Vcneden, 175; Bohn 1, 150; Eisclcin, 255;
Simrock, 3984; Braun, I, 957.
53
Gott
Gott
54
Wahlspruoh des Henoga Christian von Braunsohweig,
der im DreisBigjfthrigeii Kriege die Sache der Eyangeli-
echen gegen das Fapstthum rerfocht.
12J3 Gottes Freund, der Welt Feind. — Schulte. 288;
Simrock, JW3; Tappiu$, 99'.
1234 Gottes freund ynd aller Menschen feind. —
AgricolaI,A: Taj)|niw, 99»; Franck, II. 88'»; IlenUch.
1691, 33; Lehmann. 11. SSI, 1«1; Petri, U, 7; Laiendorf
a.u.
WaUsprach des Grafeo Eberhard der Oreiner von
WOrtemberg im U. Jahrhundert. Grondsats tyranni-
scher Geimthaber, die Agricola a. a. 0. „leutftresser"
EiUl.: Gods Triend, al der vereld iTiiand. (Harrebomie,
I, 243.;
1225 Gottes Fügen mein Vergnügen. — A'ofc/, Kori-
wfldeuuche Skizzen, II, 314.
Ein westfftlisoher Fensterspmoh. (8. Leiden.)
1226 Gottes foss tünget besser, denn Stro vnd Mist.
— Hem$ch. 1S34, 8; Peiri. II, 852.
Man wird aber doch gut thun, Stroh und Mist nicht
aanz wegsnlassen.
1227 Gottes Fussstapffen triefen von fett. — Pein,
U. 352.
1228 Gottes gab nimbt auch im Tode nicht ab. —
Henitch. 1692, 25; Petri. II, 352.
1229 Gottes gab soll man zu keiner zeit verschla-
gen mit vndanckbarkeit — llenuck, 1S28, 34.
1230 Gottes Gab wird nicht durch Geld erlanget —
Petri, II. ZiJ.
1231 Gottes Gaben machen sicher vnd faul. — He-
nitch. 1888, 23; Petri, II, 352.
1232 Gottes Gaben soll man massig gemessen.
Söhm.: ua dar boii, stridmi poÜJ. (Öelakottky , 394.;
Foln,: DaIciBög darjr, uijwi^ miary. (Celakoviky, 294.;
1233 Gottes Gebote sind eiserne Ketten, so lange
man ihn furchtet, goldene, wenn man ihn Uebt.
1234 Gottes geist vnd ein böss gewissen wohnen
nicht beysammen. — Henitdi. 1605, 81 ; Petri. i . 49.
1235 Gottes genad erfüllet die weit — Gnaer. /, 45;
Henvich. 1692, 66; Petri. II, 353; Saiter, 219 ; Eitelein. 254.
Soll.: Wat duurt eeuwigUJki Wat anders dan de genade
Gods. (Jfarrebonue , /, 345.;
1236 Gottes gericht seindt verborgen vnd wunder-
lich. — llenüch. 1692, 48; Petn. I. 49.
1237 Gottes Gewalt und ehehafte Noth sind vor-
behalten. — Graf. 389, 554.*
n Jedoch ist Gottesgewaldt mndt ehehaffte nott vor-
behaln"*. (Kotkintf, Landbuek von Schtogt . Zürich I8b0.)
Beide Sprichwörter handeln Ton dem Nothstande, in
welchem Handlangen erlaubt sind, die das Ghesets für den
gewöhnliehen Lauf der Dinge verbietet, aber gerade
Ton den Fallen, die im Gesets nicht als Nothstand
beseiohnet sein kAnnan, weil der Mensch in Lagen kom-
men kann, die kein Gesetsgeber Toraussusehen vermag.
Jeder mit unwiderstehbarer Gewalt herbeigeführte, die
Bechte des einaelnen geflihrdende Nothstand wird hier
durch „Gottes Gewalt** beseiohnet. Ehehafte Noth ist
aber dann vorhanden, wenn Jemand in entschuldbarer
Weise an der Wahrung seiner Bechte gehindert ist.
1238 Gottes Gewölbe stehet fest und hat doch keine
Balken. — Stmrocfc, 8889.
1239 Gottes Glück bedarflf man wol. — Pein, ii. 352;
Ikmsth. 230, 51.
1240 Gottes Gnad kann niemand erben. — Petn. //, 353.
1241 Gottes Gnad' und Menschenfleiss machen aus
einem Trabanten einen Gommandanten. —
Partmiakon. 397.
1242 Gottes Gnad* und Treu sind alle Morgen neu.
Fn.: Bon est Dien qui partout aide. (Leroux, I, 13.;
A. : D' hora in hon, le cose Dio migliora. (PattagUa, 90, 10.;
1243 Gottes gnad vberwigt allzeit seinen zom. —
Hmüch, 1693, 48; fVrri, /, 49.
1244 Gottes gnad vberwigt weit alle Sund. — Ue-
iiüßA,1692, 68.
1245 Gottes gnad vnd gunst kompt durch Christ
vmbsunst — Batitch. 1692, 18; Petn. I. 49.
1246 Gottes Gnad vnd Krafift allein machet vns von
Sünden rein. — Petn, i. 49.
1247 Gottes gruss ist im anfang grewlich, am end
tröstlicll. — Henitch. 1693. 11; Petn. I, 49.
1248 Gottes gunst gehet för aller Welt gunst. —
HerberQer, H, 125.
1249 Gottes Gunst, gute Kunst, wahrer Mund, Leib
gesund, frommes Herz sind das Beste aller-
wärtS. — Hertt. 68.
1250 Gottes Gut' und Treu ist alle Morgen neu. —
Sprichviörl er schätz , 89; Reintberg U, 6.
Engl.: God is where he was. (Qaal, 802.;
1251 Gottes Güte gibt allein Segen, Wachsthum und
Gedeihen. — SpnäoßCrtenchatz , iii.
1252 Gottes Güte ist 1[>e8ser denn das Leben. —
Petn. II. 353.
1253 Gottes Güte macht allein reich.— Hmwcfc, 1698, 2i ;
Petn. n. 353.
1254 Gottes Hand greift nie zu spät.
lt.: Mai ginnsero tardi le grazie divine. (PattogUOy
346, 4.;
1255 Gottes Hand ist immer offen und immer voll.
— Sailer. 219; Spnchvörlertchutz , 85.
üng.: Mikor ax Isten nyulat teremtett, abokorrülis gon-
doskodott.
1256 Gottes Hand ist mein Pfand. — Parömiakon, 3174.
1257 Gottes Hand ist vnverkürtzt — Hcnisck. 1698,45;
Pein, n, 353.
1258 Gottes Hand knüpft 's Eheband.
1259 Gottes Hand zu helflFen hat kein Ziel, wie gross
auch sei der Schade. — Petn, /, 49.
1260 Gottes Handwerck ist, auss Bettlern Herrn zu
machen. — Henitch, 1693, 52; Pein. III. 353.
1261 Gottes Hauss — ein Bethauss. — Petn. I. 49.
1262 Gottes Heil ist mein Erbtheil. -^ Hertz, 73.
1263 Gottes Herberg in der Welt ist beym helff dir
Gott, der von jederman verlassen ist. — Leh-
mann. 43, 11.
1264 Gottes huld, dess gewissens vnschuld vnd Christ-
liche (oder: des Mannes) gedult seindt die
drey besten stuck in disem Leben. — Henitch,
1409,38.
1265 Gottes hülff am nechsten ist, da die noth am
grossesten ist. — Henitch, 1694, 12.
1266 Gottes hülff ist gericht auff Witwen vnd Way-
sen. — Petn. //, 853.
1267 Gottes hülff wirdt wol auffgeschoben, aber
nicht auffgehoben. — Henitch. 1694, lO; Petn, H, 842.
1268 Gottes Hülfistündlein kompt langsam, aber
früe wol vnd gewünschet. ~ Petri. 1,49.
1269 Gottes Kirch' und Schar bleibt immerdar.
1270 Gottes Küchen ist so weit vnd gross als die
Welt ist. — Lehmann, m. 9.
1271 Gottes Lieb' und saure Linsen schmecken gut.
1272 Gottes Lohn, der Welt Habedank, wer die
zwei wohl behalten kann, den richtet wohl
sein Ackergang (Ackerbau).
1273 Gottes Macht ist mein Kraffl. — Petn. l. 50.*
Dan.: Den almngtige hielper de afmiegtige. — Guds almagt
lüelper vorer afmagt. Naar menneskelig hielp slipper,
begjmder Guds. (Prov, dan., 3ib.)
1274 Gottes macht vnd gewalt gehet allezeit inn der
grossesten Schwachheit zu. — Henitch, 1692, 58,
1275 Gottes Mühle geht (mahlt) langsam, aber sie
mahlt fein. — Winckler. XI, 35; Bahn I. 50; Braun.
/ , 947 ; Günther, 70; Körte, 2356 ; Simrock , 3918 ; Märcker,
Dat alte und neue Rom (Berlin 1865), S. 10; Lohrengel,
I, 329.
1276 Gottes Mühle steht oft lange stille. — Sim-
rock , 3919.
Gott ist nicht eilig, aber eingedenk (er vergisst nichts).
(Reintberg II, 13.;
Frt. : Dien souffrist mont. (Leroux, I, 11.;
1277 Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich
klein. — Steiger, 212; Eitelein. 249; Reintberg 11.13.
Hoü.: Grods molens malen vroeg en laat. (Harrebomi;
I, 243.;
Lat.: 8ero Jupiter diphtheram inspexit. (EiteMn, 249;
Haiuety, 221.; — Sero molunt deonun molaa. (Bi m t i g r
II, 3093; Eitelein, 249; FatelUu, tSt; Btmt^, ttll
Philippi, II, 179; Seybold, 858; Tafptm, «6«; im
gand, 22.)
1278 Gottes nam ist mein kraflt. — Hw ri i ci , Wß,
1279 Gottes Name ist viler schalckheit Beoicst -
Henitch. 1697, 87; Petn. Ilj SU.
4»
55
Gott
Gott
56
1280 Gottes Name mnss eich zu allen Anfängen
brauchen lassen. — Eiselein . iU ; Simrock, 4009.
Aoch die pApvtlichen Bannbullen und Interdiote fingen
an „Im Namen CK)tteB" ; und riele« andere fingt jetzt
noch damit an, das dem Nomen Oottes nicht zu beson-
derer £hre gereicht.
Soll. : GodB naam te nemen in den mond , pa«t alle plaati
noch allen stond. (Harrtbomie, /, 243.J
1281 Gottes Nichts ist mehr denn aller Menschen
Ichts. — Vftri. II, 842; Hmisch, 1697, 88.
Span.: Mas puede Dios ayndar qne Telar ni madrugar.
(Cahier, 3310.;
1282 Gottes Rath schlefft nicht. — Peiri,n,ai', Sai-
ler. 216.
1283 Gottes Rechnung fehlt nicht. — 5mi<?r,2i7; Sim-
rock , 8911 ; SpriäivÖTtenchatt , 38.
1284 Gottes rechnung sind anders denn Menschen
rechnung. — Peiri, n, 353.
1285 Gottes Recht ist nicht vernehmbar. — Graf,
6, 113.
Das (ideale) Recht kann sich nie vollst&ndig Terwirk-
lichen ; es mnss sich auf die greifbare Aussenwelt be-
■ohr&nken und das innere sittliche Q«biet einem hohem
Bichter tiberlaasen.
1286 Gottes Reim ist: Allein mein, oder lass es
gar sein. — ' Herberger, I, 550.
1287 Gottes Schalk, aller Welt Schalk. — Sot-
ler, 220.
1288 Gottes Schwert ist immer scharf.
1289 Gottes Segen bleib bei diesem Haus und bei
allen, die da gehen ein und aus. — Berti, is.
Inschrift an einem Hause.
1290 Gottes Segen bringt alles. — lehtnann, //, 238, 79;
Gruler, III. 45; Sprichwort ersehnt z , 108.
1291 Gottes Segen is sowol in Water as in Win. —
Ilauakclender , /.
1292 Gottes Segen ist der beste Hausswirth. —
Coler, 238*; Nass. Schulblatt, XIV, 5.
1293 Gottes Segen macht reich ohne mühe. — Petri,
II, 854.
1294 Gottes segen nehrt vnd nit die arbeit. — £>«&-
mann, 39,49.
1295 Gottes segen nicht kompt, da geitz gelt zur
Ehe nimpt. — llenisch, 14A8,47.
1296 Gottes Seigen (Segen) macht reich, sagte der
Holzhacker, aber Holzsägen macht müde
Arme. (Oberlausitz.J
1297 Gottes Seiger leufft langsam. — Petri, u, 354.
1298 Gottes Sichel mähet scharf. — AUmann Vi, 407.
1299 Gottes sind die Ampt, dess Teuffels sind ge-
meiniglich die Personen, die darin sind.
1300 Gottes Sprache ist hebräisch.
Wenn man sie am Ende des Lebens rflckwftrts liest,
dann versteht man sie : „ Unser Herr hat eine hebrftisohe
Sprache, endlich erkennt man erst seinen Bath und
Willen.'* (Lutker's Tischreden, 7, 74».;
1301 Gottes Strafe geht auf -wollenen Füssen und
schlägt mit eisernen Händen.
1302 Gottes Tafel ist immer gedeckt. — Sprichwörter-
garten , 192.
Die Bussen: Gott hat mehr Brot als für Hungrige.
(AUmann VI, 401.;
1303 Gottes Thorheit weiser ist, denn weiser Men-
schen List. — Petri , I, 50.
„Gottes Narrheit ist weiser denn die Menschen.*'
(Luther' $ Werke, III, 220».;
1304 Gottes Uhr zeigt immer die rechte Stunde. —
Alttnann VI, 400.
1305 Gottes und des Grossfürsten Wille müssen un-
veränderlich bestehen. — Sprichu!örtcT$chatz,Ui
Berckenmcyer , 378.
1306 Gottes vnd der Menschen Weissheit können
sich nicht in einem Hause vertragen. — Leh-
mann, 680.
1307 Gottes vnd guter Leut tröst ich mich allezeit.
1308 Gottes vhr geht gewiss vnnd feiet nicht. —
Lehmann , 920 . 2.'i.
1309 Gottes vorsehen muss geschehen. — llenisch,
1715. 3; Ihtri, U, 354.
1310 Gottes Wahrheit lässt niemand sinken und
zappeln. — LtUher's Werke, I, 580*.
1311 Gottes Wege sind oft schlecht gedielt
„Die Wege sind oft sohlecht gedielt, die Ck>tt mit
uns zu gehen pflegt," (Stoppe, i7i.)
1312 Gottes Weisheit geht über allen Menschenwitz.
Die Bussen: Gottes Weisheit geht tlber des Zaren
List. (AUmann VI, 399.;
1313 Gottes Weisheit und der Menschen Thorheit
regieren die Welt. — Körte, 2392 u. 2958; Kirch-
hofer, 130; Heinsberg 11,14; Simrock, 6985*.
1314 Gottes werck hat grund vnd bestand. — Fe-
nisch, 330, 60.
1315 Gottes werck sind verborgen. — PetH,Il,3n.
1316 Gottes werck wollen geglaubt, nicht gefor-
schet sein. — HenisOi, 1634, 28; Petri, I, 51.
1317 Gottes Werke lehren seine Kunst. — Opel, 895.
1318 Gottes will geschehe, es thu' vns wol oder wehe.
— Petn, II, 854; Henitch, 1700, 39.
1319 Gottes will ist der beste. — ffenwcfc, 1700, 37;
Petn, II, 854.
1320 Gottes will ist Gottes ehre. — Uenisch, 1700, 88;
Petri. II, 354.
1321 Gottes will muss geschehen. — Henisch, 1700, 40.
1322 Gottes Wille geleitet zu Rath und That
Denkspruoh Herzog Albrecht's lY. Ton Baiem.
1823 Gottes wille hat kein warumb. — Agricola /, 723;
Lehmann, II, 231, 163; Petri, II, 354; Schottel, 1140^ ;
Blum, 40; ITdrre, 2384; Körte *,iS86; Simrodi, 8905; Ha-
mann, //. Pred., II, 81; Braun, I, 987; Eisdein, 643.
Er braucht niemand von seiner Weltregierung Bechen-
Schaft zu geben. Die Bussen sagen : Gottes Wille leidet
keinen Gegenwillen. (AUmann VI, 401J
Dan. : Guds vlllle lider intet hvorfor. (Prov. dan. , 260.^
1324 Gottes Wille ist nicht ungewiss wie ein Wet-
terglas.
1325 Gottes Wille muss geschehen, mag's regnen
oder schneen. — Petri. II. m.
Mhd. : Gotes Wille ie geschach. (Livl. Chron.) (Zingerle, 195.;
1326 Gottes Wille sei mein Ziel. — Simrock, 890«;
Hertz, 8.
Inschrift an einem Hause in Niedersaohaen.
1327 Gottes Willen muss man im Busen und unter
dem linken Zitzen suchen. — Luther's Werke, 324*.
1328 Gottes wort bleibt ewig, vnd wer sich mit
dem glauben dran hengt, der bleibt auch ewig.
— Henisch, 1701,29.
1329 Gt)tte8 Wort bleibt in Ewigkeit. — 1 Petr. 1, 25;
Schulze, 289.
Afhd.: Nieman doch gerelschen mao gotes wort unt liebten
tac. (Freidank.) (SchuUe, 289.;
Lat. : Verbum autem domini manet in aeternum. (SchuUe,
289.;
1330 Gottes wort bleibt nicht ohn tugent. — He-
nisch, 1701, 31 ; Petri, II, 854.
1331 Gottes Wort das bleibt in Ewigkeit, wers
gleich dem Babst vnd Teuflfel leid. — Petri, 1, 51.
1332 Gottes Wort das mustu han, so du wilt wer-
den ein frommer Mann. — Petri, I, 51.
1333 Gottes Wort durch die (Kirchen-)Väter wollen
aussiegen, heisst Milch durch 'nen Kolsack
seigen. — Petri, II, 842; Körte, 2396 u. 2965.
1334 Gottes Wort, eigen gewissen vnnd alle Yer-
nunift helt Sund für Sund, Schand für Schand.
— Petri, U, 354.
1335 Gottes wort erweckt allzeit gefahr vnd feindt-
schafit. — Henisch, 1701, 34; Petri. I, 51.
1336 Gottes wort gibt saflFt vnd krafft ins hertz. —
Henisdi, 1701, 35.
„Es macht einen betrübten frölich, einen Todten
lebendig, einen Sttnder heiUg, einen verzagten muthig,
einen armen reich auff hoffnung.« (Pf tri, /, 51.;
1337 Gottes wort ist allzeit gottes w^ort, vnd ob es
schon der Teuflfel redet. — Henisch. 1701, 39.
1338 Gottes Wort ist an keinen Ort der Welt, an
keine Religion, an keine Kirch' oder Can-
zel und an keinen Herr Hansen gebunden. —
Opel, 393.
1339 Gottes Wort ist Arznei für die Seele.
im
67
Gott
Gott
58
1340 Gottes wort ist das besste Seit^nspiel." — Petri,
II, 3M. Henisch, 1701, 45: Sailer , 227.
1341 Gottes wort ist dem gottlosen ein grewel. —
llenisck , noi , 43.
1342 Gottes Wort ist der Armen Hort, sagte der
Jnnge, und stahl eine Bibel.
FMt bachst&blich hat sich das Wort im December
1664 in Berlin, unsere Zeit and Zast&nde charakteri-
sirend, beititigt, wo ein armer Knabe eine Bibel stahl,
die er in der Sobole bratichte. (Vgl. Brtalauer Zeitung,
18«4, Nr. 601, S. 3418.)
1343 Gottes, wort ist der armen krafft. — UenUch,
1701, 41.
1344 Gottes wort ist der beste rhat geb. — Lehmann,
&»8. 76.
1345 Gottes Wort ist die beste Würtz. -- Petri,
71.354.
1346 Gottes Wort ist ein starker Hort.
Die Russen: Oottes Gedanken gehen ttber Zarenworte.
(Altmamn VI, 488.;
1347 Gottes wort ist freundtlioh den frommen. —
Henisch, 1701,43.
1348 Gottes wort ist Herr vber alle Herren. — lie-
nisih. 1701, 44; Petn, II, 354.
1349 Gottes Wort ist ihm nicht selbst zuwider. —
Opel. 395.
1350 Gottes wort ist vnser Heiligthamb. — iienUck,
1701,46.
1351 Gottes Wort kömmt in Schwung, seggt de
Diwel, on schmött siner Grossmutter de Bibel
an e Kopp. — Früchbier*, 1357.
1352 Gottes wort l&st sich durch vernunflft nicht
verfechten. — Lehmann, 797, 18.
Wenigstens nicht alles Ton dem, was fttr Gottes
Wort ausgegeben wird.
1353 Gottes wort macht klug, Menschen Lehr macht
zu Narren. — HenUch , i7oi , so.
1354 Gottes Wort, mein Hort; Christi Blut, mein
Erbgut •
1355 Gottes wort nim wegk vnd reum es hin, vnd
sihe, was ich und du dann bin. — llenUch,
1701 , 52.
1356 Gottes wort treugt nicht — Uenisch,noi,Si;
Sprichieötienchati. 226; Simrock, 8963.
1357 Gottes Wort und Luther*s Lehr' , die vergehen
nimmermehr. — s<^vlze, 289.
Inschrift am Lutherhause so Eisleben.
Dan.: Gnds ord blirer erindelig. (Prot, dan., 260.^
1358 Gottes Wort vnd Luthers Lehr vergehen nim-
mermehr vnd wenns leid allen Ketzern wer.
— I'rtri, I, 52.
1359 Gottes wort wer nicht schwer, wenn der eigen-
nutz nicht wer. — HenUch, 830, 80; Petn, 11, 854;
Simrock. 1934; Lohrengel, I, 380.
Laf.: Non tarn difficilis saora soriptura est, velnt illam
sp« lacri et landis theologi faciunt. (Binder II, 2244;
Seybold, m.)
1360 Gottes Wort w411 allein s«n oder gar nichts
sein. — Petri, I, 5».
1361 Gottes Wort wird man bald vberdrüssig, wenn
aber Ketzerey kompt, so ist jederman willig
vnd sparet keine Vnkosten. — Petri , /, si.
1362 Gottes Wunder erben nicht. — Ewcfcin, 254; Sim-
Tods., 3943; Körte. 2360; ßratfi», /, 934; Petn. II, 355
1363 Gottes Wunder sterben nicht
Die Wunder, die er je gethan hat, thut er heute
noch. Die Bossen: Gott thut auch heute noch Wunder.
1364 Gottes Wurf kommt eher, als man das Anker
Hebtet
Wenn sich etwas wider Erwarten ereignet. Von den
Schiffern entlehnt, die oft, wenn sie die Anker gelichtet
haben, um in die Hafen su laufen, Tom Winde auf die
hohe See getrieben werden.
1365 Gottes Zeiger geht langsam, aber richtig. —
SittUr, 216; Sprichteörterschatz , 321; Heinsberg II, 11;
StmnKk, 3910.
1366 Gottes Zorn geht durch Buss' (Gebet) verlor'n.
Xof. .' Per miserere mel toUitor ira Deo. (Seyöold , 4'il.)
1367 Guttes Zorn soll man niemand wünschen. —
Luthers Werke . Vlll, 274.
1368 Gott's Kreuzburg, Heil'genbeil, Zinlen und
Mehlsack — sind vier grosse Seestädte, blos
dass ihnen das Wasser lehlt — Frischbier ', 1341,
Wird einlenkend zur Ergftntung des Fluchs : Gott*«
Kreuxdonnerwetter, gebraucht.
13G9 Guot giet iäm wuol de Kau un ok 'et Friäten,
oawwer nitt 'et Strick dertau. (Iserlohn.) —
Woeste. 71, 145.
1370 H&b Gott vor Auga, ond *s Brot im Sack ond
de Choch vor em Ofaloch. — Toblcr, 248.
1371 Hab Gottes wort in guter Hut, auch vnterm
Creutz sey wolgemuth. ~ Henisch, 622, 68.
1372 Halt fest an deinem gott, der wendt dir alle
noth. — Henisch. 1709, 56.
1373 Hat dir Gott Birnen beschert, so hat der
Teufel was zu .stehlen.
1374 Hat dir Gott einen Dieb beschert, so magst
du einen Dieb behalten.
Soll ein Wort Luther'* sein. (Vgl. Bedenken einiger
Thtolo^en bei Saevtorius eoiii heiliuen Ehestände , 1551,
Bl, 247 u. 251.)
1375 Hat mirs Gott beschert, sonimbt St Peter nit
— Henisch. 304, 11; Gruter , l , il ; Guttcnstein , 1 , 2 ;
Eycring, l.ns: //, 693; Goal, 784; Sailer. 2i9: Eise-
fem, 252; Sprichwörterschatz . UJ : Körte, 23lb: Braun,
I, 911; Simrock, 3885; Heinsberg II, 3.
k „Zu der Zeit als man merkte, das Bannwort von Born
sei auch nur ein Wort, kam das obige Sprüchlein auf.'*
1376 Hat's nicht von Gott den Anfang, so geht's
den Krebsganff. — Sailer, 383.
1377 Helf Gott bricht keinem den Sack. — Sim-
rock, 3871.
1378 Helf uns Gott von Sünden, vom Gelde kom-
men wir so.
1379 HelflF vns Gott, so ist vns geholffen. — Gruter,
HI, 49 ; Lehmann , //, 264 , 35.
1380 Help God is göd; lang to vom Tod.— Deecke, 8.
1381 Help Godt vth Noth, Affgunst ys groth. —
Petri, //, 381.
1382 Help Gott alltidl Lang to mit Flit. — Diermis-
sen, 79; Deecke, 8.
Kurzes Tischgebet
1383 Help Gott in Gnaden, hie wu:d ök Sepe ge-
saden. — Simrock , 4003 ; Braun, /, 965; Körte, 2391;
hochdettttch bei Beinsberg II, 72.
1384 Help Gott, säd(de) Jung, dör hangt ^ he np de
Pier ', dat de Damp ut'n Nora stow't '. (Ostfries.)
— Frommann, VI, 282, 683 ; Goldschmidt, 54 ; Hoefer, 559.
>) Haut, sohlJtgt. >) Pferde. *) Arsch stob.
1385 Hette Gott das Widerkommen nicht gegeben,
so were das Scheiden ein arm Leben. — Leh-
mann, II, 265, 38; Gruter, III, 49.
1386 Hilffl gott mit gnad, das glück kompt drat
— Henisch, 1710, 87; Petri. //, 881.
1387 Hilfil Gott nicht, so hilflPt kein Heylig vnnd
kein Freundt — Lehmann, 375, I8.
1388 Hilfft gott, so hats nicht not — Henisch. 1710, 38;
Petri, H, 381.
1389 Hilft Gott nicht zu jeder Frist, so hilft er
doch, wenn's nöthig ist.
1390 Hilft uns Gott, so geht es wohl. — Goal. 779.
1391 Huy wolan, Gott gabs, Gott nambs, verlieret
man die Schuhe, so behelt man doch die
Füss. — Lehmann, //, 267, 83; Gruter, HI, 50.
1392 I Gotts Namen, is nid g'schwore. (Luzem.)
1393 X sau slä Gott 'n Deuwel dot! reip üelen-
speigel, do em de Boxen platze. (Lüneburg.)
— Hoefer, 1094.
1394 Ich bin got einn tod schuldig, den zal ich ym
wann er wil. — Franc*, //, 56''; Lehmann, 11, 377, 17;
Sailer, 872.
1395 Ich lobe Gott und lass ihn walten, maob' neue
Schuh' und reparir' die Alten. — l|»rte, ••
Inschrift an derThttr eiaw SohalHWefaMl-i^
pen bei Teplitz. ■.,..., *
1396 Ich will Gott in seine g<nriift mäil
haben. — Henisch, 1693, tt.
59
Gott
Gott
60
1397 Ik hül (halte) mi an Gott un an den Windel-
böm, sagte der Matrose. (S. M»it.) — Schütze,
U, 149 ; IV, 363.
1398 In Gott hoffen wend alle Straflfen. — Petn. i. 6i.
1399 In Gottes Apotheke ist die beste Heilsalbe.
Die Baasen: Gottes Pflaster helfen besser als die der
Aerate. (AUmann r/, 407.;
1400 In Gottes gewalt hab ichs gestalt, der hals ge-
fügt, das mir genügt. — Ilmisch, 1692, 56; Peiri.
II, 404.
1401 In Gottes grossen Kram seynd alle Wahren
vmb arbeit vnd fleiss feil. — Lehmann, 37, 3 ; Sim-
rock, 418. Körte, 2310; Körte^, 2851.
In demselben Sinne, dass man mit Kraft und Aus-
dauer die grössten Hindernisse und Schwierigkeiten zu
besiegen im Stande sei, sagt Bora»: Hat dooh Hercules
mit seiner Kraft den Acheron darchschwommen.
Dan, : I guds kram alt for arbeyde falt. (Prov. dan., U9.)
Lat. : Dii laboribus vendunt sua bona. (Seubold , 1090.; —
Perrupit Aoheronta Hercoleu« labor. (Horat.) (Binder
//, 2560; Faaelius, 199.)
1402 In Gottes Hand, so stehet das Ziel, er hilfil
durch wenig wie durch viel. — Pein , //, 404.
1403 In Gottes Kanzelei steigt niemand. — Braun, l, 961.
1404 In Gottes Mund steht seines Dienstes grund.
— Petri, I, 61 ; Ilenisch, 707, 1.
1405 In Gottes Nahmen hebt all Vnglück au. — Petri,
II, 404; Erklär., l; Körte. 2366 u. 2928; Simrock, 4010;,
Froschm., Sii.
Schon lange ror der Beformation brauchte man dies
Wort und seine Spitze war gegen die pApstlichen Ballen
gerichtet, die sich alle mit den Worten: In nomine
Domini anfingen. Luther wendet es weit allgemeiner
'auf alle diejenigen an , welche des Teufels Werk unter
frommen Formen treiben.
1406 In Gottes Nahmen ist nicht geflucht. — Petri,
II, 404.
1407 In Gottes Namen fahen alle Bullen an, denn
der Teufel will in seinen Dienern nit schwarz
erscheinen, sondern fein weiss und rein. —
Eiselein, 254.
1408 In "Gottes Namen fahren wir, bricht der Wa-
gen, so halten wir.
1409 In Gottes namcn faren wir. — Franck , II , s^ :
Gruter, I, :.l; Petri, 11, 404.
1410 In Gottes Namen geust man im Keller Wasser
in Wein. — Uerberyer, U, 301.
1411 In Gottes namen, sagt Hempel, schlug sein
Weib braun vnd blaw. — Latendorf II, 19.
1412 In Gottes Namen, sagte der Mann, und schlug
seine Frau todt. — Hoefer, 718*.
1413 In Gottes namen schlug der Bawer seinen
Knecht todt. — Ilenisdi. 1697,41; Simrock, 4012;
Eiselein, 253; Braun, I, 960.
„Fang* nux dein falsches Werk in Gottes Namen an,
der Teufel hilft gewiss, wenn's sonst nicht fOrder
kann.« (W. JJülUr, 69.;
1414 In Gottes Namen, so beisst dich kein Schaf.
— Pistor., I, 85; Simrock, 4011.
1415 In Gottes Namen und mit einem Stück Brot
in der Tasche ist gut wandern.
Span. : Vaya oon Dios , que an pan me lleTa. (Bohn I, S61.;
1416 In Gottes Namen wird man wol getraut, aber
nicht geschieden.
1417 In Gottes Reich sind Arm und Reiche gleich.
Die Bussen: Gottes Herrenhof steht offen, aber nur
der Edelmann hat Zutritt. (Altmann V.)
1418 In Gottes Saal brennen viel Lichter. — Sjnich-
wörtergarlen, 92.
1419 In Gottes Segen quillt der Wein wie in Sanct-
Othmar's Legelein. — Nass. Schulblatt, XIV, 5.
1420 In Gottes Sprechkunst stehen keine Ausnahmen.
1421 Iss, ehr' Gott und denk' nicht an dein Haus.
Sagt der Litauer su seinem Gast.
1422 Ist man von Gott verla'n, ruft man den
Teufel an.
Soll.: Als God tegen a is, is de duirel voor n. (Barre-
bom^e , I , iiO.)
1423 Jafl God Jongen, jaft 'r uk Boksen. (Amrum.J
— Haupt, VIII, 866. 265.
Gibt Gott Jungen, so gibt er auch Hoaen.
1424 Je grösser Gottes gaben seindt, je weniger man
jhrer achtet. — Henisck, 1328, 28; Petn, II, 891,
1425 Je grösser Gottes gute ist, je grosser ist der
Welt Bossheit — Henisch, 465, 67.
1426 Je grösser vor Gott, je mehr verachtter von
der Welt. — Hetiisch, 1704, 37; Petri, I, 57.
1427 Je lieber Gott, je näher der Ruth. — Herberger,
II, 94.
Lat.: Deo carissimi, flagellis proximi. (Herberger, 11, 94.;
1428 Je mehr Gott gibt, je mehr er hat vnd be-
helt. — Ilenisch, 1708, 46; Petri, II, 894.
1429 Je mehr gott, je mehr frombkheit — Ilenisch,
1707, 12.
1430 Je mehr man auss gottes Wort holt, je mehr
man da findt. — Henisch, 1701 , 69; Körte, 2397 u. 2967.
1431 Je mehr man Gott bittet, je lieber er höret.
Ilenisch, 1705, 45.
1432 Je mehr man Gottes Wort drückt, je weiter
es läuft und zunimmt.
1433 Je mehr man gottes Wort treibt, je süsser es
schmeckt. — ilenisch, 1702, 1.
1434 Je mehr man gottes Wort verfolget, je weiter
es sich aussbreitet. — Uenisch , 1701 . 67; Petri, I, 58.
1435 Je näher Gott, je weiter von der Creatnren.
— Petri, I, 58.
1436 Jeder zimmert und hobelt sich einen Gott,
wie er ihn gern hätte. — Luther's Werke, V, 67".
1437 Kan einen Qtoii auffm boden leiden, so lass
jhn auch vor dir bleiben. — LOimann, 241, 33.
1438 Kan Gott böse Weiber leiden vnter dem Him-
mel, so lass sie auch für deiner thür vber-
gehen. — Petri, II, 413.
1439 Kere di tho godt, so kert he sick wedder tho
di un begnadet dick (dich). — Eb»torf,i.
1440 Las du Gott kochen , trage du nur Wasser zu.
— Fischer, Psalter, 204, 4.
1441 Lass«got8 wasser vber gots land laufifen. —
Franck, II, 116^; Tappius, 188»; Gruter, I,bi; Ueni$ch,
1700, 6; Petri, 11,433; Sailer, 218; Fabricius, 65; Sim-
rock, 3881; Körte, 2341; Eiselein, 255.
Wasser (s. d.) ist kein PriTÜeg fOr einselne, 6b iat
ein Gemeingut fOr alle. Als in England ein Mitglied
des Unterhauses gegen die Bewilligung des Kanalbaus
sprach and endlich fragte, wosu Gott das Land mit
80 schönen Fltlssen und B&ohen versehen habe, er-
widerte der Baumeister des Herzogs von Bridgewatez
Ton der Galerie herab : „ Dazu wol auch , das« man in
KanUen Gottes Wasser Aber Gottes Land laufen laMe."*
fWurebach II, 82.; Die HollAnder meinen, man kOnne
lange sorgen, ehe man einen Strohhalm entswei sorgt.
(Heinsberg VI, 83.;
Holt.: Gods water over Gods akker laten lopen. (Bohn
/, 319J
1442 Lass Gott in allen Dingen dein, den Anfang
und das Ende sein. — Petri, II, 438; llenitdi,
887, 33; Körte, 2300; Goal, 778.
Die Polen sagen: Wer mit Gott beginnt, mit dem
endigt Gott. (Heinsberg IJ, 1.)
Lat.: Omnibus in flebus feliciter omnia cedent, ti statuaa
finem principiomque Deum. (Gaat, 778.;
1443 Lass Gott mit dir Hausshalten. — Lehmann,
365, 2; Sailer, 265.
1444 Lass Gott rathen, der hat lang gerathen. —
Petri, II, 438; Sailer, 218.
1445 Lass Gott sorgen I
Fr:. : Lessez faire ä Dieu qui est homme d'age. (Leroux,
I, 14.;
MoU.: Laat God raden (sorgen). (Harrtbomie, t, 245.;
1446 Lass Gott walten. — Ilenisch, 1715, 32.- Petri,
II, 846.
1447 Last vnsern Herr Gott ein guten Mann seyn 1
— Gruter, III. 62; Simrock, 3882.
1448 Lett God Jungens wassen, so lett he ook Stock
wassen. — Diermisscn , 31.
liftsst Gott Jungen wachsen, so aach Stöcke.
1449 Lieber Gott, krümme unsers Herrn Buckel
nicht, damit wir gerade gehen können.
Sprichwörtlicher Stoasseu&er der Bussen; sie setzen
Toraus, dass «ie, wenn ihr Gutsherr krumm gehen
mUsste, es auch von ihnen gefordert werden wOrde. Statt
„lieber Gott*' sagt übrigens der Busse im Sprichwort
„Gottcben", wie er denn die Yerkleinerangsfoxm in
■'^r-T
61
Gott
Gott
«einen Sprichwörtern nngewöhnlieh liebt und daher
die Anidrttoke: .Ylterchen , Mtttterchen, Oeratterohen,
Freundchen u. b. w. gern anwendet,
1450 Lieber Gott, schenke mir einen Jungen, betete
der fromme Mann, und kniete neben dem
Bette seiner Fraa.
Peter Brederod frag einst jemand, dor ohne selbst
mitzuwirken , Gott am HOlfe anrief: „Ist es genug, dass
«in Ehemann, der gern Kinder hatte, vor dem Bette
•einer Frau kniet?" (Einfälle, ib.)
1451 Lieber Gott, versteck's, dass der Teufel nicht
sieht
1452 Lob' Gott für das Deine und gönn' jedem das
Seine.
1453 Main Got, däd' a Waib höt; dide käas bot,
pöst a üfatöp. (OetUTT. Sohlet.) — /V/er, 4M.
1454 Man gelebt eins gots, aber nit eins menschen.
— Franck, 11, 5*; Laiendorf II, 23; Eycring, 111, 187;
Eifelein , 854; Körle, 2S69.
9 Böhm.: ÖloTJk na jednom bohu, ale ne na jednom priteli
dostl m*. (Celakovikv^ 229.;
Lat.: Aliafacies pectoris, alia peius. (Lthmann, 338, S4;
Binder II, 113.;
1455 Man hat genug an gottes Wort, vrenn man recht
lehren will. — Henisch , no2 , 9.
1456 Man kan Gott kein Aug verkleiben. — Petri, II, 455.
1457 Man kan Gott mit stillsein vnnd schweigen
auch dienen. — amisch, 1705, 66; Braun, I, 939.
1458 Man kan Gott weder grösser noch geringer
machen. — h:iri, ii, 455.
1459 Man kann Gott belügen, aber nicht betrügen.
— Körte, 2345; Braun, I, 989; Simrock, 3902.
1460 Man kann Gott nicht entlaufen.
Laufe so Tiel du willst, sagt man in Hindostan, dir
wird doch, was Gott beschlossen hat; eine Ansicht,
die auch der TOrke in dem Spriehworte ausspricht:
Was ttott dir auf die Stime geschrieben hat, kommt
gewiss. (Reimberg II, 2.)
1461 Man kann nicht alles um Gottes willen thun.
/>«..- Poor Dieu oa pour Pargent. (L«roux, I, 15.;
1463 Man kann nicht Gott dienen und dem Mammon.
Däm^: Christus og Belial; Arken og Dagon künde ei vaere
1473 Man muss Gott mit Gott überwinden.
1474 Man muss Gott nicht aus dem Jahr laufen.
(Schtteiz.J — Kirchhof er, 336.
1475 Man muss Gott nicht in seine Rathstube stei-
gen. — Kirchhofer, 131; Steiger, 462.
Ma
skal ei tiene Gnd og mammon.
(Prot, rfa«., 548.;
1463 Man lebt Eines Gottes, aber nicht Eines Men-
schen. — 5iilor, 216.
1464 Man mag sich wol eins Gotts, aber man kan
sich nit eins menschen erneren. — Tappiut, e**;
Sprickrörter$ätatz , 3.
1465 Man muss dem lieben Gott ein Licht an-
stecken, dem Teufel zwei. — Frisdibier, 46i.
Svhm.: I bohu srickn, i £ertu oharek. (Öelakovihf, 286.;
1466 Man muss es Gott und der Zeit befehlen. —
HtTberger. I, 588.
14t>7 Man muss Gott für alles danken.
1468 Man muss Gott für alles danken, sagte der
^ Bauer, als ihn der Amtmann ins Loch warf.
1469 Man muss Gott für alles danken, sagte der
Wolf, und verschluckte eine Fliege.
Der jaadderadat$ch Tom 12. August 1866 hat ( S. 142 )
dies Sprichwort parodirt: Man muss Gott für alles dan-
ken, sagte der Weif, und steckte sich 19 Millionen in
die linke Hosentasche.
1470 Man muss Gott für alles danken und wenn's
Ohrfeigen sind.
Man mos» Gott danken, wenn der Wind geht, sagt
der Busse, weil der Sturm wehen könnte. (AUmann
V. 89.; Man mnsa Gott fOr das Stroh danken, wenn das
Korn misrathen ist. (Attmann V, loa; Femer: Man
muss Gott auch fttr den Stint danken, den man statt
des Lachses gefangen hat. (Altmann V.) Und die
Hindu : Wenn Gott mir selbst awei HOrner geben sollte,
wttrda ich snfriedeo sein. (Reintberg II, 11.;
1471 Man muss Gott helfen Korn machen.
Man muss auch das Seine thun. Als Sprichwort an-
geflUtri in BnmS» Bepertoriwn der pädagogitcken Journa-
Uttii. 1864, 8. 576.
Bülun.: Boha ti^tcj a mky pjlkUdeJ. — Kdo se potX na
poli, a nodli le t komofe, ten hladem neumfe. (öela-
*o«*y, 1».;
Fvlrn.: Boga wsywaj, r{ku prsykladaj. (6elaJtot$iy, 130.;
1473 Man muss Gott mehr gehorchen dann den
Menschen. — Agricola 11. 204; Apottelqetch. i, 29;
Schulze , 247.
Ein russisches Sprichwort sagt: Gottes Gebot gilt
TOT des Zaren Ufcaa. (AUnxann VI, 401.;
14 < 6 Man muss Gott nicht ins Handwerk greifen.
Lat.: Ad secreta poli onras extendere noli. ((f artner, 52;
PkiUppi, I, 10; Seybold, 11; Binder 7, 20, //, 65.)
1477 Man muss Gott so dienen, dass die Heiligen
nicht schel sehen.
BJAm.rBohu slui, 8vat;fch nehnerej. (Ötlakot$kif,U4.)
Poln.: Bogu shii, iwi^tych niegniewsj. (Celakovtky , 244.;
1478 Man muss Gott suchen durch jhn selber. —
Petri, I. 71.
1479 Man muss Gott über alles fürchten.
Lat.: Deos maxime aequum est metuere. (Philippi, I, 115.;
1480 Man muss Gott unterm Kreuz still halten. —
Kirchhof er, 161,
1481 Man muss Gottes Brot nicht verschmähen,
wenn es auch in Essig getaucht ist.
1482 Man muss mit Got in die hend speyen. —
Franck, II, 79*»; Gruter. I, 57; IJenisch, 1709, 60; Petri,
11,461: Eyering, III, 210; Blum, 45; Eiselein, 252; Sim-
rock, 9940; Kirchhofer, 181; Sailer, 107; Körte, 2807;
Frisdibier, 4347.
Die Basken sagen : Obgleich Gott ein guter Arbeiter
ist, so will er doch, dass man ihm helfe. Die Klein-
ruasen: Gott anrufen und die HSnde anlegen. Di^
Venetier : Hilf dir , so werde auch ich dir helfen. (Rein^
berg III, 38.)
Böhm.: Boha ti^tcJ a mce pridcj. (Saug.)
Moll.: Met Gods bijstand: sponw in de band. (Earre-
bcmeey I, 24b.) — Stroop uwe armen op, en sog: God
wouds. (Harrebemee, I, 20.;
Lat.: Cam Minerva manum quoquemoTe. (Bindert, 962;
//, 647; Eratm.,4A1; PhiUppi, I, 108; Segbold, 101.;
Span.: Dios 7 rida componen rilla. (Cakier, 3369.;
1483 Man muss mit Gott die Hand anschlagen. —
Ueni$€h, 1709, 61; Petn, II, 461.
Span.: Despues de Dios, la olla. (Cahier, 3373.;
1484 Man muss mit Gott Rath halten.
Dan. : Tag God i raad med , saa blirer hans bistand hos
din forstand, baade i raad og daad. (Prov. dan., 465.;
1485 Man muss nicht gegen Gottes Allmacht strei-
ten. — Kirchhofer, 181.
1486 Man muss nicht Gott opfern, was der Teufel
nicht mag.
Frs.: U faut senrir Dien avant sa pause. (Cahier, 1288.;
1487 Man muss nicht in Gottes Allmacht greifen. —
Kirchhofer, 131.
1488 Man muss nicht in Gottes fi^anzlei steigen.
Lat.: Mitte aroana dei ooelumqne Inquirere quid sit.
(Diony$.) (Binder II, 13; Knue, 555; PhiUppi, /, 253.;
1489 Man soll den Kamen Gottes zu allen guten
Sachen nennen. — Luiher's Werke, iv, 434*.
1490 Man soll Gott auch für die Grundein danken,
wenn er keine Forellen gibt.
Die Bussen: Man soll Gott auch fttr den Stint danken,
den man statt des Lachses gefangen hat. (AUmann
V, 82.;
1491 Man soll Gott erst für das Brot danken, ehe
• man ihn um Kuchen bittet.
Die Bossen: Wenn du Gott um einen Kuchen bittest,
danke ihm fttr ein geschenktes Brot. (AUmann VI, 510.)
1492 Man soll Gott nicht aussm rhat schHessen. —
Lehmann, 598, 70.
1493 Man soll Gott nicht die Spreuer opfern *wie
Kain, sondern das Schafsschmak wie Abel.
1494 Man soll gottes Wort nicht endem noch bes-
sern. — Henisch, 1702, 7; Petri, l. 71.
1495 Man soll nicht singen: Gott sei gedankt, man
hab' zuvor den Sieg erlangt. — Froschm., Iiiüi*'.
1496 Mancher hat Gott im Mundt vnnd den Teuffei
in Händen. — Lehmann, 334,25.
1497 Mancher meint, Gott hab' ihn berathen und
der Teufel hat ihn beschissen. — Eiselein, 590.
1498 Mancher sucht Gott in den Creaturen, der ihn
nicht im Himmel glaubt. — Opel, 396.
1499 Mancher tadelt (Jott in seinen Sachen, der
kein Löffelholz kann machen.
1500 Mancher tregt auff einer Achsel Gott, auff der
andern den Teuffei. — Lrftmoim, 338, m.
63
Gott
Gott
64
1501 Mancher will Gott zu Hülfe nehmen, wie jener
80 ein Kind wünschte, als er neben seiner
Frauen Bett kniete und zum Himmel bat. —
Eiselein , 309.
1502 Me kann sik wuol enes Guodes emiären, awwer
nitt enes Mensken. (Iserlohn.) — Firmenich, ///, .
186, 39; Woeste, 68, 88.
1503 Mit dem Gott zürnt, mit dem zürnt alle Crea-
tur. — SprichKörlerschatz , 188.
Lat.: Iratom, gravis est res, habmsae deupa. (Fischer,
115, 78; l'hiUppi, /, 211; Schonheim, J, 3ü; Seubold, 79.)
1504 Mit Gott begonnen, ist schon gewonnen. —
Hertz, 3.
Inschrift an einem Hanse in Franken.
1505 Mit Gott daran, mit Gott davon.
Lat.: Pato junguntnr, fato solvnntur amores. (Binder
I, 528; //, 1104; Seybold, 175.;
1506 Mit Gott den Anfang. — Sailer, 2i5.
Lat.: A Jove principium. (Gaal, 778; Kruse, 2.)
1507 Mit Gott den Anfang, so hat es guten Fortgang.
Beginnen wir mit Gott, sagen die Czechen, dann
wird auch der Fortgang gut sein. (Heinsberg II, \.)
Böhm.: Kdo 8 Bobem pocfnä, vsebo Sfastne dokon&. — S
Bohem ciume poHtek, bude dobr^ pozadek.
Dan. : Med Gud er best at barie ( begynde). (Proe. dan. , 25».)
Lat. : A Jove fac orsum , ne serpens det tibi morsum.
(Gaal. 778.J — A Jove priuoipium et medium et fini«
quoque pendet. (Philippi, I, 16.)
1508 Mit Gott den Anfang, sonst geht's den Krebs-
4 gang. — Scholtel, 1141 •*.
£8 wird in allem glücklich gehen, tagt ein lateinisches
Sprichwort, nimmt man Gott zum Anfang und zum Ende.
1509 Mit Gott, einem guten Freunde und einem tüch-
tigen Stock kann man durch böse Wege gehen.
Böhm. : Dokud buh a dobfi pf &tcl4 , niceho se bdti netreba.
(Celakovsky , 231.;
1510 Mit Gott fang^ an, mit Gott hör' auf; das ist
der schönste Lebenslauf. — Simrock, 4007.
1511 Mit Gott im Herzen und der Bibel in der
Hand geht man sicher über Meer und Land.
— Harms. 139.
1512 Mit Gott ist gut Artzneyen. — llenisch, 1704. 43;
Petrx, II. 477; Sailer, 292.
1513 Mit Gott ist gut kreissen. — Petri. 11. 477.
„In Eindesnüten arbeiten.**
1514 Mit Gott ist gut kreissen vnd Artzney nemen.
— mihety, 282'*.
1515 Mit Gott ist gut theilen.
1516 Mit Gott ist nicht schertzen. — Petri. II, 275.
1517 Mit Gott kann man nicht zanken.
1518 Mit Gott können wir Thaten thun. — Fischer,
Psalter, 50, 3.
1519 Mit Gott können wir vber die Mawer sprin-
gen. — Fischer , Psalter, 665 , l.
1520 Mit Gott kriegen ist bös, er nimmt seinen
Feinden das Herz. — Luther's Weihe, II, 228«.
1521 Mit Gott lässt sich nicht spotten. — Körte, 2Zii:
Simrock , 3920.
1522 Mit Gott muss man keine Abrechnung ha]ten.
Der Abt Maurua Fintsguth soll durch das eben
witzig gelaunte Glftck, welches in seinem Namen eine
Wahrheit finden wollte, begOnstigt, bei Erbauung einer
Kirche einen Schatz entdeckt und dann das eben ge-
nannte Sprichwort angenommen haben.
15i6 Mit Gott thu alles fangen an, so wirst du Glück
und Segen ha'n. — lieru, 3.
Inschril^ an einem Hause in der Schweiz.
1524 Mit Gott und seinem guten Recht fahrt man
niemals schlecht.
Frs.: Car Dien et le bon droit et bonne volonte labonre
en bonne ouvrage sans penser £auoet£ et il t'aidera biea
ai tu Pappelö. (Leroux, II, 186.;
1525 Mit Gott md dem Satan ist nit zu schertzen.
— Eyering, III. 234.
1526 Mit Gott vnd mit Ehren kann man sich wohl
emehren. — Grw/«T, /, 69; Lehmann, II, 412, 76,
1527 Mit Gott vnd mit ehren sich lassen genügen,
ist der grosseste Beichthumb. — Ilmisch, sie, 46.
1528 Mit Gott vnuerwom. — - Petri , II , 2ii.
1529 Mit Gottes HülT fang' alles an, so wird's ein
guten Fortgang ha'n. — Hertz, s.
Inschrift an einem Hause in Kiedersachseo.
1530 Mit Gottes hülflF vnd willen kan einer alle seine
feind stillen. — Petri, II, 477.
1531 Mit Gottes Schutz hat der Streit viel Nut«.
1532 Mit gottes willen auff diser erden Sol vnser
will vereyniget werden , Was got dem allmech-
tigen behaget wol Vns auch beheglich iein
sol. — Werdea, Biiy.
Lat.: Teile dei semper conoordet nostra voluntas. Yt
placeant nobis que placuere deo. (Werdea, Biüj.;;
1533 Mit Gottes Wort ist nicht zu schertzen. —
Henisch, 1702, 11; Petri, I, 73.
1534 Mit Gottes Wort lässt sich nicht spotten. —
Kirchhofety 130.
1535 Mit Gottes Wort lässt sich nicht stückeln noch
flicken. — Henisch. 1145, 9; Sailer, 227.
1536 Nach Gott vnd ehr steht mein beger. — He-
nwch, 1706, 17.
1537 Nehest Gottes gnad ist freiheit das best.^
Henisch, 1206, 54.
1538 Nie Hess den Gott, der hielt sein Gebot. —
Petri, I, 74.
1539 Niemand als Gott und die Herren können Gnade
thun. — Graf, 397, 612.
„ Nymant denn gott md dl herreo gnade tun mögen."
(M. Nering, Las alte Cvlnische Recht, Thorun 1584.;
1540 Niemand hat Gott für aller Welt lieber denn
Gold, Silber vnd Gelt. — Lehmann , u , az , M.
1541 Niemand kan Gott betriegen, es hilfift für jhn
kein liegen. — Henisch. 1705, 34.
1542 Niemand kan Gott vnd dem Mammon dienen.
— Tapptus, 231 ''.
Frs. : L'on ne peut bien servir k Dien et au monde. — On
est k Dieu ou au Diable. (Leroux, II, 254 u. 273.;
1543 Niemand weiss Gottes Heimlichkeit, — Lehmann,
U, 428, 121.
1544 Noch wol wils Got. — Fran(^, II, 17^.
1545 Gott, ich bitt', bewahr' mein' Tritt', so
fall' ich nit. — Hertt. 39.
Inschrift über einer Treppe.
1546 Gott, o Gott, wat böst du fer e Gott,
nömmst mi de Koh on lätst mi det Wiew. —
Frischbicr *, 261.
1547 Offl „gesegne Gott" macht zerrissene Hosen. —
GnUer, HI, 74; Lehmann, II, 489, 6; Schröder, 94.
Verarmung ist eine der ersten Folgen der Unmftssig-
keit im Genuas geistiger Getrftnke.
1548 Ohn gott gehet alles den Krebsgang. — He-
nisch, 1707, 60; Petri, II, 503.
Ohne CK>tt, sagen die Czechen, l&sst sich nichts gut
machen. Die Esten: Wenn Gott nicht hilft, ist unser
Thun nichts. Die Kleinrnssen : Ohne Gott kommt man
nicht einmal zur Schwelle. (Heinsberg II, l.)
1549 Ohn' Gottes Gunst allBau'n umsunst. — Hertz, 4.
Inschrift an einem Hause in Berlin.
1550 Ohn Gottes Gunst ist fleiss vmbsunst. —^tri,
U, 503; Henisch, 1139, 64.
Lat.: FruBta conatur, cui non Dens auxiliatur. (Binder
II, 1209; Fischer, 61, 28; Neander, 282.;
1551 Ohn Gottes Gunst ist vnser Thun vmbsunst. —
Petri , /, 77.
Lat.: Deo non dante nihil valet labor. — Qui terram colit
et Deum non colit, frustra laborat. (Fischer, 61, 28.;
1552 Ohn Gottes macht vnd krafft der Mensch hat
keinen safil. — Henisch, 1698, 6; Petri, 1, 11.
1553 Ohn' Gottes Schutz ist unsrer nichts nutz. —
Hertz, 34.
Inschrift an einem Hanse in Hannover.
1554 Ohn Gottes Segen kan sich wol einer toll aber
nit gelehrt studiren. — Petri, u, 504.
1555 Ohn Gottes Waffen mit dem Teuflfel fechten,
ist sorglich. — Henisch, 1030, 28; Pein, /, 77.
1556 Ohne gott gilt kein vermögen. — Henisdi, iios, 67.
1557 Ohne Gott ist alles Spott
1558 Ohne Gott ist der Mensch nur ein Spott.
Abraham a Sancta Clara: „Ein Mensch ohn Gott ist
ein Soel ohn Gnad, ein Leib ohn Seel, ein Acker ohn
Frucht, ein Garten ohn Blum, ein Baum ohn Obst, ein
Bebe ohn Traube, ein Teich ohn Fische, ein Bronn ohn
Wasser, ein Fass'ohn Wein, ein Soldat ohne Waff u. s. w.
(Vgl. Abrahamitches Betcheid€'*$t'n, Wien 17l7, S. 246.)
Frz.: Qui Dieu quitte (acquitte) bien est henreux. (Le-
roux, I, 15.;
u
Gol
Goü
66
[15^$ Ohne Gott Jcann man wol bcgieflaen, thev nicht
Bemessen. — Simthuiirtefuhnd . i^*.
|l&GO Olme Gott kann man wol in <Jie Wnsto gohen,
&ber nicht wieder ins NiKhal heitaJcehren.
(Ampi-)
I&61 Ohne (iott lieben ist ohne Federe fliegen. —
Gnatr. ni, 74. Lchtmm, tl. 490. IT; Spnchittärter'
■ «ine deo mens bona etL rS&yUitA , SW}.)
I&C ^'y^f nnd (ilück geht alle« xnruek.
I og Ijrkkeii holdor itill«, ril dvt ol gMO
C vermag man nichts.
Iinii Bob* CO dohn'ho oiniti nel»o> (Haug.)
ii . j . y. titlur Goilü krftciii helpt go«n magt. (Barrtf*ofn4ft
£«'..• Ueoi liutoai)» omne« op«!«« aine numiue p«rdii.
(amöboid, auSJ
ISS&
Ohne IJottCN
Netaten ni'
agt der Fis
Hecht. -
ILieti lic ü
i&ee o]
IM'
der Fischer mit 7.wei
Spnchioörlergikr*
1^, 93.
., 113 r»ide <*• Dt«u,
WiiJeu kann nichts geschehen.
•i Wollen kaoa k«m BUtt Tom Baume
tui > die SardlDtoT. (Ktintbtrff II ^ 2.) Schel-
h* , n IvhH«, Oott kUmmeTB «ich jetzt utcbt
Ttx ' i' iiud b»)M «ie uud ihr Geschick lediglich
).iurizob«u, und ortt, w«aQ die Erde und
IT iliel erreicht habe, werde ot die Ke-
• r Mlbit QboTOObeoen; waa Voj-nha^en zu
dnr 1 rage veriislaaitt» warum «r aie nicht lieber gleich
SeheUlnaan tibergohen babe. (.Vgl. VomAaf^en'x roj^r-
bmeätr, Laipilg l«6l, II, 3'J0
Ohne Gottes Wort hat der Teufel gewonnen
Spiel; er kann die Leute nach eeinem Willen
reiten und treiben, — Luüur's TUchrcden, 3*.
IMa RÄth'a Gott, 80 richt't er's aus,
tb&B *S walt Gott und unsre liebe Fran^ nnd 's
heilig Blut von Williäau, und 's heilig Sakra-
ment von Ettiswyl will Tag und Nacht bei
uns sein, uud 'a heilig Krenz von Entlibucb
Tag und Nacht tü uns lug*. — Kirchhofer, ni.
1570 Sobieusa Gott nicht aus, dann geht alles wohl
im Baas. — Par^mialum. 3730.
IM! Segnet Gott ftinff, so segnet er aucb wol secha.
— Petn. II, 418; IhKitch, 1290* 33.
l&Tt Sei&em Gott nnd «einem Fürsten soll man ge-
horchen.
A..' AI auo «igBor t Bi gaardar «oaui«a Is n. (FauagKa,
1573 Seligf wer Gott täglich sieht und semen Erb*
berm einmal im Jahre.
fV«. ; Qol Toit la maiioQ du «eigaeuTi U a'y a nl profit
al honneiu. (Vgnedeif. \6&.)
1674 So Gott in der W'clt nicht das Best« tlint, ist
C« «bei bestellt. — Ewiein. 2M.
XIa Attttpraoh MaxlmlUao'i L
Ihlh So hoch Gott ein diog bebt, so hoch kan
ncBS beben. — Lehmam^, ??&» 14.
IMe So ktmmtGott« Wöhrt in 'n Schwung, »eggt
de Düwel, nn Schmitt dei Bibel öwer'n Tüu.
flhcU^ithvf^.j — iiaabe,9i Uovfm-, 103». hochdwlicH
bti äimnuk . 4014,
1677 So Tiel ausser Gott, so viel in Vnfried; so viel
XB Gott, so viel«in fried. — Ptin, t, si.
U79 Soll Gott gefallen dein Gebet, mass es rein
•eükf kort und stet.
»T b all en Gott un en Pott. — flu»r«i, i074;
T » »U In Gott und in Pott, seggt de Def,
dJA nahm er dem Bäcker ein Brot aus dem
Korbe.
1691 ThAf Gott gnte Hecht vnd Reinschen Wein
•ehaffen , so darfiT man sie auch wol mit Danck-
tagung easen vnd trincken- — Pein, //, hs, Ht-
Ü«*,»49, 6i.
UtS Thite Oott nAob unterm Willexi, et wurd^ udb
wenig Wohlsein quill en.
U7i
1583 Trag gott mit Frewdeu, die weit mit gedult.
— nentMvh, 1714.33; Sckmi^l, lllS*; *Örl*, S3»4; ^'«w-
rot* , 3976.
1&B4 Trau auf Gott allein, das wird dat Beste sein.
— KtrtWio/t-r , 130.
1&85 Traw auff gott, der hilift ohn spott. — HenUch,
1710.51,
1&8G Traw du nur Gott allzeit, er hilill auss fehr-
Ügkeit. — //«fJiMcA. |70ß, 44.
IÄ87 Traw Gott, scliew niemand. — /Viw, //, 44».
1588 Traw gott vnd etlichem glück. — Haimch, 17W,6.
Petri.ri, 548.
1589 Trost Gott den Herrn, den der Knecht lehren
muas. — Peiri, tl. 561; Si^i^er , U3; Simrotk, 4003.-
Körte, 2814.
IfiOO TrÖBt Gott den Erancken, der den Art« zum
Erben setzt. — h4n, i/. m; lltnitch* 908. 50. 5lm-
J.ni. .• Male teoum »git aegcr, madivuaa qul ha«x«<lWB ftielt.
(Guai, 123.;
1591 Trost Gott den Mann, der aein Weib so! mit
echlegtm frora machen. — Pein , 11. Aii.
1592 über Gottes Wort let sik en Haupen (H&u-
penken) verteilen. (Wrhtfj
1593 üeber Gott ist kein Herr und übor Schwarz
keine Farbe (oder: über Sabs keine Würxe).
— Spuhwfirietgi'hals, 20.
> Jon TuchrtiirH, ') tagt: ^rWirmeinen , der
i i.Ayier aey Tlei mttchtigor, Era^mu* viel giv
> MQacb viel froiuuior» ücDo Uait i»t." — Olbt
f'i - if.r Kutnaradschali »nit (iott? fragt der Hebräer.
(Rtimbtrg ff, U.)
frj.: Dieu n'a point de mattre, et J'ea ay «o. — Ntü
■eigoeiir tut I>teu. (LeroM, 1, 11 J — 8uf Dieu u'7 a
AacuD aeigoear, ny tur noir aacune coulear. (Kritnn-
g«r, 234''; Leraux, I, 15.J
StfU.i Borea Ood U geen ke«r, bovea «wirt li g««n klear.
(HatrebütHtt, I, 241. >
1594 Um Gottes Geheimnisse soll man sich nicht
bekümmern, antwortete der Bauer, als ibm
der Priester sagte, die Verwandlung sei ein
Geheimnis«.
1595 ünech leewer God höfkat laangb; man wan 'r
tusläit, do jaft at wat. (yordfnes.J — Johan-
*en, »2.
Unarr lieber Oott droht lanisre ; aber wenn er xu-
(drein>)«cbilgt, da glbl^i was. I^rolieu im allgomeloeu
heilst irüuKi/tj da« obige ke/ktn heiast: mit der Haad
drobeo.
1596 Van Godes gnaden, sös Pär Strürap un doch
ken Waden. (Luiteck.j — Dtecke. u.
1597 Van Goedea Wohrt ia viel te verteilen, wei
der viel von weit (Büren.j
1598 Verschlieast Gott auch eine Thur, er öffnet
gehn andre dafür.
1599 Vmb Gottes gehaimnuss soll man sich nit be-
kümmern. — Henuch. 1692; PeIri, /. 84.
1600 Vmb Gottes willen geschehen, vmb Menschen
willen nicht gelassen. — Htnueh. 1689.36; ft*rt
1601 Vmb sein ehr iat Gott «u thon. — Hmuch»
i7oe« 1«,
1603 Vnser Gott ist ein versehret fewr. — Ueniteh,
1706, 41.
1603 Von Gott bescheret » bleibt vngewehret. — U-
tmdoTf tl. 27.
1604 Von Gott geschieden seyn ist ein bellisoh Pein.
— PiAn. I. 88: Henuch. 170». 24.
1606 Von Gott kommt alles Gute.
Di« Italiener habea daa Spricbwortt Voti Oott komfst
die Qnade und von Uontitd komniOD die attthlateiae.
(Boccaccio, Decanieron , dbeneUt ron IHemt, Stuttgart
I85i, in, 19,J
Frt,: De Dieu toui bien vient. (Lerviix. /« 13.J
1606 Von Gott kommt Gluck und Unglück.
LaL: Deo volcate qui*Qas ridet aKiiio tiet. {^MUppi.
J, XlitFUck», 61, »).;
1607 Von Gottes Gnaden wird man geldirtor a1«
alle Sophisten. — £»«c(«ifi.958.
1608 Von Gottes mild ist alles erfiiBt — titm^^A.
1707 , St.
m
67
Gott
Gott
68
1609 Von Gottes Word öss vel to rede, ösa e ganz
Bök voll. — Früchbier \ 1359.
1610 Von Gottes Würt is gar vil zerede. (Henneberg.j
— Frommann , II. 410 , 79.
1611 Vor Gott beuge deine Knie und erzürne den
Teufel nie. — Wunbach I, 24.
Knne Theorie beliebter Zweiäohielei.
1612 Vor Gott gilt ein Pf äff so viel als der andere.
Als die Einwohner von Konstantinopel im Jahre 1284
wegen zwei streitender Patriarchen in zwei Parteien
getheilt waren, so befahl der Kaiser, in der Sophien>
kircho ein Feuer anzuzünden, in welches jede Partei
eine Bittschrift werfen solle, indem er annahm, daas
Gott die Bittschrift derjenigen Partei, mit der er es halte,
vor den Flammen bewahren werde. Allein das Feuer
verzehrte sie zur grossen "Verwunderung der Zuschauer
beide. (Der GeselUchafler , Magdeburg 1785, III, 217.;
1613 Vor Gott gilt Jud* und Christ, was werth ein
jeder ist
Die Bussen versichern aber: Gk>tt fragt nicht nach
dem Taufschein. (AUmann VI, 4ffl.)
1614 Vor Gott ist kein Ansehen der Person. —
Rom. 2. 11; Sch\aze, i251.
1615 Vor Gott ist kein Unterschied zwischen Eiden
und Gelübden. — Graf, 550 , 109.
Aber die Kirche hat sich das Beoht gegeben, einen
Unterschied da zu finden und au machen, wo sie es
ihrem Interesse fttr vortheilhaft erachtet. 80 behauptet
sie, dasB von dem einfachen Gelübde die geistliche Obrig-
keit entbinde, nicht aber von dem feierliehen, wozu
auch der Eid gehOre.
1616 Vor Gott ist manches eine Sünde, was vor den
Leuten eine Tugend ist.
Gilt auch umgekehrt.
1617 Vor Gott sind Fürsten und Bettler gleich.
In den slawischen Sprichwörtern erscheint der Fürst
nicht als Gott unter-, sondern als ihm nebengeordnet.
Böhm.: Bez krve buh; besrodu car. ~ BAh nad dual, oar
nad telem. — Vüle boiX, soud carnv. (Ötlakovsky, 320.;
1618 Vor Gott sind wir alle Knechte. — Körte, 2S44
U. 2900.
1619 Vor Gott und dem Omnibnskutscher sind wir
alle gleich.
1630 Vor Gottes Angesicht sind dunkle Thaten licht.
1621 Vor Gottes Angesicht taugt grobe Hoffart nicht
— Pardmtafton , 2175.
1622 Wadd Godd wöU erhälen, däd liesd en nödd
verkälen. (Trier.) — Laven, 194, 117^; Fimwnch,
m, 548, 66.
1623 Walt's Gott ist aller Gebete Mutter. — Winckier,
V 13.
1624 Walt's Gott ist ein gut Wort von Alters. —
fc?u>((e{, 1133*.
1625 Wam Gott gibt a Hasel, dam gibt a au a
Basel. (Freietadt in Schienen.)
1626 Wan Gott es Land will strofe, so nimmt er
den Here (Regierenden) den Verstand. (Luxem.)
1627 Wan Gott eyn landt straffen will, so nimpt er
der herren jre weissheyt — Tappius, 194**; Ue-
nisch, 1713,47.
1628 Wan Gott sollte nach unserm Willen thun, so
würde es uns selten wohl gehen. — Srfwnrf, H4»*.
1629 Wan Gott und Glück stille hält, so geht nichts
fort — Schottet, 1125».
1630 Wann Got einen straffen will, so thut er jhm
die äugen zu. — Frone*, /, so**,- Heniach, 1713, 45 ;
Gruter, I, 73: Lehmann, 717, 7; Kdrte, 2357; Blum, 66;
Sttüer, 217; Simrock, 3926; Sprichwörterschatz , 184.
Dr. /. Staupits pflegte au aagen: Wenn Gott einen
strafen will, macht er ihn invor blind, das« er nioht
muss sehen, wo seine Gefahr und Schaden anfangen.
(Ein/älle, 433.; Die Osmanen sagen Ähnlich : Wenn das
Schicksal kommt, erblindet das Auge der Weisheit.
(Schlechta, 348.; Die Bussen: Wenn Gott einen mit
Buthen strafen will, dann bindet er erst die Hinde.
(AUmann V, 407.;
Ung. : Kit az Isten meg akar büntetnl', elsöben annak ess€t
veszi eL (Gaal, 798.^
1631 Wann gott ein ding verdreusst, so fahet es
auch an, die menschen zu verdriessen. —
Franck, II, 65*; Cnifer,/, 78; Henitch, 1714, 68; Schot-
tet, 1122*; Blum, 65; Eiselein, 950; Simroek, S938;
Sprichwörterschatt , 187.
Soll.: All het der geheele wereld verdriet, verdriet h«t
God mede. (Harrebomit, I, 840.;
üng.: BIJön a bi^nal, ha nem knknrikol is a kakas.
1632 Wann Gott einem helffen will, so macht er
jhm auch auss Feinden Freunde. — Hem»ch,
1694, 38; Schottel, 1126».
1633 Wann Gott gibt, soll man den Sack auffhalten
vnnd hernach dess Bands nicht vergessen. —
Lehmann, 234, 17.
1634 Wann Gott in die Sach oder in rhatschlag
bläst, so stäubets dies zur Thür vnd Fen-
ster hinauss. — Le-Amann, 599, 91.
1635 Wann gott lust hat, zu hadern, so kan jhm
der mensch auff tausend nicht eins antworten.
— Heniech, 1709, 57.
1636 Wann Gott nicht den verlohrenen Groschen
sucht, so gehet er nicht von sich selbst wider
in Seckel. — Lehmann. 86, 42; Satler, 187.
1637 Wenn Gott nit im rhat ist, so seind rhat-
schlag lauter schein vnd gespenst — Lehmcam,
598, 78.
1638 Wann gott redet, so schweigt alle weit still.
— Uenisch. 1712. 63.
1639 Wann Gott wil, so kräet auch ein axt vnder
der banck. — Frandk, ll, 117*»; Blum, 87; Goal, 788;
Simrock, 8892; Ueisner, I, 3; Körte, 2390; Sprichwörter-
schatz, 55; Heinsberg 11, 2.
1640 Wann Gott will, so kaluet oeck wol en osse.
— Tappius, 186»; Sprichvörterschatt , 53.
1641 Wann Gott zur Sach votirt, so geht*8. — Leh-
mann, 599, 91.
1642 Wann ich Gott nit mehr dienen kan, lass er
mit rhu mich schlaffen cehn. — Hmisch, noG, 3.
1643 Wann vns Gott wil ernenren, so kan es Sanct-
Peter nicht erwehren. — Lehmann ^ /r, ssi, 88.
1644 Wans got gefeit, so wirdt es tag. — Frandi,
I, 80*»; Uenisch, 1707, 55; Gruter, l, 74; Petri, JI, 567;
Blum, 36; Bücking, 372; Körte, 2382; Sprichwörter-
schatz, 58.
1645 Wans Got wü han, so muss man dran. —
Franc*, /, 144»; Uenisch, 1700, 50.
Lal.: Fati vis inexsuperabilis. (Seybold, 175.;
1646 Wans Gott verdreusst, so verdreussts auch den
menschen. — Tappius. 74».
1647 Was auf Gottes Rechnung steht, muss bezahlt
werden. — Sprichwörterschatz, 166.
Dan. : Hvad Gud forseer, det visselig skeer. (Prot, iktn., 183.J
Frs.: Un möchant ne peut pas 4oIuipper k son sott.
rOaai, 286.;
1648 Was aus Gott ist, bleibt. — Agricola l, 272.
1649 Was auss gott ist, wirdt nicht vertilgt. —
Uenisch, 1715, 7; Petri, II, 88.
1650 Was dir Gott an die Hand gibt, das thue. —
Lehmann, 247, 24.
1651 Was einem Gott bescheret, das nimpt ym
S. Peter nicht. — Agricola I, 7; Petri » 11, 596; Leh-
mann, 88, 7; Lehmann, JI, 837, 211.
1652 Was einem ist von Gott beschert, das wird
von keinem Menschen gewerth. — Pein, II, 592;
Uenisch, SM, 14.
1653 Was Got ain mal redt, darnach sol man nit
erst fragen, ob es recht sey. — Agricola n, 37.
1654 Was Got am liebsten i§t, das lebt nit lang. —
Franc*, /, 161 »>.
1655 Was got in die natur hat zeychnet, vor dem
hüte dich. — Franck, /, 82».
1656 Was Gott am Gut gibt, das nimbt er am muth.
— tfflmch.1799,49.
1657 Was Gott am liebsten hat, das fürt er jung
hin. — Gruler, I, 75 ; Körte, 2373 u. 2936; Broi», /, 954.
1658 Was Gott beliebet, soll auch dem Menschen
nicht zuwider sein.
1659 Was Gott beschert, bleibt ewig. — Petri, II, 595.
1660 Was Gott beschert, bleibt un verwehrt — Sim-
rock, 927; Sauer, 219: Blum, 10; Körte, SM: Kirth-
hofer, 129; Sprtchmörterschatz , 148; Herberger, I, 276.
Die Ttirken: Was Gott einem andern aufbewahrt, da«
Gott
Gott
76
von debt niejuAüd Vorthoil. Wae Gott dir iai Hart
jfvfcLric'beu, d«« moüi eintreffen.
'1 doim» pAr D9)taro , ne peat oiter aaetmo
■\a laten , tut m&B ©l-nc fAlly». ^ffaaJ , 7M J
1661 Was (iott beBchert, das gedeyhet — Lthmam,
8» , 14.
196S Was Gott beschert, das nchrt vnd wird ge-
mehrt — Pctri. //, 505. Ikniach, 1712, 3*,
16^ Was Gott bescbart, kein Neider wehrt —
htn, IL S9ß.
10M Waa Gott beBchlOEsen hatt, darwider hilfft
oiclit. — Henitch, 1710, 50.
MeiL: Wal Qod b«e«ftrt, wie it 't, die 't kcort. (Barrt-
1665 Waa Gott beflcbiizt vud erhellt , ohu 8ein wil-
len nicht zerfeit — IhHuih, I7w6, st, Pa/rt, /, 99.
CWas Gott bewacht, ist gut bewacht
St* ftttftMJi: Wo Gott den S»ok sugebondcn hftt. d»
««fdlft UnJMJoDDiAbo fürtt»g6n. C.i(^/>anii l'I^ *$1i)
Jtäm.: 0«l Gad bevkrur, er vel ber»rt, fivo«. dttn.. 35V*)
IV», r C«1q7 oBt t»lcn gitrd«, qui d« Dieu e»t gmxdi. (Lt-
ruM«. /, IS; Cahi*r, bti u. 537.;
jBfoM..'^ Dien God b«wu<rt, die i« wel b««uud. (Harre-
>, I. Ü4U
/f.; Qoelio obe Dlo giurda, 6 ben guardftlo.
I
I
(Oaal,7i6
Waa Gott dem Mönch am Kopf versagt, das
Dfibt er ihm am Bauch. — Hi6»tertjn«gei. 13, 10.
1668 '^fls Gott den Bösen g^ibt an ^t, dos nimpt
er jhnen an dem mut — HiHiith, U9. i?. Patti,
IL m.
1669 Was Gott denckt, das that er auch. — lie-
1670 ^'m Gott der Blum' an Glanz versagt, das
gibt er ihr an Duft
I>ia BoMen t*gm dai rcn der Betsda. (Aitmann
r. isj
167! Was Gott der Welt Gutes gibt, da nimbt sie
Uun die ehr von. — Hmuch, i7o$. s; Schottifi, iu2*.
1675 Waa Gott entrieht, beklage nicht. — Synth-
W^rffrnbait, lil.
1673 Waa Gott erhalten will, das muss der Hai
ans Land speien. — SyrUhwurl^rtarlen . 194.
1674 Was gott erhellt, das bleibt bestehen, was er
mcht hellt, das mtiss vergehen. — UirnUcK
UIO.IT; p9tTi. U. J95.
bat God wü ■t«Ilea , wi« k*n bet vtütu ; dat God
Wtl ^«•««v, mit lun 't besMUwen! (UarrebonUt, I, 241.;
675 Wm Gott geDiUt, aoU auch den Menschen ge-
Ollon.
ImL 1 FlM«at ttomloi , quloquld placet doo. (Seybotd , 443.^
1676 Waa Gott gegeben, werden die Heiligen nicht
Debmen.
16T7 Wa« Gott gen&ht hat, können Menschen nicht
serreisveiL.
167$ Waa Gott genommen wirdt, das wirdt dess
TeofTelt aigen. — Henisch, USC. J5; Pein, II, i96.
1679 Wa» Gott geopfert wird, ist meist schon halb
Verlor^l. — Üörle , 33^ : aimrock , 3957.
1680 Wfta Gott geschaffen, das erhält er auch.
DtoPoi«o: Wender Herrgott schafft, den vexnicbl«!
«r 9l«bt. (R^imh^rif It, 1.),
ft».: Jnmx a*a ^t penonDo poor rabandonn«r. (Ärit$$n-
1661 Was Gott ?eachafien hat, das hat alles sein
gextalt vnü geachicke vnd ist Circkelrecht. —
Jlline»»<A . U29 . &i.
1665 Was Gott geschieden, moaa der Mensch nicht
vennetigeu.
1663 Waa Gott geseichnet hat, miiss der Mensch
nädit richten.
i6S4 Was gott gibt, das ist gnL ^ HeniMch.im, s»;
PgiU. U, S96.
DiSk., Dal «r godi dal Gad giver , nden en ood kone. (Prot.
ItiS Was Gott gibt^ das ist gut, sagte der Jude,
aJa thm d«r Buuer fuu^ig gab vom Hundert.
da ftaaaaa: Wie Oott wtU, tagte dar Wechaler, und
kaHlna daa Geld ein. (Xirmann VI, 471.;
1666 Waa Gott gibt, das will man jmmer besser
liabeiL — Umitch^ 1708 . 40.
1667 Was Gott gibt durchs gebet, daa widelt vad
trühet vnd erbet anfiT Kinds Kind. — Umiteh.
138». ». Pvln , «,586.
lt>88 Was Gott gibt, kann der Teufel nicht nehmen.
Auch ruBsieoii AttJnann VI, 4k7.
1689 Was Gott gibt, sagte der Pfarrer zur Magd,
die von einem Jungen sprach.
1690 Was Gott gibt, steck* in den Sack (Korb,
Busen ).
1691 Was Gott gundt, verwebet kein Wind.— tfr-
nuch, ITSl, 61: SchoUd, 1143^.
1692 Was Gott hält, kann nicht fallen.
1693 Was gott lieb ist, das muss herhalten. — Wc-
nüch. 1710. »9: /V<n. //. A9€.
1694 Was Gott mir gegeben, soll mir der Teufel
nicht nehmen. — ReitiMbetif U, s.
1695 Was Gott mir gönnt, sollen böse Leute mir
nicht nehmen.
Lot,: Beo da&ta nthU poteit inridia. (Sei/botd , «1.)
1G9G Was Gott mit vm macht, das ist eitel guad
vnd barmhertzigkeit — Hrvitch , I7ü4 ♦ 64.
1697 Was Gott nicht gibt am Bette, das gibt er am
Schlafe.
1698 Was Gott nicht gibt am Gut, das gibt er am
Muth. — Alf r1«? , S867.
Mftd.: Got glt dem einen sin, dem andara den gewio.
(fVoUher,) {Zmg>.rte, b%)
1699 Was Gott nicht gibt am Kom, das gibt er an
Stroh.
Die Busaeti : Wo Gott den BAumeo dae ObX verrlngart,
da Tarmehrt er die Beeren der Str&acher. Wo Gott dae
Holi im Walde varkommem ISeet, da Uititt er den
sahen den lytltuftt gedeihen. (Atttuttun V , ii.^.;
1700 Was gott nicht gibt, das hat man nicht vnd
ist verloren. — fforjMdMros. 34.
1701 Was Gott nicht gat heisst, das ist boss vnd
bleibt bÖSS. — Henwh, 1709, 44.
1702 Waa Gott nicht helt, das gehet tu grund,
wenn'a gleich auf eisern Mauern stund. — H«-
niich, 1428. 45 . P»lTi, IJ , 59«, Frotchm., Hl ^.
1703 Was gott nicht in uns wirckhet, da hellt er
nichts von. — NWiu<A, i7io, ao.
1704 Was gott nicht will, das muss nicht gehen. —
ami$ch. 1715, 53. Frtachm., Lliiii^
1705 Was Gott nicht will han, kann nicht bestahn.
ffoU.: T faert al qualic dat god haet, (Tuhh., 23* 17.;
Lat.: Otffftruit et rodit aort loste qnod deua odit. (Faltert-
itben, 701.)
1706 Waa Gott nicht zu Eathe hält, das sichert
weder Schloss noch Riegel. — 6aat, i&g.
ßän,: Det Gud ei beraror, hielper ei om del end var in*
den hnndredo laoae. (Prot, dan., 259.J
1707 Was Gott nimmt, bringt reiche Zinsen.
Frs.: Dien ett au prendre et le diable au rendrc. (Lfrtiux,
/, 10.;
1708 Was Gott nimmt, gibt er mit Zinsen wieder.
Aebnlicb rueaijcb ÄUmaim Vi, ."»OS.
1709 Was Gott nur halb ist, ist ganz des Teufels.
— Simmck, 3959.
1710 Was Gott pjQanzt, das begiesst er auch.
Ebenso ru8«i»ob Astmnnn T/, 400. Gott gab (rockeues
Wettor, er wird aucb Begaa geben, sagen die Ufeuer.
Die ButBun: üott gibt 'e liftbeo, «r gibt attob die G«.
«andbeii. (ReiMberg //, >i.;
1711 Was Gott pflanzt, das bleibt — //«Kch, 4M. «9.
iVfri. /. 89. (iaol. 780.
1712 Was Gott pfropfet und pflantzet, das bekleibet
— Urrbcrgcr, U. 182.
1713 Waa gott redet, das ist warheit, was Men-
schen erdichten, das ist lugen. — WenircA. i7is. «i.
1714 Was gott sagt, das laast er kommen» — He-
rtiach, 1711, 24.
1715 Was Gott schickt ist besser, als was der Mensch
erbittot
1716 Was Gott schickt, ist gut
Dan.: Dot er godt at haende naar Gud vU ta^Mla. (Pr09.
dan., »«7.;
Frt.: Dieu ett fontalne de toui tiiea. (leroH9, t, Xi\.)
1717 Was Gott schlafen legt, das weckt er auch
vrieder auf.
71
Gott
Gott
79
1718 Was Gott sparet in die ling, das strafft er
mit der streng. — Lehmam, 731, 52; Eitdein, 254;
Goldschmidt. 56; Körte. 8382; Sprichwörterteiwlz , 224;
Simrock, 3929; Brmin, /, 963.
Die Boisen : Wm Oott ichuldig bleibt, athlt er mit
Zinsen zurück. (Attmann VI, 48a^
1719 Was Gott stätzt, das sinkt nicht.
Auch mssiioh AUmann VI, 477.
1720 Was Gott thun will, das mass werden. —
Pr0d. Sal. 3. 15; Schulze. 88.
It.: dö che Dio hft destinato non ttuuicher4 giamai.
(Ptuxaglia, 90, 13.;
Lat.: Deoe inetaurat, qnod abiit.
1721 Was Gott thnt, das ist wohlgethan. — Ei»e-
lein. 248; Körte. 2351; Körte*, 2910; Simrock. 3843;
Reinsherg U. 9; Brom, l, 992; für B'aidecfc: Curtte,
352, 471.
Dan.: Hvad Oud gier er vel giert. (Pro9. dam., 232.^
1722 Was Gottthnt, das ist wohlgethan , Kind bet'
ein Vaterunser. — Eiselein, 248.
1723 Was Gott thnt, das ist wohlgethan » sa^^te der
besoffene Baaer, da hatte er sein Weib mit
der Holzaxt erschlaffen.
1724 Was Gott thut, das ist wohlgethan, sang der
Inst'ge Johann, was giht doas weiter en an-
dern oan. (Schiet.)
1725 Was Gott that, das stehet, was er will, das
gehet. — Petri, l. 89.
1726 Was Gott that, ist alles gat. — Hemtck. 1709. 4i;
Petri. I, 89; Simrodt, 2844; Sprickuörtersduüz . 78.
„Was Oott macht, das war alles gut, Gott selm Qe-
schöpir niehts bösses thnt.«* (Fro$<shm,, Bb.)
HoU.: 'T is algoed, watGoddoet. (Barrebomk, /, 244.;
LtU. : Semper bene eadnnt Jovis tasierae. (Binder 11, 3065 ;
Germberg, I. 5.)
1727 Was Gott thut schmach, findt schmach zn rath.
— BetMCh.xnz. 18.
1728 Was Gott uns gönnt, verweht kein Wind. —
Sailer. 383; Sprichtrdrtorschote, 144.
1729 Was Gott verdreusst, verdreusst auch seine
Heiligen.
EolL: Als het Ood rtrdrlet. dan rerdrlet het ook a^nen
heiligen. (Earrebcmde, I, 940.;
1730 Was Grott verh&ngt, weiss keiner. — Kirch-
hofer. IdO.
1731 Was gott verheisst, das kann er auch thun. —
Benitch, 1718, 69.
1782 Was Gott verwundet, das heilt er auch.
Die Bussen: Was Oott nass macht, kann er anoh
trocknen. (Cakier, 1932 J
1733 WasGott viereckig schafft, drechselt der Mensch
nmd.
1734 Was Gott vnd die natnr hat zeichnet, vor dem
hüte dichl — Gnaer, 1. 75 ; SckoUel, 1145 ^ ; KMe, S359.
1736 Was Gott vnd die natnr vns geben, das ist
vns immer gut vnd eben. ^ Beniech, 782, 48.
1736 Was gott will, das geschieht, wie er will. —
HdnUch, 1708, 23.
1737 Was Gott will, das mnss geschehn, wenns
gleich die Leute nicht gern sehn. — Benueh,
1716 »54.
1738 Was Gott will erhalten, das kann sich nicht
verhitzen noch verkalten. — Müikr, 29. 7; Sim-
rock. 3858; Sprichw&nergartent 6S.
Enpt.: What Ood will, no fkvst oan küL (Gaul, 786;
ßohn 11, 98.;
Fr».: Dien est poissant de bien nons faire.
1739 Was Gott will erquicken, das wird kein Mensch
erdrücken. — Fri$chbier, S70; FritehbierK 1342.
1740 Was Gott will erquicken, l&sst er nicht er-
sticken« — Blum, 34; Bücking, 68; Pi*tor,, 01,99:
Mathety, 286* u. 371^; Mayer, I, 202; Einfäüe, 281;
Ramann, II. Pred.,U,Zn: Simrock, 8852; Braun, 1, 918;
Bein^erg U, 4.
1741 Was Gott will erretten, kann niemand vertreten.
1742 Was Gott will han, muss bald dastahn.
Fn.: En pea d'heare Diea labeure. (Leroux, I. 14.;
Span, t Bto se haee qne A Dios plaee. (Cahier, 8370.;
1743 Was Gott will, kaa Sanot-Peter nicht wehren.
— Motcherotdi , 342.
1744 Was Gott will segnen , kann der Teufel nicht
beregnen.
1745 Was Gott will, wie Gott will, wann Gott will,
das ist mein Ziel.
1746 Was Gott will ziehn, das muss erblühn. —
Lohrengel, I, 713.
1747 Was Gott zerreisst, da hilft kein Flicken.
Aehnllch russisch Ältmann VI, 407.
1748 Was Gott zudeckt, soll der Mensch nicht auf-
decken.
Dan.: ITaarOud skinler mangleme, skaljingen aabenbare
dem. (Prov. dan., 257.;
1749 Was Gott zum Haupt machen will, das macht
die Welt nie zur Ferse.
1750 Was Gott zum Kriechen bestimmt hat, dem
wachsen in Ewigkeit keine Flügel.
1751 Was Gott zum Wagen macht, das beschlägt
er auch. — Spridtwörtergarten, 139.
1752 Was Gott zusagt, das muss geschehen, es
müsst eh Himmel vnd Erd zeichen. — Petri,
1,99.
1753 Was Gott zusammengefügt , das soll der Mensch
nicht scheiden. — Matth. i9, 6; Schtdu, 210 : Buch-
maim, 161; Eieelein. 252; Körte. 2354; Simrock. 3974;
Braun, I, 945.
Anf die VermUhlnng des Hersogs Bmst sn Sache««-
Gotha wnrde eine Medaille geschlagen, die auf dem
Avers die Worte trigt: „Qnod deus ooiunnxit, homo
non separet." Auf einer Medaille snm Andenken der
Vermfthlnng des KnrfOrsten Max Bmanuel ron. Baiem
mit der Brahenogin Marie Antonie von Oesterreioh (1685)
liest man: „Qnod deus oonjunxit, in omne aoTum be-
nedicat deus.** Die Bussen sagen: Was Gott soBa»-
menfdgt, das kann der Mensch nicht scheiden ; ihr
Sprichwort lautet: WasGott genShtfaat, wird niemand
serreissen. (AUmann VI, 401.;
1754 Was Gott zusammengefügt hat, braucht der
Schreiner nicht z* leimen.
1755 Was Gott zuwider ist, das ^ret nicht wol.
— HenUch. 1706. 4; Lehmann. U, 834, 139.
1756 Was in Gottes Augen steht, alles in Grün
und Blüten geht
1757 Was in Gottes Garten blühen soll, kann der
Frost nicht tödten.
1758 Was man an Gott erspart, ist mit dem Teufel
verwahrt. — SeyboiA. 509.
1759 Was man Got auffopfert, ist wol halb ver-
loren. — Frandi, U, 152; GmUr, /. 76 ; Bgmolff, 810';
Blum, 80.
„Man pflegt nicht Got au ergeben, dann in d«r lets-
sten not Tnd Tersweiflung. Man Tersnoht Tor all Ding
ehe, ehe map an Gott fleucht. Also pflegt man dia
kranken Gott zu ergeben, die die seel -mder den Zee-
nen haben Tnd man nit weiter rath mit jn weyss. Da-
her ist das (obige) Sprichwort entstanden.*'
1760 Was man Got nimpt, gehört dem TeufiiBl —
Franck. 11, 149*; llenitch, 1440, 10; Körte, 2365.
Xro/..* Quod non capit Christus, rapit fiscns. (Binder I,
1514, //. 2889; Fiacher, 195. 68; Neander,9l: PhiUppi,
II, 144; Srybold, 509.; — lojioias fUco, qnieqnld non vis
dare Christo. (Benitch, 1440, 12; Binder II, 1517; <tar^
1761 Was man Gott entzieht, ftllt dem Teufel «u. —
Braun, I. 950.
Fr».: Le diable prend ee qu'on oste k Dien. (X«roMS,
/ 9.;
1762 Was man Gott gibt, armet nicht (macht nicht
arm). — Benitch. 1884, 7; SaÜer, 75; Simrodt, 395«.
F)r».: Donner k Dieu n'apoTrist homme. (Lerowt, 1, 13;
Cahier, 571.;
1763 Was man Gott nicht gönnt, muss man dem
Teufel opfern. — FriiehHer *, 1343.
1764 Was man Gott nicht will geben, das holt der
Teufel eben.
1765 Was man Gott nimmt, das holt der Teufel
nieder. — Sailer. 115; Simrock. 8958; Lohrengel, I, TIT.
Einem Getreidewucberer hatte ein Dieb dieXasM n*
leert und einen Zettel mit dem obigen Sprichwort UaMa-
gelegt. (GuM», OtttUtchafter, Berlin 1831, 8. «87 J
SelL : Dat men God ontrooft , raart Toor den duireL (Harre-
bomee , 1, 241.; — Dat men got onttreoi, g4fpt Aia dtwtl.
(Tunn., 2, 2.;
l€U.t Dämon laeratar a quo detu astpoUat«. (ABfn*
leben, 169.;
731
Gott
Gott
74
1766 Was mnn Gott f>pforn will, ran«s man aus kei-
Bi' hmeu.
Lui, «9l, «aito vull m«nt« voo»ri, (Pki-
u^f^ ,. ... ... .er, 3i«, 15,- Scift>i?itf, «>.;
l7S7 Wm man (iott opfern will, niusa toäh nicht
vom Teufel finBegncn kssen.
AehnUch die Kasun: Wm tti»ii Qoit wAfhon will,
miiQ Hiebt TOfhor dem Teufel Tor<rr«oh»n. (Alt-
in.)
üott fjpfert, muas lebpn.
Gott vom Altar nimmt ^ macht nicht
moh.
WftJ roRn Gott zu ehren erspart» das führet
der Teufel weg. — Unthnty. asu*.
Was man in Gottes uamen anfahet, dfis gehet
auch in Gottes namen hinausa. — licHiH%
l<97. «. /V<n. /, 91. Satter, sn.
Spet oOnOt« Oeo »anquatn ooufat« rccedtt.
L7T9 Wa» man mit Gott anfangt, das führt man mit
liuauB. — Simroik . Hßü.
lo ourdl« Dlea enToie le ftl. (Cahitr, bli,)
1177 ; ••rn Gottes willen gibt, armei nicht,
viil g«iv*>h, tiTArmt i»t«t; w»t raon don
, gBMi looh rerluran. (Harrc6om^e , /.2i.iJ
1774 NNä£ mir tjoti beschert, das hab ich lieb vnd
wcrth. — h-fn, //. 4M; H^tju-A. acn. 38.
1775 Was mir Gott nicht gan, da wend er mir den
ainn van. — Ihnuch, no7, m. Pein, il. öos.
|7Ifi ''* ht aus Gott, ist eitel Noth und Spott,
iitnl • Boh», ucpotrvt.
t . rUeolf t«iUo tiuel cho aon Jft Dio. (Baiitigiia,
1777 Wa» nicht mit gotte« Worten atimpt, vergeht,
TwUacht, verglimpt. — /r^tiidi. i7öa. la.
1778 Wt» nit ausa got iat, kann (wirt) got niemand
P geben, — Fr<mck, i/. 6*. UmUch, 1707. id. GrutcT.
m, 100: Lehmann, f! , 866. BS; PUftn, I, 91. SpnchKidr-
1779 Wo »ollen Gott die Knochen, ans denen der
Teofel das Mark holt.
MuM*! Bo« aou God da dri>09« baraeo aanosrnra^ dur de
4«lv«l tet ni§fg oitguofcn hwfl. (UambouiS«, /, 244.J
1780 Wi» tollen Gott die Sprewen, wenn ein ander
dta Kom hat. — Pftn, iL eo».
ITtl Waa tollten wir von Gott wissen vnd niemand
wejrss, was sein seele thut, wenn er schlefft.
— AtK«ot<i /, 441 : Gtut, l, 76 : E^nng, 111, 415 , Sprich-
wMtTKhatt, 1«,
ITt^ Wi» tt» gott gibt, daa haben wir — Beniteh,
^ i7i> Wm» von Gott kommt, kann nicht anders als
^b DfnMig sein. — HUicUer. vt, n.
^■1714 Waa von Gott kommt, riecht nach dem Hirn-
^m 0ieL — Winckler, I, l: SpnchteQrUfrtchatx , 13.
^B Zha Kjoaiwc »«(ceii- '— i't •ttaaer «]■ HooJg. (äto Ja
^P md Bogikt aladja Ja od med», j
Vl7$5 Was von Gott verheissen ist, das wird anch
" «ehalten.
I7S$ Was weder Gott vnd den Menschen nutz ist,
Idat gehört ins Kloster. — Lthmann, SM« i: Klo-
BM*t Sloa «UBttnu »ufnut at frtige« ooaiumere a&d. ffft^-
r^.) \iHn4*^ //, »3iÖ; Mruti, 70» ^ FhiUppi. 11, 47;
|7i7 Wat gi'w üott t' dauno? segt de Jungfer Rum-
pln, da lewe se aber noch. CH»i(t«nM>n.; —
Hhtifr, S78.
17S8 Wat Qft^ mi «lA., mot ml de Düwel wol l&ten.
— ihtmrti. 123S. HuUMkal^nA0t . I.
)7t9 Wai Got bfiscrhieit, äs äinjdfl wiert — S^ut-
str.Mt.
lifo Wai Got w&l erkw&ken, kA& nemeci ertchti-
k«n. fStäbmb^rf.'tdctM.) — SetaMt«r. CM.
1791 W»*' wt, Is all's göd^ iwer wat Moder
C er, s&d' de Jung, dör seiet em
*ne ArH( ) urabe) Up \ Botterbrot (ÖidentmrQj
— aarf«r. H%
ITW Wit Gott göfll, dat stock ön oLdschke* fn-
1793 Wat Gott mi gtflTn, mutt mi de Düfel wol
laten, sagte der Baner, da warf er den Exe-
cutor zur Thür hinaus.
1704 We d'r lieb Got a Nar ha \**il, su machtV an^
alte Ma zum Wittlig, (Itt'm.J — Xyra, l«.
1795 We 'n guddon Gott not, de mag sachte beden.
fWaldeik.) — Curtzo, 363, hSi.
1796 Weich dem lieben Gott nicht aus, wenn du
ihn auf dem Wege findest.
1797 Weil ich Gott nicht erbitten kann, ao ncm
sich mein der Tcuffel an. — i^tri.lU, i3.
1798 Welchen gott nicht erhellt, der atrattchelt eh
(bald vnd) er feilt. — Uenuch . i7io, is. t*etri, I. w.
1799 Welchen Gott nicht mit dem Larabs beltz an-
zeucht, wie Adam vnd Eva, der kompt mit
keinem andern Kleid in sein Keich. — L«*'**
numn . 435 . 57.
1800 Welchen Gott stürzen will» dem verstürzt er
zuvor seine Sinne und RatliachlÄge. — Opci.Stn.
1801 Wem es Gott beschert, der hebt das Körblein.
— Pf in. W. 6»3.
1802 Wem es Gott galin, dem kan es nicht ent-
stahn. — Petn, II . sn,
1803 Wem es Gott gibt, der bats vmbsonst —
liettuch. ISM. lü. Pi'Ui . H, 625.
1804 Wem es gott gondt, der wirdt schlaffent reich.
— JV. 126, 2, thniiCh, 1709, 7^; L^münn, II, 83«. 314,
/V(»1. //, 623; Lannt\ 154, Sihutie, 41; Kortt). 3317.
Da: t D»Q btiver hitüpon sota Gnd tu blelpe. (Praw,
dan.. fii.)
ffoiL: Dia& Ood bat matt g«aft hlj "iiomtijd« wai tn da»
»l»»p. (ffarrtbomt«^ I, U\.)
1805 Wem es Gott gönt, dem gibt ers im schlaff.
— Petri , u, fias,
1806 Wem es Gott gönt, der zeucht ein Kind. —
iV^rri, //, 693.
1S07 Wem es Gott nicht gönnt, dem fällt's ans dem
Löffel. — LaxuHz. Mngnsin, 33, ?5L
1808 Wem es Gott zuwir-fft , der bats, — P^in. 11, esj.
1809 Wem Godd göffd en H&schen, dem göffd em
och e Gräschen. (Tritr.) — Ltne^^ WS, 126; Fir*
mmich. 111, 548, 68.
1810 Wem Gott beisteht, der ist noch besser daran,
als wer früh aufsteht — sprichiem«r$cha(c , ii3.
1811 Wem Gott beschöret ain weib seines einnes,
der ist sälig auff erden. — Agriüota il, 303.
1812 Wem Gott daa Licht nimmt, dem gibt er zarte
Finger. — Sprichwärlfrganen, 381.
Um d&n OadaQlL«n auizadruokcn, daas dio Na^tur an
alii«r aadati SleUe enetze, wu sie «uJTdar ^luen *tt-
taijra, butaa dio Altan daa äprichwort ; Qiind alibi
diminutum» esequatur alibi. (Ertum., i^.) iSem einen
feUlt ai »D Baredaamkatt, aber er bfl«liict am acU»r(ea
Urtbail; eiaeis andaru geht bcliODbeit ab, »bar er ba-
altsi daittr gruaea Kdtperkraft n. «. w. Die Bo«aea **4an :
Gott bleadat leemeo» dan er gallhnt bat. (Att»ianM V)
tiDd: t^olt wahrat« ajiia&LaiUfaaii auf dHaFüate au trataxi.
{Hnnnberg /, 1.)
1813 Wem Gott den Baum gibt, dem gibt er auch
den Schniten.
Ebenao dia Kaaaan AUmann V, 84. dia denialban Ga«
danken auf Tcrtetiiedene Weltri auatprooticu : Wem
Gott dta Milch gibt, dem gibt er *te mit der Satiua.
(Attmunik H, Hl) Wem Uott den Teich gibt, dui«
gibt ar auch di« Fiaciia. (AUmann V. i.y.i.} Wem Oott
den Ural i^bt, dem gibt er aauii dia Goldbergwerke.
(Akmann 1, \*^4
1814 Wem lioit den Rock nimmt, dem gibt er
emen Mantel.
D!o Butten: Wen Ogit nackt sttaitlit , daa will sr
bau bokleidBD. (AUmaM Vt, UV^
1815 Wem Guti den Brotkorb hoch h&ngt, dem gibt
er Iftcce Arme.
In A r,% Gott dia Wipfel dar
Ful'iko CO bftt *r dat Haupt dar
Crlraffe . , 'i If.J
1816 Wem Gott dt-a Margen» ]^ab xu esuen, den
wird pr ntich nin AV^rnf} jucht VcTgcssen.
i^n raadan, dn
VI '.)
1817 Wrjw yj^^i '.>■ i--i.ir (.;»n, u</r i.r.u gUt etel«
gen. — ParAHO^ont tio*
76
Gott
GoU
7e
1818 Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch
Verstand. — Beyer, II, 17; Blum, 2i: Mayer ^ l, 28;
£w«/«n, 26; Sieftenfc*« , 242 ; S/etfl*T, 407; Äörfe, 140;
Günther, h% ; Kirchhofer. 130; Simrock, 274; Braun, l, 70;
Graf, 33 . 68 ; Lohrengel , I. 738.
Vgl. Rabener'a AbbandlunR aber du Sprichwort : Wem
Oott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand , in des
Ben Satiren.
Lat.: A Deo vocatas rite p^ratne. (Fiaeher, 8, 16; Sey-
bold, 8; üehrtger, 2; Binder /, 14; //, 6.;
1819 Wem Gott ein Amt gibt, der darf für den
Spott nicht sorgen. — Auerbat^^ Neven Lehen, I, lii.
1820 Wem Gott ein Amt gibt, der krümmt sich
bei Zeiten. — Auerbach, Neue$ Leben, /, 151.
1821 Wem Gott ein Amt gibt, der verdirbt nicht
— Auerbach, Neues Leben. I, ISO.
1822 Wem Gott ein Ampt gibt, dem gibt er auch
den Muth. — Herberger, U, 10.
1823 Wem Gott ein Glück beschert, finden sich
zwei Unglücke daneben.
1824 Wem Gott ein Stück Fleisch beschert, dem
wiii's der Teufel kochen auf seinem Herd.
1825 Wem Gott ein Weib gibt, dem gibt er auch
Geduld. — Graf, 143.
1826 Wem Gott ein Weib gibt, dem gibt er auch
zu schaffen. — Petri , II , sn.
1827 Wem Gott eine solche ^ase gibt, der kann
gut Thorcoiitroleur sein, sagte die Magd, als
sie einen Elefanten sah.
BolL: Dat is de grootvader van de muizen, zei Egbert,
eu hij zag eeu' ulitaut, (ffurrebomee, I, 'i63.J
1828 Wem Gott eine Thür zuschliesst, dem macht
er ein Thor auf. — Kdrte\28l8.
1829 Wem Gott einen frohen Tag beschert, der
muss sich nicht selbst eine böse Nacht machen.
Dan.: Oiver Oud dig glnde, kom dig ei «elr tU »tgrsde.
(trw. dan. , 241.J
1830 Wem Gott einen Froschmagen gegeben, der
kann auch Fliegen verdauen.
1831 Wem Gott einen Schatz reicht (zeigt), der
muss zulangen (der muss danach graben).
Böhm.: Di^al p&n bdb poklad, proijsi netunil brif. (Öe-
lakovsky, 261.)
1832 Wem Gott einen Sohn gibt, dem gibt der
Teufel ^effen.
1833 Wem Gott es gibt, dem gibt er*8 im Schlafe.
— Blum, 4; Sprichwörterschatz, 128.
1834 Wem Gott es gönnt, dem sollen es auch die
Menschen gönnen.
Dan.: Lad den have godt, den Qud under godt. (Prov.
dan., 25».;
1835 Wem Gott es gönnt, der hat's.
Inschrift des Hauses Nr. 38» Oblaaer Strasse in
Breslau, genannt Zu den drei Krtnsen.
1836 Wem Gott etwas gibt, dem kann es Sanct>
Peter nicht nehmen. — Sprichwörtertersehatz , 148.
Fr».: A «lui Dien aide, nul ne peut nnire. (Leroux,
I, 13.;
1837 Wem Gott feind, dem gibt er ein Amt. —
Nase. Schulbl. , XIV, 5.
1838 Wem Gott feind ist, dem gibt er einen Nar-
ren zum Nachbar. — Xas». SchuibL , XIV, 5.
1839 Wem Gott gefeit, dem macht er auch seine
feinde günstig — Afenwcfc, i052, 65.
1840 Wem Gott gibt a Hasel, dam gibt a au a
Basel. CSproltau.J — Firmenich, 11,299, 41.
1841 Wem Gott Glück beschert, der mag wol frö-
lich singen. — Henisch, 1251, 24.
1842 Wem Gott Glück gibt, den fragt er nicht, wess
Sohn er ist.
1843 Wem Gott hartes Brot gibt, dem gibt er
scharfe Zähne.
Die Bossen: Wem Gott Kiesel zu kauen gibt, dem
erweicht er sie erst. (AUmann VI, 45S.;
1844 Wem gott helt schütz, der bleibet wol, wenn
gleich die wellt wer krieges vol. — Henisch,
1713, 22.
Die Basken sagen: Wem Oott hilft, dem kann nie-
mand schaden. (Reimberg II, 4.;
1845 Wem Gott hilft, dem ist wol geholfen. ~
Henisch, 1436, 58; Lehmann, 376. S6; Petn, ü, 624; Fi-
scher, Psalter, 28*.
Dan.: Den bliver hiolpen lom Oud vil hieipa. (Prot,
dan., 293.;
BolL: DieUod tot deelgenoot heeft, zal spoedig rUk worw
den. (Harrebomie. I, 241.;
1846 Wem Gott hilft, dem ist's halbe Last —
Gaal. 779: SprichwöriersduiU , 138.
Frs.: Bien est aiditfs cui Dez velt aidier. (Lerott^, I, 1^;
//..• Tutto riesce facUe a chi Dio Ajuta. (BassagUa, 88, i.)
Kroat.: filago tomu, komu Bog pomaga.
1847 Wem Gott hilft, der kommt aus mit wenig
Verstand.
//.: Pur ohb Dio aiuti, ognl poco Benno basta. (PoMsaglia,
346, 1.;
1848 Wem Gott hilft, der kommt weiter, als wer
früh aufsteht.
Span,: Mas nana quien Dio« ayuda que qnien mnoho ma-
druga. (Cahier, 3374.; - Mas vale 4 quien Dies «joda
que quieu mucbo madrugo. (Cahier, Uli.)
1849 Wem Gott hilft, über den ist niemand.
Fr». : ▲ qui Dieu aide, nul ne peut rösister. (£ritsinger,2a^.)
1850 Wem Gott im Schlaf erschienen, der soll ihm
wachend dienen.
AebuUch russisch AUnutn» VI, 400.
Span.: A quien Dios no le did hijos, el diablo 1« diÖM-
brinos. (Cahier, 3721.;
1851 Wem Gott keine Kinder gibt, dem gibt er Pathen.
1852 Wem Gott keinen Sohn gibt, dem gibt der
Teufel ein paar Vettern.
Span.: A quien Dios no le diö h^os, el diablo le di6 «o-
brinos. (tiohnJ,iil.)
1853 Wem Gott nahe ist, dem sind seine gaten
Engel nicht fern.
Auoh mssiseb Altmanti VI, 477.
1854 Wem Gott nicht hilft, der wird nicht weit
kommen.
Seiner sagt: „Ein jeder Sterblich« sehnt naoh gOtl>
lieber Hälfe sich."
1855 Wem Gott nicht wohl will, der verliert den
Brei aus dem LöffeL (Ob«rlau$itt.)
1856 Wem Gott Nüsse gibt, dem ffibt er auch Zähne.
1857 Wem Gott reichlich gibt, der soll auch reich-
lich danken.
Frs.: A qui Dien plas a donnö, plus est h Ini obligi.
(Leroux,!, 12.;
1858 Wem Gott reichlich gibt, der soll nicht täg-
lich Sanct-Martinsabend halten. — SaOer, S84.
1859 Wem Gott wohl will, dem fallt's im Schlafe
zu. (OberUiusilz.)
1860 Wem Gott wohl will, dem gehet's wohL —
Stettler, I. 64*.
1861 Wem Gott wohl will, dem leihet der Wind
Holz. — SprichwöriersOialt, 120; IVtnck/er, IX, 85.
1862 Wem Gott wohl will, dem schadet keine Creator.
Soll.: DienOod helpt,hem zal niemand krenken. (Sarre-
bomie, I, 241.;
1863 Wem Gott wohl will, dem wirft er es zum
Fenster herein.
Die Portugiesen sagen: Wem Oott wohl wiU, dem
bringt der Wind Brot und Hol«. (Reinsberg II, 4.)
1864 Wem Gott wohl will, der darf nicht ackern
und nicht säen und kann doch Getreide mähen.
(8. Ackern 3.)
1865 Wem Gott wohl will, der kann auf einem
Strohhalm schiffen.
Lat.: Deo favente naTiges rel vimine.
1866 Wem Gott wohl will, der l&sst sich's wohl
schmecken. — Sprichmörlerschiaz, 150.
1867 Wem Gott wol wil, dem kan (mag) niemand
ybel. — Petn, //, 624.
Die Bussen: Oottes Omss gilt Tor des Zaren Onadai
(AUmann VI, 426.;
1868 Wem Gott wol wil, dem wollen die Leut (Hei-
lige, dem will alle Welt) wohl. — PetH, tl, tu:
Gaal, 785; Sprichwörterschatz, 90.
MAd.: Nu ergieno diz Sprichwort, als loh las; wem got
wol, dem nieman tlbel. (Tristan.) (Zing0rle,WO
Böhm.: Komu pan bdh, tomu Tsicuii svatl. — Komui
buoh, tomu i ▼siohni STetl. (Öelakovsky, 244.;
Kroat.. Komu bog, tomu Bretci. fÖelaJkovshf , 244.;
1869 Wem Gott wol will, dem smd die Apostel alle
günstig. — Lehmann, 941,2.
77
Gott
Gott
78
1870 Wem Gott wol will, dem will Sanct- Peter
nicht Tbel. — Lehmann, Ml, 2; Petri, II. 624; Eise-
lein, S53; Blum. 13; Baal. 785; Braun, l, 918; Sprich-
wirterschat: . ÜB: Karte, 8311; Simrock. 3887.
Iil Oott froandlieh, sagt man in Hindostan, ao ist
aneh dl« Welt frenndUoh. Die Bossen sagen: Wen
der Himmel hebt, den wird die Erde nicht fallen
lassen. Und die Kleinrassen: Mit wem Gott ist, mit
dem sind anoh die Hensehen.
Soü.: Wat God DOS geeft, dat tat Bint Pieter niet ont-
nemen. (Harrtbomie , /, 845.^
1871 Wem Gott wol will, der fangt wol an vnnd
endets wol. — L^mixnn , 850 , 9.
Dan.: Hvem God rel vil, han baade begjrnder og ender
TeL (Prov. dan.. 258 J
1873 Wem Gott Zähne gibt, dem gibt er auch zu
beissen.
Die Bossen fOgenhinsu: — nnd wftren es Felsstttcke.
(Altmann VF, 447.;
IS 73 Wem Gott zu trawern gibt, so vergeht das
lachen; gibt er frewd vnd lachen, soll jhm
der Mensch selbst kein trawren machen. —
Lehmann. 754, 6.
1874 Wem Gott zürnet, dem zürnet alle Creatur.
Lat.: Iratnm graTis est res habnisse Denm. (Bimier II, 1570 ;
(faat, IdV; Schonheim, I, 30.)
Cnff.: Nyaralyfts ember az, kire ax Isten haragssik.
(Oaal, 799.;
1875 Wems Gott gibet, der hats ymbsonst. — Her-
berger. I, 428.
187G Wen Gott am liebsten hat, den fuhrt er jung
heim. — Simrock . 3997.
1877 Wen Gott auf Steine bettet, den lässt er süss
träumen.
1378 Wen Gott behütet, der ist wohl behütet.
1879 Wen Gott bekehrt, der wird schnell anders.
1880 Wen Gott betreugl, der ist wol betrogen. —
Agricota I, 657; Lehmann, II, 838,817; Blum, 31; Sim-
rock. 3978; Körte. 2829; Sprichvörtentchatz , 863.
1881 Wen Gott erhöhet, den kann niemand ernie-
drigen. — Petri, U. 687.
1883 Wen Gott cmehrt, den niemand verzehrt —
/Wrt. //, 687.
1883 Wen Gott gezeichnet hot, vor dem soll mer
sich hüte*. — Tendlau, 911.
Viele Sprichwörter sprechen den Widerwillen rer-
fchiedener Völker gegen rothesHaar, gegen Hinkende
nnd Verwachsene aus. Schon die alten Bömer sagten:
„Trane den Buckligen nicht, noch weniger traue den
Lahmen; ist der Geteichnete gut, sAhle den Wundern
e« SQ.'^ In Venetien hei«st es : Behote uns der Himmel Tor
denen mit rothem Bart, vor dem Wurm im Fenchel
vnd Tor denen, die nur ein Auge haben. (Reintberg
I, 88.; (S. Bart 36—40 nnd Ellemhols.) Zu den ge-
xeicbneten Personen rechnet der Sarde anoh noch die
XAnnermit Frauen- nnd die Frauen mit Männerstimmen,
ind«m er sagt : Hute dich Tor Frauen mit Männer- und
rnr Mftnnem mit Weiberstimmen. Auch die Spanier bit-
ten : Gott behflte mich Tor einem Mann mit einer Frauen-
stimme. Die Basken sagen: Vor einer bftrtigen Frau
nnd einem bartlosen Manne hflte dich wie vor der Pest.
Auf Corsica sagt man: Traue den Schwarzen nicht,
denn die Bothen siehst du. (Reintberg /, 124.;
1884 Wen Gott grüsset, der sol jhm auch dancken.
— Petri, n, 627; Simrock. 3877.
1885 Wen Gott hassen kann, der ist ein armer
Mann.
F\ri.: Celnj est bien pauTre quo Dieu bait. — Celuy est
biea rieha qne Dien ayme. (Leroux, I, 13 u. 14.;
Holt.: H^ is seer arm, dien God haat. (Harrtbomie,
I, 844.;
1686 Wen Gott hasst, den macht er zum Schul-
meister.
Lmt.: Dil odernnt, quem paedagogum feoernnt. (Schul-
»alt, 497.;
1687 Wen Gott in den Himmel haben will, dem
fchicket er des Kreuzes viel. — SetMd, 5i8.
LI88 Wen Gott in Potiphar*s Haus schickt, den will
er auch in Pharao*s bringen.
1689 Wen Gott in Seide kleiden will, den läset er
zuvor den Staubmantel verlieren.
1190 Wen Gott liebhat, dem gibt er ein Ebui in
Sevilla. — Bertienmeter.
Altes spanisches Sprichwort cum Lob« dar Stadt 8«*
Tüla. Et heisst aber aaeh: Wem Qott wohl will, d«m
gibt er in OnuuuU m UbMu (Beiueberg VI, 9.)
R.: Qoando Iddio vnol favorire ad nno, gli da nn« casa
in Sevilla.
Lat,: Cui Deus faret, Uli dat domum Hispali.
1891 Wen Gott liebhat, dem gibt er ein Haus in
Zürich. — Kirchhofer, 124; Beintberg V, lU; Sim-
rock. 12196; Eiselein, 661.
Besieht sich auf die Vortbeile des zürcherischen
Bargerrechts, welche der religiöse Sinn der Altvordern
als Geschenk der göttlichen Vorsehung betrachtete.
Es hat übrigens jedes Land seine bevorsugten Punk|e,
wobei denn auch viel auf die Ansprache und WUnscbe
derer ankommt, welche ihn herrorheben. So sprachen
die Bauern aus der Umgegend von Taunton in England:
Ich bin in Taunton geboren, wo sollt' Ich sonst ge-
boren sein? Das Land ist dort so ausserordent-
lich fruchtbar, dass man sagt, die Sonne allein bringe
alles ohne Dangung hervor. Die Bauern sind da-
her reich, eingebildet nnd grob, was die obige Bedens-
art ausdrückt. (Reinaberg V, 125.)
1892 Wen Gott liebhat, dem gibt er einen guten
Freund.
Poln.: Daj Boxe nam przjjaciela dobrogo, bfdzie i nam
dobrse kole niego. {Fn$ehbi«r, 4260.;
1893 Wen Gott liebhat, den holt er. (Xassau.)
1894 Wen Gott liebhat, den lässt er früh sterben.
— Sprichwörtertchatz , 134.
Irrige Ansicht von Leben und Tod ; nach ihr mttsste
Oott den am liebsten haben, dcu er gar nicht erst ge-
boren werden liesse.
Lat. : Quem deus diligit, beste moritur. (Fitcher, 1S7 , 22.;
— Quem dii diligunt, adolescens muritur. (Ptautus.)
rphilippi, n, lU; Seybolä, 477.;
Wi
1895 Wen Gott liebhat, den z&rtelt er nicht. —
Seybold. 639.
Lat. : Yirum bonum deus in deliciis non habet , sed oxercet.
(Seybold, 639.;
1896 Wen Gott liebhat, den züchtigt er.— Spr. Sal.
2. 12; Schulze, 45; Zaup$er, 38; Körte*, 28G8.
Böhm.: Koho Büh miluje krfiem ho navstovuje.
Frt.: Cui Dex aime il le tempeste et donne k souflhrir.
(Leroux, I, 18. J
Lat.: Quem diligit dominus, oorripiL (Schulte, 45.;
1897 Wen Gott liebhat, der ist reich.
1898 Wen Gott nass macht, den macht er auch
wieder trocken. — Braun, I, 938; Simrock. 3850;
Körte. 2388.
1899 Wen Gott nicht erfreut, den kann niemand
erfreuen. (Amb.j
1900 Wen Gott nicht getödtet hat, den kann der
Mensch nicht tödten. — ScUechta. n.
1901 Wen gott nicht helt, der feilt. — Henitch, im, 14;
Braun. I,9i3; Körte, iZi9; Simrodit. 3863; llerberger.
It. 324.
Die Bussen: Wen Gott fallen llsst, der sinkt tief.
(AU mann VI, 399.;
1902 Wen Gott schickt, den macht er geschickt. —
Blum. 85; Braun, I, 940; Kirchhofer, 130; Körte, 8343;
Simrock, 3946; Lc^rengel, I, 743.
Dan.: Beder Gud dig drage, han faaer dig vel reb, bedet
han dig ride, han faaer dig vel hest. (B<An I, 848.;,
Lat.: A deo vocatus, rite paratus. (Sutor, 8l4.;
1903 Wen Gott straffen wil, dem thut er die Augen
zu. — Petri. II, 627; llenisch, 281, 54.
1904 Wen Gott straffen wil, den beraubt er erst
seiner Sinne. — Petri, II. esi.
1905 Wen Gott straffen wil, den strafft er erst mit
Hoffarth. — i¥/ri, //, 627.
1906 Wen Gott straft, dem nimmt er die Frau. —
Cddechmidt, 126.
1907 Wen Gott stürzen wil , dem verstürzt er zuvor
seine Sinn und Kathschläge. — Opel, 376.
Dan.: Naar Gud vil forstTrre, da forstyrrer han tilfom
sind og raad. (Prov. dan., 259.;
1903 Wen Gott und die Natur gezeichnet hat, vor
dem hüte sich Ross und Mann. — Pistor. , f, 6« ;
Simrodt, 5154.
„Gleich wie du bist ein Hlnckeperts, also ist bln-
ckend auch dein Herta. Die Glied von aussen seigea
tnj, dasa inaerlloh aneb mangel tey.'^
1909 Wen Gott verderben will , den macht er hoch-
müthig. — Lohnngei, /. 744.
1910 Wen Gott Terderben will, den meoht er tarn
Narren.
1811 Wen Gott verderben will, den verblendet er.
„Wer durch Hochmnth. Hamdufoebt u. i. w. gegen
dia gOttUeh«, d. 1. aittlloh« WalwNaaag fnrtlt, der
79
Gott
Gott
80
gebt naoh eben dieser sittlioben Weltordnnncr «n der
Yerblendttng in Grande, welebe masslose Leidenscbaft
nacb sich zieht." (K. Gutzkow, UnterhaUungen am häu$'
liehen Herd, Leipsig 186U, Nr. 45.^ Das obige Sprich-
wort ist anch behandelt in der Broschüre: Der liebe
Gott und Napoleon II l. von Moritz itüUer (Karlsruhe 1860)
nnd in einer Flugschrift desselben Verfassers : Die titt'
liehe Weltordnung und das böte Prineip (Karlsruhe 1860),
8. 11 fg.
Lat.: Qaos Deus (Jupiter) perdere vult, dementat (ob-
sooecat) prius. (Büchmann, 141.^
1912 Wen Gott verstösst, dem öffnet sich keine Thür.
Die Rassen: Wen Gott fallen Ittsst, den kann kei-
ner aufheben. (Altmann VI, 407.; Wen Gott Terlas-
sen hat, der findet kein Asyl auf Erden. (AUmann
VI, 476.;
1913 Wen Gott vertreibt, der findet nirgends Her-
berge.
Die Rassen: Wen Gott verstosien bat, für den gibt
es keine Heimat. (AUmann K/, 401.;
1914 Wen Gott von einer Seite schlägt, den ver-
bindet er von der andern. — Sprichwörterschatt. 138.
Frs. : D'un cotä Dien poingt, de Tautre il vingt. (Leroux,
I, 13.)
1915 Wen Gott will ausbürgen, den kann niemand
erwürgen. — Fischer, Psalter, Vorr. 9^.
1916 Wen Gott will erhalten, der kann nicht er-
sticken (verbrennen), nicht erkalten.
Böhm. : Komu bdh neur^il smrti , ton se 1 s hrobu vyvrtt —
Kdys pAn bdh nek&xe smrti, ani od ierta neomfei. (Öela-
kovsky, 315.;
Foln. : Komu bog nieobiecal Fmieroi, ten sie i z grobu yrj-
wierci. (Öelakovsky, 315.;
1917 Wen Gott will erquicken, den lässt er nicht
ersticken.
It.: Contr' il Divin aiuto human poter non aale- (Pop-
^ßfflia, 4.;
1918 Wen Gott will hoch heben, den drücket er. —
Luther'8 Werke, IV, eS*».
1919 Wen Gott will sehend machen, der muss zunor
starblind sein, damit Gott die ^ehr allein hab.
— Ucnisch, 419, 9: Petn, I, 9S.
1920 Wen Gott zum Apostel bestimmt, dem macht
er die schwere Zunge leicht.
Die Russen sagen: Wen Gott zum Fliegensohnappen
bestimmt hat, dem gibt er auch einen Frosohmagtn. (AU'
mann VI, 397.;
1921 Wen Gott zum Apostel macht, dem gibt er
anch Apostelfüsse.
1922 Wen Gott zum Bürgermeister einsetzt, den
kann keine (menschliche) Regierung absetzen.
Aber wie, wenn ihn die Regierung gar nicht erst be-
stätigt?
Lat.: Autoritas divinitns. (Eraam., Hl.)
1923 Wen Gottes Geist erfüllt, der lacht, wie auch
der Teufel brüllt
BolL: Die TanGods geest Terwarmdis, behoeft de klaau-
wen van den nikker niet te vreezen. (Barrebomee ,
/. i4lJ
1924 Wen Gottes Geist nicht lehret, den lehret auch
kein Pfaff, ob er ihm schon einen Tag drei
mal predigte. — Opel , 876.
1925 Wen Gottes Hand festhält, kann nicht ent-
kommen.
Auch rassisch AUmann VI, 477.
1926 Wenn der liebe Göt olle Noine schiebt, do
roüss bir u£fhiern, sagte der Bauer, als ein
Blitz die Kegel umwarf. (überlaunU.)
Vom Kegelschieben entlehnt, and später aueh bei
andern Gelegenheiten angewandt, wo ein Gewitter oder
attsserordenutche Ereignisse snm Aufhören nötbigten.
1927 Weon der liebe Gott einen Narren haben will,
80 macht er den Schneider zum Edelmann.
(überlawitt.J
1928 Wenn dich Gott zum Widder geschaffen hat,
so sei kein Schaf. (Wtni. Lautüs.j
Brauche deine Homer.
1929 Wenn du Gott dankst, dass er dich von den
Löwen errettet hat, so bitte ihn, dass er dich
vor den Tigern bewahre. (Aegypt.)
1930 Wenn es Gott gefällt, dass dein Hans brenne,
80 trage es geduldig und wärme dich dabei.
— Winckler, IV, 1.
1931 Wenn es Gott gefÄllt, so wird es Tag. — Ein-
lein, 847.
1932 Wenn et Gottes Wüle öss, geit ok e Harke-
Stel los. — Früchbier\ 1856.
1933 Wenn Gott allzeit solt nach vnserm willen
thun, so würde es vns selten wolgehen. —
Petri, II, 655.
1934 Wenn Gott am fernsten ist, so ist er am nech-
sten. — Henisch, 1706, 41.
1935 Wenn Gott Appell hält, müssen auck Könige
erscheinen.
Die Russen: Gott ist auch des Zaren Maehthaber.
(Altmann VI, 387.;
1936 Wenn Gott auf den Herren regnet, so wird
auch der Diener gesegnet.
Die Russen: Wenn Gott den Zaren segnet, ao segnet
er anch coglaioh Rassland. {AUmann VI, 408.;
1937 Wenn Gott auf die Heerde zürnt, so gibt er
ihr einen blinden Hammel zum Führer.
1938 Wenn Gott auf Erden wohnete, so würde er
Beziers zu seiner Residentz erwählen. — Bercfteii-
meyer, 69.
Die Gegend um Beziers ist eine der scbOnsten in
Frankreich; ihr Lob ging in ein Sprichwort ttber.
Lat. : Si Deus Tiveret in terris, habitaret Biterria (Bealars).
1939 Wenn Gott auffgebaut, so stehen alle Crea-
turen im Harnisch. — Petri, ii, 65$.
1940 Wenn Gott austheilt, muss man zulangen.
Foln.: Co Bog dal, to w kobialke.
1941 Wenn Gott baut, legt er einen Fels unter.
1942 Wenn Gott bei dir einkehren soll, musst da
dem Teufel die Herberge kündigen.
1943 Wenn Gott bei einem Sünder einkehrt, io
nimmt er von einem Frommen Abachied.
Aehnlich russisch AUmann VI, 429.
1944 Wenn Gott beschert den Hasen, beschert er
auch den Rasen.
Die Weide, das nöthige Fntter fOr denselben. Di«
Rassen drttoken den Gedanken, dass Gott, wo «r Be-
darfnisse erregt, auch fllr deren Befriedigong sorgt,
sehr manniohtaoh aas ; sie sagen : Wenn Gott dl« Spechte
mehrt, so mehrt er auch die KAfer. Wenn OottBieh-
hOrnchen in deinen Wald seUt, dann will er deine
Eichen gedeihen lassen. (Alttttann V.)
Ung.: Kinek Isten nyulat Ad, f&Tet is Ad hosiA
1945 Wenn Gott beschert, soll man den sack auff-
thun vnd das zuknüpffen nicht vergessen. ->
Lehmann, 722, 4.
1946 Wenn Gott blitzt und donnert, so lässt er
auch regnen.
Die Rassen : Wohin es Gott regnen iJUwt, dahin Uatt
er nicht zugleich Feuer falien. (AUnuinn V^
1947 Wenn Gott dargibt, so hilffb kein nid, wenn
er nicht gibt, so hilfft kein flit. — AtHj
II, 655.
1948 Wenn Gott das Gedeihen nicht gibt, bo hilft
unser Pflanzen und Wässern nicht. — Sim*
rodk, 7900».
Span.: Quando Dios amaneee, para todos «maaeo«. (Beim
/. M3.;
1949 Wenn Gott das Kloster segnet, so segnet er
auch den Abt.
1950 Wenn Gott daa Netz zeucht, dann ixt es voll
Fische.
Die Bussen: Wenn Gott mit im V«U ist, aiiid viil
Fische darin.
1951 Wenn Gott das Regiment verändern will, so
hilft kein Warnen. — Eieelein, 638.
1952 Weun Gott dem Lichte ruft, kannte Satan
nicht hindern.
1953 Wenn Gott dem reichen Manne nichts gebe,
so hette der arme vnd reiche Bettelmann einer
so viel als der ander. — Herberger, I, ssi.
1964 Wenn Gott den Abel segnet, schlägt ihn
Kain todt.
1955 Wenn Gott den Angel rührt, so wird das
üeberthür erschtitt. (Schweiz.) — - KirtiAofer, 180;
Simrock, 10816'.
1956 Wenn Gott den bundt vnnd knöpf nicht knüpft,
so helt er nicht. — Lehmwm, lOS, 43.
1957 Wenn Gott den Esel strafen will, bo lässt er
ihm Homer wachsen.
Anoh ranUioh Altmcm» VI, SM.
Gott
Gott
\Sh^ Wenn Oott den Frühling ruft, vergisst er
IIV1H '^en nicht.
i, 1 tJie Konen and jui den Frühling «ur
■elL. .. ...... , äugen die Tataren. (AUmann TIQ
y69 Wenn Gott tlen Hund strafen will, gibt er üim
einen Schwär mitten auf den Kopf; wie boU
er daran kommen ihn jtu lecken?
IHif Neger in Surinam «nirpn, tim don Godankon »ub-
^B vcrlati^t man l'nnif.
Hb Wentt Gott don 1 < >?^ i brauchen
wir nicht mehr zu beten.
961 W<^nn Gott der Flöte den Ton nicht gibt, bö
H^ bleibt sie ewig Btnmm.
K^ Wenn Gott der Geis« einen langen Schwanz
g«*gt!ben, sie wäre au hoflUrtig geworden.
1963 Wenn Gott der Man gefeit, so gefeit ^jhra auch
defia Mane wcrck.
1944 Wenn Gott dich ruft, so folge dn und greif
^m mit beiden Händen zu.
^Bd€5 Wenn Gott die Ameise venlerbcn will, »o lisst
^m er ihr Flügel wachsen und dem Mönch einen
^H Kamm. — KioKtripi^gd. t> . i,
^m Span.: Dft Diof »las * 1« hormiga para qne le pierJa inai
V ait». (Bokn I, 210.;
■ l96C Wenn Gott die Kyer zerbrechen will, so set^t
er Narren drüber. — /v<n, //, 656 ; Simrock, iws ,-
Soilrr, 59.
ld«7 Wenn Gott die Fenster öfi'net, thaut ea auch
auf des Teufels Brache.
111^68 Wenn Gott die Kinder segnet, so segnet er
auch die Aelteru,
Di« RuMen: Was Gott d«D Zweigen gibt, das gibt
«f »ach d«iu Bauma. (AUmann T/, 397.;
1969 Wenn Gott die kleinen (vnd bösen) Junck»
' herm wil zu Chor treiben, so lass er ein
mechtigs Reich auffkommen vud den andern
rnn Heuptcn wachsen. — Mn. U, 6S6,
1970 Wenn Gott die Lender straffen will, so gibt
er vntüchtigö Herrn. — Z^ihucU , XII
1971 Wenn Gott die mängel bedeckt, soll sie nie-
mand entdecken, — /,t'Amflnr«, .sos, 36,
979 Wenn Gott die Menschen will auffweckeu,
kann ers mit Fewer vnd Wasser schrecken.
— frwtittf . f/. 32a*.
lB*ehrifl Too i&7ö am Votenrerththor eu ScbwAbitcb-
1973
[1976
1976
1974
■i97«
1979
19'
Wenn Gott dir mit dem Finger droht, hebt der
X<?"f"l "l'^n ?,i(ick hinter dir auf.
r -ich, w«aa januuid von Oott beim-
pf Lcht'a noch Argor za macheo. Oder.
V«Qu jnniJKd IUI LnglUck iat, crbAit er noch einen
FveeUltt,
W«m Gott ein Ding hasst (verdreuast), so
fangt es anch an die Menschen zn verdriesaen.
Wenn Gott ein ding will besser haljen, so
gibt er auch die zeit vnd Leut darzn, die es
Tetbessern können. — Lckmam,^,i3.
Wenn Gott ein fenster zu dess Menschen Hertz
gemacht hette, so könt man sehen, was drin
Btedrte. — Prin./l, 656.
Wenn Gott ein Herrn, Land oder Stat stürtzen
will, so hilft kein Bnnd noch Knopf. — L«*-
m«Mi. 10«. 14. Henuch, &&S. 23. f^tri . 11, »£.
Wenn Gott ein Herz mit dem Blitz treffen
will, 80 verschont er das Ohr mit dem Donner.
W«Bn Gott ein Land fegen will, dann fehlt
aa ihm an Beaemen nicht.
A«luüieb rv«fU<!h Attmann VT, 49».
Wenn Gott ein Land strafen will, so nimmt
er dem Herm den Verstand.
All &od »en Und planen wil, dan baneemt htj den
!«i hann« wU»lieid. (ßv/tn I, WS.)
Wenn Gott ein lande straffen vnd pbgen wil, so
pbt er yhm einen TjTannen vnd wuetrich, der
M alles on radt mit der faost wil auisricbten.
^ 4|»ncolo J. 115; Uemtch, 1634. St. Peiri, U. GiC
MLj 800 Ood ««D Und »trafiea vtl, svndt bjj bat eea*
(BarrtbomH, I, 345.;
6niCBirABt«rB.Lsxucoir. n.
1982 Wenn Gott ein lande segnet, so ffibt er yhm
einen klugen Furaten, der friede hellt. —
Aynroin I. 11.*.; Ilcnitch, i.l09, J; PcUi . 11, 65«. Sim-
rwk, 8707; Sailer, 347. KürH', 2.15JÜ.
1983 Wenn Gott ein Loch in die Blase sticht, so
ist's aus. •
„Oott lAtit etliobo groee und mitchtlg tlcli erheben.
Er eirlit ei'lne Kraft liorauti nnd )a««ot lie ntirron elj^-
»er Kraft aicti nnflVLanen, Wm\ti nan die Bliiio voll
tat, »0 eticlit Oott oiu Lueli in die lltoae, »o iata gar
Alle«.'* (I.Hlher-f HVrX«-, I, Adl^.)
1984 Wenn Gott ein Stück Fleisch beschert, so
will*s der Teufel sieden und anrichten (oder:
will's der Teufel braten auf seinem Herd). —
HMi', 2»7«.
Ali Gott da» Feuer Behuf, ichuf ü<-
iie>l, tagon dir Holländer. Bie Scluv
FleiecU und der Teufel »chickt die I
lAnder: (rtitt actiickt Kom und derTvnfrl verdirbt <ieu
Back. Die Boinior: Gott )^b*i ihm» aber der Teufel
IlMt es ihm nicht. (Rtimbtrff IV, 'iZ,)
fft,: Qnaod Dicu mande 4 rbomcne la fartne, le diablo tti
poarchaao la ruyne. (Lerour, /, V.)
1985 Wenn Gott ein Thiirlein zuschleussl, so macht
er ein Thor auf.
Kriyat,: Bog xatTori |edoa Trata a ot^Ori «lotfna.
1986 Wenn Gott eine Ameise verderbe« will, so
lässt er ihr die Flügel wachsen. — lütatririi'
Znhmg. ises. S, BCfi"*.
1987 Wenn Gott eine Närrin haben will, so lässt er
einer Frau den Mann sterben. — MiUhr*y, 364*.
1988 Wenn Gott eine Thür zumacht, macht er die
andere auf. — Simrock , 3\}7i.
It.i Deae taooat una balcone et aberit ana jaiwa.
1989 Wenn Gott einem das ferrklcin beut, so soll
er den sack uufQinlten vnd des bands auch
nicht vergessen vnd fein zuknüpffen. — fhmuch,
IM. M. Vi tri. I/^6S6.
1990 Wenn Gott einem ein starcken Rauch von
Creutz macht, das ist ein bewerth Recept
der affecten Flammen zu leschen. — Lehmann,
5. 4.5.
1991 Wenn Gott einem ein stüok vom Herteen reist,
so heilet die Wunde so bald nicht wider im.
— Petri, IS. 65«.
1992 Wenn Gott einem einen güldenen Esel be-
Bcheretc, so hatte er ein Jalir am Schwanlz
zu zehren. — Lehmann, II, 75, fl.
1993 Wenn Gott einem Fürsten das Fieber schickt,
so schütteln sich die Unterthanen.
Die Baaeen; TVeon Gott den EoM atraft, ao slrmft er
anch don Haaen. (AUmann VI, 393.;
1994 Wenn Gott einem Gutes thun will, so er-
scheint er in seinem Hause. — S^nchwarin-
Mchnit, 101. '
1995 Wenn Gott einem Herrn (oder Geschlecht)
will Buffhetffen, so kann es kein Nachbawr
oder feind dempffen. — Petn , ll, C46 ; Wtnutfc,
674 , 19.
1996 Wenn Gott einen ausazeucht, so ist er auss-
gezogen, sonst nicht. — Henuch. 1704, 4€, /Vfn.
11. 6&6.
1997 Wenn Gott einen erhöhen will, so legen alle
Heiligen die Hände an die Leiter. — Sim'
rock . S8BS ; Körte. 2337" ; R^nKlurg //, 4; Vraun, t. 9J6.
LffhrmQel , J . 766.
1998 Wenn Gott einen Geck haben will, ao lässt er
einen alten Mann «tun Witwer werden. —
EinfdU«, 101.
1999 Wenn Gott einen grüsset, soll man jhm dan-
cken. — Lehmann , SSS . 11.
2000 Wenn Gott einen Gottlosen stürzen will, so
hält ihm weder Knopf noch Band. — r,aal, 7».
2001 Wenn Gott eiuen Hund schlagen will, so be^
schert er ihm einen Hundeechläger. — /vrn,
//, 647; Blum, 67, SprichwirUmchals , 189.
Ein Sonder wird zat Zuchtmtbe fQr den a&dern.
2003 Wenn Gott einen Mann züchtigen will, so gibt
I er ihm Heirathsgedanken. (Totama,)
6
83
Gott
Gott
84
2003 Wenn Gott einen Menschen plagen will, beiset
ihn wol eine Maus todt.
Bezieht «ich wol auf die Sago vom Bischof Hatto,
der nach derselben ron Mäusen aufj^cfresBcn sein soll.
Holl.: Als Goü ecn* mensch plagen wil, dan bijthemwel
ecne muis duod. {Bahn I, 29S; llarreb»mee , /, 240.J
2004 Weiyi Gott einen Narren haben will, so macht
er einen alten Mann zum Witwer und gibt
ihm eine junge Frau. — Pitri , III , i3 ; llcnUch,
798, 39; McinntT, 109; Reinsberg I. 80.
2005 Wenn Gott einen Speer in ein Herz schleu-
dern will, so taucht er ihn nicht in Schlan-
gengift, sondern in Balsam.
2006 Wenn Gott einen strafen will, so nimmt er
ihm vorher den Verstand. — WinckU-r, Vll, 7i.
IJoU.: Als God iemand straffen wil, beneemt hij hem aijn
verstand. (Uarrebom^e , I, 240.^
Lat.: Scelcra non habont consilimn. (Quinctilianui.) (Bin-
der I, isyo,- //, 3083; Buchler, 365; Faselius, 230; Phi-
lippi, JI, Ä68; Seybold , b40.)
2007 Wenn Gott einen Vogel fahen will, so lässt
er ihm Schwungfedern verlieren.
Die Bussen: Wenn Oott ihn fangen wollte, würden
auch dem Zaren die FlOgel abfallen. (Altmann VI, 507.;
2008 Wenn Gott einen will arm haben, so hilfft
jhme nichts zum Keichthumb. — Lehmann, 45, 52.
2009 Wenn Gott einer Ameise zürnt, lässt er ihr
Flügel wachsen. — Körte, 2883 ''.
2010 Wenn Gott eines Menschen Weg gefeit, so
helt er auch sein feind zum frieden. — He-
nisch, 1052,57.
2011 Wenn Gott en Dör tomakt, makt he de an-
dere apen. (Hoht.J — Schütze, II, 238.
Er Iftsst auf Leid oft Freude folgen.
2012 Wenn Gott es regnen lässt, gedeihen des Ar-
men Nesseln so wohl als des Reichen Rosen.
Ausdruck bitterer Unzufriedenheit darüber, dass der
Arme in allen Verhältnissen und unter allen Umständen
schlimm daran sei.
2013 Wenn Gott etwas beschleust, so bedenckt ers
nicht erst hernach. — Petri, II, 853 ; Henisch, i705, 63.
2014 Wenn Gott fünf segnet, so segnet er auch
sechs. — SaüeTy 99.
2015 Wenn Gott gibt, so gibt er reichlich.
2016 Wenn Gott hilflfl, so helfen die Heiligen nicht.
2017 Wenn Gott hilft, so macht er dir auch deinen
Feind zum Freunde. — Sailer, 217.
2018 Wenn Gott in den Rath bläst, so stäubt alles
zu Thür und Fenster hinaus.
Lat.: Dens afllaTit et dissipati sunt. (Wiegand , 446J
2019 Wenn Gott ins fcld kompt, so hüt sich Boss
vnd Mann. — Henisch, 1063, 6; Petri, II, 656.
2020 Wenn Gott jemand verschleust, so kan nie-
mand aufmachen. — Petri, //, 656.
2021 Wenn Gott kein Gedeihen gibt, so hilft unser
Pflanzen und Wässern nichts. — Kirchhofer, 181.
2022 Wenn Gott kommt, so gehet es über und
über. — Luther'» Wtrke, II, 66^.
2023 Wenn Gott lenken will, verlieren die Men-
schen den Kopf.
2024 Wenn Gott lieb hat eines Leib, so nimmt er
ihm sein Weib.
Frt.: Dieu ayme l'homme quand il lui oste sa femme
n'en sachant plus que faire. (Leroux, /, 144.^
2025 Wenn Gott Meel bescheret, so füret der Teuifel
den Sack hinweg. — Lehmann, 830, 28; Winckler,
II, 97; Sprichwörtergchatz, 152.
Holl.: Als Uod ons meel geeft, sluit de duivel den cak to
(oder: ueemt de duivel den zak weg).
2026 Wenn Gott Mehl beschert, hat der Teufel den
Sack verkehrt
Fr:.: Quand Dieu donne farine, le diable clost le sac.
(Leroux, I, 10.;
2027 Wenn Gott nicht das Beste thut, ist es übel
bestellt.
Lat.: Non ullus felix conatus et ntilis unquam, consilium
si non detqne juvetque Dens. (Melanchthon.) (Binder
I, 1235; //, 2296; Oaal, 781; Seybold, 391.)
2028 Wenn Gott nicht das Haus bewacht, so wachen
die Wächter umsonst.
Der I-ronchvieuseler ( giii) : „Was hllfft Wechter, Bath,
Beistand, macht, wenn Gott nicht selber schätzt und
wacht." — Die Bussen : Wo Oott nioht dan SohlftsMl
macht, da ist das Schloss unsicher. (Alhnann V/, 483.^
Mhd.: AlUu huote ist ein wicht, wil uns got b«httet«B
nicht. (Licl. Chronik.) (Zingerle, 197.)
2029 Wenn Gott nicht die Hand anschlegt an ein
Werck, so wils nirgend fort — Petri, ll.tbi,
2030 Wenn Gott nicht Einspruch thut, so schifit man
auch auf Binsen gut.
BoU.: Als God maar bij den mensch blijft, d»n dr^ft hi^
ook op stroo. (Ilarrebomie , I, 240.^
Lat. : Deo favente uaviges vel vimine. (Findar.) — Yix!gultea
Bcaphula Acgaeum transmittere. (Lvcian.) CEnum., 13. j
2031 Wenn Gott nicht fiirlegt vnd mit anss rath
greifft, so gehet alles den Krebsgang. —
/Vrri,7/, 657.
2032 Wenn Gott nicht Gott wäre, sollte es unser
Herzog Eberhard sein. (Würiemberg.j — ller-
bergcr, I, 816.
Zur Zeit Ebcrhard's im Bart, geboren den 11. Dec
1445 im Schloss zu Urach. Wenn der Vater im Himmel
stürbe, sagten die Schwaben, könne nur Vater Eberhazd
ihn ersetzen. Dies Lob wird nicht allen LandesT&ten.
2033 Wenn Gott nicht hilft, so muss der Teufel
helfen.
Der Graf Bobert II. , Eber der Ardennen , hatt« snr
Scbutzherrin die heilige Margarcthe genommen, die man
auf einem Drachen unter den Füssen, der den Teufel
bedeutet, abbildet. £r weihte ihr aweiKersen, eine
der Heiligen, die andere dem Teufel, mit den Worten:
„Wenn Gott mir nicht helfen will, so kann mir der Teu-
fel nicht fehlen." (Vgl. L. Schücking, GeneanomucM
Briefe, Frankfurt a. M. 1855, S. 88.)
2034 Wenn Gott nicht hilft , so ziehen auch die Hei-
ligen keinen Strang an. — Eiselein, 995; Stm«
rock , 4500.
2035 Wenn Gott nicht hülfift, so helfifen auch die
Heiligen nicht. — Lehmann , 374, 1.
Soll.: Als God niet wil, dan kan de sant niet. (Harrt-
bomie, I, 240.;
203G Wenn Gott nicht im Rath ist, so sind alle
Rathschläge lauter Schein und Gespenster.
2037 Wenn Gott nicht ret, so gehet man jrre. —
Petri, n, 657.
2038 Wenn Gott nicht schwimmen könt, so were
er lengst ertrenckt in der Pfeiffen Wein vnd
Bier. — Petri, II, 657.
„Ist im Bapstumb ein Sprichwort gewesen.'*
2039 Wenn Gott nicht thut, so rieht man nichts vth.
— Petri, II, 657.
2040 Wenn Gott nicht will, so können seine Hei-
ligen nicht.
Die Serben sagen: Will Gott sich nicht betheiligan,
vermögen nichts die Heiligen. (Wurzback /, 336.^
Frz. : Quand Dieu ne veut, le sainct ne peot. (Leroux^
T, 28; Bofin I, 55.;
Holl.: Als God niet wil, dan kan de heilige niet (Bohn
I, 298.;
Lat. : Quando Deus non holet, soa Banotos pagn podant.
Span.: Cuando Dios no quiere d santo no puMla. (Bok*
I, 243,;
2041 Wenn Gott nicht will, sticht keine Schlange.
In Habesch aber sagt man : Wenn dein Foss »ock
nicht gestochen wird, ohne daas es Gott will, so eoUst
du doch nicht auf Viperwegen gehen. (AUntanm IL)
2042 Wenn Gott nit hülfft heben, so kans der Mensch
nicht erheben. — Lehmann, 376, 40.
2043 Wenn Gott Obersten macht, fragt er nichts
nach dem Alter.
2044 Wenn Gott redet, vernehmen es auch taube
Ohren.
Die Bussen: Gottes Herz hört die ganze Scböpfofig
klopfen. (Altmann VI, 477.;
2045 Wenn Gott reichlich gibt, so soll man dank-
bar nehmen und weise gebrauchen.
Böhm.: Dal tl Buh stedfe, wzivej m^mi.
2046 Wenn Gott reichlich gibt, so sol man nicht
täglich Martens Abend halten. — Petn, II, 657.
2047 Wenn Gott richtet, so haben auch die Pro-
pheten Unrecht. — Sirndtwörtersckate, 16J.
2048 Wenn Gott sagt heut, sagt der Teufel morgen.
— 5ai7er, 63; Eisclein, 308; Simrock, 4731; Körlc, 8856;
Itram, I, 1364.
Bei Lehmann (802, 2): Wenn Gott sagt heut, losagt
der Teuffei oras, cras, cras riebt nichts gnta aust. Dm
Danen haben das Sprichwort : Wenn etwa« blOhan will»
setzt der Teufel einen Wurm hinein. (ReintbetTf IV, 93.;
85
Gott
Gott
8e
9049 Wenn Gott sagt heute, so sagt <}er Teufel mor-
gen, und der Mönch sagt: ich halt's mit bei-
den. — Klottenpiegel , 9, 6.
2050 Wenn Gott schläft, so regiert der Teufel.
Di« BoisMi: Wenn Gott lohllft aiad »uoh die Engel
ftUnnathig. (AUmann VI, 387.)
3051 Wenn Gott schlagen will, zieht er weiche Hand-
schuhe an.
Die Bofsen: Wenn Oott den Sttnder geieeln will,
bindet er Seide um die Knute. (AUmann VI, 443.;
3053 Wenn Gott schlägt den Hund, so hat er einen
Grund.
n-M.: Dien aime U or6»tnre h qui 11 euTOye da mal ponr
luy lonrenir de luy. (Ltroux, I, 10.;
2053 Wenn Gott segnet, so hat er Murren zum Dank.
2054 Wenn Gott sein milde Hand thut auff, so wird
das klein ein grosser Hauff. — Petri, ii, 657.
3055 Wenn Gott seine Schätze auffthun wil, so
schickt sich alles selber. — Petri, Il,6b7.
3056 Wenn Gott selbst jemand geadelt, so blieb er
doch nicht vngetadelt. — Petri. ll, 657.
3057 Wenn Gott sichtbarlich auf Erden wohnen
wollte, 80 würde er seine Residenz nirgends
anders als zu Beziers ^ nehmen.
*) Der im I>ftngnodoo gelegene Ort wird als Paradies
geschildert.
2058 Wenn Gott spricht, müssen auch Fürsten
zittern.
Böhm.: Mocnon mku b&h sondf. (öetakovthy, 330.;
2059 Wenn Gott spricht, wird jede Sprache zum
Echo. — Sprichvörtenchatz , 10.
Die Bussen: Wenn Oott spriobt, kann Um auch der
Heide Torstehen. Gott redet sum Bussen russisch , zum
Deutschen deutsch. (AUmann VI, i^i.)
3060 Wenn Gott straffen solt nach verdienst, so
würd es bei geringem Creutz nicht bleiben.
— Heniteh, 621,67.
2061 Wenn Gott tausendmal will, dass wir Knödel
(Klösse) kriegen sollen un die Mutter will
nit, bekumm mer doch kane, sagte der Sohn
zum Vater, der ihm mit Gottes Hülfe Knödel
versprochen.
2062 Wenn Gott uns hilft, so geht es wohL
2063 Wenn Gott vnd das Glück still helt, so gehet
nichts fort. — Uenixch. 1431, 23 ; Petri, ll, 657.
8064 Wenn Gott vns lasst, so stehn wir bloss. —
Heniteh. 1705, 46.
2065 Wenn Gott von einer Seite schlägt, verbindet
CT von der andern. — WxnMer, xvm, 78.
2066 Wenn Gott wacht, muss auch der Mensch
wachen.
3067 Wenn Gott weil an Norm hoan, lässt er an
ablen Moan 's Wäib starben. (Kreit MilUtch.)
2068 Wenn Gott wil bawen, so hilffl kein hindern
noch wehren. — Ueni*ch,iOi,i3: Petri, ll,6S7.
2069 Wenn Gott will, blitzt es bei hellem ffimmel.
— Sprichwörtenchatz , 57.
2070 Wenn Gott will, fällt das Glück bei Nacht
ins Haus.
2071 Wenn Gott will, gebiert die Maus einen Berg.
— Sphtkrörlergchats , 53.
2072 Wenn Gott will, hat der Heilige keine Hände.
2073 Wenn Gott will, ist eine Nachtmütze bomben-
fest. CSchles.)
2074 Wenn Gott will , kömert die Garbe. — Sprich-
tecrttrtchatz , 95.
2075 Wenn Gott will, regnet es bei jedem Winde. —
Sprukrörtertchat: . 49; Winckler,X, 58; Reinaberg 11,2;
VW, 43.
Aehnlich die Basken: Winter und Sommer regnet's,
wenn Gott wilL (Reinsbera Jl, 2.)
Engt.: When God will, all winde bring rain. '(Bohn
n, dS; Goal, 788.J
Fr$,: L4 oüDieoTeut, ilpleut. (Urour, /. 14; Oaal, 788;
I Bohn Ily »8; Cahitr , 535.;
I H'M. : Als het God belieft, zoo regent het met alle winden.
[ (Bohn /, i9^; Harr«hom4t, 7, 340.)
h. : Qnando Dio ruole, a tutti tempi piove. (Paztaglia, 90, 5.;
1^«..- Cnando Dios qniere, con todos aires llueve. (Bohn
t, 243; CoAiVr , 3377.; — Cuando Dios qniere, en sereno
UncTe. (Bohn 1, 243.;
2076 Wenn Gott will, so geht ein Rechenstiel los.
— Spnchw<irter$chatz , 56.
Böhm. : Edys p&n btih dopusti , i motyka spustf. C(?«ta-
koviky, 217.;
It.: 8i detur a sorte, fient rarissima forte. (Goal, 788.;
Foln.: Kiedy bog dopu^ci, samo olstro spusoi. (öela-
kovtky, 217.;
Ung.: Ha Isten akaija, rillany«! is el sül. (Gaal, 788.;
2077 Wenn Gott will, so grünt ein Besenstiel. —
— Goldschmiiit, 54; Mai/er, J, 203; Körte, 3390; Braun,
I, 958; Simrock. 3891.
2078 Wenn Gott will, so ist morgen Sabbat. —
Goldschmidt, 54.
2079 Wenn Gott will, so tagt es. — Eitdein. 247;
Simrock. 3893; Braun, l. 899; Petn. II, 657.
nott. : Als God het wil, zoo daagt het. (Barrebom^e, I, 240.;
Lat,: Diesoil qnandocunque deo placuerit.*— Deo volenfe
etiam salicum fasciculis uavigares. (Eitelein, 347.;
2080 Wenn Gott will strafen ein Land, so nimmt
er dem Herrn den Verstand. — Simrock . 3928 ;
Braun, I. 951; Graf, 523, 286,
HoU.: Als God een land plagen wil, dan beneeiut hij den
beeren hunne wijsheid. (Harrcbomee, /, 240.;
2081 Wenn Gott will, trägt (treibt) auch ein Bettel-
stab Zweige. — Sprichwörterschatz. 51.
2082 Wenn Gott will, wird aus drei vier. — .vprirA-
fpörtertchatis 50.
2083 Wenn Gott will, wirst du auf einer Weide-
gerte schiffen. — Sprichwörtertchatz , 54.
2084 Wenn Gott winkt, so muss man folgen.
Auch russisch Altmann VI, 480.
2085 Wenn Gott Wunden schlägt, so gibt er auch
Balsam.
2086 Wenn Gott Zähne gibt, so gibt er auch Brot.
2087 Wenn Gott zerbricht, hilft alles Bawen (Bes-
sern) nicht. — Ifenisch. 205, 41; Petri, Jl, 657;
Schulze. 25.
Lat.: Si deitruxerit, nemo est qui aediflcet. (Schulte, 25.;
2088 Wenn Gott zu trauern gibt, so vergeht das
Lachen; gibt er aber Freud' und Lachen,
muss sich niemand selber traurig machen.
2089 Wenn Gott zum Kriege lesset aufigepieten , so
thun Mücken, Läuss vnd Mäusse so grossen
schaden, als Wölff, Löwen vnd Beeren. —
Lehmann, 261, 6.
2090 Wenn Gott zürnet, so zürnen alle creaturen.
— Ilenitch. 618, 19.
2091 Wenn Gottes Gnade im Herzen ist, schwim>
men die Augen in Fröhlichkeit.
2092 Wenn Gottes Posaune ertönt, dann schweigen
des Menschen Trompeten.
Dann wird mancher verstummen, sagen die Bussen.
(AUmann VI, 401.;
2093 Wenn Grottes Trawer vnd vnglücks Stund
schlegt, so kan niemand ein I^ rewdenstund
daraus machen. — Lehmann, 920, 34.
2094 Wenn Gottes Wort in uns lebendig wäre,
würd' es kein (Glauben8-)Gezänk unter uns
geben. — Opd . 895.
2095 Wenn ihnen Gott gebeut, gehorchen Tiger und
Drachen.
2096 Wenn mancher Gott und nicht die Jesuiten
walten liesse, so behielte er Land und Leute.
— Opel. 391.
2097 Wenn nicht Gottes geschicklin zum gange feit,
so bricht vnd bestehet kein Ertz. — Petri, 11 , 670.
2098 Wenn nicht von Gott ist der anfang, so ge-
wints gewiss den Krebsgang. — Ilenitch. i7ai, 88;
Petri, II, 670.
2099 Wenn nur Gott ein Auge auff einen hat, so
hats nit Noth. — Petri, /. 98; llcnisch. 1704. 50.
2100 Wenn sich Gott närrisch stellet, ist er am
weisesten (stärksten). — Luiher't \yerke, III. 68**.
2101 Wenn sich Gott schwächlich stellet, so will er
die Starken zu Boden schlagen. — Luilwrs
}\iTke. II, 277*.
2102 Wenn 't Gott's Wille is, kann eine Nachtigall
so viel schuiten as sieben Eögge. (Soett.)
87
Gott
Oott
88
2103 Wenn vna Gott begnaden that, bo haben wir
das grössest gut. — Petri, I, 98.
2104 Wenn wir Gott haben, so haben wir genug. —
Pein, 1,99.
Petri ftigt zur Begründung des Sprichworts hinzu:
Wenn wir den Manu haben, lo haben wir aneh die
Tatohe.
2105 Wenn's Göt verleiht, an schine bleit (bleibt),
an de Mutter mir de Lotscha ' leiht, da gib
ich morgen ei de Kerche. (Schlei.)
>) Alte niedergetretene Sohnhe oder Pantoffeln.
2106 Wenns Gott gibt, so ists gegeben. — Peiri, 11, 657.
2107 Wenns Gott in seinem zorn aufifbeut, so stehen
bald alle Creaturen in hämisch vnd waflFen.
— Heniseh. 6i6, 20.
2108 Wenn's Gott nicht regnen lässt, so lässt er's
thauen.
2109 Wenn's Gott will ha'n, so muss man dran. —
Uenitch, 1706, 15; Gruter , l, 74; Petri, U, 678; Spnch-
vörler$chatz, 59; Körte, S833.
2110 Wenn's Gottes Wille is tin d»r Teifel schinnt
(redet) zu, su ward was draus. — Lohrengel, II, 508.
2111 Wenn's Gottes Wille ist, wird's geschehen. —
Mayer. 1, 909.
2112 Wer auf Gott thut bauen, dem stösst nichts
an von Grauen. — Fischart, Gesch.
2113 Wer auf Gottes Kanzel steht, soll nicht für
des Teufels Reich predigen.
Auch mssiich Mtmann VI, 510.
2114 Wer aufif Gottes Gnad trotzet, der ist ein
Narr für alle Welt. — Pftri, I, 99.
2115 Wer baut auf Gott, fürcht't keinen Tod. —
Körte, 2S09.
2116 Wer bei Gottes Wort Ehr* und Gut sucht, der
wird Kohlen ans einem feurigen Ofen neh-
men und sich nicht verbrennen. — Lti^fc«"» Tisch-
reden, ae**.
Mhd. : Wer dk hofft in got der hAt kain foroht noch not.
(Vintler.) (ZingerU, 59.;
2117 Wer bei Gottes Wort und gutem rheinischen
Weine bleibt, hat keine böse Arbeit.
2118 Wer bey Gott ein frommes Eheweib sucht,
dem klaubet Christas selbst was guts vnnd
reines auss. — Petri, //, 686; Henisch, SOI, 87.
2119 Wer für Gott arbeitet, für den kocht er zu.
2120 Wer für Gottes Seite streitet, für den streitet
er wiederum. — Opd, 876.
2121 Wer Gott, Äeltem und Vaterland l&stert, schän-
det sein eigen Gesicht
2122 Wer Gott anbeten soll, muss nicht vorm Teufel
niederfallen.
2123 Wer Gott anruft, der ist nicht verlassen. —
ScUeehta , 78.
2124 Wer Gott behält, verlieret nichts. — Winckler,
XIX, 90.
Lat.: Qui Denm Tidet, multom ridet. (Binder II, 8768;
Schreger, 19.)
2125 Wer Gott betriegen will, der muss vil wis-
sen. — Henisch, 1705, 31; Petri, 11, 714.
Lat.: Deum fallere volenti multa scienda. (Sspbold, 131.;
Multa noris oportet, quibue deom fallai. (Lrasm., 435;
PhiUppi, /, 261; Tappiut, 53'».;
2126 Wer Gott betrügen will, der betrügt sich
selbst. — Sprichwörierschatz , 88.
Frt.: Ceux qui pensent tromper Dien, le trompent gran-
dement euz-mdmet. (Krit»ingtr , 334<*.;
//.: Chi orede ingannar Dio, se itCMO inganna. (Pat-
aaglia, 164, 3; Goal, 793.;
2127 Wer Gott blos dient mit dem Mund, der dient
umsonst zu aller Stund'.
Lat.: Grata dco non sunt fumantia thura, neo arae, nee
Bacra, «i oordia religione vacent. (Fischer, 99, 13;
Stijbold, 203 J
2128 Wer Gott dem Herrn allzeit thut trauen, der
wird im Himmel und auf Erden bauen. —
Hertz. 7.
Inschrift an einem Hause in der Schweiz.
2129 Wer Gott den Rücken kehrt, dem zeigt er das
ADgesicht.
Ntmlich das zornige; der Sttnde folgt Strafe.
2130 Wer Gott den Bücken kehrt, von dem wendet
er die Augen. — ParSmiakon, 1814.
2131 Wer Gott dient, dem dient er wieder. — ä-
römiakon. 1423.
Dan. : Dyrke den önd giernCf som baade giTW kom Of
kieme. (Prov. dan., 130.;
2132 Wer Gott dient, der muss die Welt lan, nie-
mand zweyen Herrn dienen kan. — ifenwcft,
1706, 13; Petri. I, 108.
2133 Wer Gott dient, hat einen guten Herrn (oder:
hat den besten Herrn von der Welt). —
WincUer, X, 61; Lohrengel. I. 811.
In Hindostan sagt man : Wer Gott anbetet , ist Gotta«,
es wird nach seiner Abkunft nicht gefragt. (Reinsbery
II, 5.; Die Bussen : Wer Gott com Zar«n seiner Seal«
macht, der steht unter guter Botmftssigkeit. (AUmamm
VI, 453.;
Engl. : He who serves God, has a good master. (Körte. 9S01J
Fr».: Qui sert Dien 11 a bon maistre. — Qui «ert Di«a u
est roi. — Serrir Dien est regner. (Lerou9, I, 15.;
It.: Chi serve a Dio , hk buon padrone. (Pazsagliat M4, 10^}
2134 Wer Gott dient, ist des Teufels Herr.
Aehnlich die Bussen Allmann VI, 403.
2135 Wer Gott ehret, den ehret er wider; wer Gott
veracht, der wirdt wider veracht. — HmisA,
noi, 11: Petri, U,7U: Par6miak4M,li34.
2136 Wer Gott eine wächserne Nase drehen will,
muss ein guter Kerzenmacher sein.
Die Bussen: Wer Gott prellen will, muss stark« Baine
haben. (Altmann VI, 488.)
2137 Wer Gott finden will, muss ihn mit der La-
terne Christus suchen. — Luther's Werke, ü, 165*.
2188 Wer Gott finden will, muss sich selbst ver-
lieren. — Einfälle, 86; Körte, 9S50; Simrotk, W\:
Veneiey, 171; 5itfor, 814.
2139 Wer Gott fiSr die Aehre dankt, dem schenkt
er eine Grarbe.
2140 Wer Gott fürcht't und sich begnügen kann, der
ist ein reicher Mann.
Dan.: Guds frjrgt med neisomhed er en stör rindiag. (Free.
dan., 260.;
2141 Wer gott furcht vnd jhm vertrawt, dem feilt
die nahrung zu im schlaff. — Henisch, mn, 84.
2142 Wer Gott fürchtet, darf Menschen nicht
fürchten.
Darf den Teufel nicht fttrohten, sagen dl« Bossen.
(AUmann VI, 487.;
Lat.: Deo maxlme aequum est metuere.
2143 Wer Gott fürchtet, darf nichts anderes fürch-
ten. — Salier, 820; Simrock, 3980.
Dan.: Det sikkerste er intet at frygte, udan Gnd, Ikk«
end d«den. (Prop. dan. , 256.; — Hvo som trjgitK Gnd,
ftygter for intet; hTo ei frygter gud, maa« nygt« for
alting. (Prov. dan., 805.;
BoU. : >'iets dat hem deert, die God vereert. (Harrebcmie.
I, 845.1
2144 Wer Gott fürchtet, dem widerfehret keinleyd.
— Henisch, 1704. 55.
2145 Wer Gott fürchtet, über den ist niemand. —
Sauer. 820.
Lat.: PieUs grata est deo. (PhiUppi, II, 95^
2146 Wer Gott fürchtet vnd vertrawt, dem gehet«
zuletzt wol. — Henisch, 1435, 44; Petri. 1, 108.
2147 Wer Gott gefallen will, muss die (bösen) Af-
fecten in den Nothstall stossen.
2148 Wer Gott gefällig ist, der ist den Menschen
vngefällig. — Uhmann, ii.li.
2149 Wer Gott gefällt, braucht Menschen nicht zu
gefallen.
Gott gefallen , sagen die Perser, ist das erst« too
allen Dingen. (Reintb^rg II, b.)
It.: Null' importa il displaoer agl' huomini par piaear a
Dio. (Paxmylia, 285, 5.; ^
2150 Wer Gott gehorchet, der wirdt bey guten Ta-
gen alt, vnd lebet mit lust. — Henisch, 1706,8.
2151 Wer Gott gibt, dem gibt er wieder. — JRar#-
miahm, 1425.
2152 Wer Gott grüssen will, dem begegnet er überall
— Siirichwörtergchal: , 9.
2153 Wer Gott hat, der hat alles, ob er schon
nichts hat. — Henisch, 1702, 19; Petri, U, 714.
Die Bussen: Wer Gott Yerliert, behalt nichts Abrlg}
wer Uott gewinnt, dem fehlt nichts anderes. (Älünsum
VI, 448.;
89
Gott
Gott
90
jBa<l4.' Me < hsefthBt ml. (Barrtbovüe, 1, Ui.)
it,: In In üdf» ogn' htiniftii» feüc(l4. ffa*-
M^tüi , '.' <D p«rde nuU« , cbJ non perde lüiiio.
SIM Wer Gott hat, der bat genug.
/>•. : Tl n'«at riAO« qn{ rftiUo mldox da 'ülax. '/
31^5 Wer Gott hier flieht, den wird er d
Die Bu««en: Ol» d«Q Uebea Qott auf tr
■M<tlil är im Blmtoel.
9156 Wer Gott im Berzen bat, braucht nicht nach
Rom «Tl wallfahrten (oder: nicht vor Hei-
ligen XU knien).
tl.t vom t«rr« Jk jU«ntQ haver rimmAgine dl Oio tlAmpttta
•all« ctru, « cbl tiene Dio soolplto nel oaore. Cfa*'
J157 Wer Gott kennt, der kennt seinen NÄmen. —
S}irM:hw6rteTrrhatx , 10.
916& Wer Gott lässt fuhrman sein, deas fuhrwerck
gebet von statten , als wenna geschmieret wer.
— limüch , 12M , 37 ; Pttn,lL7Ui Sailer.bi, Sitn-
mk, 2909.
Ub9 Wer Gott lästert, lästert sich tell5flt
▲«biilioh di« ilaii6ii Aii/nantt Vt, 407.
Qui oracb« eoatr« la ciel, ü lai t«tomb« d«fia«.
iff, */t$)
Gott liebt, der ehrt auch seine Boten. —
, t, 103, Eiselein, 24«. Graf, 538, ih: Körte, 234S.
Stmrock, 3$SS; Btquh, I, »Ol.
Und jeder wtlrde ■ich aaofa wot b«itr«b«o , lia «tt fthrcii,
wtitD ile nur leicbt«r »o erk«Dnea wftreu.
.- DI« Ood lief b««f t , toint iln«a bod*, (Tuiia. . 10> i ;
X*/.( C*nii JegatD« Chri»ll si Cbrijtai »niatnt. (Fatttra-
i*^m. See.; > Qul deum diligit, hoie gratl iublI et
Bitntil *ju». (£i$Mtin , S4S J
3161 Wer Gott liebt, der hebt auch «eine Diener
(Kirche). — U^much 7oO, S9.
/t./ dttanuDio, »miliLDCor 1« <u»ehJ«aa. (FaMtapUa ^lO^i.)
ßpmt^! A Qui«D Dioi qiuere bieu U oa«« U «ab«. (Ca-
IIW Wer Gott liebt, der liebt dos Recht, — Gtm(, i. 5.
Die IiAlieoer eagen: Liebe Gott ror allem nod las«
r*4eii w*r da will. (Rnnntbfrg II, h.)
MM, ; 6««T got Buaoel der toiuDet roitt. fSpUgti dtut-
11193 Wer Gott liebt, der wird selig, wer Wein
trinkt, der wird fröhlich; drum liebet Gott
und trinket Wein, dann werdet ihr fröhlich
und selig sein.
9164 Wer Gott liebt, i«t an allen Orten sicher,
MkA.: Swer b«r<«nlti?be tnfnnet ir6t^ der lit behalten hie
w»<i 4ort. (WigaMf.) (li%^trif , 59.;
/>>..- Qal aliDeDieae«t BQr«n tout üeu. (Knuing^r , 3)4'.;
tttO.: Die God mint bovenal, bem trofc g««n ongeral.
(Hcrr0t>«me* , /, 941 J
tl«5 Wrr rirAr |„Wt
1166 Wer gott m
efc. — //ff*»
ist reich.
Gott Iit gnidlg und ich bin in
rm (Hti%»btrg II, $.)
'-i beminl. (Harr«toiai4, I. 'HA.}
.11, der legt eitel schand
.., .2, Petrx, II, 8S4,
1167 Wer Gott mit ernst vertrawen kan, der bleibt
«in rnverdorben Mann. — //«uwrh . i7U , aa.
f I6B Wer Gott müssig stehet, der ist dem Tenfel in
voller Hohnarbeit. — UerbetQer , l,%\9.
S169 Wer Gott nicht furchtet, der muBS alles an-
Idere furchten. — HmUch, 1297. li.
1170 Wer Gott nicht gehorsam ist, geht zu Grunde,
wie ein Kind ohne Vater. (Ui.)
1171 Wer Gott niclit in der Sonne siebt, dem er-
scheint er in einer Wetterwolke.
Di# Bauen; Wenn unt Gott hinter einem fenrigen
B«4<h ertchjea«. würde mancher ibn ork^aoec, (AU'
viaan. VI, iiT6,;
3IT1 Wer Gott nicht kennt, kennt nichts, wie viel
er kennt.
* ^ ' ' T^a die Franioien: Ich weiaa niohte, ali
. tob weis» Dichte, wenn ich Gott nicht
^ ■ rg II, &->
1173 \Vtr <joH iDcht sieht im Wurm, sieht ihn auch
ntcbt iro Tburm,
1174 Wer Gott nicht treu ist, der ist auch Mcn-
•ch«Q nicht treu,
Kdo ne vören Bohu, nevereo IskA lidem.
MtA,i Oü «AD Ood geen «00 rd hooä, houd geen woord
lecbett. iBehn I. ioi)
2175 Wer Gott nicht verläaat, den verl&sst Gott
wieder nicht.
Halt« dich lu Goit, tagen die Baaken. Uüä et wird
mit dir eein. Und die Franzoeen: Wer sloh mit gatuieia
Hüften Gott ergibt , den Terlitit der Herr nJeht. (Rti'u-
ößrp II, i.J
B<jhfH,t Kdni Bobem , Uke Bdh i nim.
Fr», t Faito» lojraulK, ot Diou U voui fern. (Lerawe, f. 14.>
^176 Wer Gott nicht will dienen in dieser Welti,
den will er in jener Welt auch nicht aum Die-
ner haben. — litnuch, no6. i.
2177 Wer Gott nit hat, d^ hat nicht«, — UmucK
1704, 6S.
2178 Wer Gott nur halb angehört, gehört dem
Teufel ganz. — ^'«I*dc^/» 174.
2179 Wer Gott recht ehrt, bleibt unversehrt. —
Opel, 576,
2180 Wer Gott recht kennen lernen wil, der muss
jhn nicht durch ein gemahlt Gla« ansehn. —
Prtri, /, 10a.
2181 Wer Gott selber nicht kennt, wird niemand
ÄU ihm führen,
I»ie BüMim; WiifT nicht für Gott brennt, wird andere
niebt iUt den Himmel eutüttnden. (AUirioHn VI, 440.;
2183 Wer Gott straft ( tadelt) und sein Werk, heiaet
Hcnn von N.irrenberg. — Brandt . Nach. , ^6.
2183 Wer Ci ' \ findet ihn überall
Die 1 it allv. di« dai QlUok tuoben, finden
ei.die^ ., finden ihn. f.d;.'»«a»»it ^'/, 40» u. 41,1.;
2184 Wer GoU »ucht von seiner Jugent an, der
gehet zum Himmel die rechte Bahn. — Gnum;
Hl, 107; Lehmann, U, 873, l»S.
2185 Wer Gott tiuschen will, der täuscht sich telb»t.
2186 Wer Gott veracht, der wird wieder veraobt.
— Petri, tl. 714.
2187 Wer Gott verehrt, den ehrt er wieder.
3188 Wer Gott verehrt, «ein Glück vermehrt —
t*ar6miakoa , 27S1.
2189 Wer Gott veigisst, den verglast Gott wieder,
üoiL: Die göd rerJeelt, wort seiden Ooe**lttib. (Tunn.,
10, 6.;
Lot, ■ Tentar TMcarom lenior Chrit to modjearam. ^Fag«>-
Uötn. »ST.;
2190 Wer Gott verlässt, der ist verlassen,
IIoU.: AI« oient gode opgbeTet, ao Ut wael half Terloren.
(Tunn., fl, 13: Harrebatnee , I, 241.J
LaL: Chrittu qaando datiir ree, »|iO« bon« ttmo tribolatur.
(fnUeriUben, 19,;
2191 Wer Gott versteht, vorsteht alle Dinge. —
Sailer, 86}.
2192 Wer Gott vertraut, brav um sich haut, wird
nimmermehr zu Schanden.
Soll. Wie neb aan God hoadt, diene etnde b»1 wel goed
«ijn, (Uarrtbomit, /. 245.;
2193 Wer Gott vertraut, dem mangelt nichts,
BM.t Wie op doäi Tftrtrouwt, lljdt geen gebrek. (Harr*'
*om*V. /, 345.;
Lat.T Tantiunpange deo fldere, «alvue erli. (S«jf'»oUtt4i'9i.)
2194 Wer Gott vertraut, hat nicht auf Sand ge-
baut, — Sxmrork , 1856.
Die Slcilier aagen: Wer aaf Gott T«rtr»at, kommt
niemal« um. Die Bergamasken: Die Vonehang iJlset
nie im Stich. Ui»d die Banken: Wer Vertrauen aof Qott
hat, wird eioit BeHierae haben. (Rtiniberg II, b.)
^an.: Fiar de Dioa aobre baena prenda, (ttffhn J, 339,;
2195 Wer Gott vertraut, kann mit einem Gulden
weiter kommen, als ein reicher mit vielem
gelt. — Lehmann , 6$2 , li,
iJin.T Hvo Gud fortroer kand komme videre med ecn dA-
ler, end een rüg med handrede. iPme. dan., 253.;
2196 Wer Gott vertraut und schfisst ins Kraut, dem
wachsen gi'osse Ilete (Haupte, Köpfe K CSchUji.j
2197 Wer Gott vertraut und seinem Rath, hat Leib
und Seele wohl bewahrt.
2198 Wer Gott vertraut, kriegt (wird) auch 'ne
Braut. (\Vfi4ifrj
2199 Wer Ooft vArtmnt, wird nimmer «u Hchanden,
Frj ' ■ ■ -.fl.
3200 V
ertrawei, bat Wohl gcbawct. —
10, t^hmaMa^ m
91
Gott
Gott
99
MaAety, 355*; Hermemn, m, 9; KörU, 2S96 ti. 3836;
Kirdthofer , HO : Sailer, 216; Simrock , i6b6 : Steiger, Ui;
Ramann, IL Pred., 1, 109; Herberger, II, 180.
Böhm.: Kdo se Boha b6jf, pevni «tojf
Dan.: Hvo Gnd fortroer, han trjggelig boer. (Prot.
dan., 259.;
Frz.: Espöre en dien en chaqae lieu.
Soll.: Die &od betronwt, heeft wel gebouwd. (Harre'
bomee, L, 241.;
Lat.. Domino mens nixa quieta est. (Seyhold, 134.; — Fide
Deo soll, mando diffide tibique. (Binder I. 552; //, 1142;
Sejfbold, 183.; — Fidere dlsce Deo. (FUeher, 93, 40.; -
Qui Domino fldit, bene vidit et aediflcaTit. (Binder
II, 2769J
ünff. : A ki Istenben bizik, meg nem csalatkozlk. (Gaal, 780.)
2201 Wer Gott vertrawt auff dieser Erden, mag
nimmermehr verlassen werden. — Petri. I, i09.
2202 Wer gott vertrawt, dem ist nie misslungen. —
Ileniech, 1715, 16; Petri, l, 103.
Soll.: Die op Ood betronwt, diens geluk ii menigroud.
(Harrebomie, I, 241.;
Lat.: Spes confiaa Deo nnnqnam confuBa recedet. (ÄU-
dorf, 203; Binder II , 319S ; OaeU, 780; JSchcnheim, S, 30.;
2203 Wer gott vertrawt, der bleibt wol. — Henisch,
1715, 15; Petri, I, 103.
2204 Wer Gott vertrawt, fest auff jhn bawt, sein
gnedig Hülff er allzeit schawt. — Petri, i, 103;
HmUch, 1715, 17.
2205 Wer Gott vertroet de — mangelt nig. (HoUftj
— Sdtülte, III, 77; hochdeutsch bei Frvtchbier^. 1315.
Scherzwort. Wer Gott vertraut, der hat nicht nüthig
zu mangeln, statt : dem mangelt nichts.
2206 Wer Gott vnd dem Kayser dient, der hats
kleinen Gewinn. — Petri, in, u.
2207 Wer Gott vor Augen hat, sündigt nicht.
n.: Chi mira Dio preaente, dalla colpa si fa lontano.
(Paztaglia, 56, 4.;
2208 Wer Gott will gefellig sein, soll des Zanckens
vnd Streittes ' müssig gehen. — Lehmann, 780» l.
») „Als doBB Teuffels werck."
2209 Wer gott zu ireunde hat, dem schadet kein
Creatur. — Agricdial.Z; Ileniuh , VW , Z9 ; Grvter.
I. 80; Egetudff, 3^; Petri, /, 103; Blum, 29; Reitutberg
II, 4; Eitelein, 951; Simmck. 3881; Sutor, 216.
Die Bussen: Wer Gott cum Freunde hat, kann an«
dem Freund entrathen. (ÄUmann VI, 407.;
Böhm.: Koho Pin Bih chrAnf, toho sbia& ner&nf.
Engl.: He is no loser, who keeps God for his friond.
(Gaal, 785.;
Holl.: Die God teyriond heoft, hem schaad geen schepsel.
(Harrebomie, I, 241.;
It.: Chi ha Dio dalla lua, non ha bisogno d* amicL
(Pazzaglia, 90, 12.;
Lat,: Diligentibus Detun omnia cooperantur in bonom.
(Binder II, 791.; — Deo praeennte nullus offloit obcx.
(Henisch, 618, 24; Philippi, I, 115; Seybold, 119; 8u-
tor, 215.; — Nil timot adveriiquem serrat rector Olympi.
(Binder II, 2096; PhiUppi, II, 28; Seybold, 357.; — Pla-
cato possum non miser esse Deo. (Ovid.) (Binder
II, 2583.;
üng.: [Kinek Iiten brMtya, .könnyu annak UdvOzitlni.
(Gaal, 785.;
2210 Wer Gott zum Advocaton, der ist wohl be-
rathen.
Frz.: II est bica vengö qui Dieu venge. (Leroux, I, 14.;
2211 Wer Gott zum freund hat, dem muss sein fcind
zum freunde werden. — Hemsch , loü , 6i : Petri.
II, 714.
2212 Wer Gott zum Freund mit (hat), denselben
kein Unfall vertritt.
Lat.: Dens adsit, mundus absit. (Fitcher, 63, 38.;
2213 Wer Gott Äuni Freunde hat, dem kann nichts
zu Wasser werden.
' Span.: Aquel es rico , que 08t4 bien con Dios. (Cahier , 3376.;
22 U Wer Gott zum Freunde hat, den lachen alle
Creaturen an. — SaHer.228.
BShm. : Na koho bdh milustiT , oa toho i oar laskav. (Ce-
lakovsky, 320.;
2215 Wer Gott zum Freunde hat, der fürchtet keine
Acht.
Derselbe Gedanke, den Paulus (Rom. 6) ausspricht:
Ist Gott fUr uns, wer mag wider uns sein, und den
Ennius in dem Verse ausdruckt: Non aemper vcstra
evertit, nunc Jupiter hoo etat.
Frz.: Quand ayme Dieu est sur en tous lieux. (Leroux,
I, 15.;
Lat.: Si Deus pro nobis, quis contra nos? (Egeria. 271;
Binder II, 3110; Fa$eliu$, 23.'i; Wiegand , 879.;
2216 Wer Gott zum Freunde hat, der hat di« Wdt
zum Feinde.
Fr». : Qui a la grAce du monde, li a la grAe« de DI««.
(Leroux, I, tb.)
Lat.: 8i quis amat Christum, mnndua non dlligit iata&
(Seybold, 568.;
2217 Wer Gott zum Freunde hat, kann leicht in
den Himmel kommen.
2218 Wer Gott zum freundt hat, dem kann der
Teuffei nicht schaden. — Henisch, 12SS. 84.
Lat, : Heu quantum est summo posse placere deo. (Ftecher,
103, 9; Philippi, I, 176 u. 214.;
2219 Wer Gott zum Trotz reicn sein will, bekommt
die Hölle zur Busse.
2220 Wer Gottes Angesicht nicht sieht, der kennt
ihn nicht. — Luther's Werke, //, 394*.
2221 Wer Gottes Gab helt lieb vnd werth, dem ist
auch Gnad vnd Glück beschert. — Petri, II, m.
2222 Wer Gottes Gesetz hält, der bringt's nidit weit
in dieser Welt.
Holl.: Die naar Gods wetten leeft, heeft klein Toordeel
op deze wereld. (Harrebomie, I, 241.;
2223 Wer Gottes gnade hat, den lachen alle Crea-
turen an. — Henisch, 1693, 9; Petri. II, 854.
2224 Wer Gottes güete vnd gnad veracht, der hat
sich selbs zum Fluch gemacht. — Henisch, isn, S6;
Scheitel . 1141 ■»; Froschm., ii. V.
2225 Wer Gottes Güte hat erblickt, der wird auch
durch sein Wort erquickt.
Holt.: Die Godes goedheid heeft gesmaakt. die wordtook
door zijn woord vermaakt. (Harrebomee, I, fil.)
2226 Wer Gottes nur halb ist, ist des Teufels ganz.
— Körte, 2376; Braun, I, 958.
Entweder so oder so; alle Halbheit ist Tonrerflioh;
Sani oder Faul.
2227 Wer Gottes Rache stört, zieht sie auf sich. —
Svridiwörterschatz, 183.
2228 Wer Gottes vergisst, den vergisst Gott wieder.
Frz.: De teile peine est le pecheur puyni, qui en son -ri-
▼ant metz Dien en obly, quant 11 menrt ne lay touvieat
de luy. (Leroux, I, 13.;
2229 Wer Gottes vergisst im Leben, den vergisst
er im Sterben.
Dan.: Glemmer du Gnd mens du lever, saa glemmer haa
dig naar du deer. (Prov, dan. , 242.;
2230 Wer Gottes Wasser veracht, dem wird auch
sein Brot nicht gebracht.
Engl.: God deprives hlm of bread who likes nothig driiiki
?Bohn II, 362.;
2231 Wer Gottes will spotten, den kann er aus-
rotten I
Lat.: Iratum gravis est res habuisse Deom. (PhiUppi,
I, 211; Schonheim, J, 30.)
üng.: NyaralyÄ« ember az, kire az Taten haragtiik.
2232 Wer Gottes Wort liebt, dem folgt das Creutz
auf frischem Fuss. — Pctn, i, i03.
2233 Wer Gottes Wort nicht will hören in QvAß,
der muss den Henker hören mit Scfa6rfe.
2234 Wer Gottes Wort verleurt, der ist verloren. —
Henifch. 1703, 31; Petri, I, 102.
2235 Wer in gott will klug sein, der muss für der
weit ein Narr sein. — Henisch, 17ll, IS»; Luther's
Tischreden, 322"; Petri. I, 105.
2236 Wer in Gottes geleit zeucht, der ist wol be-
hütet. — Henisch, 1452, 35; Petri, H, 714.
Die Portugiesen: Behütet iat, wen Gott behfttet.
(Reinsberg II, 4.)
2237 Wer in Gottes Hut, der ist wohl behütet.
Frt.: Bien est gardd, qui Dex velt gardd. (Leroux, I, IS.j
2238 Wer in Gottes Reich will, braucht mit keiner
Karavane zu ziehen.
2239 Wer in Gottes Schatten ruht, der hat immer
guten Muth.
Lat.: Hio est magnus animus qui se deo tradidit. (Fischer,
103, lü.;
2240 Wer in Gottes Scheune drischt, den wiegen
Engel ein. — S}irichwörlergarlen. 4S: S<^ülzeüung, 40S.
2241 Wer in Gottes Wort eins nicht glaubt, der
glaubt kein». — Petri, I,10i.
2242 Wer kan gott zwingen, dass Er müesse Tantzen
wie wir jhm pfeiffen. — Henisch, im. 55; Petn,
U, 787; Sailcr. 382.
9a
Gott
Gott
94
2843 Wer kan vber Gott! — Petri, 1, lOS.
3244 "Wer kann wider Gott und Nowgorod 1 — Sprich'
wörlertchatt . 65; Rerckcnmeyer , 376: ileiruberg VI, TS.
Im 15. Jahrbandert war Nowgorod d«T Mittelpunkt
des HanBabandelt, dei Handels mit den Noimannen,
mit Wettasien und Bysaui. Um diese Zeit mng wol
das Sprichwort entstanden sein, wenn auch schon früher
der Grund tu der Oröase gelegt wurde, die Nowgorod
erhielt, so lange es Freistaat war. Unter Iwan III. ( Wa-
•iliewitsch l.),dem es im Jahre 1478 sich unterwarf, wurde
seine Wohlfahrt gebrochen. Aber noch jetzt ist diese
Wiege des russischen Beichs, diese einst so mächtige
Stadt, soTolkreich, dassman sprichwörtlich sagt: Aus
der Wolga kann man das Wasser nicht austrinken und
in Nowgorod die Leute nicht alle todUchlagen. (Reiiu-
bfrg VI, n.)
Dan.: Hto formaar mod Gad og den ttore Nygorod.
(j^o9. dan 531.;
2245 Wer mit Gott anfängt, dem thut der Teufel
nichts.
Wer mit Oott beginnt, sagt ein lateinisches Sprich-
wort, den beisst die Scblaogo nicht. Die Franiosen
sagen : Wenn Gott hilft , dann kann keiner widerstehen.
Die Albanesen: Wer Ton Gott Terlangt, wird nicht ge-
Uusoht. Und die Litauer: Was Ton Gott Tcrheissen
wird, da« wird auch gehalten. (Reiruberg 11, 1, 4 n. 1.)
224C Wer mit Gott ausgeht (auf äugt), mit dem
kehrt Gott heim.
Die Bussen : Man ist nicht mit Gott ausgegangen , wenn
man mit dem Teufel wiederkehrt. (Altmann V, ViÜ.)
It: Chi SU con Dio, Iddio sta con lui. (Cahier, 28^'i.;
2247 Wer mit Gott die Kette bricht, den verläsat
die Freiheit nicht.
2248 Wer mit Gott in den Kampf geht, kommt als
Sieger heim.
I Kroat.: S milim Bogom sve te moze.
2249 Wer mit Gott reden will, muss hoch stehen.
2250 Wer mit Gott spricht, dess Auge wird (ist)
licht
2-251 Wer mit Gottes ■ Fuhrwerk in der Welt fort-
kommen will, kann nicht alle Stock und Steine
aus der FahMtrasse räumen; er muss mit
Geduld gemach fahren, bis er abends in die
•Herberge kommt. — Sailer, 53.
2252 Wer nicht will auff Gottes befehl zu Ninive
predigen, der muss in den Wallfisch. — Ue-
nisch, 1690,60.
2253 W er nicht zu Gott hinaufsieht, zu dem sieht
Gott nicht herunter. — AUmann IV, 494.
2254 Wer nur den lieben Gott läast walten, sang
der Schulze , denn er lässt alles hübsch beim
Alten.
2255 Wer nur den lieben Gott lässt walten , un hat
nix, und auf ihn hoffet allezeit, un krigt nix,
den wird er wunderbar erhalten. (Lübeck.) —
Dtccke, 15.
Damit schliesst der Spruch im Druck. In dem mir
an« Lobeck ragegangenen Exemplare befindet sich noch
handschriftlich die Znsatzxeil« am Schluss: Uu wart
nix. — Ein Ähnlicher sprichwörtlich gewordener Vers
war in Fisohbach (Kreis Uirschberg) um das Jahr 1815
im Umlauf, der einem in der Mähe der von mir besuch-
ten Schule wohnenden Bauer zugeschrieben wurde«
Der Mann hatte die Gewohnheit, ein Horgenliod zu sin-
gen, dabei aber im Hof und in der Wirthsohaft umher-
sagehen, die erforderlichen Anordnungen au treffen
und Befehle en ertheilen. In derselben Weise soll er
denn nun auch einmal einen rorbeigehonden Schneider
auf Hausarbeit eingeladen haben, sodass folgender Vers
entstand, der in Fischbach in aller Munde war, um
gleichzeitigen Gott- und Wcltdienst zu charakterisiron
and lu Terspottan: „Wach auf mein Herz und singet**
Zorn Schneider: Kennst immer ann TAg uff de Oarbeit
knmma. ,.Dcm Schöpfer aller Dinge 1'* An brougfd'r
au ■* Btgeleisa mit.
•2*256 Wer ohne gott ist, der ist wider gott. — lle-
nurfc. 1715.40.
2557 Wer ohne Gottes Wort in die Kirche geht,
kommt ohne Gottes Wort heraus.
•i-j58 Wer seinen Gott in der Kist vflm Speicher
vnd im Keller hat, der darff Gott nicht in
die Uäud sehen vnd sieh nicht so hoch am
Himmel he)>en. — Lehmann , (M , %'2.
2359 Wer sich am ewigen Gott versündigt, der
wird ewig gestraft — Petri, 1, 108.
tt90 Wer sich an Gott lesst, des ende wirt gut
radt. — Aqricola /, 786.
2261 Wer sich auf Gott verlast, dess End kan nit
bÖSS werden. — Lehmam, JI, 851, 828.
2262 Wer sich Gott ganz ergeben, den verlässt er
nie im Leben.
Frt.: Qui d'nn franc ooear k Dien s'adonne I» Migaear
point ne Pabandonne. (Kriuinger, 15l'>.^
2263 Wer sich nicht auf Gott verlast, der muss
fallen, und wenn er den Türkischen Kayser
zum Freund hette. — Luther't Werke, /. 583 •*.
2264 Wer sich nicht vor Gott fürchtet, muss sich
vorm Teufel fürchten.
2265 Wer sich selbst schützt, den schützt Gott,
Kroat.: Dok se iovik iura, i Bog ga Suva.
2266 Wer sich unter Gottes Hand nicht biegen will,
der muss darunter brechen.
Die Russen: Gott serbricht die Hand dessen, der Um
raufen will. (AUmann VI, 387.;
2267 Wer sich wider Gott auflehnt, der stürtzt sich
selbe. — llenüch. 1704, 45.
2268 Wer sich will mit Gott vereinen, der muss
^ sich von sich selber scheiden. — WincWer, V. 16.
2269 Wer stets in Gottes furchten steht, im Vn-
gflück nimmermehr vergeht. — Peiri.i, 109.
2270 Wer steht in Gottes Sold, trägt Kittel ohne
Gold.
2271 Wer vmb Gottes willen thut, was er kan, vmb
dessen willen thut Gott, was er will. — Left-
mann , 9l0 , 46.
Dan.: H^o for Guds skyld gier hvad han kand, saa gier
Gad igien for hans skyld h^ad han viL (Pro9. dan., 333.;
2272 Wer von Gott ablässt, fällt dem Teufel anheim.
2273 Wer von Gott etwas haben will, der muss
jhm inn Ohren ligen vnd mit beten anhalten.
— HenUch, 1705. 21; Petri, I, 109.
2274 Wer von Gott gezeichnet ist, war niemals gut.
(S. Gezeichnete.)
2275 Wer von Gott verla^n, ruft den Teufel an.
2276 Wer vor Gott hat recht gethan, der ist auf
guter Bahn.
Dan.: Han er god, for Gud er god. (Prov. dan., 349.;
2277 Wer wider Gottes Wort auss der Philosophi
disputirt, der versetzt eine blosse Hand wider
ein Schlachtschwerdt. — LOimann, 134. 87.
2278 Wer zu Gott kommen will, der darff nichts
denn nur sein Gnad. — Petri, /, iio.
2279 Wer zu Gott will, dem begegnet er.
Die Bussen: Wer zu Gott will, dem kommt er schon
ouf halbem Wege entgegen. Wer zu Gott will, darf
auch zu Bfittemacht kommen. (AUmann VI, 475 o. 492.;
2280 Wi blivt wol bi önen Gott, aver nig bi enen
Köp. (Holst.) — ScJtütze , £/. 65.
2281 Wi lövt wol an en Gott, man wi ötet doch
nich all ut en Schotte!. (Ostfries.)
2282 ^Vi sünd Gott man en Död schuldig, seggt
Kain, do erschlug he sien Bröer Abel.
2283 Wi sunt Gott man en Dod schuldig. — Bue-
ren, 1261; Hauakalntder , II, 428.
2284 Wi&ne Guod taiket » hiäd, dai doigedet« nüt.
(Delbrück.) — Firtnenich, I, 361, 8.
') Gezeichnet. *) Taugt.
2285 Wider gott hilfft kein rath. — Henisch, nio, 88.
Frz.: Contre Dieu uul ne garde.
2286 Wider Gott hilffl kein Siegel, Recht, gebrauch
noch Obrigkeit. — Petri, II, 786.
2287 Wider Gott hilft keine Macht. — Sauer, 216,
2288 Wider Gott vnd das glück hilfil kein pantzer
noch Krebs. — Ilenisck, 1711, 8l; Petri, FI, 786.
2289 Wider Gottes Gewalt kann niemand. — A'trcfc-
hofer, 129; fitton. 41; Sfriduoörtertckatx , 60; Sim-
rock, 8894.
Böhm.: Proti Bohu nio nemoho.
F^t.: Contre Dien nnl ne pant. (Leroux, I, 1%,)
It,: Chi oontro » Dlo getu pieti» in oapo gU toma. ->
Contra U dectlno eeleate non pa5, swa il dtv«. fAn-
taglia, 84, 1.;
Lot.: Spoit in M, qni «dTenua 0)
Ung.: Egn követ ne Tes«, m«rt ft
2290 Wider Gottes Kraft hilft kerna Utoht —
buch, 1570.
Kroat.: S Jedlnim Bogom b« iIq
96
Gott
Gott
n
2291 Wider Gottes Weisheit ist nicht zu fechten,
er gewinnt doch.
2292 Wider Gottes Zorn ist alle Macht verlor'n.
Xo/..' PluBvalethumaniB TiribusiraDei. (Ovid.) (Bindfr
I, 1376; //, 2603; Kruse, 839; Philijtpi, II, 99; Sey-
bold, 447.;
2293 Wie es gott gibt, so hat mans. — ilenitch,
1708, CO.
2294 Wie es gott gibt, so ist's gegeben. — llenUch,
1708, 61.
2295 Wie Gott die alten Väter vor dem geschriebenen
Buchstaben selig gemacht, also kann er auch
uns ohne denselben und ohne alles Pfaffen-
gezank selig machen. — Opel, 395.
2296 Wie Gott es ragt, daran mir gnügt. — Körte, 2S48.
2297 Wie Gott fügt, mir vergnügt
Auf einem Schrein der ambraser Sammlung an Wien.
lat. : Quo fata trahont retrahontque, sequamur. (Virgil.)
(Binder II, 2855.;
2298 Wie Gott mit seiner Kirchen, mit seinem Geist
und Wort vor Zeiten nicht an die Juden ge-
bunden gewesen, also ist er auch jetzt»nicht
an die Christenheit gebunden. — Opel , 395.
2299 Wie Gott uns begegnet, so sollen wir ihn
grüssen.
Dan.: Man skal ei meene eller tale anderiedes om Ond,
end han haver aabenbaret i lit ord. (Prov. dan., 258.;
2300 Wie Gott will, ist mein Ziel. — Heniich, 1700;
Teuer, 168; Kirchhof er, 129.
Lat.: Bio mihi cnncU oadant, nt fert divina Tolunta«.
(AUdorf, 975; Binder I, 1630; //, 3144; Pküippi, II, 183;
Seybold, 558.;
2301 Wie hoch Gottes Gerichte sind, kann be-
greifen kein Menschenkind.
2302 Wie man Gott ehrt, so ehrt er einen wieder.
— PBlr», II , 791.
2303 Wie man Gott sucht, so findt man jhn. —
Henuch, 1706, 48; Petri, 1, 111.
2304 Wier Got vertrat, huot nit af Sand geb&t.
(Siebenbürg.-tächf.J — Schueter, 619.
2305 Wil got, so kräet ein axt vnder der banck.
— Franc*, /, 8o'»; Lehmann, II, 858, 411; Henitch,
188,55; iVlri. i/, 793.
2306 Wil dich Gott zum Herrn machen, so folg
ihm. — Peiri, II, 857.
2307 Wil mir Gott keinen Apostel geben, so behalt
er seine Härterer auch. — Peiri, III, 15; Henitch,
250, 22.
2308 Wil vns got emeren, so kans S. Peter nit wer
ren. — Franck, I, 86*»; Henieeh, 1712, 30; Petri',
11,796; Lehmann, 9B, 7; Eyenng . III , i68 ; Blttm, 11;
Bücking, 86; Braun, /, 910; Sprichwörterediatz, 149;
Körte*, 2856 ; Reinsberg II, S ; Simrock, 3886 ; Eiedein, 504.
2309 Will Gott einen strafen, so thut er ihm die
Augen zu. — Eiselein, 254.
2310 Will Gott hin, so will ich her, und bin ihm
ein Wiederkehr. — Kiteiein, 250.
2311 Wül Gott nicht helffen, so helffe BeliaL — Uäi-
chiu». Der Zauberteufel (Frankfurt 1563); Theatrum Dia-
bolorum (Frankfurt 1575), S. 101*.
2812 Will Gott, 80 geschieht's, hindert Gott, so
bricht's; nach Gott ich richt's, sonst will ich
nichts. — Hertz. 5.
Inschrift an einem Hause in Erlangen.
2313 Will Gott uns erquicken, so kann uns nie-
mand erdrücken. — Eiselein, 250,
tat.: Oeo dante nil ralet invidia. (Oaal» 784.;
2314 Will Gott uns schla'n, wer kann entgahn.
MoU.: Wil Ood ons elaan, wie kan 't ontgaan. (Harrt-
bomit, /, 245.;
2315 Wiirs Gott han, so muss man dran. — Eise.
l«in,255.
2316 Will's Gott ist ein gutes Wort von alters her.
— Simrock, 3870; firntm. //, 516.
Heute, was Gott will, sagen die MaUftnder, und mor-
?ren nicht mehr und nicht weniger, als was Oott wUL
Reinsberg 11, %.)
2317 Wüls gott, 80 glückte. — Henuch, 1709,8; Petri,
Xr, 793.
2318 Will's Gott, so tagt's. — Ei*aein, 254; Staffer, S».
2319 Wills Gott, wer wendets. — HenUch, 1704; Scheud,
1141 **; Sauer, 128; Simrock, 3S»9.
Denn, sagen die Venetier, gegen GoH kann niemand.
Und die Polen: Oott ist nichta cn schwer. (Reimsberg
II* 3.;
2320 Wilt du Gott dienen, so lass dirs ernst sein.
— Henisch, 1705, 70.
2321 Winket Gottes Hand, dann verläse dein Vater-
land.
2322 Wir bleiben wol bei einem Gott, aber nicht
bei einem Kauif, — Petri, II, 796.
2323 Wir geleben alle eines Gottes, aber nicht eines
Menschen. — Petri, II, 797.
2324 Wir haben alle Einen Gott; aber nicht Einen
Kopf.
Dan.: Yi have alle en Oud, men ikke «t sind. CPro9.
dan., 259.;
2325 Wir haben bey gott lenger zu leben, dann bey
den Menschen. — iienisdi, nn, 89.
2326 Wir haben einen reichen Gott; je mehr er
gibt, je mehr er hat. — Kirehkpfer , lao : Sim-
rock, 8323!
Lot.: Habet dominus, nnde tibi dar« poidt mnlto his
plura. (Schtüte, 19.;
2327 Wir müssen gott mit gott vberwinden. — Ife-
nisch, 1714, 54; Schottet, 1142*.
2328 Wir sind alle (oder: allenthalben) inn gottes
Hand. — Henisch, 1693, 51; Petri, I, 113; Sauer, 21».
2329 Wir wollen gott jmmer vberkliegeln (üb^-
klügeln). — Henisch, 1711, 18.
2330 Wirf in Gottes namen dass Netz auss. — Ldk-
mann, 800, 15.
2331 Wir£ft dich Gott herunter, so bekümmere dich
nicht — Petri, II, 857.
2332 Wo der liebe Gott wohnt, hat aoch der Tenfd
sein Nest.^— Frücfc^i«- *, i346.
Um cn sagen, dass in der £egel unweit dar Xirahe
ein Wirthshaus steht.
2333 Wo es Gott hinlegt, da findt man's. — Petri,
II, 803.
2334 Wo es Grott lange regnen lässt, will er sicher
eine grosse Dürre schicken.
2336 Wo God nich geit, helpt Arbeid. — Deecke, 45.
2336 Wo gott am Närristen tedt, da ist er am
klu^ten. ■— Luther's Werke, fV, 687; Henisch, 1711,21.
2337 Wo Gott Anfaog ist und Ziel, alles Thun ge-
lingen will.
Lat. : Omnibus in rebus feliciter omnia oodnnt , si statOM
flnem principiumqne denm. (Seybold, 3473.;
2338 Wo Gott, da ist keine Noth.
It.: DoveDio si ritrova nuUamanca. (Pastaglia, 90, 8.;
2339 Wo Gott das Urtel spricht, da appellirt man
nicht.
Die Bussen; Vor Gottes Gerichtshof gilt kdn Ap-
pelliren. (AUmann YI, 488.;
2340 Wo Gott den Grund gelegt, da hat der Mensch
leicht bauen.
Der Busse: Wo GottDttnen baut, braucht der Heaaoh
keine Deiche au bauen. (AUmann V, 123.;
2341 Wo Gott den Knopf nicht macht, da halt kein
Bund. — Satter, 237.
2342 Wo Gott den Rücken zeigt, da weist der Teofel
das Angesicht. — Air^^mioJkon , iisi.
2343 Wo Gott die Stadt nicht selbst bewacht, so
ist vm sonst der Wechter macht. — Arn, U, 804.
2344 Wo Gott eine Kirchen hinbawet, da bawet der
Teuffei ein Capell (Wirthshaus) daneben. —
Luther, 243; Luther's Tischreden, 78; Henisch, »84, 58
Pistor., VI, 80; Mayer, II, 45; Steiger, 297; Eörte, SS$S
Stmrocfc, 1436* u. 3994; Braun, /. 949; Reinsberg IV, 92
Eiselein, 377; Lohrengel, I, 893.
Als man unter dem Herzog Anton Ulrich Ton Bmn-
schweig dicht an der Katharinenkirohe ein Opemhaiui
baute , predigte der dortige Pastor Pfeiffer heftig dagvgmi
und sebloss seine Predigt mit dem obigen Sprichwort.
Der Hersog schwieg und baute fort. ( Dr. Braun, BitUo-
thek des Frohsinnt , Bd. 3, Hft. 1 , 8. 95.; — Urspraaglieh
wol eine Anspielung auf die Wirthshtuser und H«rt>«r-
gen, die neben den Wallfahrtskirchen angelegt wtodm
und in denen maistantheils die A&daoht wledn vattraa*
ken nad Terbraosi wurde, die etwa in der XSrolia mootSt
J2ä
97
Gott
Gott
98
«nttt wordon «ein. In Gegenden , wo man keinen «n-
*eh»alichen Begriff ron dem Wallfahrtsgreuel hatte,
gab man dem Sprichwort einen allgemeinern Sinn und
■etzte statt Wirthibana — Kapelle. Ganz Tonttglioh
gilt ea aber ron den sogenannten Onadenorten. (Vgl.
W^ber^t Möneherei, Stuttgart 1819, II, 507.)
Din.: Ouds kirke er som lilien blandt tome. (Prot,
Jan., 344.J — Htot Tor Harre har en Urke, har fanden
ei capel. (Prow. dan. , 268.;
Engl.: Where Uod|has his ohureh, the deril will have bis
ehapel. (Oaal, 800.;
HvU.: Daar God eene kerk sticht, bouwt de daivel eene
kapel. (Barrebom^e, I, 241.;
/!..• Non si tosto si fk un templo a Dio, come il Diarolo
ci fabbrioa una cappella appresso. (PattagHa, 103, 3;
Uaal, 800.;
iMt.: Ad domini templum Satanas locat nsqne sacellum.
(Pkilippi, I, 11; Sejfbold, B.) — Delubmm satanae Do-
mini etat semper ad acdem. (Seybold, 117.; — Templa
Dens nnlla sibi legit snmmus in nrbe ; quin sibi in his
•tatnat parva sacella satan. (Oaal, 80ü.;
0»g.: Hol Istennek templomot ipittenek, ott mindgyArt
•s ördögnek is kApolnAt «Uittanak. (üaal, 800.;
3345 Wo Gott fünf segnet, da segnet ^r auch sechs.
— Simrock, 3980.
2346 Wo Gott (Brücken) gebaut, da braucht der
Mensch nicht zu mauern.
Die Bussen in der Gegend von Bor: Wo Gott DQnen
bant, braucht der Mensch keine Deiche in bauen. Bor
liegt in der einförmigen endlosen und das Auge er-
mfldenden Wolganiederung, wo es nur die langgesoge-
nen Danenreihen am linken Wolgaufer zur Abwechse-
lung hat, die zum Theil aus dOrrem Flugsand bestehen.
(AUmann V, 122.;
2347 Wo Gott geit, da schadt kein Neid. — Prtri,
II, 90i: Körte, iiOi.
lat.: Deo dante nUTalot inridla. (Binder I, 300; //, 740;
Stfbold, 119.;
5348 Wo Gott Gevatter ist, da gibt es schönes
Pathengeld. — SitrichwörUrschaU , lOS.
5349 Wo Gott Hausshalter vnd Marschaick ist, da
^hets am besten zu. — Petri, ir, 804.
3350 Wo gott hilft, da ist alle arbeit leicht. — He-
MÜrA, 171U, 45; Petri, 11, 804.
•2351 Wo Gott hilft, geht alles leicht zu. — Winckler,
XII. 40.
2352 Wo gott hinkombt, da wirds gut; wirds nicht
gut am Leib, so wirds ja gut an der scel. —
Heniurk. 1709,49.
2353 Wo Gott im Spiel ist, da geht alles wohl von
statten.
2354 Wo gott ist, da ist eitel frewd. — lleuiscK
1710, 7.
HitII.: Hier is God, en daar is genoeg. (Harrebomee,
/. 244.;
2355 Wo Gott ist der Anfang und das Ziel , da alles
Thun glücklich fortgehen will.
2356 Wo (iott mit anklopft, da ist kein Eimer vor-
geschoben. — Syrichwörteritchatz , 63.
2357 Wo gott nicht geyt, da hilfft kein arbeit. —
Nenitch. 1708, 3; Petri. II, 804; Körte. 2303.
It.: Dore la fortuna non vnole, ivi non senre la dili-
genza. (Faitagtia, 126, 5.;
Lat.: Deo non dante, nil valet labor. (Binder I, 300;
11, 740; Seybold. 11».;
2358 Wo Gott nicht gibt zum Haus sein Gunst,
da ist all unser Ban^n umsunst. — Riehl. Fa-
lat.: Frustra conatur, cni non deus auxiliatur. (Sey
hold, 195.)
3359 Wo gott nicht hat zu wachen lust, da ist all
hut vnd wacht vmsunst. — Ifeniich, 17I5. 30;
fVfn. //. 604.
236u Wo Gott nicht hansshelt, da ist weder gehor-
sam noch fried. — Petn . lt. 804.
2361 Wo Gott nicht hinlegt, da find man nichts,
wenn sich gleich alle Welt zu todt arbeitet.
— Ilnitck, 109», 64; Petri. II, 805.
3369 Wo Gott nicht ist bey Krieg vnd Schlacht, so
ist verloren rath vnd macht. — iVin, i/. 806;
FrosrAm., Tt"».
3363 Wo Gott nicht segenen wil ein Hauss, so ist
alle mühe vnd arbeit auss. — P*tri, II, 805.
3364 Wo Gott nicht selber bawt das Hanta, so rich-
ten wir gar wenig anis. — Pttri, U, m.
DavTsesss SnioBwOBTSB-Lazocoir. IL
2365 Wo Gott nicht selber gibt den Sieg, da feh-
len all anschleg in dem Krieg. — Pari, ii, 4.
2366 Wo Gott nicht selbst behüt das Hauss, so
rieht der fleiss gar wenig auss. — lienisch,
1140, 1; Petri, //, 804.
2367 Wo Gott nicht wohnt, muss man sich nicht
einmiethen.
Ein hebrAisohes Sprichwort tagt: Um alles Gold der
Welt mochte ich da nicht wohnen, wo man Gott nicht
dient. (Cahier, 2517.;
2368 Wo gott nicht zu rathe hellt, da bleibt nichts,
wenns gleich in tausendt Schlösser verwahret
were. — Umweh. 1712. 53 ; Petri, II, 805; Schottet, 1141 •»;
Sailer, 126; Sprichvörtertchatz , 106.
2369 Wo Gott nimmer hellt, da hellt der mensch
auch nicht — //«ii«cft,i7i9, 13; Petri, 11,905.
2370 Wo Gott seine Kirche hat, bald bawet der
TcuiTel sein Hurhaus daneben. — Pauli, Po-
stilla, II, 199 ■.
2371 Wo Gott soll eigen sein, da muss es ledig
sein. — Henisch, 1706. 28.
2372 Wo gott vorangehet, kan kein rigel hindcr-
lieh sein. — lienisch, 1716, 7; Sailer, 210.
2373 Wo Gott will, da regnet's. — Petri. II. 805.
2374 Wo Gott will, klopft das Glück an.
2375 Wo Gott zerbricht, da hilft kein Bauen. —
Gaal, 786.
2376 Wo Gott zerstört und bricht, hilft alles Bauen
nicht. — SckuUe, 25.
2377 Wo Gott zu einer Thür hinausgeht, schleicht
sich der Teufel zur andern hinein.
2378 Wo Gott zum Hauss nicht gibt sein Gunst,
so arbeitet jedermann vmbsunst. — A>irt. //, 805.
2379 Wo Gottes Recht im Lande gehet, da lernen
die Einwohner Gereclitigkeit — Petn, II, 805.
2380 Wo Gottes Wort am reichlichsten gepredigt
wird, da ist die Verachtung am grossesten
vnd die Straff am nechsten. — Petri. i, iis.
2381 Wo Gottes wort ist, da ist fahr vnd feind-
schaflt. — Henisch, 977. 26.
2382 Wo man mit Gott zu thcilen hat, soll Gott
allzeit oljen und der erste sein. — Graf. 52 . 200.
ifkd.: Wer men mit gode to delende heft, dar schall god
alle ttd boren ondo de erste weson. (Grimm, Weisth.,
Il, 282.;
2383 Wo man nicht Gott zu rnth nimpt, da hilfft
weder sorg noch anschlag. — Petri, 11, 812.
2384 Wohl dem, der Gott alle Tage und seinen
Gutsherrn •jährlich nur einmal sieht f
2385 Wol vor Godt vnde Hinsehen sick smücket,
Icnet vnde borget alles dartho , de drecht tho
lest thoretene Scho. — Cryse, Fr. 27. Bg. G, 3.
2386 Wolan, Gott gabs, Gott nam; verliert man
die Schuh, so behelt man doch die Füss.
— Gruter, III, 50.
2387 Wollt Gott uns allen Willen machen, wir wür-
den mehr weinen als lachen. — Brandt, Nsch., 28.
2388 Worto (wozu) di godt beropen hat, dat schaltu
waren fro unde spade. — Kbttorf, 10.
2389 Wozu einer Lust hat, das beschert ihm Gott
genug. — SpriditeMenchatz , 71.
2390 Wozu Gott einen berufen hat, dabei soll er
bleiben.
£af.; Quapositnsfueris in statione, mane. (Ovid.) (Bin-
der I, 1445,- //. 2696; Kruse, 879.;
2391 Zu Gott der Mund, zu Gold das Herz.
2392 Zu Gott hincken die Leut, zum Teuffei lauffen sie.
— Lehmann, 744, 9; Simrock, 8961; YTurtbach II, 345.
2393 Zn Gott hinkt man, zum Teufel springt man.
Da».! Menneskene de kxyb« til Oud og l*be tU fanden.
(Pro9. dan., 258.;
2394 Zu Gottei Hilff gehört Arbeit. — Ukmami,
a, 901, 18: PtM, ii, m; Btimi, IM; Utt.SM;
Hcu.
Tot Bodi holp« boorl 1
SM,:
labontor
•t irit
99
Gott
Ck>tt
lOO
2395 Zu Gottes und Maria Ehr' empfang dies and
sonst keinen mehr. Sei tapfer, bieder und
gerecht ! Besser Ritter als Knecht.
Eins der beim Bittorecfalag flblichen Worte. (Oeser,
Geschichte der Deutsehen, Leipsig 1847, S. 211.;
♦2396 Ach Gott, Herr Wenk, helpe se doch, helpc
so doch. (Germnu, Rcgierungtbezirk Kßnigtberg, Kreit
Fiscithausen.) — Frischhicr, 4023.
* 2397 Also hat Gott die Welt geliebt und der Pfaif
seine Köchin. (Itottenburg.)
* 2398 Auf Gottes Buda geha. (Würzhurg.J — Sartorius. 162.
Barfnss oder in Schuhen ohne Sohlen.
*2399 Auf Gottes Wort das Netz auswerfen.
♦2-400 Aus Gott einen Butzmann machen.
„Aber an txns liegt es, (last wir nicht einen schenss-
licben Putzmann oder Vogelachoucii für Gott in unser
Her* setzen." (Luther's Werke, VI, 323''.;
♦2401 Bei allen Gottes Heiligen schwören. — Ilmisch,
823, 3.
♦2402 Bei Gott!
Betheaerungsformel. Ich füge hier die Botheuonm-
gon, Flüche, Verwünschungen und Yerwundernngsans-
rui'e bei, in denen der Name Gottes verhüllt , verkleidet,
wie Prof. Stober aigt, in Glimpffurmen onchcint. Statt:
„Bei Gott", sagt man im EUass : Bt Gobb (englisch: by
cock für bj Ood); bl Gebb'; bl Gübb; bl Gübbllcher;
bl GobbUchcr; bt GoUe; bl Gösch; bl Ooscht; bl Gol-
llger; bl Grott; bl Nott; bl Gottlluher; bl Gotzlicher;
Götz, Kotz; Botz, Potz. (Vgl. Grimm, II, '279; From-
viann , 1 , 21)8 , 25.) Herrgott vuu Bindheim ; Herrgott
von Buxheiin (Auerbach, Büchlein für die Jugend , Mün-
chen 1836;; Herrgott Sackuff (Sack, Anfang von Ba-
crament); Himmel -SackufT; Heide-Saoknff (Heide ist
wie Mord Verdtärkuugssilbe, wie in Heidenlärm, Mord-
spectakel) ; Potz Heide ; Heidecke , Herrdecke Cwie Her-
stock eine Verdrehung ans Herrgott, vgl. Grimm,
II, 280); Gott Btrom'rl auch Gostrom'r (für: Gott
straf mich!); Gott Strasburg 1 Gott verdopp'l m'r d'r
Wnchnlohn (für: Gott verdamme mich, wie die beiden
folgenden ) ; Gott verwitsch mi I Gott versatz mi I Gott
soll mi lidwel Num di diö (für francösisuh : Nom de
Dien); Nun de nun (Nom de nom); Num de Doi ; Milde
diä Hippe da! Die folgenden sind Vordrohungen des-
selben französischen Ausrufs : Nunn de Blbb I Nunn de
Blbbolel Nun de Buckel l In Basel vernimmt man: Bi
Gobbsl Bi Gubschliche 1 Herrgott von Bendheim 1 Herr-
gott Ninivel (Vgl. die Zusammenstellung olsasiischer
Glimpfformen von A. StSbcr bei Frommann, II, 501 a.
/»', 462.)
♦2403 Bey Gott vnd allen helygen schweren. —
Pauli, Schimpff, UV*.
♦2404 Bitt Gott, das nicht erger werde. — Eyering,
m, 319.
♦2405 Da hätte Gott viel zu thun, wenn er alles so
genau nehmen wollte. — Sprichvörterschatz , i99.
♦2406 Da ist bei Gott keine Gnade.
Weun's so weit kommt, ist keine Hoffnung mehr; es
ist kein anderer Ausweg, die Sache muss sein, der
Zahn musB heraus u. s. w.
♦2407 Da kann man vor Gottes Segen nicht dazu
kommen. (Meiningen.J
Wo grosser Zudrang herrscht.
♦2408 Da lebet Gott, da lachet Gott. — Lehmann,
II, 76, 22.
Lal.: Nunc Dil beati. (Binder II, 255,- Lang, 9.)
♦2409 Da schlag Gott den Teufel todt.
Ausruf des Erstaunens, der Verwunderung, des Un-
willenf.
♦2410 Da sei Gott vor!
/.«/.: No di Hirent. (Plaut u.i.) (Binder II, 1996.;
♦2411 Da wolle Gott bei sein. — Tappius, 4'»; Eyering,
1. 779.
♦2412 Dai lätt ok gäme Guodes Water üöwer Guo-
des Lant goau. (iHrloUn.J — Woexte , 91 , 2li.
•2413 Dai wct van Guot kain Let. (kerlokn.J —
Wuctte, 87, 129.
* 2414 Danck Gott, dass du das habst. — Eyering, I, 251.
•2415 Das erbarme Gott! — Eichvald,Gü5.
•2410 Das kann allein Gott und der grosse Zar. —
SprichieöTtrrxchaU , 47.
♦2417 T>as lass dich Gott reden! — Gmter, UI,iZ:
Lehmann, II, 75, 20.
♦2418 Das mag Gott entscheiden.
HolL: Dat zuilen wi) Gnd on den molenoar laten scheiden,
die scheiden zoovcftl. (Ilarrebam^e, /, 241.;
♦2419 Das sei Gott befohlen. — Ei$elein, 250.
tat.: Jovi faerint haeo omnia curae. (EUeUin, 250.;
♦2420 Das walt Gott! — Agricola 1, 596; Franek, Jl, «*•
Tappius. 4*^; LchvMwi, II, b9, iO; Eyering, 779.
HolL: Dat wilde God. (Uarrtbomie, I, 241.;
♦2421 Das weiss Gott allein.
Holt.: Dat weot God alleen en de torenwacliter. (Hairt-
bomee, I, 241.;
♦2422 Das weiss Gott und die Euhl (Lobetuiein.j
Die Beileniart soll, nach einer Mittheilong aus dar
genannten (hegend , auf folgende Weise entstanden sein.
Ein Pfarrer musste eines Tags, d« seine Wirthin krank
war , «eine Kuh melken. Da ihn der Sohwana der Kuh
hinderte, band er sich denselben am Halse fest. Die
Kuh riss sich los , lief fort und der Pfarrer mnsste
nothgedrungen hinterdrein. Als der Marsch bei der
Schule vorbeiging, fragte der Lehrer: „Herr Pfarrer,
wozu?" worauf er vom Pfarrer die obige Antwort erhielt
*2423 Das wolle Gott nymmermehr. — .4jncoto /, 597;
Eyering , I, 362.
Lat.: Dil meliora (ferant). (Seybold, 126.;
♦2424 Das wollen wir Gott befehlen.
BoU.: Wij willen het Gode bevelen. (Jfarrebamie , /, 245.;
•2425 Dass ^ich Gott sehende! — Agricola 1, 494.
D. h.: Dass du verdammt seist I Agricola hat die
sprichwörtlichen Bedensorten, die zu seinenZeit als Ver-
wünscliungaformeln im Brauch waren , in seiner Samm-
lung der 75U Spriohwürter aufgenommen. Ks sind
abersiohtlich folgende: Dass dich das blaw, das vor
dem donner herlauffet, ankom. Dass dich die vier
botschaiften ankommen. Dass dich der donder er-
schlag. Die DraesB gehe dich an. Dass dich das
hellische fewer verbrenne. Dass dich die frmntzosen
ankörnen. Das falbel gehe dich an. Dass dich OotU
dufft und lufft sehende. Dass dich Gotts fünf Wanden
sehenden. Dass dich Gotts kraft (macht) aoheade.
Dass dich Gotts leichnam sehende. Dass dich Ootti
marter sehende. Dass dich Gott sehende. Data dich
Gottes Saorament sehenden. Dass dich das hertal«jd
bestehe. Dass dich ein boss iar ankomme. Dass dich
die plag bestehe. Dass dich Sancf-Qnlrin ankoBu Der
ia ritten gehe dich an. Die sucht gehe dich an. Dass
dich derj TropfT schlage. Dat dick nogen TttfTel ynnet
hole liff faren. Der Teuffei fuere dich vber den Oster-
rode hynwcg. Dasa dich der Teuffei sehende.' Das« da
müssest toll, raeent vnd vnsinnig werden. Dass dieh
alles vnglück bestehe. Dass dich Bauet- Voitaiants an-
kom. Dass dich Sanct-Vrbans plag bestehe. Dass dieh
Sanct - Veitin ankom. Dass dich dass Wetter an^he.
Dass dich die Pestilenz ankom. Dass dich das Parle
(Paralysis) rucrc. Dass dich Sanct -Authoni ankom.
Dass dir nymmer gute geschehe. — Diese Aedenaarten
sind tibrigens jede unter ihrem Begriflswort aafgefOhrt
♦2426 Dass dich Gotts angst sehende. — Agricola /, 643.
Eine zu Agricola'i Zeit sehr gewöhnliche VerwUn-
sehungsformel vom Leiden Jesu hergenommen. Der
angeführte Schriftsteller sagt: „Fast Jedes Kind braucht
dies Wort zu allen leichtfertigen Baohen , ala wtre die
Angst Christi ein Spott.«'
♦2427 Dass dich Gotts Dufft vnd lujfft sehende. —
Agricola I, 529; Henüch, 762^ 34.
Sogar die Luft soll dir cum Verderben gereichen.
*2428 Dass dich Gotts funfif wanden sehenden. —
Agricola I, 491.
♦2429 Dass dich Gotts kraffb, Gotts macht sehende.
— Agricola I, 644.
♦2430 Dass dich Gotts leichnam sehende. — Agricola
/, 495.
♦2431 Dass dich Gotts marter sehende. — Agricola
I, 492.
♦ 2432 Dass dich Gotts sacrament sehenden. — Agri-
cola I, 492.
♦2433 Dass dich Götz Lung schendt. — Geiler, Nadt.
Gotalästcrcr und gotsschwerer (nennen) Oots him,
lung, leber, krOss, wunden onmacht (Pauli, Sehimpf, 1*^
♦2434 Dass dir Gott einen goldenen Esel ' beschere,
so hast du ein Jahr am Schwanz zu zehren.
1) „Eü wirdtaber der guldine Esel genannt das Gebfirg
an Bühaim , darauf herrlich Gold Bergwerck wirdt gp-
bawt." (Henitch, 941.; (S. Eaehifresfier.)
♦2435 Dass dir Gott Licht und Kerze beschere.
♦2436 Dass Gott dem kargen schelmen den ritten
gebe. — Pauli, Schimpff, LV*.
•2437 Dass Gott erbarm.
Gotteserbärmlich , gottc^j&mmerlich.
*2438 Dass ihm Gott seinen Leib schände. — Eise-
lein, 2bl.
♦2439 De leiwe Gott is en gaud Mann. — Lohrengei,
II, 95.
♦ 2440 De lewc Gottke ward et betahle on de Gross-
mutterko afspönne. (Oberland.) — Friukbier ^ 1U7.
101
Gott
Gott
102
•8441 De lieb Gott is bi ins (bei uns) eigkehrt —
Steiger, 31.
Er hat nnt mit einem Üngiflok heimgeeueht. Naoh
SailfT (231) wird in Baiem die Bedensart bei} ErOff-
nnng des Oeaprftoha gehört, wenn in irgendeinem
Hanse jemand gestorben ist nnd die Verwandten des
Oeetorbenen da« erste mal wieder au ihren Nachbarn
kommen.
*2442 Dem braucht Gott die Angen nicht zoznthun,
wenn er ihn strafen will.
*2443 Dem gibt's Gott, er darf blos das Manl auf-
halten.
Wenn etwas ohne nnsere Mfthe glttoUlch Ton statten
geht, gleichsam als ob es Gott selbst besorgte.
*2444 Dem lieben Gott die Zeit abstehlen.
Massig gehen, unntttae Dinge treiben.
Frt.: Passer son temps ou sa journöe k ne rien faire.|
•2445 Den biet Guod teiket (Paderborn.J — Firmenich,
l, 363, 14.
Den bat Gott geseichnet.
• 2446 Den lieben Gott in die Schule nehmen wollen.
Von jemand, der alles besser wiesen will als andere,
und namentlich auch die schiümeistem will, die gerade
den Gegenstand am genauesten kennen, welcher den
Adler fliegen, die Fiscbe schwimmen, die Espe zittern,
den Storch klappern lehrt, der, wie die Franzosen sa-
SD, mit den Francisoanem lateinisch reden iind mit
n Venetiem die Minerra unterrichten will. (Reint'
herg IV, 68.;
•2447 Den lieben Gott mit dem Teufel bezahlen.
Der Undankbare.
•2448 Der darf nicht sagen: Gott straf mich, der
ist gestraft genug. (Rotteabwrg.)
Z. B. wer die oder die heirathet.
*2449 Der Gott im Zufall.
Die plötzliche, nnvermathete Lösang einer rerwickol-
ten, schweren, unlösbar scheinenden Angelegenheit.
Lot.: Dens ex machina. (Apottol., 111} Binder II, 749;
PlkiUppi, I, 117.;
•8450 Der kann sich auch mit dem lieben Gott be-
kannt machen. (Köthen.j
Von jemand , um dessen Leben es sehr gefährlich steht.
•3451 Der lewe Gott hett 'n Narm in den ESrl fra-
ten. — Goldtchmidt , 157.
Wenn jemand ungewöhnliches Glttok hat.
*2452 Der liebe Gott giesst einen Eimer aus nnd
trommelt darauf. — Frischbier, 278.
In der Prorina ^reussen beim Gewitterregen.
•2453 Der liebe Gott hat ein Einsehen gehabt. —
Phüifpi, II, 106.
Was einen geffthrlioben Ausgang zu nehmen schien
oder was recht einfAltig angelegt war, ist wunderbar
snm Olftck ausgesehlagen.
Lat. : Praerertit ancborae jactnm deus. (Hameln , 1*23 ; Phi-
lippi, II, 106; Sejfbold, 455.;
•2454 Der liebe Gott hat ihn für eine feindliche Ka-
none angesehen. — Körte, 2393.
£r ist Temagelt, ein sehr beschränkter Kopf.
•2455 Der möchte auch dem lieben Gott die Füsse
küssen.
•2456 Du grotcr Gott von Dommelkäm \ du Herrgott
von Perschtite^ (Samland.) — Frich*i>r*, 134B.
)) Zwei Ort« dieses Namens im Begierungsbezirk
Königsberg; der eine im Kreise Fischhausen, der an-
dere im Kreuo Friedland. *) Pojerstiton, ein Dorf im
Kreise Fischhausen.
•2457 Du must din Gott nig in de Ogen gripen.
(IhUt.; — Schütte, III, 170.
Sicht zu leichtsinnig und gottlos sein.
• 2458 Duoas wird in Gntt wuli geschahn. (Sproiiau.)
— Firmenich, II. 298, 11.
Das wird in Gott, d. i. suTerlAssig, sicher geschehen.
•2459 Einen dem schwartzen Gott befehlen. — Ma-
the»9. 388 ^
*2460 Einen hinter Gott und vor Gott bitten. —
Eitelein. tÜ : Hraun, l, 933.
So sagt man, um faeftige und angelegentliche Bitton
eine« Menseben auszudrücken. Er bat mich vor Gott
and nach Gott, ibm einige Thaler zu leihen. Von der
Gewohnheit aller heftig Bittenden , besonders der Bett-
ler entlehnt, die zuerst vor jemand treten und ihm
ihre Bitte rortragen, dann aber, wenn er fortgeht, ihm
liittend nachlaufen und nachrufen, bis er sich zum
()cben bewegen lisst. Die Kedennart ist aus den Pro-
Tinzen Schlesien nnd Frcnsen mitgctheilt.
•'2461 Einen um Gottes vrillen barbieren. — ParUmia-
han. 3219.
Schlecht, mit stumpfem Messer.
*2462 Einen zum Gott machen.
Frz.: Frier quelqu'un plus qne Dieu. (Kritxinger, 235».;
•2463 Er firagt nichts nach Gott und nach der Welt.
— TendloM, 687.
Nimmt weder auf göttliches, noch menschliches Ge-
bot BQcksicht, weder auf die Vorschriften der Beligion
noch der BittUchkeit.
•2464 Er fragt weder nach Gott noch nach dem
Teufel. — Fhiiipfi, II, U; Seifbold, 334.
•2466 Er geb Got vnd all seinn heiligen nit einn
heller. — Franck, II, 112^; Eyering, II, 240; Sim-
rock, 3103.
ffolL: Hij zon aan God of sijne heiligen nlet 66ne mijt
geven. (Sarrebom^e, /, 244.;
•2466 Er glaubt weder an Gott noch an den Teufel.
•2467 Er hat Einen Gott und Einen Rock. —
Tendlau, 902.
HoU. : Uij heoft Gods ter wereld nlets. (Ilarrebomee. I, 244.;
•2468 Er hat Gott im Herzen und Friedrich Wil-
helm in der Tasche. — Frischbicr^, 1338.
•2469 Er hat Gott im Munde und den Teufel in
den Iläuden.
♦2470 Er hat mit Gott noch nicht die Finger zu-
sammengesteckt.
•2471 Er hat nichts als Gottes Armuth in einem
Säcklein. (Sürtingen.J
♦2472 Er hat noch nicht unter Gottes Finger ge-
steckt. (LH.)
'Et weiss nicht , was ihn noch alles trefiTen kann.
Lit.: Dar su Diewu Pirsstais ne sudurei.
•2473 Er hat Gottes Garten noch nicht abgehütet.
•2474 Er hat seinen Gott im Kasten. — Mathesy, i28'>.
* 2475 Er is nischt zu Gott in nischt zu Lieut. (Jüd.-
deulsch. Brody.)
Er ist nicht tut Gott nnd nicht fOr die Menschen,
d. h. er ist weder fromm , noch klug.
♦2476 Er ist Got vnd aller weit schuldig. — Franck,
II, 56*»; Tappiw, 57*; Braun, I, 3994.
FrM.: Devoir 4 Dien et au monde. (KritHnger, 235*.; —
n doit au tiers et au quart. (Lendroy, 597.; — n doit
& Dieu et h diable. (Starschedel , 145.;
Holt.: Hil is God on al de wereld schuldig« (Uarrebomce,
1. 244.;
Lat.: Auimam debet. (Erasm., 719 u. 969; Philippi, I, 30.)
•2477 Er ist Gott einen armen Mann schuldig. —
Körte, 2398; Stmrocfc ,■4017; Braun. I, 967.
Von denen , die glauben das Ihre vergeuden zu mUssen.
♦2478 Er ist Gott und der Welt lieb.
•2479 Es ist nur ein thönerner Gott. (AUgr.)
Von einem Menschen , j der xlel sein will und wenig
ist. Die obem oder grossen Götter wurden bei den
Griechen aus Elfenbein, Guld und Silber verfertigt;
aber die kleinem nnd die des gemeinen Volkn (z. B.
Silen und Priap) aus jedem beliebigen Stoffe, bisweilen
aus Holz und Thou. Angewandt auf die, welche gern
zur vornelimcn GeaeUschaft gezfthlt werden möchten,
aber weder Keichthum noch Ansehen und Bildung be-
sitzen.
•2480 Er ist nur so um Gottes willen da.
♦2481 Er ist von Gott gezeichnrt.
Holt.: Hij is van God geteekend als en boef. (Uarrebomce,
I, 244.;
♦2482 Er ist weder Gott noch der Welt nutz. —
Eyering , II, 345.
♦2483 Er lässt den lieben Gott einen guten Mann
sein. T— Frifchbier. 271; Frischbier ^, 1339; Lohrengel,
II, 254.
♦2484 Er lässt den lieben Gott walten. (Roitenburg.)
•2485 Er lässt Gottes Wasser über Gottes Land
gehen. — Lohrengel, 11, 303.
Fri.:JjMinMT courir l'eau parle plusbas. (Krit:inger,ib^^ ;
Startchedel, 402.;
•2486 Er mag Gott danken, dass es so gekommen
(oder: so abgelaufen) ist.
Fr$.: n doit one belle ohandelle ft Dien. (Lendroy, 296.;
• 2487 Er nehme es Got von den fassen. — FroMck,
n, 45*; Tay]^tu, 88*; Eyering, II, 360 a. 410; //enücft,
1318. 33.
•2488 Er neme es Got vom Altar. — FroMdt,H,4ik*'
u. 73».
UoU.: Hij zon het ran Godf altaar
/, 244.;
Lat.i A mortnla tribnttun «xigll. (l
et • itaivia farinaa. fltepite«, SS*f
Uppi, /, 143; Seybold, I«; Bemnel^, IMJ
7*
103
Gott
Gott
104
*2489 Er nimmt Gottes Wort an, als wenn er
käute Enzian. — Murner.
•2490 Er nimmfs für Gottes Wort.
Lat.: Dirinam aecipio sermonem. (Eratm., ^\.)
• 2491 Er schert sich weder um Gott noch um den
Teufel.
Holt.: HiJ kent noch God noch duivel. (Harrebomde, 1, 3Ü.)
*2492 Er stiehlt dem lieben Gott den Tag ab.
*2493 Er thut es nur so um Gottes willen.
MitTerdrues, Widerwillen, aas Gnade undBarmher-
aigkeit.
Fn. : Faire uno choBO comme pour l'amoor de Dien. (Len-
droy, 151.;
•2494 Er weiss nicht, wo Gott wohnt. — Tendlau, 685.
Von einem unreligiOten oder einem Mensolien, der
für nichts Höheres Sinn bat.
*2495 Er will den lieben Gott schulmeistern.
*2496 Er will Gott regieren lehren und kann keinen
Saustall kehren. — Mumcr.
• 2497 Er zündet Gott ein Licht an und dem Teufel
zwei.
Frz,: II donno nne chandello k Dieu et au diable. (Len-
droy, 297.;
•2498 Es ist also oder Gott tödte mich. — Agri-
cola I, 551.
•2499 Es ist bey allen Gottes heiligen war. —
AgrictXa l, 552; Eyering, II, 504.
•2500 Es ist Gottes Wort vom Lande.
Scherzhafte Bezeichnung eines Landgeistlichen.
♦2501 Gebe Gott, dass er des iehen todes sterbe. —
Agricota I, 465.
*2502 Geh ei Göt's Kommer, do sein kene Moise.
COberlausiiz.J
♦2503 Geh in Gottes Namen, so reitet dich der
Teufel nicht.
Enffl.: Go in Gods nama, so ride no witches. (Bohn
II, 162.;
♦2604 Geh mid Goud und guidi Wint. (Steiermark.)
— Firmaiich, II, 767. 71.
Geh mit Gott und gutem Wind. Abschiedsgruss.
UoU.: Ga met God en tweo blanken. (Uarrtboiuee, /, 242.;
•2505 Gesegn's Gott!
♦2506 Goddes wäl's. (K6in.) — Firmenich, I, 476. 219.
Gott walte es.
♦2507 üot grüss dich, tochtcr, was ist der mer. —
Albrecht ton Eyba, Schimpffliche Comedien.
•2508 Gott allein kennt dessen Vater. — Eiselein, 6i5.
♦2509 Gott auf Borg dienen.
Einen andern far sich bitten lassen.
Frz.: tiervit Dieu & credit. '^(Krüünger, 189«».;
♦2510 Gott befohlen. — Braun, I, 904.
♦2511 Gott befohlen und Anker gelichtet.
•2512 Gott behuete euchl — Agricota I, 546.
♦2513 Gott bessere alles, was bawfällig ist! — Her-
ber ger, II, 380.
•2514 Gott besseres.
JIoll.: God zal bet boteren. (Uarrebotnee , I, 243.;
♦2515 Gott boware euch! — Agricola 1 , 732.
•251Ö Gott bewahre, was ein Gesicht.
Bei plötzlicher Veränderung des Gesichts.
Jüd.-deutsch: Uinneh loo jonnm, was e Ponim. (Tend-
lau, 542.;
•2517 Gott bezahl's. — Sai/er, 227.
Hvll. : God betale het hem duizend maal. (Uarrtbomee,
I, 242.;
♦2518 Gott bczal es j'hm zu tausent mal. — Agri-
cola I, 585.
Frz.: Diou paioru tout.
•2519 Gott den Rücken zeigen. — Airdmiaion, 898.
• 2320 Gott der Harr liwt noch. (Siebenbürg. -sachs.) —
Frommann, V, 326, 270.
Noch ist nicht alles aus.
•2521 Gott der Herr muss wahrlich fromm sein,
dass er mit Blitzen nit fahrt drein. — Eise-
lein. 247.
♦2522 Gott die Trüsen geben. — Eiselcin , 606.
•2523 Gott dienen, ohne den Teufel zu beleidigen.
•2524 Gott ein Auge verkleibcn. — Maihogy. 249**.
•2525 Gott eine Hand bieten und dem Teufel die
andere.
*2526 Gott einen stroherneu Bart ilecht<}u.
Frz.: Faire barbe de pailla 4 Dien. (Äritiinger, 57^.;
•2527 Gott erbarme sich seiner Mutter, sie war
liederlicher als sein Vater. — Burckhardt, 297.
Eine beschimpfende Bedensart der Aegjptier.
♦2528 Gott erhalt' uns den Verstand.
Ausruf bitterer Verwunderung ,bei Dingen, die dar-
art sind, dass man ihn rerlieren könnte.
Frz.: Dieu b6nisse ohritient^. (Leroux.)
♦2529 Gott für einen Apfifelkönig halten, der weder
straffen könne noch wolle. — Viacher» AutUgmg
der Fünff Hatibtatüdce.
♦2530 Gott fürchten un driest sin. (Hamburg.) —
Schütze, II, 59.
♦2531 Gott gar aus der wiegen werffen. — Viseker,
Auflegung der Fünff Uaubtttückv,
♦2532 Gott geh dir die beul. — Pauli, Schimpff, %Cü\
♦2533 Gott geb euch ein gute nacht, frolichen mor*
gen gebe vns Gott — Agricola I, 547.
♦2534 Gott geb ihm die ewige Ruhe.
♦2535 Gott geb' ihr ein gesegnetes Stündlein!
Wunsch fttr Hochschwangere.
♦2536 Gott geb' uns ein selig Stündlein. — Eim-
lein, 583.
♦2537 Gott geb vns sein gnade, ich weyss nicht
mehr darzu zu sagen. — Agriceia I, 572.
♦2538 Gott geb, was Münch vnd Pfaffen sagen. —
Eyerxng, I, 776. /
♦2539 Gott geb weytter, ich dancke Gott vnd each
fragens. — Agricola I. 578.
♦2540 Gott geb yhm gut, wo er ist. — Agrieoia I, 584.
♦2541 Gott gebe, dass ers auff seinem rucken ver-
zehren muss. — //ffni*rfi,1379, 52.
♦2542 Gott gebe, dass er's im Bettstroh verzeh-
ren muss.
Ein rachsüchtiger Wunsch derer, die dnzoh andere
Verluste erlitten haben, indem sie diesen dafflx ein
sieches Leben wünschen.
•2543 Gott gebe, dass ich kein ärgeren Feindt
kriege! — llenisch, 1379. 54.
IIoU.: God geve mij nimmer erger vijanden. (HarrtbaaUe,
I, 242.;
♦2544 Gott gebe dir den ewigen fluch. — AgriaHa I, 50l.
♦2545 Gott gebe dir Glück, am Verstände wirst da
nicht sterben.
Port. : Ventura te d6 Deos , filho , que saber poaco te baita.
(Bohn I, 295.;
♦2546 Gott gebe, es sei gezürnet oder gelachet. —
llenisch, 1379. 58.
♦2547 Gott gebe faulen Uenden die Drüse (s. d.>, —
Luther'z Tischreden, 196*».
• 2548 Gott gebe jhm , was er wil, der mir ohn vrsach
feind ist. — Fetn, ii, 344.
*2549 Gott gebe sein gnad darzu! — Agrictda l,btL
Lat. : Di nostra incepta seoundent. ( Virgil.) (Knut, 805J
•2550 Gott gebe vns nur, was er vns gand. —
Agricola I, 470.
•2551 Gott gebe vns, was sein Gottlicher willeist.
— Agricola I, 469.
• 2552 Gott geb's , was der Pfaff* sagt. — Binder U, 190».
•2553 Gott genad seiner seelen! — AgrictAa I , hn.
♦2554 Gott gesegen euch. — Agricola I, 537; datier, as.
Beim Essen.
♦2555 Gott gesegen euch leib vnd seele, kompther,
esset mit vns. — .Agricola I, 539.
♦2556 Gott gesegen's ihm, wie dem Hunde das Gras!
♦2557 Gott grüss dich von ferne, denn in der liähe
sähe er gleich, dass nichts an dir ist. —
A'örre,2393*.
♦2558 Gott grüsso euch! — Agricola I, iZa: SaHer,W.
♦2559 Gott hab' die seele! — Agricola I, 518.
♦2560 Gott hab' ihn selig!
Unter dem 7. Sopt. 1S41 schrieb Alexcmder ton Bh»-
bold au Vamha-^en in Bezug auf Nicolorius: „Ich fand
- ihn sehr stunuu. Gott hab* ihn selig, da das einnud
Gottc» Aufgabe ist.'* (Tfl^eöwoAer, Leipzig 1S62, 1, 332.;
•2561 Gott hat ihn ausgespannt.
Der Tod hat aoinou Luiden ein Endo gemacht.
•2562 Gott ha'n selig, wenn er'u hat. (Leipzig.)
Holt.: Ilad God hem bij het hoofd, vu ik bij de Toeten,
ik zoude hem naar boven steken, en ras los latsn.
(ilarrebuinee, I, 243.;
105
Gott
Gott
106
* 2563 Gott hat sein Landgut zu erschaffen Tergessen.
IronUch ron oinem. der nichts betitst.
*3564 Gott hat sie geschaffen, aber der Teufel hat
sie znsammengebracht.
Von unglttoklichen , nicht sueinuider paiienden Ehe-
Initen.
*2Ö65 Gott helffe encht (S. G«simdh«ii iO.) — Agricola
l, 536; Meimer, 10; SaiUr, 926; FrUMner*, 1352; /Uu-
itririe Zeitung, Nr. 90i; Wunbaeh II. 131.
Ein Tonngsweise beim Nieten .»nigetproehener
WuuMli.
Fra.: Dien TOOi Msiatel Dien Tout soit en aide. (Len-
drof, 1615.; — Dien toiu soit 4 Taide. (Krütingtr, 935 ^.^
*2566 Gott helffe mir nicht, wo es nicht also ist.
— Agricola I, 550.
•2567 Gott hinter die Thür stossen. — Ifurner, iVfr., 8i.
Auf den Aagen lassen , rerachteu.
* 2368 Gott im Schos sitzen. — Herberger, I, 564.
•2569 Gott ist mein Zeuge.
Frs.: Je prens Dieu ä teanoin. (Kritzinger, 835 V
•2570 Gott ist nicht zu Haus, er ist in Framureich.
CWienO
Schenhafte Erwiderung auf die Klage, dass Oott
•o etwas nicht solassen könne.
*2571 Gott läse' ihn ruhen.
, Von einem Verstorbenen ^ besonders snr Verbrftmnng
abier Maohrede.
•2572 Gott lasse dich zu Verstand kommen. — Eise-
lein, S51.
Lat.: Dil tibi dent meliorem mentem. (EittUin, 3510
•2573 Gott lasse euch heynt wol rwen, was Gott
will. — Agricoia l, 548.
•2574 Gott mit seiner Scheinheiligkeit betrügen
wollen.
*2575 Gott plage (strafe) mich, wo es nicht also
ist. — AgrxctAa l, 554.
*^576 Gott segne euer Essen. — Eiselein , i%i.
*'2bn Gott segne ihm das Bad. — Parimiakon, 120S»
u. 3353.
•2578 Gott sei bei uns. — Eiselein, 250; Dram, I. 904.
Lat.,- Adsint dii beati. (EUtlfin, 250; Philippi, I, 10.;
•2579 Gott sei Dank, der Korb ist fertig.
üoU.: God dank, de korf is ree. (Harrebomie, /, 242.;
•2580 Gott sei gedankt, wieder einmal gegessen
und nicht gezankt.
*2581 Gott sei seiner armen Seele gnädig.
UoU.: God cij sjjnarüele genadig. (Harrebomie » I, 243.;
*2582 Gott sei's geklagt!
MoU.: Het is God geklaget. (Harrebomie, /,244.;
*2583 Gott sei's getrommelt und gepfiffen.
Heiter für: Gott sei gelobt.
*2584 Gott spare euch gesundt. — Agricela I, 567.
Scheidegruss.
*2585 Gott steh uns bei !
AI* einst ein SchilTer diesen Seufxer susstiess, be-
merkte halb beleidigt ein amrumer Lootse, der das
Fahneag leitete: „Er kennt das Fahrwasser nicht
besser als ich."
•2686 Gott straf den Düvel! - Schütze, I, 279; U, 56.
Aasruf.
•2587 Gott straf ihn nicht, wie er's verdient.
Frs.: Dieu b^nisde chretient«. (Kritzinger, 145 ^.^
*258S Gott straf luich nimmermehr I — Meisner, 139.
*2589 Gott todte mich, wo es nicht also ist. — Agri-
cola I, 551.
Verwcrtliche und veraltete Betheueruugsformel.
*2590 Gott und dem Glück alles anheimstellen. —
Faselius, 61.
Wie : l}ic Segel den Winden überlassen und abwarten,
wohin sie das Schiff fuhren.
Lat.: Deo fortnnaeque uninia commlttere. — Yela ventis
permittere. (quimct.J (Faseliu*, 61; Wieyand, 997.)
*'2o9] (iutt und dem Glück vertrauen.
*2;>9'i Gott und dem Teufel ein Licht anzÜDdcn. —
Statrock, 10181.
*3593 Üott und den Teufel in ein Glas bannen.
Von denen, welche die Kunst treiben, gleichzeitig
iwei entgegengesetzten Uorron dienen zu wollen, die,
1«i« die r>eatscUen nagen, auf beiden Achoulu tragen,
den Mantel auf beidcu Schultern tragen, schwarz und
weiss aus eiucm Tiegel maleu ; oder wie die Holländer
^ich ausdrOcken, mit doppelten Paatten falircn, d. h.
Kaperbriefe von beiden kriegführenden Mächton ge-
lost haben ; mit den Albanesen : zwei Gesichter tragen,
mit den Negern in Surinam: auf beiden Seiten sohneident
dae Sehneidegras. (Reinsberg IV, \19.)
wie
Lat.: Jüngere Tulpes. (Virgil.) (Binder l, 831; //, 1600;
Erasm., 16; Philipp*, I> il6; Segbold, 267.; — TheUdem
simul et Galateani ämare. (Binder IT, 3324 ; Eiselein , 23i).;
• 2594 Gott und die Natur anlügen. — Braun , i, 93i.
•2595 Gott vergelt'sl — £tNletii,253; Sauer, 227; Braun,
1.904.
• 2596 Gott verleihe dir wieder deinen Verstand. —
Eiselein, 251.
*2597 Gott verzeih, et sön glik drei. — Frisck-
hier \ 1351.
•2598 Gott verzeih' mir's. — Gerber, 97. 9; Meisner, 16.
Sprichwörtliche Bedensart, gebraucht, um jemand
höhnisch su begegnen.
•2599 Gott vnd dem Teuffei zugleich fluchen. —
Mathesy, 177».
♦2600 Gott vnd seinen Händen trawen.— J#a/fc«»y. 298*.
•2601 Gott walts. — Tapinus,i\
•2602 Gott zum Zeugen anrufen.
•2603 Gottc die Schlüssel für die fusso werffen. —
Mathesy, 70 *».
•2604 Gotte leben vnd nicht jm selbs. — • Agricola
Xf, 447.
•2605 Gottes Hintern (oder Rücken) sehen. — iu-
ther's Tisckreden, 28*.
Seinen Zorn empfinden.
♦2606 Gottes Wort ausgenommen. — £»^««.254.
Lat. : DiTinum excipio sermonem. (Eiselein, 254.;
•2607 Gottes Wort unter die Bank (in den Winkel)
werffen. — LiilA*r'» Tischreden, i°.
Nichtachtiuag oder Verachtung desselben.
•2608 Gotts Fiw on drei sön acht, Mutter, schlag
Hacke. — Frischbier \liX.
Wird gebraucht, um die nachtheiligen Wirkungen
eines Schrecks absulenken.
•2609 Gott's Heil'genbeil, Kreuzburg, Mehlsack und
Zinten. — Frischbier », 1351.
Schenhafter Ausruf, an die genannten rier nahe
beieinanderliegenden SUklte geknttpft, bei dem blos
auffüllt, dass statt Gott nicht wie in den meisten der-
artigen Fällen rerhallend Potz (s. d.) steht.
♦2610 Gotts Kerl un noch £en. (Holst.) — Schütze,
II, 243.
Soll sagen: Das ist einer, der arbeitet, ficht, sohlftgt
sich ftlr swei.
•2611 Gott's Kreuz, Kringel und Zwieback. — Friech-
bier \ 1341.
♦2612 Gotts Word vum Lande. — Schütze, II. 59; Dan-
neil,iaa.
So nannte man in Hamburg Landprediger, die sich
durch ihre Kleidung auszeichneten.
•2613 Grüss dich Gott!
♦2614 Hab Gott die seele. — iljricola /, 518.
♦2615 He lett Gott enen göden Mann sin. (UoUuj
— Schütze, U, 55.
Er laset alles gehen, wie es geht.
•2616 He lött Gotts Water öwer Gotta Land lau-
pen. (Meurs.J — Firmenich, I, 402. 158; für Reckling'
hausen: Firmenidt, I, 373, 3; VärKlete: Firmenich,
I. 382, 40.
Er Iftsst Gottes Wasser über Gottes Land gehen.
Frs.: II laisse courir Peau per le plus bas.
Holt.: Uij laat Gods water over Gods akker loopen.
(Harrebomie, I, 244.;
*2617 He öss dem lewe Gottke sin Schlorreschlep-
per. — FriKvhbier ^, 1352.
•2618 He öss dem lewe Gottke sin Spienfarkelke.
— Frischbier ^, 1353.
♦2619 Ho wet nix vun Gott un sin Word. — Schütze,
II. 55.
Er lebt in den Tag hinein.
Holt.: JliJ weet von Gud noch ziju gebuJ. (Harrebomie,
/, 2UÖ.;
♦2620 lle wet von (iott ken Quad. (.MetkUiiburg.j —
SihtlUr's Mn. ; litilmcrt.
FAu horzenE({utcr, auch üiufültiKCr Mon.sch.
•2G21 He wet von Gott un sin Steenstrat nix af.
(Unmbunj.J — Üiermittki.
♦2622 Hc wet vun siueu Gott nig. (llvlsi.j — .St/i«/.-c,
//. 55.
So betrunken iit er.
107
Gott
Gottberath-*- Götter
106
*2623 Hei öss dem lewe Gott sin Dommeijahn. —
Fritchbier \ 665.
•2624 HelP Gott um d' Hälfte. — Neflen, m.
Eine gewöhnliche Begrttsinng in Schwaben an solche,
die man beim Essen oder Trinken antrifft.
•2625 Hie wohnet Gott.
, ,8o spricht man , wenn man in eine warme Stube tritt."
(Herbtrgtr, /, 866.;
* 2626 Ich bin von Gott und aller Welt verlassen. —
Gerber, %1, 4 u. 5.
So klagen die ünglüoklichen , die nicht gleich Hülfe
finden.
*2627 Ich danke Gott, dass ich noch den Scher-
wenzel bekam, ich wäre sonst labet worden.
— Meitner , 121.
•2628 Ich diene Gott und esse, was mir schmeckt.
HolL : Ik geloof in Ood eu nogtan« eet ik rarkens vleesch.
(Earrebom^t, I, 244.;
•2629 Ich will sie lehren an Gott glauben, der
Teufel holte sie denn. — Füchart.
* 2630 In Gottes Namen. — Reche, /> 1.
*2631 In Gottes Namen fahren wir ab. — Eyering,
I. 523; Eiselein, 254.
Die Redensart „In Gottes Namen" wird noch h'vaflg
beim Beginnen einer grossen Arbeit, eines wichtigen
Unternehmens gebraucht. Nach dem Volksglauben soll
überhaupt jede Arbeit, jedes Qesoh&ft in Uottesnamen
angefangen und beendigt, wie man in Oberösterreich
sagt: niedergesegnet werden , sonst „ arbeitet es naob ".
Es heisst auch geradesu: Der Teufel arbeitet nach.
(Vgl. darfibor, wie ttber die Sage vom „Nachfahren"
oder „Nacharbeiten** Baumgarten, Programm, und des-
sen f^f/rä^«, //, 37.) Ueber die theils sprichwörtlichen,
theils blos formelhaften, mit dem Worte Oott gebildeten
Bedensarten und Ausdrflcke: &ote unde mir willekom-
men. Gott geleite dicht Gott befohlen I Gott behtlte
dicht Gott grflss dicht Grttss Gottl Behüte Gottl Gott
«eb*B t So wahr mir Gott helfe I Will's Gottl So Gott will t
iTill'B Gott der Herr! GeUebt es Gottl Das walte Gott I
Gottwalt'st WoUte Gottl Gott Lobt Gott sei Dankt
Gott sei Lob und Dankl Gott helft Vergelt's Gottl
Gnade dir Gottl Dass es Gott erbarme! u. s. w. und:
gotzig ( Eusammengezogen aus gotteseinzig = ureinzig),
gottesniSB (auf der Welt Gottes nichts, d. i. gar nichts),
gottesarm, gottverdammt, gottelieb, gottserbftrmlioh,
gottsjämmerlich n. s. w., Gotteswelt, Gotteserdboden,
Gottesug, Gottesschand u. s. w.; Gottwolkeit, Gottsam-
keit, Gottwolsprioh u.s.w. vgl. Frommann ^ lll, 345 — 59.
•2032 In Gottes Namen gehen.
•2633 In seinem Gott vergnügt sein. (SMes.)
Von jemand, der sehr vergntigt aussieht und innig
vergnOgt ist.
•2634 Kennt er Gott so wohl als seinen Vater, so
ist er gar verloren. — Ewlein, 615.
Dan.: Kiondor vor Herre han ikke bedre end Jeg, da
kommer han ikke i himmerig. (Frov. dan., 336.;
Lal.: Ne patris nomen qnidom dicere potest.
•2035 Lew Gott is quäd. (Mecklenburg^
Sagt man wenn's donnert.
♦2636 Mit Gott der Geis hüten. — Mvmer, yb., «.
*2637 Oen Gotts Nam. (Oberösterreich.) — naumgurlni.
So sagt der Bauer, wenn er einen langem Weg an-
tritt, ein wichtiges Geschäft u. s. w. abzumachen von
Hause weggeht.
•2638 Sein Gott der Werktage ist auch sein Gott
der Sabbate. — Tendtau , 202.
Hat Einen Gott und Einen Bock.
•2639 Seyt mir Gott willkommen. — Agricota I , bio ;
Eyering. III, 302.
•2640 Sich Gott verloben.
•2641 Sie ehren Gott in — ihren Kisten. — Eise-
lein, 254.
♦ 2642 So kummt Gott nich. (Ostfriet.J — Bueren, 1025 ;
Hau$kalender , lll.
*2643 So lange mir Gott das Leben fristet und
mich die Knie tragen. — Eitelein, 252.
•2644 So wahr mir Gott helfe. — Eiselein, 253,
•2645 Sommir Gott, es sind nit besser Hering in
der ganzen Stadt. — Eiselein. 247.
♦2646 To Goddes Disch gan. (UohL) — Schiuze, /, 223.
D. b. zum Abendmahl.
•2647 Vor Gott ein Geheimuiss haben wollen. —
AUmann VI, 522.
♦2648 Walt's Gott.
hat.: Felices adsint superl. (Tappiu*. 3''.;
♦ 2649 Was der liebe Gott nicht alles leben lässt —
Friachbier,7»l.
• 2650 Weder Gott eine Eense noch dem Teufel ein
Brand. (Mn.)
•2651 Weder Gott noch Teufel fürchten. — Ma-
Ihesy, 94*
• 2652 Weder nach Gott fragen, noch nach der Welt.
Lat.: Neo snperos moratur, neotaiferos. (Binder I , lOTI;
II, 2021; Fhilippi, II, II; Seybold, 334.;
•2653 Weiss Gott und die bunte Kuh. (Dantig.J —
Frischbier *, 1344.
•2654 Wenn Gott Leben und Gesundheit schenkt.
Sagt man, wenn es sioh um eine beabiichUgt« Un-
ternehmung handelt.
Böhm.; DA-li p4n buh zdraYf, budourakiTj novy. (CtUi-
kovsky, 1%.;
*2655 Wenn Gott seine Haare zählen will, eo hat
er wenig Mühe.
Scherzhaft von Kahlkopfigen oder sp&rlioh Behaartes.
•2656 Wenn sie Gott zu sich nähme, wären sie
wohl aufgehoben. — Mayer, 11, 154.
Von Alten, Kranken, Schwachen.
•2657 Wenn's Gott wiUl
Von etwas Zukünftigem, dessen Ausgang ron der
Gunst Gottes abhängt.
♦2658 Wider Gott nit geredt, aber ... — TendUoL, 6il.
Wenn man einen schlimmen Ausgang ahnt, und doch
durch sein Urtheil der Gottheit nicht vorgreifen wttL
•2659 Wie Gott den Schaden besah, da — . (SMet.)
seigte sich nämlich irgendein Uebelstand an der Sache.
• 2660 Wie 'n Gott 'rschafifa hot (Würtburg.) — Sar-
torius, 162.
SUnd er (z. B.) da, d. i. UAckt.
Oottberath.
Auf einen Gottberath wird viel angefangen. —
Pelri, 11, 24.
Aufs geratbewohl, die Hinausfdhrung Gott überlaa-
send und übergebend.
Gottbescheren.
♦£t is kein Goadbeschiären, et is en Bmemaken
(Beimachen). ( Soest J — Firmenicft, /« U8, 15.
Gk>ttbewalir.
Alle Gottbewahr* sind möglich.
>) D. i. die schlimmsten Fälle.
Jüd.-deuü'eh: Alle Chas wesoholem sen mögUoh. (Ttni-
lau, 844.)
Gottbezanls.
Für ein Gottbezahls bekommt man nichts in
der Apotheke.
Böhm. : Za bnh-zaplaf nemnoho koupis. (Celakovskt , 164.;
Poln. : Za bog saplac nie wiele kupisz. (Öelakottkif , 164.)
Gotte.
Er muess by-n-alle G'schichte Gtötti* sy. (SeUh
/hiirn.; — Schild, 82, 286.
>) Gotte = dio Pathe, sowol die Person, die daa Kind
ans der Taufe hebt, als der Täufling weiblichen Ge-
schlechts selbst. Götti = der Pathe in derselben dop-
pelten Bedeutung. In der katholischen Schwelm wird
unter Gotte und Götti ausser der rorigen Bedeutung
auch der Zeuge bei der f irmung, wie die geflimelt«
Person selbst versUnden. (Vgl. Stalder, I, 466.)— Kr
gilt bei jedem (bösen) Streich als betheiligt.
Götter.
1 Der Götter ist gut müssig gehen, sie habeo
Donner und Blitz in der Hand. — SiUor, sn.
2 Die Götter haben wollene Füsse, aber eieeme
Hände.
Lat : Dil laneos habent pedes. (Seybotd, 116; An-
ztltf, 221; FhUippi, I, l30.;
3 Die Götter halten's mit der Menge.
Böhm,: 6f JBOU mnozi, toho jsou i bozi. (6e\ako9»k^, 229.;
4 Die Götter ligen bunden, aber nit alweg. —
Franck, l. 53*; ümisch, 385. 28; Vetri, //, 130.
5 Die Götter scheren eim langsam aber woL —
Frandk, W, 120*.
6 Die silbern und gülden Götter sein die besten.
— OjM,'1 , 388.
„Dann mit denselben kann man zur Zeit der Kotii
die römische Kirche beschützen, mit denselben kann man
aus dem Land laufen, aus denselben kann man (^old
machen, und in äumma mit einem solchen Qott kann
man Thaten thuu.**
7 Es ist der Götter gut müssiggehn, sie haben
den Donnerschlno: vnd den Blitz in der Hand.
— Ilcnisch. 1684, 50; Lehmann, 390, 55; Mri, II, 25«.
8 Mau muss die Götter anbeten, unter denen
man lebt.
Böhm. : U nAs zijes, naüm bohim se modlL (Ö^aiorttf, 127J
Gotterbarm — Gott^stocht
Gottesfürcbtig—Gottesbausgat 110
ICl Göttern muss man nicht kämpfoii.
0|*«tli4gkcil«n mit Vornehmeti, Eotcheii, Uttohllgon
tiUd b«dC'uUicli.
Vfl Götter, wenig Nothhelfier, — iimüth, xnM.tti;
Mn.n,m,
Won die Götter verderben wollen, den &chla-
gen no mit Blindheit.
^JU Ut dAi oabenreffUcbo fiiy^'^i' .i^r (..'«.«tiiffiic. in
' iMB gcgebeoen Momeote b< <n-
d«r alten G«waUoti und f i •'»
..*.,A.. tii-, Alton R»«toM> i;,.- -. • ^ .,.■- iüit
I' i« varderboit wolivu. ( Wt»fifHt4cAt
^ Nr 138.)
Wer mit Göttern gesprochen) der kennt Men-
schen nicht mehr.
Da« mösfpn die Götter TA-issen. — Lohttmgiil, il, as.
Et * ' u Strobgnrbeii.
hl räm.)
.ivrv .,, »ilursUchoo, Von der
-i|.ie («uü«hut.
V» in? — 7«Mrju*<», 190 V
;!!• esMi. Dtuui raoore. (TappiiUf 190''J
-toiid honder Gottorbarm^ — Trthirr, «y.
•) £la «rdiobteUr, toht ferner Ort des fill«A4«.
ÖoUesftcker hat Kreaze, aber keine I^eiden.
\r^^* '1 ■• fiotlesackerbelle oder -Pfeife.
fr. .k: d« r«UAr<l ^ni oonduit aaterrier* (Kntxin^
GotioBdienst stehet im gehorsam. — i/«-
*, 1440. «a; /v<n. /f, r.
&*t Gud« Ua&««t« larM TOd fcro«a, ei ved fornuf-
BT fTöMeste Gotte»dienst ist gehorsam. — iwn,
\> li gotsdien^t, Ein Boemischer Mönch,
j — LAiiDiflchc Noim, Ein Österreichischer
InriegBituinn, der welschen andacht vnd der
Teat5chen fasten gelten nit ein bonen. —
ao hl«i« •• In Jfthre 1541. Seit jener Zeit \Ai eioh
Menvlie« verAnderl, Tielu TCrbeecerti einige» müclite
•bi0 V0& dieicm SAtte immer noch w&lir soin.
4 Der rechte Gottesdienet legt uns kein Holxhaiien
oder Sieintnigen auf. *— Lmhcr'i Tiuiircdm, gü".
5 Es ttt fin schlechter Gottesdienst, wenn man
aiB Blotgeld Kloster baut. — klwitfmpvrgfl , h > 2i.
So «M^e der Kremil Slr«bel run Ortri&ijim ku A^ei
€ Oottesdi«nBt geht vor Herr^ndienst — Stm-
7 Oaiie»dieDflt ist kein Hofedicnst.
Imt,: lUiiglo geuem deon« eet et glori» n6«tri^ (S^y-
GalL^^hicde, ist oDeTTorzüglichster Friede, —
!i hrtTlmriUe ileoe* und Könlfjsrricdp rntet
K > viihOf« ncd Kkclj^N dft« r < -te
Aller and dor Priealar > n.
' II«,
.lieh
■ I-, I , . , I , /.at
i^wcTioa küiuilc, den duxXto Jceiu Bcburge
Ten
1 i* iiu-cht für Augen hat, dem folgt all
■1 vnd spat. — Gruter» tUp 17. Lehtminn,
ti. r». .>.
t Ikftaforeht ist der weissheit anfang. — Fmnck,
L I*»* . Crutrr. /. 44; EwH««. *i5 ; Schidte, *2Gi: Shtt-
f^. 1>T?, Et'trle, 23W. Drtun . t, 9«i , ?iittj*«.r, »(*
rfomt.l — W»udrrriiütn ntlsi Icr
Tnel. i'l^'ri^rArr tiatt.) — AU' tri
^dll« •«sd«»' weiu.'. (tltil-'t'/'} — >^-*i< ■tt>«ii> h iilkr wie-
sae lecjMUe« fbreht mit «siger U<t. {Ring.} {Ü*'
/>0H.. Oiiiltirrrgtigbed er «Jle dyder« dronoing. (P(^9'
h> t avou4 do tout. (Leroux, t, HJ
/f UtDior di DLo, h4 U vere tanieiUA. (Pm-
-V
/■' i »mini ipw mt BepienU«.
3 C ..v.o. ., itL ist EU allen dingen nut«, — Situkr,
1.64».
Fri, !■ ha. oreinte de Üiea e«t bonoo on tout llou. (fif^M*-
l/er, IS»»,;
Üar. .* l>«uu} colentl «at aum tnetoee. (F^■*eA*r^ 43, .17.^
4 Gottesforcht macht edel. — Matitth, ißs^« i^; ft-tn,
fl.35'J.
..Mriijcrirnfiirciit s.h(-r *t{« SftQgmmme d«r UrbArm-
/ lAUe eat. (Srifbold, 44t.)
5 t. ., - ^ ^ Je aller Tugend.
lj«if.; l'iciAJ« lunaAintJutum cat omnium vlrtiitnm. fSff-
hold, 441: nttiffn . tl. 9'.J — ricUii tutiMini« rirltt«.
.v..,^,,. tnj— UegiiUvIrtM'"' - ' < .w i - *.j<i,^
i<ietA» ja »ec«'>i))|>l Id.}
Ö t. tt liegt im J^ii i oit
7 Ciottaforcht ist eben die weieaheyt. — Frai»dt.
/, ;K)*'. Cni/pr, /. 4i. Atfr<c,231»4 u. 29d3.
8 Gottsfürcht lebt lange. — francfc, /, so''; (l<<Murlu
IfVJi/.«); ^Wim.i««.//, 231. 164; .SVii^rr, «7. .VimnwJk.TOTB,
/>(j»..* (iudDfrygt g^iTor fredjog belee (»1 velstand ). (Prot,
,l0n., 'im.)
Uoü.: Vr<n»:ai iü don Heer duurt immcrmeor. (Uarr<tbo»ii*t
9 Gultsforcht siiudt nit, — /Yandt, /. so" ; KMe, 2S96,
.S'imroi^. 8979.
föAwi..- Kde boit bAaeAj ta 1 «tud. (Cflakot/iky ^ 130.^
10 Kein Gotteäfurcbl ist jetzt in der Weltj jeder
spricht; Hatt' ich nur Geld!
11 Ohn Gottcfiturchl taugt kein Lehr. — /vir*. /, 77.
12 Wer Gottesfurcht im Herien, wird mit dem
Teufel niemals scherzen.
13 Wer nicht Gottesfurcht im Herzen hat, mag
tügbch Honi^ und Milch zu essen haben, or
kann doch nicht ruhig leben. — E^Avam . »8».
14 Wo Gottesfurcht wohut, muss Sklaveufurcht
sttrben.
Oottewf&rclitiir.
•1 Godst n ddmdristagb. — joha^nm,%\,
O' . uQd dummdreiet (mtutt du »ein am
dOTcu >iii- 11 IL 11 zu komineo).
•2 He is gott^fiirchtig un drist. (AUmark.) — Üan-
nvxl. SJ5 . f rwfAtiMT S 1355.
Da> «oU bicr «ftgea: unrereolilint dreist.
Oottesfürchtltfer.
Ein Gottesfürchtiger isst sein Brot nur halb,
die andere Hiilfte bewahrt er für die Armen.
Oottes^ewalt.
Der Gotsg'walt.
In K4mt«u far ScbUgfloea, (8. UeberMdar.)
G>otteabaaa.
1 Das Gottcfihaus verliert sein Recht in hundert
Jahren nicht. — Gmf, w , ise.
Die Bflcbttanaprücbo kOnnen lelbet in lolebem Zeil*
ra«un nicLt rerj&hren.
JUAd,: So verliert dex pcotzhue nit sin reobt in hundert
Uren. (Oiitnm, HVu(A, , /, 576,;
2 Des Gotteshauses Gut ist mäuniglich Genosa. —
Grof, 50. 16S.
Jeder, der nicht leibeigen l»t, kunn «* enretbeo.
Pereoneo, die Boleh Out beaeteeri f^ctteiben«-
Icatc gooatint; «ie iraren niobt t-i itfcnSluu,
»bor auch nicht frtii. ihr IXr«^! Ipm Oule
uttd ihr ^icliutxlterr niu 'lon.
Kr tnuiite um jeden tei-
tou und darUlier n>^>' . .»n-
aauiaeA* AUttrthümfr , Mula« l^l'J, S. ''n) , iji> ihm der
BdiTi^l unter den Faesen echlitct, (Onmmt IIVmIA. ,
/. 31.1.;
Mhd.: De« gotubui gut ie mcngUoU geuoiit. (Qrimm,
WHttÄ., /, SIS.;
3 Es ist kein Gotteshaus, der Teufel baut auch
eine Kapelle daneben, — KirchhafiT , in.
4 In solchem Gottes Ilauss theilet man solchen
Ablnsa auss. -^ l*tmt IL *ü6.
|}ott«alura«rnt.
1 Gotteshausgut ist vom Tod fallig, vom Verkauf
dhttheüig und vom Empfangen chrAchfttKVff.
— Graf. 5(1. 172.
Dae will tagen, ein «olchtt« Unt kom>
freien £rbgaag, wie eebtee £igea iB. i.
I
111 Gotteshansmann — Gotteswort
Gottfried— Gottlob
IIS
dem Tode des Beiitzers mnn Tieltnehr irgendein Werth
als Anerkennung der Hörigkeit entrichtet werden. Will
der Besitzer bei Lebieiten Tom Oute abziehen, bo mnn
er ein Drittel leiner Habe zurtkcklaisen, and endlich
mnsB jeder neu eintretende Kftnfer, wie riel deren auch
Bind, bei der Einfassung oder Uebergabe dem Schntz-
berm zu Ehren an dessen Stellvertreter (Meier) den
Ehrschatz (Handlohn, Anleit) entrichten. (Vgl. Urimm,
Weitth., I, 330 n. 777.)
2 Gotteshausgut kann niemand haben ohne Zins.
— Graf, 50, 169.
Es war eine wesentliche Eigenschaft eines solchen
Gutes, dass es unter allen Umstftnden zinspfliohtig blieb.
Wenn also auch ein Gotteshansmann Ton seinem Gute
das kleinste Stttck derart hätte abtrennen wollen, dass
er die sämmtlichen Lasten auf dem Beste behalten hfttte,
so wäre dadurch die abgetretene Parcelle nicht frei
geworden, was eben das obige Sprichwort sagen will.
ifid. : Des gots hns gut mag nieman han on zins. (Grimm,
Weiath., /, 815.;
3 Wer Gotteshausgut erbt und den Fall ent-
richtet, hat sein Gut empfangen. — Graf, 76. 83.
Worein solches Gut im Erbgange abemahm, war von
dem Augenblick an der Kutzniesser desselben, in wel-
chem er den Todfall oder dasBesthanpt entrichtet hatte.
Darin lag die stillschweigende Anerkennung der Grund-
herrschaft ( Gotteshaus) aber das botrefTende Gut, in ihr
die Einweihung in die Leihe (die Belehnung).
Gk>tte8hau8znaim.
£8 ist kein Gotteshausmann Pfand, denn für
sein Gotteshaus. — Graf, 42, 153.
Die Kirche liebt es bekanntlich, sich, wie sie auch
hier thut, an Gottes Stelle zu setzen, und sich selbst,
anstatt die Leibeigenschaft zu bekämpfen, Eigenleute
zu halten. In der nordamerikanisohen Union gehörte
ungefähr ein Drittel sämmtlicher Sklaven, wenn nicht
mehr, den Geistlichen, die natfirlich die SklaTerei als
eine göttliche Einrichtung vertheidigten.
Mhd. : Es is keyn gotzhus man pfaut den fttr sin gotzhns.
[Orimm, WeUth., I, 318.)
Qotteshelm.
•Er stammt aus Gottesheim ^ (Elsas».)
>; Ein Ort zwischen Buchsweller und Dettweiler. (Al-
satia, 1854 — 55.; — Um zu sagen, er ist fromm.
Gottesjonker.
GotteHJunker und Drohnen essen gut, thun
nichts und haben frei (gut) wohnen.
„Die Gottesjnnker , als da sind die Mönche, Chorherren
u. a. geistliche Faulenzer, gleichen den Drohnen in den
Bienenkörben, welche das, so andere mit Arbeit ftber-
kommen, mit Buhe Terzehren.*' (Kloster»pieget,ei,13.)
Gotteskammer.
Gid og a Gotskammer (Sakristei), 's sein kene
Moise drinn. (SMcs.) — Frommann , III, 248 , 253.
Ootteskasten.
Was man in den Gotteskasten legt, regnet wie-
der vom Uimmel herab. — SpriclMörtergartcnf 308.
Gtotteskora.
Wich en Gottskom. — Eichtpald, 1112.
Ootteslolm.
*(Jm ein Gotteslohn dienen.
Fttr etwas sehr Geringes, unter Hinweisnng darauf,
dass es Gott segnen werde.
Oottespfennlff.
1 Goltespfennig befestigt den Kauf. — Graf, 243, 1I8.
Der AbschluBS eines Vertrags beruht auf der Ueber-
einstimmung des Willens der bedingenden Theile; doch
bestanden, besonders bei mündlich abgescbloBsenen
Kaufverträgen, noch verschiedene äussere Zeichen zur
sinnlichen Beurkundung solcher Uebereinstimmung.
Dazu gehörte unter anderm das gezahlte An-, Dran- oder
Handgeld, auch Toppschilling, Gottes* oder Heiligen-
geistpfennig genannt, der im vorstehenden Sprichwort
gemeint ist. ( S. auch Handgeld , Strohhalm, Ben - und
Weinkauf.) „Gadesspenning den kop vestiget." (Ander-
son, Hamburger Statiäen, 1782, I, 374, 5.;
•2 Ik hef em den Gottespenning ^ all up de Hand
geven. — Schütze, II, 57.
*) Auch Gottsgeld, in Hamburg das Angeld, das man
dem Verkäufer gibt, zum Zeichen, dass der Kauf oder
Handel geschlossen ist.
aottesrecht.
Gottesrecht das ist das erste. — Graf, 1 , 8.
Qott6Me^n.
Eine Schüssel Gottessegen wird nicht leer, auch
wenn tausend daraus essen.
Oottesta?. , ^ , . 1
Es ist der Gottestag über mich ergangen. —
Braun. /, 962.
Ootteswort. ,.,-,- ^ j
1 Ein Gotteswort wirkt mehr als eine Furstenrede.
2 Oess vel to rede von Gottesword, öss e ganz
Bdk YOlL — FrUehbier, 27» ^
•3 Reines Gotteswort trinken. — Frisdibier, 274;
Frischhier * , 1858.
Unvermischter Kombranntwein. Auch Cktnielin« He-
pos. Andere Benennungen fflr Branntwein oder «wisse
Sorten desselben, wie sie namentlich in der Provinz
Preussen vorkommen, sind: Bindfaden, Xmmphols,
Bachen putzer, Baschwalser, Beissnieder, Stnrak, Yidi-
bum, Wnpptich, Krolscbolke -Dollwasser (von dem pol-
nischen 9ro<o/ita = Branntwein); fttr besondere Borten:
Knickebein (= Maraschino mit Eidotter), Komas mit
Gewehraber(= Korn mit Bitter), Lerohentriller, Sanf-
ter Heinrieh fttr sttBse Branntweine , in Danslg Maohaa-
del mit dem Knttppel (=Kaddig oder Waehholderbaer-
branntwein mit Zucker, wozu ein hölzernes, löffalaitl-
ges Stäbchen zum Umrtthren beigegeben wird). (Vgl(
Frisehbier, 1582.)
Oottfried.
1 Friedjen AUo! £n Tuffel (Pantoffel) un $n
Schob. (UoUt.)
D. i. Vorwärts, Gottfried I Spute dich, wenn dv aaeh
halb oder verkehrt angezogen bist. — Anspomnng des
Langsamen in Geschäften.
2 Gottfried, hoP die Peitsche, treib die Gänse ins
Wasser.
Sagt man in der Oberlansitz , wenn etwas raaeh her-
beigeschafft werden soU.
*3 Es ist ein (mein) alter Gottfried. — Frommtam,
III, 356.
Bezeichnung eines alten abgeschabten Bockes. Vf(A
aus dem alten Studentenliede : „Einen alten Gottfried
hab* ich noch, der hat am Arm ein grosses Loch.**
*4 Es ist ein hölzerner Gottfried.
Von einem unbeholfenen, plumpen und dummen Men-
schen.
Qottflreben.
•Et is kein Gottgeben, et is ein Hebbedek der-
näe. (Hannover.) — Schambach, 119.
Es ist kein Gottgeben , es ist ein Habedioh danach. —
Gegen das falsche Gottvertranen, wobei der Menseh
die Hände in den Schos legen möchte.
Gottgrelassen.
Gottgelassen — unverlassen.
Gtotthardt.
Gotthardt, au weh.
In Oberösterreich von einer einfältigen, ungesehiokten
Person. (S. Max und Marie.;
Gottheit.
Was du willst der Gottheit weihn, mnss nicht
abgezählct sein.
Gotthelf.
1 Ein Gotthelf ist das meiste, was er gibt.
Jt.: Amico da sternuti, il piii che se ne cava h nn Die ti
aiuti. (Bahn /, 70.;
2 Wie das Gotthelf, so 's Gottvergelt's.
Ruth.: Jakij: Pomahai Boh, take: bodi^ cdorow. (Wie
Gunst, so Dank.)
Gtotthelfdlr.
1 Ein Gotthelfdir kostet nicht mehr Mühe als ein
Hol' dich der Teufel. — Parömiakon, 186».
2 Ein Gotthelfdir macht keinen Armen satt.
Hott.: Daar baat geen: God help u. — Hot is wel gesegd:
God helpe u, maar de bedelaars hooren het niet gaamek
— Wat heipt het zeggen: God helpe n, als de band
geene hulp toe brengt. (Uarrebomie , 7, 241 , 244 n. 245^
GWttin.
Eine Göttin, die immer spricht, hört man nicht.
GöttUches.
Wer was göttlichs fürnimbt, der muss dem
Teuffei das Maul lassen, darwider za plan-
dem vnd ligen. — HonitA, i68S«4i.
Gottlieb.
1 Ein Gottlieb und ein Hans machen einen Esel
vom Kopf bis zum Schwanz.
Fn.: Deux Jean et un Pierre fönt un asne entier. (Ltrovae,
I, 89.;
2 Gottlieb, Gottlob, Gott sei's gedank, die alten
Weiber liegen krank. (Sckles.)
Gottlob.
1 Besser Gottlob als Sogottwill.
Das Zurflcksehen auf ein ^ttoklich voUendeiee Werte
ist wohlthuender als der Blick auf ein solches , da« «st
(noch) begonnen werden soll.
Böhm.: Lepsf jest chv&la bohu, neidi-li (potehn^J) pAn
buh. (detakovsty, 256.;
Potn.: Lepsze Jedno chwala bogu, null dwoje da-Ii bdg.
(Öelakoviky, '2iCu)
2 Gottlob, sagt Kohlofen, hab' ich auch kein Geld,
so hab' ich doch ein glatt Weib. (GötUitgm^
Gottlos — Gottloser
Gottloser
114
lof, <lo dürmit nix tö don h*^tt, eecht Autjo
Jikjak, wenn so dftt gansse Dorf tohop (to-
n^fnf 1^' > I ' "«rr hett, — Schlitzet I. 4t; [hcrtm»'
•m. ^f*, 3; Ihrfir, 4»3*.
V iiU-^rIa.i,Hi> T,<mü.*rln, die wnUiUoheln-
ilt'ii. E<j
». . , 1 , . die sich
licu äcUüiU »ubuD, Als »tii ihucu di&Lugfi tuid dio
' iradnog fremd.
>f hier, säd de Schipper tin tvCt dre Mil
in do So. — liivß't, it9. as. f/o/'/ir, »13, Sthüna.
U, i«; f»', 53; huchAeMltLh \iv\ Hcinflerg tt, 8T ; Sim-
r;.-fn «if, rt<u« vvir (Tflaiidot rind, uifrte der Soliiffet,
111 Lande in der 8«o «a». — Wor
' golhan cu tiaben lich rühmt,
i'.ueeB äprlobworts.
tJottiof, wi kont et ja doon, wi hefft et, womit
wi 't doon könt.
EUmburfer Att^druek d«? Wolilbohag1Icfa1le«it und
Wohlbohaltenboit , Wohlstand.
iottlöv liier, harr do Sohippor sogt, üb he "Wid-
der midden up See wu». — feicftirafd , \n\ : From^
mttHH, r, in, -«39. llm'ffT, 914.
>itJov Vor hier, säd' de Mann, dö leg he ii»
de Torfkül (Türfjjrnibe). (iUAti.) — ihef.r.ni,
>tliow dat du (der Furz) wege bist, aegt
Bdinefitcrs Sin (Sohn). flHidetfmm.) —ttocfcr, 9s>i.
»ttlow de dormit nix to don h&tt, säd de oll
FfU , fta 86 dftt ganze Dörp tohop brOcbt harr.
10 Noch Gottlov kann ik di twingen, «&* Ulen-
»peigel , un klajipc ein Väder 'n Mas. (L^ne-
tun/,} — thcfer. lUDl.
1 Gottlüb, der Schuh ist fertig.
Au«raf »ach beetiil«ter Arbeit.
»er gottlos, denn ehrlos. — Simrock, tW-
iottloss, waa liebloes. — nettitcft. i69«,.sc. t'vtn,
IT, Sair Scrtirr, 66; Simrock. 3.>83.
Gottloser, der über »in arm volck regiert,
das iat ein brüllender Lowe vnd giriger Beer.
den Gottlosen hat man gewias© Post in die
den Gottlosen ist beid Leben vnd Sterben
iter Verlust. — A-in. //, «.
dem Gottloaen nicht floin fower nufi', das
do nicht nnit verbrcnneat. — Bcnitch, lG9i,6&;
iVtr». f1, iX: Suitfr, 23u.
U I>e Godlose kriggt de Barm (Bierhefe). (OHfrirt.)
— Btu^m.iAQ, EkkviixU. 667; /Jaw/h-Knd . / ; Frum-
f ü eo Dleu no oroSt.
!■ rt die Hefe (Neige). — Utrth-
ho[rr. l.jv, hurtc . üiJi»« , Simiock , 44^1.
^Mi-'ii. ■ ii«t ^toudtop i« roor da godduloQxea. (ffairebcm^^,
J. 34«.;
7 Per Gottlos daucht sich sclbs der best an sein.
— ItcHui^. 1695. W; h'frt, U, W,
9 Vier Gottlos fleucht, ehe man jhü jaget, — U<"
muh , le'Ji , 65 ; Pvtn . /7 . 00.
ir Gottlose borgt und bezahlt nicht. — iviri,
r7. >1*: Ih. .17. 21.
' ffo bnrgpi og bctaler ikko, (Pritr. dan,. 'iS.JI
1 ureb vmb alle Pfarrherr nicht ein
AI ili. — Wrmscft. 1695, 6S; frtri. /^ 91-
it J>er hat viel Plage, iiita nicht am
Leib, so ista an der Seel; ists nicht für der
Welt, Bo iais für Gott; ist» nicht hier awf
Erden, so ista dort in der Ewigkeit. — /wn,
1,1«.
It Uer Gottlose helta iiir ein gelechter, das noch
ein Kerl in diesem Kerl stecken sob — fV<ri,
". n.
Göttlose ist seines Unglücka Schmied.
i>«D* diigTMie «00 cagion « il triito. (Paaugli^i. 0i, *.)
iiRTtcKBa SraionwOaTBa^liauKOv. U.
14 Der Gottlose ist wie ein Wetter, das über ilmi
hmgeht und nicht mehr ist. — SniUr, sso.
HvH,: r>e goddelujtoii yijn al« B«n kt)j*i>ol vrilda gauxeu,
zoi Tadar lioltmana. (lIt%rn>ho\n*f , I. 201.)
15 Der Gottlose Bchondet vnd Bchmohet sich selbst.
— /Vlfi, //, 81.
IG Der gottlosen bracht wert nit lang. — fVoiitA.
n Der Gottlosen eintrug ist ein aussgebcn; der
Gottseügen auuipgabun ist ein ointrag. — Pttri,
II, n: Uvimch, 16W. ir»: Smltir. »40.
18 Der Gottlosen Glück ist der Frommen Unglüok.
— ^'<•y^<Jfd .178.
Ein Lelirüichcii ^i>richwaH«i0t: D«r Oolllafen Olllok
und dur 1 un^lDck Bind Ulogt», wo vir ulobt
eebon. (,> '
Litt.; Felix ogt o|tiinii.niin nalamila«. CV',i-
19 Der GottbiBi^n Glück ist :<k.
liän,; I' !ykk« öf kun uiyicke. (tror. ciuM. , i'^n.)
Lut, 1 iluua niuHüt lit la&di^ro iiOMit. (Catu.)
(ßr ir. wr,; J'lnlippi, i, 193; Knf*. «4;
20 Der GotÜoaou Gut ist wie Wasser; mit liauffen
laüfll es All, mit haufTon rauscht es wieder
wog. — Vitn. 11.91.
21 Der Gottlosen Gut kommt wie ein wildes Wasser,
rauscht wie ein wildes Wasser und versiegt
zuletzt wie ein wUdea Wasser.
22 Der Gottlosen Mund scheumet boaca. — Pein.
II, 90.
23 Der Gottloaen Pracht vnd Uoßart ist Gott ein
Grewel. — /Vjn. II. n.
24 Der Gottloss kan Gott nicht cntlauffen, er muss
ÄulcUt die Hefen aussauffcn. — Kytrrittg, l. 463,
2& Des Gottlosen gute tage brechen jhm den Halas.
— reiri. 11, 117.
26 Die Gottlosen haben ihre stete Pkge.
2? Die Gottlosen kriegen die Neige. — Kune. 3390 ,
Uram, I, 969.
Im Harz tVlgt man Linra: „^><s Frotomon drinkcn 't
nt, uo denn ia alle« weddor gut.'^
28 Die Gottlosen lachen, wenn der Fromme weint^
sagte Heilig, der Tractätler, als man ihn we-
gen Betrug ins Gefangniss brachte.
lloU,: Uoe Lagchen do ^oddeloocon ocn den Tal der vromon,
sei eeo goed knoobt weleon, eo er tuimelde eon hedl
■obavet met speetltiiiteu van boven oefir. (HatreiMtmtf,
I, U&.)
2!) Die Gottlosen müssen die Hefen aussaufen. —
Schulte ,^ 36; Iturhmann, 152; Fnfthhwr^, 1360.
Da« Sj^rlcbwort bat »ich aus Fj, 7i, 9 entwickelt, wo-
noob der Harr uutor dem UUdu oiuofl Woinschonkfln
daigettollt wird, der uus aua cioeiu Bocber atarken
W«inei trftnkt, aber, bulait om dann: Die GüttloBini
müsflon dio Htifüu atusaufen.
Lat.: Facccm bibat, «lui vinom bibit. — Mali bibunt im-
probitati« faecnin. (HindKr t, »35,- //, 1770; Erat-
r/jw,*JSO; PMlippi, /. 238; S*i/t>ol4, t^U.)
30 Die Gottlosen rennen Spornstreichs der HOllen
jtu, vnd fürchten sie versäumen sich dersel-
bigen. — lltntitch. IWC, 25.
31 Die Gottlosen setzen Gott vnd den Nechsten
hlndan vmb eines Taubenfusaes willen. —
Pt'iri. t. 84.
32 Die Gottloaen thuu vor der Thür der Hölle
nicht Busse.
Jüd,'4*uitck: DtrRoichfl k«tirt »elbit am 0«)uiem uU um.
(Ttndiatt, nn,)
3S Die Gottlosen versimkcu im vnglück. — A?fri. /. '.»4.
S4 Die Gottlosen winckcn vnd rnffiea dem helli-
schen fewer mit Worten vnd Weroken. —
l\tri. /, A4.
35 Ein Gottloser ist teloom Vnglück ergeben. —
Uani*ch . »81 . 10.
M Es tat dem Gottlosen 1 1 * " - n vnd sterben
lauter Verlust. — Iki- 4^
It.: Lo oifntcoioM« d« trmi 'i "' "•---•■•
»79, i.)
37 Es Wirt allenthalben voll (»
lose leuttc vndtcr den nMai»dit«ii
115 Gott segne uns — Gottselig
Gottseligkeit — GonTernenr
116
38 Heut schwebet der Gottlose empor, morgen
ligt er danider vnd ist nichts mehr. — Petri,
11, 390.
39 Je höher der Gottlose steigt, je tiefer er fallt
40 Mau muss dem Gottlosen sein Feuer nicht auf-
blasen, man kann leicht mit verbrennen.
41 Vber dess Gottlosen Hauss strewet Gott Schwefel
auss. — Ilcnisch, 1696, 66; Petri, 11, 553; Sailer, 224;
Simrock, 3936.
42 Vom Gottlosen geht Gottloses aus. — i Sam,
24, 14; Tendlau, 731.
JIull.: Van de goddeloozen komt goddelootheit voort.
(Harrebomet, 1, 246.J
43 Von Gottlosen kommt Untugend. — l Sam. 84, 14;
Schulze, 17; Zaupser, 23.
44 Was der gottlose furcht, das kompt jhm zu
Hauss vnd Hof. — HenUch, 1696. 69.
45 Was der Gottlose furchtet, das wird ihm be-
gegnen. — Sprichmrt , 10, 84; Sclmize, 48; Herberger,
II, 40«.
46 Was die Gottlosen gern wolten, das ist ver-
loren. — Henitdt, 1697, 1.
Frz.: Ce qa'on donne »nx möohants, tonjonri on le re-
Wjrette. (Cahier, 569.;
as soll ein Gottloser anders können, ohn.
stanck vnd bossheit anrichten. — Petri, iii, nr
48 Wenn der Gottlose einem Schalck flucht, so flucht
er jhm selber. — Benisch, 1160, 42; Petrx, II, 643.
49 Wenn der Gottlosen Ynglück angehet, so kompts
eilends vnd auff der Post — Petri, ll, 634.
Die Chinesen: Je reicher (miohtiger, geehrter) der
Oottlose ist, um ao uoherer ist das XSrlöschen seines
Üeschlechts. (Cahier, 216.;
50 Wenn die Gottlosen aufkommen, so verbergen
sich die Leute, wann sy aber vmbkommen,
wirdt der Gerechten vil. — Agricola u, 224.
51 Wer den Gottlosen bestraft, erlöst den Frommen.
It.: Castigote il c«tkivo, che ▼> odi»rä aabbito. (Pcu-
$aglia, 50, 8.; — Chi perdona al catUvo, offende il
buono. (Cahier, 3047.;
53 Wer den Gottlosen recht spricht vnd den Ge-
rechten verdampt, die seind baide dem Her-
ren ain greweL — Agricda U, 870.
53 Wer die Gottlosen verehrt, der venmehrt Gott
selber. — Opei,390.
Die Bossdn: Wenn man einen Gottlosen liebt, ver-
dirbt man. (Cahier, 1876.;
54 Wer sich zu Gottlosen gesellt, bläst in die Hölle.
Belaste dich nie damit, sagt ein hebrUsches Sprich-
wort, den Gottlosen xa tragen. (Cahier, 3474.;
55 Wer zum Gottlosen spricht, du bist frumm, dem
fluchen die leute, vnnd jn hasset das volck,
welche aber straffen, die gefallen yederman
wol, vnd kumbt ain reicher segen vber sy. —
Agricola II, 237.
•56 Den Gottlosen die Hefen. — Eieelein, 293.
Lat.: Mali bibunt improbitatis faeoem. (Eitelein, 293.;
*57 Den Gottlosen die Neige. — Simrock , 7496.
Gh>tt segne uns.
•Vöör Godd segen 't ons bewart sinn. (Kleve.) —
Firmenich, I, 882, 44.
Weder so schön sein , dass man darüber staunt , noch
so hftsslich , dass man darttber erschrickt und aofsohreit.
Gottseibeiuns.
*Es ist der leibhafte Gottseibeiuns (Teufel).
aotUell«.
i Gottselig und ein Hofmann sein, ist eine Hei-
rath von Feuer und Wasser. — WinMer, Vi, 59.
2 Wer gottselig leben will, der muss leiden Ver-
folgung vil. — Heni$ch, 1699, 13; Petri, 1, 10.
3 Wir lassen andere gottselig sein, sagen die
Cardinäle. — Eiselein. 254.
Oottseliffer.
1 Der gotseligen aussgeben ist ein eintrag, der
gotloscn eintrag ein aussgeben. — Franck, II, 186* ;
Gruter,I, 15; iVfri. //, 91.i
2 Der gottseligen Thränen seind der gottlosen
Sündflut vnd rothes Meer, darinn sie ersauf-
fen. — Ueniich, 1699, 28; SprUAMOrter^chati, 169; Sai-
ler, 824.
Oottsellffkeit.
1 Gottseligkait ist kain gewerbe. — Agricola u, 4M.
2 Gottseligkeit ist der Gmnd aller Tagend.
Lat.: Pletas ftuidamentom est omniom Tirtatum. (m-
lippi, 11, 95.;
3 Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütz, sagte
der fromme Landbot, da er sich die Hand er-
froren hatte ; aber Pelzhandschuh sind w&rmer.
4 Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütz, sagte
der Schneider, ab^r einen Mantel kann man
doch nicht daraus machen.
5 Gottseligkeit lässt oft Thräneu fallen aus einem
lachenden Gesicht. — Winckier, vi, a.
6 Gottseligkeit und Anarchie sind zu allen Dingen
nütze.
Die letstere zu Eroberungen, Verfolgungen, Oetroyi-
rungen und Staatsstreichen. (VgL Bretlauer Zeittpu,
1864, Nr. 457.)
aottstraf.
•Das is e Gottstraf. — r«idlaii,899.
Eine Geisel fttr andere.
Otötae.
1 Ein Götz hat die andern verbrannt — £trdb-
hofer, 78. *
Als in Brugg die Bilder aus den Kirchen geräumt und
▼erbrannt wurden, trug einer, Namens GOts, diese Bfl^
der cum Feuer. Und da man damals die Bilder GOtsaa
SU nennen pflegte, so entstand dies Spriehwort.
2 Götzen trennen Papst vnd Keyser. — Fisckart,
Bkb, (1581), 11.
Bezieht sich auf die griechischen Kaiser uad den BU-
deratreit.
3 So vil götzen, so vil tempel. — Fieckart, Utk.
(1581). 170.
4 Wenn der Götze todt ist, wirft man ihn mit
Dreck.
Die Karaiben thun^s, wenn auch nicht dnrobgehaads
die Leute , die sich nicht zu den Karaiben sJUiton. Ein
Götze wird aber, wie die Bussen behaupten, ao ieaga
angebetet, als er nicht umgehauen ist. (AUmann VI, iii.)
5 Wenn man einem alten Grötzen einen newen
Rock anzeucht, so scheint er gar new. —
Petri, II, 644.
6 Wer beim Götzen will werden reine, macht lee-
ren Seckel und müde Beine. — äirchkofer, 134;
Karte, 2399.
Gegen das Wallfahrten zu Heiligenbildern.
7 Wie die Götzen sind, so sind auch die Diener.
— Petri, II, 78«; i/enwcA, 701, 69.
*8 Dem alten Götzen einen neuen Bock anziehen.
— Luther, 52 u. 311.
Der vorige alte Greuel, sagt Luther, mit andern Wor-
ten vorgebracht. Vielleicht hat er prophetisch die an-
gedeutet , die ihn selber zum evangelisohen P^ste und
seine Schriften zur bindenden Glaubenanorm fttr alle
Zeiten machen wollen, was wol der „alte Götse Im nemen
Bocke '• w&re.
* 9 Einn götzen auff den altar setzen. — Franck. 11, 96^.
„Da eines zu ehm aufsteigt wider iedermaas hoffeung."
* 10 Seinen Götzen unters Stroh verbergen wie Rahel.
— Parömiakon, 1212.
CMtsendienst.
Das ist hamburger Götzendienst
Unwürdiges Schmiegen unter priesterliohe Anmaa*
sang und Herrschaft, wie die Hamburger zur Zeit ihree
Pastors J. «Melchior Goeze, den der dortige Dichter
Dreyer in dem Epigramm schildert: ,,Da steht er I Seine
fette Wange fftrbt keine Scham mehr roth. Und Ham-
burg, aberglftubisch, bange, horcht fromm auf sein
Gebot; Verehrt mit knechtischem Entsetzen den von
ihm selbst erhöhten Mann. So schuf sich Jod» MiaCB
Götzen, ein goldnes Kalb, und betet's an.**
Oondadl.
*£a hod 'n 's Goudadl krotzt (Steiermark.) — Fir-
menich, II, 766, 62.
Er hat ihm das Doppelkinn gekraut, d. h. ihm ge«
schmeichelt.
Gouffge.
* Der Gougge bricht auf. — Fnmmatm , II, 147.
So sagt man im Lesaohthal (E&mten), mn anara-
drücken, dass eine Frau niederkommt, wofftr man ea-
derwArts die Bedensari hat: Der Ofen flUt ein. Bgeat-
llch bedeutet Gougge das Auge einer Eitemag.
Oonvemeor.
Die spanischen Gouverneurs pflegen die Unter-
thanen in Sicilien uma Geld eu taueai in
117
Grab
Grabbelbaa— Graben (Subst.) 118
NcApolis ZQ nchindeo und in Mayl&nd g&r zu
froSfien. — Perdummfyer , 149; Deutseke ßttmanxeitun^j,
m, 45. 712.
Lttf den Gräbern wachsen die BchönstenRoaon. —
Jrr GiUthrlf, Kätht . die artuamuHnr (Berlin IUI), /, 13«.
2 Auf einem Grabe soll wan nicht schlafen. —
Wvter^ Dtmokriiüs. II, &i.
3 Ans dem Grabe kann man keinen heraasnifen.
infilai.r Prutetn do hrobu ntvianoe, m t hrobu koU&sm ne-
YyttbiL (CfiakovMky, 313.;
4 BiM zxaa Grabe gibi's kein gntea Weib.
6 Dm* Grab öffnet sich jeden Augenblick, aber es
tdülMist sich nar einmal für immer.
€ Dm Gmb yersohlingt alles.
/yi.r Siz ;»i«di d< terre «ttfllMeiit ftu ptav gT«>iid bommo.
^_ 7 Dms h«Üig Grab niemand verwaret umsonst. —
^m Ormtfr, Ul, 7S. Lehmtum, ü. 434. 68; Peiri, II, 30«:
^H A««»r. . /J, 79; /tif hard, 193, 14 ; Sailer, S33. n'urt6<irA
^H /l. 9S; ITüH^tn. 256; ITdr«, 3401; Simnek, 4021; f/fr-
^H A««b difljeniireD , w«lche aUgfimeiHA roligiOi« odir
^B felyehllehs Ängelegettlimten be«nri7«n, inttiBen tnit trdi-
^^^^^ »«li^ia 0«ldB bftzahlt worden, weil «ia aonit nicht be>
^^^^^ itahv« k«»uo«'n, «ie denn kuch di« WichtQr, die ma <Ut
^^^^H Onkh Jeni g^^itollt wurdeo, beiiablt worden «did, «o
^^^^^B tchlorbt lic Burh f^chtttel h»b«n mOgen. Wolh<* man
^^^ dt«« f^f^ü'l^wt'rt ^"f <^^t> Zweck «elbit bexiehcn , daan
^H nftf«te e«cbpr lieUseu; £s batet jader du« heilige Grab
^^^^_ aaiaonit', d.i. Tärg;«blioh, w«il die PoUe»! nocb Qiv et
I
•maonit', d.i. T^rgicl^lloh , wml dte FoUem nocb tiiv e<
^•hindert b»t, wean «in Heiland hat auferstohea wollen
►•.- iQffou «ri^r ^odt öden han vetA njrttc deraf; de »ige
„^ i..,t. M.^,^ y^UB i give mlg. f/'rüP. rfa«. , 349.^
f dit RiktiB taeritm tepalornxa GLn«ti.
(M* o tcn«ttir mllltaro propiie itipeDcUis.
Efai fremdet Grab aieht sich an wie eine Ra-
wnbank.
t> Es httlet niemands dess hejiigen Grabs yer-
gebens. — Lehmann, //, 128, 136.
141 E« Ut besser, dass einen vier za Grabe tragen,
als dass man selber geht (durch Henkers^
band stirbt).
ÜS*-! P«4 «r b«dre al lade aig bsre alflre tll graven end
giat aalv d«rtÜ, «Uer lade «ig I«do af to dertil. (Prot,
#«. . »9 ;
il Im Grab ist, allen wohl gebettet.
|t T l'.rde ist man weich gebettet.
i ' re d* la tertft U fotie. (Ltroui , // , ?53.j
13 im vrr.«iH- iiu^t der Fürst nicht bequemer &ls
etil Tagelöbner.
01« B«0»*ii »B^ti: Dm Grab ntaohi den Bsckeligen
gerade u&d der Stock den ät«tf«n biegsau, (Co/lMr, 1900,;
14 Im Grabe neidet mau niemand.
t^ |ji(t) Grab fert kein ncid. — ßri<iift. /. Ji; Uh-
«MM« 1/, 279, S», KötU. 2400.
Paacitav in tItI« liror, poit t»AA qtiieieit. (Owid.)
*r /, l»9f //. 3490; Fitchtr, 169, 12 i ifna«, 811;
nt Grabe bitten , als cur Hochzeit
Lli«*<«r tet uitvftart daü tOT bruüof t genoot. (Harr«.
bMe kämm ei e Groab, sagte der Fuhr-^
und knsste seinen alten Gaul. (Ober-
Kfmaads wil vmbsunst ntzen bey dem heiligen
grab«. — ivwdtu, Aüy.
if Waa im Grabe liegt, iat sicher. — Wüd^ wA Wtu\-
«Ma*6iMef (tcipug 1M3}. S. S3.
fQ Wer aua dem Grabe kommt, weiss was der
1 od ni.
it.: (IM Tiea d«lU fasta, ak COM »iaUmortO. (PasiUgUa,
IM. A; Oool. U77.)
Wer im Grai>e liegt danieder, den bringt kein
Fleh4fi wiwier — tii^boiA , tu.
23 Wtr im GraV>e liegt, dem iat wohl gebettet
— AoJbi /. 1^: E%%elinn, SA«. Simrock, 4030; Braun,
/, »70, ilrt»i*^rö //, 14».
13 W«r im Grabe liegt, den drückt die Erde nicht.
Hin . Ai ♦ hTobr ' • ^— '■ i- hofe xbado«. j'{J<<«jfc!>ei4y, lalj
S4 Wer eicht ui. i gehen (tanzen) will,
gar n (tanzen).
*tt Am Üml)e dr
lieu
iwirger-)mutter weinen.
iJiAtt lieb froQt«
•26 Aus dem Grabe kommen und nach dem Tode
fragen. — Wincklor^ XX,H.
Frt^: II vient de la foise et demande anrt« 1« mort.
(Krüiinger^ 326 ».J
•27 Da is wierm an heiigen Grab. {nherMmrnch.)
Die heiligen Oriber werden iu den Ictricn Tagen der
Cbarwoche In dan Kirchen aufgerichtet, mit kflnat-
Hoher buntfaTblger Beleuchtung bei verbington Pen-
•tem. Prieater qnd alle andern Anweeenden bottMi. j.l>i>r
nur leite. (Battm^arttn.)
•2S Da iat ^s heilige Grab wohl verwahrt.
Ironie; aoriol als: Der Bock iat xum Qirtnür Roiictzt.
•29 Das heilige Grab hüten. — Ktrchhofer . \%% . eup-
tein , SA«.
Noll.: Bij bot heilige graf wakcn. (narrthvmee . /, 2S6.;
• 30 Des heiligen Grabs vmbsonst warten. — C^rnng,
/. 890.
•31 Er eilt zu seinem Grabe, als ob er sich ver-
säumet habe.
Engl.: H« that Uvea too fast, goet to hia grare foo toon.
• 32 Er st^pffet nach seim grabe. — Frantk, n. 47*
• 33 Er sucht sein Grab.
Der Tom Alter gokrilntnit Goh^nde.
*34 Er wird es mit ins Grab nehmen müssen.
Er wird'a folslen, weil' er lobt; ^r wird'e nicht ver-
winden, wird teitleben» daran xu klauben haben.
Frj.: U »'eu aontira toute a* Tic, (Kritzinger , 645''.;
•36 Er würde sich im Grabe umdrehen.
HoiL; Hij keert rieh in ssjjn gr»f onj. (Baxrttomtt,
f. 2S7.;
• 36 E« läul't jemand über mein Grab.
Bull.: Erloo]>t iemand over mijn Arraf. (Barmhomif, /«SS?.;
*37 Es sind übertÜTichte Gräber.
I^f.: Sepulchradealbata, parietce de^albatJ. fAo*/U,/«(M;
Kritiiitg^, &46^;
•38 Etwas mit ins Grab nehmen.
Sin anvertraufea Oeheimnta» niemand mittheÜeti.
Bell,: HU wil hot met «ich in hct graf dragen. (Harr*-
bom^e, /, 257.;
• 39 He gheit vp granes borth. — Tapptw. s;*»; karte, noi,
Lat. : Alternm pedem In ofniha Gharontia liaberc. (Tap-
JHU9, 57*.;
•40 He stippet nae synem graue. — Tappitu, n^.
Körlc, S401.
Der dem Tod« Nabe.
•41 Ne, war wird og 's heilige Groab ümsiste Mit-
ten. — (iimuitÄe, S04 ,' IMfinton, iH.
OrabbelbuB.
•1 In de Grabbelbuß smiten. (brüivrg.J — Firmmlch.
I, S63 , 61,
£twae vergcnilen, in die Bapna« gaben, eigenUtoh:
etwa« unter mohrero xum Aurhatchen werfen.
Holt.: Meon jij , dal onee Llcve Heer rijne genade te grab-
b«l goolt, xei de paaloor. (Harretynme^, 1, 25*.;
Gr&baln.
Di de nit wäl gräbeln, won de H&achr&ken
zoabeln, di mis am Wüingter gö roat dem
Sil: „Bräder Honess, hod er nit Hä fil?**
(S. Rechen.) — Schmlrr , 85*.
Qraben (Verb.).
1 Auf Graben folgt Haben.
Auf die Hoffnung wird nun auch der Genttaa folgen.
Frz.: Nona avona ät<S cn herbo Jubquo tA, mala none aerana
biontdt en gerbe.
HviU: Meeit grabt, meeet tieeft. (Tunn^, 1S,6.;
Lat.: Qoi plaa aoit rapero, »olel eüaro ylne rctiner«.
f Falter flebfn, SOS.;
2 Graben kann ich nicht, arbeiten mag ich nichts
ich musfl betteln, sagte der Möneh. — A'I<k
atergfue^ffil , 43, 19,
Dan,: Han gjderikke graved, AkamTner sig Ted at trygt»i
mea vil bcdr*ge. (/Tor, drtti., 2i^)
3 Graben und Hacken mavht rothe (schmale)
Backen. — Etjulnn . 'JU^: StmrtHh , 4023; liraun . /, yil.
4 Je tiefer man gräbt, je mehr Wasser man findet,
— Cniqmn. frirmtluh Mitd Wettlifh (Brttugen 18S4). S. 13.
5 Wer tief gräbt, Wahrheit hebt
Orabefn <Soh«i.>.
1 Besser über den Graben gesprungen, als eine
E'^"'°^'- '^kt^ gebaut.
Port ilto de mata, qne rogoa de Iie«fjie t>onc
f'
ÄLitf. tj de mala riao m ' * ' -i
l' . ■;}.;
2 Deit II Hegt, nütat * i
ibin jemand vi^m Thtirme die U<ui4
Aehnhch die Biuacu Attnunnn 17, <*•
119
Graber— Grachsel
Grad— Grafschaft
190
3 Ein grosser Graben fordert einen grossen Sprung.
4 Ein kleiner Graben fliesst bald über.
Dana liült or sich leicht fQr einen Strom. Daher sagen
die Kuiiscn in MoBkau: Der kleine Graben, der in die
Jausa fliCBBt, redet am liebsten von der grossen Wolga.
(AUmann V.) Mit der or unmittelbar gar nicht in Be-
rUhrang kommt, weil er sich in einem kloinen Neben-
flüsse der Wolga ▼erliort.
5 Es ist leichter in den Graben fallen , als \^ieder
herauskommen.
IIolL: Daar icmand in ecuo gracbt valt, zal hij haast in
Iiot ondorspit gerakcn. (Marmbomce, I, 2ö(>.)
6 Je mehr Gräben, je mehr Gras.
7 Je schlechter die Gräben, jo schlammiger die
Strasse.
8 Man muss sich nicht in jeden Graben nieder-
kauern, es kann eine Schlange darin lauern.
Man Süll niemand als Freund willkommen heissen,'
ehe man sein Wort remommen.
9 Mancher will über den Gra^^cn springen, eh' er
dabei ist.
10 lieber einen kleinen Graben ist leicht springen.
Aohnlioh chinesisch Cahier, 3276.
1 1 Wer andere über einen Graben j^en will, muss
auch springen (können).
Dan.: Den som vll gionne en andenorertre gierder, maa
soIt over de to. (Bokn I, Si6.)
12 Wer nicht über einen Graben springen kann,
muss nicht üicgen wollen.
roln.: Kaidypnio sie wgörr a röw przoskocsyc nie moie.
W'Wurtbach T, 323.)
er zweimal in denselben Graben fallt, ist nicht
zu beklagen.
Dio Türken sagen von einem solchen, er müsse wirk-
lich blind sein. (Cahier, 2544.;
♦14 Er ist noch nicht über den Graben« — Kirch-
hof er, 136; für Sckaaben: Nefflen, 415.
Man mass nicht zu frQh frohlocken, die Bache kann
noch ein schlimmes Ende nehmen. Kooh sind nicht
alio Hindemisse ttberwunden, noch sind wir nicht aus-
ser Gefahr. Bei Belagoning einer Stadt ist das Oef&hr-
lichste, über den Graben su kommen.
Frs.: Nous n*avons pas encore saatö lo fossd. (Star'
»chedel, 402.;
Lat. : Modus tna pinus in nndis navlgat. (Ovid.) (Binder
11, 1822.;
*15 Er kann nicht über einen Graben springen und
will andere fliegen lehren.
*16 Er macht auss einem graben einn berg. (8.
Frosch 90.) — Franck, 11, 103 ''.
*17 Er will in zwei Gräben zugleich fischen.
♦ 1 8 Er will über den Graben springen, ehe er cUbei ist.
HoU.: Ilij wU orer de gracht springen, ecr hij erbij is.
(Uarrebomee, I, -256.;
• 19 Es ist ihm kein Graben zu breit. — Mayer, li, 59.
Um Muth und Unternehmungsgeist zu bezeichnen.
Qraber.
Ein guter Graber, ein böser Setzer. — Kirch-
hofer, 315.
Vom Weinbau entlohnt.
Grabet.
Wenn im Grabet * das Aug' den Rebmann offen
anschaut, so erblindet es leichtlich darob. —
KircMinfer, Slö.
>) Die Zeit, in der man im Frühjahr die Weinberge
umgrttbt.
Oräbler.
Ei'm Gräblcr grath's alle neun Jalire einmal.
(OherftflnrriLh.J
Gxabsclulft.
Wer viel Grabschriftcn liest, verliert sein Ge-
dächtniss. (Mtiöinj
Wcnisrstens so lange, als or sie liest. Man vorginst
sich selbst bei der Erinnerung an alle die, welche ilir
Leben vollendet haben, und denkt sich ganz in ihre
Schicksalo hinein.
Lat.: Nee sopulcra legere vcrcor, quod aiunt, no memo-
riam pcrdam. (Cicero.)
Grabtuch.
Auch Grabtüchcr macht man aus Linnen.
Kicbt blos Schleier.
GracliseL
•Man hat ihm diis Grachscl ' horabgcthau. —
Miiyrr, II. 115.
') Von grabaen (solilcsiüch grabschen), wie grippon
und gripstiu, eine ^Nebenform von greifen , desgleichen
grabbeln , oberdealsoh grapp«ln , grOpela , n^ben gripen
und gröpen, wioderholentlioh nach etwas greifen, be-
sonders im Dunkeln. (Vgl. FronttnanM, II, 420, 22;
Ihyejer, .112 ; SchmeUer, II, 116; Schmid, 239; IftaUUr,
/, 472; Tubler, 236.) (8. Grapse.)
Grad.
1 im siebenten Grade endet sich die Sippe. —
Eisenhart, 165 ii. 283; (iraf, 201, 129; Hülebrand, 147, »7;
Eiselein , iSQ ; Simntck , 9bli^ : Sachsenspiegel , I, 3, i;
Grtmm . Rechlsalt. . 466.
„Sippe" bedeutet eigentlich nach Oraf (203) .«Freiuide**
und erst durch Uebcrtragung „ Blutsfrenndschaft**. Auf
die Zahl der Sippschaft gründet sich das Krbfolge-
recht. Die Verwandten aus dem Geblüt heissen Ma-
gen und zwar die Ton väterlicher Seite Schwertmagen,
die von mütterlicher Seite dagegen SpUI- oder Spin-
dolmagen. Die Sippe wird dem Leibe verglichen, woian
als Ilaupt stehen Mann und Weib. Die erste Sipp«
bilden die Kinder, die zweite die Geschwisterkinder,
die dritte die Goschwisterenkol, die vierte die Ooschwi-
Bterurenkel, die fünfte die Kinder der (JescliwistemrBB-
kel, idio sechste dio Kindeskinder derselben, die sie-
bente wieder dio Kinder der letztem. Jeder dieser Sip-
pen wies man einen Sitz am Leibe an, 4er letzten Sippe
die Fingernägel, weshalb sie Nagelmagen genuiat
wurde. Die Verwandtschaft hört selbstrersfeändlieh da
auf, wo sie nicht mehr bewiesen werden k«nn. Dm
alte deutsche Becht hat durch den obigen spriohwöit.
lieh gewordenen Bcchtssatz nur die Grenze angegeben,
über dio hinaus das Becht der Erbfolge nicht
stattfand. Aber das Erbe wurde auch jenseit der Be-
nannten Sippezahl nicht herrenlos, denn ausserhalb der
Sippe galt der Nachbar (b. d.) als der aibbeste, d. L als
nächster Freund.
2 Je höher grad, je schwerer fall. — llenUck, 1723, u.
3 Wer im Grade der Nächste, der ist im Rechte
der beste. — Graf, 201, 128.
Innerhalb der Beihe von Blutsverwandten entscheidet
für das Becht, das Erbe zu nehmen, die GradesnAhe.
HolL: De naaste in den graad, de oudste op de attaat,
mannen vöör vronwen, zuUen 't leen behoOn. (Harre-
bomee, I, 255».;
Gradauf.
Gradauf wie ich, säde de schefe Dansmdster.
(Holst,) — Schütze, 11, 61; }\\ 29; Hagen, 99, 96.
Der schiefe Tanzmeister will gerade stehen lehren.
Gradaus.
Gradaus führt am ehesten ins Haus.
Grade (Adj.).
1 Er gehet so grade wie die Schlange. — Her-
berger, 11, 416.
2 Grad' ist der kürzere Pfad.
Graf.
1 Der Graf erwirbt mit seiner Festung des Kö-
nigs Acht. — Graf, 443 , 373.
„ Süs irwirf t ok die gronn mit seiner vestoage des ko>
ninges achte." (Ilomeyer, Sachsenspiegel, I, 71^ Von der
Wirkung eines vom Bichtor des Gaues ausgestellten
Verhaftsbefelils und dem Umfange seiner Gültigkeit,
worüber die Ansichten sehr auseinandergingen (s. Fe»
stung 3). Das obige Sprichwort behaqptet, dass ein
erwirkter Verhaftsbofehl die Verhaftung im ganzen
Beiche, nicht blus in dem betreffenden Qeriehtsbezirk
zur Folge habe.
2 Ein Graf ohne Geld gilt wenig in der Welt
Frt.: Un scnor en Espaigne, un maistro cn hautet Bre-
tagne, un monsieur en la Franche Gaule, un Fidaigo
en Portagallo, un Eve8*]uo en Italie, un oomte en Ger-
manio c'est uno pauvro compagnie. (Leroux, II ,79.)
3 Es ist nicht jeder ein Graf« der mit Vieren fUirt
Dan.: Jeg er ei dog greffue, at Jeg »der störe leffoe.
(Prov. dan., 253.;
Grafen«rut.
Man kann wol 'n Grafengöd verteren. (Ottfria.)
Bucren, 864 ; Ilauskalender , III.
Hall.: Zoo kan men wel gravon good verteren. {Harn'
bomee, I, 255.;
Gräfin.
Die Gräfin ist schön, aber meine Braut ist
schöner.
Böhm.: Knezna kr&sna, hrabcnka kräana, ale aenl ne-
slicna i naso scstra. (Ötlakovshj , 246.;
Grafschaft.
1 Es ist keine Grafschaft über Flandern, kein
Herzogtlium über Mailand und kein König-
reich über Frankreich.
Fr:.: II n'ost Comtü quo de Flandres, Huch«^ que de
Milan, et Koiaurao quo do France. (Kritsinger, 16t ^.J
Holt.: Gecn graafschap boven Vlaandereu. (Uarrebomee,
1, 255.;
2 Wer in unsere Grafschaft kommt, die Leute
sind unser. — Graf, 43 , 158,
Wer an einem Orte nicht als Herr einsog, wurde als
191
Grageln— Grämen
Gramhaft — Grapen
122
gehdriff dem Orandhorm ttborwimen; damit wardt er
aller Gehörifren Genosse.
ükd. : Die da komcnt in vnsre Graueschaff t , die Lnte sint
vn». (BoJtuann^ 382".;
Gra^eln.
•Sich grageln wie ein Frosch. — Weinhold. 29;
Berndt. 47.
Oxaluuniren.
•Er ist f^hamirt.
Von hriefcn, die durch eino geheime Fostpolixei
(SchwarzoH (-uhinet) fcrtiffnel und, nachdem man Konnt-
nisB vom Inhalt genommen hat, wieder TOrscIiIoBien
werden. Das Wort ist ein Denkmal der Schande fUr
den englischen Hinister Graham, der in den Tierziger
Jahren als englischer Pniitminister, Oesterreich su Ge-
fallen, gewisse Briefe «iffnote und den genannten Staat
mit dem Inhalt bekannt machte.
Oxalen.
i'ir wotl cm gralt, dat träft gären äu. (Sinhtm'
hürg.-adch».) — Schufter, 700.
Gram (Subst.).
1 Gram um Weibestod macht keine Wasscrsnoth.
7/..- Doglia di moglio morta dura flno alla porta. (liuhn
/, »3.;
rurt. : Dor de mulher morta dura atö a porta. (Bohn 1, 276.^
3 Gram und Herzeleid grauen (grau) machen vor
der Zeit.
Als Mittel gegen den Gram findet man bei Goethe
den Spruch: „Gram lu mindern, kindelu Münnor oft
mit Kindern."
3 Gram wieder gram. — reiri, II l, 7.
4 Gram zahlt keine Schulden.
Aller Knnimer hilft dem Ucbel nicht ab.
t'rt.: Cent aus de suucis ne payont pas nn son de dettes.
— Le ohagrin ne paye.
5 Gram zehrt im Stillen.
l/än.: Af sorrig, härm og «pot, kommer tlt helsot. (Frov.
dan., 274.;
Tt.: I gran dolor! sono muti.
6 Was der Gram ins ilerz geschrieben, wäscht
keine Thränc ah.
7 Wer keinen Gram hat, kann gut tanzen.
Dum.: Han kand sig belee ved barm, som Ingen barer.
(iTor. dan. . 274.;
GT«m (Adj.).
1 Wem man gram, den wünscht man lahm.
Lot.: Quem quis odit, periisse expetit. {Styhold, 41^.)
•2 Einem gram »ein wie einer Spinne. — lleihcrgrr,
II. 414.
•3 Ich bin em gram, wie annem Hunde. — no-
biHson, 5S3.
*4 Ich bin ihm a su groam, ich weiden anspeen.
— Gomulch', 4S5 ; Robinson, 582.
Oramaasen.
•Es scind lose Gramanzen. — Francky I, .si"; //, 17*;
Hmiitrh. 1^9, 4; Schottet, 1115 •.
Rnu$ck a. a. O. erklttrt das Wort durch „faule fisch,
Lame sotten, LordI, fabulae, ineptiae," und fttgt als
verwandte Hedensarten bei : „Lame zottcn reissen, gross
poppen sagen, ein Schuss thun, i» seind brillen, ein
meerlein sagen.'* Franck a. a. O. stellt, wie er häufig
ru thun pflegt, die Itcdcnsarton zueammen, welche sagen
wnllon, dass etwas Lttge oder Unwahrlicit, blauer Dunst,
Tiiu^chung, dasB nichts Haltbares dahinter sei; dass
mau C5 nur mit locren Worten, eitcin Boden und
Triumereien. gedankenlosem GeschwUtz o. s. w. zu thun,
dx*# man «'inen Träumer. Lügner, Schwindler, Wind-
btfiiti'l Q. 8. w. Tur sich habe. Ausser der oben, im Texte
befindlichen hat er folgende: Kreyte glatte wort 8Ch\pif-
fen. Den athem feyl tragen. Den wind rerkaufTeu. Von
des ettela leiden predigen. Kin gnldiner träum. Es ist
lorül. Alter weibrr theding. Faul lam zottcn. Ein
blinder träum. Kin iQgner also heyss. Ein ncwbackcu
lugen. Kr Qlierrcdt sielt sclbs. Er gibt jm selbs ein.
Kr hats von jm selbs gehört. Er sagt kcyu warhcyt, sie
entrinn jm denn. Er i>t ein Zigejner goschlecht. Er
vi>l lu keym Zigoiucr, kau nit waraagen. Er sagt von
Herr Dulman u. a. w. (s. d.). Er troff den hirns zum
kmdern klawcn hinein, ilas jm durch bcde orn liiuauss
ffieug. Er leugnet vnd geht erst dauon. Es redt man»
eher, wore es ein guldon, er logt jn in die Taschen. Es
i-ot mit eim Dreck rersigrlt vnd mit einer wechsln iallen
vvrngelt. Es siudt hundert gülden in eim wetzsteiu
'venifct. Es hat weder trumm noch anfang. Du gehst
iiijt busen bossen. mit faulen lanssigen zoten vrab. Es
nMuil faul fisch. Von grossen strcycben sagen.
Grämen.
1 Urüin' du di man nich , ik hef noch dro Sösling,
i|:il wrüt du man nich. — /hi'rmi>.»f.fj, 26»; Ücedn; u.
2 W:.-) du dich auch gramst, spuck' aufs Gespenst.
Wenn sich Jemand einer Kleinigkeit weg» Sorgen |
laaLht. Aus dem ülauLcu entsprungen, dasi man Gei> ^
ster und jeden Zauber am besten dadurch abwehrt,
indem man darauf spuckt (Wunbaeh I, 64.)
3 Wer sich nicht gremet vnd schemet, der grawet
nicht leicht — l*eth, II. 76i, Uenv^ch. 1728, :m.
4 Wer sich selbs grämt, wird bald graw. — i/«-
nixih. 1728. 36; Lehmann, II. 851, 335.
Onunhaft.
•Er ist ein Gramhafl. — FrUchhier^. i^.
Nach Pisanitkii in den Nachträgen ein Mi-nKch, dem
man gram, der verhasstist. Jetzt hOrt man dafür noch
FriKköifr a. a. O. Gramsack. Ifrnnitf (88) versteht dar-
unter einen grämlichen, mürrischen, verdries^lichen
MtiUHchen.
Grämlin«.
•Ein Grämling sein.
Gramm.
•Ich ben csu gramm ' wo 'ueMarkgrof cn der
Münz \ (Köln.) — FirmnUch , l, AU. 239.
') Heiser. ») Uäher. ») Mauser.
Ghribiunel.
•Gräiimicl (Grillen) haben. — Wcinhold,^.
Oramscliluiüc.
•Er ist ein (iramschlunk. (Elbing.J — Frischhier ^, 1362.
Wird gebraucht, um einen Viulfrass zu bezeichnen.
Oranada.
Wer Granada nicht gesehen , der hat nicht« ge-
sehen. — Reiiinlierg VI, 9.
Dieses auch in Deutschland bekannte Wort ist der
sprichwörtliche Ausdruck des spanischen Nntionalgc-
fuhls, das auch in den untern Schichten dos Volks im
reichern Masse vorhanden ist, als Hildang. Selbst der
elende Manolo, der Lazznrone Spaniens, ruft aub: El
quo no havisto.Granada, no ha visto nada. Oder: Qnien
no ha visto Sevilla (s. d.), no ha visto maravilla. l.)der:
Wo Madrid (s. d.) ist, da schweigt die Welt. Wie der
Lazzarono Neapels: Vedi Kapoli (s. Neapel) e pol muori.
Selbst die Eskimos nennen sich: Kllcs Keralit (aus-
gezeichnete Männer). Die Chinesen sprechen von ihrem
Lande als dem himmlischen Reiche. Die Jüdischen Uab-
biner rühmten von Jerusalem, dass die Achse der Erde
durch ihre Stadt gehe. Die alten Griechen nannten
ihre heilige Stadt Delphi den Nabel der Erde. Die Fran-
zosen legten den ersten Meridian durch Paris, die Eng-
länder durch ihre Sternwarte zu Greenwich, die Spa-
nier durch das alte Toledo.
QranatapfeL
Es ist kein granatap£Fel, er hat ein böss kem-
lein in jm. — Franck, II, 116'; HcnMch. 1729, 52;
Einfälle, 96; Simrock, 4024; Körte, 2405; Braun, 1, 972.
„Nlemands ohn gebrechen."
Lat.: Punlcis malis omnibns inest granum aliquod putre.
(üaal, 1035.;
Gr&ne.
De Grane no wat lecke. (Klar.) — FirrMnich.
I. 382, 39.
Um zu sagen, dass etwas gut geschmeckt habe.
Graxiffd.
1 Am Grangd ' atis de Gicld bicsten ugolOcht. —
Schuster , 71.
') Eine gute siebeubürgische Traubengattung. (8.
Granspot.)
2 Der Grängd äss det biest Kapitöl. — Schuster, lo.
Oranl^el.
♦Es ist ein rechter Granigl.
In Oberösterreich von einem mürrischen Menschen.
Von grauen, grönen, knurren, wie ein Hund und Igel.
(Haiwigai'ten.)
Granit.
Der Granit ist zu gemein , um Edelstein zu sein.
Die KuBseu : Der (iranit würde für Granaten gelten,
wenn man niolit ganze Gebirge von ihnen hätte. (Alt-
mann l.)
Granspot.
Gränschpöt — half ess Got. — Schuster, 65.
Spott auf eine siebcnbUrgische Traubeusorte. Schu-
»frr verweist dabei auf den Aufsatz im mediascher O'i/nt-
lunialpro'jramm für 1.S60, in welchem Joh. FahiiiU dic»c
und andere Traubengattungeu churaktorisirt.
Grant.
•An Graut ham, wiera tragadi Katz. (ObcröMer'
reich.) — UaunKjarten , 82.
Grapen.
1 Der Grapen ' kann dem Kessel nichts vonverfcn,
denn sie sind beide schwarz.
') In den niederdeutschen Eisenhütten oinaniEiaan
oder MotaU gegossener Topf. (Campt, Wb., 11, 441.)
Nordfrie».: A Kraagh hea a Seddol nanl tu Tenratten, Jo
saa biash susrL (Jvhanwn, 3Ü.J — A XriUib kiui a Bod-
dul uant fcrwed. (Haupt. Vlfl. 364, 310.J
♦2 Er ist ein guter Grapen. r<Wi"m«y.; — Fii--!,-
bier. 175.
Ein starker Trinker.
123
Orapke— Gras
Gras
1S4
Gxapke.
*Dat schient mie ok ö godet Grapke to sönd.
(Ostpreuu.)
Von «inein, der die SohnApsflaaohe liebt.
Ghrapse (a. Orosohel).
♦Etwas in die Grapse^ werfen.
>) Die Handlang des Grapaens, dea schnellen Zngrei-
fen^uit ausgebreiteten Fingern. Auch wol die Hand,
weiflban damit grapset. Daher grosse Grapsen ( Hftnde )
haben. (VgL Campe, Wb., II, 441.; — Es in die Ba-
puse geben ; etwas Tor mehrere Personen stun Nehmen
hinwerfen.
1 Ae mi Gras, ä winjer Ha, (Siebenbürg.-säck».; —
Schuster, 57.
2 All bi lütjen kummt dat Gras ut'n Grand.
(Oldenburg. J — Weserzeitung, 4057.
3 Aus Gras wird Heu, aus frischen Blumen Streu.
Die Bussen fQgen hinzu: Aus einem schönen Hidohen
ein altes Weib. (AltmoHm VI, 393.;
4 Aus schlechtem Grase wird kein gutes Heu. —
Windder, XYI, 49.
It. : Di mal herba non sl £a bnon fleno. (Pastagtia , 156 , S;
Oaal, 1019: Bokn /, 92.;
5 Bäss det Grass wiest, äss der Hast dit. CSie-
benbürg.-sächs.) — Schuster, 180.
„Scheint sich auf eine verlorene Yolksdiohtung zu
beaiehen.*'
6 Befeuchtet (begossen) Gras wächst am besten.
— Eiseiein, 256; Simrock, 4025.
7 Besser Gras als Heu.
8 Bis das Gras nachwächst, mittlerweile stirbt
das Pferd. — Sauer, 209.
Lat.: Multa caduntintor calicem supremaque labra. (Gel-
lius.) {Binder II, 1910.;
9 Darna Gras, dama Quasj darna Grast, dama
Quast. — EichvBdtd, 671.
10 Das Gras hat^s gern nass.
Die Bussen sagen: Feuchtes Gras wftchst schneller
als trockenes. (Altmann VI, 398.;
11 Bas Gras ist besser dran im. Sturm als die
Bäume.
12 Das Gras kann heute noch Heu werden.
13 Das Gras muss man nicht bei Mor&fenthauen , ein
Mädchen nicht beim Kerzenlicht beschauen.
Frt. Schreit: U ne fau pas ruetti Pherba k la rojn, et la
Alle a la taandftla. (Schweif, II, 96, 4.)
14 Das Gras trägt keine Kornähren.
Die Busaen: Wenn daa Gras Kornähren trüge, so
wOrde das Boggenstroh ohne Aehren sein.
J5 Das Grass einer Ein ist stets faul. — Egering,
//;, 146.
16 Dem Gras im Februar und im Festschmuck den
Frauen ist wenig zu trauen.
17 Ehe Gras wächst, verhungert der GauL — Eüe-
lein,2iT; Simrock, 4038.
Engl.: While the grass grows, the steed starres. (Sohn
1, 99; Gaal, 1251.;
Frz.: £n attendant les sonliers d'nn mort on ya longtemps
nu-pieds.
Holl.. AI eert gras wast, so is die henxt doot. (Tunn.,
2, 15.;
It.T Gaval non morire, che herba dcTenire. (Bohn I, 99.;
tat. : Tuno moriatnr mannus, dum graniina protahit annus.
(Futteraleben, 26.)
18 Ein Gras im Thau, ein Pferd im G 'schirr, ein
Frauenzimmer in den Kleidern sind drei sehr
trogenliche ^ Stücke. — Kirchhofer, 167.
') Trogolig (truglieh), auch trogahaft (trughaft) = trü-
gerisch , trOglich , Terfftnglich zu schätzen. (Tobler , 154.;
19 Ein Maul voll Gras (Futter) fürs Vieh ist dem
Bauer lieber als eine Schulstunde für seine
Kinder. (yiederlausitz.J
20 Es ist viel grün Grass dürr worden. — Joach,
Westphal, Hoff Otts Teuffei (Eisleben 1565), 398 ^
21 Es ist wol 80 ein grünes Grass zu dörrem Hew
worden als das. — Eyering. II. 566.
22 Früh Gras, früh Heu.
lioir.: Yroeggras, vroeg hooi. (Bofin I, 341; Harrebomee,
I, 258.;
23 Getrone Gras blievt en der Was. (Aachen.) —
Firmemch , III, 233.
Getretenes Gras bleibt im Wachsen. „Der Mensch
enn L6d dat selre döt; legt L«d em uier, he rieth
(erhebt) sich wier.**
24 Gras in de WSn, Butter in de Eelder. (Frau.
Flandern.) — Firmenidi, lU, 697, 5.
Gras in der Weide gibt Butter im Keller.
25 Gras ist zu hew erkoren vnd solls auch auff
dem stein verdorren. — HemsOi, 1798, 19.
26 Gras ohne Wurzel verwelkt bald.
Unbegründete Beschuldigungen und Naehredwi kön-
nen sich nicht lange halten.
27 Gras und Heu ist zweierlei.
28 Grass wat im April wäst, stett im Mai £asi
(Westf.) — Boebel, 90.
29 Grün grass wird auch Hew. — Lehman», m, u.
30 Je fetter das Gras, je besser die Milch.
Die Bussen: Saftiges Gras wird mit der Zeit zu guter
MUch. (AUmann VI, 41b.)
31 Je höher das Gras, je näher die Sense (Sichel).
— Fischer, Psalter, 288, 9,
32 Je höher das Grass gewachsen ist, je ehe mani
abhawet. — Petri, ll, 393: Henisch, 1798. 7.
33 Je mehr Gras, je mehr Milch.
Dan.: Jo bedre gr»t-ga&g, Jo grovere Mm«. (Pne,
dan., 258.;
34 Kan auch Grass wachsen ohn Wasser? — Pttri,
n, 418.
35 Komm Gras, wenn Hengst todt ist.
Zu spftte Hülfe.
36 Langes Gras macht gross Heu. — Wwdder, ivi, 4«.
37 Lass 's Gras Heu geben und d' Stumpen Embd.
— Kirdthofer,S61.
38 Lieber Gras zehren, als Almosen begehren.
39 Mancher bringt sein Gras theurer aus, als ein
anderer seine Blumen. — WincUer, vi, ii.
40 Mancher hört das Gras wachsen und will das
Magnificat' verbessern. — Sailer,n4.
Den Lobgesang Maritt, den die Katholiken in der
Vesper singen.
41 So manches Gras aus der Erde spriesst, so
manche Gefahr aus Bnhlschaft. — Simrock, U94;
KSrte, 2408.
42 üngewachsen Gras kann man nicht mähen. —
Kirchhofer, 809.
43 Von kleinem gras wächst ein gros Vihe (Beest).
— HenUch, 1787, 61; Petri, II, 581 ; Braun, I, 975; Sim-
rock, 4029: Körte. 1410: Heinsberg Uly 136.
Der Gedanke, das Kleine als solches nioht *n TeraohteBf
denn es wirke sehr heilsam und sei eigentlleh das
Element, aus dem das Grosse sich aufbaue, wird sptleh-
wörtlich sehr manniohfach ausgedrückt. Auf klofiMia
Feld wächst auch Korn. Von kleinen Spftnen macht man
SBtes Feuer. In den kleinen S&oken sind di« bieten
ewürze. (Reinaberg III, 126.; Die Letten: Ans einen
kleinen Korn wächst eine grosse Linde. Dia Buaeen:
Auf kleinen Pferden kann man auch reiten.
44 Weil das Gras wächst, stirbt das Pferd. —
Windtier. TU, 85.
Holl.: £er het gras wast, Is de hengst dood. (Bohn 1, 817.;
— Terwijl het gras groeit, sterren de paarden Tan
honger. (Harrebomee, I, 257 u. 258.;
It.: Mentre rerba creace il cavallo mnore di fame. (Bohn
I, 110.;
45 Wenn das Gras noch so hoch wächst, man
kann kein Korn daraus dreschen.
Die Bussen : Wenn das Gras noch so hoch wichst,
es gibt doch nur Ueu. (AUmann VI, 484.;
46 Wenn das Gras wächst, ist der Hengst {%. d.) todt
— Simrodi, 4027; Körte, 2407; Braun. 1,974.
Wenn's einem gut geht, stirbt man, sagen die Vene-
tier, und die Bergamasken: Wenn das Mest fertig, ist
die Elster todt. Die Basken: Als derK&fig fertig war,
starb der Vogel. (Heinsberg IV, 33.;
Dan.: Mens griesset groer, d«er horse moderen. {Pro»,
dan., 254; Bohn I, 390.;
47 Wenn Gras wächst im Januar, wächst es schlecht
im ganzen Jahr. — Boebely 72; Orakel, 187; Sim-
rock , 5207.
Die ungewöhnlich milde Witten^ng im Januar ist auch
ausserhalb Deutsclüands verdächtig. So sangen die Tos«
caner: Wenn Januar im Hemde steht, der März Tor La-
chen berstet. Und : Wenn du im Januar den Specht hOrst,
so halte den Strohlmufen bereit (weil dann das Vieh
lange mit Stoohfutter fürliebnehmen musa). Die Mai-
länder: Wenn du im Januar die Mücken siehst, so
schätze jeden Bissen. Die Frauxosen: Schöne Tage im
Januar betrügen einen im Februar. Die Bergamasken :
Wenn der Januar nicht Januart, so lässt der Februar
Oraa
Gras
126
•iawi grosMn — . Di« Poriagie««ii : Mit der Blttte im
JmnuMi ffillt noch nieaund den Speicher (Keller).
(luiutbfrg rnr, 65.;
Wer Gras mähen will, den dürfen die Wiesen-
blumen nicht erbarmen.
Wer im Grue schlaft, hat frische (grfine)
TriUime. — Altmami VI, 4SS.
Wer kans gras wachsen hören! — Benück, 1726, 42,-
Afti. //. 707.
Wer sich ins Gras bettet, schlift im Grünen.
Aach nueijch AUmoMM VI, 450.
Wer sich ins Gras legt nieder, hüte Tor Schlan-
gen die Glieder.
Wer sich vor dem Grase furchtet, moss anf kei-
ner Wiese schlafen (über keine Wiese gehen).
Wer sidi zu Gras macht, den fressen die Ziegen.
It.: Fatti herb», ti muigi*r* U eapnu (PaxxagUa , ul» 1.;
Wier det Grass wuosaen hirt, hirt de Schno-
ken nise. — Sduuter, loss.
Wo das Gras nicht wachsen soll, da gedeiht
(wächst) es am besten.
Wo Gras über Unrath gewachsen ist, da lass
keine Kuh weiden.
Vermeide ftUei , was alte Zviete wieder craevcB kfiante.
Wo man dass gras häget, da wachset es. —
HtKutk. 1738. 13: Pttri, U, ni; UrU, f4M; Sim-
nKk,40K.
Wo saures Gras wächst, da kann kein süsses
aufkommen.
Der MexMh ist taiicc Gras, das aof raa^fifeB
BodSB nicht gcdcihu Tgl. den Artikel: Wms kamu 4er
Ottctrtt-itoMd rc« d*r '.L.^-ra t<trwtm* von M, MmUtr in
Di« SatMT (Halle lüiS), Sr. 4», S. 379.
Zun ersten das Gras, dann ,die Aehren, danach
der ToUe Weizen in den Aehren, dann das
£insammeln in die Scheune.
A bot hieren 's Grass wachsen. — Ctmtirke, »;
(iv Freiem: rnrnmamm, VJ, la, UL
A wird mü3«en eiss Groass beisven. — Rohm-
mm,tie: G>tm^ke,Ui.
Ana dem Grase nt Heu geworden. — Pvimut'
ftM,43».
Die Sache tMt aiek XBf«ajii« Tcraa*iert.
Da loc sich 's Gru zut acger« Fou« wachse.
("EmmemdUL, — ximns. I. tÖ.U.
AAL.- Hij laai f hb grm udcr ^ v>>Mea frscö««- 'Hirrt-
Dar wasset w--,! Gras öwer. — £«i«.u'i,'(T>.
Darüber ift »cL^'.a Gru zewiAfeKn. ~ *»rv, u\\.
,n.U Sir frrst'um Fnm,m.tm , fl. V», UT;
JLU». ftr Wvawi Semrw. MS.
Ist lAcfft T 4JJ H t ^ t tu EeiaBum i0faft «x ÜJf kikkcxt«
Tcfl^ahrtEr^ifr^ ^hxz ixti Tay-. V4sn icaif^d*<ts*t
hak«. fViL v-*/ -.IL.
#*»..- Ccsxe rii^s«* tss ax s
rtf. 12*1.^
AlL .- Dm u n«iü ^Mur b>^ ^ra* %<«{n«ut — K«s {xa«
ia crwtr {rwwHMn- '£i."'f'i<i<ii><« . 7 iü'Z.,
Das Gras näurj^ itür asi aü. wfsn. er keiiK
Weide iziäes Ktia«.
Ke ■tafi miäamt «eua. -v>raa «r mbb. ftn« axeäs fSoii*.
Da« Gras wbisiR jlb. k.if ^»x Hftri^ — £f-v. ^:i.
■a taass wa 'iniii sus Minite Zitoni». Dl« Unea «t^no*
Diese Bede ist sehr alt. Nach der Kdda hört Heim-
daUer daa Gras wachsen and die Wolle anf dem Vlies
der Llmmer.
Lat,: Seit, qood Jano fabnlata est cum Jove. (Plautu$.)
— Soitf qnomodo Jupiter daxerit Jnnonem. (BituUr
II, 104»; Phüippi, II, 170; TappiuM, U\)
*74 £r hört das Gras in den elysischon Feidorn
wachsen. — Parömlakim, 9893.
*75 Er hört das Gras wachsen nnd den K\tc. be-
sonders. — MuTner,Nb., 48; Müüar, S4, »; KöTie,
2411 o. 2Mi; FTi$ehbier, StS; Heimig, S9.
Von Ueberklogen.
Frt,: Esconter les araiaefl lerer. (BowiU, III, 13».)
EolL: Hij is soo wife, dat hU het oras kan slen wassen.
(ffarrebom^e, I, hl.)
Lot.: Seit quid Jopltar Jnaonl in aarem dizerit. (ß^ty
bold, 544.; — Sorgeatee aaseoltare areaas. • (Botitl,
III, 138./ ^^
*76 Er hört das Gras wachsen nnd die Mücken
(an der Wand) niesen. — .ScköUä , iiu^ ; Sat-
ter, mj; Brom, 1,91$.
Im Auztigtr für Kund« der d«ut$ck«m Vorx«it, 1S55,
thailt Stöber (320) mit, wo nnd wie man dee Kaisers
Bart kann wachsen hören. (Vgl. Frommamt, tV, mu)
*77 Er lässt kein Gras unter sich wachsen.
*78 Er lott's Gras nit nnger de Fingere wachse.
rSofofkara.; — Schild, tll,U7.
Br iet arbeltsaoB.
*79 Er meint, er sehe das Gras wachsen und höre
die Flöhe husten. — Minkhofer, 15».
*80 Gras onder de Füessa wachs» lo. — TeUn, w».
Sein Gesch&ft yeraach l lee ig en.
*81 Gras über etwas wachsen lassen.
An etwas nieht mehr ga d e nhea , es Ia Terpwaenherit
Frt.: PaaBerr4pODfesnrqneiqa«aeii4a. (KrUtimger,fnf*.)
*89 He kaa Gras wasaen hören. (AUmmk.) ~ Dei»-
Bea,f77: for Afftnzeü: r«M«r,SM; §kr KU*: Fwm«'
*83 Ina Gnu beissen. — eurfm,»7; Wmsktth a,M;
beieete, d. h. •»«»«(■<
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nach Wtt^md aichu als mjttefhiihdiaiaifc hetem I.^P-
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■marlfatfea. ^ Da Wfnst Walf iiMtrtete wwl ate4tr
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' iT Jicff siÜBK ;^ .>:.* lar» '/.rLM vj*»wn. — ^otmt^it «n
H i«a. frta» -»-.r:; -jui: ci Äinu. — ^wi
127
Grasen — Grasmücke
GräsnAk — Grätzig
1»
♦89 Weame dat Gras vor den Fäutn weag mäggen.
(Büren.)
Ihm einen sicher erwarteten Gewinn eut»chen.
Orasen.
1 Ein jeder graset sein Kelbichen", weil er kan.
— Petri,U. 200.
2 Ilei graset dör de Tuine (Zäune). (Sauerland.j
3 Hei graset düür de Schliggen. (Soest.)
Von einem verboiratheten ifanne, der unerlaubten
Umgang mit andern Frauen pflegt.
4 Wei grasen will, mot sik bücken. (Büren.)
5 Wer graset, da bouet nit. (Soioihum.) — Schild,
Cl, 64.
G Wer graset inu seines Nacbbarn wiesen, der
muss iun gleicher müntz Verliesen. — llenisch,
1726, 26.
•7 Er grast auf fremder Wiese.
ffoU.: Uij grasdnint in eens anders Roed, ali een haai
in de koolbladeren. (Harrebwiie, I, 271.;
Grassrarten.
*Hei is in den Grasgaren ffoahn. (Büren.)
Auf den Kirchhof, ist gestorben.
Orashalzn.
1 Auch ein Grashalm hat seine Schatten.
Auch russisch AUmann VI, 409.
2 Ein Grashalm macht keine Wiese..
3 Wer vor jedem Grashalm erschrickt, muss auf
keiner Wiese schlafen.
•4 Ueber einen Grashalip stolpern.
OroBse Schwache oder Ungesohickliehkeit.
Ghraaliooke.
Bct de este Grashucke in 'n Anger steit, sau
lange maut ein de Hanschen in 'n Schäte drä-
uen; un wenn de este Grommcinhucke weer
herinkümt, sau maut ein se weer iuhengen.
— Sckambach , U, 619.
Da bis sum Beginn der Heuernte noch immer ein-
zelne kalte Tage kommen , so empfiehlt das Sprichwort,
so lange bis der erste Oras- oder Heuhaufen auf der
Wiese (Anger) steht, die Handschuhe im Schos au
tragen, und sobald der erste G-mmmethaufen wieder
hereinkommt, sie wieder einsnh&ngen oder an der Seite
zu tragen, weil um diese Zelt die kalten Tage wieder
beginnen.
Grasjahr — Dreckjahr.
In einem Jahr, das viel Gras bringt, regnet es viel,
gibt es daher auch viel Koth auf den Wegen. Nach
einer andern Ansicht soll die Bezeiolinung daher kom-
men, weil man fttr seine MfUie in einem solchen Jahre
wenig (oder nichts hat. Daher nennen die Deutschen
ein solches Jahr ein Nothjahr (s. Kothjahr). In Tos-
cana sagt man : Pilaejabr — geplagtes Jahr. In Frank-
reich: Henjahr — Kichtsjahr; dann: Elf Monate haben
bald einen Monat Heuernte aufgegessen. (Reintberg
VIII, 11.;
Qraslaus.
Die Graslaus ist klein und frisst doch. (Surinam.)
Wie klein ein Kind ist, es will doch etwas haben.
Kleine Ausgaben sind auch Ausgaben.
Oräslelxi.
1 Es ist kein Gräslein so klein, es hat einen
Nutzen fein. — Körte, 2409.
2 Wer vor einem Gräslein erschrickt, muss nicht
in die Wiese pissen. — WincUer, iv, 65.
Engl.: He that's afraid of ererj herb, must not sleep in
a meadow. (Oaal, 1456.;
; UoU.: Die van elk gnuije versohrikt is, moetingoene wei
p (Harrebomi$y i, 257.;
3 Wollen wir zwei Gräslein ziehen? (8. Halm.) —
Eitelein, 257.
D. h. das Los daraber entscheiden lassen. „Ziehen
wir zwei Grftsclein , ane allen falschen Wank, das eine
kurz, das ander lang; weders ouch immer mag ziehen
an, das länger soll gewunnen han." (Liedertcmim-
lung.) Daher sa^t man: Den Ktlrzem (nlmliohHalm)
ziehen, f(Lr: im Naohtheil sein, verlieren.
Orasmähen.
Beim Grasmähen ist's um die Wiesenblumen
geschehen.
Orasmüoke.
1 Die Grasmücke nistet im Thal, der Adler auf
dem Berge.
2 Wenn die Grasmücke singt, ehe der Wemstock
sprosst, wenn man die Kohrdommel zeitig
hört, wenn man an den Nnssbäumen mehr
Blüten als Bl&tter sieht, wenn das Pfriem- 1
(Geni8ten-)kraut lieblich blüht, wenn die Saat-
zeit ohne Regen, dann gibt's reidien £mte>
segen. — Orakel, l; Heinsberg VIII, 11.
♦3 Es ist eine Grasmücke, die bald schlagen wird
wie eine Drossel. — Xeuyorker Tribunal-Zeitmtg vom
14. Oct. 1852.
Ein Neuling zwar, der es aber bald den Alten gleich
thun wird.
Or&an&k.
*Et üs e Gräsnäk. (Siebcnbürg.-eächs.) — Fnmnuaa,
V, 34, 45.
Gramelke.
Grasnelken duften den Liebenden wie Jasmin.
Ghrasuxitf.
•Auf Grasung gehen (sein). — Frütehbier\ iZdL
Lftngere Besuche bei Freunden, namentlich »nf dem
Lande machen.
Gxat.
Einen bis auf den grad schinden. — Amlt,!^
stiUa , II, 269 *'.
Gräte.
1 Gräten biegen sich wol, aber sie stechen andli.
2 Ohne Grat kein Fisch man find, ohne Mangel
die Lcut nicht sind. — Lehmann, II, 430.
3 Ohne Gräte kein Fisch.
Nicht bnchstftblich zu verstehen wegen der vieln
Knorpelfische. — Niemand ist ganz fehlerfrei.
4 Wer gräte isst, der tröste sich des gifits. —
llenisch. 1724, 59.
* 5 An den hab i schon lang a Gradn gefunden. —
Idiot. Amlr.
Ein HlndemisB, wie eine im Halse steckende Orlte
es ist.
•6 Er nimmt seine paar Gräten ». (Schlcs.j
Im Volksmunde vorherrschend: Kröten. — Seine «•-
nige Baarschaft, seine geringen Habseligkeiten.
* 7 Gräthe erlesen. — Kirchhofer , 253.
*8 Ue hangt man eben bi de Greden tohope. —
Schütze, 11, 61.
Er h&ngt blos bei den Gr&ten zusammen, er ist stock-
mager, besteht blos aus Haut und Knochen.
Gratla.
1 Cum gratia et privilegio, sagte der Pfaflf und
ging zur Abbatissin. — lloefer, 834.
2 Deo gratias ist der Mönchen Tranckgelt —
llenisch, 1467, 8.
*3 Er kümmert sich weder um Gratias noch Be-
nedicitc.
Soll.: Het heeft gracie noch benedicite. (Marrebomie,
I, 85C.;
*4 Ich kam zum Gratias. — Eyerxng,ni, 68.
Grätig.
*hit ist so grätig wie die Also im Mai.
Dieser Fisch hat da dio meisten kleinen Graten, die
wegen ihrer Feinheit beim Essen sehr beschwerlich sind.
Daher von zwistigon Menschen. In Sohlesien heisst
„grfttig sein« verdriesslich , brummig, mtLrriach sein.
Und man ist sehr grätig auf etwas, wenn man sehr
heftig es erlangen will.
GratU.
*£r ist heut gratis zu sehen, wie der Graf Fer-
pham. (Baicm.)
Üraf Perpham war der äusserst verlmsste Minister
Maximilian Joseph's von Baiem. Da er sich aus dem
Volke fast von niemand sprechen liess, wenn die
Audiens nicht vorher bei seinem Gtinstling oder bei ihm
selbst theuer erkauft worden, so wurde, als (1778) sein
Körper auf dem Paradebett ausgestellt war, an die
HauBthür angeheftet: Heute ist Graf Perpham du ante
mal gratis zu sehen.
Grataoh.
1 Besser von a Grätsch * a Patsch ' eider ' von a
Narr a Kösch*. (Jüd.'deut»ch. Drody.j
I) Tüchtiger, braver Mann. >) Ohrfeige. *) Äh.
«) KUSB.
* 2 In der Grätsch sein. — Schöpf, ios.
Im Bttckstande sein.
Gratz.
Was nützt mir Gratz, wenn ich den Ofen drin
nicht habe. — Deutsche llomameitUHg , 1866, Nr. 4i.
üo sagten die TOrken^ als sie die Stadt eüiRenoauneB
hatten, aber das Schloss darin nicht sn bewUtigen ver-
mochten.
GrätBlfiT.
*Er ist grätzig wie ein Kaulbarsch. (S. Borstig.)
((ktpreu$i.J — Frückbier, 977; friichbier*, 19M,
129
Grau (A4J.)^ Grausam
Grausamkeit — Gregor
130
E" u (A4J0.
£b wird manclior g^^w, aber nicht weiss. —
GrtUnT. ia.37: Lehmatm. U, ISS), i9i.
Je grauer» je schlauer. — Kirchhofer, l«l; EitC'
läfit ihl, Simrock, 4031.
Man mnss die graue ^ auswichen , wohiu sie ge-
Gplinnt wird. — WrinhoUt , tx
') Kftmlich Kuh. — „ Habe also dem Siiriohwort niu;h>
gil«bett wer SU horo eela wtl, mu» Hio ob«a bald unten
ügen und, wio jeoer sagte, dio grohe anacicheo, wobtn
*le geapannt wird.*« ('&.Awc'(«c/i<-n , ///, iüS.J
Wer tcitUch graw wirdt, der lebt lang. — iie-
m»ch, i:S4, C3.
Werd nier grau un alt, einem nix mehr ge>
flült — Tendiau, 666.
Wie schade^ dass du nicht grau bist, sagte
der E»el zum Happen. — AUmann vi, 388.
Wird man grau und alt, Gfi>t^8 allerlei Gestalt.
— Simrotk, 1*5.
ö Kr ist eh eraw dann weiss. — Pranck, ii, gs**.
t*9 Grau wie die Theorie.
„Orav. Freond, i«i iJIe Thoorio, docb grOa dof Le*
beiiB goldner Baooi.** ((ioetht.)
Frt.: (rrit oommo iin cordeU«r. (Lerot*^ I , (>.J
10 Graw wio ein eys« (eyssgraw). — Aqricela /♦ Cl3.
11 Graw wie ein taube. — Ägnt-aia /, eis.
|*12 Sagt er grau, m sagt sie blau.
Jnd.^A0uttch: Wenn or .■agtBorohn, lagt Kabel Jiaborob.
Ana dem jodiacben Gebetbucb euilohnt. Auf dun
Sfrucb des Voningora oder Vorboters Borohu (d. I.
ppnlut u> ■. w.) antwortet die Gemeinde (KAhnl)r Ka
verde geprieaea ( Ji«hoT<ycb ).
13 SIcli LTaw vnd blaw grämen. — Fuiehn, Ptaiter, sci^,
Or»
i u ' geht einem an. — iKcinMd, ».
'> U*» Graneo, der Ekel.
l Mir graw-et, sagt Reuppel (Riepel), md fand ein
frembdcs nyderkleyd ^ an «einem Bettstollon
llAUgeXL — Agruola /, 103. Hluj(teni>ie^d , SS*. 19;
thfftr, »TS; Simrock, AUS; EiJidein , A3;.
*} Aikcb K/dderwat = Uuicrkleid , Hoion. — „Man
Ba9t*% enUilt A^ric'ila, „vrio einer, Beuppel gesaDQt,
iHe kein ikyddcrwet getreten habe, vtid habe doob «uff
•lo sejrt an «etncm ofgon bette ein nyddemrat bangon
g^*th0U ynd al« bald getagt: mir ^awet, et gebet
iif«hl rocbt rtt, hio muss ein audor goet gewe«en aeyn."
Wird «ogewendt bo> aaangcacbiQe& Uobemuchongcn.
ä Mir gr\wet, sagt Rouspul. — Riehartt, 88».
•Ä Kr gmtjct wol, aber weiset nicht
Acittir wird et trol, aber nicht kluger.
ifiin^' IkLaa fludor raang« graae^ men faft rÜBO. (Pr^'X.
•4 Für grawet ehe (vor der) zeit, wie ein kafx im
möitcrlcib. — Framk, TT, 82**. //pnwfc» 1734. Sd.
t*o gron, is a doch alt genunk. (ScUet.j
fr»mmnsm, llt, il4. ^S9.
Qrmnmti.
Grawcrt ist auch wol ein Pferd gewesen. —
llrmarJk. 1732. 45. I\;tn . 11, 3»t.
lins Graue schlägt der Grischc nach. (Schwä:.)
- kinUofer . K4,
tm Kalb der Kuh.
Oraukopf.
1 Mancher Groukopf stockt noch in der Buben-
haut und gebt sein Lebtage in Kinderschuhen.
— &Mler. 1d4.
£a ist ein Graukopf und ein Bösewicht — Uurtk-
kinü. m,
arann-
*Kar is graan wiar n Zaunschöldda. (Steiermark.)
— fkrmmieh, 11, 7«9. 134.
Wf lat hSfftr «rte du Zaon «lecken.
Graart>ck, rctss nicht, llerrengunst erbt nicht
«.0«d«n«k, «aoa aagt, ilrawrock relaa Aioht, Rerron-
tnm* ttjul Hal4 »rt«* nlebt." (Fntchnu. iL)
Ii
wie «in Tiger.
US CgmM eABiine nn Mn«coTll«. (L
iicawARTaK-ttBxiitov. 1f.
, /, t96,)
G^ranaamkeit.
1 Grausamkeit hat nicht viel LeutV — Karte, >419;
Sitnrcck , 4039.
Fra.: OroAOt« ««t fiU« de conardii«. (CaMtr, 41i.) — Vmr
trop crnei k eon oanesiy sera rade k eon oniy. (Ltrowe,
2 Lieber die Grausamkeit der Türken als die Ge-
rechtigkeit der Beduinen.
£in morgoDlAndiaobea Spriohwort, daa «ich eohr ta
Gan«ten der tUrkiaehen Oberbimobajl auarprioht; und
die Volker, welobe tieb gia«kUoh nntor Ibr fUhlon , (Hier
die Maobt der BodniDen filrobtui, kOnnan bei dou jetxi'
gon Kfttnpfan gegen dietOrkiaobe Herraobaft nntnOgUcb
Sloloh^ltig bleiben. Bin arablechet Spricbwort nennt
io GraauLmkeit dlo BUlrko der Peigea. (Cmhttr, aass.j
Orausbime.
* Es steigen ihm die Grausbimea auf. (SUMtmark.)
— SonnUu),
Er fftngt an, slob au fürohten.
Q«auflen.
Es grauset jm. — Frone*, /J, l»*; StvhoiA, 1S7.
Uen BchiLldigen „tbut", wie Franci eagt, ,»alceUder
gr&Wi Ir (ihren «iugen vnA klingen Jn atels jr Terdor-
ben; regt 4icli ein maaie, »n eraohrockttu ite.'* Er fUgt
folgende verwundte Redentarten bei: Di« kata lauff(
Jm den mcken naff. Ka tr&amot Jm rnm toiiffel. Rh
«obockt Jm das montclin. Eh «cbaudert Jm. Der aohnl-
digc aohnlct. Dem tcbnldigen acJiaudert.
Oraale.
1 Die (irazien erscheinen in keinem Hemde.
2 Die Grazien lassen sich nackend sehen. — Ein-
lein , 875.
Lat.: KodM Onliae. ^ SolaÜa Onfcias sonls. (Eit0-
tau, 257^
3 ManmuBs, wie die Grazien , einander die Hände
bieten. — Bueletn , 2i7.
Lat..- OTÄti» gratiam parll. (FAttttin . 2J7.;
4 Ohne der fi^atien Gefcrtschaffl kan man nie-
mand gemllon. — Lehmann . t\ , S.
5 Ohne Grazie kann man nicht gefallen. — £ü«*
lein , «67.
6 Was Grazie haben soll , muss ungeschminkt sein.
— Eueh'in. 257.
•7 Er hat den Grazien nicht geopfert.
Er hat nlcbta GofiUMgea, EimiebnicDdea an eich.
Gregor«
1 An Gregori musa der Bauer mit der Saat ins
Feld. — tiaii. tlauAkiüemkr.
2 Geht um Gregori der Wind, so geht er, bis
Sanct- Jörgen (2. April) kimmt
3 Greegöri: Plugh nun Eecrd an bööre, an at
Fs^er skiöre (atütte), a Eingster fan a St&l,
an a Skel fäin a Wal, an a ual Wüflen fan
a Aank, Jaler nun a Sköödang, Gers uun
a Spröüd, Fask uun a Flood, Fögler unn a
L00I-, da spring arken uun a bogt. (Amrum.)
— //flujW. rill, 370, 331.
Gregoriai: Pflug in die Srde and bohren, nnd da«
Hen ■tnt«oo, die Pferde rom Stalle nnd die Schiffe roin
Bande waUen, und die alten Frauen vom Ofen, Aale Im
Waaaergrabeui Gras im^Keimcn , Fiaabe in die Flui, VS«
gel In die Luft, dann aprlngt jedes geacbmeldig.
4 Gregori leggt die wilde Aant dat erste £i. (Uoiiu)
— S<^tvtii, II. 66.
5 Hat Gregorius grobes Wetter, so geht der
Fuchs aus der Höhle; ist es aber schön, so
lässt er sich noch vierzig Tage nicht sehn.
— Boe&W. U, Orakfi, 38«.
G Noh Gregori bringt d' Byse d' Frucht i's Land
und thuet'a Hen d'rus. (Scluümm,) — Schild,
U3. \n.
Die Biae trocknet die Erde, iat fQr Fraobifelder ron
Vorlbeil, den Wicaen aber naolltbeillg.
7 Sanct-Grcgor vnd das Creutz * macht den Tag
80 lang gleich als die Nacht. — isuri. II. m.
•) l£reu»oaer>".i....i.r u «....i wi ci
fHlIior ala der
— Die Caechi
'T valt nAmlioh
Xaohtffleicbe.
ab das Kla
-'■■'"■ '*'-rm
XBt
Gregoritag — Greifen
Greifenberger — Greis ( Sabst) 132
B Sasct-GregoriuB man Bienen schneiden und Erb-
ten logen mius. — Boebel, u.
Fr».: A UMintAnbia (1, Min) on tondUmonton; mais
•i m« vüuiax aroir« tondas k U lAint Ortgolre. (Le-
roux, I, 76,)
Um üreifoT kommt die Schwalbe vor. (WoMau,)
— lloeM, 15.
10 Wenn a Grof^ori der Byswing geit, ro gcit er
vierzig Tag. (Sohihurn.) — Schild , m . 120.
11 Wenn (irogori fallt, heiHafs: die Saat bcBtcllt.
— Ilair. Hautkalnider.
HZ' J)rij«'»nng' imiosB da Wida Rchwftr'n, doss a
fl(jinÖ Scliofl ön Feld kau danöru. (dboröawr-
rnih.) — //(iuuiijiiWcri , 4i'>.
') H(i »uaumnioiitfotfogon aus Sttnot-Orogori.
*i:i Wonu Sftnct.-(iroj(nr auf einem falben Uongat
üImt di« llrüoko reitet. — Emirin, MS.
lliitur dorn „fulboii IloiiKflt" wird der Koif, der lioli
um Kaiuit-Urotforl ( l:). AUrx) auf dio Felder logt, vor-
klAiidou. l>ie«tir Koif «oll nun dorn Korn uud dorn
Wi«in Hchr Hrlihdlifh und daher den auf luVlicro Proiwo
warttiuilou (}etroide- und Wtnuliandlcrn sehr orwansclit
Hehl, iutlom tio lagon: Wir wollen mit dum Vorkauf
wurlim, liii Hauet •Urugur lue auf oluom fallien llongst
über die Itrttcke wird reiten. Der Vergli>ich mit dum
falhf u II ungut ist von der Farbe dos Uoifs hrrgouommcn.
Nuoli llMr;Ati(*A (II, 1^4) li<<gt aber dum Spruche eine
VerwecUiHdiuitf xu ttrundv, und <war de« holligeu Qrogor
mit 4lum lieiliutm Dennf. Der er#tere, aU Tapat unter
dum Namen llreiturl. oder der DroHae (geatorbou fi(M)
werde nie in Verbindung mit einem l'ferdu gedacht, wol
über der Huduru, duHiien Tag »uf den 3:1. April fällt.
Dioiier war ein Hitter und ist der bekannte Drachen-
tndtur, lier immer su Kt>it«, Kcwöltnlieh im Kampfe mit
einem Uraclien abgebildet wird, rebordie« sind dio
Ki«ife duN W. April den erwUhnten FrUcliteu gefährlicher,
uIh dio doa IV. M<4rj.
Ureirorltatf.
l Am IJrojjoi'stujfo {Vi. Mär/.) schwiniiut das Eis
in» Meor. — (>niAW,»S7.
•i An (iivjjorstaij geht nunmehr der Winter in
' ilrtH Meer. '
l\'tn.: i>r4e.i;<>T£a id<ie iima do inorxa. iPof^fi, ii; AV'vVA-
a NVeht a Urejrorstug der Bis ^ so hält er sechs
NYoehen an gt^wiss. il.u:crn.)
'> Nordwind.
4 NYcun am Ureguritag die Si>nne scheint, geht
der Bär aus dem lAtche, ums Fäostliug zu
tlieken. ((«NTiteUfrcufc.,)
,. liit über der l>reijoKiugt;kg »nob {, •tAraitch . kalt) . so
bleibt er ni>t.'h vieraehn Tikg im Loch, eodaun aber bricht
er herlür uud fürchtet keinen Winter wehr.'' ^Haum-
Qreif.
• Kr fiihrt einen ij reifen im S<'hilde.
Nluiiut gern oder niuiuit iuit>
1 VJivif ans lUd, so geht der Karch.
2 l.Jtvitt* in deiuu eygneu bnsen. — t'runck, II, 120*,
Hvm^uh, UM. i:^. UmUr, /. 43.
Krkonue dich »elbat.
3 liript» wenn \ rii»t (reift). >'iw/'n«ir. — Pipt.ii, soo.
Fiuinntuitn. V. lät).'>0. fuhiruld . i'n . Uawik,tUHdt.'r, IH.
•4 Kitnn nuJULi nicht hin givifeuy so kauu man hin
werken,
i Man kann nicht si> weit j;reifeu a!s man sieht.
i'ÜH.: Mail i'aaer et ;klt doc man -leer. eller }>«liuld«!r jlt
det mau taget i hd.kndvr. ■ /'>"*. iun., H'.*.)
t> Man mu.ss e» greifen, vrie die zwölf AtzelmOneh
im Keller. — ätin^or^ituu' «' . «>«» . w.
7 Was mau nicht greifen kami« muss m:ui glaa-
beu. — .V«^r. //. 113.
* Wer n:ich zu -vielem greift, hült nichts fest
(•.»der; verliert alles L
».-. - V^ui Lrup embriujse, mal et7«iiit. . ^-Jut /*. VA..'
it.: Chi tr<j|*|>o abbiHccia. mtila «trtiig«. , lf«'iii /. >i.,'
if/tuit.: iinittu much>> ;t^arcn, yuci> .»prieta. — ijtiien tijdo
bi -tuiere, t>ido lo pierdc. . Öimh I. iM u. i'ii.)
*J Wit grirt, d* H:ind b'schisst. : .'.h.-.-rn..'
Kh iHi ^flkhriiob. btriai lU-iruhea die Itr:iut uiid J,<r
V'.TiHj :u lii^ien.
•tO K:- .;rvi;l uui >;cb, wie .-in fisH-her.
*ll Ml- kann uuriiaeu streiten, wif da BndJmon um
d* la'Jjä. •'/•.r'i-.'rrr.-„Jf, — t/cnmuiir'Mi.
I>. 'i. -r !id( 0» «ivlior. -Itief 'iIim daaacii iung^n, wutl
••: «ti i> V in liit -ia.oo hau
*12 Greif uit in das Loch, es ziehen die leut ganti
hond herauss. — Frandi, 11, Ji».
Spott auf die Faulen, dio aioh lange beainneii, hvfoc
sie anfassen und immer toU Bedonklichkeiten aind.
*13 Grip ians efler a Muun. (Amrum.j
tircif *mal nach dem Monde. (Firmettick , ///, 6« 85.^ —
Von dem, was man nicht, oder nicht mehr erlangen kann.
Oreifenberffer.
Es ist ein Greifenberger.
Ein Dieb; Wortspiel, das die Einwohner von Orei-
fonbcrg nicht berührt.
Oreifsklauen.
11c mutt sine Gripsklauen allerwegen in hebben*
GrelÜBwald.
In . Greifswald weht der Wind kalt (Pommm.)
— ncinsbcrg V, 98; Dcvische Homameilung , 18Ö6, Nr. 44.
Greif SU.
Greifzu's Koller wird nie voll. — Sitrichworter-
garten , 47S.
Der UngenügMlno hat nie gonng.
Qreinäpfel.
Grcinäpircl sind betrübter Leute tägliche Speise.
— Ihrhenjcr, I, 7J7.
Oreinen.
1 'S Greinen thut nicht weh und *8 Schlagen geht
nicht lange her. (mfiriinierrcieh.)
2 Wer grint, brükt enmal weniger to pösse. —
/•'mt/iWer =•, 1371.
* 3 A grän hcsse bittere Zähren. — Como/dt*. 26;
Frtimmann, III. 243 , 41.
•4 Er greint wie ein Octoberfuchs. (iMindiurg.)
•5 Greinen vnd grancn. — 3fartf*y. 204**.
*0 Grin ou göff. — Awf&WtT *, i37i.
Wein' und gib.
• 7 Hai hctt et Greinen un Lachen in Einem Sacke.
(UnlHrg.) — Firnu-nich , 362 . 3.
♦8 Hei gringt wie *no Bock op en Uaferkest.
(AkU'Ki'a.)
(j ringe = greinen, weinen and swar mil Teneming
der Uesichtsmnskeln.
•9 Ik weit nit, wat hai grint, de Muise müt wo
kain Süirwäter häbben. ^/»riAary.; — flnnmidk,
J. ata. 7.
Um SU sagen: Da hast keinen Grand xa weiaen.
Qrviner.
•*S loftVn glei der Greiner har. (Frauktfn.)
F.a Uuft ihm gleich der U reiner her; er «eint leicht.
Orels (Sub«tJ.
L Dem Greise thut ein Pelz nicht weh, der Saat
kein dichter Schnee.
Frz. : Neij^e an blcd edt tcl biJnvdce , comm« aa Tieillard la
bonne pflice. yL-rvux. /. 3a.;
2 Der Greis mag beten, der Mann vertreten, der
JuhixUtjjj rinjren. dann wird's gelingen.
3 Der grei«s vcrkort nit sein wei>s. — Frmck,
W. *i* : ll'niwk. irja. l; h.hmunn , 11. «f, 117; Sitn-
r.M:k. 4044.
4 Des Greisen Stab sind seine Kinnbacken. —
KtM'wtn . 25Ö . "».' mrnk , 4445.
La:.: Vin> seai m.fcx:iLie bacuI'UL ^^Kiu-bm. IV*.,! _
5 Ein freier lirt^is tüczt besser al? ein junger
Sklave. — S(ini'nirti'ftT7*f r(tTf . 174.
6 Ein Gn?is braucht kein Wettenjias.
['.: II ▼uochi<> p47rta ralni:inj<M adedü«;. {'*>4A>--r. :;i44.*
7 Ein Grt'is, der sich mit einer jun-ien Frau lässt
tnuen . m^ig bald nach seiner b.ilire schnuea.
/"'il-t.- Uaif hodtrue hioiper jammiil maad jn.irt ut graben.
iPnjc. tau.. t»M.}
i Ein Terl:eI.cor Greis ist ein jünger Xarr.
'^ Ein verliebcer »Treis is!; ein Winter mit Blüten.
j 10 Es iibt mehr yxniiQ Gp*:i.>-e ai* üw.
Der .RiUöu : £3 ^i)t melir •Jrei^io xli Slla. ^.H:;ninn
II, 113.;
11 Für cin».'n Greis L-L ein j'inij: M.id'ljeu nicht weiV.
12 Greis sclili?!^; tl'm nach .jrirttcu. — '/••«i*.«. 17». 11
/Mr. II. 33.-.'
Alle Leate »mi ▼■jri-'i»'*Kl;cTi.
\'Z i.o.'iTjC rin-^en be^st-r ni^i; dtrai ümu*.-. :u 1 Kria-
OHn ::>:■•: -i'.'n li;ia«b;n.
14 N'ciit alk' «-rvisi.' -jad '*i=i^:.
Ij Vi.ei i.ir-.'iH» ind '.v'niv: W.m.<i».
.'/>.«;. ■ M-n ^inilt vuei ir'-.'.vn. auiur Inici-i -ti^cud. i .T.ir' ■-
■fff-i
133
Greis (Ac(j.) — Grenzstein
Gretchen — Griechen
134
16 Was der Greis verwahrt, hat der Jüngling ge-
spart
17 Wenn ein Greis heirathet, läuft der Tod übers
Dach. — Beindrerg i, ISO.
2>äii..* Nmt den gaxnle lefler med den unge, d» leerdoden«
(Prov. dm., SSO.)
18 Wenn ein Greis redet, sollen die Jungen die
Ohren spitzen.
I>äm.: Gamle nuends lagn er lielden niandt. (Pro*,
dam,, 215.)
19 Wer als Greis zum Altar geht, wird ein när-
risch Kind zu spät.
20 Wer lange ein Greis sein will, muss jung einer
werden.
21 Wer nicht ein Greis wird in jungen Jahren,
kann die Mühe später sich ersparen.
22 Wo Greise geboren werden, pflegen Kinder zu
sterben.
Altklage Kinder lelgon eich in ipfttem Jaliren nlclit
selten all groese SohwaohkOpfo. Das Wander fliohf; and
dM Kind bleibt.
Or«ii (Adj).
•So greis as 'ne Hucke (Kröte). (Grafschaft Mark.j
— Frommann, V, 60, 75.
1 Mancher greiset, eh er weiset. — Fronet, //, 82";
Ejering, //> 255: Scholtcl, llli^: EUdein.ibS; Sim-
rock, 4046; Sailer, 7S.
*2 Er greiset vor den Jahren.
ffoll.: HU ia griji, eer hij oad ii. (Harrebomie. I, 259.;
•3 He gryset eer he wyset — Tappuu,99^: Ge$ner,
1,166.
Lat.: Ergini oani. (Erasm., 833; Tappius, 9^^.)
Orempelmarkt.
*htT ist auffdem grempelmarckt kaufft — Franck,
11, 6lK
Orempel = Kram , kleiner Handel , daher K&se-, Korn-,
Kleidergrempel. Grempolmarkt = Plats zum Feilhal-
ten alter gebraaohter Sachen. Das Wort kommt sobon
Im Jahre 1489 vor. (Vgl. Weigand, Wb., 456.) Franck
gebraaeht die obige Redensart fOr die lateinische: Ne
patris sai nomen novit, und: Terrae fiUus, indem er
noch folgende verwandte danebenstellt, am ein Kind,
dessen Vater unbekannt oder zweifelhaft ist, xa be-
xeichnen: Sin findelkindt. Krwoyesnit, wer sein gcns
sein. Kr wejrss nit, wie sein vatter heiss. Er ist vnder
dem alten eisen kanfft. Er ist von dem karren gefal-
len. Kent Jn Got so wol, als er seinen vatter, so ist
er gar verlorn. (8. Fachs 38^.)
Chrenadisr.
Unser Grenadier war auch bei Rossbach, sagte
die Aebtissin von Lindau.
Xo/..- Tersitei namerum, non vires aaxit Aohivis. (Alan.)
(Binder 11, 3820.J
QrenaaxiflMher.
*£r gab* einen guten Grenzaufseher.
Er versteht das Aufschneiden. Vom Orosssprcchor.
Orex&Be.
1 Alles bat seine Grenze, sagte der Bauer, aus-
genommen des Nachbars Pflug, der geht bis
in meine Brache (Wiese).
2 An der Grenze ist übel wohnen,
BCkm.: U samyoh hranio uoni dobro oholapa stavötL (Ce-
tatoctly, 27.J
3 Die Grenzen gehen wie Wasser rinnt und Kugel
walzt — Graf, 103, 211.
Von den Aenderungon der Grenzen durch Abspülen
und Anschwemmen. Nach einigen landrechtlichen Be-
stimmungen verblieb wurzliafteifWasen dem, von dessen
Irrund er abgerissen wurde, der Oriea aber dem, an
de«sen Uferland er sich augeseut hatte. Die sächsische
Regierung erklärte iudcss im Jahre 156.1 die in der Elbe
entstandenen Inseln für Eigcnthum des Staats.
•4 Wer seine Grenzen will erweiten, muss nicht
gegen Unrecht streiten.
*5 Es hat alles seine Grenzen.
Holt.: Alles heeft zijne grenzen. (Ilarrebvmee , I, 25i)J
Qtmnaet.
Grenzer and Janitscharen (Barbaren) sind
schlimme Nachbarn.
/(..- Gence di conüni o ladri o assassini. (BoAn I, 99.)
Orensstein.
Ein Grenzstein verhütet viel Streit.
Frs. : La bome sied trfts bleu entro les champs de deux
fr*rc8. (Bahn I, 28.;
Qretohen.
1 Es lebe Gretchen in der Küche.— EUeiein, 28i;
Wurzbach II, 153; Rsinsberg VII, 11.
Es gab vor Zeiten eine Art Becher, die man „H&ns-
ohen im Keller" (s. d.) und „Gretchen in der Kttehe'*
nannte, and welche die Einriohtang hatten, dass wenn
man Weinhineingoss, infolge des Drucks eine OeflEnung
am Bande entstand, ans der ein Knttblein oder Mägd-
lein emporstieg. Man bediente «loh im Sehers dieser
Becher, um Frauen, die ein Kind wftnsohten oder zu
erwarten hatten, daraus susntrinken und einen geeig-
neten Wunsch dabei auazuspreehen. Wenn man jetat
Hänsohen u. s. w. leben Iftsst, so meint man da« za er-
wartende oder gewttnsohte Kind.
2 Jeder hett syne Gretge leif , un is se ök beschnu-
delt — Uochdeuttch bei Reinsberg /« 56; Körte, 3172.
Gretchen ist In plattdeutschen Bodensarten sehr be-
liebt: Bar-Gretje, dicke Grotje, grise Qretjo, Hang
un Greye. (Eichwald, 674.;
SoU.: Elk prijst zijn GrieUe, al is zo begrommeld. — Elk
heeft zijn Grietje lief, al is se besnulsterd. (Harrebomce,
I, 259.;
Lat.: Snum cniquo pulohrum.
3 Twe Gretjens, twe Netjens, twe Annen könt
den Düvel ut de Höll' bannen. (HoUt.) —
Schütze, I, 278; Dicrmissen, 212; hodideutech bei Heins-
berg I, 19.
EolL: Daar twee Grieten in een huis zijn, bohoeft men
geen hassenden hond. — Twee Grieten en Ö6ne Anne
kunnen den drommel uit de hei bannen. (Harrebomde,
/, 259.;
Orete.
1 Der armen Grete Sohn muss immer dahinten
stehen. (Schweif.)
2 „Gret, fluddert di dat Band ok?*< — „Ja, Hans,
wenn de Wind weiht"
Sprichwörtliches Gesprfteh im Yorflborgeben, bciläa-
flg. (Biemaltki Hl.)
3 Nu walt's die Gritte. (SMes.) — Weinkold, 30.
Aus Qomolcke entlohnt.
4 Wer meiner Grete was thut, den hau' ich, dass
die Sau blut*t. — Fi$chart.
Oretleln.
1 Ein ieder hat sein Gretel lieb, ob sie schon
beknodelt ist. — Lehmann, 466, 78.
2 Sie häts, wie 's Schomet GreÜi, sie meint halt o,
sie müSS en Ma ha. (Schweiz.) — Kirchhofer, 186.
Gretse.
S' höt missa a Gretzo hääm trään. (Tropitau.) —
Peter, 448.
Es hat niemand mit ihr getanzt.
Greuel.
1 Ein grewel vnd schewel. — Uathesy, 340*.
2 Er hat sieben Greuel (jüdisch-deutsch: schewo
Towes) im Herzen. — Tcndlau, 385.
Ist voller Schändlichkeit.
3 Es ist kein grewel so hoch vnd gross, als wenn
ein Mann wird trewenloss. — Petri, II, 267.
4 Greuel der Verwüstung an heiliger Stätte. —
Eiselein, 257.
Luther in Anwendung auf den Papst.
* 5 Et äs e stulz Groal. (Siebenbürg.-sächs.J — I^ommann,
V, 34, 54.
♦6 Et äs en afgepeackt (aufgepackt) GroaL —
Frommann, V, 34, 54.
• 7 Et äs en annätz GroaL (Siebenbürg. -sddu.) — From-
mann, K, 34, 54.
Es ist ein unntttzer Greuel.
Gri.
Nicht Gri dazu sagen. — L. Müisiua, Der Zauber-
leufi'l, iui Thealrum Z>taboiorum (Fraokrurt 1563), 6.206*.
Gribbelfirabbel.
*In de Gribbelgrabbel smiyten. (S. Orabbeibus.)
(Itürcn.)
Griechen.
1 Die Griechen kamen nur nach Troja, dass sie
darauf zugingen.
Dadurch , dass sie es wagten , so schwer es auch war.
Um XU sagen, dass man auch das Schworscheinende
versuchen mQssc. Im allgemeinen sind die Urieoheu
in den Sprichwörtern nicht gut geTieichnet. Die Bässen
sagen ihnen nach: ein Grieche spräche Jährlich nur
einmal die Wahrheit. Daher erklären die Venetier: Wer
einem Griechen glaubt, hat kein Gehirn« Der Busse
behauptet ferner: ein Griecbe aberrage den Teufel an
List , indem sie sagen : Der Jude Überlistet den Zigeu-
ner, der Grieche den Juden und nur der T«ufel den
9*
136
Griechenland — Griff
Griffel— Grille
1S6
Orieohen. (Reintb^rg V, li.) Dennoch wird er noch
von den Bergamaiken ttberflUgelt, die von sich selbst
behaupten f man bruiche sieben Juden, um einen Orie-
ohen» und sieben CMeohen, um einen Bergamasker sn
machen, sodass, ein solcher sich mit grosser Beschei-
denheit 49 Juden gleichachtet. (Reiiuberg VI, 12.; Die
Orieohen unterscheiden aber wieder unter sich selbst,
indem sie sagen: Zehn Moreaten machen einen Insel-
Sieohen und sehn Inselgrieohen einen Fanarioten.
oreaten sind die Bewohner des griechischen Fest-
> landes, Inselgrieohen die Bewohner der griechischen
Inseln und Fanarioten die Bewohner des Orieohenvier-
tels (Fanar) in Konstantinopel. (Reintberg VI, Sb.)
2 Ein Grieche lebt, wo ein Esel stirbt.
HoU.: Een Oriek kan leven, waar een esel ran hougor
sou sterven. (Harrtbomit , I, 259.;
*3 Er ist kein grosser Grieche.
Hat in irgendeiner Besiehung keine bedeutende Bil-
dung, ist in seinem Fache unwissend, ungeschickt,
hat das Pulver nicht erfunden. Wenn Jemand in etwas
Kt Bescheid weiss, so helsst er in Frankreich ein star-
r Orieohe, besonders wenn er Oiaok im Spiel hat
und es nicht gerade sehr genau mit einer ehrlichen
Form nimmt; wenn er gerieben und betrügerisch ist.
(Rtiniberg V, U.)
Fra.: Cet homme n'est pas grand greo. (Lendroy, 854.;
Orleohenland.
*Wie steht's um Griechenland?
Bedensart der deutschen Studenten, um su sagen:
Wie steht's um die Sponsade? (Reintberg V, 85.;
Orieohlsoh.
*1 Er ist mit griechisch and lateinisch gespickt
wie ein Igel.
*2 Er versteht griechisch and lateinisch, wie ein
Junge das Kirschenessen. — Breslauer Zeitung,
Nr. 407, S. 9331.
*3 Es ist griechisch für ihn.
Er Tersteht nichts davon. Die Mönche des Mittel-
alters behaupteten, es sei eine Erfindung des Teufels.
(ff. Seine, Reisebilder, Hamburg 1840, II, 137.;
Orlofe.
Sie hat Griefe gössa (genascht). (Würzburg.) —
SartoriuM, 169.
Schershaft fUr: hat einen Orind am Munde.
Orlel.
*In den Griel werfen. ( S. Orabbelbus, Orapse, Orosohel,
Bapnse.) — HenisOi» 1743, 8 u. 1757, 27.
Ghdes.
1 Gries kennt den Gramen. — Simnek, 4047.* Braun,
I, 981.
*a Er hat's Griess, wie das sauere Bier. — Mayer,
Orleagram.
1 Griesgram ist ein Drache, der die Welt mit sei-
nem Gift vergällt.
3 Wer sich vom Griesgram will befrein, mass
lachend ihm den Rücken bläun.
* 3 Es ist ein alter Griesgram.
„Ein Alter Griesgram, Omntier vnd Yobisirer.** (Mo-
thesff, 81*.;
Orlewel.
Süht de Griewel * op Lichtmesse sinen Schatten,
dann geht he nog vöttig * Dage wi'er in sine
Aerde. (bfrlobn.) — Pirmenick, UI, 185, 8; Woeüe,
60,87.
<) Dachs (s. d.). ^ Vieraig.
Orif.
•Ha ess dem Griv^ geliwert. (Köin.)
■) Orlve-B:dller hiess das Ooflngniss, in welches die
snm Tode Yerurtheilten gebracht wurden.
amr.
1 Der beste Griff ist, das zu erhalten, was man
fem hat und jedem zu sagen, was er gern
ort. — Oi)rf,*9i.
2 Ein gater Griff zur rechten Zeit in den rechten
Unterrock bringt weit
3 Greif ein' Griff und streich ein' Strich and
packe dich! — Lanmiz. Magazin, 1886, S. 5.
4 Gnffe sind mislich, sie gerathen sobald ins
Gesäss als ins Auge. — Fitchart.
b Jeder Griff bei Nacht ist mislich, sagte der
Pater, als er zur Nonne ins Bett wollte und
darin den Abt umarmte, der bei ihr lag. —
Bottmpiegel, 11, U,
6 Wer den Griff' der P&nno hält, kann nichts an-
ders halten.
Frz.: Kul n'est plns empfiehl que qui tient la quene ds
la podle. (Bohn I, 8; Cahier, UIOJ
•7 Das ist der rechte griff auff'^ der lauten. —
Fiecher. PsaUer, 258'».
*8 Einen blinden Griff thun.
Holt. : Eenen blinden greep doen. (ffttrrebomee , I, 258.;
*d Einen Griff in den Busen thun.
Abraham a Sancta Clara: „Das war ein grober Grif
in seinen (dos untreuen Haushalters} Busen, worinnes
sehr viel Schelme im Nest gesessen." (Seinmar, I, tlQ
•10 Er hat den Griff weg.
HoU.: HiJ heeft den greep weg. (ffarrebomee, /, 258.;
* 11 Er hat einen guten Griff, aber der feine fehlt ihm.
Der Naohsats erinnert an eine Stelle in WaOemtei»'»
Lager TOB. ScMUer. Im 6. Auftritt wirft der Wachtmeister
einem Jftger vor, dass ilun der „feine Oriff und der
rechte Ton", den man nur in der Mftho des Feldliezn
sich aneignen könne, fehle.
*12 Er hat einen kühnen Griff gethan.
Wie Heinrich von Oagem im Jahre 1849 taÜ der deut-
schen Kaiserwahl.
Frs.: n a fait un coup de sa main. fLeroux, II, 59J
*13 Er hat es am Griff, wie der Schuster das Wort
Gottes mit der Kneifzange. — Frischbier, tn;
Frischbier *, 1369.
•14 Er hat's im Griff.
Ist geübt darin.
*15 Es gehört ein ander griff zum krummen in
obren. — Franck, II. 155'»; Ilenisch, 1788, 96; Lek-
mann, 183, 7; Eisdein, 500.
Wer sich in den Ohren krauen will, muss anders
greifen. Um su sagen: so geht die Sache nicht, aof
diesem Woge ist das und das nicht su erreichen.
•IG üe hett et im Griff, as de Pracher (der Bett-
ler) de Lüs. (IhUt.J — Schütze. II, 68; Ihefer, 8S8;
Eichwald. 1232; (ür Iserlohn: H'oe9te,85, 79; Frommaa»,
V. 60, 74; schlesisch bei Firmenieh. II, 998, 28; Aeck-
iaOsch bei FristMrier, 978; Frischbier\ 1868; KörU, 2411;
Simrock, 4043; Eiselei)t , ili.
Das hat er auf den ersten Griff, ich finde es so
leicht, wie der Bettler bei sich eine Laus findet. Xr
kann das geschwind thun.
* 17 Mit blinden Griffen hineintasten. — Kritximger, 684*.
OrlffeL
•Etwaa mit diamantenem Griffel aufzeichnen.
Dauernd eingraben, su ewigem Oedftchtniss.
Lot.: Adamante notare. (Claudianus.) (FcueÜus, i: Wie-
gand, 147.;
Qrlfllaichen.
♦Er gröfflacht. — FrUchbier ^,ii70.
Von jemand, der höhnisch, vertohtlich, beleidigend
und vorstockt Uehelt, was man auch unter der Nase
lächeln heisst. Man nennt einen solchen einen (}röff-
lacher.
GMfllain.
Ich weiss wol, was ewer grifilin^ anff dieser
lauten ist. — ilenisch, 1738,3.
Senisch erkl&rt es durch „Hinterlist".
OzUIe.
1 Den stechen leichtlich die Grillen, dema nicht
geht nach seinem willen. — Lehmann, 896, S5.
Die Bussen : Grillen sind des Narren Geleit und Lau-
nen sein Gefolge. (AUmann VI, 498.;
2 Ehe du eine Grille befriedigst, sieh nach dem
Beutel.
3 Eine Grille ist die Freundin der andern.
Daher ihr harmonisches Ooncert
4 Es kommt nicht immer eine Grille geflogen,
wenn eine Saite springt. (Altgr.)
Wenn das, was auf einer Seite fehlging, auf einer
andemSeite wieder ersetzt wird; von unerwarteter Hülfe.
Daher: Eunomns ans Lokris und Aristo aus Bheginm
waren su einem Wettkampfe im Gesänge gekommen.
W&hrend des Gesangs sprang auf der Zither des Su-
nomus eine Saite, schnell kam aber eine BaumgrUle
(Cioade) geflogen und leistete Hülfe, indem sie die
durch die Saite verloren gegangenen Töne durch ihren
Gesang ersetste.
5 Grillen, säde Göke, dor kreg he s!n Moder
VÖr'n Plög. (Oldenburg.; — Frommann, K, 499, 509;
Goldschmidl, 154; Bueren. 485; Eicitwald. 651; llaus-
kalender, II; Ilocfcr. 398.
6 Grillen, so(do) de Snider, do bet he in den
Disk. (Ostfries.) — Bwsren, 501; Fnmmann, V, 499, 507;
Hoefer, 948; Uauskolcnivr , UI.
rT-
187
Grillenfang — Grind
Grindel'*- Grob
138
7 Man muas sich mit keinen Grillen schlagen. —
Mrüzinger^ b60\
8 Wenn die Grille im September singt, kaufe
kein Kom zum Yerkauien.
9 Wer Grillen jagt, wird Grillen fangen. —
Körte. U13,
*10 Die Grillen stechen ihn.
Ueble Lftone.
*11 Eine Grille bei den Flügeln fassen.
Wenn num tie dort fasst, sanunt and sohwirrt sie
aar noch mehr. Daher räth Plato , sich ja keinen Dichter
sam Veinde m machen, denn diese wftren ebenso oder
nooh schlimmer als die BaamgriUe.
* 12 Einem Grillen in den Kopf setzen.
Fn. : Mettre martel en tdto k quelqu'un.
* 13 Er fangt GriUen.
•14 Er hat Grillen vnd Tauben. — Kasp. obaihin, Der
EyäUnffd, 1&74. im Tkeatrum Diabolorum, 560 ^
•15 Er hat gryllen im kopff. — Lutker's Ma., 9.
„Br (der Koch des Uljsses, der bei der Circo als Sau
bUdbea wollte, war Orylle genannt) bracht das Sprich-
wort ent ins land, wenn man sagt, das dorsolb hab
Grillen, dem es nicht geht nach seinem willen.**
(Froackm., PHlb.J
Frt.: AToir martel en tAto. (Lendroy, 1119.; — II • des
gtiilona en tAte. (Kritainger, 360 ■'v)
*16 E> kann die Grillen im Loche verkleibcn.
•17 Grillen im Gapitol (Kopf) haben.
„ Wiewol ich dieses Possens haibor noch lange her-
nach grandige OriUen im CapitoUo hatte." (Simplic.f
ill, 185.;
• 18 Närrische Grillen haben.
*19 Schlag der de Grillen osscm Ilcte (Haupte)
und iss ene Mehre (Möhre, Mohrrübe). (ScMes.j
— Palm, 58, 4.
•20 Sich mit grillen vnd prillen schlagen. — Fischer,
ftaller, e3<*.
ChrütaniSuiff.
Grillenfang macht 's Leben krank.
Am«..- Qaando el baxo creoe el ouerpo enmagreoe. (Bohn
I, »«-J
Qxlllmflkns'ttr.
* Er ist ein Grillenfänger. — Mdmer, so.
OrUlanftasereL
*Grillenlangerei treiben.
Seinen Einbildungen und Phantasien nachh&ngon.
QxUiennMter«
•Er ist ein Grillenmeier. — Körte, uu.
Oiimiii«
1 Grimm vnd eilenbcrg machen nichts guts. —
Mem$ch, 835. 11.
3 Grosser grimm bringet schaden. — UmUch, na, u;
Pttri, n. KU
Der soll bekommen das Grimmen , der mir ein-
schenkt schlimmen.
Ghrlsunl^.
•Grimmig wie ein Lowe.
Tirlmp—
*E secht ' Grimpes ^ (S. Orompes.) (Siebenbürg.-tck^.)
— Fromnuum, F,' 37, 106.
Zieht, schleppt. *) Klötze. — Er schnarcht.
Chrlnd*
1 Alter Grind ist schwer zu heilen.
Pdn.: Gammel arpe er ei god at aftoe. (Pro9, dan., 36.;
3 Am Gräinjt gid et der Lous gät. C^^if^f^bürg.-sddu.j
— SdauUnr, 237.
Im Grinde geht es der Laus gat.
3 Auff einen bösen Grind gehöret eine scharfe
Lauge. — Uerbergcr, I, 2, 451; Kirchhufcr, 243.
4 Grind kratze lind!
5 Grind lehrt klawben (krauen). ( s. Plack u. Schorf.)
— A<ri,//.857.
6 Grind, Ynflat, Lcuse vnnd Flöhe sind dcss Fau-
len tägliche Gäste. — Ilenisch, 1157, l; Petri,
U.ÜT; Schottel,maK
7 Lausiger Grind beisset durch. — Petri, u, 434.
•8 Den Grind obenhin lausen. — Mumcr.
•9 Der Grind soll ihm über den Kopf fahren. —
Kritcinger, 639 •.
•10 Der hat alle Grind im Leib. (noHenburg.j
Er ist dorcbtrieben , abgefeimt.
*11 Einem aof den Grind steigen. — Wvinhvid, so.
*12 Einem den Grind lassen abhawen. — Lutker's
Tisdireden.406\
D. i. den Kopf.
*i3 Einem eins auf den Grind geben. (Schles.) —
Weinhold, 80.
♦14 Einen über den Grind hauen. — Kritzinger, 3*.
* 15 Enem den Grängd (Grind) abkratzen. (Siebenbürg.-
iächt.) — Frommann, V, 177, 220.
Ihn scharf hernehmen.
*16 Im Grind lausen. — Mumer, Nb., 44.
•17 Seinen Grind und Gnatz an einem reiben. —
Schottel, 1119*.
•18 Sich im Grinde kratzen. — üfumcr, Nb.,67.
•19 Wer wird einen fremden Grind kratzen?
Orlndel.
Dar is äm^ en Grindel* vörschaven*. — Eiih^
tra/d, 675: Frommann, U, 535. 107; Duercn, 251; Uaut-
kalcnder, IL
') Ihm. ') Riegel. •) Vorgeschoben. (Slürenburg.)
Ghrindlser.
1 Der Grindige kratzt sich leicht blutig. — Sim-
rock, 4048; Körte, 2416.
2 Drei Grindige und ein Kahlkopf.
Von einer geringen, dttrftigen, armseligen Versamm-
lung.
3 Ein gründigcr lauset (kratzt, krauet) den andern.
— Ilenisch, 1746, 14; Gruler. I, 25; SchoUel, 1114*»; Petn,
II, m; Kirchhof er, 145: Simrock , 4049 ; Körte, Uli.
„Ein grinter gern den andern laust sertlichen hin,
di weil im graust.«» (0. Schade, Satiren und Pasquille,
III, 127 , 6.;
It. : Chi si b scottato un» rolta, Paltra yi soflia su. (Bokn
I, 86.;
4 Man mag den Grindigen an den Kopf schlagen,
wo man will, es blutet. — liurckhardt, 538.
Der Mensch ist an seiner schwachen Seite leicht lu
verwimden.
5 Man muss den gründigen gar leis krawcn. —
Lehmann , 795 , 15.
GhrlndSGherer.
•Da möchte der Grindscherer kommen. (Ober-
Österreich.)
„Zu scbmozigen Kindern sagt man : Geh wasch dich,
sinst kirnt da Grindschera Ub& dich. Man nennt nftmlich
behaarte Baupen « Grindschara ». Grind = Schmus, der
sozusagen in die Haut w&chst und weggeschoren .wer-
den muss, weil das Waschen nicht ausreicht.*» (Baum-
garten.)
Orinffelstippe. ^ . , , .
•Einem eine Grmgelsuppe drem machen. (Roi-
tenburg.)
Eine Störung, ein Hemmniss in seinem Vorhaben.
GMnaen.
1 Sieh nur, wie er grinst, sagte Gerrit, und kly-
stirte seinen Ancn.
•2 Er ffrinst wie ein Hund, wenn er Tek (Teig)
fhsst. (Käthen.)
Dan.: Han griner som en d«d rotte. — Hau griner som
et og der «der tidseler. — Hau griner som et svedet
faare-hoved. — Han griner som en tudse der bar faaet
et slag af en gaard-staver. (Prov. dan., 254.;
*3 Er grinst wie ein Octoberfuchs. (Käthen.)
Qrlpsklaue.
Uo mutt sine Gripsklauen allerweg'n inhebb'n.
— Eichwald , 1034.
Gripps.
•He hat Grippes in*n Kopp. (Altmark.) — DanncH, 70.
Verstand als das Vermögen, Begriffe zu bilden. —
De Jung hat Gripps, kann heiaaeu: er iiat Vorstand,
bogreift leicht; aber auch: ur hat ein gutes Ucdäohtniss.
GrlBS.
Griss geht nach Gramen. — Lutlicr, 212.
Ein Böser macht den andern.
Grob.
i Besser grob, denn falsch.
2 Das groD, das starck. — Franck, /, 120*; Lehmann,
II, 58. 27.
3 Grub hält gut. — U. GoUz, Die Deutsdun , I , IM,
4 Grob und grob, fein und fein 'wollen bettiaR
ander sein.
Holt. : Elk bij >t sijn , grof bij grof 1 «a fljn bU fljn. (Bvr*.
bomec, /. 260.;
139
Grob
Crrobcourant — Grobheit
140
5 Was grob ist, das ist starck vud bricht nicht
bald. — Lehmann, 349, 1 ; Eisclcin, 259 ; Heinsberg V, 59 ;
Braun, I, 983,
So sagt z. B. die Spiunerin, wciiu mau ilir grobos Garn
tadelt, oder der Grobian, um süiuo Urobhoit eu ont-
HCbuldigcn.
6 Was grob ist, hält gut. — Simnnk, 4053.
Damit glaubt sich dor Grobe auf die Vorwürfe, die
man ihm wegen seines Betragens macht, zu rechtfertigen.
7 Was grob ist, ist stark, hat der Teufel gesagt,
hat mit der Sperrketten seiner Mutter das
Loch vernäht. — Ihcfir, lOSC.
8 Wer grob isch , isch o starch. (Dcm-J — Zyro , 524.
9 Wer sick graw benimmt, ward eck graw (grob)
behandelt Clif^ndsburg.)
♦10 Du bist grober dan bonenstro. — Tappius , 76^ ;
Eyering, U, 326; Sailcr, 122.
Lat.: Praxillae Adonide atupidior. (Binder II, 2G46; Tap-
Pias, 77 1'.;
•ll Der it so groub wi Säuboahnastroah. (Franken.)
> — Frommann, VI. 168, 129.
*12 E äs grow wä e Pälescher. (Sichcnbürg.-sächs.) ■—
F rennmann, V, 34, 48.
Die P&lcBCher sind die Einwohner von P&losch , einem
acht Stunden von SchAssburg gelegeneu, von Walachen
bewohnten Orte.
•13 Er is grob wie a Sess'eltrager. — idioi. Amtr.. 122.
Die Sessel- oder SttnftentrAger sollen meistens sehr
rauher Sitte gewesen sein.
*14 Er ist ebenso grob als dumm.
Frs. : U est fin commo une dague de plomb. (Lendroy, 1224.^
*15 Er ist grob wie Sackzwillich.
Man sagt auch saekgrob,
♦16 Er ist grober als ein Amtmann.
♦17 Er ist gröber als ein Dammtregel. (Kosmitz.)
Die Tregel (Tr&gel) sohaffon die Laston zum Damm
und davon.
♦18 Er ist grober als Ochsenkahl, (llirticltbcrg.)
Ein erst um das Jahr 1850 gestorbener hirschbergcr
Kaufmann, Nomons Kohl, der wogen seiner Grobheit
diesen Kamen erhielt.
•19 Er ist gröber wie Commisstuch (oder Com-
missbrot).
Die Griechen hatten diese Bedensart: Er ist grob wie
die Centauren. So sagt Suidos: „Wer klopft so oen-
taurisch an die ThOrV -^
♦20 Er ist 80 grob, man könnte Thüren mit ihm
einrennen.
Die Dttnon tagen : Er ist so grob wie eine Keule. ( Grov
som en -selv-groet k«lle. Prov. dan. , 254.)
•21 Er ist 80 grob, mau möchte Bonenitroh mit
jhm dreschen. — llcrbergcr, 11,21.
♦22 Er ist so grob wie ein Deutscher.
So schildern uns die Franzosen sprioliwOrtlich ; uud
um von sieh sagen zu können: geistreich wie ein
Pranzoso, bemerken sie flber andere Völker: bettelhaft
wie ein Spanier, dumm wie ein Chinese, geizig wie ein
Jude, plump wie ein Engländer, rachsüchtig wie ein
Italiener, rftuberisch wie ein Araber, dem Trunk ergeben
wie ein Scliweizer a. s. w. Ein französischer Schrift-
steller behauptet: die einzige wirkliche Nationaleigen-
Bohaft dor Franzosen sei die Eitnlkeit. Er fügt hinzu:
„Wir Franzosen verspotten die Champagne wegen ihrer
einfältigen Albernheit , die Gascogne wegen ihrer prah-
lerlsohen Windmacherei, die Mormandle wegen ihrer
ausschweifenden Uiunttssigkeit , Lothringen wegen sei-
ner Ferfidio und Treulosigkeit, die Picardio wogeu
ihrer eigensinnigen Starrküpflgkoit, die Bretagne wegen
ihres bornirten Stumpfsinns; und auf diese Weise bil-
den wir Franzosen das edelste, aufgeklärteste, am besten
unterrichtete, erhabenste Volk des Weltalls.
♦23 Er ist bo grob wie ein Höchster (Einwohner
von Höchst). (Schweiz.) — ÄirtWw/t'r, 93.
♦24 Er ist so grob wie ein Kabel (Ankertau, die
stärksten Taue).
• 25 Er ist so grob wie ein rcibnitzer Bauer, (iursehbvrgj
Das letztere habe ich in mohrern Orten des schlo-
sischen Gebirgs gehört, ohne indess Gelegenheit ge-
habt zu haben, mich von der Wahrheit desselben zu
überzeugen.
♦26 Er ist so grob wie ein Schwabe.
Bezieht sich auf die deutschen Bewohner Ungarns,
die meist Schwaben genannt werden, weil im vorigen
Jahrhundert grosse Strecken dieses Landes durch
Deutsche aus Wttrtemberg, Nassau, Hessen u. s.w. be-
völkert wurden. Die Grobheit der dortigen Schwaben,
d. h. der Deutschen überhaupt, ist in Ungarn spriuh-
wörtlioh. (Vgl. AuiUiJid, 1H5(;, S. 561 fg.) In Qricuheu-
land lagt man: Er ist grob wie ein Kappadocier.
(Reintberff VI, 85.;
•27 Er ist so grob wie ein Schwarzw&Ider. (Schmeit.)
— Kirdüiofer, 93.
*28 Er redet so grob, dass man die Wörter mit
dem Besen zusammenkehren mosB. — Pari-
miakon, 412.
Für: sich erbrochen. (S. Fuchs 370.)
•29 Grob mit Groben. — Schottcl, 1142 ^
♦30 Grob wie Bohnenstroh (oder: wie Saubohnen-
Stroh). — Eiselein. 87; 5eyfro/il, 47; Fromnuatn, W,
860, 7; für Holstein: Schütze, //, 71.
Denn dies ist wol unter den Strohart«n dM grGbtte.
I)än.: Grov som bonne-halm. (Prov. dan.^ 86.)
♦31 Grob wie der Teuffei. — Uerbmjer, I, Tso.
•32 Grob wie ein Bauemknecht. — FriseMier*, tan.
•33 Grob wie ein Bote. (Steiermark.) — Sonntag.
•34 Grob wie ein Fuhrmann. — Gutzkow, lütter «om
Geist (Leipzig 1850-52). IV, 260.
♦35 Grob wie ein hölzerner Pfaffe. — Fromnuam.
V, 88, 2.
♦ 36 Grob wie ein Verwalter. (Steiermark.) — SonUag.
♦37 Grob wie Mist.
♦38 Grob wiera Bürstenbinder. (Oberösterreich.)
•39 Gröber als ein Heber. (Steiermark.) — Smuuag.
♦4.0 Ho is noch gröwwV as grofi^ (Aümark.) —
Danncil, 70.
Er ist noch gröber als grob.
Holt. ; Plompcr dan plomp , grover dan grof. (Sarrebomeit,
I, 260.;
♦41 He is 80 groff as Bonenstro. (ITolst.) — Schütte,
I, ISO; Firmenich, HI, 12, 11.
Uoll.: HiJ is te grof, om hem met bezems te achzobben.
(Uarrebomee , /, 260.;
*42 So gruaf as Bäuuensträu. (Grafschaft 5lark.) —
Fromnumn, V", 60, 76; hochdetüsch bei Frisckbier'^ , 1371,
Q-robcotirant.
♦Er hat gern (oder: ist ein Freund von) Grob-
courant.
Grober.
1 Bei den groben wirdt man grob, bei den hoff- .
liehen erlangt man lob. — Uenisch, 1749. 9;
Petri, 11, 42; Lehmann, 810, 19.
Dan.: Hos gruve bliver man grov, hos heftige futf man
lov. (Prov. dan., 2bi.)
2 Der grob hat ein hültzin Angesicht. — LA-
mann, 349.
3 Der grob ist bey den Säwen oder Esehi in die
Schul gangen. — Lehmann, 849, 6.
Dan.: llan er soa revercntialisk som et äsen der har
drukkot vievaud. (Prov. dan., 254.;
4 Der grob ist der vnfiätem gewohnt, wie der
Stallknecht dess Mists. — Lehmann. 349, &
5 Der grob ist nicht beym Zimmerman gewcst
Ist unbehauen, hat noch viel grobe Sp&no.
6 Der grob ist vnverschemet — Lehmann , itö , 6.
7 Der grob steckt in der Knebelhaut, ist darin
geboren vnd erzogen. — Lehmann, aiSi, 6.
8 Einen Groben muss man in die Stockfischmühlo
tragen und dort weich schlagen.
9 Wenn dem groben die Bawerader würde abge-
schnitten , so würde er sich bald zu todo blu-
tcn. — Lehmann, 349. 7.
Ghröber.
■^ Der Gröbar bin ich. (Obcröstcrrcidu)
Auf eine Grobheit hin als Drohung : Dor Gröbere bin
ich; auf diesem Gebiet nehme ich's mit jedem auf.
Gauz entgegengesetzt sagte Dcmosthenes , als ihn jemand
mit Schinipfworten Uberhftufto: „Ich bin su einem
Zweikampf gerufen, wo derjenige, der triomphixt, ftbor-
wunden ist." (Einfälle, 108.;
Grobes.
♦1 Etwas aus dem Groben hauen (arbeiten).
♦2 Jetzt kommt erst das Grobe. — Eiselein , 119.
Orobheit. -r,, , .
1 Et git nichcn Grölheit iwer des Fhscher semj.
(Sicbcnbürg.-sächs.) — Schuster, 500.
Es soll keine Grobheit über die der ( aiobcnbürgi-
sehen) Fleischer gehen.
2 Grobheit tracht nach vnglück. — Pein, ll, 357.
3 Grobheit und Stolz wacnsen auf Einem Holz.
— ilai/rr, ll, 115. GiinUier , 71; Körte, 8414; öim-
rock, 9051; Uraun, l, 982; Lohrcngd, 337.
■■£. -
141
Grobian — Grobianns
Grobschmied — Gröschel
142
4 Mit Grobheit wird nichts aasgericht't. (Steiermark.)
%-L. Büme behauptet (16. Pari »fr Brief) gerade das
Oegentheil. „Ist man artig, wird man besiegt, denn
■ie verstehen noch artiger txx sein als wir. Sie geben
una freundliche Worte und sUsse Vorsprechungen , um
nns elniaichlftfem. Ich «usste durch periodisch ab-
gunessene , regelmftasig wiederkehrende Grobheit immer
SU erlangen, was mir gebfUirte.**
•5 Er schüttet Grobheiten ans, man hätte an der
H&lfte genug.
•6 In Grobheit ergiebig sein.
•7 Man nrnss ihm seine Grobheit zugute halten. —
Kirchhofer, 35.
Börne (26. Pariser Brief) hftlt nur die Grobheiten
fQr Tenoihliob, die mit „Ach*' anfangen , weil ,vAch" ein
Aasathmen ist, die Grobheit also im Menschen gesteckt
hat; die Jedoch nicht, die mit „O" beginnen, weil dies
«in Einathmen ist, und die betrefTondo Grobheit als eine
Ton aasten herbeigeholte, absichtliche erscheint.
• 8 Nehmt unsere Grobheit für Höflichkeit auf. —
Tenmnu, 461.
Wenn Landbewohner (Bauern; städtischen Besuch
entlassen.
*9 Verziehend mer mi Grobheit, es ist holt mi
GVohnheit. (Lutcm.j
Orobian.
1 J)ie vor dem Grobian sich bücken, bekommen
Fusstritt* in den Rücken.
Span.: Un ruin mientras mas lo ruogan mas se ostionde.
(BokH I, 261.;
2 Einem Grobian Artigkeiten sagen, hcisst: den
Fröschen Wein geben.
3 Grobian ladet den Stockfischfresser nicht zu
Gast. — Uhmann.SiO, 10.
4 Sanct-Grobian ist ein Ilciligor für viele Mann.
— Brandt , Nsch. . «.
5 Wenn der Grobian das Maul hielte, so war' er
nicht grob.
6 Wenn man auch den Grobian setzt obenan , so
zeigt er doch die Ohren jedermann. — Leh-
mann, 350, 9.
7 Wer als Grobian geboren, an dem ist K&s' und
Brot verloren.
• 8 Dem Grobian nach der Brust schiessen. — Sar-
rennkiff.
Ein Ersgrobian sein.
•9 Er ist ein rechter Grobian. — Eytringjl.m.
•|0 Was für ein Grobian hat angepocht? — /:w«'-
fna,2&i>.
Orobümlst.
•Er gehört zu den Sanct-Grobianistcn.
I>ie lateinische Kndun^ liat den Zweck, dem Auß-
drttck eine feine Spitxo tn geben; sie findet sich auch
Im Hollandischen.
JSr«'//..- Het is een Grovianns. (ITarrchom^ , I, 263.;
Orofaiaans.
1 I>cm grobianus ist gut weissheit oder gcschick-
lichiceit zu vcrtrawcn, man snchts nicht bey
jhme. — Lehmann, 3.'>U, 8.
er ein Grobianus in frc]
wird jfan an ein Stockfisch vertauschen,
Lrkmann, 687, 7.
3 Grobianus von Runksdorf ist sein Vetter.
In Mecklenburg' wird die Groblioit durch die Vorn.amcn
Juhann Kluev, RrobcrKilian, Johann Plump, roffstof-
frl u. s. w. sprichwörtlich bezeichnet. Ho werden die
VorTtarnen auch angewandt, um andere Eigensoliaf-
IM» au charakterisircn. Lattndorf, der bereits diooem
<irgtfDftande in d«*n [irnt.frhttn Mundarten (Frommann,
tu, 1 -7 u. .t7M; seine Aufmerksamkeit zufiowaadt hat,
gedankt seine dortige Arbeit weiter fortxnführon. Aus
•einer handschriftlichen Mitthcilung fäge ich hier der
l>ber«ichtlichkcit we^en FolKendca bei. So tadelt dur
gemessene Mecktcnburgrr die (icschwätzigkeit mit: Plii-
p<*rlie9, (juatvchlies, ärühnfickvu, HchwabholjUnjen,
i^nakelhan*. Klähcrmarlken, yiiatschthrino, Haveljo-
rhen. rnordontlichc Kloidnug wird bezeichnet durch:
Trenfeltie^chen . SchQddoldoerklaa, Schuchtclmarikcn,
Iturrfieken. Eilfertigkeit durch: PClsmichoI, Pustlirin,
llaos Ililk<>ngilk. Hans vor nlK-n Hätten. Dummheit
durch: Hanna Goeper (r^tiafTor), Hauna (inappcr, Jo-
liann S<-liap, SciiApiiann, DuslKiildrl, Diismalz. Lan»r-
tamkeit durch: Trüdelfiekcn, Trödelmarikon . 8chwitn-
s^ijurirvn. Wer sich im Retlun xiert, hcisst: l'rumtiirin,
Prurihsch. Sehrrionde Kinder nennt man: rauthrin,
Krüll|<)chen. SchroL-iehelndo Kinder lif»iiiHon: San6rtlirin,
Kli'Uie^ehen. Als Hcheltworte dienen: Lodderthrtn,
Jaastnincfaen . Jateriieaehen, •lanormfchel. Dir* Namen
Fieken, Marikon, Jochen, Lisch, Thrin, Poter treten
Überhaupt den UmstAndon nach im Augenblick eu
jedem beliebigen Wort, so z. B. Nusselpoter, Slarpmari-
ken (von niedergetretenen Schuhen). Ein MiLdohen,
Namens Marie, das gut rechnete, hiess Bftkenmariken.
4 Grobianus wohnt nicht blos auf dem Lande,
^a.: OrosBus grobianns flndes Tel floero steds ond pa«
landet. (Prov. dan., 264.;
Grobsehmled.
1 £in Grobschmied kann nirgends mit der Steck-
nadel dreinschlagcn.
•2 Er ist ein rechter (wahrer) Grobschmied.
Gröbster.
Der Gröbste kommt nach.
Holt.: Het grofsto is nog achter. (Ilarrtbomet^ /, 260.;
Gröbstes.
•l An £ln' 's Gröbsta 'runter macha. (Wünhurg.)
— Sartoriu«, 163.
Das Orübsto an einem heruntermachen.
♦2 Ar hat 'n die gröibstcn 'runter gehangt (ge-
hangen). (Franken J — Frominann , VI, 168,128.
*3 Ilei is eist ut dem Gröcwcsten. (liürcn.)
Von einem nngcschlifTenon Mcngohcu.
*4 Nun ist das CJräbste überstanden. (Iheslau.)
Das Schlimmste, die Ilauptschwiorigkcit ist Über-
wunden.
Grobstola.
Grobstoltz wie der TeufFel im Paradicss. — Uer-
herger. II. 184.
„Da er zur Eva kam, da war kein Oru88.<*
Groll.
1 Alter Groll lässt sich nicht leicht ausskratzen.
— llenUch, 174'.>, 49; Petri, 11,7; Mathay, 75*.
2 Aus altem Groll wird Hass.
3 Groll macht toll. — Ueninch, 1749, 51; Peiri, II, 357.
4 Groll vnd zorn ohn nachtruck ist verlohrn. —
— Ilotnnch. 1749, 52; Pciri, II, 368.
5 Heimlicher Groll sitzt tiefer als ein Zoll.
6 Kleiner Groll macht bald die ganze Seele voll.
7 Vom ersten groll kann noch wol ein gut freundt-
Bchafil kommen. — llcnisch, 1749, 55; Petri, II, 578.
• 8 Auf alten Groll neuen pfropfen. — Altmann. VI. 514.
Grollen.
1 Das Grollen des Liebenden ist von kurzer Dauer.
2 Eins fürs Grollen und eins fürs Wiedergut-
wordcn. (Surinam )
Man kann nicht stets grollen, auf Sturm nnd Begon
folgt Sonnenschein.
Grompel.
•Ich mach mer nc en Grompel drauss. (Schlct.)
— Wcmhold, 31.
Grönsen.
11c grünst dono as de Kuh no de Zopp. (Dvuiz.)
Hat groRso Sehnsucht dauach.
Groschel.
In den groschel worficn. — ///•n»«f/i, 1757, 85.
In die (Jrapse (s. d.), Rapuse. Heniitch hat fOr Uro-
schel aucii Griel uud fttr grapsen die ZoitwOrtcr grielen,
groBchlcu.
Gröschel.
1 Ist ein Krcssnl in der Taschen musst du nicht
Lampreten nacchen. — uwnÄo/d , 47.
2 Vier Gröschel sind überall ein Böhmen (Silbcr-
grosclien ) wie in Neurode. (lUicheHbach in Sdile-
rienj — Schlcs. l*rotin:iaWl. , 1862, 570.
3 Was zum Gröschel geboren ist, aus dem wird
kein GroBchen.
Hr.hm. : Kdo so na grcdli narodil nikdy -großem nobude.
(M.iknmky , 1. '.'.►.;
Sloir.: Kdo sa narodil k babco, nedoch^ls&k grosn. (Ce-
lahjvsky, \:>9.)
*4 Dem fAllt kein Gröschel aus der Tasche, und
wenn man ihn auf den Kopf stellte.
*ö Ich güb a Grcsthel drimb, wenn ich\s wüste.
— r.iniiohkr, 514; rrummaiin. III. 24«, 250.
•r. bh hätte nidi a Gröschel, wenn man mich
ärsslich ' ufllingC. — tUimuhkr , 5.34.
') .Man Buriclit inüeMoBifii : „är-iclilicli", mit langem ft.
•7 Mit «'inom (irüschol nach ««inom Thaior werfen.
Fr:.: T.'tit ilun out lu liain «lo plna grand don. (llovitl.
II, V>'.u)
Ltti. : KxiKuum niunuq maioris est muneris hamus. (Rorill,
II. Vi:*.)
143
Groschen
Groschen
144
•8 Sechs Gröschel und a Bissei Essen. (BresJau.)
Bohonvreise, nm eine geringe Belohnung fOr etwas
auszudrücken.
♦9 Wie ein böses Gröschel bekannt sein. (8. Be-
kannt 6.) — Weinitold.
„Er wird in seiner Stadt wie bös* Geld bekanndt."
(Günther, 604.;
Groschen.
1 Besser heut' ein Groschen, als morgen ein Gul-
den. — Winckler, XVIII, 35.
2 Das ist ein guter Groschen, der einen Gulden
nützt.
Groschen (von ihrer Dicke, gros, grossns) wurden
zuerst im Jahre 1296 su Tours in Frankreich und zu
Kuttenberg in Böhmen geprägt. Da sich die Htlnze
ursprünglich durch grossere Dicke vor andern, nament-
lich BlechmUnzen unterschied, so ward sie Grossus
(.= Dick) genannt. Der Werth der Groschen ist Ton
jeher ein sehr veränderlicher gewesen. (Vgl. darüber
Wurzbach II, 148.)
Böhm.: Hohrf to gros, co kopy ostffii&. — Ten gros Je
dobre utracon, jimi se otyfi nspori. (Celakoesky, 163.;
Poln.: Dobry to grosz, oo kopy straeze, obo dolozy. (Öela-
kotiktf, 163.;
3 De Groschken gilt nergen mei, osse bo hei ge-
schlagen is. (Waldeck.) — Curtte , Zi5 , 509 ; hoch-
deutsch in DemokrilM, I, 12.
4 Der Groschen, den die Frau erspart, ist so gut
wie der, den der Mann erwirbt. — Körte, 8418;
Braun, I, 984; Rcituberg I, 153; Sxmrock, 9625.
ö Der groschen, den man hat erspart, nutzt mehr,
dann der gewonnen ward. — Petri, II, 9i ; lle-
niich, 17.17, 15.
C Der Groschen gilt am meisten, wo er geschla-
gen ist.
Böhm.: Kdejestpenlzbit,tamnejrfcplatf. (Öelakov»ky,^i&.)
Wend.: Ponjez tarn najwjacy placi, dies je bity. (Öela-
kotfaky, 226.;
7 Der Groschen spielt die erste Geige.
Böhm.; Fenfz p&n, chmcl hrdina, oves komon. (Cela-
kopiky, 161.)
8 Des Groschens rothe Backen kommen vom lan-
gen Schacken.
Umherschacken = umherlaufen und wandern ohne
bestimmtes Ziel.
9 Die Groschen schlagen sich nicht in der Tasche.
Das Geld ist versöhnlicher als die Menschen.
Frs.: Le tosten d*nn papan et d'nn liuguouot no se bat-
tent jamais en resoarcelle d'nn m£decin. (Leroux,
/, 178.;
10 Ein ehrlicher Groschen ist besser als ein ge-
stohlener Thalcr.
Böhm.: YjdilAnf (spravedliv^) pcnia st&lost mfvA, a
vylichvenf ( nespravodliv^ ) Jak oben tr4v£. (öela-
koviky, 61.)
11 Ein Groschen, der in viel Taschen gewesen ist,
hat nicht viel Glanz.
12 Ein Groschen, der von Hand zu Hand geht,
wird beschmuzt.
13 Ein Groschen im Haus ist besser als ein Tha-
ler drauss.
Böhm.: Gros v dom6 lepsf ncz zlat^ na ccstäch. (Cela-
kovsky, 256.;
14 Ein Groschen schützt den andern.
Mit Gold und Gut crh<, verthoidigt man Gold und Gut.
Böhm.: Penfs jeden druh^ br&nf. — Poniz penizo h&Jf.
(Öelakovtky, 163.;
15 Ein Groschen von Herzen ist besser als ein
Thaler von der Hand.
IG Ein Groschen zum andern wird mit der Zeit ein
Schatz.
17 Ein ungerechter Groschen verzehrt zehn ge-
rechte.
Böhm.: Jeden nespravedliv^ gros sto Jin:fch s knpsy vy-
t&hnc. — Nespravedlivy gro» (krcjcar; sto spravedli-
v^'ch z kapsy vyh&nl. (Öelakortky, 55.)
Krain.: En krivi£en vinar deset pravicnih uj6. (Cela-
kovakjf, 55.) _
Kroat.: Kriviccn pcnoz sto drngeh iz zcpa spravi. (CrUt-
kovsky, 55.;
18 Einen Groschen im Sack und für zwei Groschen
Durst. — Eisdrin, 259; Körtf, 2417.
10 Es ist ein guter Groschen, der einen Gulden
erspart.
Lat,: Dispendnm proptor compcndinm. (Riniifr /, Ii45;
//, 808; Buchler, 240 j S^ybold. 130.;
20 Falsche Groschen gelten im Himmel meht.
21 Falsche Groschen kennt man erst, wenn sie ab-
gegriffen sind.
22 Ihr Groschen galt ehemals für einen Batsen. —
Eisclein, 259; Simrock, 4055.
23 Newe Groschen und newe Thaler sind Geste,
wer liegende Gründe hat, halte sie fette. —
Coler, 211; Nass. Schulblatt, XI\\ ».
24 Ohne Groschen kein Verstand. (Lü.)
25 So vielerlei Groschen, so mancherlei Schoek. —
Einelein , 259.
Wie Geld, lo Waare.
26 Vier Groschen das Stück, sagt die Nonnentaxe
des Papstes. — Kimen^^d, 56, 28.
27 Vierundzwanzig Groschen machen einen Thaler.
28 Wei den Groschken nithdget, de is desDalen
nit werth. (Waldeck,) — Cwrtze, «89, 81«.
29 Wenn Groschen kommt, so muss Heller tnff-
stehn. — Ilerberger, t, 375.
30 Wer den Groschen nicht achtet, kommt nie m
einem Thaler. — Lohrengel, 795.
31 Wer den Groschen nicht ehrt wie den Childen,
der kommt bald zu Schulden. — KSrte, ui9:
Simrock, 4056; Müller, 56, 1.
Da in Oesterreich die Silbernoschen unsichtbar gewor-
den sind, so hat Wurtbaeh (II, 150) folgende Fasmg
dieses Sprichworts für den Kaisetstaat vorgwoh lagen;
„Wer nicht ehrt die Zehnkreuzer- Zetteln , kann an gu-
ter letst noch betteln.**
32 Wer einen Groschen einnimmt und vier aus-
gibt, braucht keine Börse.
Port. : Quem tom quatro , e gasta dnco, nao ha miater bolaa
nem bolsinho. (Bahn /, 293.;
Span.: Quien tiene cuabro, y gasta cinco, no h» meneater
bolsioo. (Bohn I, 253.;
33 Wer einen Groschen gibt, kann wie ein Hand
hinter dem Wagen laufen.
Poln.: Dasa gross poleciesc aa wosem jak pies. (firitei-
bier, 4273.;
34 Wer einen Groschen hat und Brot, bei dem
hat's (der leidet) keine Noth.
Frs.: Qul a des pois etdupain d'orge, dalard, etdnvtn
pour sa gorgo; qui a cinq sons et ne doit rien, 11 se
peul dire qu'il est bion. (Cahier, 1225.;
35 Wer einen Groschen spart, hat zwei rerdient.
It.: Quattrino risparmlato, due volte guadagnato. (Bokn
I, in.)
36 Wer einen Groschen um Gottes vsillen gibt,
bekommt zwei wieder.
Böhm.: ktxidxf grol na stfeohu nvrzo, dva mu spadnou«
(äelakovsky, 44.;
37 Wer einen Groschen und ein eitles Weib ver-
liert, der braucht blos um sein Geld zu klagen.
38 Wer keine Groschen hat, fange keinen Streit
an. (LH.)
39 Wer vier Groschen erwirbt und fünf ausgibt,
der bedarf keines Geldbeutels. — Preua». Koflkt-
ftemi (Dcilio 1845).
40 Wicr zem Groscho geslon äs, kan nit zem Zwin-
ziger werden. — Schuster, 768.
41 Wier zum Grosche' gebiren äs, kit nit zem
Taler. (Siebenbürg. -sächs.) — Schuster, 698*».
42 Wo sich Ein Groschen finden lässt, muss man
auch den andern suchen.
•43 Das ist der gangbarste Groschen.
Von etwas, das sehr gebräuclilloh ist, einer Bedens-
art, einer Person im Hause u. s. w.
*44 Di gale Grösche wem sich schu noch weiss
Wäsche. (Ilcnneberg.)
Wird gesagt, wenn jemand eine reiche Frau genommen
hat, mit gelbem, hfissliehcm Gesicht.
♦45 Em fehlt am Grosche e Düttke. — Frischbier*, 1376.
♦46 Er dreht den Groschen dreimal herum, ehe er
ihn ausgibt.
•47 Er ißt keinen Groschen werth. — FrischUer, 4032.
•48 Er ist nicht recht beim Groschen, ((htprewn.) —
Frischbier, 280; FristUirr^, 2137.
üandclt, als wenn er nicht recht bei Vorstände w&re.
♦40 Er liisst sich um einen Groschen einen JStocken
im Arsch abbrechen. (Hotienlmrg.)
145
Groschenbnrger — Gross
Gross
146
*50 Er weu8 aus Einem Groschen vier zu machen.
JBWL .■ H]J wMl TUn Mn' groot er Tjjf te nuken. (Harrt'
bomdt, I, m.)
•51 Fftr einen Groschen dreimal nms (nm den)
Leib nnd noch ein Ende cum Peitschenatock.
— FriMdMer \ 1S75.
Zur BcMioImnag tohleehtoa Banehtobaeki .
* &2 Ihr Groschen gilt keinen Batzen mehr. (Nümherg,)
Ihn B«iae «Sid dahin, Ihre Sehflnheit iat rerblfthi.
* 53 Noch fer e Grosche. — Fritekbier K itn.
*54 Sie dreaht jeden Groscha drai mal 'nun. n^tirs-
bmrg.) — Sariorm, leS.
Sie iit lehr ap«xMun; anoh karg, geisig.
*bb Viemndswanzig Groschen gegen einen Thaler
verwechseln.
Allgemein Ton einer Verbindung iweier Penonen, die
na wexth gleich eind. Angewandt wurde e« einst ron
einer Dame sehr treffend auf ein Hidoben , dae einer
Ihrer Tielen Liebhaber heirathete.
*56 Vom Groschen f&n&ehn Pfennige ausgeben. —
MaAet, 190^
Mehr aiugeben ali nun einnimmt.
Ü,: C%i non ietima nn quattrino nol rale. (Goal, lUS.)
*57 Wann hai en Grosken in der Taske hi&t, hiät
hai för *n Dalet Dnorst. (Graftchaft Mark.) —
Wome, 8t, S5.
*58 Würfe er einen Groschen aufs Dach, es fiele ihm
ein llialer herunter. — Möru, un: WüwUer, it, es.
Den Cieoben fallen nur swei Groioben herunter, wenn
Bie einen aufe Dach werDm. Die Letten sagen: Er iat
soleh ein Olttekaklnd, legt er der Henne gesottene Eier
unter, so kriechen gebratene Kflohlein aus. Femer: Der
OlaoUtohe darf nur einen Stein in die Höbe werfen,
to fiUt gleich eine Wachtel herunter. Die Fransosen
sagen von einem solchen: Er ist der Sohn der weissen
Hanne oder, wie die Venetier meinen, der weissen Q-ans.
(IUin$btrg lY, 136.;
QroaolienhurgorT
*£r moss Groschenborger trinken.
Ist anai der Oroeohenburger Ist im Bheingau die bil-
ligste Weinsorte und entspricht dem oberdeutschen
Batseawein, welcher die sogenannten Kutsoherweine
darsteUt. fiUeAi, LaM und Uutt.)
OroaehaBitarkaL
*E8 ist ein rechtes Groschenferkel. (S. Aussehen.)
— Fri$chbier * MS u. U78.
* Es ist eine Groschenhnre.
BoU.: Het is eene hoer van twee blanken. (Emrrebomie,
I, SO.;
1 Besser gross erzogen als gross geboren. »
Petri, //, S7.
2 Besser groiss woa blniss. (Siebenbürg. -tdchsj —
SduuUr, S79.
3 Der ist gross, den kein Ungläck erniedrigt —
mmeUer, X, 19.
4 Der ist gross zu achten, der im Beichthnmb
kann arm sein. — Petri , II, 96.
5 Die schnell gross werden, üftllen auch liederlich
wieder vmb. — i/rtiück, i75«, ii.
6 Es ist keiner so gross, dass er mit dem Kopfe
an den Himmel stiesse.
Aehnlich russisch AUmann VI, 400.
7 Es ist keiner so gross, dem nicht ein Knabe
ein Loch in den Kopf werfen könnte.
8 Es ist keiner so gross, er braucht Dienste. —
.Vimrwci. 1615.
9 Eis sey einer so gross er wolle, so muss er
sich offt vom floh stechen oder ein muck vif
die natz schmeissen lassen. — Ukmam, so, fi.
10 Es sind nicht alle ^ss, die auf Bergen stehen.
11 Et is grot, wat de Hund driggt, un wenn he 't
dal Teggt, so is 't man en Knaken. — Eich-
Vidi, 844.
12 Grat an naach am wat tu dun an alta grat am
nant tu dun. — Jokani>cn,l\.
Oroas genug, um etwas xu tbnn und allsugross, um
nichts SU tbnn.
13 Gross, faul vnd dülpisch ist gern beisammen.
— Henuek. tO».».
14 Gruis im Kragen, klein im Betragen. (Okrdrulf.)
DacTScans BraicawOaTBR-LaxiKOir. II.
15 Gross mit Worten, wenig in der that — Grvur,
UI, 45.
16 Gross sein thut's nicht allein, sonst holte die
Kuh den Hasen ein. — lUrte, uao ; Braam, i, wi.
17 Gross und &ul gibt auch 'nen Gaul. — Kirdk-
hofer, f9t; EisaleM. SOS; Simrotk, S06S; Mifrte, 17»i;
für Sckmaben: Nefften , 461.
Anoh grosse und kriftig seheinende Menschen kön-
nen trige und nnbnmohbw sein.
18 Grbss und fiinl taugt wol fw einen Karrengaul.
— PBrtfmtaicNi« »10.
19 Gross und gut ist selten beisammen.
EngL : Great and good are eeldom the same. (Sohm II, 365.;
20 Gross und klein hat sein Lob.
21 Gross und klein, wie's der Hirt zum Thor
hinaustreibt.
22 Gross und kng, du fauler Strang; klein und
wacker baut den Acker. (Eifd.)
Von grossen und kleinen Personen, su Onnsten der
letstem.
23 Gross und ungeschickt weder sich noch andere
beglückt
Theodora ist gross, aber dumm, sagen die Bussen.
(CaJUer, S009.;
Firg. : En un oorps grand bleu rarement sagesse prend son
«bergement. (Leroux, II ^ »0.;
24 Gross ynd faul ist zwiüacher schad. — l/eiiMcA,
1756, 29; Gry»er, 111,46; Lekmann. 2t9, 89; Körte, 1424;
Simrock. 4058.
Lot.: Callga MaTimini. (Binder JI, S96; Lamg, S7; Sev-
boUL, 62.;
26 Gross vnnd fromb. — LAmann, w» s.
„ICagnuB est bonus ist ein Sprichwort bejm Homero.**
26 Gross wird oft ein kleines Ding, darum halte
nichts gering.
27 Grot in de Brasch, nix in de Tasch. (HeXet.) —
Scküte» IV, S50.
Vom Aufschneider, Prahler.
28 Grot un lanff het wenig Dank ; kort un dick is
ok en Stück (auch: is min Geschick). (Lübeck.)
— Deecke, 8.
29 Halt nicht so gross, du weisst nicht, was noch
kommen kan. — Uetneck, 1756, 36.
30 Heute gross, morgen bloss.
HinnLiltg ist alle menschliche OrOsse.
81 Ist sie (die Frau) gross, so ist sie faul; ist sie
klein, hat sie ein böses Maul.
32 Je grösser für Gott, je mehr verachtet von der
Welt — Airi,/,57.
33 Je grösser Gottes Güte, je grösser ist der Welt
Bossheit — l%(ri,/, 57.
34 Je grosser, je leicht^ zu betrügen.
36 Je grösser man ist, je mehr man bedarf. —
Petri, n, 39>.
36 Keiner ist so gross, der nicht das kleine bedurffe.
— Heniteh, 1756, 38; Sckottel, 1141*; Pein, 11, 416.
37 Mancher will «ross sein, eÄi' er klein gewesen,
und leben, di* er gestorben ist. — Uamu, im.
38 Manches ist so gross, dass man's nicht in
der Wagschale wiegen kann. — Körte, 4i06i.
39 Nicht zu gross und nicht zu klein muss die
rechte Ladung sein.
40 Nichts war so gross vnd hochgebom, das nicht
verruckt dess glückes zorn. — llenitck, i664, 8.
41 So gross findest du keinen, er bedarf des Kleinen.
ÜHp.: Ninos 0I7 nagy gasdag, kin4ha Talakire ne ssoru-
lyon. (Goal, 806.;
42 Um gross zu sein, helfen keine Posaunen, aber
um gross zu scheinen.
43 Was gross ist, ist all weg ein halbtheil faul. —
I^mann , 939 , 9.
Frt.: Le plus grand est le premier pourry. (Leroux,
II, 249.;
HolL: Oroot en dateelfde goed. (Harr«bom4e, I, 362.;
44 Was gross scheinen will, ist klein.
45 Was gross werden soll (will), das muss klein
angehen. — Iknisck, 1756. 43; Sckottel, ll4l'; A*lri.
//. 597.
//.: Maxime paulatim e minlmis. (Goal, 1032.;
Ung.: A leguagyobb folyöiiak is kicsiuy a knt feje.
(Goal, 1032.;
10
147
Grossange — Grösse
Grosser
14S
46 Was hilft es, gross sein nnd leer, wie das hei-
delberger Fase ! — Heinsberg V, 85.
Frt.: Qui toojours gnindit, fera petlt mon et profit.
(Leroux, II, 811 J
47 Wat gröter öss als e Lüs, hew op on drügg
nau HÜS. — FrischbieT, 2388.
48 Wer gross ist, suche klein zu scheinen.
•49 Er ist gross, aber faul. — Henisch, im, 60.
*50 Er ist gross und ungeschickt — Mayer, /, 20S.
Xot..« Amens longni. (Stybold, 72.)
*51 Er ist so gross wie der kleine David.
♦1)2 Er ist gross wie ein Haiducke (a. d.). — Wurtbach
1,16.
Die Hftidtiokeii bildeten In Polen einen Theil des herr-
Botaaftlioheti Hofstaats. Als Johann III. seine Län-
der bereiste, eröffneten seinen Zug 300 Ilaidacken mit
Standarten. Da man sn Dienstienten keine andern als
hoohgewaohsene wftblte, so erklftrt sieb daraus das
Sprichwort.
Foln.; Wysoki jak hajduk. (Wurzbach I, 6.)
•53 Er ist gross wie Lokietek.
Man bedient sieh der Bedensart, xaa Reistige GrOsse
und Hochherzigkeit ansuseigen. Es sobreibt sich aas
der Zeit der Begiening Wladislans Lokietek (gestor-
ben 1333), d. h. der Ellenhohe. Er war nttmlioh, wie
sein Beiname sagt, körperlich sehr klein, gehörte aber
SU den grOssten Königen »eines Volks.
Pol».: Doxy Jak Lokietek. (Wurtbach I, 4.)
•54 Groiss wie a Gähnetz*. (Jüd.-deuuch. Brody.)
>) Das {OAhnen. — Zur Bezeichnung des kleinsten
KOrpers.
•65 Gross und klein, wie sie der Hirt austreibt.'
Frt..- Tant grands que petits. (Krittingtr, 357».;
•56 Grot un lütj (klein) as de Swien to Holt löpt.
(Höht.) — Schütze, 11, 75.
Alles durcheinander, grosse und kleine WaarOi wie
die Schweine ins Holz laufen.
•57 Grotte noogh am wat to dünen en foUe alto-
grot am niks to dünen. CNordmar$dten.J — Haupt,
F///,375. 14.
♦58 He deit grot un bred un is nix darachter. —
Eichwald, SH.
*59 Sich gross machen.
Lat.t Leonis exuTium induere. (Segbold, flB.)
•60 So graut as en Huine (Hüne, Riese). (Graf-
schaft Mark.) — Pnmmann, V, 60, 7J,
•61 So gross als er ist, also faul (auch ungeschickt)
ist er auch. — Tappius, 45*'; HemsOi, 175». 67.
* 62 So gross wie ein Elefant.
Die Dänen haben tur OrOssenTerglelohung, wo es sich
um FlAohenansdehnung handelt, die Bedeusart: Saa
stör som Bogense-sunid (FOnen) oder Darum- Band
(Jtttland). (Prot, da»., 78.J
•63 Wenn der su gräuss war', als er dumm is,
nau' könnt' er in Läurenzerthomer ^ zon Fen-
ster 'nei' SChaua. (Nürnberg.; — /-'rommann, VI,
415, 9.
') Dem ThumrwAehter auf der Sanct-Lorenakirche.
Oro«Bauffe.
Grossauge sieht nicht mehr als Kleinauge.
Grosflbr&scher.
•Er ist ein Grossbräscher. — FrMc/i6i>r *, ijao.
BrAsohen oder prAsoben=zlArmen, schreien, schwatfen.
fVgl. Fronanann, III; Ha»»ig, 37.)
Qrossburff.
Grossburg liegt nicht weit von Kleinburg. (Schles.)
Beide Ortschaften liegen im Begiemngsbezirk Breslau,
doch in Terschiedenen Kreisen, die erstere im strehle-
ner, die andere im breslauer. — Um su sagen, dasi
das Grosse leicht klein werden kann.
Holt.: Oroetebroek ligtbij Enkhnizen, gelijk Buiksloot bij
Amsterdam. (Uarrebomee , I, 362.^
Grösse.
1 An der Grösse liegt nicht viel. — Dlum, 439.
Frt.: Les hommes ne se mesurent pas A l*aune. (Len-
droy, 72.;
Lat. : Enecat ingentem ripera parva bovem. (Seybold, 146
u. 426.;
2 An der Grösse liegt's nicht, sonst w&r' ein
Mühlstein mehr werth als ein Edelstein. —
Parömiakm. 1794.
3 De Gröt deit 't ni, annersicem de Kö den Häs'
vor. (Jeter. J — Frommann, III, 89, 86; für AUmark:
Danneil, 71; für Mecklenburg: Raabe, 9; hochdeuiwh bei
Simrock, 4059.
4 Die grosse macht den Hirschen nicht starck. —
Lehmann, 989,9; Pein, 11, 180.
„Wie denn die gross kein Hirsch maoht starok, wum
find auch manchen heldenzwarok." (Frosehm., "Dr.)
5 Es ist nicht an der Grösse gelegen, sonst gälte
ein Bachzuber mehr als ein Pokal. — Pv6-
miakon, 115.
6 Es liegt nicht allzeit an der grosse« den die
kleine Füchse haben auch grosse Schwäntse.
— Facet., 455 ; Henisch, 175«, 18; iVfn, //, 286.
7 Es liegt nicht an der Grösse, sonst sänge der
Rabe besser als eine Nachtigall. — Airdmia-
kon. 2752.
8 Et kummt bi de Grotte nich to, sns funk de
Koh wol en Has'n. — Eichwald. 1068.
9 Grösse und Güte stehen gut beisammen.
ffoU.: De wäre grootheid openbaart sieh in goedwiUigheid.
(Harrebomie, I, 262.;
10 Keine Grösse ohne Blosse.
11 'T kummt up de Grotte nich to, anners kunn
de Osse woU'n Hasen belopen. (OiiBnbwg.) —
Firmenith , / , 232 , 10 ; Wcserzeitmg , 4077 ; Bueren , 1144.
12 Wanns an der grosse gelegen were, so erlieffe
ein Kuh einen Hasen. — Petri,ll,&n: Henisch,
1756, 44; Gruler, lU. 97; Lehmann, 7/, 868« 50; Schoffei.
1141*; Mauer, I, 205; Pistor., VI, 10; WinM^r, X, 26;
KircMiofer, 288; Blttm, 488; Parömiakom, M14; Em-
Irin, 399.
„Willst du nur nach Grösse fragen , mOsste die Kuh
den Hasen Jagen.'*
HolL: Het is in de grootte niet gelegen, anders son de
koe den haas wel vangen. (Uarrebomee ^ I, 262.;
Frt.: Petit homme (petite cogn4e) abAt grand ehtoe.
(Krit tinger, 2» u. 153«.;
Ft.: Egli b anche grande un pagliajo, e manomeitelo un
topo. (Gaal, 807.;
Lat.: A cane non magno saepe tenetur aper. (Ovid.)
(Seybold, 3; thUippi, 1,4; Binder I, 4; //, 3.;
13 Was an der Grosse abgeht, mass die Menge
ersetzen.
14 Wenn man die Grösse nach der Höhe mässe,
so wären auch Staubwolken gross.
In Habeseh sagt man: Frage nicht, wer grOeser sei,
der Bereda oder Ambaohi , es ragen beide in die Wolken.
15 Wenn 't up de Gröte ankem, so kunn de Ball
WOll 'n Hasen kregen. — Goldschmidt, t<3; fur
Rastede: Firmenich , HI , 26 , 109 : für Preussen: Frisdi-
bier^, 1379.
16 Wer der Grösse nachjagt, dem entzieht sie sich;
wer sich ihr entzieht, dem folgt sie nach. —
Jüdisclies Volksblau (Leipzig 1865), S. 144.
♦17 Er hat die Grösse von Og.
Dem Könige von Baschan. (5 Mo». 3, 11.)
Jüd.-deutsch: Die OrOss' Ton Og-Meleoh-Habboschon.
(Tendlau, 2b.)
•18 Er ist eine Grösse unter den Zwergen.
Ein EinAugiger unter den Blinden.
•19 Mit unbekannten Grössen rechnen.
FlAne auf unhaltbare, unerwiesene Voranssetsungen
bauen.
Grosser.
1 De Groten sind de Lütjen ftre Narren. (Olden-
burg.) — Weserseitung , Wll.
Danach sollen die kleinen Leute klager als die gros-
sen sein. Meist wird e« angewandt, wenn grossgewach-
sene Leute kleinen helfen mOssen, einen hooiiliegenden
Gegenstand herabzulangen.
Lat.: Amens longus. (Pkilippi, I, 25.; — Nullus malus
magnus pisois. (Tappius, 4%^.) — Parva necat morse
spatiosum vipera taurum. (Ofid.) (Binder I, 1326;
II, 2482; Kruse, 807; Seybold, 427.;
2 Dem Grossen ein Stück, dem Kleinen ein Stuck-
chen. (Wend. Lausitt.J
3 Den Grossen weichen ist keine Scliande, die
Kleinen müssen's in jedem Lande. — Sim-
rock. 4062; Körte. 2421.
4 Der Grossen Bitte geht über das Gesetz der
Kleinen.
Die Spanier sagen: Wenn dich ein Grosser bittet, so
thut er dir Gewalt an.
5 Der Grossen Fall ist der Kleinen Lehr*.
Lat.: Buina majoris oautela sit minoris. (Binder I, 1564 ;
//, 2982 / Fischer, 201 , 83 ; PMHppi, II, 160; Seybold, 532.;
149
Grosser
Grosses r-* Grosshans
160
6 Der Grossen Fehler sind nicht klein.
SoiL: D« fönten van de grooten liin •nimmer klein.
(Harrtboind9, /, 195.;
7 Die Grossen kommen eher za einer Beule als
die Kleinen.
Der Albanese «agi: Der Grosse leidet Grosses. Dm
grosse Bach, behaupten die Neger in Sorinam, bringt
den Pfarrer nm. (RtiHtbtrg JJ, 85.^
8 Die grossen können der kleinen nicht entraten.
— LthmaiM, 939, 4.
BoU. : De grooten moeten ran de kleinen äsen. (Harre-
bomr«, /, 261.)
9 Die Grossen können die Kleinen nicht alle in
den Sack stecken, weil ihnen die Säcke nicht
langen.
Bon.: He« ii nog al goed, sei het kleine manne^e, dat de
grooten one niet in den zak steken. (Barrtbomet, I, 362.^
10 Die grossen lasst man laufieu. — neni$ch, 1756. 4;
Neamier, 419.
11 Die Grossen machen die Gesetze und die Klei-
nen müssen sie befolgen.
Und, sagen die Tlkricen, wer nicht auf die Grossen
hOrt, ist mehr todt als lebendig. (Cakitr, 3838.;
FrM.: lies petita sont snbjects aux loys et las grands en
font a leur guiie. (Leroux^ II, lOU.)
12 Die Grossen richten die Sappe an, und die Klei-
nen müssen sie ansessen. — A'trcMo/tr. 925.
13 Die grossen seind nicht die weisesten. — Ik-
wck. in%, 10; Petri, 11, 130.
14 Die Grossen sollen die Kleinen tragen.
D. h. sie onterst&tien, ihnen helfen.
Fn. : La grand dolt le petit aidier de ce qa*U a trop sans
plaidier. (Uroux, II, 34S.)
15 Elh' sich der Grosse backt, hat ihm der Kleine
in den Arsch geguckt. (Po»en.)
16 Ehe ein Grosser den Mund aufthnt, wird seine
Weisheit schon gerühmt
Die Bussen : Ehe der Grossfttrst noch ein Wort spricht,
ist's schon Weisheit. (Altmann VI, 409.;
17 Man kann die Grossen eher belügen, als ihnen
wahrsagen.
Mckm.: Yelik^ prarda mluTiti tak nesdadno jako lez.
(Ötlakvttky , 05.;
18 Von den Grossen ist schweigen das Beste.
8p*n.: Anterejes ö grandes, ö calTa, ö cosas agradables
habU. (Cahier,UU.)
19 Von den Grossen muss man nur Gutes reden.
It.: De* grandl e de* morti, o parla bene, o taoL (Ca'
Amt. 9945.;
20 Vor den Grossen muss alles die Segel streichen.
31 Wihrend die Grosse sich bückt , hat die Kleine
das EUtus gefegt
Port.: Em qoanto a grande ae abaisa, a peqnena varre
a casa. (Bokn /, 976.;
22 "Wäre der Grosse tapfer, der Kleine geduldig,
der Rothkopf aufrichtig, so kämen alle überein.
iVj.: 8i le grand 4toit vaillant, et le petit patient, et le
roussean loial, tont le monde seroit igal. (Krittin-
g«r, 357 a.;
23 Was dem Grossen venial, wird dem Kleinen
mortal. — EufXein, «16.
Man verseiht jenem, was man dleeem soa Terbreohen
macht.
24 Was den Grossen aus der Hand fallt, das heben
die Kleinen auf.
26 Wenn dir ein Grosser Caressen macht, so sei
auf deinen Fall bedacht.
26 Wenn es auf die Grossen regnet, träufelt es
auch auf die Kleinen.
BoVL: Wanneer bet op de grooten regent, druipt het op
de kleinen. (Barrebomee, I, 369.;
27 Wer den Grossen im ilofgedränge zu nahe ist,
erstickt vor Ilitze; wer zu weit von ihnen
ut, erfriert.
Zn groste Nihe ist IlBüg, in zn grosser Ferne bleiben
mnscre billigsten WOnacbe unberOoksichtigt. Die Ära«
bcr sind derselben Ansicht. (Cahier, 9406.;
yrx. : Qui metparle des grands s'cn repend ; qni par trop
les prise fant qu*il ment. (Uroux , II, 302.;
28 Wer den Grossen in den Arsch kriecht, kommt
leicht auf den Mist.
Aefanlicb die Bussen .U/mann VI, 397.
29 Wer den Grossen Weihrauch streut, hat für
die Kleinen keinen Deut
Von denen, die den Grosien Weihranch streuen,
kommt nichts Gotee. (Seklechia, 100.;
30 Wer vor den Grossen kriecht, ist nicht mehr
als Fusstritte werth.
BoU.: Die Toor de grooten kmipt, trapt sijne minderen
op >t hart. (Barrtbomit, I, 969.;
*31 Dalang wat idj m& a Gratten, maren wat skitj
mä a Letjen. (F&ur.)
Heute was essen mit den Grossen, morgen was soheis-
aen mit den Kleinen. — Wer sich heute erhöht, wird
morgen erniedrigt.
*32 Den Grossen spielen.
Die Italiener sagen ron, einem solohea : „ Er fertigt
einen Diener nach Barcelona ab.** (Rtimbtrg VI, 10.;
*33 ni Staat de Grotte bei Sidde, dat d6 Letje ok
wat fu'n kön. (Sordmauch.) — Han^, Vfll, 87«, 18.
Er stAsst die Grossen beiseite, dass die Kleinen auch
was bekommen können.
Oroues.
1 Das Grosse bedarff viel. — I^th, 11. 63.
2 Das grosso ist allweg ein eilen faul. — llenUch,
1756, 8 ; Tappiu$, 917 '^ : Lehmann, II, 68, 29; Pelri. II, 63 .
K6rle, 9499; Simrock, 4057.
It.: Le case grande dal me»o in sd non s^habitano.
(Kört«, 9429.;
Lat.: CaUga Biaximini. (Tappim, 9l6l>.;
3 Es ist etwas Grosses, Gottes Wort und ein Stück
Brot haben. — Rugewrotk , l,i: Sailer, 383; Sim-
rock, 4013; Petri, I, 86; Heniach, 517, 45.
4 Grosses haben wir nicht erjagt, und das Kleine
ist uns entgangen. (Lü.j
5 In das gross gehet viel. — GruUfr, in, 54 ; Lehmann,
//,983.49.
6 Man muss es im grossen und ganzen nehmen,
wie der Teufel die Bauern. — Bieta, Ctätur-
Studien, 977.
7 Was etwas Grosses werden soll, das schicket
sich beizeiten wol.
Lot.: Magnomm flnminum narigabiles fontes. (Sey-
bald, 991.;,
8 Wer das grosse gibt, der wirdt das gering auch
nicht versagen. — Henisdi, 1618, 40; Petri, II, 689.
9 Wer das Grosse nicht acht't, dem wird das Kleine
nicht gebracht
10 Wer das Grosse will, muss das Kleine opfern.
Dan.: Hto som Til bede noget hegt faaer at gire noget
stört. (Prot, dan., 60.;
11 Wer Grosses gibt für Kleines hin, der hat nur
lützel Gewinn.
Frx.: On ne doit pas laisser le plus ponr le moins. (Xe-
roux, II, 973.;
12 Wer Grosses verrichtet, auch Grosses bricht
13 Wer Grosses will, hat viel Feinde.
14 Wer Grosses will, hat*s halb gethan.
Lat.: In rebus magnis et Tolnisse sat est. (Egeria, 108.;
15 Wer Grosses will, muss Grosses wagen.
Dan.: Det er ber«mmeligt, at roTe störe ting, om det end
ei gaaer an. (Prot, dan., 65.;
16 Wer vmb ein Grosses bitten wil, der sol ein
geringes nicht ansehen zn schencken. — Patri,
n, 774.
Qrftsaesten f die).
1 Der grösst vnd st&rckest steckt den kleinen in
Sack. — Grtaer, 111, 17; Lehmann, II. 79, 79.
2 Die grossesten in der Kirchen thun den grosse-
sten schaden, wann sie vbel gerahten. — He-
nisch. 1759. 6.
OroasArst.
1 Es ist nicht jeder ein Grossfürst, der den Kai-
ser zum Vater hat — AUmann vi, 4i4.
2 Es ist nicht jeder ein Grossfiirst, der mit Newa-
wasser getauft ist (Petertburg.) — AUmann V. 80.
Ghroaaffethue.
♦'S is nur Grossgethu. (ScMeit.)
Eitel Prahlerei und nichU dahinter.
Qrosahaiui.
1 Grosshans überkommt eine kleine Tasch. (.Schweiz.)
— Kirchhofer. 165.
Vom Prahler.
2 Grösshansen obenaus und nirgends an, woll'u
des Sacks fünf Zipfel han. — Eitelein. 9S9.
3 Was Grosshans sündigt, muss Kleinhans büssen.
— Körte, 2495; .Simrock. 4063.
10*
151 GrosBherzog — Grosssprechen
Grosssprecher — Grote
16S
4 Was Grosshanss vbels thut, das mtias klein Uen-
eichen entgelten. — Mri, II, 597.
OroMhenoff.
Dem Grossheraoge von Florenz mangelt nichts
als Lucca and Sarzana, um zu sein König
von Toscana. — Berckenmeifer , 166: Deulache Ro-
mameitung, III, ü, 713.
Qrosalos.
Es ist nur Ein Grosslos im Glückstopf.
Einer nur luum ei bekommen» und doch streben to
viele danach; aber jeder {Ut soletik infrieden, wenn
er nur keine Niete sieht.
Oros8mäclitl««r.
Es ist ein schöner Grossmächtiger, der sein
selbst nicht mächtig ist.
OroBsmaul.
1 Grossmaul ist bei der Arbeit fauL
Fr*. : Grand Yontenr petit faiseor. — Lee piaffens d'Brreoz.
(Leroux, I, 237.;
2 Grossmauls Degen sticht nicht.
Jt.: L'anne di poltroni non tagliano ne forano.
Qr oasmognl.
*Ja, wenn der Grossmogul mein Vetter wäre.
Um XU sagen : Wenn ich reich wäre , wollt« ioh da«
schon thun.
Fra. : Le Grand-Tore si est mon paront. (Leroux, I, 200.^
OroBsmüthi«.
*Gros8müthig wie die Löwen.
Lot.: Aohilleom spirat. (Stybotd, 5.)— Generosns nt leo
et haUoatos. (BoviU, II, 71.;
Orossmüthlffkelt.
Grossmüetigkeit stehet gewaltigen Herren wol.
— Henisch, 1754, 39.
Orossmutter.
1 Das hat mich meine Grossmutter nicht ge-
lehret. — llerbcrger, II, 91.
2 Dessen Grossmutter hexen kann, der hat gut
leben. — Kiesewelter, 25.
3 Grötmoder is den Düwel ^öt, se itt noch Kes
un Brot. (Lübeck.J — DeeckCf 8.
4 Grossmutter ÖSS de öltste. — Frischbier \ 1881.
*5 Er geht seiner Grossmutter nach.
Holl.: Het gaat naar aijn groo^e. (Sarrebom^e , I, 262.;
•6 Er will seine Grossmutter lehren Uflhnor be-
fühlen.
*7 Erzähle das der Grossmutter.
um au sagen: Das sind Fabeln, MArohen, Dinge, die
nicht SU glauben sind. Die Neger in Surinam sagen:
Alte Grossmfttter, alte Mirohen. (Reintberg I, 203.;
* 8 Es ist aus der Grossmutter Handkörbchen.
Bei Weinhoid ans der Grossmntter BeikAstel. loh habe
auch gehört aus der Groismntter FettnAppel.
*9 Geh zu deiner Grossmutter.
Zur Abweisung Utstiger Frager oder Bittsteller, um
nicht sn sagen: Geh aum Teufel.
Holt.: Loop naar je grootfe. (Sarrebomee, /, 262.;
* 10 He kann sine Grossmutter ut de Erd klauen. —
Frütchbier*, 1382.
£r hat lange NigoL
*11 Mit meiner Grossmutter davon schwatzen.
Abweisung von albernem Gespräch.
*12 Wenn du warscht öl Grossmutter (GrosBvader)
BÖn, ÖSS alles hei. — FrUchbier^ 1383.
Zu einem Kinde, das sich verwundet hat.
QroBsprahlen«
Grossprahlen ist mein Beichthum, achtzehn
Pfennige mein Vermögen. — Lohrenga,I,9iu
1 Ane Grä'tpralers sint ak noch nich öwem Tun.
fGöUingen.) — Sdiambaeh, 151.
Die Grossprahler sind auch nooh nicht flbem Zaun.
2 Grossprahler haben's in Worten, wie 's Eich-
horn im Schwänze. — KMe, 2486.
CHroflsrujMd.
1 Mit dem Grossrussen befreunde dich, aber halte
einen Stein im Busen. (Kltinruu.j
2 Wenn der Grossrusse sagt, es ist trocken, so
schürze dich bis ans Ohr. (Beinrwuj
Grosssdin.
Grosssein thut es nicht allein, sonst holte die
Kuh den Hasen ein. — L^hrengel, I, 342.
O^TOttMprBolion.
1 Grautspreken un wyt stryen (schreiten) helpt
Mangen över de Byen. (Bürenj
Mancher kommt doroli OxotssprMhta empor.
2 Grosssmrechen ist keine Kunst. — Petri, U, ut
Und doch ist auch dasu ein eigenes Talent erforderlieh.
BoU.: Grootsprekers siin geene grootdadars. (Sarrtbomie,
I, 262; ßokn I, 32l5
3 Grosssprechen vnnd sich viel vermessen madit
offt Kief. >— Petri, II, 362.
*4 Grosssprechen wie ein Barbier.
Frs.: Piaffa de Oossalns. (Leroux, II, 82.;
*6 Was hüitts, dass einer grosssprichi vnd hat
nichts im Seckel. — Mri, U, 599.
Orossapreoher.
1 Grosssprecher habens in Worten wie das Eich'
hom im schwantz. — iViri, //, 862.
Fra.f Grand disour n'est pas grand faiseur. (Cakier, 5^;
— Grand parleur grand menteur, grand Tantaur petit
faiseur. {Bokn I, 19.;
Lot.: Projecit ampullas et sesquipedalia Terba. (Se»-
bcid, 460.;
2 Grosssprecher vnd Dünkelgut zu Hoffe das beste
thut — Petn,II,9ei: UeM»ch,m,4i.
Qrossthxui.
1 Grossthun ist keine Kunst — Eme, 9427; Sm-
rwk, 4064.
2 Grossthun ist mein Reichthumi drei Pfennig
mein Vermögen.
3 Grossthun ist mein Vermögen, Habenichts mein
Ei'btheU.
Grossthun ohne Landhaus, sagen die Neger in Sari>
nam ron einem, der den Grossen spielt, ohne dass etwas
dahinter ist. Und ein aMkanisoher Negerstamm hat das
Sprichwort: Es ist nicht ein Tage (=20 Kaoris k 1%
Kreuzer) im Palast. DieHpanier sagen: OroMarKop^
putz und wenig Yorrath. Die Vraasosen: Alles Staat
und nichts in der SohOsseL (Reinabwfi IV, 77.;
4 Grossthun, und wenn der Bettelsack an der
Wand verzweifelt.
tat.: Ambitiös» riTere panpertate. (Juvenal.)
5 Grötdon is min Levcn; Broder, len mi eu Sös-
ling. — Schütze, II, 74.
6 Grussgcthoe onn aufgeschnite, Wasser gesoffe
onn Hoanger gelite. (Uenneberg.)
Geiselnng solcher Leute, die prahlen und aofsohnei-
den und dabei kftrglioh leben.
*7 A darff nicht halb a su gross thun. — Ct-
nkol(^, 15.
Qroasthaer.
Ein Grossthner kommt weiter als ein Kleinthuer.
Wer mit fremdem Gelde ein grosses Haus maeht, hat
mehr Credit, als wer mit eigenem Gelde fein einfteh lebt.
Grossvater,
i Bey den Grossv&tem ist die Weissheit, vnd der
Verstand bey den Aeltem. — Arfri. //, 42.
2 Grossvaters Nachlass, das ist Erbschaft —
Graf. 188, 3.
Das Wort wird in den alten Bechtsbfloheni in einem
weitem und engem Sinn aufgefasst. In jenem beseioh-
net es alles, was Jemand an liegendem Gut wie an
Fahrhabe (s. d.) hinterlassen hat; in diesem nur das
Gut (s. Eigen 7), das vom Grossrater auf den Vater,
Ton diesem auf den Sohn erbweise gelangt, unTerSnsser-
lioh war und dadurch die Grundlage zum sichern Be-
stehen der Familie bot.
Mbd. : Oldevaders love dat is arfenisse. (Bichthoftn, 873 , 2.;
3 Grossvoder, Erekezogel, morge wöU wie Hoske
(Häschen) joge. (Ostfreun.) — FrischMer, 281.
Einderschers.
4 Mein Grossvater hat mehr Brüder hinterlassen
als der reiche Mann.
5 Mein Grossvater war ein Müller , aber ein ehr-
licher Mann.
HoU. ; MlJn grootrader was oen dultendlef , maar eerlijk.
W'Earrebomde, I, 203.;
ie der Grossvater ist gesinnt, so man auch
seine Suppe findet
*7 Er ist auf seines Grossvaters Hochzeit gewesen.
Der UeberUuge.
Lat.: Seit, quomodo Jupiter duzerit Junonem. (Philippi,
II, 170.;
Ghrots.
1 De 'n Groten spart, he twe verdent (Otifrie*.)
— Frommann, IV. 143, 379; för Oldenburg: EickmM, 678;
GiAdKchmidt, 154.
2 Man möt erst dreemal *n Groten in der Hand
umdreihn, ehr man 'n Snmal utgiwt ((Men-
bwrg.) — Weserteittmg , 4036.
153
Grabe
Grübchen — Grnmeln
154
3 'K UDgerechten Groten nimmt twintig Daler
mit — Goiäsckmidt, 7«.
4 Wer 'n Groten nich ehrt, is 'n Daler nich
wehrt — Goldsdtmidl, 154.
Grab«.
1 Bisr öölern an Gruw greft, feit 'r sallew ün
Ulm. (AmrumJ — Ilcmpt, F///, 366, 261.
3 Die Grube ist zu spät gefüllt, wenn das Kalb
ersoffen ist — WinMer, l, 97.
3 In der tiefsten Grube ist das beste Gold.
4 Man muss zuvor eine Grube machen, wenn mau
B den Wolf fangen will. — Simroek, 11799.
UnterlM* nicht, die nöthigen VorauBtslteu zu troffen.
5 Mancher feit selbst in die Gruben, die er an-
dern gemacht hat — Lehmann, //, 410, 45.
Mkd,: In ««Iben gruobet dicke ein man und wanteiman»
dem groobet bAn. (Bontr.) — Die grove het ich Regra-
▼iii ich muM dar selre in Tarin. (Roth.) (Zingerle, 60.;
6 Wer einem andern eine Grube grebt, der feit
selbst hinein. — lienUch, 65i, 37; l*etri. iJ, 699:
Schdxe, 95; IMienberg, J. 45; Dücking, 844; Dcyer,
II, 30» : /lermana, ///, 15; Sfirichwort, 26, 97; Teller, 802;
Sitiger, 107; Zaypser, 185; Coler, 583; Körte, 2428
u. 3005; Mafftr,JI. 161: Kiselein . a9 ; Ä't mror/:, 4065 ;
Meisuer, 54, 1; Kirchhofer, 140; Itraitn, l, 986; Hamann,
ümm-., V,19; Lohrcnycl, /, 784; ScjMd, 343; aUmär-
kiMk bei Sckmerin, 34; für Waldeck: Cttrtzc, 349, 434.
nWer ander fordert, wird geschlagen, und wer elm
andern gräbt ein Loch, der mu« darin abstürzen noch."
(Frosckm., BsbJ Wer eine Ombe fUr den Nachbar
macht, beisst*« in der Provence, f&Ut hinein. Die Fer-
aer sagen : Die ürube ist auf dem Wege dessen , der sie
nlbt. Die Albanesen : Wer dem andern das Grab macht,
nllt oft selbst hinein. Ein hobriisohes Sprichwort hat
denselben Sinn : Wer dem Nachbar den Zaun oinreisst,
wird Ton einer Schlange gebissen. Die Tdrken : Er ist
in die Ombe gefülen , die er für andere gegraben. (Reins-
btrg II, 33 u. 34.;
Mkd.: Vil dike er selber drinne Ut, der dem andern grebt
die graoben. (Spervogel.) (Zingerle, GO.) — Wer ain
gmeb dem andern macht, der Teilt selb darein unbedacht.
(rinüer.)
Bokm,: Kdo Jin6ma j4mu kopi. s&m do nl padi. (Hawj.)
Engl.: Harm watoh, härm catch. (Gaal, 808.;
Fra.: Qu! oonduit dans lo fossö y tombera lo premier.
(CaXifr . 755.; — Qui oroit guiller Ouillot, Guillot le
guille. — Qai mal Toat ^ autrul , mal lui prend h, lui
mAme. (Krittinger, 726".; -- Qui sonTent s'engeigne
•oi-mAme. (Krüiing4r, 279".; — Qui tend un piögo,
»*j prend le premier. — Tel qui creuso une fosso & un
antre, tombesouTent Inl-mdme. ((faal, 808.)
Mroat.: Tko drugomu Jamu kopa, sam oe u uju spasti.
iMt.: Effodit foToam tIt Iniquus, incidot iUam. (llaupt,
VI, 304, 12.; — In auctorem poena rodit snnm. (Binder
II, 140*.; — Inoidit in foTeam, qui primus fecerat illam.
(Oaat, 8U8.; — In Caput auctoris facinus plerumque re-
cundat. — In f oTeam cecidit , quam fecerat ipse. (Bin-
der II, 1432.; ~ Non est lex aequior nlla, quam nccis
arttflees arte perire sna. (OHd.) (Binder I, 1168;
//. 2165,; — Qui alteri exitium parat, eum soiro opor-
tet, slbi paratam pestem. (Enniua.) (Binder II, 2751.;
— Qmieonque fraude« alii tendit subdolas timere de-
b«t, na Ipae capiatur dolo. (Phatdrw.) (Binder II, 2825.;
— Qui struil insidiae alii, sibi damna dat ipsi. (Binder
I, 1499; //, 2814; Sfubold, 502.; — Sibi parat maluro,
oui alteri parat. (Binder 1, 1626 ; //, 3141 ; Fatelitu , 238 ;
Pki^pi, II, 181; 80vbold, 556; Wiegand, 3%.;
Fot».: Kto pod klm dolki kopie, sam w nie wpada.
Span.: Cae en la oucTa el que otro A olla lleva. (Bahn
I, 307.; — Qoien laso m« armö, en 41 eayö. (Bohn
I, 249.;
171^.'.- Kl mAsnak Terem As, maga esik belö. (Gaal, 808.;
*7 A gieht schun uf der Grube mm. — Robinson, 333;
Oemolcke, 29.
*8 Anf der Grube gehen und das Schindmesscr im
Hintern haben. — Eiselein, 3w.
•9 Anff der Gruben gehen. — Iferberger, /, 2, 237; J/o-
thett, 106"; Eisetein, 260; Körte, 2438.
Ton «iBem alten Betagten.
*10 Einem ein gruben graben vnnd selbs darein
fallen. — liemMch. 1758, 53; Eyering, II, 41.
*11 Einen in die Grube locken.
,. ... Denen, die er in die Grube lockte, gab er Bath
and Wegweisung, wie denen, die er herauszog.'« (/'«-
4fai0/4f.;
*13 Ein'ra andern hat er ein Grub gemacht vnd ist
selber darein gesagt. •— Limb. Chronik. 41.
• 13 Er geht »uff der grub. ( s. Puss.) — Franek . //, 57 *» ;
Uatuck, 1758, 49; Sf^ring , U, 244; Sauer, 303.
*14 Etwas mit in die Grube nehmen. (S. Grab.)
*15 leb bin nicht weit von der gruben. — llenisch,
1758, 68.
*16 bi die Grube fallen, die man selbst gegraben
hat. — i%. 7. 16.
Holt.: HiJ is in cijne eigene graoht goTallon. — Hij Talt
iu de graoht, die hiJ seif gemaakt hoeft. (üarrebomie,
I, 256.;
*J7 In die Grube treten. — Körte, 242%.
Von einem Hinkenden.
*18 In die gruben fallen. — Henisch, 1759, 1.
*19 In die gruben hinunterstossen. — llenisch, 1759, 3.
*20 Kompt er auss der gruben, so wirdt er doch
im strick gefangen. — llenisch , I7.w , 5.
*2l Sich selber die Grube graben. — Eisclein , 2i9.
Lat.: Captator captns est. — Hano teohnam in to ipsam
struxisti. — Non est lex aoquior uUa, quam uccis artih-
ce» arte porirc aaa. (Eiselein, 959.;
Ghrübohen.
1 Grübchen im Kinn hat Schelmken im Sinn. —
Simroct, 4066; Körle, 2429; Lohrengd , I, 343.
2 Grübchen, in den Wangen, falsch wie die
Schlangen.
3 Sagt das Grübchen Messer, so sind fünf Thaler
besser.
Der hier hochdcutscli gogobono Spruch kam mund-
artlich (s. Sohlötkon) bei den llolzgorichton zu Del-
brück iu früherer Zeit vor. Der Kichtor kann nur die-
jenigen Vorgehen bestrafen, die er kennt; dus Verfah-
ren iu Delbrttck zeigt, wie sehr man bemttht war, dem
Versuche dos Boschuldigten , sich der Busse zu ent-
ziehen, entgegenzutreten. Bei einem solchen Anlass
versammelten sich alle Markgenossen, sich in Kreis-
form aufstellend; jeder hatte sein Messer (Knipp) vor
sich in dio Erde gesteokt. Da der Bichter nicht Jeden
Frevel wissen kann , so soll Jeder , der gefrevelt hat,
sich selbst angeben, was auf folgende Weise geschieht:
Der Richter liest die Namen der einzelnen ab; sobald
der Genannte seinen Namen hört, zieht or sein Messer
aus dem Boden. Hat er keinen Frevel begangen, so
spricht er : „Ich ziehe mein Messer auf Becht." Weiss
er sich schuldig, so sagt er: „Ich zioho mein Messer
auf Gnade." Hatte er gefrevelt und sog sein Messer
gleichwol „auf Recht", so musste er, dess flberftthrt,
duppclte Basse zahlen. Das Grflbchen (Sohlötken), in
dem das Messer stak, ruft: „Messer, da du dies sagtest,
da lögest du." Die Versammelten strafton das Messer
Lttgen. und in diesem Augenblick waren fQr den Frevler
fünf Thaler als Busse verloren (Wip). (Vgl. Graf, 826.)
Orubenhammer.
Mit diesem Grubenhammer ist kein Gold zu
heben.
Orübler.
♦ Der is a purer Grübler wie der Alte bei Sanct-
Stcphan. (Wien.)
Bezieht sich auf das Steinbild Hans Buchsbanm's an
der Orgelempore der Sanct- Stephanskirche in Wien,
das mit dem andern in der Nische der Kanzeltreppe zu
den wiener Wahrzeichen gehört und dem Volkswits zu
mehrern KprichwOrtern Veranlassung gegeben hat. loy
Volksmundo heisst es der Alpsöl, d. h. AltgesoU (s.
Gamatzcn). (Vgl. lUitstrirte Zeitung, Nr. 74 vom 12. Sept.
1857, S. 182.)
Qruft
1 Die Gruft sei noch so schön, man wird sie
nicht ohne Würmer sehn.
*2 Er steht an der Gruft uud zankt sich mit
der Luft.
Von einem nach Luft schnappenden Kranken.
•De oalle (alte) Grüppel es dot un de junge
hiat noch kaino Tiäne. (Iserlohn.) — Woestc,
68. 87.
Zur Beruhigung fQr Kinder gegen das Grauen.
Grusllolx. .
^T is gruglik vor de Ögon, säd' jcnn Mann,
wenn enen't Rad öwer de Käs' get. (Mecklen-
burg,) — lloefir, 742.
Chrujen.
♦Ich mu88 grujon (ruhen) auf die Ernte hin.
(SchK'eiz.) — Kirclihofer, 307.
Grulioh.
*£t öss grulich (grurig), wenn de Wulf hielt
(heult). — Frischbier"^, 1365.
Oruxaein.
1 Wenn 't grummclt (donnert) am 1> Septfll"
dann hew wi viel Schnee im Febrai^'iy^
folget en gout Joer. (Tecklcnburg.J — AiWi'i
155
Grummet — Grün (Ad(j.)
Grund
IM
*2 £r fi^umelt wie ein Hand, dem man 's Maol
zun alt und dabei in den Schwanz kneift. —
Finchart.
Orommet.
Das ürommet muss me' of d'n Reche dörr
mach'. (Meiningcn.J — Frommann, II, ill. i22.
Orummetemte.
Eine gute Grummeterntc hilft einer schlochtcu
Heuernte aus.
Bei einer guten Grummoternte kann mau eine Bülilochte
Heuernte vergessen, sagen die Busaon. (AUiiuinn VI, 434.)
anunpen.
Grurapen fürgeben vnd mit einem Quarchc ver-
siegeln. — Ilcrbcrgcr, II, 231.
Viel versprechen und nicht halten. Da» Wort „Orum-
pen" erklärt \IIenisch (1760*) durch „grumpoln, erd-
schollen, aoffgeworffen erden, oUvalns terrae; ist das
Lateinisch grumns, grumulns."
QroxnpeB.
*£t äs e Grumpes ^ (S. Orimpes.) (Si^cnbürq.'sächi.)
— Frommann, V, 34, 48.
■) Ein dicker Klots, vgl. Österreichisch gnunpos,
grampus, der Diener des heüigen Nikolaus als Schreck-
gestalt fUr die Kinder, Popanz. (Schmaler, II, 110.;
QrwaxBig.
•Er ist 80 grumsig wie eine Maus im Kindbett.
— Fischart.
Gnm.
•Di koa^ eich de Grün' waschen'. (Sicbenbürg.
sficht.) — Frommann , V, 32 . 27.
Kann. ') Schnarrbart (mittelhochdeutsch : gran)
») Wischen.
Orün (Subst.).
1 Bei Mutter Grün schlafen.
„In kalten N&ohten ist's bei Mutter GrOn (Bivouac)
gerade nicht angenehm.'* (Aus dem Feldlager, in der
Breslauer Zeitung, 18«J6, Nr. .S90.)
2 Das schönste Grün wird auch Heu. — Sailcr. 62;
Heinsberg I, 50: Simrock, 9177.
*3 Er hat bei der Mutter Grün Bankarbeit ge-
macht. — Frischbier *, 1384.
Er hat im Freien geschlafen,
arttn (Adj.).
1 Gräun is dat Land, rod is dei Kant, witt is
dei Sand, dat sünd dei Teiken von Helgoland.
Grttn ist das Land, roth ist die Klippe, weiss ist der
Sand , das sind die Farben vom heiligen Land.
2 GHen macht schin. (ScMes.j
Grün scheint wol aber nur in einzelnen Theilen Sohle*
siens beliebt zu sein. In Vcnetien heisst es: Wer ein
hUbsohee Gesicht sehen will, sehe es in Grttn oder
Blau. In Tosoana: Httbsch wird durch GrUn die hftss-
liehe Toscanerin. Man liebt dort die Frauen beson-
ders in Grftn, dass man behauptet, eine Frau müsse
sehr hisslich sein, wenn ihr Anblick durch diese Farbe
nicht gewinne. {Reinsberg I, 49,) Die Danen haben
folgende sprichwörtliche Schilderung der Farben : Grant
er Itierligt, redt er herligt, brünier tarveligt, sort er
••rgeligt. Und: Gretrt er skiant, blaat er spot, guult
er funlt. (Prov. dan. , 255.;
3 Grüen muoss Roth ha. (Soloüium.) — Schild, iio, 98.
Wenn die Wiesen im Herbst lange grün sind, so blei-
ben sie im folgenden Frühjahr lange roth.
4 Ob*8 grün ist oder bläulich, uns ist (bleibt) es
einmal gräulich.
Mit diesem Spruche begrüsste man in Berlin (1849)
die Umwandlung der Gensdarmen in Constabler. Man
wendet das Wort an, um zu sagen, dass sich eine Sache
nicht wesentlich geändert habe.
5 Ohne Grün nimmt mich niemand hin. (Altröm.j
Bei den Bömorn war Flora die Göttin der Blumen
wie der Kräuter und Bftnme. Die Blumen waren ihr
heilig, and ihr zu Ehren und auf dass alles gut und voll-
kommen blühte, wurden jährlich (Ende April) die be>
kannten Floralien gefeiert. An diesen bestreute man
die Strassen mit Blumen und Zweigen: auch trug jeder-
mann grüne Zweige, und es würde eine Art Unehre
gewesen sein, ohne einen solchen Zweig öffentlich zu
erscheinen. Von diesem Brauch kommt das eben auf-
geführte Sprichwort
6 Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen.
— Körle, 7129. Simrock. 4067; Heinsberg III, 145; Lohr-
engel , 1 , 845.
Niederdeutsch: De sik to grön makt, den frdtde Se-
gen. (Eicku-ald, 1701.)
• 7 Da wird einem grün und blau vor den Augen.
*8 Das mir grüne und gale woar. — Gomolcke, 289
Q. MS.
* 9 Du bist zu grün , um .alles zu wissen.
•JO Du machst de z' bald grüan. — Nefßm, ii$.
Du gehst (nach einer Krankheit, einem WooInb-
bett) vor der Zeit aus, strengst dich su fkUh an.
• 11 Enen grön wes'n. — Eichwald, 676.
*12 Er ist mir niemals (stets) grün (gewogen) ge-
wesen. — Körte, 2430.
„So war mir der Obrist-Leutenast »ach aioht ao gar
grün.*' (Simplic. , 43y)
*13 Er ist noch grün um den Schnabel.
Um diese Unreife zu bezeichnen, ha4 mao Mif der
nordfriesischen Insel Amrum folgende »n ihrem Ort«
mundartlich aufgeführten Redensarten: Kr ist noch
nicht trocken hinter den Ohren. £r kann aich die Ho-
sen noch nicht selbst aufbinden. Er Ist noch ein grü-
ner Gelbschnabel. Hi aa eg unnargrend, d, h. ihm ist
die Wolle noch nicht losgewaschen. (YgL Rampt,
VIII, 356, 69.)
Fr*.: n n'est qu*un blano beo.
*14 Er macht sich grün.
Streicht sich heraus, vettemiobelt aioh ein.
*15 Grüner als Gras.
*16 Hi as nogh green. (Ammin.) — Haupt, K/I/,S56,M.
*17 Ihr saht noch gar grün um e SchnobeL — £••
moldse, 630.
*18 Ik bün em so grön nig. — Schütte, II, n.
D. h. nicht so gut.
Noll.: Ik ben er ni«t groen op. ^Harrebomie, l, 260.)
•19 Mach dich nicht so grün! — rciKüa«, 2ö0.
D. h. nicht mausig.
*20 Makt ju so grön nig, sünst frötet jn de Zögen.
— Schütte, II, 74.
*21 Mir wurde grün und gelb yor den Augen. —
Ma^er, /, S17.
Wirkangeines heftigen Eindrucks, welcher die n*hige
SinnenthAtigkeit stört; sehr Übel zu Mathe.
•22 So graün aase Gras. (Grafschaft Mark.) — Prom-
nuinn, V, 60, 73 ; hotiideulsch bei Agricola J, 00t.
•23 Sug ech (sage ich) grün, sagt er gel (gelb).
(Jüd.-deutsch. Brod^,J
Orund.
1 Alles hat seinen Grund, sagte Kropfliese, und
machte sich einen spanischen Kragen um.
2 Auf dem Grunde sind die Hefen.
BolL: Op den grond van het vat rindt men de hef. (Barre-
bomie, I, 261.;
3 Auf eigenem Grunde baut man am besten.
SoU. : Op siju* eigen' grond boawt men vrijmoedig. (Harre-
bomSe, 261.;
4 Auf einem guten Grund kann man ein gutes
Haus bauen.
Holl.: Op de fondamenten stennt het ganache gebouw.
(Barrebomfe, I, 208.;
5 Auf schlechtem Grund lässt sich kein festes Ge-
bäude auffuhren.
Frs.: II fait mal pener (trarailler) aur raatiTaie fimdement.
(Leroux, JI, 243.;
6 Auf seinem Grund und Boden iat jeder Meister.
Frs.: Un homme est fort quand 11 est aar son terrain.
7 Auflf guten Grund ist gut bawen. — Herberger, U «4.
8 Besser ein Grund ohne Haus, als ein Hans
ohne Grund.
Die Bussen sagen aber: Lege den Grundsteia nicht,
wenn du das ganze Haus nicht bauen kannst. (Attman*
V/, 431.;
9 Besser falsche Gründe, als ohne Gründe.
„Glauben Sie immerhin, dass ich aui falaohen Gran-
den handle, wenn Sie nur nicht glauben, daas ich
ohne Gründe handle.«* (B. Döring, Jean Paur* Lebend
10 Blif bi de Grünt, so fällst du nich. (Qsifnes.) —
Bueren, 65; Frommemu, II, 390, 78; Eichvald, 679: //aw-
kalender, I.
11 Böser Grund nie lang stund. — flrtri, U, 441.
12 Brauner Grund bringt gute Frucht.
13 Der bösen grundt wendt Gott zur stund. —
Hem$ch,ino, 85.
14 Eigener Grund macht einen Herrn.
15 Ein guter Grund ist die Hauptsache beim Hause.
Die Bussen : Bei einem Hause, das über dem Snnpf
steht, ist das Fundament eine Hauptsache. (Attmann
VI, 406.;
16 Ein schwacher Grund wirft den grössten Tburm
über den Haufen. — winckler, ril. 75.
17 Es hat seinen Grund, wenn der Gaul den
Schwanz hebt
157
Grand
Grnndbaa
158
18 Es hftt seinen guten Grund, wenn der Mann
ein Weib heirathet und nicht einen Mann.
19 £s kommt vom Grunde, wenn das Wasser stinkt
SO Faulige Gründe verderben die Kabeltaue.
Bft««T Uniguig den Charakter.
21 Grund ist des Ackers Mutter. — Graf, m, sis.
Womit man den Onmdiins rechtfertigt, der Ton dem-
jenigen erhoben wird, der den Acker eines belasteten
Orandataoks benotat. In Jtttland: Tompt nr ackere
modher. (Satiamf, ZHtsekri/t fSr gt$chickttick« Eeehf-
wU»e»tckaft, n. 57.;
S3 Grund und Boden lässt hinken, aber nicht sin-
ken. — Boebel, 152.
23 Gründe ans der Münze geholt, überreden am
besten. — ^imrorlk, 7171; £ü0l«tn, 478.
In einem Ooldrubel , sagen die Bussen , liegt viel Ueber-
rednng. Die Italiener: Wo das Gold redet, schweigt
Jede Zunge. (Reimberg II, 105.) (8. Oold.)
24 Gründe sind Geheimnisse, die man (am besten)
verschweigt.
I>äm.: Aarsager ere hemmeligheder , og sknlle derfore hol-
des i delgsm*aL (Proe. dan., i.)
25 Gründe und Brombeeren sind leicht zu haben.
Wahrscheinlich aas der oft angefahrten Stelle in 8hak-
$p9are'» Heinrich IV. (S. Act, 4. Scene): „Wenn GrOude
so gemein wie Brombeeren'* (wären) entstanden.
26 Im Grunde der christlichen Seele liegt mehr,
dann der tausend(8te) aussprechen kann. —
Opd, 996.
27 Ist ein guter Grund gelegt, so kann man auch
darauf bauen.
ffoil.: Wanneer men eenen goedcn grond gelegd heeft, kan
men reOig daarop bouwen. (Harrebomie , /, 861.;
28 Je schlechter der Grund, je eher stürzt das
Gebäude.
SolL: Ben swakke grond bedrlegt het werk, alsohijnthet
nog xoo Tast en sterk. (SerrebonUe, I, 260.;
29 Mau muss sich nicht tiefer hereinlassen als man
Grund hat. — Kirchhofer, n9.
30 Mit Gründen spaltet man keine Stocke.
▲xt, SohUgel und Keile thun hier bessere Dienste.
31 Nicht jeder Grund ist Ankergrund.
B«Tor man sieh auf etwas Tsrltsst, mnss man es ge-
saa prttfen.
MolL: Alle grond ii geen anker grond. (üarrebomie,
7,860J
32 Dp de Grund wahnt uns Herr Christus. (Rendtburg.)
Wird gebraacht, um su sagen, dasa, wer etwas Gates
haben wolle, sieh die Mflhe nicht verdriessen lassen
mOsse, auf den Grond sa gehen. FOr gewöhnlich aber
sohon bei Sappen, dass die Bohnen, die GrttUe, Grau-
pen o. s. w. anf dem Boden liegen und dass man tief
schöpfen mOsse.
33 Schwarzer Grund trägt gute Frucht. — Ei»e-
lein, 260 ; Simrods, , 4069 : Braun, l, 989.
34 Wenn der Grund gelegt ist, ist gut darauf
bauen.
35 Wenn der Grund gesunken, folgt das Ge-
bäude nach.
36 Wenn man auf den Grund gekommen, dann
ist 's Sparen zu spät.
37 Wenn man einen zu Grunde richten will, sinnt
man auf Unrecht
38 Wer auf fremden Grund und Boden baut, der
verliert Kalk und Steine.
It.: Chi fabbrica su quel d'altri, perde la calclna e la pietra.
(Paxtaglia, 108, 2; Bokn I, SO.)
39 Wer den Grund untersucht, ehe er ankert, ist
ein guter Schiffer.
BvU.: Die wist, of hij eencn rasten grond had. eer hij sijn
anker Üet Tallen, die was die sleohtste scoipper niet.
(HarreboM^, I. 260.;
40 Wer Grund sucht, wo nie Grund war, der
kommt vom Weizen gar.
41 Wer Grund und Boden kauft, kauft Krieg.
42 Wer keine Gründe weiss (hat), spricht Ja und
Nein.
43 Wer nicht hört vernünftigen Grund, der ist
dümmer als ein Hund.
/(..- Chi non ode ragiono, non opra con raglone. (Pai-
sagiia, 317, 1.;
44 Wie der Grund, so das Gebäude.
4& Wo der Grund ist, da darf man die Reben
nicht miateD. — fmMoftfr. s««.
46 Wo einerley grund vnnd vrsach ist, do soll
auch einerley recht sein. — Lehmann. 855, i8.
47 Wo es an Gründen fehlt, gebraucht man die
Fäuste.
BShm. : DÜTOdem, pane bratfe , ne rohem. (Öelakovtkff, 203.;
Poln.: Baoyaml, nie rogami. (Öelakovsky , 203.;
48 Wo man Grund gräbt, da fahrt der Zufall
Steine.
49 Wo man keinen Grund sieht, muss man nicht
ins Wasser gehen.
Dan.: Vad ikke orer rand, hrer du ei seer band. (Bokn
I, 402.)
HoU.: waar de grond niet helder is, daar ga men niet
in 't water. (Harrehom^, I, 261.;
It.: Chi non vede il fondo, non passi Tacqua. (Bokn /, 84.;
• 50 Auf den Grund gehen.
Etwas gründlich untersuchen oder betreiben.
*51 Auffm gründe fischen. — Fischer, l*galUfr, zu*.
*52 Bis auf den Grund des Sacks greifen.
Einer Sache auf den Grund gehen.
/y«.: Yoir le fond du sao.
•53 Das hat seine geweissten (auch: gewixten)
Gründe. (Sckles.j
*54 Das hat weder Grund ncch Boden.
Lat. : El fundo res et litoro caret. (Boviil , II, 89.;
♦55 Das ist im Grund verdorben.
tfoU.: Het is in den grond bedorven. (Harrebomtle , I, 260.;
*56 Das ist kein guter Grund.
Holl.: Daar is geen goede grond. (Harrebome«, I, 260.;
•57 Dat is inne growe Grund verdorwen. (Meck-
lenburg.)
Latendorf bemerkt zu der Bedensart ( vgL Frowmarm,
II, 222;: Grund als Femininiun Ton Miederungen ge-
branoht. Inne Grund = im Thale. Sonst wird ,,grober
Grund** auch ron Stellen auf der Strasse oder dem
Acker angewandt, die durch Schmus und Begen unweg*
sam geworden sind. „Goa om nich noa, he führt uns
inne grove Grund."
♦58 Durch Grund und Gräben. — £iwl«n,259.
*59 Einen ffuten Grund in einer Sache legen.
Den Anfang darin so grandlich machen, dass derEr-
fote der Bemtlhungen gesichert wird.
•60 Er bohrt ihn in den Grund.
Verdirbt ihn, bringt ihn in eine hoffnungslose Lage.
♦61 Er geht zu Grunde.
Lat.: Aqua et terra reddamini. (F.ra»m., 454; Tap-
pitu, 233».;
♦62 Er hat alle Gründe im Leibe. Cl^ürtingen.j
Ist sehr listig.
♦63 Er hat auf festen Grund gebaut.
HoH. : Hij heeft op een' yaatcn grond gebouwd. (Harre-
bomee, I, 261.;
♦64 Er hat Gründe so wohlfeil (zahlreich) wie Brom-
beeren.
Fi's. : Baisons qui sont d*Angerrille pour une bonne il en
faut mille; raison qui est de Bresolle la consöquence
en est molle. (Leroux, I, 203J
♦65 Er ist von Grund aus veraorben.
Lat.: A prora et puppi periit.
♦66 Er lässt niemand den Grund seiner Börse sehen.
It.: Mon mostrar mal nd il fondo della tua borsa, ni del
tuo animo. (Bokn /, 119.;
♦67 Er verliert den Grund unter seinen Füssen.
HoU. : De grond entsinkt hem onder aijne Toeten. (Harre-
bomee, I, 260.;
♦68 Es ist in den Grund verdorben.
Sehr schlecht.
♦69 Etwas in Grund und Boden vernichten.
Völlig.
♦70 Etwas von Grund der Seele thun.
Sehr gem.
♦71 In grund vnd boden gehen. — MatKesy.ii^.
♦72 Mit etwas zu Grund und Boden gehen. — Lu'
ther» Tischreden, 231*.
*78 Grund ohne Boddem (Boden). (Ottjtrevst.) —
Fritchbier, 282; Früchbier^, 1885.
Gewöhnlicher Ausruf bei Ueberraschungen oder sich
entgegenstellenden Schwierigkeiten.
♦ 74 Seine Gründe haben weder Kopf noch Schwanz.
♦75 So lang als Grund nnd Grat (Thal und Berg)
steht — Stalier, I, 485; BiMelein, S60.
♦76 Zu Grund und Boden gehen. — Sekoiid,U4i*,
♦77 Zu gründe gehen vnd verderben wio Ki»iiMp*
— llttthe$f,2S\
Ohrundbaa.
Grundbau ohne Fortban.
159
Grundbirno — Gmndnihc
Grundsatz — Gross
160
Ghnmdblxne.
*Sei keine Grundbirne und nimm diesen Sech-
ser. (Rottenburg.)
Sei nicht lo dumnii ninun's.
Gntndbrüclxte.
Grundbröke folget der Stede, dar de Daet ge-
schehen ist. — Xormann, 826. 253; Graf, 437, 311.
Gnindbrüchte folgt der Stätte, wo die Thal geschehen
ist, d. b. jctlo8 Vergehen wird dort gerichtet, wo es ver-
übt worden ist. Also wirtl der Mord da gerichtet, wo
die Leiche oder deren grüaseror Thcil liegt (vgl. Chlu-
Jit/vli. .V>'0; aaf der Grenze zweier Gebiete entscheidet
liäufig der Kopf der Leiche, flirimm, Rfchtsalt., t27.;
Der entheiligte Boden muss dadurch gesQhnt werden.
(!>. Kscl ä««;, Thater und Todtachlag.)
GrundeiB.
Jetzt geht das Grundeyss. — Herber^er, 1, 2, 9i u. 405.
yun gcht'8 los.
Grundel.
1 Der eine fängt die Grundel, der andere kocht sie.
Auch rnssiach AUnutnn V, 131.
2 Kinc Grandel ist besser auf dem Tisch als in
dem Wag (Wasser, Weiher) ein grosser Fisch.
— EUeUin, 260; Simrock, 4071.
Frz.: Chute d'ardoise pd»e plus an presentf qne chute
de tuur & I'abaent. (Cahier, 19.)
3 Man muss eine Grandel wagen (opfern), um
einen Ilecht zu fangen.
Frl.: n faut perdre*un reron poor pescher an saulmon.
(Lt^oux, I, 135.J
JIoll.: Avontunr een lardijntje, om cen* tnoek to rangen.
(Ilurrebomee , II, 279.^ — Ken' baring nitwerpen, om
een' zalm te Tangen. (Uari-eboince, I, 248.^
4 Wer die Grundel im Bergbach fängt, kann
hoffen die Forelle im Sampfe zu fangen.
Beides wird nicht geschehen.
'o Wer Grundein fahet, der fahet auch Fische. —
Eiselvin, 259; Simwck, 4070.
/>;.: Qui ne peache qu'une loche ai peacho 11. (Leroux,
I, 115.;
JIoU.: Die Biiirini yanct, vanct ooc visch, (HarrtbonUe,
I, 261.;
Lat.: Gobio dum capitor, tuno piaoia captns habetur.
(Falltnleben y 207.) — Melius est, piaciculoa cepiase.
quam desidia torpere. (Binder II, 1838; EiseUin, 25.J
6 Wer Grundein fahet, der fahet auch Fische,
sagte der Mönch, als die Witwe dem Kloster
ihre drei Gulden vermachte. — Kiostertpiegel,
29, 19.
7 Wer keine Grundel bezahlen kann, muss keine
Barben essen wollen.
Lat. : Nee mnllam cnpiu , cum lit tibi gobio tftntom in
localis.
Gründen.
*£r gründet einen Felsen auf ein Bohr.
Gründling.
1 Viele Gründlinge machen den Salm wohlfeiler.
— Köite, S431: Simroi^, 4072; Braun, I, 987.
2 Wer einen Gründling fangt, der fangt auch
einen fisch. — Petri, II, 701; llenUch, 1116, 40;
Ktirlc, 2432; Braun, I, 988.
Engl.: Still ho fiaheth that catchcth onc. (Oaal, 809.)
Fr:.: Tonjours pflchc, qui cu prend an. (tjaal, 809.)
Grundlos.
♦Es ist gruntlos mit yhm. — Agricola I, 230 ; Tap-
pitu, 152**; Schottel, 1132*.
Von einem Menschen , der anf guten Bath nicht hört,
der alles verschwendet, was er besitzt. Oder von dem,
was unergründlich erscheint und iat.
Gründonnerstag .
Am Gründonnerstag fliegen die Glocken nach
Hont und kommen CharRamstag zurück. —
(OberötlnrncU.) — liaumgarten , l*rogr., 22.
Um die Zeit zu bezeichnen, in der nicht gelftntet
wird. Während derselben wurde (oder wird an ein-
zelnen Orten noch) „ratschen" gegangen. Das „Uatsohen
gelien" ist ein Kinderfest, die Knaben ziehen hemm
und rufen die Stunden aus und lassen sich zum Hchluvs
mit Eiern u. dgl. bcscbonken.
Grundrahe.
Was Grundruhe thut, ist dem verloren, dem
es war. — Graf. 93. m.
Der roclitmüssige Besitzer xon Grund nnd Boden hatte
urfiprUnglich Fincn- nnd Vogelfang, Treibholz, so ihm
FluBH oder Berg zuwarf, wie alles Gesitrandetc; Ja sogar
das, was von einem nm«tQrzL>uden Wagen fiel, gehürto
ihm. AUes was aeint-n Grand und Jiodon berührte,
Grundruho that, war ihm verfallen. (Vgl. Alhrecht,
/>!> (ietcert; al* (inindlaff*- de» deiituchfn Sachtnreckt»,
Kobnrg 1828, 21, 41».)
GmndsatB.
Wer seine Grunds&tze reinigt (sich ein gut Ge-
wissen bewahrt), der kann (forcbÜoa) in der
Wüste schlafen. — BwOkarit, m.
Grundstück.
Das Grundstück ist immer näher deni} der es
schon hat, als dem, der danach spricht —
Graf, 96.
Von den Vortheilen, die derBesita eisM GntM bietet
Wird dieser BeaiU aaob bestritten , so wfad bei outoU-
ständigem Beweise des Anfechters der Sieg dem Be-
sitzer bleiben.
Grundsuppe.
1 Die Grundsuppe ist für die Gottlosen.
HuU.: net grondsop is voor de goddelozen. (SarrebotUe,
I, 261.;
*2 Das ist die Grundsuppe davon.
*3 Er wird die Grundsuppe kriegen.
Grünen.
1 Was bald grünt, verdirbt bald. — Uai^r, 11, iiL
*2 Du sas graünen un blauen as 'ne BueterUanme
in der Maimond. (Graftchafi Mark.) — Frommsse,
V, 62, 19.
Da sollst grtlnen tud blOhen wie eine Botterblvin«
im Mai.
*3 Du sast grönen un blöen as en Stockfisch in
Norwegen. cuoUt.) — Scküue, IV, aos.
Witzwort der Seeleute.
*4 Du sast grönen un blöen as en Torfsöd. —
Schütte, I, 115.
Grüner.
*Ea ist noch ein Grüner.
Unerfahrener, der Briuche, Qewohnhelten, Sittsn nsd
— Pfiffe und Kniffe Unkundige. (8. Granhom.)
Grünes.
£s ist wol als ein grünes zu hew worden als
das. — Franck, //, IM*; Egenollf, 144*»; Ldmamt,
775, 13; Gruter, 1, 36; Petri, U. T79: EiteUin, MD;
Körte, 2430; Simrock, 4068; Seybold, 128.
Es Bind schon fMsohere Kräfte, stärkere Mstnrcn,
mäobtigere Mtnner, reiohere Leate 11.1. w. nntertegen.
Grünhorn.
*Sich von einem Grünhorn betrugen lassen.
In Amerika nennt man die erst Eingewaaderten Orflne
oder GrOnhürner. Da Ihnen nooh nicht BrfShnngeB
ttber die Vorh<nisse des Landes znr SeHe itehoi, eo
ttbertrigt man die Bezeichnung llberhsniit snf alle, die
auf einem gewissen Platce, in einem Fnolie, Amte,
VerhftltnisB neu, unerfahren und ohne Kwnntniee sind.
( Vgl. Die Grünen in : AtUuMudie Studien, V«m Deut-
schen in Amerika, OOttingen 1S53, II, 16 fg.)
Qrünsohnabel
*A iess a rechter Grün-Schnobel. — RoMuo», S85.
In Schwaben auch: Grflnling.
Grunsen.
Wo lauter grunzen ist, da wohnet der Tenffel.
— Ilenisch, 1764,41.
Ghrupp.
*Dat get grnpp di grapp in minen Sack. (Tarr*
John.; — Wocsic, 84, 72.
Grus.
In Grus un Beten slan. — Eichwald, 68O.
Orüsoh.
Wer sich unter de Grüsch ' mischt, den fres-
sen die Säue. — Kirchhofir, 396.
') Auch Krasch = Kleie. (Slalder, II. 43S.;
Gmss.
1 Der englische Gruss ist kein Schwur.
P)rttckt die Meinung aas: beim englischen Gnta
schwören sei nicht getichworen.
Frx.: Avö-Maria ce n^eat pas Jurer. (Krittimger, 436*.j
2 E leere Gruss gohd barfuss. (Lutem.) — Pir Sckwa'
bm: yt'ffleu, 451.
Tlüflichkeit ohne begleitendes Geschenk bleibt gar
oft ohne die gewünschte Wirkung.
3 Falschen Gruss man mit Falsch erwidern moss.
4 Gruss freut den Gast und ehrt den Wirth. —
EiMcin, 260; Simrock, 4078; Braun, I. 44S.
5 Gruss kompt von hofe. — Agricda f. 989: Egearilf,
171 '»; Ilnmch. 1772. 14; Gnütr, I. 4«; /VlH. H. JÖ;
Latnulnrf 11. 15; Sniltr, 245; KMe, 2483 Q. SOll ; Sim-
rock. 4078*.
Das Sprichwort will andeuten, daas anch derHAheie
den N'iedeni grttaaen soll, wodurch derOroii au efaMi
wahren Gmaae werde. Nur sie eine gewisse UOBich-
[61
Hrüssen
Grossen
163
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;uM» iIciniltijfiTi. Kiu vh?iu'l)l 1*1« »iinil
dasi ich fdnon grütieQ «ol der mer wen»,
T'nd H*Thtrgtr (I, 2, 91 o. 413): „Oroam)
j pfliigen den Anfang sii iDiich«ii, eich
iiiiincrti.**
,i K oodlt lülttUtio. (Sffbetd, l.)
ifs k«*iüi>L von grossen Leuten. — ttpfu^ch,
iin.u.
6nuä »oll niait mit Gruse gölten.
Grua vnib grus. — iVfr«. //. 368; llimiieh. 1778. l'«.
}ttt grUi» gibt gut antwort. — Aghrnfa I. i&T;
froari, /J. U'J». T<j)»|rti« , iTü'* u. I2l''. Pein, 11. 3f.7*.
#i#Awr<i, in». 19; l.fhntitnn, 11, 393 , 191 ; &iiU'r, I4ü\
«irii«i<W, US»*: Eitcnhart . iS7 , ICttui . tl , 9A& . AWnr.,
M . i9, lliltetirnnii. Hb. 310; /ftTliiw, I, n, Twn., lt. 6;
Sntbotä, »90; .Si«'in'n^rH<* , ISO; <S/«j;rr , 354 ; hOrfr , 21U .
KUflnn. S«(>. .Simiwfc. 4073; Craf, 31S, 300; /rai;ii<HH. II.
Der SLbJi. dJ*«ck Spriohworl* Rrnht dbUin, iIacs aiob
■tenand fftr beleidigt haltrn könne, wemn ihm ebenso
|l48«giiek «ird, «rto er andern xu thun pflegt. Denn
di«^«»aig«, welcher »ein Vergnagen dftran findet, alle»
•a sagen, was ihm elnfttlit, euU auch das geUenen aa>
liOran, wae ibua miefiUt.
I.; JakA po*drav«n(, takovi odtuseui. (Ötlakovitf, 97.)
ra,t Conme virat «altiea, lalaA roae leres. (Gaat, AIOJ
Onade gmete maect goc antwoort. ClVaa«» 14, 6;
/ : iialo Sarai, (attal, SlD.;
iitar tibi dlota Tioiisim. — Qui |^-
tum u»i xTVt rt>«p«'usuin clalque SuaT«, (FiilterMi*(ten,
att^ — Baep« rel iDiaiium jflacata oratio niulcct (S^tf-
b9lä,iitL) — Ut aalutas, ita resaluUberii. (Gaat. iflOJ
10 Onl«r GruBB, guter Dank. — Brum. /.wo.
11 Guter gruss ist halbe apclas, — Franck, //,67'':
l.ehmanH, 11, %M, 907. Km«» Uli, Simratk, 4077;
fMlIN. /. »»1.
13 Ciuier ifrofcs ist vUcr kranckheyt buaa. — Ftamt^,
/, 111 *" , //«fii*ih, 572. It«; Cruln , /, 4«; /VIn, W, J6S;
LalrNdoft /'< 14 .' Aurfc, 24.1&, .Sinikj^A» 407G.
ftb^» Üruns und Judas' Kua» ist der Welt
Meisterstück. ,
14 Leerer Gruss geht barfuss. — Eixriem, seo; sim^
rar». 4ü7!» . KärW . S43G; Wraua. /. WJ.
I& Schlne Gross, fräinjtlichen Doank. — .sv^iwrer, 370.
16 Wer den rechten grus xu Hof nicht weisst, der
knu leicht vl>el anlaufTen. — /M»wrfc. I77a. m.
IWr». //. «W,
17 Wer Ohissc begehrt » inuss den Hut zuerst ab-
nehmen.
\^ Wie der Gruss« so der Dsnk.
Die Haobeeti in SiebenbOrgen. Wi d^r Oront, eti
Al» Doank. (Schu*l*r , im^,) Wie da« < < '^ ^aei^n
dfeMi OHeben . so das Uoitvergflhe. Dli< i Wie
Am WllUcommen , so das Fnbrflwrihl. ]' < Uro:
Wl* 4m 4«a Ton anstinu: >< «dr «iu-
Die Serben. Wie du *o wird it
«sehautrinkeD. Die Ar. Worte rur-
tottatft« der bOrttcbäne Worte (Rr,n,u,.j f/f, iJ.J
M.t So>0 groetf aoo antwoord. (Harrehiwtie , I, SffiUJ
tf BlB^I'* rinpn GrUSB »chicken. — Scl^ä^^f. 21 7.
r ,1c mit Gras«. (H. S u. 14.)
JO Er V uuj GruBs nicht.
Dl« ILandatrker haben Ihr« gowimen Fornielo beim
OrlnaB, durch die eio Yon den Zaaftgenosien erkaunt
Sir«
I Frenndlich grüssen kostet nicht fiel, — Ptiri.
1 üroib de Hi>n«r, vergilt den Haan nig. (Hi>Utj
BlaB»eU«<wvli«Mil I au AbreUende, Weggehende
^■«lalilst.
Irßii dich Gott, T&uficin, ich komm' nicht
[Qtf^ jeden gern vnd wol, «o wirstti gunsten
TolL — ivm, n, 3«3.
^ GrüMtto ist eil»« schöQO Sitt', «ber für die
mu nSt
grCmt den Garten oft des Gärtnert vegen.
'Dverscsaa Srai oawOaTaa •Lsxisotr« U.
10
11
11
14
15
•20
•31
•22
•23
•24
Man gi'iiH9t oft den Zaun dos Gartens wogen.
— <>/iiV*f , /, 9, Siinntrk, Il9lt0.
Unff..- A' ktnek siAruja alatt nj^ngnisol, a^t tiaxtellyed.
(Goal, l»t7.J
Man iDURB nicht ?uoft grusKcu^äonst wird man alt*
'S Grüsgen ist Hufiichkeit, 's Danken ist Schul-
digkeit. (Oberüxt&rrrich.)
Die Kachicii ' ' " ou Hefllgetf
dink«in (U eu
Wer alle grü? 1.
Wer viel grüstsot vur der ochwelle, findet Hfl*
teu im Ilauae seine Stelle.
Wie du grüssest, so dankt man dir. — Eytrmy,
tu, ibi ;' IhiMnuud , 215 . Sm ; At>Hr, 2437 u. 3018. Graf.
313. 190. Simrock. 4074; ni'tn-Ut'i Hl. i7.
Di.hrvt «agt: „IcU kannte! olntfu Muun, der tiiins
wnealp und vomt&udf aber nieLl init Anstand m guten
Tagi» sagen kunuto; er war aeiu ganaes Leben lang
arm und verachtet.'*
Wie du mich grüssest, also will ich dir duncken.
— Ikniicb. 1779. 25, Lehmann. »4. S94.
Butint.: Jak« cestuvluf, tak« dekor&nf. (Cfkiiop»kf , ^7,)
PvlH,: Jakio c«|^»tuwauie, takie dti^kowanie. — Jakle ra-
caenie lakie plaofinie. (CelakofMkit , Hl.)
Wntd. : Kajn syra powitany , tak so diakuju, (Cflatorntif» 87 J
Wie man dich grüast, alüo antwort. — Fraitck,
II, IW'- ; Henitch. 1772,26.
/r»A)».. Jak^ „paubAhdej", tak^ „bohdejsdrfcv". (dtta-
koetk^, H7.j
llVad.- Kajkjes Je pombi^ böh, Ujkje Je wjer» porooii.
(ÖHakonky. 97.;
Wie man dich grüast, so sollst du danken. —
Ca«/, BIO, SnilfT. 380. Simrotk. «075.
Es gibt 8pricbiiv4jrter» die weder ale Klugheitsregelu,
noch als SittengeseUte allgetnein anwendbar sind und
doch eine Allgemoinheit anHXprecben. Diese wollten nur
von der Seite aufgefaant werden^ ron der sie Wahrheit
und AnwendharkoU hainm. Daitu gfhiirt das vorstehende
Isipricbwort, das, nach strenger Allgt'uiuitifaeit aulKefasst,
weder wahr noch anwendbar tat. Denn ea iul weder sitt-
lich gut noch klug, grobe skolxo Anrodan mit groben
•loUen lAntwnrteu xu erwidern. Aber »» liegt doch
Wahrheit darin, die pin edles Ocmtlth leicht finden
wird, die: tnsn koU Ernst mit Kmat, Freundticbkeit
mit Freundlichkeit, QUte mit Güte, Klugheit mit Klug-
heit, Anitand mit Anstand erwidern, (SuHcr.)
Wie man grüsset, so wird auch gedankt. —
Si^bcnkeci, 131.
Bei den Buisen empfAugt lilbemer GrtiM golJeaon
tiank. (AU manu VI, 474.)
Wie man mich grüsset, so dank' ich ihm. —
Uvrinonn. f. I.
Einen grüesse und umpfaha.
Einen grüsseu und omfaugen. Der Bauer (in über-
t>a(Frre1ch> thnl dies nur Bekannten gegenOber, obwol
er es gewissermasaen fSr Menschenpflieht hJiU, auch
gan* fremden Personon auf dem Wege einen Grusig xu
bieten« Kr grilsst und umfangt, iudem er mit doo
Worten: CJrüas dich Gott, Freund, Nacbliaur, Ovada
(6eratter> n, s. w. ihnen die rechte Hand reicht, die
IhrigK druckt und schüttelt. Der Kuss iat den Bauern
fremd; nur im Augeublioke der hoohaten Frende kommt
da« „Hala'n*' (halsen» vor, indem jeder von beiden
seinen Ann um den Hai« dea andern acliliugt und
Uaopt und Antiita an seiue Brust Kieht. (Baumnarten.)
Er grüsst gern, wo unser Herrgott einen Arm
ausreckt. — Fi»ele\H, SOS; Simnxck , 4075.
Gross die Mutter Schmedsche (Schmidt). — Fri*eh'
hier, 883; Fmchbut*, iMti.
Als kurze Abfertigung in Königsberg »ehr Qbllch.
Gross dine Fru un raine Kinder. — Fmch-
bivT ^, ias7.
Bchorahafte Abechicdarede.
He grötet ken Perd, dar ken Kerl npsitt. —
Sthuliv. II, 7h.
8« sagt man in Hamburg Ton einem HoohmQthigen.
He grötet kenen Iluud (oder: kenen Düvel). —
ScMtie, It, 76.
D. h, niemand.
Jemand grossen wie ein Spanier einen Kran<
ZOSeil. — pitn'vtutkfm , \*,$o,
I ,. Wctl aus der Zeit des üpa-
•25 Mo
!C ^;i
iiit. tiutbh' ^'.jiiat
.•hetteiii lk)<
163
Grutt— Grütze
Grützenz&blcr — Gncken
m
Gollnow aaf der Oder begegneten , «o eröffneten sie ein
kleines Gefecht mit WasserspritEen gegeneinander, nnd
die Wolliner worden dabei als StintkOppe, die Kamminer
als Plundcrköppe , die Gollnowcr als Pomnffelsköppe
begrüsst. (Rieht, Land und Leute, Stuttgart liüb.),
•27 Sprecht, ich lussen grüssen. -— liobiMon , a6 . Go-
molcke, OOt't.
Abfertigung; auch wol im Sinne von Ellenbogen 6.
Ghrutt.
Grutt* un Murt*. — FAihwald,68i.
») Aach Oma = kleine Brocken, Stackchen. (Slüren-
hunj, 77.; ») Mall = lockere, trockene Erde , Torfmull.
{Stürenhurg , IM u. 155.J
Orütze.
1 JDe Grütt wart nig so het (heiss) uteten as he
upfällt ward. (Hoiti.) — Schüuc, il, 77.
Die QrUtze wird niclit so heias ausgegessen, wie sie
aufgefüllt. wird. — Die Sache wird nicht so schlimm wor-
den, als es anfänglich schien.
2 Es hot jeder sein' Grütz'. — TmdJau, 830.
Seine Albernheit, Dummheit, Steckenpferd.
3 Grüt^' ist dem Bauche nütz, (Ottpreius.j — Frütch-
hier, 284; Frütchbier*, 1389*.
4 Grütze ernährt, Unfriede verzehrt.
Schonwort in den Gegenden, wo Grütze die Haupt-
rolle auf dem Tische spielt. Die D&nen sagen: Grad
fad mand, höe fad best, og halm fad oxe, kom tcI i
bekken, men ikke deraf igten. (Prov. dun,, ÜA.)
5 Hat man nur erst die Grütze, so findet sich
auch der Löffel.
Aehnlich maaisch AUmann VI, 387.
6 Immer Grütz' und immer Grütz', da verliert
man seinen Witz.
J/olL: Ik mag wel grutten, maar nict met bakken vol.
(Jlarrebomee, J, 2a3.)
7 Lieber Grütze am eigenen Tisch , als Hofsuppen
bei krummem Rücken.
So denken und handeln nicht alle. Zwar der arme
Spinoza aas lieber seine Grütze zu Hause, als dass er
an den köstlichen Tafeln der Grossen seine Unab-
hängigkeit gefährdet hätte , nnd keiner lebte jemals ein-
facher als Bobespierre, keiner, im Besitz einer solchen
Gewalt, wohnte jemais bescheidener i der ernste L. Pope
dagegen zog ungeachtet der Strenge seiner Prindpien
bei Tische die Gesellschaft eines Schurken mit Wild-
pret der eines Heiligen ohne Wildpret vor. (Vgl. Ma-
gazin für die Literatur des Auslandes, 1852, Nr. 106.)
8 Man kann nicht alle Grütze in einem Topfe
kochen.
D<o Bässen: Ei wird nicht alle Urtttze an Kuchen
Terbackon. (AUmann V, 1i.)
Man muss nicht mehr Grütze kochen, als man
essen kann.
Hol!.: Zij kloppen hnnne grutte, zoo als zij verkiezen.
(Harrehoiuee, I, 263.;
10 Mit der Grütze ängstigt man die Kinder.
Poln.: Kass« dzieci atraszi^. (FHschbier, 4274.;
11 Saure Grütze und Bierkäsc sind auch Gaben
Gottes.
12 Wie man sich die Grütze* kocht (rührt), so
muss man sie essen.
') In Bnssland die Kaspe. (Altmann V.)
*J3 De Görte is versolten. (Saueriand.j
*14 Die blaue Grütze wird ihm schön bekommen.
-— A'Jrl*?,2437.
IIoU.: Die grutten eten, dien loeren do kippen op den aars.
(Uarrebootie, J, 263».;
*15 Die Grütze ist genug gerührt
Holl.: Hij heeft de gort danig geroerd. (Uarrebomie,
/,252'*.;
•16 Einem die Grütze versalzen. — Frischbier*, i388.
*17 Er hat Grütze im Kopfe. — Körte, I437u. »ois;
Dücking, 269: Mayer, II, 185; Braun, 1, 994; Frisch-
hier*, 1389; Lohrengd. II, 306.
Besitzt Verstand, ist ein gescheiter Mensch, weil
Grtttie der Siede (dem Häckerling) entgegensteht.
In Natangen soU die Bedensart, wie FrischMer be-
merkt, im entgegengesetzten Sinne gebräuchlich sein.
Die Bömer sagten dafOr (z. B. Ptautus In den Backt-
den ) : Er hat Essig im Leibe.
Frt.: II a dn plomb dans U t6te. (Kritzinger, 5430.;
JiolL: Het heeft geen gortie op de tong. (Harrehomie.
J, 252«.)
Lat.: Acetum habet In pectore. (Horat.) (Binder JI, 44;
Faselius, 4; FhÜippi, l, 6; Seybold, 5; Wiegand, 122.;
*18 Er hat keine Grütze im Kopfe.
Nlederdentaeh: He faett k6n GOrt in den Kopp.
(Frommann, K, 430, 541.; (S. Bchnött.)
Lat.: Mica salis tibi non inest. (Bind» II, 1853; Seg-
bold, 306.)
*19 Er hat seine Grütze anbrennen lassen.
JlulL: Hij laat de gmtten aanbranden. (Barrebomie,
I, 263».;
♦20 Er hat vil kritz inn der nasen. (8. Floh 6i.) —
Franck, //, 97*'.
*21 Ich habe umsonst auf dicke Grfitee gehofft. ~
Frinchbier », 1390.
Zur BegrOssnng eines von schwerer Krankheit .Ge-
nesenen.
*22 Mit der Grütze zuletzt kommen wie die Fünen.
Dan.: Bag efter give de grad. (Pro9. dam., I5i|)
•23 Nu is de Göerte (Grütze) gar. (Büreiuj
Die Sache ist nicht gut ausgefallen.
*24 Geck docht, et wurd sete Gröttgewe, aber da
best je alJwedder karsch. cw enter.; — Frittk-
hier *, 1393.
Scherzrede , wenn man Kranke besucht, dio alch avf
dem Wege der Besserung befinden. B«i den Menno-
niten gab es nämlich frflher sOsse Grtttse, wenn ein
unverheiratheter Mann starb.
*2ö Schlechte Grütze kochen.
Dan.: Det er ondt at giere gred i bans »klold. fiVov.
dun., 255.;
* 26 Wir kriegen noch keine dicke Grütze. — Früdk-
bier ', 1392.
Eine Bedensart, mit der man Kinder beruhigt, wenn
sie gefallen sind, sich verwundet oder beschädigt nahen.
(S. 21 n. 24.)
Grütsenaälüer.
•Da es en rechten Güörtenteller. (Isertchm.j —
Woeitte, 84. 74; für Preussen: Frischbirr*, U94.
Ein knickeriger Mensch.
HolL: Het is een gorten-teller. (Harrebom^, /, 251 3.;
GrGLtsluuitft&.
*Mimm deinen Grützkasten zusammen. — Frisck-
bier\ 1389.
Qrütskessel.
•Er hat wol den Grützkessel, aber nicht die
Grütze.
Viel Worte , aber wenig Verstand darin.
Ghrützkopf.
•Es ist ein Grützkop£
Ein dummer Mensch. In Schleswig- Hotataia «In
Spottname, den man den Dänen beilegt. Man enählt,
die Dänen wären einmal von den Friesen tkberfallen
worden, als sie eben mit Ortttiekoohen b««€häftigt
gewesen. Die Dänen liätten, um ihr Mittagalnrot nleht
einzubUssen, die GrUtze in die Hat« geschttttet und
diese so aufgesetzt.
Grusel.
•Dass dich der Gruzl *. (Kdrutm.)
>) Der Teufel. (S. Donner 30.)
Qaeres.
Von den Gseres werden die Katzen m'eberea.
(Jüd.-Aeutfich.)
Von Händeln werden die Katsen trächtig.
Ouoken (das).
"NVenn det Kucken vorbi is, geit det Seien wSer
an. — Schambach , II , ^\.
„Kucken" bezeichnet, wie •ScAamAoeA bemerkt, scharf;
genau, mit aller Anstrengung der Angen naeh etwas
sehen, wie es im Zwielicht geschehen muaa , wenn man
etwas erkennen will. ,. Seien" dagegen beseioknet das
deutliche, mit keiner Anstrengung Terbundene Sehen.
Ist also an Stelle der Dämmerung klare* Lioht getreten,
hört das „Gucken" auf und das gewOhnlicli« „Sehen**
beginnt wieder.
Ouoken.
1 Guck in dein eygen hafeiin. — Fnmck, n, m*.
Gruler, I, 46.
Erkenne dich seibat.
Xaf.: Medice, oura te ipsum. (Goal, 842.)
Ung. : NyütJ magad kebel«be. (Uaul, l%i.)
2 Guck vbern zäun, nachbaur, guck wider her-
über. — LeAmann. 206, 29.
3 Gucke rieber, gucke nieber, — Aobtii«ni, lOJ; Co-
molcke, 371; Frommann, III, 244, 84; ftoeftdaaidk bei
Simrodi, 4089.
Soviel als: Eine Hand wäscht die andere, eine Ge-
fälligkeit begehrt die andere; er hat einmal ein Auge
zugedrtiokti ich wilPs auch than n. s. w.
JFVx.: Paases-moi la rhabarbe, Je rous passenii le 8<n4.
(Oual, 1038.;
•4 Der guckt, als wenn ihm die Petersilie ver-
hagelt wäre.
sieht bestarst, Terdriesslieh eni.
•5 Der guckt aus der Halsbinde, wie eine Maos
aus einem Wickel Hdde. (BrttmtOMeig^
165
Gacker — Gnkus
Golden
166
t
I
•6 Ear guckt in neun HAfa z*m6K — Ntflt^^a^-
•7 Kr guckt, b!b wenn er eine Nudel in einexu
llcahaufen suchen wollte.
Untt,- Hij kijkt uh of tiij tijne poudbour« t>p ceiie booieti-
kvrmu verloren had, (tlinr'-homtf . I, 354.;
* Ä Er guckt durch die (iariliuon wie der Teul'eK
•9 Kr guckt einen durch und durch.
•10 Er (^Qcki in neun Häfen zumal und noch die
Stiege hiuab. fAMruoyt-n.;
•ll Er guckt nach dem Klundert, ob die Wilhclms-
stAdt in Brand steht. (Ihiij
•1$ Er guckt, ob der Schnee brennt.
13 Er gtickt, ob er es zu Köln hat donnern hören.
• 14 Kr guckt eich fast die Augen aus dem Kapf.
* "* Er guckt wie die Katzo in einen fremden Keller.
Uci kacket ässe en Pöttekcn viill DoüwcIb,
<8. Aiuf«h«ii, Kiken unU Sehen.) (iiuriiber\f.J — Tir-
mtnich. /, 3». 32.
IT Sie guckt aua dem hoben Fenster.
•18 Si« guckt mit ihr aus einem Fen«tcT.
sTa htt lo Tic) Bang odot Geld «1» die aadoro.
OmcikBr.
•l Den üucker haben, cnoucnburgj
Wcim jdcuMtd I»Tig uod itiinr auf cjucn Pnakt «tiorl.
Der mcmmingcr (oder ulmer) Gucker. — IfMf-
'ie (voo EBoh^^Flur, ufld heien = liülon,
T* '//. ino u, 1142) od«r BiiDöW«rt i Flur-
O'i iita, Tg!. *#r«".<.. f 1 1 i-it mcldctQ cilk»! dem
1< j , ilui Im r . r ein Uuuker aia)!
*■' -lern cu bvl , <ik»a er aIIos Koru
««.I ^ betcUloati (Iw. Vtv...i^,i^u Ratli, da^a tivr
Jl4,DDier mit einer tiftliro iu don Acker gingen um deu
Ouckcr (Kukuk) lioraua«utr»goii."
•3 Er g'hort der Guyger nimme schreie. — schtid,
93. VtL
•4 Er 8et«t gnckcr in sein kefige, der legt jhn
»yr vnter vud laast ein andern aussbrüeten.
— Hmifth, 1773, 6«,
*b Ucut^ hat's gar der Gucker gesehen. — hirvh-
•De» Gttggerli suchen und einen leeren Hafen
finden. — / '.*78.
Bai KirthK' r\lAraaicr; ich vcrmtitho »bor^
dSiN tf«T bpl > r . :>:.', CT wi&bDto Schlaf trnttk , liiii'
llA«ilSi«ch« , d^uiU guuidinl iit. Otlgeln ^^ gern and
AlKat« tjHnkra, borBnicti«ude UotrA.uk« Ueb«n. Ver-
fftMvlD^Mio Verroügeu mit Güggclu JurLhbrlugüD.
*Ei ist ein Guckindicwelt.
^ darff nicht ein gucklin * aueslassen* — \k-
•utjb. in%, 1«.
') Tapflffui, pQnkÜflln»
Ottekmck, •. Kukuk.
OndaclL
♦Er ist ein Gudack.
ISorrcl wie 8oQd«f«ng, N»oh PiiMtki^» Naohlrftgen
^^L Um Oad*k «Ine doppelt« Bodeutaag; e« banetahnot
^^ MlBni: Kt& AohUdtAlbentuok (■ .« Tb&ler), sndann
^K »lana < cb'Liattu, Die Acbltbaibor wurdon ging und
f>r' U, auB Friinkon il. b. w,
T kämm. Üuii«k dloiU
^^ %\*' ^ t.MT B««pi«-'huung einei
^L Aobl«Uaib«in. viuliotcUt vuu^tjUt — Oudak=^gutar Gro-
I
CndAk •• Uudak. (Fritckbi^r , 4:17.^.;
1 Kcac Gudden % ein Fass Hopfen, (tü.j
') f oUii*ehe odot raoUcJia Bunera , HolBflOiBor «. •, w.
t Keuf: Gudden schlachten einen nainmel.
•3 Er ist ein rechter Gudde. — Fruchbur -. i3!»s.
KlB «chlectttgekloideterf «erlomptor M«n<cb. NaeU
Haad§ (iil) aoll dai Wort von Oothe herkointn«n.
1» Lttsnen verd«n die polnischen aod ruanikcbon Holx-
flottcr damit li«a6ichiiet.
^ GA«gt » »tygi em. — i<cMd. 8». jss,
•) tm «iaiMft CMitonem eigen Hieb eiu kleiner Kif«r,
«Mlg«atll«ll »eltoAlMr Blnfall, UriU«. £r hat Ollegi
CttffAra) iB Kopf. (?^ Aal<l«r, /. 4S9.) - Er wird
Der Gokna trieb nuuichcn von Haus. — £»dein,
11 . Wa n. 69.
(rak«« itt ein K^nderaplel, bOft»UoBd im Ver«lockcn
; dl« V«r«t*ok(«ii rufen: Uokni , d. i. aieh
tui« naob« mob* qni wi£l Dm Wort lil an« Aiamas-
gnkni saraokgeblioben , daa «pottweliie no Yio'l sageo
■oU, *1«: A-lAoian = PeuUchar. guck udur ■i«be unu
herau«, die Sache lat vorbei. (Vgl. Etuletn.)
Qiüilea.
1 Aiu guldin ist mir lieber dann ain Freund- —
Xip\co\a 11,46»,
2 An gekriimmeten Gulden vcrleurt man wenig.
3 Besser ein Gulden, deu man werbet, denn zchen,
die man erbet, — /Wn, fl.n.
4 Besser einen Gülden in der Tasche, denn ein
Saniniet Pareht aulfm Haupte vnd keinen
pareii Heller darxu, — Maihcs;/, 121".
5 Den gülden am klänge, don vngel am sänge,
den minschen an gcberden vnd worden er-
kent man an allen orden. — Ebittur(,M.
Ü Du wirst nie den Gulden auf secliy-ehn üatzen
bringen. — Ktnkhnfer, 247.
7 Ein einiger gülden, der den Iieuten dient, ist
besser, dann eiu grosser vergrabner achatis.
— Hrnifch, 177K. 33, AI»-». //. 175.
8 Ein gülden bleibt ein gülden , auch in dess diebs
band. — llemxch. I77ö. 37; Mri, 11, 192.
9 Ein gülden hat ein grossen namen vnd ist
doch bald aussgelten. — /M^rh, i77(3. aa; A-iri.
II. ift'j.
10 Ein Gulden, wold gebraucht, ist «chn Gulden
werth.
Bnll.T Vijf guldcD, wrl gebroikt, s{jn ae« gttlden waaid.
11 Ein versprochener Galdon ist keinen halben
wcrth.
Fri.r D'argeut, comtno auHtl de houl^i do8al<|uor cn fault
la raoiti^- (Lenjux, II, HfiJ
12 Einen Gulden auf Brot und zehn auf Sebwore-
noth.
AVenlg für daa Kolhw*ndiffo und Ntttiliflhe, viel auf
das UoberßUafigo odev UchiMliche.
Huti. : Ecii^ guldeu op don drempel en «en* itolrsrin hui«,
(HiirrfMunee, !, 2«3'»J
13 Elk duHcnd Gulden brengt sin Gierigkeit mit
sik. (üntlnt'i.) — //«frrti. 4,'»J; EUhmM, täS," from-
uuim, IV. 287, 41>5.
14 Es ist ein guter giilden, der hundert ersparet.
— Afincoln /, 3*j5; Uenuch. 177«. 40; GrHtirr , t,iZ;
Efferituj. 11. 518; Sthutld . UU^ ; Sailer. W4: Cw^
htn, 2«2; KMr, 2439; Sirnttu^, 4084.
Dien Sprichwort wurde unter andcrm einrn«! don
Mcbmugglorn xur Beachtung empfohlen , uro nicbl für
einen ersparten Guldeu Bt«ner hundert OiiJdeu Htrafe
xahlen au müssen.
EnffL: The penny ia well spont, wbicb aavos a groat.
(KitoUia, «67; Qaat, 81l.>
Boti.: Het ift eon gofido gülden, die er tien spaart. (Üarrt'
Domh, f. 3«».;
lat. : Hio as laadatur qul libram «aopc luorator. (Qaat, 81 \.)
— PitcuuJam in loco negligoro jUioximuni interdnin est
lucrum, (Tfren:.) (ttinder ff, 2^.1ß; Einelein, 'M3.)
15 Es mufi offt einer einn gülden ins teufTels na-
men lassen faren, der Gott zu ehr nit einn
heller geben (oder nachlassen) wolL — Franck.
lt. 149**; IkHuch, 1776.47.
16 Fief Gille ös 5 Daler; Mutter, scharr weg.
D. h. aei xnfriedon mit dem gezahlten Gelde.
17 Giltst du viertzig gülden vnd lösest einen vom
galgen, so nimpt er ein gülden vnd hcngt
dich daran. — ilentuh, liä7, 43. [\un, //. 3:iy.
18 Hundert Gulden auf Handel gibt täglich Wein
imd Schmalz (Fleisch); hundert Gulden auf
Ackerbau kaum Gemüse und Salz. (Tntmud,)
Darau« erklärt eich die geringe Neigung dtr .luden
zoni Ackerbau.
19 Ich wolt dir lieber ein gülden borgen, dann
einen Pfenning, — Ayrtcotn t, it, //wu*«*, 45«'., s.
l^tnann, lt. S7». Ä7, t^tri . 11, 3*8.
Uatu dieb V'>i <^i t rrsteu AnRiago, wie kl«ti> «ie »neb
immer aei. i . «oial'a wenig Ebre, «to einaii'
maltoon ; im > inacht'a deatu mehr Mdho und
1*1 mit Geiul i. u,
BolL; Ik wilde u Uuvcr oea' golden boruon dan eon' {•«<»•
Ding. (Hrtrr^httm^n , /, 3M.J
20 Kein gülden ist so roth, der gehet inn t. .!.<
noth. — Ihmuth, m«, 53; rvi»t, //. 4i
167
Gulden
Goldengier — Gunst
168
31 Lege dem Gülden oder dem Hamer nicht mehr
aaff, denn er zor notdarfifl tragen kan. —
Pelri. ff, 434.
22 Mancher gnter Galden find für Gottes Ange-
sicht anch seinen Preiss. — Pein, ii, 449.
23 Mein Gnlden gilt auch sechzig Kreozer. — Kirch-
hofer, 247.
24 Mit fünf Gulden ist der Strang bezahlt — Eise-
lein, 581.
Wer ffinf Gulden stiehlt, wird nach der Carolina
gehftngt.
25 Mit Gulden findet man überall den Weg.
Frt.: Aveo florin, roussin , latin, partout on troure le ohe-
min. (Arittiiiyer, 3ly»».;
26 Viel Gulden, viel Freunde.
lt.: Abbiamo pur fiorini che troToremo cugini. (Bahn
I, 65.;
27 Was helffcn mir tausend gülden, wann ich
vnder der erden bin. — //ewwch, 177«, 60; Petri,
II, 598.
28 Wenn einer hundert Gulden bgert, wird jhm
nehrhch zween gewert. — Eyering, 111. 395 u. 491.
29 Wenn hundert gülden für dem bett stehen,
schiäfft sichs desto sanffter. — ikniKch, 1776, so.
30 Wer einen gülden kan ersparen, soll gern
einen groschen lassen fahren. — Itenisch, 1757,22;
Petri, II. 70.
31 Zehen gülden wohlgerahtcn seind besser als
tausend vbelgerathen. — Henisch, 1776, 70; Pctri,
11. 819; Schotte], 1143*; hörte, 2438; Simroofc , 4085.
*32 Doat äs zä Gülden (zehn Gulden) uch an Thurn.
(Siebcnbünj.-sächs.) — Frommann, V, 325, 249.
*33 Du nähmst aach einstweil* e Gilde' druf. —
Tendlau. 1037.
Wenn jemand groase Fordorangen macht, grosie
Erwartungen hegt und ihm in seinen VerhAltniaaen
auch mit Geringerm schon geholfen wäre.
*34 Einen Gülden für einen Heller dran setzen. —
Luthers Tischr., 377 •».
*35 Er beschisse lieber um hundert Gulden als um
einen Trunk.
*36 Er hat Gulden im Halse.
*37 Er kann hundert Gulden in einen Wetzstein
vernähen. — SchoUel, 1126*; Sailer, 298.
Der Groeskanstler, Ueberwitsige.
* 38 Er legt dem Gulden mehr auf, als er tragen kann.
In OborOsterreich von jemand, der mit dorn Gelde
nicht umzugehen welSB.
*39 Er weiss, was ein Gulden ist.
ffoU. : Uij wect , wat een gülden it. (Harrehomie , /, 263 ''.;
*40 Es ligen jm hundert gülden auff der zungen.
„Der mit gelt geutochen, nit reden dar/T noch wil.
Mann muss der weit nit allein die hend, sonder auch
die kelen schrairen." Franck hat in Bezug auf solche
schroierbare Leute noch die verwandten Bodeusarten bei-
gefflgt: Erleldtdiegeltsuoht. 15r ist silberkrank. Man
hat jn mit der silbern bttchsen geschossen. Man muss
jm die goldader schlagen, so wttrt er wider reden."
*4L Es sindt hundert gülden in eim Wetzstein vor-
neet. — Franck, 1, 51**.
*42 Es stecken jn hundert gülden in hals. — Franck,
1. 156 ■.
*43 Fif Gille on e 61 Fünf. — FriKchbier*.iZ96.
Bchershafte Angabe dos Preises.
•44 Seine Gulden sind seine Meister, wie sieben
Hunde eines Hasen. — Sailer, 296.
Der Filzige, Geizige.
*45 Seine Gulden und er trennen sich schwer.
Boll.: Vijf en twintig gülden en hij scheiden niet gemakke-
lijk. (Uarrebomie, I, 264.;
♦46 Vnd wärest du tusent guldin wert, so gab ich
vmb dich nit ain ay. — LiedeHmcli der aara lldtz-
lerin 1471.
•47 Wenn es guldin regnet. (S. NimmersUg.) — He-
nisch, 1775, 14.
Zu ergitnzon: wird es gescheheo, d. i. nie.
CHUden.
Es ist niemand gar gülden'. — Pctn, ii, 272; //e-
nisch, 1776, 46; Simrovk, 4088.
■) Henisch (1775, 7) hat auch die Form: gulding.
Lat.: Kihil ex omni parte beatnm.
Ouldenffier.
Aus Guldengier heiratbe nichts Schleobtei dir.
Qüldenatem.
Güldenstern wie Rosenkranz und Rosenknmz
wie Güldenstem.
Um SU sagen, dass swiaoheB awei FanoiMB odar
Gegenständen kein weuntlioher Untonohied mI. Die
berliner Volksseituno (1861, 173) naoht in ihrem Leit-
artikel eine poUtiiche Anwendung davMi.
GHUte.
Von der Gülte gibt man keine Steuer. — Gnf,
511, 193.
Die Steuern waren snerat Grondatenem und wurden
nach dem Beinertrage der Idegensohaften beetiauot.
Das Einkommen au« andern Quellen (Bente, ledige
Ottlten) war anfänglich eteuerfrei, wae der Sinn dea
Sprichwort« ist. Ott"
Schuld, Zins.
Sprichwort« ist. Ottlte ist die zu loiatende Zahlung,
Mhd.: Von der Oulte sal man keine Bede gebin. (Bod-
mann, Rktingauische AUertkütner, Mains 1819, 791*.)
Qtuxunl*
Gummi ist das Silber der Wüste.
QummleUMtlouxn.
•Es ist blosses (wahres) Gammielastioam.
Nicht blos von Sachen, sondern auoh Ton Fereonen,
die sehr dehnbar sind.
HoU.: Het is soo rekbaar als gom elaatiek. (Harrebomde,
/, 251.;
Q-umpel.
Gumpel, geh' in dein Ruh, der Bock is ver*
kaaft. — TentUau , 1032.
Wenn jemand sich um etwas bewirbt, da« längst
vergeben ist. Ein Jude hatte bei einem Bauer einen Bock
gekauft, mit dem Yerspreohen , denselben in acht Tagen
abzuholen. Als er nach demselben kam , rief ihm der
Bauer die obigen Worte zu , da er den Bock inawiechen
anderweitig verkauft hatte.
GKunpen (Snbst.).
•Er möcht vns inn ein gumpen fuhren. ~ He-
nisch, 1778, 28.
D. i. betrugen, vorführen.
Gxunpen (Verb.).
•Er gumpt wie ein Stcincsel. (Rotieribw^.)
Oimkel (8. Kunkel).
1 Auf die Gunk'l gean. (fJberösterreick.J
Mit dem Spinnrade in andere Häuser. In Schlesien:
Zum Bocken gehen.
2 Die Gunkel ist abgesponnen. — Lehmann, m, 7.
Um das Ende eines Dinges zu bezeichnen. (S. Ende lOS.) ■
3 Mit der gunckel zusammengehen. — Uemsdt,
1778,49.
Lot.: Cum colo ac lino ad unum lamen ooire. (Henisch,
1778, 60.;
4 Sich von der gunckel emehren. — Henisch» 1778, 43.
Qunkeleln.
Das günkelin, so du angelegt, mustu selbe ab-
spinnen. — Franck, //, 87'*; Henisch, 1778, 39.
Ohinst.
1 Bar Gonst hoat , krigt Hefe. (Henneberg.) — Fronn-
mann, II, 411 . 128.
Und wer Hefen hat, kann natttrlloh auch Kuchen
seines Glücks backen.
2 Besser eine Hand voll Gunst als einen Sack voll
Kunst.
HoU.: *T gaat wcl naar gunst, maar niet naar kunst.
(Harrebom«€, /, 264.;
3 Der hat Gunst, der sein Gut ausspendet, der
Hass, der niemand was zuwendet. — Fiwcfcm., 0.
4 Die erste Gunst ist Gunst, die zweite schon
Pflicht.
5 Die Gunst, Feindschaft und Eigennutz schaffen
bei den Richtern nicht viel Gutes.
6 Ein Härchen Gunst zieht stärker als hundert
Ochsen.
7 Ein Loth Gunst gilt mehr (ist mir lieber) als
ein Pfund Recht.
„Man sagt im Sprichwort, ich nehm ein loth Gunst
vnd lies« einem Pfund Bocht.'< (Lehmann, 941, 10.;
Frz.: Une once de faveur vaut mieux qu'une livre de
justice. (Sohn l, 61.;
lt. : Un onoio di favoro val piü ch' una libra di giustizia.
(Goal, 655; Pastaglia, 116, 2.;
8 Ein Motzen voll gunst ist mehr, denn ein
Scheffel voll gerechtigkeit. — //enixcfc, i509, 4i:
Mathesu, 44^; Körte, 2445.
9 Ein quintlin Gunst wigt (gilt) mehr denn ein
Centner Recht» (Kunst). — Henisch, I78i , 6; Petri,
U, 219; Parömiakon, 1783 ; Kirchhofer, 158; Braun, 1, 995.
■- .>!*.»■
Ganst
Gunst
170
10
13
Eine MeUe (Quentchen) Gunst vermag mehr
als ein Scheffel (Centner) Recht (Kunst), —
Pittör . V. BS, Sifitrock, «iS7.
>?r qvLntin gunit bodre en Ijrre puod rotf*r-
(Prop. dan., 548.Ji
^'uoiten konen te paa. ( Harrebonn'« . /, !64''0
< QU ^olo dl favor«, «be o«iilo fik}» dl boW.
- ' .;
.„. w;.-ie Gunst und ein Qitintl Gold wie^!
m«hr als gansse Schiffe und Wogen voll Reelit
— SaxU/r, :(ü4.
Dl« BtiM«nr Sin Solotoik Oanit wiagt lelin Pfnud
Vardlenat »nf, (Attmann Vi, 431.)
Ks ist beaeer ein Sack voll Gunat als ein Sack
ToU Geld. — Simrock . a658.
Groive Gunst hat der letzte* Willf. — Graf.soi, I74.
Wenn mchfero IcUiwilligo Hcuttmtuuikgen vcirbnodco
»lod, «o ist difi letzte die cnt«clicU]endc. Da« S^irich-
wurt lil Mii dorn lUliitolien Rechl entlehnt: Orutlis
quillt bcSt d« leute willo. (Jluch, 5S8.^
Gunit Ifckommt mau nicht umaunst.
Man muas •!■ verdienen, aich ihrer wttrdif( muben.
/>»..■ n n>et point de furour »Ion qa'on en «il digne*
' • - res«.;
y cht Recht, Siegel und Kunst
/ 't og iiTAVe komtoer rotten lil at ravo. (B>'hn
1 sVii ro>w. »tat*,, 3C"i.J — M«d^Bng gi«r lovou vraug.
(rrvp. dam., J'JI.J
Gonst durch gcsehenck erlangt, i^^t nicht be-
Siendig. — ItfniMch, 1781 , la.
Galtst erregt Is'oid.
ITolL: Ounat baarl nljtl. (Ilatreloituc , /, 2fiiJ
Gunst. FrenfMl, Feind und Eigennutz schafibn
bc! I nicht viel Guts.
/Im. >- og für inegfiit kiendt har tit don anae»
«»g ; (Prot, dan,, K3.)
GoJMt gehet für recht. — Henuch , iJSl , M ; Li'h-
mamn, tl, 239. 91; Vein, tl, 3«3. Latcnd»rf H. 16. S^uv-
#ys,j Tottt tefatl pareompArfl eteomta^re. ^CiiA(«r, 41R.;
Gunst geht für Gespunsi. — KirctAafcr, is7; Sim-
rac4. «08«. Adrr«. 2441.
Gozui gehl mit Uurenlicbe^ die letzte ist je die
betie. ~ Lm^-frin . f^a.
Qusmi g«ht vor Recht vnd Kunst. — Gnatr. iil, 46:
Vtmtdtf, \U. Kttihhafer. 1&7; Körte, 2442.
S*$L: Bay thc reapr'Cl of tli« inaolent.
/!.: U farar« tt cagion», ob« il torlo re^a. (Gaat, Sl3,;
Gtmat, Gewalt und Geld regiert (verfuhrt) die
Welt. — ktrchhi>ler,\hl. Körte, iHQ,
Gunst ist besser als (geht vor) Gab. — iirnudi,
ITW. (W; Ktirlr, 2445; Stmuick^ 4020, Hrnun. /, 296.
Aa Jedaai Cretoheuk iat der gnto Wille das Keato.
ToU , Gtinat ia balar dau gift. (Harretomte, /, l.'64J
J '«^ne (maltum), qui dal cum mauere ttiUum.
^ J — Mnnenim animoa est optimui. (Utniack,
iiatU. 81."!; Sryfwld, 12».;
(luuat lät besser dann Silber vnnd Gold. —
«vnMcH, 1791. 20; LrAmunn, HS. 24; /Vlri, f/. 363.
i>an, .- Onntt er bedra end giTi 09 gava. ^fVor. d^sn. , 262.^
Gunst ist blind. — Saürr. 247.
'^ ' ' sie macht das Herz froh.
,.h-
i
30
3t
33
ife ke T«aa gaoHMl uaade , der kand ett nj unaada
ro9. «/SM., 422.)
Umi!*x^ iwumt man erlaufen, VerwandtBchaft
knüpfet man, Liebe findet maO) aber Feind-
•ehaft muss man kaufen.
Gwift macht kunst. — ihttuch, irai. 21 ; rttri, //. JS3.
JMt./ Qviiik Toadt kunat. ( U«krrfb9tn^ , I. 264.;
Gunst überwiegt Stärke. — irinr*JtT. A/. 27.
Üuiist und Vetterschaft ha^n bei Hofe grosso
Kraft
rrt.: Toal r t« 9^ eonpto« «t ooiamAro» (Bokm t, b9.)
ObüsC von üerrenleuten thut auf wildem Gaule
reiten.
ihm*' "' ' ( und Geld machen aua dem Esel
«iii vou Welt
GiDM i und Geld machen aus einem
K«J' tincn Ritter und Held.
J3U z ^u dagegen: Farettra, fenuDfia et deniora
r-Mii dl* »vciaera ebaraliert. (l*r<mg, tt, S*; KHtttm-
3C Gunst zu Hoff verkehrt sich oÜt. — ihtuHh,
ir«l, 22; iMn, U, 3C3.
37 Hat einer nicht gunst , so hilfll kein rede noch
kunst — /.«rhmrtnii. 942, 24,
38 Ileut gunat, morgen vngunst. — Ummdk, irai. aa;
l*v(ri . li . 380.
o9 Ich nehm funvar ein Handvoll Gunst vnd Ueas
dir einen Sack voll Kunst. — MtlanAtn, sM:
Ilenifvk, 17^1, 33.
•lü Ich nem ein lot gim.^t wol bereit, las« andern
ein pfundt gcrechtigkeiL — //r«twt/i, I78i. .iä.
41 Ich nem ein (Juintlin tiunst, luas einem nniicrn
einen Centncr rechts. — /v«r», //. .198.
Die (iuiiat der Urosoi'u Iml lUiniliih .in ..u^«i.r.ir<u nl-
lichoa newicht^ flodaaa die KiisAi
Wer olnc'n \Ver»chück In de»
der ttlUt eine Klafter In. der üui,., -_. * ^ ,..,;-
mann VI. 3*7.J
42 Kaiserliche Gunst ist wohlriechender Dunst.
43 Man muas den gunsten für die Gabe nemcn. —
Fran^k, II, ^1^ ; Ta\i\tuts. li?''; lta\i»ch. IIU , 41; Ifh'
mann. //. 402, 30; Äürfi«, 2446 u. aci2> i.igi.
floli.: Nocm da guuat voor de gave. (77 , 2K4.;
/f..' Lo atolto oüntlderail doDO, il aavji» < uimo.
Lat.: Mnnerum anünua opUmaa. (Tufifjiun, 117''; hms-
muM, 65&.J
44 Mangelt die gunst, so brauch dein kunaU —
llenuch, 1781, 4U.
45 Ohne Gunst ist die Kunst eitel Dunst.
D&n,: Faradon gunat er kunst aom multüu ndon vi<jt ng
vtnd. — Uunat fremlokk«»i kmut, kuuat b«bovor i^uiiat.
— Har mab ci gunat an» bltil]*ur (ngun kunat. (frvv,
Jan., 262.;
40 Um ein Loth Gunst liksst man oft ein Pfund
Gerechtigkeit — Körte, uu.
Ihin.: Dat kand et altid gaae aaa traaeret tU, gitoai og
gavo kommer rotten til at ravo. (fro»^ dan,, 210.^
47 Wer der Gunst der Fürsten traut, der hat auf
Sand gebaut.
DI0 Rasacn: Wer anf die Gnnat der Groiion baut,
der hat ein aohwacbca Fundament zu Boinem Uauio.
(AttmuHn ['I, WJ.)
46 Wer die Gunst der Herren hat, der hat alle
Tugend.
Ka ist nicbt QotbWL'uiIiii^r, au^scblibaftllch an die Ouott
der Machtiffi^n ata dnokon. Jeder hnt Bf>irio UUnatlingo,
donen gi'tfeuilher ibn aohinniicrrlichra Bewuaataem er-
füllt; je^er vom FUrsttJU ttia zum IStadtbdrgermoicter
nud Durfachnlacn herub; und der Ütiuscjungc füUll
«ich gehoben durob die Uunst di'3 Kuhhirtflo,
49 Wer Gunst hitt, bekommt Gewiirznügolein.
Die Holländer verkauften fraber die Gtfwtkranügeleia
ttua Gunst, weil aie nur uliein welcho b«aa«aen.
50 Wer Gunst hat, dem schadt vnrecht nicht viel.
— Pf tri, II, 7J5.
51 Wer Gunst hat, dem wird der Sack bald voll.
//. • Dagl* eflTetti ai conoico l'affotto. (FiiszatjUa , r>, 2.)
52 Wer Gunst hat, kann Gunst verlieren.
Uiin,: Ingen buld baver , nden hau buld fader. (Pf im.
dan., ai.ng
»3 Wer Gunst hat, sitzt bald oben.
tt.: t'or la gnuia ai t;^ aUa gloha. {raaagiia, Vifty H.Ji
54 Wer hat Gunst, Guad vnd gangbar Geld, dem
wird wol ein gut vrtheil gefeit. — i^m, tt. 717 .
Ilmlsrh , 178t . 57.
55 Wer nicht gunst bat, der iat wie ein Wind-
mühle ohne Windt — /.e^rnftan. 944. 51.
oC Wer nur durch Gunst gestiegen, bleibt, wo CP
fällt, auch liegen.
57 Will gunst oder glück wol dem Mann, so gilt^a
gleich, was er kann. — Lihrnrnn , M\ . 9.
Dan.: Modbold ug Ijkke »il Iota fortrjrkke. (Pro9.
da«.. TM.)
58 Wo die Gunst redet, muss die Zunge das Maul
halten (schweigen).
59 Wo Gunst, da ist Kunst
m Wo Gunst und Ungunst Grtel spricht, braucht
man das Corpus juris nicht
It. : II favor is cagione cb' 11 torto re^na. {PasinglitXf tlH, l.j
61 Wo man nae^ Gunst urthedt, wird eher ein
Esel als ein verständiger Mann befordert.
62 Wü de Gonat hat, brucht vor de Gow (Gabe)
net ze sorge. (Sit'itn.) — , yirmem'-h, t.U2^>
In Uodbnrg; W» da Ilona hat, dt bat och de
171
Günstig — Gurke
Gnrkenkern — Gurr
17S
63 Zu viel Gunat tödtet die Leut*.
Fr».: \Ij». faveur est ropium: an pen, f»it dormir; et
beancoup fait moarir. (Cahier, 66b.)
* 64 Da geht's nach Gunst und nicht nach Kunst. —
Mayer. II, 80.
*65 Er steht (bei ihm, ihr) in Gunst wie der Wcih-
kessel in der Kirche , nahe bei der Thür und
weit vom Herzen.
Von oinor Person, die keine Gegenliebe findet.
*6G Mit Gunst zu melden für ihrlichen Loiten. —
Gomok'kc, 788.
Eine Redensart, die man aU Vorwort anwendet, wenn
man etwas sagen muss , was man für unschicklich h<.
lu der P/«i/r»-'schen Sammlung mit dorn Zusats : D&r
denkt wul nig, dos Drook sei Vetter is. (Froimnann,
III, 248, 238.J
*67 'S isüh besser es Bämpfeli Gunst, as e Chratte
(Korb) voll Gerechtigkeit. (Soloihum.) — Schild,
61. 67.
aünstlff.
Wem man nicht günstig ist, der thut nichts zu
Gunst.
Guxffel.
1 iJei der Gurgel faäst man die Fische , den
Mann beim Worte. — WincUer, xvii. sj».
2 Man kann sich die Gurgel ebenso bald abwoi-
bcn , wie absaufen. — Eiselein , 262.
*3 A Gurg'l hab'n wier' ä Stieflrchra. (Oberösier-
rcich.J — liaumgarten.
Von einem, der im Trinken Ungewöhnliches leistet,
sagt man : Er hat eine Gurgel wie eine Utiefelröbro.
* 4 D' Gurgel is iem z' weit. (Ob der Entu.) — Lin-
dcnnaijr.
Von einem starken Trinker.
•5 Das Seine durch die Gurgel jagen. — llenitih.
1782,51: Scho«d, 1118».
*6 Di schäckt alles durch de Gorgel. (Siebenbürg. -
Sachs.) — Fromm arm, V, 35, 66.
* 7 Einem die Gurgel abstechen. — lleninch , 1782 . 57.
Ihn umbringen, tödten, berauben.
•8 Einem die Gurgel auswaschen.
In Oberösterreich wird die Bedensart meist nur in
Bezug auf unliebe, ungebetene Gftste angewandt.
*9 Einem die Gurgel mit der Feder abschneiden.
Hinter seinem Backen üebles Ton ihm reden.
Kngl,: To cut one's throat with a feather.
* 10 Einem stracks nach der Gorgcl und Kehle greif-
fen. — LuUicr'n T\8(^rcden , 329 •*.
♦11 Er hat alles durch die Gurgel gejagt. — Sai-
ler. 259.
VorwohUebt.
Frz.: 8*en donuor par les Jones.
*r2 Er säuft sich noch die Gurgel ab. (Nürtingen.)
*13 Hau der d' Gurgeln selber ab, so kost's di ka
Trinkgeld. — EUelein, 262.
* 14 Man muss ihm (erst) die Gurgel schmieren.
*15 Schäk dich, Gorgel, et kit e Pl&tschren. —
Schuster, 281.
Oürgel.
*E8 ist ein hölzerner Gurgel. (Schiet.)
Besieht sich wahrscheinlich auf ein schlecht ge-
schnitztes Bild des heiligen Georg, woTon Gttrgel blos
das Diminutiv ist; und ist die Redensart verwandt mit:
Er steht da, wie ein OelgOtzc.
aargelstrasse.
*Es ist die Gurgelstrasse gangen.
Bei Lauremhurg (IV, 58,*t): Gorgeistrate. In der
Bamhurger Chronik von Lappenberg (8.107) findet «ich
auch blos „Strate" für (rurgol. KmoYi Henisch (1782)
hat „speisestrass** und für den obern Theil derselben
,,prouiantrhor'^
Ghirffeiiiuppe.
Das gibt gute GurgelBupx)en, sagte die Sau,
und ein betrunkener Pfaife spie ins Gerinne.
Oarirelversrn«k«ren.
*E8 fehlt ihm nichts als (oder: er sehnt sich
nach) Gurgel vergnügen.
Eine berliner Bezeichnung für Branntwein. Ein Wäch-
ter sagt zum andern: „Jeh' mal vor mir nach de an-
dere Ecke un hole mir en halb Quart JurgelverjniUon.«*
(Braun, Bibliothek iles Frohsinns, Hft. 3, S. 11.;
Gurke.
1 Aus einer Gurke wird keine Melone.
Die Russen : Wenn man die Gurke auch in ein Mist-
beet setzt, es wird darum keine Ceder daraoi wachsen.
(.1 Imunn yi, 4'2t.)
2 Der eine zieht die Garken und der andere iBst «ie.
3 Die geschenkte Gurke ist besser (lieber) als
die gekaufte Melone. — AUnumn v, iso u. vi, 4S$.
4 Eine faule Gurke verdirbt zehn gesunde.
5 Eine gekaufte Gurke hat mehr Sidft als eins
gestohlene Melone. — AUmann V!, t90.
Darttber sind aber die Anaichten getheilt. (6. 3.)
6 Gurken und Mädchen faulen leicht
Soll.: Komkommers lijn van maagdenaard, a|j dieMB
niet te lang bewaard. (Harrebomie, t, 4SlV
7 Ich mag die Gurke nicht,' sagte der arme Mann,
sie ist mir zu krumm.
Von Bettlern oder andern Leutan, die trota iknir
Noth noch sehr w&hlerisch sind und nngemMMiM Aft-
sprUohe machen.
8 Kaufe deine Gurken nie bei einem Scharken!
9 Man würde die Gurken für Melonen bezahlen,
wenn sie ebenso selten wären.
10 Saure Gurken sind keine Oliven.
11 Wenn die Gurken am besten angerichtet sind,
soll man sie zum Fenster hinaoswerfen. —
Meixner, 58.
Von der (irrigen) Ansicht ausgehend, daas die Gw-
ken, welche man nicht esse, am gesandestcii aeien.
12 Wenn sich Gurk' und Kürbis streiten, mischt
die Arbuse sich nicht ein. (Moskm,)
13 Wer die Gurken säuern will, legt sie nicht in
Honig. — AUmann VI. 419.
*14 Das bringt eine sauere Gurke ums Leben 1
(Schiet.)
♦15 Das ist eine alte Gurke. (Thüringen.)
Nichts Neues.
♦16 Die Gurke ist alle (oder: Ist die Gurke alle?).
Die Sache zu EndoV
*17 Eine Gurke voraushaben. (Brealau.)
Eine Bevorzugung bei jemand.
♦18 Mit Verleb, doass ig mer mag enne Gurcke
nahmen. — Gomolcke, 790.
*19 Sich eine (grosse) Gurke herausnehmen. —
Schuppius.
Gtirkenkem.
Wer Gurkenkerne legt, bekommt keine Melonen.
Die Bussen: Aus dem Gnrkenkern w&ohit die Onr-
kenpflanze selbst im Garten dea Zaren. (AUnutmt
VI, 476.J
Gurkensalat.
Zwischen Gurkensalat und Grütz kann man wäh-
len ohne Witz.
Die Bussen : Wenn man zwischen Gurken und Kanta-
Inpen >u entscheiden hat, ist die Wahl leieht.
Gorkexxseit.
1 Die sauere Gurkenzeit währet nicht in Ewigkeit
*2 Es ist sauere Gurkenzeit — Frischbier ^. 1397.
Zeit der Geschftftsruhe, die je nach dem Geaebftfl
verschieden ist.
JIoU.: Het is in den komkommer-tijd. (Harrebomie,
I, 431».;
öürU.
♦Du bist ein recht Gürli von Vaz. (Schmei».)
Qarli = leichte, schlechte, liederliche Dirne.
OUTT.
1 Wenn einer ein gurren gen Rom ritte, so könde
er Siegel vnd briefif herauss bringen, dass es
ein hengst wer. — //faüdi, 1783.43.
2 Wie die Gurr, so ist der Gaul. — Lehmann, 326, so.
♦3 Es ist eben gurr als gaul, Vihe als stal. —
Franck, II, 10«; Eyering, II, 53*; SchiHer, III, 6\
Dazu: Jacke wie Hose, Mies als Mus, Krot als 1^-
dens , Gaul als Gurr.
♦4 Es ist (eben) gurr als gaul, treg als üaul. —
llenisch, 1374. 34; EUdein, 263; Körte, t447; Sim-
rock , 4092.
HenUch hat auch die Bedensart: Hanckes manekas, und
fagt zur Brkl&rung bei: „Wann einer iwey ding vor
jhm sieht, dorn eins besser danns ander nicht.** 8. 17S3
sagt er: „Gurr bedent gemeinlioh ein alt dttrr ros«*',
wofür er 8. 1682 auch Gorre aufführt. Die Litauer sagen :
B&r und Pete, es ist einer wie der andere. Die Eng-
Under: Gans, Gttnsleln und G&nserich sind 'drei Na-
men, aber Ein Ding. DieCseohen: Glatso wie kahl, 's
ist alles eins. Die Holländer: Es ist ein aiech Weib
und eine kranke Krau. Und : Böcke und Beeeter sind
Ein Volk. Die Bussen: Alles sind Biber, alle gleich.
Die Letten : Das Loch ist so gut wie die Tonne. (JUint'
brrg IV, 43.;
tat.: Mall thripes, mali ipes. (fft-nisch, 1374; Segbold, 895.;
173
Gorren — Ouss
Güst— Gut(A4j.)
174
•5 Gorr als gaul, Vogel als neat. — Franck,!. s?*».
MM.: Qurt alt gnl. (FattnachUpiel.)
CKunron.
Bio ennem gurrt'e, hinger ennem knurrt'e.
CWalAeck.) — Cwrtte, 348. 430.
Onrt.
1 Mit einem Gurt ist schnell gesattelt.
J>äm,: Det er inart aadled med een giord. (Prov. Jan.,* 480.^
2 Was hinter dem Gurt ist, heisst Busen, bei
Jmigen und Alten. — Aitmann v, 98.
OttrteL
1 Die die Gürtel näht , trägt selbst ein loses Ge-
wand. — AUmann V, 9».
2 Unter dem Gürtel ist kein Verstand. — Evideiu. 460.
Engl.: There !■ no discretion below the girdle.
•3 Er hat den gürtel verzert. — Franck, U. 23''.
Um den Gedanken aaasadrftcken , daia Jemand niobts
betiUt oder mit dem Seinen fertig i«t, bat Franck
(II, 23*') der Toretehenden Redensart noch folgende
beigefttgt: £1 iat ]m die pestilents in eeckel kommen.
£r hat gelt in eim wetntoln vemoet. Er hat weder
■eckel noch gelt. Er iat Tonn blinden beraubt worden
swieoben swo kanten. Er helt bans« im wetachger. £r
hat nit einen hnnd aasi dem ofen su locken. Mehr
lenss dann gelts bringen.
*4 Er hat Gurttel vnd daschen dahinden gelassen.
E^enng, II, 886.
• 5 £r hat sein gürtel verlohren. — llenisch, i784. 46.
„Er iat vmb Iiab md gut kommen."
*6 Man kann^s an seinem Gürtel sehen (was er
ist, was an ihm ist). — Tmdiau.as,
OOrten.
1 Ein ieder gürte sich , so schlodtert ihm nit. —
Gnter, III. 27; Lehmann, II, 148, 35.
2 Wer ^hm selbst gürtet, dem stehet der sattel
SieifT. — lleniMch, 1785, 17.
3 Wer nicht gürtet eh er reit, sehr bald auf der
Erde leit. — lirant, Ntch.. 1».
4 Wer sich nicht gürtet, ehe er reitet, der feit
leicht — iVlri, 11, 761.
5 Zn hoch gürten zersprengt den Gurt. — Kloster-
apiegtl . 68 . 4.
Zu tief aber auch niclit. Die Franxoaon haben die
Bedenaart: Geint anr le oul oomme Martin de Cambray.
(L^nmat, II, 46.) Martin und Martine sind die Namen,
die man swei Figuren gegeben hat , welche, mit einem
Hammer Teraehen, in Cambray die Stunden schlagen,
und Ton denen die männliche Ober der Jacke einen
Ottriel trftgt.
Ouaohel.
*Gib mer a Guschel, 'ch gab dersch wieder.
(Oberiatmtz.)
Ofumm. ^
1 Der Gnss geht nach dem Floss.
Da« Qeld flieset immer den Beichen su.
Fr».: L'eaa Ta toujoun k la rivlire.
2 Grosse Güsse bringen Flüsse.
Yon dem Folgenreichthum grosser Ereignisse.
3 Gusse bringen (machen) flüsse. — lienisdk, i6id, 67;
iWri, //, 363; Sauer, 153; Körte. 2448; Eüelein, 262;
Stmrwk . 4093.
Lat.: Uolosi morboai. (Binder I, 632. //, 1262; Pkilippi,
I, 172; Sckonheim, Q, 13; 5«yfroM, 207.; ^ MUltoa mor-
boemultafenmla fecerunt. (Binder II, 1937; 8egbold,Sil.)
4 Liessesta die Guss (Saufen), so Hessen dich
die Flüsse (Krankheit, Wassersucht). — Leh-
wtann, II, 375, lOI; Petri, 11, 440; Scholtcl, 1126*; (^'
Irr. 806''; Körte. 2449; Simrack. 4094.
Ein Wort cur Beheriigang fOr Trinker. „Man spricht
▼and ist war, auch yedermanlich offenbar, lyeat du
dl« Tbrlgen gttsa, so lieaaeu dioh die Tbrigen flOaa."
(Werdta, AJUp.;
Lot.: Cnios Übet floxns causa saperfloita». (Werdea,
AU««.;
5 Meid die Güss, so lassen dich die Flüss. —
Lekmttrm.iX, 50.
6 Starke Güsse sind nicht von Dauer.
h.t la piedol tempo pM» ogni gran pioggia. (Bokn
1, 104.5
7 Wer nicht l&sst die Güsse, den lassen auch
nicht die Flüsse.
8 Wo viel Güsse sind, da folgen viel flüsse. —
A<rt,//,817.
*9 Sie sind von gleichem Guss und Zea^b*
QÜBt.
So lang güst*, 80 lang melk. (Osifrics.) — Buc-
ren. 1026; Ilaiukalender . III.
') Vom Vieh: nicht trftchtig, unfruchtbar, auch von
trftohtigen KUhen, wenn sie nicht Milch geben; vom
Acker: unbebaut, brach. Gttatweido = Weide für gflst
Vieh. (Vgl. Slürenburg , 78»; Rickey, 83; Bremer Wb.,
II, .'i.W; Dähnert, 164; Schambach, 70; Schul se, II, 55;
Frommann, V, 146.)
Oostua.
1 De gustibus non est disputandum, sagte die Kuh
und leckte die andern im Ars. — lloefer. 656;
Simroek, 6059; niederdeutsch bei Eichwald, 1074.
2 Elk zyn Goeste, zei der Boor, en h* en oat zo
Kiu 's Papschuttel. (Fram. l'landern.J — Firme-
nich , III. 698, 19.
Jeder nach aeinem Geachmack, sagte der Bauer, und
er aas aoinea Kindes Dreiaolittaael.
3 Gusti und Maulschöln senn verschid'n. (Steier-
mark.) — Firmenich, II, 764, 125.
Geaohmttcko und Maulaohellen sind verachiedcn.
4 Wenn alle Leut' Ein Gusten hätten, brauchte
der Krämer nur Ein Waai'. (Qberöiiter\eich.)
•6 üp sin Just stän. — Exchmüd, 930.
Out (Adj.).
1 Ai, wer gät äss de Rät. — Schwter , 596''.
Ei , wie gut ist die Bnth'.
2 All göd mit, see de Maid, do kreg sc *n Snider.
(Ostfries.) — lloefer, 709; Ilauskalender . III: Eicli-
wald, 1252; Bueren, 35.
3 Allamän gud, man ham sallaw dach bäst. (Am-
rum.) — Johannen, 151; Haupt, VIII, 365, 236.
Jedem gut, aber aich aelbst am beaten.
4 Alles ist gut, was Gott thut — Schottet, iia^.
5 Alles wäre gut, wäre kein Aber dabei. — Dohn
I. 133.
6 Alltau gaud hat Ok keinen Smack. (Schöningen
in Braunschtceig.)
7 Allte guet es jedermanns Ilunsfuet. (herUthn.) —
Woestc. 68 , 91 ; fQr Waldeck: Firmenich, I. 326, 43.
Darum gibt der Sarde die Lehre: Seid niemals allcu
gut. Und der Baake aagt: Wer an gut gegen andere
iat, ist nicht gut genug gegen aich. (Heimberg III, US.)
HotL: Veel te goed is half zot. (Uarrebomie, I, 249;
Bohn I, 299.;
8 Allto göd döcht ok nig. — llauskalender , I.
9 Allto göd is Andermann's Narr. — Bueren, 11 ;
Eichwald, 1383; Frommann, //, 338, 21; hochdeutach bei
Simroek, 4099.
Frz.: Deux fois bon, c*est une fois bdte. (Cahier, 236.)
UoU.: AI te goed is buurmans (allcmans, audermans) gek.
(ffarrebomee, I, 104.;
10 Allto göd is ungesund. (HoUt.) — Schütte. II. 50.
Der Mensch kann xu Tiel gute Tage nicht ertragen.
Lat.: Nihil minus expedit, quam agrum optlme oolere.
(PUniut.) (Binder II, MI» i Fasetiut, 166; Wiegand , 243.}
11 Allto gut is deäm andern sein Hunsfiiot. (Sauer-
land.)
12 Allzu gut fordert Armuth. — Simroek, 4100.
13 Allzu gut ist dumm.
Die fransösisohen Neger sagen : Gate ist nicht Dumm- .
heit (Heinsberg II, 28;, und die wahre ist's auch nicht;
aber es gibt eine Gfite, die der Dummheit sehr Ähn-
lich sieht, wenn sie keine ist.
14 Allzu gut ist liederlich. — Simrodc, 4098.
15 Allzu gut kommt dun^n heraus, sagte der Abt,
als der Pater Johann den Räubern nachlief,
um ihnen das Geld zu bringen, das sie in
seinem Mantel nicht gefunden hatten. —
Kloatersyicgel , 56, 14.
16 Allzu gut verderbtS gar. — llenitch, 1790, 5; Petri,
11,9.
17 Aet es göt, dat kot ^ Köh stuppe Uöere ^ hant
(Düren.) — Finnenidi, I, 483, 52.
Böse. ') Stampfe HOmer.
18 Auch gut mit, sagte der Jonge, als er ein
Stück Kuchen haben wollte und eine Ohr-
feige bekam.
19 Auch gut, sagte der Bauer, da hatte er einen
Floh gefangen, er war aber aof der Läose-
jagd. — Simroek, S567; Otefef, U7,
175
Gut (Adj.)
Gut (Acii.)
ire
20 Aus gut kann leicht böse werden.
Dan.: Det soin er (fodt kand snart blive ondt. (Prot,
dan., 247.;
21 Aus ffut wird besser und aus besser bös.
Fn.: Sien vient ä mieux, et mieux & mal. (Bvkn /, 8.;
22 Besser gut als schnell.
Frt,: Mieux vaut bien faire, quc faire vite. (Recfuil, i;
C'aAier, ü-SSJ
23 Besser gut als schön.
Fra.: Mieulx vault bon que beau. (Lrroux, IT, 1032.)
Holl.: Beter goed dan scboon. (Harrebomee, f, 249.;
24 Da ist nicht gut sein, vro es der boaser hat,
welcher die Zeche macht, als der sie bezahlt.
— Parömiakon , 825.
25 Da ist's gut, wo wir nicht sind. 0-it.j
20 Das ist gut, was dem Maull wol vnd dem
Seckel wehe thut. — Lebmann , \a6 , 9.
27 Das ist gut, was icdermann begert. — Lehmann,
945, 2.
28 Das ist gut, wenn alle Männer einig sind. —
ßrn/". 415. 123.
Man kaon annebnen, dast die Entsebeidnng eine ge-
rechte iRt, wenn die Schöffen in dem abgegebenen
Rechtsgatachten Übereinstimmen. (8. Folge 2, Frage 122
u. Fragen 124.)
29 Dass ist gut, dessen einer sich erfrewt, wenn
ers hat. — Lehmann, 945 , 1.
30 Dat het uo einmal guet gohen, sag de Köster,
do storde de Thürmledder herunner. (Sauer-
land.J
31 Dat is nich gut, wenn dei Minsch (Minsk) tau
tirig ' in'u Dau' gciht, denn hett hei 'n gan-
zen Dag nätt Fäut '. (ileckUmburg.J — Raahe , 135.
>) Zu leitig. ^) Thau. *) Kaaae FUiae.
32 Dat ist god, wer dormit nicks to don hat, sede
de Jung, dar beten sik twe Kreyen. — Globus,
VIII, 171.
33 Der es gut hat vnnd wöll es besser haben, der
tracht nach vnglück. — Lehmann , 799 , so.
34 Der hat es ebenso gut, der hinter die Thür
thut, als der es ausputzt. — Opel, 373.
35 Der hat es nicht gut, der vmb gnad bittet —
lleniseh, 1671.34.
36 Der ist gut, der vor Gott gut ist
Dan.: Han er god, for Gnd er god. (Pro*, dan., 260.;
37 Der ist nicht gut, der sich für gut hält
It.: II primo grado di bontji h il pensar di non harerla.
(Paxaaglia, 34.)
38 Der ist nimmer gut, der alles um seinetwillen
thut — Eiselein. 263.
39 Der weiss nicht, was gut ist, der Schlimmes
nicht erlebt hat.
Fr*.: "Sxxl ne aet que c'cst bien qni n'essaie qu'est max.
(Leroux, 11, 270.;
40 Disst te gät, huost te gat; disst te nit gät, kit
de Rat — Schütter, 633.
Thuat du gut, so hast du'a gut; thust du sieht gut,
80 kommt die Kuth'.
41 Ed äs iweral gät, awcr im biesten derhim. —
Schuster, 410.
42 £h et gaud werd, mot et tevor recht siecht
wercn. (Hannover.) — Schambach, 105.
Ehe es gut wird, musi es suror recht schlecht werden.
Dan.: Man kiender godt af ondt, fred af krig. (Prot,
dan., 247.;
43 Ein jeder ist gut genug für das seine. — Pein,
II, 200.
44 Einer ist so ppit als der ander. — Henitch, 1794. 56.
45 Einmal gaud is beter, as tweimal wat nich dögt.
— Schambach, II, 125.
46 £n Betchen gaud is jümmer gaud; gaud enaug
het noch nie edocnt — Schambach, ii, isi.
Ein bischen gut ist immer gut; gut genug hat noch
nie getaugt.
It.: Da stogione tutto h bnono. (Bohn I, 90.;
47 Es geht ^yXy sagte der Erbe , als man ihn nach
dem reichen Vetter fragte, der im Sterben lag.
48 Es geht gut, sagte sie, und lag in der Mist-
pfiitze.
Auf solche gemünst, die immer alle« gut gemacht
haben, wie schlecht es auch sei.
49 Es geht gut, wie der Dreispitz (s. d.) in den Sack.
50 Es geht nicht gut, die Wahrheit aassuschltgen.
— Graf, 409, i2.
Der Richter soll nach Wahrheit und Beoht nxiheOM.
„Es Je nit gilt, dass die warhejt maas gMchlagm
werd." (LÜHig, I, 236.;
51 Es geht nie so gut, um nicht furchten m mfit-
sen, und nie so schlecht, um nicht hoffen za
können.
Dan.: Intet saa godt, man maa Jo fnrgte; iatet sas ondt,
man skal Jo haabe. (Prot, dan., 905 J
52 Es geht niemand so gut, es kann ihm ein Uebel
begegnen.
Dan.: Ingen er saa god at hannem ey vorder imc»d. (Prot,
dan., 254.;
53 Es gibt es ofTt mancher gut heraus, aber er
maint es nit gut. — Henisch, 17M. 57.
54 Es hats keiner so gut, der ander hats so böss.
— Franck, II, 48^; Lehmann, 845. 5».
55 Es is gut, dass der Oäss (Geiss, Ziege) ir
Schwanz net so lank is, es der Kü irer. (MH-
ningen.)
56 Es ist alles gut gnug, was man ymbsonst gibt
— Franck,!, 75; Simrodi, 8964.
Selbst Pech ist willkommen, wenn's vmaonst ist, aMftm
die Tarkon. Und den Russen ist geschenkter Essig
lieber als gekaufter Meth. (Heimberg XV, 146.;
57 Es ist alles gut, was man ins Schenkkästlein thut.
58 Es ist alles gut , wenn man*s recht gebranchen
thut.
Frz.: De saison tout est bon. (Leroux, I, 82.;
59 Es ist alles gut zu seiner Zeit
lt.: Da stagione tutto ö buono. (Bohn I, 90.)
60 Es ist alles zu etwas gut
//..- Ogni oosa senre » qualohe eosa. (Bokn I, 116.;
61 Es ist ganz gut, was er thut, dem man wohl
will; es ist ganz böse, wenn man hasst den,
der etwas anTängt. — Pisior., X. 6S.
62 Es ist gut, biss es besser wird. — Henisch, 120.16.
63 Es ist gut, das mann mit ander leut schaden
leert weiss werden. — Frandi, I,e6^.
64 Es ist gut, dass der Schöffen sieben sind. >-
— Simrock, 9162.
65 Es ist gut, dass die Kleinen die Grossen nicht
in den Sack stecken dürfen , sagte der kleine
Bettelbube.
66 Es ist gut, dass die Leute das Wetter nicht
machen können. — Kirchhofer, SSl ; Simrodi, llMl*^.
67 Es ist gut, den schnit an frembden tnch ler-
nen. — Gruter, 1, 33 ; Lehmann, 691 . 5; Siebetütees . 158;
Sailer, 284; Simrock, 10540.
Sich auf Kosten anderer eine natsliohe Fertigkeit
erwerben, durch fremde Erfahrung klug werden.
68 Es ist gut eine Eckmühle zu haben. — Goal, 74.
Ung.: Ket ist&phos Jö t&masskodni. (Oaal, 74.;
69 Es ist gut gedultig seyn, wann es eim wohl
geht. — Gruter, 1,33.
70 Es ist gut genug, man hengts inn kein Kram.
— . Henisch, 1795, 48.
71 Es ist gut genug, was man schenkt
72 Es ist gut genug, was man vmbsonst gibt —
Henüch , 1795 , 49 ; Gruter, 1, 33 ; Schottd , 1127 * n. 1143 ^
73 Es ist gut gnug biss es besser wirt — Franck,
II, 53*; Henisch. 1795. 45; Lehmann, II, 142. 16S; Sim-
rock, 4107; KMe, 2453.
74 Es ist gut gnug vergebens. — Franck, /, 76**.
75 Es ist gut, in ander leut küchen kochen (ler-
nen). — Grauer, I, 33.
76 Es ist gut in gantzer (seiner) haut schlaffen
gehn. — Franck, I, 81**; Gruter, I, 33.
77 Es ist gut, mit ander leut schaden witzig wer-
den. — Gruter, I, SS.
78 Es ist gut, mit Blinden im langen Spiess fech-
ten. — Gruter, HI. 33.
79 Es ist gut, mit kindem spielen. — Gnii<rr. /. ss.
80 Es ist gut, mit nachbaum scheuren ausrichten.
— Gruter, I, 33.
81 Es ist gut, nach dem Preise za fragen, wenn
man auch nicht kaufen wilL
177
Gut (A(U.)
Gut (A(«.)
178
82 £• iat gut, riemcn auss ander leut heut schnei-
den. — GruUr, l, 83.
83 Es ist gut, sich auf zwei Anker stützen.
ßim.: Det «r godt at haTe gud og gode venner i ledtog
■•d lig. (Prop. dun., 878.;
84 Em ist gut, überall einen Freund zu haben.
JVt.: II «et boB d'avoir de« amii partout. (Bokn I, il.)
85 £s ist gut, vnglückhafiftiger leut müssig gon. —
Framck , /. 81 *» ; Gnüer, 1 . 83.
86 Es ist gut, was der thut, den man liebt. —
87 Es ist gut, Wein auss ander Leut Fass lassen. —
Gruter, Ul. 83.
88 Es ist ffut, wenn böse Kühe kurze Uörner haben.
89 Eb ist Keiner so gut, er findet seinesgleichen.
/>*j. : II n*nt ei bon qa'il n'ait soa compagnon. (LeroMM,
II, »38; Kritxinger, 169 ».J
90 Es ist keiner so gut, er hat wol zweyerley
muth. — Lehmann, 41.25 u. 818, 24; Sinirock, 7214;
Ewiem, 479.
ft». : Mae a'ett ei hone qui ne puiet empirier , ne si maa-
▼aU qal ne puiet amender. (Leroux, II, 271.;
BoU. : Miemaad ig loo goed , of UJ heeft wel tweederlei
noed. (aambcm^e,!, U9.)
91 Es ist nicht alles gut und rein, was ich und
auch ein ander mein'. — Frotchm, , Liv,
92 Eb ist nicht alles gut, was gut scheint
I>äu.: Alt godt Til ikke gayne«. (Prot, da:, 220.)
93 Es ist nicht alles gut, was nach unserm Wunsch
geht
Dün, : Det er ikke alt godt efter Tillie gaaer. (Pro9. dan.,2^.)
94 Es ist nicht alles so gut, als man^s ausposaunt
fVs..- 11 B*eei ei bon qne bon ne aoit.
95 Es ist nicht all weg gut, die Jungfer zu küssen.
K« bestand früher eine Todesstrafe darin, dass der
Verurthellte einem weiblichen Automaten entgegen-
■elir«it«Bmviste, der ihn umarmte und in einoTon He«-
•cm und Spiessen starrende Untiefe warf. Dies nannte
man die Jungfer kOssen. Die Schotten nannten ihre Hin-
liohtVMgnnaieliine mit dem Fallbeil ebenfalls Maiden
«»dar Jungfer. (Jamie$on'$ Dietionar^, Edinbura 1804.;
96 Es ist nicht gut, alle Tage Fastnacht haben.
97 Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. —
1 JtfM. ». 18.
98 Es ist nicht gut, der Poet im Dorfc zu sein. —
Körte, 48M a. 6088; Simrock, 7959.
Be sind damit, wie dies Jaeobi in seinen Werken
(XV,36S) beklagt, au riel Anfechtungen, Störungen,
Saauthungen u. s. w. Terbunden.
99 Es ist nicht gut, die person des gotlosen achten,
zu biegen den gerechten im gericht. — Agricüa
11,968.
100 Es ist nicht gut, mit grossen Herren Kirschen
essen, sie werfen einem den Stiel an den Kopf.
tat.: Cum domino cerasum res est mala mandere ser-
▼um. (Binder IT, 643; Oartner, IW.)
101 Es ist nicht gut, wenn die stufe anff die benck
büpffen wöUen. — Henitck, 277, 28.
102 Es ist nicht gut, wenn die Stüle auff die Bencke
hüpffen wollen oder vnterthanen vber sieh
hawen. — Prtr»,//.274.
103 Es ist nicht gut, wenn man sich bey der Wider-
sacher Fewr wil wermen. — Petri, U, 274.
104 Es ist nicht gut, wenn viele regieren; das
Steuer soll nur einer führen. — Graf, 522, 2e9.
105 Es ist nicht gut, wo man den Herrn selber
mlle Tage räuspern hört
106 Es ist nidits so gut, dass es nicht noch Bes-
seres fflbe.
Iu7 Es ist mchts so gut, es habe denn sein Aber.
— Steiger, 29»; Simrock, 96.
108 Es ist nidits so gut, es ist mit bösem vermängt
— Lehmanns 356, 47.
109 Es ist nicht« so gut, man kann es übel brauchen.
Qedaake und Anwendung selbst sind Tersohieden.
Es gibt herriiche Ideen, welche in ihrer Anwendung
■chadUch sein wOrden.
X>üa.: Istei saa godt at det Jo kaad bmges ilde. (Prov.
dun. . 24$.;
110 Es ist nichts so gut, man wird sein müde. —
Ltkmann,Hl, 19.
^AUe Tage Rebhahnert" rief eine Dame am Hofe
Ludwlg's XV. von Frankreich beklagend aus.
DsnraoBBs 8mcawOBTra-l<sxiKoit. II.
111 Es ist nichts so gut und gesund, zu viel ist's
bös und ungesund.
Daber sagt der Fransose: Ein zu grosses OlOok ist
Euletact ein UnglOok. (Rein$berg III, 139.;
112 Es ist nit gut, es kost dann vil. — Fnmck, I, 50";
llenUch. 1765,50; Gruter, I, 36.
113 Es ist selten gut, was einer aus zorn thut. —
Hmitch, 1795, 52; Petri, II. 277.
114 Es ist Überall gut, aber zu Hause am besten.
115 Es kann noch alles ani werden. — E%ae\ein,2eA.
116 Es kans keiner gut haben, er sey dann gut. —
Franck, I, 118*; Henitch, 1795. 53; Lehmann, II, 137,70.
117 Ks muss gut sein, sagte Klas; bei dem einen
Machbar esse ich, bei dem andern schlafe ich.
Span. : Bueoo, bueno, bueno, was guarde Dios mi burra de
SU centeno. (Sohn I, 206.;
118 Es seindt nicht alle gut, die gut scheinen. —
Henisch. 1794, 59; Petri, //.294.
119 Es seiudt nicht alle gut, die sich darfür auss-
gebeii. — lleni$ch, 1794. 59; Petri, //. 623.
120 Es steht gut, wenn ein armer Mann Conrad
heisst — hörte. 4105.
D. i. con Rath = mit Batk.
121 Es wäre alles gut, wäre kein Aber dabei. —
Mayer, II, 4b; Simntck. 24; Reinsbery IV, 4.
122 Es wäre alles gut, wenn nur Das und Das nicht
wjire. — A«/or., ///. 45.
123 Es wäre gut, wenn alle jungen Leute könnten
alt werden, ehe sie jung werden, sagte der
Schwabe. — Körte, 8206.
124 Es were nicht gut, wenn die Geiss ein Schwantz
hett — Lehmann. 43, 18; Eiselein, 202.
125 Es wird wieder gut, wer*s erjebt
Böktn. : Bude dobfe, az tli vas sloml. — Bylo n&m dobre —
Jen se tomu d&Tuo; a bude aase — v: do^ktaie -li se.
(Öelakoeskv, 199.;
P(dn.: Bedaie dobnte, kiedy sie szyje alamie. (Cela-
*ow*y. 199.;
126 Es wirdt nicht alles gut, was man gut maint
— Petri. 11, 348 ; lleitütch, 1711, 55.
127 Et is gued, dat de Stroete* nit en Wiesibaum
lang is; et is ment en koert Enneken, wo
et gued smecket (Westf.)
■) Stroete =a Schlund , Gurgel, Hals- oder Speise-
rühre; dithmarsch: Strot = Hals.
128 Et kann nit eher gutweren, etmott eher een-
mol sien schlimm 'ewest OValdeck.) — Curtte,
353 , 480.
129 Für mich gut vnd hinter mir falsch, dem gehets
vber seinen eigen Halss. — Petri, II. 321 ; He-
ni«ch,628,67.
130 Gäd es et, dat de Sack an der Mil niche Mel
hun. — Schuster, 1122.
Out ist es, dass die Sloke in der Mühle kein Maul
haben.
131 Gar zu gut ist halb schlimm.
132 Gar zu gut ist liederlich. — Eitelein , ies.
133 Göd geit 't, säd Trin Ted, un leg in'n Addel-
pol (Düngergrube). {HoUit.) — Schütze, lt. 50 ;
Globu», VIII, 176.
Es gebt gut, sagte Trine Ted, und lag in der Mist-
pfotze. Die Spitze des Sprichworts ist gegen diejeni-
gen gerichtet, die auch der schlechtesten Lage noch
eine einladende Seite abzugewinnen wissen, oder die
immer glauben, eine Sache gut gemacht zuhaben, wie
schlecht sie auch ist.
134 Göd is göd, man (aber) alto göd is Allermanns
Narr. ((Hdenhurg.J — Fromnutnn, F, 489, 402; Gold-
Schmidt, 166; Bueren, 505; Firmentch, /, SS2, 9; Eich-
wald, 66t.
135 Göd of död of de Brand derin. (Oldenburg.) —
EichwaU, 668; Bmrwn, 606; Fnmmamt, V, 439, 603.
136 Göd to w^g*, sflggen de Güitrower, as de L6s
in't Schart — Hm^t . 4M.
137 Göt en schlecht ea witt vanSneen *. f is jA ^ g —
FtniMNJch, i, 4M, n. .1.1' <
*) Weit TOBCiaiuider. 't^ '
188 Göt of ken Geld. -> fietooM^M. > *
139 Got öss got on beter öss beter. — FrUMitt^ K f^^
1
179
Gut (A4j.)
Gut (Adj.)
180
140 Gut so, Broder Liedtke, kannst so läge, kannst
80 StelllP. — FrischhiiT, 467.
141 Gued is ^ued, ower all to guod is Annermann's
Ilundsiuet (Rürcn.)
142 Guet is guct, awwer viel te guet, diäm nestet
de Muse in de Fuet. (Iserlohn.) — Firmenich,
in, 186, 13; Wocfte, «9, 97.
143 Guet si, is scho recht, aber z* gut si, ist bös.
(Luzern.J
144 Gut dem, der täglich geht aufs Häuschen and
alle Wochen einmal aufs Mäuschen. (Braun-
nchweig.)
145 Gut, doch nicht zu gut.
hat.: Oleom et salem oportet emere. (Seybold, 404.;
146 Gut genug ist halb verdorben.
147 Gut genug, ist schnell genug. — Eiaelein.bii.
Frz.: Asses tAt le fait ce qni bien se fait. (Bokn J, i.)
hat.: Sat cito, li eat bene. (Altdorf, 3&6; Schonheim,
S, 6; Binder I, 1583; 11, 3025.;
148 Gut genug taugt selten viel.
Engl.: Good enougb is nerer ougbt. ^Bohn II, 19.)
149 Gut is gut, öwwer allto gut is des Nohwers
Geck. (Waldeck.) — CurUe, 345, 393.
150 Gut ist genug.
frz. Schweiz: Quand l'iet bon, li£ pran. (Schweiz, II.
190, 1.;
151 Gut ist gut, aber besser ist besser. — Mayer, //,919.
In Aachen: Qöt es got, effel (aber, {edoob) beisser
es beisser. (Firmenich, I, 493, 78.; Die Sachsen .in
Siebenbargen: G&d ass gftd, biesser ftss Messer. (8cf.u-
ster, 977.;
Engl.: Good ia good, bat better carrieth it. (Bohn II, 364.;
— Tbough good be good, yet better is better. (Qaaly 191.}
Fr»,: Le bon est bon, mais le meillenr a le dessns.
(Gaal, 191.;
Iloll.: Ooed is goed, maar beter ia beter. (Harrebomie,
I, 250.;
//.; II baono d bnono; ma il megUore vince. (Gaal, 191;
Bohn I, 101; Cahier, 28.'i2.;
Lat.: Felix Corinthnsj at ego sim Teneates. (Oaal, 191.;
152 Gut ist gut, wenn man gut mitthut — Sim-
rock, 4136.
153 Gut ist hochgeboren. — Sauer, sss.
154 Gut ist schnell genug.
Frt.: Asses tot se fait ce qai bien se fait. (Cahier, 1751.;
Lat.: Sat eito, sl sat bene.
155 Gut ist, was dem Maul wohl thut und dem
Sack nicht wehe.
Die Walachen sagen: Gut ist .nicht, was gut, gut
ist, was mir gefallen thut (ReiH$tftrg I,Ab.) Oder, wie die
Polen sagen, was einem lieb ist. (Heinsberg II, 23.;
156 Gut ist, was gut endet.
157 Gut ist wohlfeiler als schlecht
Span. .• Mas caesta mal hacer qne bien hacer. (Cahier, 3520.;
158 Gut ist's immer, wenn ein Ofen im Zimmer.
Pol*.: Dobra to rics, jak Je w chali pics.
159 Gut, Lieber, seggt de Gröt, denn het he de
Düfel in'n Nacken. ((Mfriet.)
160 Gut kommt nicht zu oft.
Dan.: Oodt kommer aldrlg for tidt. (Bohn I, 371.;
161 Gut oder böse, es muss gelebt und gestorben
sein.
It.: O bene o male, tntti dobbiamo virere. (Bohn I, 115.;
162 Gut sein ist besser als gut scheinen.
Dan.: Det er bedre at viere god end synes saa. (Prov.
dan., S54.;
163 Gut und arm bleibt hinter der Thür, reich und
schlecht kommt herfür.
164 Gut und brav gewesen sein, ist das schönste
Lob auf den Leichenstein.
165 Gut und geschwind passt (ist) nicht in ein(em)
Gebind.
KngL: Good and quiokljr seldom meet. (Bohn II, la;
166 Gut und geschwind sind keine Geschwister.
Dan.: Snart og vel ere slelden sammen. (Bohn I, SdS.)
Frt.: Bien en comman ne fait monoeaa. (Leroux, II y 181.;
//.; Presto e bene non si oonriene. (Bohn I, 191.;
167 Gut und geschwind stehen niemals wohl bei-
sammen. — \nnckler, XX. 9.
Frx.: A grant peine bien et tost. (Bovill, II, ll2.;
lat.: Vix bene et cito. (BotiU, II, 112.^
168 Gut und schön darf nicht betteln gehn.
It.: II bell' e '1 buono place ad ogn' nno. (Pattaglia, 278, 1.)
169 Gut vnd (doch) nicht zu gut — Ueni$ch, im, &7.
170 Gut von gelat, im Hertzen quad. — PtM, 11, 368.
171 Halt für gut jedermon, da weist nicht , was ein
ander kann. — Petri, II, m».
172 Heut gut, morgen quad. — Amk,//. 888.
173 Ich sitze gut, sagte die Katze, da sass sie anf
dem Speck.
174 Ik do die göd, un du deist mi quöd. C^nmen.)
— Käster, 258.
175 Is all god, wat Godd giwwt, harr de Jung
seggt, aber's wat Moder giwwt, is doek
bäter, da sehet era Krei upp 't Botterbrod.
— GoldichmilU. 55; Uoefer, 561.
176 Is jut, Bröseke, sagt der Berliner.
177 Ist einer gut, so seindt sie all gut — Mnriteh.
1794,62.
178 Ist einer gut, so seindt sie all gut, sprach jener
Kauffmann, da verkaufet er junge Wölff. —
Jhnisch, 1794. 64; Hoefer, 252.
179 Ist's gut, wftr's in einem Pfaffen. — KirtAkofer, 2».
180 Ist's nicht gut gemacht, so ist's doch got ge-
dacht — Petn, II. 408; llemsch, 1795, 61.
181 It is nich god, wenn de Minsch to ttdig in 'n
Dan geint, denn het be den ganzen. Dag
natt Föt (Mecklenburg.) — Mutsdtu. 128, 23; Fir-
menich I, 73, 7.
Wer frflh morgens in den Thau geht, der hat den
gansen Tag nasse Fttsse. In Besng auf Jugieadleben
und Gesohäftsanfang, auch wol so seittge« Avliiteheii.
182 Keiner hat es so gut, der ander hab' es so
übel. — Kiitifin, 263; Simrork , 4121.
Lat.: Bona nemini horm est, quin alienl sit mala. (Eiu-
lein, 263.;
183 Machst d's gut, so hast d's gut (llenneberg.) —
Frummann , II , 412 . 152; hochdeutsch bei Eyering, II ^ 399.
184 Man wuss es also für gut nemmen biss es
besser wirt — Tappius, 61*.
185 Mancher ist darzu gut, dass er im bösen weg
vorher geht. — Lehmann, $55, 9.
186 Mancher ist gut, weil er nicht schaden kann.
Frz.: Bfaints sont bona parce qu'ils ne peurent niiire,
(Bohn /, 37.;
187 Neinot für gut, wie man auch thut, ist ein
altes Tafelrecht — Henisch, im, 6»; Schattet, U43*.
188 Nempt es für gut, vff ein ander mal wollen
wirs verbessern. — Tappiua, 124».
189 Nichts ist so got, dass man nicht fibel köndt
brauchen. — Lehmann, 852, so.
190 Nimb für gut, was die zeit bringen thot —
Henvtch, 1796, 5.
191 Nimb für gut, wie dirs gläck thut. — Hemtck,
1664, 15.
192 Nimm far gut, es ist ein tegliche hoffspeiss.
„Liebe Freund, nemmen für gut, es ist ein tegliche
hoffspeiss, spricht man, wan sieh einer nit Tfrgestge-
rioht hat, so kompt jm einn gast muerselMner ding."
(Oeilerton Kaiseraberg, Vtattfgunf dea Patemoater,Htn»-
burg 1815, 8. LXXXV, 2»».;
193 Nimmer gut der Schwäger Kath thut — Pwjor.,
A',75; Eiselein, iCl.
194 öch gud, säd der Münnich, do krag lia Bocket
(Buchweizen). (Bedburg.)
195 Oft gut im Rath und schlecht in der That
196 Ok all guet, sach de FloGlnger, da hadd'e 'ne
Lüs griepen. (Grafschaft Mark.) — Hoefer, 167*»;
Firmenich, 111, 185, 23; Woeste, 6S, ».
197 'S muss gutt sein, wenn's ne besser is. (Ober-
lawitz.)
Sprichwörtliche Antwort anf die Frage, urie es gebe.
198 Sie seind nicht alle gut, die sich dafür aoss-
geben. — Benisch. 1794. 67.
199 So geht't göd, segt Jahlbeck, nn liggt mit'n
Rüggen in 'n Bot — Hoefer, 46o.
200 So lang es Aam gut geht, is mer e Chochem
(Weiser). — Tendlau, 834.
Vgl, Pred. Sah 9, 16.
201 Soll es gut gehen, so muss man's gnt machen.
Böhm.: Öin dob^, a bude dobfe. (Celakmskjf , 29^
202 'T is göd, dat de Böm' nich in'n Häven (Him-
mel) wasst (Rasteie.)
Oat (A(\j.)
Gut (A4j.)
182
^205
■906
(liunHiMtvr .) ^ Scham-
Tau gaud is half alwora.
Mil doD Witrtr'ti: ,,^» RUt lat halb albern^', wird «af
dMEtuti ■<! hiti^^deutot, wo Her-
MnikgUi'^ ; >idreu Tugoudcn zu BBia
ttSKll wlm i inen.
*04 Ueb«rall gut, Hber derheme am besten. —
,205 Ftherall ist gut, wo wir nicht siud.
Pvin. T Waxfdjtie dobrie, gdttte na* niema. (FtiicÄbi^r, Ute.)
Waa gut ist, befahlt man nicht zu theuer.
/(..* Mo MMki «t puö pagur oosa ohc piaccta. (JitUtir )
S07 Wa« gut ist, darnach greifft jederman. — lUu-
»Her. 4ia. IkniMch, 1739. li«; /'Hrt, //. ÖWT.
^^Jtt Was gut i«t, das ist tohön genug.
^^^^H|||fth^^ ' to i pickno, CO £lo, to 1 «xpetao. (6eta-
^^^^^^■l hudet sich wieder. — f'nscMner^ , 1401.
^HflOW^ gut iät für den eiuen, JkI böse für den
i»«iw,. AJUag er Ikke ligo godt für allo. cller li«o ondi.
(-/•»trf- <<a«i.. 'ih.)
111 Wa» gut ist lur den Kalt, ist axich gut für den
Wann, (^.kwmt.) — Ktrchhofer. 2I>. .VirnrorA, l2.i:>l,
LSia Was gut ist für die Leber, ist nicht stets gut
B für die MLix.
^V r«^<,.- tioQd für Üic Uver in«y bo bad far Uie ■pleen.
la gu
B«na
t ist, holt der Teufel rucrst.
Sil Waa
\^- it..' B«na eoMl toato ft rapHa. (PoMsagiia. 28.;
^■914 Wa« gut ist, kan bald hö^n werden, vnd daa
^m böas gut. — Lehmann, 352, 31.
^B bi hm.: Pri foia kdo mal, lo dotrr« ttojl, lubo neobar «e
B^^S1& Waa gut ist, kommt wieder.
^Ol6 Was gut ist, kummt mtig genug.
^B ^tt.i Jatwt taat »i iui(!z biet), ^(L^rt<H* . tt , 176J
^fclt Was gut ist, weiss keiner, der das Böse nicht
^" kennt.
SlS Was gut werden soU, muss klein angehen. —
k/Vfn , U. 59T.
l» Was gut werden will, schickt sici beizeiten, —
V X«t«. .- G«Bero«lorti arbortt ■Latlm ptant« oum fnicta est.
M Was gut, will weil haben. — «a»wrh. ir»«. ig.
t«*fn(nn. //. S34. 141 . Latendoff II. 3'i.
OTI Was jemand zu gut gesetzt ist, kann er ver-
WillkÜren. — V.raf, 7if^, 75: KUngen, im'*, S.
J«4frr kann aaf AnaptSctie und Vortheile Tenlcbten,
dt* «da Vertrag tu ietnen Gun«i«n eatliilt.
tW Was man nicht für gut halt, das ist immer
böse, — «rrtf, 292.61, DanieU, WeiMnldgiattc . U%.
, tlZ Was« gut ist, erkeut man auss dem, wass hbm
^K isL — /,«>imoNn. »4«. 5.
^V .^.Sehaa kot>ii«a lat «ut, d«no blind sein ist böas;
^m Friad lat «ut, domi Krieg isl boaa."
t«4 Wat gaud is vor de Hitte is ak gaud vor de
Klille. — JSdwrnfcrtfJi, 34J.
135 Wal gaut geit, dat doit de Büem «ülwest, -
PAdbrmArtc* » tl , 421.
IM« Utohtaru uud aiig^nohmcm Arbcitfn Tcrriehtct
4mf Uon»e«itf«r (Hauer) in der Kegel •i»t>.tt, wahreud
•r4l*f;roben» und «nBtr«ag«iidem durcU «eine Knechte
«der Tayalühnet rafHchten Uast.
Wat göd i«, mutt'n 6k göd wesen laten. ((htfrw.}
— Bmryn . vni . UaxukMenflfr , L
iS7 Wat got es für de Wänue^ dat es auk got für
die Külle. i/-i;>/j« ;
ist Wfin es gut geht, dem fehlt*8 an Freunden nirht.
ÜoAm..' Kda ar dohf« »«>df, tarn ae rAdo obodl. (Ötla-
t»9t*y. IM.;
f. tt9 W€m ^^ fTii jr*»ht, der denke, dass es wieder
^m MS«^ myalt o pffbode. föttmkotttf . Uä.)
^^ iVte. ...ijri. L2J, •»..!. gidrle, m^ o prayaodjii», (Ctkt'
hß^Uf, 24« >
JW Wmm « gtit geht, der rühme sich nicht.
ASAm. Jtd/ä li dobfe. ml*, fölahink», iOi.jt
iVI«.: Male«, kivdjr. dubtie. (Cvlakonity, IM.)
231 Wem soll der gut thun, der ihm selber übel thut
Lat.- AapiL'O folicetn tibi, uau tibi Rouiale, 8>Uaia. —
Necguic'iunui «Api( , itut aibi nun aapit.
232 Wem'ß gut geht, ist gut ratben, — Knrte, 6715,
333 Wenn es gut geht, sind alle gute Rathgeber.
— Simrwck, 81J8.
234 Wenn es gut ist, ist's ^enug. (Ftam. Schreit,)
23b Wenn et dek gaud geit, sau best de Fninne
genaug, wenn et äwer scheiwe geit, sau
trecket se Sek torüe,
So laofra ea gut tfebl. «o Uaat dQ Freunde fcaaug;
wenn e« ab« cchief g*ht, xl«tien sie alch «urOok.
236 Wenn's gut geht, ist's gut rathen.
/!..■ Qnando la cuia va beno, e boano dar oonaigUo.
(BvhK I, 122.;
237 Wenn's gut geht, sind alle gute Hebammen. —
Kme, 2700.
238 Wer es gut hat und will n besser haben, trachtet
nach Unglück.
230 W6r et gaud hcm (haben) will, de make *t
gaud. {Hannwer ) — Schnmharh , |IÄ.
240 Wer gut ist, bedarö" keins Jobs. — Hemuh,
iTSa. I; Mn.ll. 715.
241 Wer gut ist, bei dem kommt der Teufel zu kurz.
Hvhm.: JiJ-li dobr/, tnrtnö n« lobe imti mA, (^€faJtop*)n/, IM.)
242 Wer gut ist, der ist auch früh.
243 Wer sich lur gut hält, fangt an schlecht 2U
werden.
It,: Cominciaa divenlar catUro ohi li tittn buonA. ffioA«
244 Wer sich selbst für gut hält, wird täglich
schlechter.
//..* Cotnioda a dl-^eular CAttivo obl sl tieft baono. (Bohn
I. »«.;
245 Wer weder gut noch schlecht, der macht^s
allen Leuten recht.
24<j Wer weiss, wozu es gut istl — TurtrfJttu. 9(i7.
247 Wer*8 gut hat und wählt sich's schlecht, ist
förwahr ein tbörichter Knecht.
248 Wers gut macht, der bats gut vnd hats auch
gut ^u verantworten* — Hmkch, U9«i* 46: Sekoi-
id. U43^
ünn.r *Liier Tel og fuor vct, aiig amuk og gi«r godt. —
Uold diu; tpI det ataaer dig ve] , tr»d paa Jordon hon
taai det rel. (Prot, dan., 2»4 o. 991.)
249 Wcr's »o gut macht, als er kann, macht's gut
genug.
Fri,: Bieo eaoarche 4 qni ne deult, aaaes fall ^vii faict
Of« qn'il penlt. (Leroux, lt. \m.)
250 Wer*s zu gut haben will, wird gar oft (ge-
meiniglich) betrogen. ^ S<'tfMW,348.
lai,: Elephaa cornuA pol«u< amUit ot aure«. (fSackl.^ib.)
— K« qua«raA molUa, ne GontiouAnt dum. {S<u-
bntd, 341.;
251 Wo es mir gut geht, da ist mein Vaterland.
ftKin WDiaur Manu nennt, wie bekannt, «o^a ihn gut
geht f »ein Vaterland.** (BtitUr.)
Lat.i lUa mihi patria eal, nbi paacor, ouu ubi nnaoor;
lila ubi Bum notus, mtu ubi oalua ersin. (BinJer
II, mi.) - L'bi bone» ibi palria. (Binder I, ll^l.j
262 Zu gut ist ein Htückchen Liederlichkeit.
253 Zu gut ist niemand.
Prt.: Kul Irop n'oal bun, na p«o JkaaÖB. (heroux, II, 271.)
254 Zu gut taugt selten viel.
It.: Tanto büooo cb« nun val tUente« (B^An I, 127/
CaMtt, a*3i,;
255 Zu vil gut, ist böSS. — Fmntik, It, Sl''; CrMl*r, I, B».
Pclti. n, B28. Stmfovk, 4101; Et»iftftH ,Mt.
*256 A. denkt, ich bin eni groade gut genunk.
CSiMf«.) — Fioihtmmn. 4i)9, 372.
•267 Auch jun guten. — tj/mol« /. .S87.
Bu frautt Jemand , vrenu man iimi aagt, data feiner 9«>
daubt worden aei.
• 258 Da« ist gut der Sau vor den Arsch zu giessen.
— ynrcMncT^ 3213,
Von aohleobtea« «nachinaokhalUa Gstrtnksti, Sap-
pen u. a. w.
•259 Duü ißt gut, rUutjj zun» Opfer und die lateinische
Knii-(t (nr>?) dfiniTi zu wischen, — t'uHrtn, ,*ii2,
i<l»f ver<f'>t
183
Gut (A4j.)
Gnt (Snbst.)
184
*261 Der ist gut, um Essig zu macheo.
Frz.: Qu'il est bon k faire ane enaeigne k bi&re. (Lt'
roux, II, 300.;
*262 Der ist gut zum Galgenschwengel.
*2tf3 Du bist so gut, wenn dich nur jie Läuse
(Schnecken) nicht fressen. — ifirrWio/er, 290.
• 264 Du must es also für gut nemmen, biss es ein-
mal besser wirt. — Ta^^^iw, 123''.
*265 Einem etwas zu gut halten.
£a ihm übersehen, nicht ttbel deaten.
• 266 Einer ist so gut als der ander. — WewMcfc, I79i, 56.
*267 Er hält zweierlei für gut: was seinem Maule
wohl und anderer licutcl übel thut.
•268 Er hat der guet. (Sohihum.) — Schild, 72, 171.
Ist guter Dinge, guter Laune.
*269 Er hat heut den guten. — Eisdein, 264.
Nämlich Tag, Humor.
*270 Er hat's so guet wiene Herre-Hung. fSolothum.)
— Schild, 85, 824.
*271 Er ist gnt ab.
Eine amerikanJBche Redensart, welche eine gewiaae
Stufe auf der Erwerbe- und Wohlatandaleiier beseichnet.
Die unterste Stufe wird durch die Bedensart beatimmt :
Er macht aeiu Leben, d. i. er vordient so viel als er
sa seinem Lebenaunterhalte braucht. Verdient er etwas
mehr, ao sagt man: Kr macht gut ans. Auf einer
hohem Stufe ateht derjenige, welcher schon gut aus-
gemacht hat; von ihm heiaat es: Er iat gut ab. Eine
wieder höhere Stufe ist: Er macht Oeld; er hat ao
viel Übrig, daas er Kapital anlegt. Dann heiaat ea:
Dor Manu iat ao und ao viel wcrth. (Vgl. Atlantiitche
Studien. Von Deutuchcn in AniTtka , Uottingen 11^3,
U , 24.)
• 272 Er ist gut im Strumi)f. — Jer. Golthdf, Leiden und
Frciidcn eines Schulmeisters (nerliii 1848), ///, 3.
Er weivis, er vorstellt was.
*273 Er ist gut, um einen Lump zu flicken.
Holt.: (Jij sijt t'eu gocdo, om eon kwado to läppen. (Uarre'
bomei-, I, 24a«.;
•274 Er ist gut; war' er aber ein Fischleiu, man
würde den Kopf der Katze vorwerfen.
Vom Gutherzigen, dor aber zugleich eigonainuig und
darum l&atig iat.
^oil.: AI ia hij goed, men vindt wel betör. (Harrebomet.
I, 24i)».^ — Iiy is goed, maar was hy en visolije, men
zou het hoofdjo voor de kat werpen. (Uarrebomie,
/. n,)
*21b Er ist gut; wenn er schläft , so beisst er nicht.
Dan.: Han glorde ingen godt, uden een, som gik gra-
dende frs ham. (Prov. da»., 948.^
HoU.: GIJ zijt goed, maar gij moet slapen. — Hij is wel
goed, ala hij slaapt, dan bijt hij niet. — Hij ia zoo
goed, dat hij niet deugt. (Uarrehomee , I, 2iy.)
Span.: Ea tan bueno que k serlo maa no valiera nada.
(Vahier, 8249.;
•276 Er ist gut wie die lieb Stund. (Lmem.)
•277 Er ist gut wie ein Kind. — Struve, II, 8.
Von der Güte der Kindeanatur entlehnt. Dor Fran-
zose nennt einen rocht guten Menschen: Gut wie 'a
Brot. Der Holländer aagt: Er iat gut wie Brot und
Wein. Man könnte ihm gemahlenea Gold anvertrauen.
Man könnte eine Kirche auf ihn bauen. Dor Venctior :
Er iat brav wie Gold. Der Tosoaner: Er ist die Güte
der Welt. Der Chinese, welcher dem Jaapia einen
hohen Werth beilegt, aagt: Er iat ein Menach wie
Jaspis. (Huinsberg II , 116.)
*278 Er ist mir nicht zu gut dazu.
•279 Er ist so gut wie der Hung-Uli. — Kirchliüfer. 262.
•280 Er kan gut vud böss allermeyst. — Tappius, 210 ^
•281 Er kan gut vnd böss beyde wol. — TappiHs, 210 ^
Lat. : Novit mala et bona. (Tappius , 210 '*. j
*282 Er maint es gut, es wills aber niemand gut
verstehen. — llenisch. 1795, 32.
• 283 Er nimmt für gut, dass man ihm auf den
Bratepiess macht.
Wer gern tanzt, dem iat leicht gepfiffen.
*284 Er thut kein gut, man erschwing jhm denn
die Haut wie einem nussbaum. — Frunck, II, 61* ;
llcnifch, 1795, 34; Körte, 2699.
•285 Er thut sich was zu gut
•286 Er will flir gut gelten.
IToll.: Die mag wel voor goed doorgaan. (ffarrebomee.
I, 849».;
•287 Es ist gut für den blauen Husten. — Kirch-
holer, 242.
•288 Es ist gut genug I biss es besser wird. — //<?-
niach. 1795.45.
•289 Es ist gut genug für Seesoldsten, wenn's die
Matrosen nur ^uben.
•290 Es muBs gut sein, bis es besser wird.
Lot,: Dnrate, et vosmet reboi serrftte aeowidit. — Hob,
sl male nunc, et oltm sie erit — ITt qvtmu, quado
ut volumus non licet.
•291 Es wäre gut Teufel nach ihm malen.
•292 Es wird gut werden, er macht lang daran. ~
Lehmann. //, 184, 88.
•293 Es wird schon gut, bis d' heurathat oder stirbst
fOberöstcrreich.)
80 sagen Aeltem scherzhaft beachwlohtigmd bb KIb-
dern, welche über eine unerhebliche Yerwnndtttig oder
einen geringen Schmerz klagen.
•294 Et es got, dat ich nit vun Hötzocker ben. (Kit».)
Wird gesagt, wenn es stark regnet.
•295 Gut und schlecht durcheinander wie 's Zins-
getreide.
Frs. ! L'un bon et Tantre mauvais comme obapon de raate.
(Leroux , I, 98.;
•296 Hai es so guet as de D&ed, dai h&ld dea
einen as den Aunern. — (Graftdhaft Mart.) —
Frommann. V, 60, 77.
•297 Hai is sou gudd, hai dait kainer Flaige' wit
tc lohe'. CAttendom.) — Firmenick, I, 35«. 8.
■) Fliege. ') Zu Leide.
♦298 liest nüd de gute? — Singer, Sitten. 181.
Zu ergttnzon: liaune. Bist du in flbler Stimainng?
•299 Hi hc't so gud üüs 't Swin üüb Stai (im Schwein-
Stall). C'^mrum.) — Haupt, F///, 368. SOS.
•300 Hier ist gut sein, hier laset uns Hütten bauen.
Aus ^laltfl. 17, 4 entstanden.
• 301 Ich bin ihm gerade gut genun^. — Gsmokie, 11.
•302 Ich bin ihm so gut, dass ich ihn fressen
möchte; ich könnte ihn dann hintragen, wo-
hin ich wollte. CSchlnH.j
•303 Ich bin schu wieder gutt — Gomoldc«, 4n.
•304 Ich bin so gut als du bist — E}^ng, III »il.
•305 Ist's gut, wär's in einem Pfaffen.
•306 LÖSS es ok gut sein, ich wiFu schonn wider
bezoaleu. (Schief.) — Frommatm, UI,iU, iM.
•307 'S is schunt gutt. (Schlcs.)
Es ist schon gut. Nach der manniehftMshen BetoDaaf
drohend, ironisch u. a. w.
•308 'T is all göd mit in de Winter. (Otiprie*.) —
IJaiukalcuder , III.
•309 Und das war gut — Schlosser, Gesdiichte 4*$ 18. /ili
Jahrhunderts , S. 258.
•310 Wenn der gut ist, dann gibt's mehr.
HoU.: Ia dezo goed, men vindt er m«er. — Ia er Ms
goed, Ood liale lo allen. — Ia er Mn goed, aoo a^n
ze allen goed. (llarrebomee , I, 249".;
Gut (Subat.).
1 Alles gut ist eines andern. — PetH, n, 7.
2 Altes Gut hinter rostigem Schloss macht neuen
Adel mit blankem Tross. (Bähm.)
3 An eines Gutes Ansprach ist kein Verlust —
Klingen, 48 a, 1; Graf, 441, 832.
Wer einen Beobtianspruoh an eine Saoha mu habe«
glaubt und diesen trotz der Weigerung daa VefplUch-
teten geltend machen will, mnss Klagbar werden. Da-
bei kann er nichts verlieren als die '.
aber die Aussicht, sich in den Besita dea Gegmsta&des
zu aetzon, wAhrend dor Gegner ausser den Pxocess.
kosten noch die Sache selbst verlieren kann.
4 An übel gewonnenem Gut hat der dritte Erbe
weder Freude noch Muth. — Pi$tar.,B99; Gnf,
364. 445.
Lat. : Et male partnrum non gandit tertint haerea. (Stf-
h'M , 117 u. 157.;
5 Anderleut Gut — anderleut Sorge. — Simrwk, 4W.
6 Anderleut Gut ist gross (schön) Gut.
HoU.: Anderer goed behaagt ons H meest. (HarrebomH,
I, 246''.;
7 Angefailt guet verdenckt man.
Damit drückt Hauer (LiiJ*), mir tuveratladlloh , dis
^ lateinische Redensart aus: Merz ultronea pnUot.
8 Arecht Gät gedät nit. (SiebeiUtürg.'eächi.) — Sek^
ster, 638.
9 ArScht Gat kit ned on dräten Häm. — SAwOv, c».
10 Aufi* verzehret Gut leihet der Teuffei keinen
Heller nicht — Pein, U, 27; MaAe»t„ 317 \
Gat(Sabst.)
Gut rSub.sl,>
tRß
1 Auk eo klein Gntt erhalt ennen bi frttuhem
Mftude. (WMitfckJ — r-wrlf/«. 3«. 3JS.
1) Bfti •1>'» '"'■ * t-'L'» ,u\ iärwet eck dal Kruet.
fJ- irt drückt d«D8clb«<5RecliU-
••Ix äua. Ytic; lal ihc JIcutiq mein, lu gehOrcu lakr
aoot» dio t>i«r fii «l.>,
13 Bftiiwenrtig und verlaiifenea Gut gehört zur höch-
sten liond. — (rVof , 129, 348.
,, Huwrnd.rjif HUill utui viirlopen gUilt Uörek thor hog-
- I'. ll.J Et irnr eise Rog«!
Om«r Ttirdeton, clereti o%-
i r llnu K«nr0nd»t wirdl oder
'« M-Mi iittnitlo TcrUnfea Out, doB8«n
i;. -,i,-fr riir- f. .UiC/ uilinden war.
Bei vtuechUui ^iiiL kein segen iai^ es gehot hin
wie es Iterkoinmen ist. — v,ra\i\ , lU,^. //rninh,
1793, SiH. Li hmiwn, II. 50, 30.
ib fiewer eta Out iu der Ferne als ein Uebel in
dw Nahe. — «tflcW«?r, A7Jf. 94.
^L tu« IUi»«itja : Dftt Gut« In tl«r Fem« «(iolit dAi Böso
^H in dar KAh« «ua.
^^^^^..,/ •:.,.. .4 ^. , {liiUDCo i* bottor than cril »t hniid,
bött loalAoo cliii ua hiaI vicino« (Tai'
>al tHim d« longo que idkI da p«r(o. ^fiuAn
lieber ist, das gegenwertig Gut gebrauuheii,
denn nach andereti gcdenckeu. — //muifi.
ter ÄndennaDU« Gud, na gen C<üd. — itui-
rM, M; Ekhmtdä. «61, FroMimfitfrt , //, S!W« 67.
16 B<qr gi'Ofsem Gat ist vbei forcht — IViri, tt, is
ikMtch» 179«. <c.
|# I>a haben wir "« liebe Gut, aud es ist nicht ans
gebacken.
■!■ J%ail«c Mansch, der anwitiond^ «ittenlo« nnd
«-VPinMBhter voo der LInlTer»ittt od«r ron aamcu kost-
*itl*Ua*n Ra(««n Kurllckkomnit.
90 ' lit, danach Muth.
21 i Iteric (Jut tragt den Schaden mit dem
veriorenen. — Uraf. aro. 1»8.
Von »i»T«rir4ut«tn Gute. Der Tr^ubiJidoT, d- i. der,
dtn ttwM Kar Aufbewahrung llborg«ben worden iit,
loUlM ketneo Rrutc , wenn er irugU>ich mit dem fremden
0«t« oigvnes Torior, muiB «b«r beiahWn, wenn die
*A«erti»«te Sache iJtoin abhanden gekonutcn iwU Sein
tiat Iheilt da« .Schicktal des Uim anrcrtra«teu, und
dft» belialten* tr4gt den .Schailou für dA« verlorene.
,,1>ea tehaden nall dragcn dat bolioldcnc goth mit dem
T«rUi«««il/* { n'itrfyhalfH, Jl, !M^J, yi,)
b«tte Gut ist der beste Kauf, — üraf, ssa. U7.
Vom VcrliJUmis« in Proia und Waaro. Nicht der
kau/i am beitoo, der am woblfcilaten kauft, sotidurn
«lev die beat» Waare wjUill.
Hrt bette g^^ed 1i de beete koop. (Harrebomit,
. «rj
ma ewig gut macht rechton muth. — Pvtri. l, 9.
Uos gfÖMte Gut ist Gesundheit, der gröBste
6eb*t8 Zafriedenlieit, die grosste Lost ist
lileb«, der grosste Trost der Schlaf, die beste
Arsnei ein wahrer Freund.
Da« Gut bleibt bei dem Blute, woher es gekom-
jXien. — mirhrnnd, IM), ftH, Graf. \U , U.
fiia» in LMand betondors gobrtocbliche ^pricbwurt
t>«*«t«bD«t daa HUckfalifreobt und findet bei Erbtftttitrn
«AtB« AnwcDdiing. (Vgl. Hung*, Da* Ut- und riltdn-
Pritatreeht, 2. Aaflag», 37-1 a u. 376.)
Gut bleibt bei denen, die in der Were
— Graf. 195, «T.
itwai, die «wei Erbiobafton baben, «ich Ter-
uod ohne KJnder itorben, »o fallen die
Krt—balten wieder an den nftcbtten Stamm, an* dem tje
Kkaa«i*a&, die de* Mannet an den telnon. die der
n_, .^ .1^. lüiren. Wenn ferner Kinder nocb auf
doK -imilie leben, ohne eigene Haatbaltan;;,
•o jcblait an die Hanagenoatenechaft. Ja
Loiiv«.- •'«( >.'udt Mifft by den, de jn der were aitten.
(HacA, iH.)
H7 Pas Gut einer Ehpfrau »oll hinter ihrem Manne
wr ch schwinden. — Graf, 154. 91.
\> 'ii de* ebcUcbeo VermOgeun Wot
fUr i>>" j'a<i-r >irr r.iic eingegangen worden, eo mottte
bol Aaa Maanea Tode «Ut ebefraulicb« Termbgen wie«
dar »iiur»»ehiedan aad der Frau und ihren Aagah<trigen
MageatAUi werden,
Rliafn>w»n ituot toi hinder jreni man weder
ewiaca matih «racbeatn. (tM»dt>mch von Itifttufatdf», BI. 13J
28 l)aB f ■
Ab.
17«
knn.
1, ^:»> t
29 Bas Gut fällt auf iks nädiate T^lut — Graf, üw), ii.i.
Die UradctnAho eut»ohiod Idr daa HcoLt znm Erbe.
30 Das Gut l\»lgt seinem Berm, — i:i*pMfc<Tri, s.w:
Ihltt'bftmd , 66, yj, /'it/or., IX, 45. Ämr»ifl, 4143. Em-
Jeder bat dat Becb«, «efn ICfgamlbtiin in BdsiU tu
nohmen, wo er ea fn ' r liior^ waa dabei xu bn-
obaohten war, Tgl. ; J. Da» ä|irlcbwoft lit,
aut dem tüfaiacbcQ li Unt,
Frt,: Le bien «lotit (auit ) In ^ont. i_Ltrvut, It , Hl,)
31 Üaa Gut geht in den Hof, diiraus es gckommon.
— Graf, l&j, 96,
Beliebt Bloh auf dem »«Koneti Fall, dati ein Gwl
wieder au den OuLiberrn zurttokfaUl, tod dem dio
VcrIoJhting au«gegaugcn iat.
M/i<t,: Dal gaed gcit weder in den hof dar it us gekommen
la, ({^^Ulitcnrr, '21, S.J
3*2 Das gut hat gluck vnnd böss duck. — Giutrr. 1, ii.
33 Das Gut lehnet so viel als es zinset — UHU}» and,
80. ilß; ÜTitf.U, 81; \\<\Hor, Svatcm tkt deuttuhtnt l'r^
mtnrhU. M».
hagt, daa« din UrAas« der Angabe eines Guts, die
durch Laudcuiiiim, Handgeld, Kdndlohn u. s. w. be-
eeiolinut wird, nicht uborall dic8utbL> ist. Der Krtrag
dottclben konnte obno VcrHObnldt^n d«:» Bcaitzora ge-
ringer wertlen, danaob wnrde auch der Erbpacht er^
'^■i Das Gut löset seinen Herrn. — /iW«/«irt. III, l. 34;
/VAfor.. X, 22; Sailrr. 2.VS ; r,rnf, «21.240; t'wdn«, »SJ;
Sunrwk, -il ib ; Unni
Wer mit einer Sc' oecbwort i«l, kauD eur
Tilgung deraelljcn A-eglicbeu Güter, über
die er, wie sich rou ^uUj»^ veritohi, nach Willkür
achalten könnou rnuag, verAuiisorn un«i mit dona dar-
aun gelitten üeJd«' oelne .Schult) buxabien. Auf diese
Woiao macht das (rnt »einen Herrn von der Sohulden-
loat lo«. Dat Sprichwort tagt aber auch, daaa in vielen
Fällen der, welcher mit Uelde bOtten kann, niebt mit
V«r1u«l »eioor Pretht'it haften darf, nicht mit der Haut
bosahlen raasa.
35 Das Gut muas nicht grösser sein als sein Herr.
Frs.: Le bieu eat trb* mal üra|;luy6 qul de aon malatro
n'ett luhjugu^. (Lfrour, U, 24 7 J
30 Das Gut IÜUS8 zwei Karren haben, einen, der 's
sammelt (gewinnt), und eiuen, der's wieder
zerstreut (verthut), — Kinhhifer. Xll, Slrujn-. 67.
37 Das Gut muss zwei Schelme haben, der eine
ninss 68 hinein- and der andere muss es hin«
ausRclielmpn, — KtrMutfcr. ni.
38 Das Gut stirbt vom jüngsten zum jungem. —
Graf. SIS, 21!^,
Da die Tbellung eines Guta in ao viel Tbeile, alt Kinder
vorhanden waren, eine naobtbeiligo Zcr«tdittortiug det
Beaitto« «ur Folgu Itatti;: ao ward allnidtblicb die bttto
Regvl, nur Einem Kinde, iu der liegol dem JtlngBten
Sohn, Ilan« und Hof au alierJaaaen, der aelne Goachwfatar
abfinden mUB«te. Btarb er ohne Kinder, to ftol der
ßetiu an den nAohvtjangaten. (Vgl. ton ÄampU,
II, 396, 5.)
39 Das Gut sucht Gut
Dnn. : Et godt kaater ikke et ander bort. (Pnv. du«. , MS.^
40 Das Gut will keinen ruiweu ' Herrn hewwen.
(SaueriandJ
») Bit = freigebig, milde, aber änch autwarfiich,
TerseliwanderiBch. He la allto rjrvo =^ er wcT]d«>t tu
viel auf, Ht* gif l rjrve = ist freigebig; ryvc Iift' 'i
der Hauahaltung viel aufgeben laateu« (i: '
Kaoh />nKfM>iM 174-'), besaiehnet riw einen gvr. l
von Verachwundung in der Hauswirthttciiart. Von onif-r
Hauefran, KAabiu u. a. w., die in dnr Kilchc mehr, ata
nöthig iat, ▼erbranobt, tagt man: fSe i» tn r|w. Rlw'
upp gcb'n = bei eiuvtn üiuatmahi zu roichiich auftragen.
41 Das iist das beste Gut, das niemand Schaden thut.
MotL: Het ia van al bat bette goed. welk wtuate niümaud
aobade doeU (Htirrrt'OMf't, J. 247.;
42 Das vordere Gut gibt dem hintern Weg und
Steg. — Gref, 54. 98.
£t hieta togar: ,iKann der Mann nicht andertwo au
»einem Peldo kommen, ao darf er aiah daroh daa fremd«
Korn den Wog aohneiden ohne Bntgell, muaa das gc-
•chnittene Korn aber liegen laaten. (Vgl, Mfjrntann,
VJi, Ihi.) „Und yfvx tein Land dtlngeu wiU, ab«r kein
Dungweg liat, der «oll kltnuneu auf aeinet Hauaea
b^cbate Spitae oder auf den Berg, aotl anchen den
näohaton Weg and den mindeaten Schaden (aeiner Fahrt)
und »oll den Weg mit üurbon belegen.'* (Orim/tt, K^chtt-
alt,, 4i3.;
B
187
6at(Snb8t)
Gat (Sahst)
188
43 Dat Goet moct gaen van dar et gekommen ist —
EUenkart, 279; Hitiebrand, 158, 221; Simrock, 4141;
Graf, 194, 85; Eüetein. 876.
Dm Gnt mtus hingehen , woher ea gekommen. Han-
delt von einem beiondem Erbfolge-, dem sogenann-
ten BttekfallSTechte, nach welchem, mn die OQter bei
der Familie Ea erhalten, die Stammgttter, die der
Verstorbene hinterlAait, dem Stamme wieder anheim-
fallen, Ton welchem sie hergekommen sind, die Tom
Vater erhaltenen also an die TÜterliche, die Ton der
Matter an die mütterliche Verwandtschaft.
BoU.: Het goed moet gaan, daar het van daau komt.
(Barre f>omee, /. 247.;
44 Dein Gut befiehl dem Trägen nicht — KSrw , 2485.
45 Der eilt nach fremdem gut, aiifif den wart armut
— Grtiler, I, 14; Eytrüuj, I, 438.
4G Der hat das Gut, der andere den Muth.
47 Des ungerechten Gutes suU sich der dritte Erb
nicht freuen. — Saiter. i4i.
48 Des wehrlosen Gut ist gemein. — Froschm. , TVII.
49 Die Güter dieser Welt sind ein Fuder Heu,
das in die Rapuse gegeben wird.
„ Wir sollen nit gedencken , wie der Welt Sprichwort
ist, als wenn die Güter dieser Welt wie «in fader Häw,
das in die Bappauso gesetzt wirt, davon ein jeder so
viel rapfeu möge als jm gefalle.'' (Chemnitiua, II, 3^7.)
50 Du solt ehe dein eigen Gut verzehren, denn
frcmbdes begeren. — llcnwh, 24:>, 39.
51 Ehrlich Gut tröpfelt nur langsam, unrechtes
(verbotenes) strömt reichlich herbei; aber
wenig und gerecht ist beiroer als viel und
schlecht. (Ar ab.)
5*2 Eigen (iut gibt Muth.
JIoÜ.: Eigen good (grond) maakt eenen beer. (Harre
homfi, I, 246.;
53 Ein Gut bringt das ander, ein Pfenning den
andern. — Mn, II, 192; Ihtiixch, 1797. 13.
Frz.: L'au bien attrait Taatre et l'une paavretö l'aatre.
(Lervux, II, 257.;
54 Ein Gut, das nicht nützt, ist kein Gut
Mhd. : Sol daz heizen guot, daz nieman hie se gaote kamt ?
(Mamer.) (ZingerlHy 00.;
55 Ein Gut, das übel gewonnen, ist bald zer-
ronnen.
Lat.: Male parta, male dilabuntur. (Cicero.) — Male par-
tum, male disperit. (Plautn*.) (Seybold, 294.;
56 Ein Gut ist ein Bund Stroh. — Frischbier*, iS98.
„Wenn die Bewohner Nadraaens von Gütern ge-
denken, sprechen sie: Lobjs kolys; nach den Worten
wAre es soticI als : Hin Gnt ist ein Bund Stroh. Der
Gebrauch aber dessen gehet auf Tiel Begebenheiten
aas; als: Wenn sich viele Erben in ein Gnt thoilen,
sagen sie : Lobjs kulys , wie sich ein Bund Stroh lasset
in viele kleine Theile eiutheilen, also auch das Gat.
Item: Wenn jemand abbrennet, sprechen sie: Lobys
knlys, es ist wie ein Bund Stroh, das bald verbrennet.
Item: Eigen Herd ist Goldes werth, sagen die Deut-
schen; die Nadraver aber Lobys knlvs, ein eigen Gut
ist eine gute Ruhestatt, denn sie auf Stroh insgemein
liegen."
57 Ein Gut lässt sich eher verthun, als man's ge-
winnt, drum spare fleissig, dass es nicht
zerrinnt.
58 Ein Gut schlegt das ander nicht aus. — Mri,
II, 195; llmisch, 1797. 15; Schottet, 1143*».
59 Ein Gut so weit von dem andern trägt Fla-
schen und Wciukannen. — Hoachenntch , 448.
Frt.: Terre loing de soy n'apporte que flaccons et bou-
tcillos.
60 Ein Gut und Ein Blut. — IMlchrand, i3i, I90;
Graf, 153, 73.
Mau bedient sich dieses Sprichworts besonders im
WUrtembergisohen bei Eheverträgen, um aussudrückon,
dass bei kinderloser Ehe der überlebende Gatte das
gesammte Vermögen des Verstorbenen erhalte. (Vgl.
Keysdifr, Dat ye meine und würteniberoifcke Pritatreckt,
S-U, .1,1.)
61 Ein jod gut muss zwo Personen haben, einen,
der es erspart, den andern, der es verzehrt.
— Lehmann, 172, 12; Eitdein, 547.
63 Ein jeder ist seines Gutes mächtig. — Ä'(mr(ic/l(.4i44.
63 Einer der vnrecht Gut samlet, der ist wie ein
Yogcl, der Eycr legt vud keines aussbrütet.
— Ltihmann , 251 . 28.
64 Einer ist semea Guts der beste Kämmerer. —
.Va/hwy, 232^
65 Einer mit Gut, der andere mit Blut
Sotl..- De een het bloed, de ato het goed. (Sarrebami«,
/, 246»'.;
66 Eines andern Gut ist dem Neidischen ein Glut
— rarömiakon, 60.
67 Eines andern Gut kann man ohne Unrecht bes-
sern, aber nicht brauchen. — Nommm, 120 ;
Graf, 94 , 168.
68 Eines andern Gnt mnss jedermann bewahren
wie sein eigenes. — Graf, 270, 284.
Derjenige, dem etwas zar Aufbewahrang anvertraut
*" ' Erhaltnnj
ist (derTreuhftnder), muss für deren :
ttnng sorgen
und der Sache warten, als ob sie seine eigene wir«,
weil sie ihm gerade deshalb anvertraut warde, am sie
vor Untergang su sohütsen.
69 Eines andern Gut nimmt man nicht mehr in
Obacht als das eigene. — Graf,9io,n$: Wet-
ten, /, 279,29.
Nur der Schteabtnmiegtl verlangt für da« «avertnwta
Gut noch grössere Sorgftdt als für das eigene.
70 Eingebracht Gut ergreift anch ererbtes Gut —
Pistor., r. 86; Eitenhart, //, 4, 22; Graf^ 154, ST; Sim-
rock, ItSl: llauL, 44.
Unter dem eingebrachten Gute werden die Gttter ver-
standen, welche eine Ehefrau ausser dem Braatschati
dem Manne zubringt ( Paraphemalgüter), Die Helnnng
des Sprichworts geht nun dahin, dass in den FtUen,
wo man nicht weiss, ob etwas von dem cogebraohten
Gute zum Brautsohatz oder au den Paraphemalgtttem
zu rechnen sei. stets das letztere angenommen werde,
und dass unter den Paraphemalien . was der besondere
Sinn des Sprichworts ist, auch die Gttter begrifEeai sein
sollen , die eine Ehefrau durch Erbsohaft erhUt.
7 1 Elternloses Gnt mag weder wachsen noch schwin-
den. — Graf, 172, 181.
Nach der einen Ansicht soll derVominnd berechtigt
Sewesen sein , den Ertrag aas dem Verminen des Mfln-
els, den er nicht für dieses verbraucht hatte, für
sich zu behalten. Nach der keineswegs ▼ortheilhaftea
Meinung aber, welche über die Wirthiohall dar Vor-
münder herrschte, will das Sprichwort nar sagen, dass
das Vermögen der Mündel unter der Yerwutang der
Vormünder nicht wichst.
Att/rieM.: Ther alderlasa god thet ne mei naader oaza ni
vonia. ( KiehtAo/en , IG* , 2i.)
72 Ererbtes Gut hält selten fest
Port.: Fasenda herdada ho menos estimada. (ßoAn I, 277.)
73 Erschunden und geraubtes Gnt bringt dem Be-
sitzer schlechten Muth.
md.: Guot An 6re ist enwibt. (Weltcker Cfatt.) (Zim-
gert^. 61.;
74 Es liilffb keyn gut für den geitz vnnd macht
keyn gelt reich. — Franck, /, 67*» u. 18S*; Petri,
II. 252; Ihttisch, 1797, 20; LchrmiMii, //, 127, 133.
75 Es ist eitel beschert gut — Tappitu,z$^: Ef^ag,
11. 583.
Lat. : Sine sacris baereditas. (Plattttn.) (Binder II, 3163 ;
Tappitt9 , 35 *'.;
76 Es ist eitel erobert gut — Henisch, 867, 6I.
77 Es ist kein besser Gut als erspartes.
ffolt.: Men heeft niet meer goed dan dat men spaarl.
(Barrebomee, I, 248».;
78 Es sol jhm keiner kein Gut zu lieb sein lassen,
sein Leben. zu retten. — iViri,/!, 297.
79 Es stirbt kein Gut zurück, sondern vorwärts.
— Pufenditrf, 1, 158 ; Eiteleim, 265 ; HiUebranä, 156 , 218:
Eitenhart. 271; Simrock, 4140; Grimm, ReckUalL, AH.
Das Sprichwort ist aus dem Kehdinger Landreeht
entlehnt, und will sagen, dass nach dem Rechte ver-
schiedener deutscher Völkerschaften die Aeltern nicht
miterben, wenn ihre Kinder sterben, sondeni dass sie
bei der Erbfolge von der Seitenlinie «aageeehlossen
werden sollen. Der allgemeine Satz , welcher dadurch
ausgedrückt wird, ist wol aber der, dass kein Erbe
zurück oder aufwärts geht, als bis alle Nachkonmen-
schaft gänzlich mangelt.
80 Ewiges Gut macht rechten Muth, wer darnach
thut, hat Gottes Hut. — Pmn, /. 40.
81 Ewiges Gut macht rechten Muth, wer solches
liebt, darin sich übt. — Prtri, I, 40.
82. Frei Gnt kommt nicht auf die dritte Brut
D. h. solches, welches allen Kindern aa gleichen
Theilen vorerbt wird , im Gegensatz dem Majorat. Ein
Wort gegen Güterzcrnplittcrung. In Münster: Frie Ouet
ktunpt nig an die diArde (dritte) Brat. (Frommamt,
IV, 425, 32.;
83 Frei Gut macht frei Schiff.
D. h. die Gttter und Waaren, welohe Bfltgem oder
Untertbanen eines Staats oder einer Macht, die sich
"iPTTTT
ISB
Gut (Subst.)
Gut (Snbst.)
190
Im K/i«ge befludm, gehAron, ■lud kelnür B«aolil«g-
nd»r Wv^rnftllni« unt<?Tworf«n, vtcnn sie mm Bord neu^
tTAJw FAlira«Li^«y befunden tv«T<lrn; e* milstto a<«iiii
Miu. .lk*a -i<j K:rii.'v'-i'"iilri'1i;!iidii:!irük4-l firni, f V^l.
Artii. ..'■■-. ,1 ' i.itoii
viiUii Az-tt
,. _ : ■ , rl.mfl
PriAiilt-uUu ilur Vfrtjttiatva .Siu^ti-ti JiOiShL t>i» in
aaf d«ii obigen Hau: ,,I>ie Krwilt^nR doaaelb-aa
im L'tiJihiiüDgitiköitAkriegfl xu (Ilt BililuR«; Jeiiea
Wr> I ffueten NcntmliiatabUude» R<!>rmirt » d«'*-
Mti I rundsAtit dbriii b«ttand, feaUustcMi-n.
d»i' > ilio Wuiro ii<>-ki<. ruft AaBbahnic von
KrI' .'iü: (vinfi {.' I «i«jt ii«ni ^l>^iuIl
■'in »uf den ^hT d^^f LicblinK«-
B#di*u„_ ^ . liiAtfliottnuer ij^ :._.! io» gt^weBOU i»t."
vVftl. ili* JäuUulxmfl de« i'iMaitltMilen Im Preutti»ch*n
Fr«mbdea Gut hat einen «chinalen Kuss. — !\'\ri,
n. 31i: /Jmi#(^, I3}3, K. Üanwiif, ISO*. r.Vn/^, auS. 43!^.
86 Fremd liut vcntehrt dusoigt'iie, wie der junge
Schnee den alten.
56 Fremde« Gut thut nicht gut — J/oinv. /, iv.
87 GebestiteQ Gut ist am tbewresteu. — /v<h. //. iu;
thmitck, 18^6. &.>.
tft Geborgene (löter tragen ungeborgenen Schaden
nicht — <>fl/. 277, 307-
Aii* di«Jentj|{<'a Guier, die aua Furcht vor 8votfefulir
da Jt*f«n tur AufbcwaLruiiij uiedorlc^t wurdeu, aebrnna
•n d«Bi wettern Kchickaal der UbriKun Kreucht k^ioen
ÄbÜLvll mehr. Oeht die InUlvro im VurUnf dar 6a«-
r«i«e »n Oruiide» ao leiden die goborgoocu titlti'r den
"N.-'limlivi nirlil: ijilt,
- • 'l«ju inidtfmi dorff mö bctmr rn(ii'b*r-
idon driKbini. (/fttppCHhtfy, AUrrttnunfn
™. .■,..-ctit*, ISO, U.)
leti Gut verholen , ist so gut wie gcatoh-
— titQ(, M3. 445.
fiut gehört BJch viel. — .'^imrotit , 30s;.
guter gehören der Schreihfedcr, den
r^jcliten Gottesdienst zu bestellen, so niiubt
sie der Spiess vnd bestellet damit des Teuf-
fehl dieUBt. — mn. IL 321. tkimck, 1T92» 51. Graf,
|S2 Gei«tliche Güter haben Adlerfedern art, wo man
sie eu andern Ih^bIt s^ voreehren sie diesel-
l)iff«n. — P"'
nie»«r AbrrL Itkeit «ute
XH«iut« ||rrl«i«l4 t . I niohtiiiehr.
93 Geliehen Gut ist eigen Gut. — Uach, 347. AVrpruinn,
\y% «, n*; tiraf, ?r9. ?r7.
WaBUdafgol' << 11 l<Hidet odfr verloren
9«lltf Mt trifll ' den Darleiher, dem
ylmlndiger K' r<lon mua«.
f94 OeUehen Gut niuss lachend wiederkommen. —
I i')t, kein (itit.
J u goed U gernesnlUk kwa»d. — Gemeen boo<1,
in vfxii. (Uiirrf&am**, t, 247.J
Irmeine« Gut gebt «umeiat verloren. — H'JBfiM-,
r Okcir. 1 1 jf ( meeat Terloreo. C2^im.,l3,&;
'#-' •*•'-- nca perdtiutur aepiai here«. (Fol-
ht Gut.
;7:eu giiot dA man mite rehte
«0.;
_: Jt Gut. — EwmhaW. tV. 3Ä;
•1 *
fi Oc«iiiunit I
B««tc!)il »leli kuf d<e t'nbr^iiemUchkffit dfr Verwaltung
»(in»«ln.»ch*itlich«r riu' 1 " ' ?' ' lioh-
k«itoa, dl<> d*Hiil %<irl i>clic
_ Ontrr In dar Ki*Kel f n . j.
i/ ;.' . . J:*«gned — Scbaticit<y<)f-I. CM.i/ rf '.fr,,*-,- , ^ •/!>(. Jl
99 ' • gilt ist die beste Nahrung. — Lt^*-
man» , nri , 01 .
Ü«f»ir«ja goed ia hei beale. ( Harrehvn%ft . 1 . 246.J
100 6«KlienlEt Gut ist ehrlich Gut. — K<irf*-.2in:
akmu^A^ 41S£i.
.101 ÜCKhtill OU dinkt mtmdi ene gat — ScAu.
0*^chlil.i Oai krbcbt ous der Jert — SrAu-
16«
Gtit ftm l>eat('i« schmecken ibut.
Gut gedeihet nicht.
t godi Ijrkke« aldrig Tel. \Pnt*. dan.. '/i^,)
105 Gestohlen Gut liegt hart im Magen. — Crnf.
3«4. «9, :^imroik. 4139. H6rlv, 2479; «mun. /, IQOD.
106 Gefttohlen Gut schmeckt jedermann gut.
107 Gestohlen Gut nnd falȧlie Waar reicht nicht
wohl ina zehnte Jahr. — PtiH . ll . 'A'it , }h»\Udt,
d»4, la. C,nn\, 821.
108 Gewonnen G\tt. )»ehalten ist Kunst. — A/n, //. 3t8.
109 Gewonnen Gut igt bös verlassen.
Hott.: Ghewonnon goel ig goed (e >ioldea. (Harrmhomi^^
1. 247.>
liti,: Prudeatutn more leneM quiaiu lakore. (FalUr»-
l*hfH, 361-J
110 Gewonnen Gut sol man mit fleisa belialt«n. —
l^tn, //.33H.
111 Gleiche Güter sollen gleich hegen. — Graf, s*. iü7.
Dio Be^limmunffOD Über die Kinaktiuuugen warou
mAntiichfncIi. ( V^i. riofitktt, Krantgvrten, BtaR.) Daa
»bige Sprichwort npriulit den Sfttx au*, dAK* bot glAloiieu
(iaterv die Veriifticbtnng der boidt-u Naclil^uru gleich
und aach der Zaon von tleraelbon Art koId »oll.
112 Gleiches Gut, gleiche« Blut, gleiche »fahre gibt
die besten Paare. (S. JAiir.y ^ Simrock. 36M.
US God wankt M6d, Mod niaükt AeowVmöd, AeöwV-
mud dcit selten g»5d. (\Umntit,} ™ Dunni^U, PS;
^i*t{^^t^^^Ulh Hl thiUKkttlcnäfr ^ t.
114 God of ken Geld. — rummunu, r. 43!).&04; Bue-
tm . 4B0: Ihuukahndcr , f.
115 Gross Gut, gross Gefahr.
Lat.: MAguae periculu annt opca obnoxi»e. {Vhardru.)
(FiSi-kfr. l2.^, 4; /li«*/.r //. I74«.>
HG (iroM Gut, grosse Sorge. — Schnttttl , UU* i Sint'
rttrk, 4l»5; Ctiat , 817 172, llruun , I. 1002.
//yA«. .- Vitif dobr« a V. l.ixJ, (tWirtMi-^, IW.)
/JülL: Uroot <veel) ^ i (veoli «org. (Harr<f-
fjoruee , I, 248.^
/«/.; DivitiAti psriunt «tjrai, (Bimtrr 11, 924.J — Opet
niniiac luagnae j*otur*c locumlfociont. ((faal, 8t7.}
Pftn. : Wif ka/e diibro a wtpkaxA pncychodii pnica. (ätta-
Aor.i*y , 127. f
{/'«;/..■ Nagy Teacedolcmmel JAr ft' n«g7 gudkgiAg, (Gaat^
817.;
117 GroBB gut lest gich langsam gewinnen vnnd ist
doch bald verthan. — Pvm. U. v>7.
11^ Gross Gut macht nicht reich in der Tliat den,
der das Herz daran hängen hat, nur Genüg-
samkeit bringt die rechte Wohlhäbigkeit.
Fn.: liicbeaae ne fait paa riebe, qui en trtSaon aon coour
flehe; mnia auffituLuce aeijlpmont fait vivro rhoiuüie
riohetnent. (Kritiinoer, filS'V
JJi>U.: Oroot gued maokt ona niel te wljxer (betör). (Harre-
homit, I, 347».;
119 Grofls Gut macht weise Frawen. — /v/n, ff, 367;
llmiuch, 1196.43.
120 Gross Out nimmt auch ein £nd\
luin..' Stört goda kkud ogao* ende, djbc brande kuuno
og ndremniea. (Fror. dan. , &X3.)
121 Gross Gut, viel sorg vnd vnmh. — /vin. ff. it,9.
llott.: De« iverelda goed ontmat *t gemoed. ( f/arrehom^f,
122 Gross Gut vnd Gelt hat recht über recht bei
der Welt — Petri, IL 358; flmmh. i4ßS. Sj.
J23 Gross Gut vnnd ein gesunder Leib seind selten
beysaramen. — Petri, 11. »a,
124 Gross gut will haben starcken muth. — Frantk,
/, 7l'*, Ei/<Ttnfl, IL «99; Pviri, ff. 358; Ctniier , I, 4S:
llititAch. 179.1, 1, Caal. 653, Ittum.tlf,; Sitttenlufvt.nC;
Körte, 2473; SitHfOik. 41.15.
tat, : MAgnwn rurttinam in«gnua deflot KOünua. (Binder
L U16: tL 1741; Fhchrr. 12.'>, J; PMtityf, /, 234 ; 3fy-
Aofd, 2^8; Steimiiftffi- , tifi'i.)
126 Gross Gut wird nicht an Einem Tag erworl>en.
Fri,: (rTAitd bien ne vienl paa en pen ü'beuroa. (B»hm
J. li>; Ciihifr, 13Ä«.;
12C Gross Gut ziert groeae Herrn, milde Hand vod
Hertz noch mehr. — h!tn, //. sab. '
127 Grosse Güter vnd Reichthumb loaaen einen
nicht wol schlaffen. — iv*n, ff, SJS; ttenhck,
ifoe. 5.
IFüU <Hi gutifi de mnealfl iJkliglieid alel.
(il
1S8 Gml! 1, lUOt innkot nvi-r/iifMlt . rtv.T-
n»' - nidt, 1:
Ju: ' . riTnint i.i
191
Gut (Sahst.)
6at (Snbst.)
192
..Gud maket Mnd, Mo<l maket Homod, Uouod maket
Nid, Nid inak<>t Htrid, Strid maket Annnd, Amod
maket Frede, d«n ntte unt God ua ande Stede. *>
120 (iuht vorlohreii. Muht verlohren. Ehr vcrloh-
rfiii, mehr verlohren, Seel verlohren, Hohl
verlohren. — SihotH, ii33*.
l.at.r Facullatum jactiira nuUa, fpel bona« pt^rmapna,
aitiin:te \C'ro oinnium t-at amisaio bonorum. (StjfbvlJ. 171 J
130 Out an jQ^ut, Leib an leib. — Hemsih , 1169 , 24.
131 Gut lii-auchl Hut. — Kr.rh', ÜH; SimnHb. 4ri3; ÄniHii
/, 1010.
13-2 (üit — eddel, l.lut — arm! — Agric^J^il i, 276;
Irihrk. I. 13.1*'; II. 6i''; l»ciri . II. 363. Gruter , I.4A.
lirutsrh, 432. 3'i; .S'ifnr<x-Jl; . ITiiT.
Spott, dai>« Reiclitbuni höher stobt als di>r Adel der
Gesiunniig.
HtAL: Üned edel, bloed arm. — Uoed rijk, bloed rijk.
(tlarr^bomre, t. 247.;
133 Gut, Geld die Hülle voll, macht den Reichen
toll. — Parümiakfin. 3110.
134 Gut gewonnen und Ehre verloren, ist mehr
verloren als gewonnen. — MiueUer. MX. 49.
135 Gut hat ein kurz Blut.
13(> Gut hilfft nit für armut. — Franck , I , IZi^ : Sitn-
T.nk. 4137: Körh'. 2481.
Die BedflTfniBKe sind unf^leich. Wovon eine Hans
viel Mahlzeiten halten kann, <labei wird ein Elefant
verhungern.
137 Gut hin, Muth hin.
GUthel hin , MOthel bin.
138 Gut ist gut, wenn man gut mittlmt. — Kdrif, 2488.
Weiser Gebrauch der Güter wird empfohlen.
Mhil.: (ruot iat gnot swor daz h4t. (Zingrrtr, 61.;
139 Gut kombt nicht von geuten, es kombt von
kargen Leuten. — r.ruter. lll,*6: /wn. //, 367;
Lehmann. II, 239. 102; Eitehin. 2üi; Simrock. 4122.
Tom Erwerben und weiten Sparen.
hat.: Ex oocto polluB nunqaam producitur oto. (Sty-
bold, 161.;
140 Gut kommt dem, der danach langt.
Frz.: Qui bien d^aire bion lui vient. (Liroux, II, 292.;
141 Gut macht Ehre. — i^rümiuJcon. 2327.
14*2 Gutmacht freund, aber not bewehrts. — Franck.
I, 65*; lUnitch, 1797. 40; Lehmann, //. 233. 190;
Körte, 2471; Lohrengel, I. 355.
143 Gut macht Freunde. — Hemüch. im. 38; Sprich-
rorl, 19. 4; Sihiilze,7B; Zehner, 99. Pürämi<üion. 2327;
Sailrr , 67.
lat.: Amicos res InT^nit. (Gaal, 819.;
144 Gut macht mut. — Agricola l,il: Frandk, /. 141^;
Eyenny. /, 867; Gruter, I, 46; Henüch. 1797, 4«; Seg-
bt,td,5iS: Hauer, Mg '; Eüelnn. 262; Simrock, 4130.
„ Alssbald einem ein wenig Hellerlein sn gehen, pfleget
jhm auch das mtttlein rnd Dunckel an wachsen; das
Gaüein macht ein mtttlein." (Malke$^, 22'>.;
BolL: Ooed maakt moed. (Uarrebomre , /, 247.^
//.; Per le prosperitft ingagliardisce l'animo. (Pattaglia,
298 , 2.;
Lat.: £ copia ferocia. (Binder II, S96; Steimneyer, 33.)
— Opnlentiae oomes tumor et ferocia, opulentia inflat.
(Seyboiit, 420.;
145 Gut macht Muth, aber viel grösser ist der
Muth, den da macht das höchste (ewige) Gut.
146 Gut macht muth, armut demiith, die ist gut. —
Petn, 11. 367; Gruter. III, 46; HenUch, 1797, 41; I^-
mann, 240. 103.
Böhm.: Btatky hiai statecnost, a nedostatky nestatainost.
(ÖflakoPfky, 164.;
2*0111. .• Dostatok czyni statek, a niedostatek niestatck.
(Oelakov»kfj , 104.)
147 Gut macht Muth, Muth macht Hochmuth, Hoch-
muth macht Armuth, Armuth aber wehe thut,
wehe thun sucht wieder Gut. — //tfiwdcr, 124;
AörtP,2469; Petri. II, 367.
148 Gut macht muth , muth macht hochmuth , hoch-
muth macht neyd, neyd macht streit, streit
macht armuth, armuth macht demuth. — Petri.
II. .167; llenUtch, 1797, 46; Latendorf II. 15; Simrodi. 4134.
149 Gut macht Muth, Muth macht üebermuth, Ueber-
muth Schaden thut, Schaden aber wehe thut.
— Teuer, 60; Körte, 2469 u. 3056; für Ihi^ein: Dier-
DiiMicn, 272; Eichirald, 659.
Uic Sachten in Siebenbürgen: »Akt mancht MAkt,
MiÜit mancht Iwermftkt, Iwermakt dit sUde gäkt. (Schu-
tter. l<»i.) Der LiUaar sagt: Bafoalas ngueatua irgi
Pm kocxios, was wörtlich haisat: Sin Baicher, «in Oe-
hümter, also ein Matbiger.
Frl.: L'abondance est Toisin« 4 rairoganoe. (Goal, 816^
It.: Cht ben siede, mal pensa. — H boon tflnpo a smM
fa bcavessar U eollo. (üatU, 816^
Lat.: Ex eopia ferocia. — Fnstam copia gisait. — Ubi
ober, ibi tnber. (Kitelein, 262.;
150 Gut macht muth, muth macht vbermath, vber-
muth nimmer gut thuL — Pranek, fi, 9t: Om^.
111. iß: Lehmann, n,i40, 140; Simrlic, 4M: Maftr,
l, 151: Bücking. 143; Körte, %4S9: Shnnck, 4ia; nie-
derftUksüch bei Frommann , 1'. 429. 505; Bmeren , 479.
Dan.: Gods gier moed, moed gi«r orexBod, ovaimod
sielden god. (Pror. dam., 246.;
151 Gut macht muth vnd wirfil die Leut int Tenf-
fels glut — Lehmann, 685. 60.
152 Gut macht Üebermuth, Armuth macht Demnth.
— Pistar., IX. 44; Körte, 2468; Simroek, 4111; Bnmu.
/, 1000.
Fr:.: Les richcsses enflent le eoenr. (Gaat, MI.)
Lat.: Bes secnndae non habent onquain Biodim.
153 Gut macht vbermut — Franck, /, TS*; f/> 144**;
Cni/er. /. 46; Uettuch, 1797. 43; SckolUi, IIW*; La-
tendorf II, 15.
ilkd.: Dax guot machet dicke nagnol. (WeUeher Gatt.)
— Sanfte gewunnen gnot machet ttpplgen mnoi. (Fret-
dank.) (limgerle, ei.J
Lat.: Fecuniaia svbUti seqanntur. (Seylndd, 414^
154 Gut, muth vnd vbermath bringt manchen in
der Höllen glot — HenUck , im , 49 : Gatd, 816;
I'eiri, II, 367; ScholtH, 1149 ^
155 Gat ohne Genuss ist eine Last und keine Lust.
IIvU.: Jlj hem. die goed heeft zonder Trangd. (Harre-
bomee, I, 24««'.;
156 Gut ohne Hot f&hrt im Trab sum Bettelstab.
Frz.: Qni ne garde le bien et ne defend da los, n*eat de
l'aroir pour s«pulcre k ses os. (Leroux, II, 304.)
157 Gut, schwcrd vnd Gold sind den Kindern nicht
nutz, — Petri, II, 367.
158 Gut sucht Gut.
159 Gut und Gold sind oft den Dummen hold.
ErnyL: Wealth is like rheum, it falls on the weakaat parts.
(Uaat, 818.;
Lat.: Plutns caacus et jadicii axpars. (Oamlf 818J
Gut und Leben hängen an einem Haare (Zwirn-
faden). — 5oiler. 209.
Frs. : On a tonjonrs plns de bien qua da via. (Cahier, tli.)
Gut und Noth schvrinden mit dem Tod.
Die Araber sagen: Irdisch Out und Uebal sahen, wie
sie gekommen, am spfttesten ndt onsarm Laban. (Ca-
hier, 2S73.;
Gut verlohren, muth verlohren. — llenitch, im, 51.
ffvU.: Verlies van goed, rerlies ran moed. (Bartebomee.
Lat.: Prudens ^idetur ille coi sors prospara. (Heni»ck,
1797, 53.; — Vix in damno qais saplt. (Se^bUd, 646.;
Gut verlohren, nichts verlohren, Ehr verloh-
160
161
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163
164
165
166
167
168
ren, vil verlohren, Gottes Wort rerlohren,
alles verlohren. — Heniaeh. i79T, ss.
Gut verlohren, vil verlohren, Zeit verlohren,
mehr verlohren. — Petri, U.36T: ftoiüdk,i7»7. 62.
Gut verloren — Blut verloren.
Frz.: Qni pcrd son bien, perd son sang (sani). fCa-
AiVr. 1332; A-n7ftiip«r, 644".;
Gut verloren, Freund verloren.
IIoll.: Als het goed Terloopt, aoo gterran de vrienden.
(Harrebomee, I, 246»» i
It.: Chi perde la robba parde gl* aaiol. (Pattaglia.
281, 4.) a 1 ^
Gut verloren, nichts (wenig) verloren, Mut ver-
loren, halb (viel) verloren, aber ehre (Freiheit)
verloren, alles verloren. — fajifi<M«, 197»; Pttri,
II, 367; Beneke, 255; für Trier: Laren, 189, 55; PimW
nick, III, 546. 32: nebenbürgiach-tddmsch bei Si*n-
zier, 643*.
Dan,: Gods forloret, intet forloret; liv forloret, magat for-
loret; sare forloret, alt forloret. (Pro9. dan., 13.)
Gut verlorn, vnuerdorben, mut verlorn , halb ver-
dorben. Ehr verlorn, gar verdorben. — Pranek,
II. 119»; EgenolfT, 132*; Petri, //.368; Gruter, f. 46; Ife-
msck, im, 58; Latendorf II. 15; Putar., 111, TO; Jlo-
mann,L Pred..lV.l: BHcking.310; Körte, t49i; Ve-
nedey. 151.
FngL : Take away my good nama, and taka »vrmy my Ufb.
(Bohn II, 11&;
19a
Got (Sabst.)
IW.: riuii« ,ViUitoui j«?ut gtiArür. (Goal. 321,;
, dfipffcr Hertz vml weiser Rath
aussrichtcü vnd grosrse that. —
IH<M ' aiei Toilor«o; moed vörlor«n, v«el
v<- Qi iDMr rerlor«n; »iol wrlorou, ■!
— < , . 1 . . 1 ^emel
AmUdü pu6U»ji uullu« «hi. (Satj^rtßiil. 4U.i
<7j|(;..- tnk&bb vesxuen — et tilcMl, miniiem b«iaulotoJ.
C9 Gut, f
<;ni<«f > Ji/. 46.
170 Gttl rnd GeJt gehört der Welt — l^ri. II. 36».
^^71 Gut vnd (reit herrschet die Welt. — Mr(. 11. 3«ä.
^g ftfnui-h, 1797. 66. Lchmünn , IJ. 233. 191.
"l75 I "r-Pt nicht ewig. — iVin.I/. 36?.
17 J et Gut — PHri.lJ, 3ft8. /Awmh. 1797, «7.
I^K *' -^ IX. i ^ocd twkt bot goed. (ftarr^bom^e, T. 84T.>
^■Y4 Cr«»t Will ein (Eraehrer vnnd Ver-)Zchrer haben.
^V — *lr^*irr, 111, 41 ; Li'hmanu, 11. 240, 111.
^B t lol nuu\ behaiten and dA bl trmi waltta.
^ 6i;
^■^76 um wüi Hut
^H D«r tuiicner »ak^: Ei Ut ■ohlinun für dna Gut« Jas
^H satoaD HerrD nicht ■ieht. Donn, meint >1rr «^p.-knior.
^B wo kate Herr iil« da i*t Leid. Die (>
^^■^ ffVr iMlJlftlipUJi: Weuu »iclU il(«r Korr
^^^^^ ««tf«rnt, lo TeTdorbAD dl« FrUCblo. i
^^^^K lMt«*i ea: W«oa der Hott fortist, bu nt^hciul das IJun«
^^^^^ iMx BH »oin , auch Mlbit wono hundert äklareo da flind.
^^^F^ (iUükthtrg in, 35.J
^HTIK Gut will zu Gut — EitdeiH, i6b: SimruA, 4146; Utttm,
■ #^r<. . I,« bi#n ph«Tcb« la bien. (EheUiii . 205.;
IT7 Güter brauchen Hüter. (LHttfm,j — SchwrtiJt.Ui.aS:
^^ Spruhvürtcr^^nU^t , l*i4 ; A'ürif » S4S4 , vSimrorÄ. Jia«.
^V i'Jn,.- Forv&r vol d»t K^'is aam Cr dlt ei^et , o; mocre dig
^V to)v fr* d«>t üom «r Aiidrc'B. (Froc dan, , 1^8.;
^^171 Gttt^r haben vnml uicht gcniessen, das möcht
den Ttuffil verdiicssen. — UmUch.lüU, A.
1 o Güter diMcr W«U gehören
Btii Der Körjter i»t nur ein ge-
rn In nar eiu (>uUi«ne. (Rei»»-
/«sd biml, «t asMl bem £tni, «ktflUn
,.iai, 82».;
tchen hohe Gemüther. '^ PüriTmiaAon. 97B.
i-?i?n sich selbst vertheidigen. — /Vaiör.,
M, 1C3. SimrtHk, 413&.
1 iie^ daifl jemand im BtfttUe eluea Gut»
j,y 1 ., V, ,r.«,,n.».T,.r f. IT /(." H.«J.1, t m*^fti irk l-i t
dl. '
«t fciJU,.- ,.,l i.^^^-.J, . ^. ■!., .Mi.. ..C. W. ..*... k^.WÜ
g«n«tiUteJi« KlAg» t>r«choa.
Güter wnd ^t denen, die sie brauchen; aber
groai <• igh ixjse, die es misbrnuchen.
#>«./ Ijc« I 11« i^ ccax qui bieu en nseiit, VLtÄt
tm fönt I.. . , . .. ^- ax qiil eu AbOACnt, (Krit:ii\'j<rr , «9«'.;
Öued I« Kcen goed, dAD bij e«n^ goflden beer.
(ttsrrt^m/f, /, 247 J
Gfiier «nd nicht derer, die eie besitzen, son-
dern derer, die sie gemessen.
* a .; r. .<»d8ar«tkeiraan]jrvibneujo}'thoin. (Bt>hm 1I,U),)
Vten» coli 4» io«llx qtti en jouistent. (Ltrotne,
: .. : good b«hoort niet dflng«iioo , tlio bct Terkrogtn
hmmft. m»MX dengenen, die bet geaiot. (Harr<fMttH4e.
isa GÄl<r «ixid Wasser, hat ei« der Prasser. —
Sflidm^Hif^rttn , 207.
1S4 ÖÄlr- "„...«„r, n^if Mühe erworben, mit Sorge
I)« 1 Klaifen verloren.
B»H. 'I wurdt mrt moeito verfJiiArd, inct
•OHi U4'»a^d vBk net roaw ▼«rtüron. (Harrft'omc*,
t, mt;
%tA ÜMt dtt Gttt, Gelt vnd Gold, nicht frech du
demioeh werden solt — ihmnch . 1797 . r.*.
UnSiKiX t.. Gut, huOSÄt to Mttt — $ckH»trt, 1694.
In f iit wirihÄchaftct man wie der Haso
if
Jb4 !-« gocd« nU <wn b&iwio
t, I. '^4;".;
lan yuT \nti gfu. tii,ijii^tliicret die Welt —
IS*n, n, W,, IttitUth. 1474. 23.
189 Irtüsch Gut ist Ebb' und I lut
iML; IN gxMdovMi d«nr ««rdd ujn gelijk aan inoeuw-
«tokki». 41« d« oogwa ««rblindcu« cu wtfldTA Tcrfoivi-
CiRKraswOK'nnfLBXixov. n.
Gut (Subst)
tu
r
tcn. (ffarrebomie , I U^^,) — W«r«lda ffO«d ia eb eo
Tlood, rÄoA« /. MSj
190 Ist kein Gut da, 90 sind die Erben ledig. —
SchwaUmmuf^el . 20, *; Graf. 823, Jtf.
Bio Erbon haben nur invoirait tta di« 8ehiild«ii dSB
Erlit&tBerii «mxTist«ta«it, «l* dat hiotcrUBieae VsrmOflMi
roicht> nach Jctxigtnn Recht mit dor Kiniehrlnkw«,
iffenn aie die Brbachaft nicht nnbcdingt »otroton.
191 Je grösser Gut, je grösser Brandhob, das wir
in die Hölle tragen. — Wmckicr, m, »,
BoU.: Ho« meorder godd . boe nifrordcr bPAndhoat, dat wij
in de hei brongen. (Harrrbotnet , I, 24'.;
102 Je grosser gut, je schwerer muht
„Man flogt ii rt : Je grosiorgnt, Jotchwcrer
muht, je reici -imertor.*' (Sutfteu/eliti TAto-
trum Diaboiijr. >
103 Je grösser Gut und Ehr', man suchet immer
mehr.
UolL^ Hoo groot ook U gocd an da eor, uog ao«kt mta
»Itijd mc«. (Hamtvitu^v , l, 1*47.;
194 Je mehr Gut, je weniger Mnth.
MKd.r Swer riebet tm dem tfuuta, dar armetan demmnote.
(FreidaHk.) (Zintfrile^ Cl,;
//v({.: Of mcerder good, of minder moed. (Harr^bomit.
r, U»K)
19b Je mehr Gut«, je mehr sorg* — Petri. 11. 394;
II..' ■ , ir,7, 70.
o^Rrten, aagsn die Oamanoo, icblAgl dem
H neu. (S':MKhta. 460.;
J/Ai/.. Mit liciii «aote wohnet gir««chüit, erge, Torht^aorge,
müei, Iclt, (IVeUchrr (Itut.) (Ximjrrte, $1.)
19(i .Icder ist seines Gutes mächtig. — fiwfor. , v, 87 ;
C.rctf. M. 1.S4.
JTArf..- J>iz gaot Ist nOnea and« wiba ouob oigoatUcke b«n.
(liHfffflf, 62.)
197 Jeder nimmt sein Gut, wo «r es findet
/Vi..' On prond aon bten oft on le trouve. (BoAn /, 41.;
198 Jedermann hat seines Gutes GewaJt — Graf
93» isi.
Altjri*»,: Allara Dtonn» kirak linla godoa waJde» (WiardOt
199 Jedes Gut will einen gewissen Herrn haben. —
iiraf. 7<. 78.
Er tcbnint Perioden ra gob«n, in denen die Menaeliea
die Freiheit nicht ertragen können. Ana einer aoloban
■ chniiit »ach wol di»a (aaa Jnritpr.Friaica, 242| (entlehnte)
Spriebwort su atammen^ wi»ichos daa angebUcbe Be-
durfniaa kleiner freier Ii&ndf^t«r antdrOokt, in ain
(xi&ipäichügea) Abh&ügiKkeitaTorbiUtniaa cu einem
groaaen Gato mi koniTnenv doaaon BeiitK«r ea ala Ober»
•tgentbüiner botrncblQlc, DJ« in dem obigen Sprich*
wart aiugedrUckto Ansicht bM die bia dabin noch be>
standeaen freien Baaergater Teroichtet.
SOO Kein Gut hilft für den Geiz. — Schüttele UJS»;
Kürle. 16&S.
Je melxr er bekommt, je mehr will er baben.
HoU.: Oued blnaebt (atopt) geene gierigheld« — Oo«d
-renohdigt niet. (ffarrebomett, I, 241.)
201 Kein Gut ohne Hass, kein Brot ohne Mühe.
FrM.: Kol bien aana harne, uoJ pain aanapcino. (JMttfn-
gtr, 69^ i Ltrotuc, It. S7Ö.J
Lat.: KU i)ne l«b«ro paratnr.
202 Kein Gut so gross , man wird es los.
*203 Keiner darf auf eines andern Gut scldagen oder
scheren. — Graf, 94, i&s.
Wer im Besitae einea Quta iat, wiro dervelbe anch
noch rochtlioh anfechtbar, bat auch daa allftiuige
Nulsangsrecbt, und er darf uictU dulden, daa« andere
aoino Wioaoo »oberen oder In aeinon Forateu Ilota
achlagen.
*204 Klein Gut ist bald verzehrt
iHin.: liidt gnd« kivod man vierst baego. (Prfft. rfaa., 246.;
tlou,: Ken klein good ia haaat nerte^rd» (llarr*b<nn**,
f. 24<5.;
205 Klein Gnt, klein sorge, — i^tri , tt, 4S4; ÄryMd, 432;
für tt'iiM^HÜi: Ttirf.v. 340. 330.
L,H.: Si tibi parrn est rea, f<at tibi magna quioa. (Rgtt^
rr ' ''• Vivit aeoams, pnaperlna eti aibi mnra«.
20G Litl -oben, als Recht verliei'cn. — ürof.
4S6, Sil.
Besicht afoh aaf die KoatenTorachtiaae , die beim bUr-
gprliehen Boohtarerrafaron an Machen Kind, Indem daa
fipricharort a*gt, ce «ei Torlheilhikricir . dicao« Opfer vot'
erst mt bringou, ola aüiu Utt<:Lt su ver ilareu«
207 Lieber Gut und Blut ^verloren} als gelugen and
geschworen.
*208 Lieber Gut und Leb^n verloren, alg c^inen fal-
schen Eid geschworen, — Rttinai»», Vnti^r^ l\\ i«.
13
195
Gut (Subst.)
Gut (Sabii)
196
209 Lieber Gut und Math verloren, als die Ehre
einmal verloren. — Gaal. 322.
Enpl.: Ho that has an 111 name, in half hanged. (Bahn
fl, 188.;
Span.: Quieu la fama ha perdidu, muerto eBt4 eu vida.
(Bohn II, 118.;
210 Man kan bei kleinem Gut auch noch wol frolich
seyn. — Petn, U. 454.- Ileiiisch, 1251, 10.
211 Man kan ein Gut nicht so bald werben als
verderben. — Pciri, II, 455.
212 Man kann die Güter nicht auf der Apotheker-
waßfe auswägen. — CmtoI, 480, 684.
Mit Bezug aaf die gericlitliche Beitreibung einer
Schuld f Order ung durch Pfandgegenstände, deren Werth
»ich selten ganz genau beRtimmen lässt. Das Sprich-
wort gehurt dem Canton Schwyi an: Man kann die
(lüeter nit mit der Bul£For-Wag vsawegen. (Kothing,
305, 2t>.;
213 Man kann wol unrecht Göd erwarben, man nich
verarben. — Goldschmidt, 73.
214 Man möt sin God upp väle Schäpe (Schiffe)
hcbben. (Oldenburg.) — Weserzeilunn , 4097.
Man mttss nie das ganze Vermögen auf Einen Wurf
setzen. Der Oldenburger bildet den Gegensatz zum
Amerikaner. Wer in Amerika sein Geschäft kramerhaft
betreibt, wird verachtet , wAhrendder, welcher sich in<
Oldenburg in gewagte Unternehmungen einl&sst, deren
Erfolg nicht mit grosser Wahrscheinlichkeit vorher zu
\ lierechnen ist, als leichtsinniger Thor und Windbeutel
betrachtet wird.
215 Man muss nicht all sein Gut auf Ein Schiff
bringen.
Holt.: Betrouw 66n sohip niet al uw goed. (Harrebomie,
I, 346.;
216 Man muss sein Gut lieben, als wenn man heute
sterben, und es gebrauchen, als ob man ewig'
leben sollte. — WincMer, XIX, 39.
217 Man soll sein Gut gemessen, dass andern mag
was fliessen.
Dan.: Gods skal man som vandet nyde, hvad ei bruges
lad bortflyde. (Prot. (lau. , 24(>.;
218 Mancher gewinnt Gut mit Sünden, dass er muss
in der Hölle drumb braten. — Petri. II, 449.
219 Mancher ringt nach grossem Gut vnd kompt
doch nimmer auss armutL — Peiri , II . 291.
220 Manniges grot gudt is bald torunnen, dat man
mit unrecht hat gewunnen. — Ebstorf,^,
221 Massig gut erfrewet am besten. — Peiri, II, iu.
222 Mein gut ist dein gut — Uauer,K*,
Via: Amioorum commnnia sunt omni».
223 Mit Abtheilung der Güter zertrennen sich auch
die Gemüther. — Simroch, 4104.
224 Mit dem Gut wächst der Muth.
225 Mit gut vnd Geld vnd schönem Kleid macht
man nicht fromme Kinder. — Petri, tl, 477.
226 Mit seinem eigenen Gut kan jeder Unrecht thun.
— Graf. 365,470.
„Die wile ein SprUcwort is, dat ein iedor mit seinem
eigen gude kan vnracht thon. ** (Normann, 10, 8.; Im
allgemeinen kann jeder mit semem £iigenthum nach
Belieben verfahren, doch nur insoweit, nln er dadurch
nicht das Eigenthum, die Bechte und das Leben an-
derer gefährdet. Wenn also Jemand sein Haus in dem
Falle anzflndete, da«« dadurch die Gebäude oder das
Eigenthum anderer in Gefahr kämen, so würde er als
Brandstifter straffäUig sein.
227 Mit seinem Gut jemand zu niedem, ist nicht
recht. — Graf, 558,45.
Das Sprichwort gehCrt dem Lehnrecht an. Nach
demselben ist der Lehnsherr befugt, seine Bechte,
sammt dorn Gute, auf dem sie ruhen, an einen andern
zu Übertragen, sodass das bisherige persönliche Band
aufgolöBt und der neue Erwerber verpflichtet wird, in
dieses einzutreten; nur darf, was der Sinn des obigen
IjprichwortR ist, die Stellung des Lehnsmanns nicht
lienachtheiligt werden. Dieser braucht sich nämlich
die VeräuBserung an einen niodem Standes oder auch
die Verwandlung in ein Burglehn nicht gefallen au las-
sen, kann aber der Veräussorung an einen hOhem Herrn
nicht widersprechen.
UM. : Dat n' is nicht recht dat man jemande nedere mit
Birne gude. (Bomej/er, Sächtiiche$ LtknreeM, 25, 1.;
228 Mit welchem Gut der Mann erstirbt, das heisst
man aller Erbe. — Graf. i83. 1.
Alles, was bei seinem Tode in seiA«m Besitie ist,
macht seineu Naohlass aus.
Mhd.: Mit swelkeme gude de man b«itirft, dat het «Uet
erve. (Baehsentpifffil, I, 0, 1.;
229 Nach dem Gute muss das Zehten sein; d«r
Narr sagt: nein.
Frz.: Se Ion les biens aoit Ut dipente, 1« Mg« 1« CNÜ,
le fot n'y pense. (Kritnnifer, 69>>.;
230 Nach Gut vnd nicht nach £1^ freyen, nimbt
ein böss alter. — Benück, vm, U; Petri, //. m-,
Schoua, 1143''.
23t Niemand kann des andern Gnt verwirken. —
Graf, 222,275.
Kein Erbe ist verpflUohtet, aus dem eigenen. VermOgn
die Schulden des Erblassers an beMuea, er mftitte
denn nach dem jetsigen Geseta die Krbeclukft unbedingt
antreten.
232 Niemand kann eines andern Gut mehr in Obacht
nehmen als sein eigenes. — Wettm, 1, 18I. ui;
AaeQa. 96, 17; Graf, 270, 285.
233 Niemand kann Gut vnd Geld mittragen aon
der Welt. — Petri, II, 495.
234 Nimmer Gut, nimmer muth. — Bem$ck, 1799, U;
Petri.ll, 449.
235 Ohn Gut vil Ehr gilt nuh nicht mehr. — B^
nitch, 1799, 18.
236 Ohne Gut, ohne Math.
Die Bussen: Out wirkt mehr «1« Mnlh. (AUmmm
VI, 404.)
237 Ohne Gut und Geld gilt man nicht viel in der
Welt.
Frt.: Tont n'en vmnt rien qoi &*» dn Wen. (Xrittim-
ger, 68»».;
238 Recht erworben Gut wudelt wol. — AnOr. Ldim§,
SorgteuffH (Frankfurt 157a). in Theatrum JHabchrtm,
S. 533».
239 Schlecht Grut ist auch um einen Heller za thener.
Ji^t.: On n'ajamait bon march« de nu«T»lse msrekan-
dise. (Eritsinger, U0\)
240 Stalen Göd bett kdn D£r (Gedeihen). {BoUi.J —
Schütte, n, 50.
241 Stälen God liggt hart in'n Mag. (H9IH.) — SduUt*.
III, 67.
Gestohlen Gnt bekommt selten gut.
242 Todtes Gut nimmt der Teufel in seine Hot
IfoU.: Het goed, dat niemand te pMse komt, dMur speelt
de dttivel med. (Harrebomie, I, 247.;
243 Tracht vmb das gut, das, sos schiff bricht, mit
dir aussschwimm. — Fronet, /, i59*; Ifcnwck,
1799, 22.
244 Trotz nicht auff dein grosses Gut. — LMmom,
II, 626, 83.
245 Uebcl gewonnen Gnt kommt selten an die Sonne.
— Wifickler, XI, 83.
Frt.: Bien mal acquis ne profite pac. (8tar$ekedel, 403^
246 Uebel Gut das reichet nicht ~ SekoUel, 11S5*.
247 Ueber unrecht Gut mag man nicht testiren. —
Graf. 206, 179.
Niemand kann Aber Dinge letstwillig TeiflLgen, die
ihm nicht rechtmftssig gehören. Ale nnreoht Gnt be-
trachtet das friesische Recht aber auch die Sehulden
und erkULrt eine letstwillige Verfngong ttber das sobol-
denfreie Out hinaus für ungOltig.
Altfries.: Een menseha mey neen boUnghe dwM& fan
onriuoht guet, (Hettema, XLY, 80.;
248 Ungerecht Gut muss zwei Schelme haben, einer
muss es hinein-, der andere muss es hinaas-
Schelmen. — s^mrodk, 10651*.
249 Ungerecht Gut will zwei Schelme haben, einen,
&^B gewinnt, den andern, der's verthut. —
Sailer, 126; H'indUer, il', 36; Simrock, 10650; Eise-
IHn, 611.
Dan,: Oods maa have to personer, een som aamler og
een som udspreder. (Prot. dan. , 246.;
HoU. : Het goed will twee sohelnwu hebben. (Harrthamie,
I, 347.;
Lat. : Dives aut iniquus , aut iniqui haeres. (Binder /, 350;
//, 819.; — Opes megnae vis sine freude parMktar. (8ef
botd, 436.;
250 Ungerecht Gut wird dadurch nicht heilig, dass
man es Klöstern (Pfaffen, Mönchen, Nonnen)
schenkt. — iL(otl«r«jn«0d, 63, 19.
251 üngrechds Guid tuid kuan guit (Steiermark.) —
Ftrmenich, II, 769, 143.
Unrecht Out thnt kein Oat.
Frs.: Bienperdn, Uenoonnn. (Cahier, 18)7; QmU , 83S.;
A.; n bene noa A ooBoeointo, se non d perduto. (Qeal, 838.;
197
Gut (Snbst.)
Gkit (Sabst)
198
Lot.: Tom dMnuia bons cognoioimni, onm ea amisimas
(ff4»ml, 8S8.)
Ung.: Hamisan gjlljtött p£na el-emjuti a marad^kot.
(Oad, 833.;
SÖS unrecht Gut daaert wie Butter an der Sonne.
-^ Partmiaktm , 1U7.
Mkd.: Dm argen gnot, d«8 gonchea lonp zergOnt b«idia
•am ein itoup. (Weltcher (JiUt.J (ZingerU, 61.)
BoU.: Onaerl^k goed gedijt (bekUJft) niet. (Harrebomte,
It.: Vicn preito coniomato ringlvgtameiite aoqnittato.
(Pataaglia^ 2.)
SÖ3 Unrecht Gnt druhet nicht — Luthers Werke.
IXm, 106; Petri , //. 560; Eiselein, 613.
*) Drahen, tmgen oder truhon = gedeihen, nineb-
Ben. N Wenn «ie gleich reich werden , so draUete nicht.«
(Lmtker'a Tisekreden.ei*.) Unrecht truhet nicht. (Ma-
tkesf, 88*.) Wo der gerr nf dem Dache eitit, da tmgen
die kttehlein selten. (Lisd vom Prinzenrauh in WoiJ's
Historischen VoUtsUedem , 655.; Es trnht nicht bei ihm,
SS e> beeeert ihn nicht, ist nicht angelegt bei ihm,
bleibt nicht, haftet nicht. (Reinwald, Idiotikon, 1 , 173.;
Dai eind Beispiele der Anwendung , aber woher stammt
das Wort und wie ist es su erklären? Dr. Vonbun
(Frommanm, IV, ß) hat aus Vorarlberg wdl trüiht, mit
dem Partieip von trttiha zusammengesetst = gut ge-
n&hrt. fett, stark. Dr. Frommann (II, 38(>, 63) steUt
die Wurzel trft Toran und erklftrt es durch gedeihen,
fruchten ; angelslohsisch : throhan tkrota (Ettmül-
ler, 61.1), englisch : to thrire , oberdeutsch : frühen ^ trOjen,
inten. (Tobter. 57; Dieffenback, II, 669; Schmid, 144.;
atalder (I, 311) sagt dafQr: gedeihen, eigentlich" dem
Auseem Umfang nach ausgedehnter, dicker« fetter
werden, am Fette snnehmen, im engem Sinne tou einer
■chwangern Frau. Eine trtthehafte Speise = nahrhafte.
Br iit trflehaft = Bssen und Trinken bekommt ihm. Von
Heiu*ratd's Ableitung Ton treuen, tr&wen sagt Grimm
(Wb., II y 14.S6;, sie sei gar nicht lulAssig, und in Bezug
auf Frisch , der das Wort ( II , 3i>3 >) unter citta gestellt,
bemerkt er, das leuchte nicht ein. Orimm selbst aber
lAsst das Wort im Dunkeln.
254 Unrecht Gut folget dem Erbe nicht — Graf,
183, 8.
Daniel* (Olotte tvm sächsischen Weichbildrecht , Art. 36;
aagt: ,.Ein Erbe ist anderes nicht , denn ein Nachfolger
in all das Recht, das der Todte su seinem Gut hatte.
Ist es also eltae Folge in das Becht und hatte der
Erbe etwas Unrechtes gehabt, so folgt das Unrecht
dem Erbe nicht.'*
255 Unrecht Gut gedeihet (reichet) nicht. — Sprich-
wurt, 10. 8; IMknberg, 11, 40; Teller. 653; Müller, 33, 3;
/Hsfor., IX, 60; Steiger, 863; Kitchhofer, 174; Braun,
I, 1006; KMe, 8475 u. 3064; Simrock, 10737 u. 10739;
UhranitH, l. 657; für Waldedt: Firmenich, 336, 51 u.
SSO, 445; für herlohn: Wo»te, 79, 337; für Düren: Fir-
memch. I, 484, 183; (ur Soest: Firmenich, I, 349, 28;
o8ffn««t«ck bei Eichwald, 657.
„Unrecht Out wudelt, tmhet Tnd faselt nicht." (Ma-
thesy, 33*: Latendorf II, 36; Körte, 8475.;
Em§t,: Qood« ill gotten never prosper. (Oaat, 880.)
Frs.: Bien to1< ne proflte Jamais. (Lendroy, 1569.) —
D*i]^usto gain juste daim. — Du diable Tint, au diable
retouma. (Körte, 8475.)
MoU..' Kwaad goed Terrijkt nict. (Harrtbomee, I, 348».;
lt.: Oli beai mal acquistati non arrichiscono. (Goal, 880.;
Lmt.: Damnum appellandum est cum mala fama lucrum.
(Publ. 8yr.) (Binder I, WZ; //, 688; Fhilippi, /, 110;
SeubUd, 113.; — Malum lucrum aeqnale dispendio.
(Binder I, »41; //, 1780; Buchler, 198; PhiHpvi , I, 239;
Sefbotd, 896.; — Nemo diu gaudet, qui Jndioe xinoit
iniquo. (Dion.) (Binder II, 8043; Kruse, 636.; — Non
habet erentus sordida praeda , bonos. (Osid.) (Binder
7,1177; II, 3178; PhiUppi, II, 37; Seybold , 371.) — R9»
parta fnrto durabit tempore eurto.
S56 Unrecht Gut gedeiht nicht, sprach der Babe,
und stahl einen Ring, den ein anderer Rabe
gestohlen.
257 Unrecht Gut geht durch, wie Absalon's Maul-
eseL — Parömiakon, 1559.
Frs, : Las Mens mal acquis s'en vont 4 Tan-reau;
258 Unrecht Gut hält nicht vor. (LH.)
259 Unrecht Gut hat Adlersfedem.
2tiO Unrecht Gut hat kurze Währ, der dritte Erbe
sieht's nicht mehr. — Lohrengd, I, 658.
261 Unrecht Gut hilft nicht — SprichKort. lo, 3; Tap-
pims, 641; Sch^ze, 50.
S€2 Unrecht Gut ist ein funken im Kleiderkasten.
— Sehottel, IUI*; Sauer, 160; Heinsberg 11, 116; Sim-
roek, 10741; Eiselein, 611.
Las.: Mal» luora aaqualia damnis. (Oaal, 830.)
2S3 Unrecht Gut kommt wie Gott will, und geht
wie der Teufel wUL
264 Unrecht Gut reichet nicht (macht nicht reich,
reichert), unverschämt lässt nicht gut, nährt
aber gut. — Körte, 3475; jAattdetüsch bei Schütte,
II. bO.
965 Unrecht Gut thut nimmer (nicht) gut. — Her-
mann, m, 5; Struve, 16; Kirchhofer. 174; Körte, 8474*
266 Unrecht Gut und falsche Waar' reichet nicht ins
zehnte Jahr.
Es gibt übrigens einzelne Oenies, die beide Aufgaben
lösen.
267 Vbel gewonnen Gut nimbt das gerechte vnnd
wolerworbene Gut auch hinweg. — L^mann,
II, 786,8.
Frs.: Ce que Ton acquiert mächamment, on Ie döpensa
sottemont. (Cahier, M.)
268 Ybcl gewonnen Gut schN^iert manchen zu den
Angen vnd Nägeln herauss. — Lehmann. i5, 45.
269 Vbel prewonnen Gnt wird den frommen für-
gespart — A'fri, //, 3.^3; Itenisch, 1793, 61.
270 Verlier dein Gut, nur nicht den Muth. —
Goal, 1175.
Lat.: Omniasi perdas, te solum perdere noll. (Gaal, 1175.;
271 Vcrlohren Gut den erben kein frommen thut.
— Pelri. II. 567; Ilenisch , 1353. 36.
272 Verlorenes Gut beweint man nicht mit falschen
Thrüncn.
Lat. : Ploratnr lacrimis amissa pecunia veris. (Jutenal.)
(Binder I, 1369; //, 3587; Kruse, 834.;
273 Verlorenes Gut, erkanntes Gut — Winckler. XIX, 89.
274 Verschmecht ,gut gereth auch wol. — Henisch,
1506, 50.
275 Vcrschwindt das gut, so verlieren sich die Ge-
sellen. ■— Henisch, 1799, 45; Mri, II. 668.
276 Viel Gut füllet den Geitzigen nicht — Petri,
//, 573; Henisch, 1449,50.
277 Viel Gut macht niclit glücklich.
278 Viel Gut, viel Sorge.
/>*.; Plus de biens, plus de sonoi. (Kritsingcr, 54.'»'''.;
279 Viel Gut, wenig Herz.
Frz.: Quant bien vicnt coenr fault. (Leroux, II, 286.;
280 Viel Güter zahlt des Fürsten Tasch, viel Mou-
1er trenckt des Fürsten flasch. — Petri, II, 572.
281 Vier wichtige Güter sind: Altes Holz zum Bren-
nen, alten Wein zum Trinken, alte Freunde
zur Gesellschaft und alte Bücher zum Lesen.
282 Vmb vcrlohren Gut sol man sich nicht beküm-
mern. — Petri, II, 556.
283 Vmbs zeitlich gut jeder vnrecht thut — Leh-
mann , 685, 91.
284 Vngerechts Guts werden die Erben queid ohn
all Wurmkraut — Petri, I. 558; Henisch, 1793, 67.
285 Vngewouet Gut gedeyet am besten. — Petri, ii, 557.
286 Vnrecht gewonnen gut muss wider verschwin-
den vnd wenn es auch mit eysem Riegeln
vnd Thüron beschlossen wird. — Lehmann,
918, 13.
287 Vnrecht gewnnnen gut kompt selten auff den
dritten Erben.
288 Vnrecht Gut faselt nit — Franck. lt. 149*; Gruler,
Hl, 93; Petri, H, 560; J/«iüch , 1799 , 88 ; Stwiroc^, 10738.
noU.: Kwaad goet verrijkt niet. (Uarrebom^e, II, 348.;
289 Vnrecht gut faselt nit vnd kommet selten ann
dritten erben. — Franck, 1, 119**; Lehmann, 11, 803,
108—109.
BolL: Kwalijk rorkregon goedcren gaan niet tot het derde
lid OTcr. (Harrebomie, I, 848».;
290 Vnrecht Gut hilfifl nicht, wenn die Anfechtung
kommen. — l^tri, 11, 560.
291 Vnrecht gut kompt nit auff den dritten er-
ben. — Franck, //, 124 **; Petn, II, 560; Henisch.
179S, 63; Lchtnann, II, 803, 67; Parömiakon, 8417; Lu-
ther, HO: Struee. 16; irtrcMo/'«r,174; Körte, 1476 a. S086;
Simrock 1 10740; Lohrengd, I. «6»; Brom, t, 1008; Fe-
nedey. 116 ; tteintberg 11, 118 ; für Walieck : QaUe, SSO. 4M ;
Firmenidi, 1, 386, M; Ar l/awiovfr; Stkamkttth, m,
Dan.: Ilde «dapurgt goda koniMr ti ftaM <ll IzÜBf'«"
Ting. (Pro9. dmt., U.)
Fn.: De ohptM mal aoquisM I* fpisa.
(Lwwa, II, VI.) - Ii*
u^
199
Gut (Subst.)
aat(8QbBt)
900
de« biens mal aoqnis. (Krittimger, 33 3; Venedeu, 131.;
— Mal aeqais par art ouznetier, ne profite aa tior« he-
retioT. (Kritzinger, 431 "0 — Tieri hoir no jouit de
ohose mal aoquiso. (Cahier, 66b.)
It. : DoUa roba di mal aoiiuisto non n« godo il terso erede.
(Goal, 820.; — Delli beni mal aoquistati non ai ralleffra
il terao beTede. (Paszaglia, S, 2.) — I"^ robba d'altri
non paasa agP heredi. (Paxtaglia, 337, 4.)
Lot.: De male qnaeBltis non gandet tertiiu haere«. (Bin-
dtr I, 296; //, 707; Goal, 820; PhiUppi^ I, 114; Sey-
bold, 117; Schonheim, £>, 3.)
292 Vnrecht gut mus nicht gedeicn in die dritte
band. — Ihudi, Postüla, 326'*.
Frz.: Co qu'on dörobe ne fait pai garde-robe. (Ca-
hier, 505.;
Lat.: Male parta, male dilabnntur. (Cicero.) (Binder I,
933; //, 1767; Fiicher, 127, 16; FaaeliM, 189; FMUppi,
/, 337; Seybold, 294; Scfionheim; Wiegand, 1069.;
partum, male ditperit. (Binder II, '"
I, 237; Seybold, 294.;
1767; Philippi,
293 Vnrecht gut will weg, wenn mans gleich bey
den haaren hielt — Petri,ll, 560 .• llmüch, 1793, 65.
294 Vnrecht Gut wudelt nicht. — Petri, II. 560.
Fr*.: Bion mal acquU ne proipöre jamoi«. (Cahier, 35.;
295 Vnrechtfertig gut gedeyet uit. — Tappiw, 221^.-
Lehmam, //, 792.106.
296 Von vnrechtfertigem gut sol sich der dritt erb
nit frowen oder frölich werden. — Taffim. 222*;
Uenisch, 1794, 1.
297 Wächst das Gut, so wächst der Muth.
Dan.: Naar mig Tozer gode, da Toxer mig hoff mod.
(Prot, dan., 565,;
EoU.: Waat siju goed, coo wast sijn moed. (Harrebcmee,
I, 248 b.;
298 Wann das gut verloren ist, so sihet man erst,
das CS gut gewesen ist. — Heniech. 1793,48.
299 War en sind God findt, dar spreckt he 't an.
— GiAdschmidt , 80; nawiluüenAer, I; Uillebrand, 63.
Der Eigen thttmer kann sein Gut überall, wo er es
findet, ansprechen.
300 Wären alle Güter gemein, so wäre die Hölle
zu klein.
Roll.: Waren de goodoron dezer wereld gemeen, soo werd
de hei te kleen. (Harrebom^e, t, 240».;
301 Was Gäter ein Lehenmann hat, die fällt er
alle mit Einem Falle. — Gra\, 50, 175.
Es ist hier Tom Todfall (Cormnt, Besthaopt) die
Bede, einer gewissen Abgabe, die nach dem Tode und
▼or dem Begräbniss (s. Fall 6) an den Bchutsherm
erfolgen musste. Bei einer Gatstheilnng wurden so viel
Cormuto gefordert, wie Stttoko entstanden waren, und
waron'idioso so klein, „dass ein droibeiniger Stuh^tkborall
an dieUrenxen streift". (Grimm, Weiith., I, 521.) Das
obige Sprichwort sagt nun, dass die Abgabe, da sie boim
Tode des Besitzers geleistet wurde, auch nur einmal
SU entrichten war, wie viel GOter er auch besass.
Mkd.: Was völlig gut ein gotzbns man hat, die vallet er
alle mit eim val. (Grimm, Weiath., /, 325.y
302 Was sol gross Gut einem armen Mann, der
sein nicht vil gebrauchen kan. — Peiri, ll,wi;
Henitch, 1793, 5.
303 Was sol gut OU muth ! — Frandi, 159 '' ; Petri, U, 609 ;
Gruler, III, 100; Uenisch, 1799, 53; Lehmann. 11, 836, 74
u. 866,92; Kürte, 2486.
301 Was soll gut, das nur macht vnmuth. — Ilenitch,
1796, 33.
MAd.: Wa* sol daz guot, das schaden tuot. (Renner.)
(Zingerle, 61J
Fr».: Mal 07t le bien qni ne Taprent. (Leroux, II, 253.;
305 Wei dat Gut hiät, hiät &uk dat Krut. (Saueriand.)
306 Weit deinem Gut, nahe deinem Schaden. —
Petri , II , 619.
In Düren: Weck (weit) van sengem GOt e« n oh bei
«engem Schade. (Firmenich, 1, 483, 71.;
^«..•Loin de ses Mens, prös de sa mine. (Cahier, 959.;
307 Weltlich Gut lässt sich geistlich machen, aber
geistlich Gut nicht weltlich. — Schottel, 1117*;
Graf, 543, 53; Eiselein, 263; Simrock, 4139; liraun, I. 1005.
Versuche in neuerer Zeit seigen, dass auch das leta-
tere sehr leioht aussuftthren ist, und mitunter in kOr-
■erer Zeit als das erstere.
308 Weltlich Gut vnd Glaub seind schwerlich hey-
einander. — Uenitch, 1799, 38,
309 Wem kein Gut bestimmt ist, verliert das Geld
ans der Tasche (den Bissen aus dem Munde).
Boü*: Die niet bestemd is om goederen te beaitten , lal se
00k nimmer boomen« (ffmrrebomiei I, UHK)
310 Wem man das Gut gegeben hat, dem hat man
es auch versprochen. — Grv/', 2S9. 4T.
Ein Versprochen dass Jemand, wenn man gestotbei
eoi, etwas von der Hintarlastanaehafi echmltaa solle,
war «nach deutschem Bechte anverbindlioh , troin «s
nicht durch einen gerichtlichen Act befestig:^ war. W«m
aber Jemand bei seinen Lebielten etwM gegeben hatte,
so nahm man an, dass er es ilim auch gelobt oder n-
gedaoht habe, und es verblieb ihm.
311 Wenig Gut, leichtes Blut. <— ßtadeua, I64; ^m.
rock, 4111.
312 Wenig Gut, wenig Hut (Sorge).
Engl.: Littlo wealth , little «orfow.
Frz.: Peu de biens, pou de soins. (Cakier, ISM; Jüritsim-
ger, 529».;
//.: Chi hji pooa robba hji pochi peaaieri. (PoMeylia,
312, 1.;
313 Wenn das Gut auff die neige kommen isi, so
ists zu lang geharret mit sparen. — Pttn, Jl, 6io.-
Uenisch, 1799, 43.
314 Wenn das Gut sich mehrt, ist man halb Tersefart
Frz.: Quand les biens vionnont Ics oorps fülient. (Böhm
r, 47.;
lt.: Bon porduto h conosointo. (Bchn I, 75.;
315 Wenn das Gut verzehrt, machen die Freande
kehrt.
Hvll.: Als het goed verloopt, zoo sterven de vrtonden.
(Barrebomie , l, 246.;
316 Wenn einem an Gut bricht, so denkt man sei-
ner Wolthat nicht. — //cniÄrfi, 1799, 42.
317 Wenn Geistlich gut vnter ander gut kompt, so
frisst eins das ander weg. — l'etn, ll, ea ; Ue-
nisch, 1792, 54.
318 Wenn Gut vnd Muth feit, so verzagt der Mann.
— Petri. U, 658.
319 Wenn man ein Gut verloren, dann weiss man,
was es wcrth.
Teufel
(Prot.
Vom Teufel kam's, sagen die Franzosen , raii
giug'a. (Heinsberg II, 116.;
Dun.: Godt savnos ferst naar det er borte.
dun., 26.;
320 Wenn man sein Gut an nasse Wahr wendt, so
wird es nicht verbrent — Petri, U, 669.
321 Wenn man zu gemeinem Gute borgt, so zahlt
man von gemeinem Gute. — Graf, 236 , 93.
Bezieht sich auf Compagniegesohftfte. Sehaldea an
GuHHten eines Keiaeinschaftlicben Vermögen« können
aus diesem zarttckverlangt werden. (Vgl. Geselle 51.)
AU/rie».: Borgth ma to tha mena godo, aa skil ma *t
ield fon ta mena gode. (Welten, I, 135, 28.;
322 Wenns einem an Gut gebricht, so denkt man
seiner Wolthat nicht. — > Ilaäsdt, 1396, 19.
323 Wer das Gut gcuiesst, muss es versteaem. —
Graf, 122. 312.
Der jedesmalige Hesilser eines Guts ist anch aar
Tragung der daran haftenden BeaUasten verpflichtet
(8. Gabe 25.)
JJhd.: Wer daz gnet niesst, sol es verturen. (Jetfger,
Üchtröhisches StädtfKesen des Mittetalters, Stattgart
365, 22.;
324 Wer das Gut hat, bedient sich auch des Ilolzes.
— Cnif, 93, 146.
Wer sich im Besitze eines Guts befindet, dem gehört
auch der Niesbrauch desselben.
Mnd. : We dat gut hedde de gebruokede sik ok des holtes.
(Wigand, III, 7.)
325 Wer des andern Gut nimmt, ist mit derselben
HaV ein Dieb. — (Mrichs, 192; Graf, 363,427.
Das Sprichwort ward auf die FftUe angewandt, wenn
jemand auf der Strasse eine Sache gefunden hatte, ohne
die erforderliche Auzeige, durch welche sie der jSigen-
thttmer zurückerhalten konnte.
326 Wer eilt nach frembden gut, auff den wartet
armuth. — IlenUch, 1792, 35; Schottd, 1125»; IHstor.,
IX, 54 ; Körte, 2477; Simrock. 2687.
Dan.: Den mister tit sit eget, der staaer eftor en andens.
(Prov. dan., 416.;
327 Wer ein Gut besitzt, kann es dem Himde an
den Schwanz binden. — Graf, 96.
Der Besitzer hat freies Verf Ugnngsreoht Ober eeia Out.
328 Wer ein Gut will erben, soll vom Schwert hal-
ben dazu geboren sein. — Graf, 168,23.
Wie es ün Wesen des deutschen Erbrechts lag, dass
das Erbe in der Familie bleibe, so entschied innerhalb
derselben die Art der Verwandtschaft Über das Becht
cor Erbfolge, die an die Verbindlichkeit nnd Pthig-
r-'.
201
Oot (Subst)
Qnt (Ssbst)
203
k«it snni KriegMÜeast geknüpft war. Nor wehrfthlgo
MAdb« »oUton in erater Beihe liegende ÜQter beaitsen.
Mkd.: Wer ein gneU erb wiU sein, der lal ewerta halb
dannie geporen aein.
339 Wer fremdes Gat will erben, muss offl eins
bösen todos sterben. — Ueniick , 90S, i7.
330 Wer geistliche Güter macht gemein, der wird
xnm Bettler eh ers meint. — iienüch, uhj. i;
Fn^duH. f Uta.
331 Wer greift nach fremden Gut, der greift nach
Armnth.
332 Wer gibt Gut, Geld und Gaben, der kann alles
haben. — PurJmüikon« 866.
333 Wer Gut nicht acht, dem wird*s vom Glück
gebracht
nKia alt Sprichwort iat, daa der, wellicher nimmer
nach Gat atellt, vnd deaselbeu nioht acht hat, denselben
daa gluck den hauffen lu trage." (Ueniach, 17»7, i.)
334 Wer Gut hat, der hat auch Ehre. — Poiri, U, 7i5;
llenitch, 1799, 48.
Vk,l.: Swer oft goot hAt, der bAt «ro. (Renner.) (Zin-
gerU, 62.;
Lat.: Si nun babes, non valea. — Proflcis in nibilu dum
venia abaqne datlvo.
335 Wer Gut sammlet und hat kcinn frewd dabcy,
der ist ein Narr. — HmUch, 1799. 49.
336 Wer hat Gut viel, der thut, was er will.
337 Wer jagt nach Gut, oft übel thut.
MMd. : £a vichtct inanger nmb daiLguot, daz im vil gröaen
schaden tnot. (Boner.) (Zinyefle, 61.j
33» Wer kleines Gut verachte, nimmer grosses Gut
macht
Lot.: Migora perdea, minora ni aervaveria. — Non minor
est Tirtns, quam quaerere, parta toeri.
339 Wer legt sein Gut auf Kux, dem geht es bald
in Dux.
340 Wer leicht sein Gut verzehrt, der ist nicht Eh-
ren werth. — Petri, 11, 731.
341 Wer möt goläge Got tau Hus geit, möt nakten
Arsch dasteit — Fri»chh%fr '. 1399.
343 Wer nach fremdem Gute trachtet, verliert das
Seine. — Simrock. 8688.
Xa/.; Dum aliena affectamoa, nostra amittimua. (Sey-
*oW, 139.;
343 Wer nicht Gut hat, der tregt böse wort ein. —
IHAri. II. 767.
344 Wer nicht hat das Gut, hat zur Hoffart doch
den Mulh.
345 Wer nicht hat Gut vnd Gelt, demselben Wu-
chern nicht gefeit -> Mri, 11, 740 : Iienüch, 1476, 59;
Graf, a«;9, 267.
3440 Wer nicht vermag gross Gut vnd Gelt, der ist
veracht inn aller Welt — Iknisch, 1476,65.
347 Wer nit hat grosses Gut, hat Frommkeit offt
und guten Muth. — Sutor, 632.
34Ä Wer nur fremdes Gut hat, der hat kein Gut
Frt.: QuI n'a qne l'autmy n'a rieu. (Leroux, 11 ^ 3«3.;
349 Wer sein Gut mit fremdem Gelde bezahlt, der
muss zuletzt mit blossen Füssen nach hun-
gcrstorff reisen. — Petri , 11, 752.
3;»0 Wer sein Gut nicht brauchen kann, der ist ein
armer Mann.
MM.: Bwer alaem guot niht herschen kan, der iat der
phennlng dieuatmann. (Wättcher Oaif.) (Zingerle, 66.)
351 Wer sein Gut nicht braucht, dem ist es nicht
Gut, sondern die höchste Armut — Petri, 11, 767.
352 Wer sein Gut umbbringt oder verspihlt, den
bundt der Ilencker, da er stihlt — Sutor, 637.
. Lot.: Perdena cnnota bona religator bracbia sona. (Su-
tor, 637.;
353 Wer sein Gut unnutzlich verthut, dem wider-
fehrt ofil Ammth. — Saa*tr, 637.
Lot. : Qni aaa demergit mendicua ad oatia pergit. (Su-
tor, 637.;
u54 Wer sein Gut verliert, verliert auch seinen Witz.
Dd*,: Hto aom miater goda, miatcr og aind. (Prot,
dam., 416.;
355 Wer sein Gut verschenkt vorm Tod , bringt sich
selbst in grosse (bittere) Noth.
FrM. : Qid le biea donne arant mourlr bient6t a'apprdte
* noolt aouffrir. (Cakier» 562.;
8pa*.: (joien da lo anyo antea de raorir, aparejete 4 bien
•afrir. (Cakitr, 3357.;
356 Wer sein Gut verschlemmt, als Bettler an die
Thür kömmt
357 Wer sein Gut verzehrt, der hat armut cum ge-
ferten. — Pttri, II, 752.
358 Wer sein Gut wegwirft, muis nicht über den
Bettelsack klagen.
Holt.: Die «1 willena sljn goed wll denreut behoeft niet te
klagen. (IlarrebwHit, l, 246.;
359 Wer sein Gut will all machen, der mache in
Geld, so wirds bald all. — Petri, U, 752.
360 Wer sein Gut will gcniessen, muss es gut ver-
schliesseu.
//.; Chi ben aerra, ben truva. (Gaat, 951.;
Lat.: Claade, tutua oris. ((faal, 9.M.;
36 1 Wer seiuem Gut zu viel aulTlegt vnd helt alle
ti<gc Marteusabcnt, da wird zuletzt ein ledige
lloffstet. — l\tri, II. 752.
362 Wer unrecht Gut nahm, gibt eher zehn Gulden
um Gottes willen, als einen an den rechten
Stamm.
„Ea iüt ein gumayna aprichwort in aller [der weit,
daa leaio, die vnrcchtea Kutt innen haben, die gebnn
ue durch guttoa willen Eobon gnldon dann uaa sy aynen
wid' geben an den reohtnn atainmon." (Hhnelttratt , im
laiin yrnanl ScaUi celi [autvre Juanms Junior Ord. Praed.^,
Augsburg 1510. 8. cVl, i\)
363 Wer viel Gut hat, der hat viel freunde. — Petri,
II, 777: Henitch, 1799, 58; Kircfihofer, 233.
Mhd,: Der vil gut hat, der hat vil frttnd. (Brandt,
mch., Quedlinburg 1839, 8. 197.;
364 Wer viel Güter hat, esse sich zu Uause satt.
Der Reiche lebe, wenn er glacklich aein will, im
8choae aeiner Vamilie, im Kreiae atiller Hiasllohkeit.
365 Wer unrecht Gut sammelt, ist ein Vogel, der
Eier legt und nicht ausbrütet
366 Wer vnrecht Gut samlet, der umss dauon, wenn
ers am wenigsten achtet vnd muss zuletzt
Spott dazu haben. — Petri, II, 774.
367 Wer vnrecht Gut sammlet, der beraitet seinen
Kindern den weg zur armuth. — Petri, 11, 772;
Henisch, 1799, 59; Schotlei, 1143**.
368 Wer will Gut, spar nicht das Blut
Mkd.: Swer guot wil hAn, der ttebe aioh. (Coltn.) (Zin^
gerl«, It^
369 Wer zu Gute wird geboren, dem kommt das
Gut im Traum.
370 Wie das Gut gekommen, so geht es.
Holt.: Hot goed ia gegaan, gelijk bet gekomen ia. — • Het
good moet gaon , daar het Tan daan komt. (Harreboinee,
J, 247.;
371 Wie einem wächst das Gut, so wächst ihm
auch der Muth (oder: Verstand). — Körte, 2470;
Simrock. 9131; Braun, t, 1004.
Jlolt.: Dien het goed toeWoeit, die achijnt wija te sijn.
(Harrebomee , I, 246.;
372 Wie Gut, so Muth.
Boll.: Ala enen waat aijn goet, wast hem einen moet.
(Fatlerateben, 8; Tunn., 2, 19.;
Lat.: Dum quis ditatur, animoaior eiae probatar. (Fal-
lenleben, $,)
373 Wie wechst das Gut, so wechst der Muth. —
Petri, II, 793; Henitch, 1799, 62.
Dan. : Naar mig Toxer goda , aaa og mod. (ProP. dan., 475.;
374 Will jemand sein Gut verkaufen oder versetzen,
80 soll ihm der rechte Erbe der Nächste sein.
— Graf, 104, 290.
Handelt vom Näherreohte und lautet mhd. bei Orimm,
(WeistA., in, 31): Wolde eimand aiu goid reraetten
of verktipen, dorn aal doi rechte 9Tye de negate sin.
375 Wir tragen alle Güter von unserm Herrn Gott
zu lehn. — Pelri. II, 798; Henitch, 1800, 13; Sjtrich-
«örlerschalt , 68 ; Satter , 215.
376 Wo an Gut ist Ueberfluss, da ist Arbeit ein
VerdruBS. — Seybold, 89.
Lat.: Copia ignaviam affert. (Seybotd, 89.;
377 Wo einer sein Gut findet, da spricht er es an.
— Ei$cnhart,2i9: Eitelein , t6i ; llerHut,!, 17; Etlor,
III, 797; llilUbrand, 67, 98; Sailer, 254; Graf, 110, Ki;
mederdeuttih bei Bneren, 1212.
Daa Eigcnthoniarecht, woTon diea Sprichwort haadelti
gibt Jedem die Befugniaa, daa Saine wieder au n
wo er es findet , falla ea gegen aeinen Willen ans
BeaiU gekommen iat. Er wird daher beiMhtiff«,
203
Gut (Snbst)
Gutachten — Gute (der)
204
diejenige Person eine Klage anzustellen , welohe die
Saclie besiut.
Lat. : Res clamst ad dominum. — Ubi meum inTenio , ibi
Tindioo. (Binder II, 3954 u. 3385.;
378 "Wo gross Gut vnd gewalt ist, da seindt auch
grosse sünd vnd vnrecht. — Henisch, 1799, 66.
379 Wo grosse Güter sind, da leflFelt man ein vnd
scheffelt auSS. — Petri. II, 805; Henitch, 1800. 15.
380 Wo Gut bei Muth nicht missethut, da senkt
Frau Ehr' ihre Wünschelruth*.
381 Wo Gut, da muth. — i¥iri, //, 805.
382 Wo gut ist, da kompt gut hin. — Gruter, III, 116;
Lehmann, II, 320.
Frt.: Le bien chorobe le blen. (Lendroy, 377; Oaal^ 661.)
JloH.: Daar het goed is, kernt goed bij. (Harrebomee,
J, 246.;
It.: Chi ö in tenuto, Dio l'ajuta.
383 Wo kein Gut, da wenig mnt — Petri, II, 807;
Henitch, 1799,68.
384 W^o man das Gut hegt, da wächst es.
385 Wo min Got, dar min Blot. (Danziger Nehrung.) —
Frischbier «, 1400.
386 Wo 's Gut hinfällt, da fäUt's mit Haufen.
Frs.: Qnand riennent biens, ils riennent i monceauz.
(Cahier, 218.)
387 Wo vil guts ist, da seind vil die essen. —
Petri, II, 817: lleninch, 1799. 69.
JIoU.: Waar veel goeds is, daar sijn er reel, die het eten.
(Harrebomee, I, 250.;
/(.; Maggior porta, maggior battitojo. (Oaal, 1309.;
388 Zu vil gut ist böss. — Ikniich, 1794, 13.
*3S9 Das Gut fährt ihm alles durch den Bauch.
EolU: Hij heeft sUn goed door de billen gelapt. (Harre-
bomie, I, 247.;
•390 Den well der Gut an. (Dmut.)
Er fordert ungebührlich.
* 391 Er hat gut vnd mut verloren. — AgriaAa I. 229 .-
Egenolff» 126; Efering, //, 296; Gullm$tein, I, 60.
80 soll es nicht sein. Wer sein Qut rerliert, muss
darum den Muth nicht ▼erlieren. Die Taube legt im-
mer wieder Sier und brtltet, wenn man ihr auch ihre
Jungen wegnimmt.
Holt.: UiJ heeft goed en moed verloren. (Harrebomde,
I, 247.)
Lat. : Consilium aimul oum re amisit. (Agricola I, 929;
Binder II, 661.;
*392 Er hat sein gut an nasse wahre gelegt, dass
sie jhm nit verbrenne. — Gruter, 7,29; Heni$di,
1797. 16; Eitelein, iK: Sauer, 296; Körte, 2489.
Der BAufer.
Dan.: Saette det paa Tegge.— Saette sine penge paa «U-
konen. (Prot, dan., 246.;
*393 Er hat sein Gut durch die Gurgel gejagt —
Uerberger, /, 256.
HoU. : Hij heeft sijn goed door de kaken gejaagd. (Harre-
bomee, I, 247.;
*394 Er hat sein Gut in Ganseleder verfressen. —
Malhee^, 189 ^
*396 Er hat sein Gut nicht, das Gut hat ihn.
HoU.: Het goed heeft hem. (Harrebomde, I, 247.;
*396 Er hat sein Gut unter der Nase (im Kloster
Maulbrunn) angelegt (ausgethan, unterge-
bracht ). — ÄJrle, 1489.
Holt.: Hij brengt het goed wel niet door, maar hij maakt
het geld toch soek. — HiJ heeft zljn goed rertierelierd.
(Harrebomee, I, 247»>.;
*397 Er ist seines Gnths so mild als St Leonhard
seines Eisens; der gibt keinem, man stehl
es jhm dann. — Lange, 2108.
•398 Er ist seines guts knecht — Frciu*. n, 112 ■;
Eieelein, 263; 5u(or.32.
Es selbst nicht geniessen können oder mOgen ,and
andern den Genuas wehren.
Lat.: Lari saoriftcant. (Binder II, 1632; Kratm., 880; Phi-
lippi, I, 220; SiUor, 32; Steinmeyer, 106.;
*399 Er liegt auf seinem Gute wie der Hand auf
dem Heu. — Segbdld, 65.
Er kann oder mag es selbst nicht ganleisen und will
auch andern den Oenuss wehren.
Lat.: Canis in praesepi. (Binder 1, 162; //, 184; Oennberg,
IX, 156; Eram., 353; Phitippi, I, 71; Seybold, 65.;
•400 Er treibt sein Gut durch die Arschbacken.
Von Verschwendern f Sobwelgerui Prassern.
*401 Es ist ain vnglückhaftigs guet — Hawr, Uü s.
Fttr.« Equnm habet Seiaaum. (Seybetd, 141*) — Aomm
habet Tolosannm. (8. Gold 218.)
*402 Es ist erarnet gut — Agricola I, tu.
„Dieses wortts brauchen sieh, die auf? denBergwereken
arbeyten, md ist also vil, als thewer erkaufft gut, das
man on schwere arbeyt , sorge vnd fkhr, ntoht wol ge-
winnen kan. Sonst hejrsset eramea, thewer kanffe».**
*403 Es ist gestohlen Gut
Lat.: Porsenae bona. (Binder II, 2611; Lai^^ 4,1%.)
*404 Gut und Blut für jemand aufsetzen.
Alles ffir ihn wagen, Besltathum und Leben.
•405 Oft viel Gut, aber wenig Muth.
•406 Sein gut heisst jn nit herr. ~ Firmw*. //. 11»^;
Eitelein, 263; Sauer, 173.
•407 Seine Güter liegen im Monde.
Die Bossen: Er ist Herr der Schltce, die er fladan
wird. (Attmann VI, 403.;
*408 Seine liegenden Güter dürfen nicht viel Mist
*409 Sich auf die liegenden Güter beg^eben. —
Schöpf, 220.
Sohershaft ftlr schlafen gehen.
*410 Sin Gnd as hialantal wech ; diar wänt nü nant
üsh Staak an Pöösch. (Nordfriee.) — ItAamaen, «T.
Sein Gut ist gans und all weg (dahin), es fitblt ihm
nichts als Stock und Beutel (sam Betteln).
•411 Wenn a su viel Gut hätte as Muth, 's käme
kSn Geier mit 'm (mit ihm) überSn (oder:
zurechte ). — GonuAAe , 1085; FrotnvMmn, lU, M9, 271.
Gutachten.
Nicht jedes Gutachten ist für gut zu achten.
Gütchen.
Wenn*s Gütchen verthan und der Seckel leer
ist, rechnet man zu spät — SimrtKk, 8I8I.
Outdüxücel.
Meister gutdünckelast aller Ketzerey Wnrtsel.
— Lehmann, II, 407, 5; Simrock, 1732; Sailer, 179.
Gutdünken.
1 Einem jeden dünkt gut, was er am liebsten thut
2 Wer nach gutduncken redt, der sacht einen
hügel auff ebenem weg. — Petri, II, 7»; Be-
nisch. 1790, 53.
Gute (der).
1 Bey den guten vnrdt man gut, vnd bey den
bösen böss. — liemsdi, 1794. so.
Mhd.: Ich h4n gehört sagen ie, der guote boum bring
schoene bluot unt ftuhte baere sttese unt gnot. ouoh
spriohet her Darit fttrbas unt bediotet in dem salter
das , das man bt guoten werde guot unt bt argen ftbels
tuot. (14. Jahrhundert.) (Alexis Leben von Xuonr. eon
Wirspurc, herausgegeben ron Massmann, 8. 118, 46—52.;
2 De Gäde gefalen äss biesser wä guere* gefalen.
— Schuster. 686.
3 De mit Goeden umgeit, de wird gern gebes-
sert — Körte, 6119.
Holt.: Die met den goede omgaat, verbetert sieh gaama.
(Harrebomee, I, 249.;
//..- AocosUti a' buoni e sarai uno di esii. (Bahn I, 66.;
Span.: AlMgate & los buenos, y ser&s uno de ellos. (Bokn
I, 197.;
4 Dem Guten ist alles Glück gut — Petn, II , n.
Frs.: En bien servir oonrient eur avoir (Sn aarrantblen
il est Juste que le bonheur yous arrire). (Leroux,
II, 218.;
5 Dem guten kompt alls zu gut. — Petri . //, 74 ;
llenisch, 1698. 6; Lehmann, II, 60. 60; Körte, M65.
6 Dem guten soll man fort helfifen. — Gnaer, iii, u:
Lehmann, II, 71, 89.
7 Den Guten ehre, damit er dich ehre, und den
Schlechten, damit er dich nicht entehre. —
Preuss. Yolksfremd (Berüa 1840), 10. Jahrg.
Port,: Honra ao bom, para que te honre, e ao mAo, para
que te naS deshonre. (Bohn I, 279.;
8 Den guten kompt all ding zu gut — ' Frtsnck, 1, 54*.
Sei gut, sagt ein hebriisches Sprichwort, und ent-
ziehe dem Guten deine Hand nioht. (Heinsberg JI, ID.;
9 Den Guten soll kein Dom verwunden.
Unschuld und Tugend erwecken selbst im Bdaewiolit
eine gewisse Scheu.
10 Der Gute fragt mehr nach Worten als der Narr
nach Schlagen. — Körte, 2466.
11 Der Gute gibt vom wenigen, der Böse nicht
einmal vom vielen.
12 Der gute machet den gnten, der schlemmer
machet den schlemmer. — Tappnu, ei*.
13 Der Gute will nnd thut viel.
14 Der Guten Leid wird ihnen Freud.
I. -
Gute (der)
Gate— Gutedel
206
15 Die Gut«» bedürfen keiner ßulLon.
Abfir «ütiD aio dkinit gextiohtigt werden, toll »t« diesT
wt« die II*tJ<<ß»r »»i^cn, Wnier toaoben.
Vr.-' B*m il biioito, 6|d[U luigliurfti batU U oaltiro» «gU
16 Die gtitcn drückt, wa« den Bösen glückt.
t-Ut.: {^«llxüspfobilaiOptlDiofuu^tftcAlamita«. (rhHippi,
17 Die Guten haben nicht Uinger Friede, &1b ea
den Bösen gefällt.
BaU.^ D« go»d«ft hebbcin ni«t l«i|ior rreile, d»» lict don
kwaden belieft. (Barrtbomit , I. *iiH.)
Itl Die Guten müssen für die Bösen leiden.
Her OaU hat «elten das Gute, «ageti die AtbauosoQ.
Pin» ; Aqx bona louvcnt raooobet, ( Aux bona ü arrlvo
iOUVonC tnalhotir.) (Lrroux, fJ, lC)i.) — Let bon« vi-
tlaaeal poiir l<!a tix^cbana.
Mm. . Dan moeten de goedau het m«t de kwaden oalgeldon.
^Bmr*6omee. I. 24ä.>
19 Oia eaten seind dünn gesäet. — lf«iii«cli, 17ih. 53.
Ins Dftoen daff»g«n »agiu: Oodt »r loecr« «n ondt^
ftwera fkar cnd tUTe. (Prtn. Jan., 247 .j
20 Die Guten sollen die Bösen melden. — Graf,
»174. 4»7.
D^r Sinn d«a Spriobwurta goht dabin, data Jodnr
B«cti(>hol>eiidc atch nicht damit bejrnügieD aoU, aelbor
^L lk«i' Ml begaben, diiaa er vleltnahr d«r Obri|<-
^p kr- I aoiu aL>llB, duait tio dou Uobdlthiter
Ä »rrt _i «trafen künno.
21 Die Gttten sterben jung.
D«r KUiddtrttd^ack rom 12. Min 1865 ft-a^l, ob daa
SprlCbwofl aacb uiDgek«brt »luuwreoden a«i.
9t CUm guten allein gefallen, ist besser als hsm-
kdert bösen- — Suior . 309.
t^U.^ Va« bono placoro aatioa oat, qoara multia mali^.
53 £• müssen gute vnd böse vnler ainander Bein,
^'nd müssen des manus freund sein , yud der
Bünde vnd schände feind» sunst were nimmer-
mer kain fride vnder den leuten, — i4ynfulu
n, XU.
*/4 Gute und Böse wohnen in der Welt, Gute und
UOie bauen das Feld.
/f. iVf tutto aooo de* tiiati, e de' bnoni. (Bohn I, JIP.J
/ui/. - T^rra «alut-i feras berbas, eaderaquo no«entea ntttrit
«« urCi««« proxima eaeup« ro*^ ttnt, (Oeid.) (Itinder
it, a«s.;
Port.: Buna, e niAoa mantem cidad«. (Bohn I, 27üJ
•2h Mit dem Guten wird man gut, und böse mit
dem, der übel thut, — Schulte, *>, Simrock, 4095.
JMJ..* ]i*n Wirt bl gvoicJi liutcn gnot, bt obelu ftbel,
•d' maaa tnot. — Wan mit dem guoten wirt niAO gaul
and boMe bt dem, der boealicb tuot. (FreidamA.)
Sei der Guten Freund, so darist du dich vor
den Schlechten nicht fürchten.
ili««. r Man flkal cre den güde og taalo den ond«. (Pr99,
rf*e.. ar.4.;
27 Von (inten lernt man Gutes, von Bösen Böses.
IfiW. : I>et f aoten gvieUen wirt man geatuit, de* arfien
rnAs tä erbffii kiuit. — Mit dea ff^olea wtrt man gnot,
der bo«*o niemer wol getoot. (Bonwr.) (Zinj/^rtf. Ii'/J
/>!.; Du bon Ton n'apprend qne tont bien, et du mo-
aeliAAl tout o'on vaot rien, (Ltrtmx . H, 81«.;
//..- tl«buoni a' imp&ra la bont4, da «atiivi • UAlttlggl la
aaIaaKgit&- (ttutagUa, 1^, OJ
tmt.i A bonia bona diacore. (PhUipfi ^ t, 9; FateHu», 1;
"Von Oat«n redet man gut.
W^i, ; Dn Wen 1« bion dolt oliacnn dlre. — Qn doli dire
le b^en du blon. {Ur^u*, II, 31G n, 872 J
89 Wer bey einem guten sitzen gehet (»ich bei
9iiiem unten nieoersetJEtl^ der stehet bey einem
p^*..^ ,....1..^ auE — /Wr». H. CM; UtmMcK Wil, 68;
5.'
irt. '.
U. tM^.j
^ Wer dpn Guten ermahnt, der bessert ihn.
.. . I tittoiio, e' Qiegliora; batu il cattiro, e' peggiora.
74,J
31 . zu Guten gesellt, der wird ^yt,
■ boun«! compunjr, and b<inr-> 't bu,
< bes-^uu« d«« bons, et von« i'ooa.
„j Lumpagtiie k «aiife tlMiipac tu» ^g? en
d«viett4. (L0r0U4. lt. ]h»].j
JMLr DI« MMMi nxttd^ti. binf Mit «otd«« gbecat f iMbetort«
iar.i Qoi eosveiMnit cuat ••AClli, aanotlfloKtur. (faUtrt-
Iffrr«. 1»«^
ro •▼•« le« boBa il vil en paiic (Ltntux,
Oüto.
1 Auch Gute plut^t und hat ein Ende«
/Vf.; Bont^i cbAugo ai 00 lo poiiil. (Lrroux, II, 1Ö«S,J.
2 Auf der Güte Mittel folgt erst der Knitt«L
//. • II prudento prioi* di dar di pigMo all' anni devepro-
var oitui coaa. (tatiaytia, ^l'i,'i.)
3 D' Güete isch mengamol es Stuck vo d'r Lie-
derlichkeit. (Aarqau.) — Schmfie , U , lii . %.
4 Die Güte dos Mehls hängt mehr vom Müller
als von der Mühle ab.
6 Eine Güte fordert (gebiert) die andere.
/Vi, ; L'unu boutÄ l'autre roqaiert et eoUPf» «a p*>r, { fr-
ri'Hx, ir, 2ia u. »58.J — Poüf ee le r ,-
fiicva, t'uim bontd Tautre reiiulert. ,
C Geht es nicht in Güte, so geht tb
Hulh.r Ne pAjdoi« pt> dobrCj woty, to pojdcaj; po i.uwwly.
()rurt(,uch r, HO.) '
7 Güte bricht einem kein Bein, — Putri, ll, »ci.
iknitch. ISOO.M: ÄVJwwffp/. iiiÄ**; Sailn, Ml; Sim-
ruck, llOS, lirtxm. II, yji,
8 Güte im Reden und Emsigkeit im Schreiben
erhält Freundschaft.
9 Güte ist mehr als Schöuljeit
Die Gute dga HorKcni, aagen die Itueaen, tat ein«
Sonne , die einen mi]d4>n Schein auf dum AoUita aurUck*
lAaat. (ÄUmann TV. ISH,)
Fr»,: BontA eat une, bcaules oat autro, co dtat ti vllaina.
— Bonid exocllo (aurpAHio) boaut6. (Lfroux, tl, 18<J.J
10 Güte kriecht, wo sie nicht gehen kaua.
11 Güte macht ungütige Knechte. — Körte, 24 G7;
ÄiiHfock, 4I0J, Wruim, /, 99».
12 Güte thnt (wirkt) mehr als Gewalt.
Die Türken lagen : Darcb Qate lockt man die SebUngo
ftua der Erde. 7l>iH4bfnj II, 36.) Und in Aegypten
heieat ea: Em reden Gtite siebt mehr «La daa Tau der
Gewalt (dea Zwangoi).
Frt,: Plua fait donceur quo riolenoe. (Bohn t, 45,) —
Mleax Taut töduire qua etfrlr. (CaAirr, l^lSj
13 Mit Güte macht man wilde Thiere Kahm. —
Eitciifin, f&i.
£nffL7 All by lovB and nothing by foro«. (Ehficin, 8C4.;
H du grosse und allmächtige Güte^ die Welt
ist worden Kur Nngel schmiede. — titHoin, K40.
16 Wahre Güte beginnt Vkü sich lelbst.
Span.: La caridad bien ordenada oomJo&u d« •! propria.
(BohH t, 23(i.>
16 Was du mit Güte kannst überkommen, da er-
• lass dich des Kriegs. — EiseUxn. »04.
17 Waa Güte nicht kann, vermag Gewalt.
18 Was nüt^t mir alle Güte, wenn nichts erHlhrt
mein tTetnüthe.
Frs.: Bont6 qul n'eet «euo no vant rinne. (Lrroux, II t IW.J
19 Wer Güte erweist, kann Güte erwarten.
Fri,: Ki bont^a fait bontös atadt. (Lervnx, tt , 2d3.>
^0 Wer seine Güte gebrauchen l&sst, der ist der
Oberst und allerbest. — Ftonchm. , wm^ ,
21 Wer sich durch Güte nicht bessern lässt, wird
durch Strenge gewiss auch nicht besser. —
lUiTckharM , 676.
Ton unTeTbeeacrliebeu MenecUeu, welche eine freund-
liche Behandlung nicht rllfart und Zachtigung ebonao
wenig beaaer macht.
Dan.: Bedre *t oorere mul adrareel, endatrafforaedpideke.
#V'.: U v&ut corriger par [la douceur qne par la oba-
titnont.
23 Wo Güte nicht hilfft, da muss die Kuthe helffen.
— Iterher^rr , I, 667,
2'fi Zu grosse Güle tangt nicht.
Uolt.: Oroote goedheid i» menigen meoscli bMwaarllJk.
(BarT*bomit , I, ihO.)
*34 Die breslauer Güte haben.
•25 Ine maine Gittet ((UvUrr^-SiMetien.) — A!i«r«4^&.
Aueruf der Verwunderung.
*2ü Koan ich meg doch a der GÜtte vertroan. —
ku . WUt.'
111m. .■ ■' : .... ....... . ■ uiL^„ ,..U.U-,
Gutedet
1 Giitt'MrL i.Jwi.u'in. — Aipievlü t.ili: Pttti, ll ,
JTdrtir« U»t,
**2 Es iFt ctn fiTitede!. fTiürtingm.)
' )>«B»ort«, M«r Ircnitob aar Beaeieb*
U. :ia.
207
Gfltelcher— Gates
Gates
M
Gütelohor.
Alle Gütelcher sen bös, alle Scböncher mies
(hässlich). — Tendlau , 956.
Dem Namen entapricht nicht itet« das Woven.
aatenta«.
Ein Gutentag hilft dem Kranken (Hangcrnden)
nichts, aber ein wenig Brei.
Engl.: DonH Ue still and cry: Ood help yonl (Oaal, 1229.;
Gutes.
1 Alles Gute kommt von Gott.
ßän.: Alt godt er gada gav«, det ondt er straf for synden.
(Prov. dan., 254.;
Frz.: Dieu est le principe de tonte« ohoses.
2 Auch des Guten kann man su viel thun. —
hrevMer, 15; Bütkiug, 43; Blum. 673; Zehner, 118.
Z. B. dos Essens nnd Trinkens , Arbeitens, Schlafens,
als an sich gnter Handlungen. Ebenso schadet sn viel
Bals ans Fleisch, sn viel Dünger auf den Acker.
3 Aach des Guten wird man saweilen überdrüssig.
4 Auf etwas Gutes kann man nicht zu lange
warten.
Knffl.: Oood, thongh long staid for, is good. (Bobn
II, 267.;
5 Auf etwas Gutes kann man nicht zu lange war-
ten, sagte der Junge, als er eine Stunde auf
ein Wurstfell gewartet und dann eine Ohr-
feige bekam.
6 Besser dess gegenwertigen Guts gebrauchen,
denn nach einem andern gedencken. — Petri,
11, 34.
7 Besser wenig und gut als viel und schlecht.
8 Das gut hat ein kurtze blut. — Frmek, II. 9S^:
Hektisch. 4ZT. 61.
Das Gute ist nicht von Dauer; was einem lieb ist,
verliert man bald.
9 Das gut ist nicht gut, so es nicht gut verstan-
den vnd gefasset wird. — Petri. //«63.
10 Das gut kompt sawr gnug an, das böss ist
(wächst) von jhm selbst auff den Plan. —
Henisch, 1795« 9; KOrte, 2460.
H Das gut koropt schwer an. — Prtri, II, 63.
12 Das gut leidt wol Je not, aber nimmer den todt.
— Frandi, I, 148»; Grvier. I, U; Henisch, 1795, 11;
Schottel, 114J*».
13 Das gut thu gut, das recht recht. — Franck,
f. 60*; Lehmann, 11,59, 26; Körte, 2457 u. 3042; Sim-
rock , 4120.
14 Das gut vergisset man baldt, das böss gedenckt
man. — Lefttminn , 779, 1.
15 Das gnt von gott, das böss vom Teuffei. —
llenisch, 1709.40.
16 Das gut voran, das böss binden nach. — He-
Husch, 1795, 21.
17 Das gut wird geredt, das böss wird gedacht. —
Lt'hmaan, 360, 16.
18 Das Gute bleibt nicht unbelohnt.
Hol!.: Geen goed onbeloond, noch kwaad ongestraft.
(Ilarrebom^e , I, 250.;
19 Das Gute bringt sein Lob mit. — Peiri, II, 63.
20 Das Gute, das Schaden auf dem Rücken trägt,
ist nicht gut.
21 Das gute hat ein kiirts blut — Lehmann, n. 58, so.
Aber es ist, wie der Russe behauptet, auch im Schlafe
schön. (Reinahery II, 28.;
22 Das Gute ist richtig und vollkommen, unbal-
birt und unhalbirt — Eu^ein, 262.
23 Das Gute ist schwach, das Böse ist stark.
24 Das Gute kann man wul unterdrücken, aber
nicht erdrücken.
25 Das Gute kommt für alle, das Böse für den,
der's sucht.
26 Das gute kompt von Gott, das böss vom Teuffcl.
— PeM, II. 63.
27 Das Gute leidet Noth. — SaUer, 218.
28 Das Gute lobt mancher und thut's nicht; das
Böse thut mancher und sagt's nicht. — Sim-
roch,iOn; Avrlü, 2455.
Dan. : Det gode siger man , og gi«r «{, det ond« gier man,
og siger ei. (lYov. dan., 245.;
29 Das Gute lobt sich Belbrt.
Xroeu.: Dobro ae samo hrali.
30 Das Gute regnet nicht in den Mond, weil du
Arbeiten ist gesund.
Dan.: Pordi er arbeid godt, godaet ei regner i nvadMu
(Pro9. dan., 145.;
31 Das gute sagt man, aber man thnta nicht; dai
böss thut man vnd sagets nicht — Lekmam,
751 , 45.
32 Das Gute sol man lassen bleiben und nicht über^
guten, tonst verdirbt man'a. — Sekoutl,U4»\
33 Das Gute thu und wirf s ins Meer, weiu es der
Fisch nicht, weiss es der Herr.
34 Das Gute, was man emp&ngt, schreibt man in
Sand, das Böse aber gräbt man in Marmor.
Nicht so der edelmttthige Btenn, er legt die Qnadea,
die er anstheilt, unter seine Fftsse, und heftet Onadaa,
die er empfAngt, auf sein Her>.
i>üii..- Man glemmer snart det gode, det ende harnfferlhatt
▼ed. (trow, dan., 242.;
Enfl.: Hen's evil mannera live ia brass, their TirtntM «•
write in wator. (Shakspear« in König EHnrick YIU.,
4. Act, 2. Scene.;
35 Das Gute wird verschwiegen, das Böse sieht
man von Mund zu Munde fliegen.
36 Der ist des Guten nicht werth, der sich gegen
das Böse (Uebel) nicht gewehrt
Frt.: Celny n'est digne d'aise qoi n*a eaaayd malaiae.
(Leroux, I. 189.;
37 Der ist nichts Gutes werth, der nicht so be-
herzt ist, dass er*s begehrt
38 Der mir Gutes thut, ist nicht zu Hanse.
Span,: Qoien bien te hari, ö se te mnere, 4 ee te va.
(Bahn 1, 247.;
39 Des Guten gedenkt man eine Stande Ewar, des
Bösen aber viele Jahr.
JPp/M.: Dobre dlugo sie pamifita, a afe ieesoae dhairj.
(Wurtbaek I, 977.;
Ruth.: Dobre sia dowho pamiataje a iloje Jeiiosa dowase.
(Wursbaeh I, 277.)
40 Des guten kan man nimmermehr zu viel sagen.
— llerberger, I, 148.
41 Des Guten kann (soll) man nicht zu viel tiiun. —
Pelri, II, 117; Uenisch , 1795 , 28; SehoOd, 114S*; Sieben-
keet, 8; Blum , 573; Simrock, 4I1S; KörU, 8459; Kßrle*.
3045; Eiselein, 264.
Frz.: Manger nne fois est vie d'ange, denx fois vie
d'honune, trois ou plus est vie de b<^tes.
Lat.: Nulla satietaa rerum honeetanus. (Segbold, 390.;
42 Des Guten vei^sst man bald, des Bösen denkt
man lange (langsam). — 5ryMd, ra.
Die Bussen : Das Glttck vergisst man schon am Tage,
da« Unglück nicht einmal über Nacht. (AUmann VI, 427.)
Lot.: Cni plaoet, obllviositur, cui dolet, meminit. (Bejf-
bold, 98.;
43 Des guten wirdt allweg geschwiegen. — Uenisch,
1795,15; Schoitcl, 1143 *.
44 £s bleibt nichts Gutes unbelohnt
F)rz.: Lo bien trouve toujours sa r4oompense.
45 Ks geschieht nichts Gutes, es findet seinen
Lohn, nichts Böses, es wird bestraft
Frz.: L'en ne pout bien faire qui ne eoit mery (recom-
pensd) ne mal qui ne soit pnny. (Leroux, II, 254.;
46 Es geschieht viel Gutes und man hat keine
Freude daran.
Dan.: Godt giercs sioldon med gode. (P''09' dan., 246.;
47 Es ist nicht« guts in vnscrm Fleisch, kompt
auch nichts guts herauss. — Petri, I,».
48 Es ist nit genug, das gut wissen. — Gruier, I. 36.
49 Es soll dcKs guten auch ein mass sein. — //<*-
niMch, 1795,54.
50 Es wird viel Gutes nicht gethan, weil Böses
könnt daraus entstahn.
Dan.: Undcrtidon gier man cy godt, eftersom der felger
ondt af. (l'rov, dan. , 248.;
51 Et es bätor en betgen Guts as tu foil Armuts.
(Deun.J
52 Gutes kennen und wollen ist etwas, Gutes thou
mehr.
It.: Non basta oonoseer il bene, ma Timportansa 5 farlo.
{raztagUtt, 30.;
53 Gntes mit gutem vergehen ist ein Wolstand. —
/Vrlr», //, 366; ttcniMch, 1795. 5«.
Dan.: At glre godt for godt er retferdighed ; give gndt
for ondt er kierlighed. (Proe. dan.^ 247.)
T^^'
&4 Gates moss man nicht voraussetzen.
f-- T'-- tioit toujoan präcnmer pour Wen. (Lirvur,
I &S ^ i inüD Dicht vergüten. — Siffiro«*, n.
^K(6 UuUjs Lbuii in der Juj^end, bringt Ehre im Alter«
^^^7 Gitl<^* U»uii ist nie zu spät.
m
kct ti'eal jiuniüa perdu.
»"
J8l;
. I u , <'->
Gute« ihiui soll heimlich geKchelieii. — ivtri, n. se?.
ff^^ Gutes rerdirbet vom iHisen. — i/<.-nMi^. ics. G7.
So Guts 19(1 mehr aJs böses, der Schaf viellmehr
4ls der \Sölfr. — U^mnnn, M7. 39.
8 t Gut» Üiun vnnd davor bu&e wert vnnd wen-k
«innwmen, ist eine« Christen werck. — Ich-
MMMt Sil. 33.
GS GntM «roHeD ist gut ohns vermögen. — Schoitei, HM*«
»•r WiUe muit für die ThM goJlen.
•3 Hat man da» Gute gehabt, muss man das B^se
ciüch haben. — Hiri:hhofer, iSl.
'■ <u bib»t, qni riauin bibit,
} Mg' ich was Gutes, sagte der Teufel,
,i.\ fiiai er eine BranntweinbotLel in der Hand.
6& Ichi ihae viel Gutes, sagt das Feuer ^ nb43r muh
^H viel Böses. C'^UTimim.)
^H Jed«fl Ding h»t xwei 8«iten , Reizt« Liebt- nntl ScIwIUb*
^■^ ••♦**•
^■M JUnst mir nichts Guts thnn, tbn mir auch nichts
^^^V* Boss. — .Sii^ur, 8.
^^f^^'t0*t*f S% Mnare pl^et, oi t«aiaAr« non plgoftt. (8ntor, |i.>
^■€7 Man darf des Guten wegen nichts Böses thon.
B — «byer. /. 9.
■ Sft Man erkennet schwerlich, was man Gutes hat,
m ehe man es verloreo. — OjW. l»o,
f9 ' las Gute gom, aber wenige thun es,
, . r godit dog ikko holdi. flVov. dan. , ÜT.)
ro iUu k4u auch dess Guten an viel thnn. — Si-v-
[an kan des guten nit m vil thnn, sagt jene
Fruw, vnd ertrcnckte sich im Weyhwasser
( Weibkeesel). — Lntendorf ll, fS. Ihiefvr, »Dl;
Simnxi , 4U4.
L<tf, : 8«KrfltUk aoD i»o««iit (ßit*d^ Tl, 3259J
[^S Man kan dess guten nit zu viel tliun. — E^erin^.
Itf. 1«, GnttiT. i, 57; Uminck, 1795. 6«, Lehmann.
MS. tl, Sviar, 68&; Lohrimgtl , I. i»i.
nübw et hat Heiü AV<j^atr Wrnn man mehr S«Im tut
VMaeb lh«t, »U ilch ^ il*i. Wenn
WMk d«li Acker xa i iiui'« nicht
deilo Tiesaer," (VgL n^ cMtid^Bcr^
U n'j a qu« rodJfA. (I«rvu«, //. 163.;
lU 8ati< itas. (Binder l. «73, //, 1*3»;
TUitpft. /. 1^1 '."J,; — Sulla 8»ÜuU» rerum
hoB«tiAfTira. ( ^■•yfcti/d . 390 J
73 Man kann auch _ . uLen zu viel thun, Sägte
icn«r, und verkaufte seine Braut für einen
Kreuzer. — tlarfer, HOl.
T4| JiäA kann des Guten nicht zu viel thun, sagte
dee fromme Weib, und biss dem Heiligen die
Zelieiieb,
Man kann des Guten nicht zu viel thnn, sagte
der Hchulmeister und kroch dem Schulratb
in den Arach,
naia das Gute nehmen, wenn's da ist,
imd das Schlimme ertragen, das man nicht
TC^tnei<^
Pran qiund il vieut. — QnMd 1e bien
«last «n > udre. (Lirou*, II, 'iBS a. 38li.>
AI biexi Lutcallu ^ y »1 m^X , «ipcrAllo. (CaikUr, ,t34Q.;
muaa das Gute riihmen, was man empfau-
^jkj aber nicht das, was man erwiesen.
./ Pryi de gnntt, di« gij hobt onlTHigen; mMT »wijg
[«B«t, 4)6 gU h«bt bewes«o. (Barrtbottuft, I, 24>4.J
muss das Gute suchen und das Böse er-
warten. — Wiacüer.XVlhQ,
it.: n Wnc tiUogu* o«rcftrlo et U male atpettwlo. (Pat-
»m§Mu, SQ.;
tf Man mtUB des Guten nicht zn viel thun, sagte
4er Bauer zur Katxc, die blas die Mäuse fnss-
«n aoUtd, aber auch noch die Käse gefrei-
ten hatte.
8raiOBwOarsa<Laxncov* CL
^JH
80 Man muis Gutes nnd Böses untereinander an-
nehmen. — SeifboU. 56.
Lal.: Buiia liuat %4]mixt* malli. (Si^f/fH>ld, U^
81 Man schätzt das Oute erst, wenn es dahin ist.
ItuH..' Mui for«tu«r ikke di^t god« man har» f«Ttnao raJt-
ter dflt. {i'rov. tian., iih.^
82 Man eol des guten nit zimil thun. — Franek,
/,«■; Luhmann, It,4f\A. Ä»; Simroei , illH ; Braun.
I, lOOT; Ä#y6ol(i,302,
Zat,: BonjLTuai rerum consuetudo ydaiima. — Mal ■am-
tnJs digiti« dttUhandom. {Sfi/hotd, »09.)
83 Man sol giits wider vbels thnn. — Franek, l. n*,
84 Man soll das gut bniuchen, dass böse verwerffen,
— Lehmann, 617, 1.
85 Miincher hat was Gutes im Sinn, dem was
Schlechtes in den W€^ kommt. — Kane^ 40117;
Rrmn. t, S511.
86 Me kan des Goden net to völ dön, se^t de
Scbolmeister, do kröp he den Papen in de
Ners.
87 Mer muss des Guten nit zu viel thun, — TimAiau. shi.
8d Niemand will guts thun, er wisse dann uutieen
davon. — Irkmann , 908 , 8.
89 Ob du gleich nicht viel guts thnst, so lerne docli
von Tugend reden. — Lehmann , N , is9 , i.
Mao biUt dich dünn wenigsleuB far gut.
90 »T tröde Word docht, man *t Quade ök. (OttMH^
— Ouerm, 1105, fhtmkalfniier . III.
91 Thti Gutes nnd lass dann von dir sagen. ->
Scheitel, 1143*».
üa*.: Hror noget godt fflOTOi. d«t vel «p«rB«i, (I^rof.
äan., 847.;
92 Thue das Gute, was ich predige, aber nicht
das Böse, das ich thue, sagte der Prediger
(Priester, Pfarrer).
93 Thuc Gutes und schweige dazu, andere mdgen^s
sagen. — Saürr, 241.
Frs.: Faitea bien, bieu vaut bien.
94 Thue Gutes und siehe dich nicht am.
Die Arabar «agan: Thno Oat«t und wirft in« l[»er,
erkcnnca'H dl» Piaoho niofat, ao arkennt^i der Herr.
(RHnabrrff II, Sö.J Kin afrikauficbei Spnchwort drückt
die UeberaeaguDg aus: Wona einer Ontoi that, wird
Gott et ihm fftr gut MirochJiOQ.
Engl,: S«ok good A&d b« read^ for eviL
//.. Fa hone, e non guArdAre a chi. (Bahn 7, %%.)^
Pvrt.: Faxe bem, dbö oatei * quem. (Bohn I, 377.J
95 Thue mir Gutes, ich will dir Böses thun.
Nach der Weise de* Kukuki, der onch dem attge-
meinen (ilaubon aeine Pflegemutter mit grauaamem Ud-
danke Uolubot. „Die Welt macht« nach dem Sprich-
wort: Tbae mit alles gute, loh thae dir aÜM TbeU'*
(Fanii, fffUitU, I, 525 ''.J
d6 Vorsieh dich Guts, zu wem du wilt, man schmiert
dir Honig ins Maul vnd gibt dir zuletzt Gal-
len. — I*ctri, 11. 568.
dl Vngezwungen guts thun ist am besten. — i7#-
niäch. 1789. 3.
1)8 Yum Guten spricht man viel, vom Bösen aber
melir.
Die PoloD »agent Daa Gate hdri man weit, dai Bttee
noch Tiel weiter. DieSardao: Daa Schlbame hört man
weiter all daa 0»t«. (RHnttKTg II, 50.1
99 Von dem man Gutes sprecJien soU, der mnss
nichts Bösea von andern reden.
lt. : Chi mol oho tia ben detto di lat , guardiai di non dir
mal d»altrui. (CaJkia-, 2S97.)
100 W& dat Godewelt genösse, da moss dat Eodde
(Böse, Schlimme) net verdresse. (Düren.) —
Firmimich, I. 483, 78.
101 Wann man eim vü guts thut, so lert man jn
das ers wider gelt. — FramJk.i,«*.
Fn,: fienoäcia taej^e dare, dooere eat reddere.
102 Was du wilst einem gut thun, soitu dich dest
nicht selber rühmen oder loben. — L^hmanH,
II. 823. 114,
103 Wai9 kann Gntes ans Nazareth kommen!
IIotL: Kan uok iaie goedt uit NaxaroUi komsa. (Barrf
ffvmde, I, V.'.ü'V
104 W^as man guts in ein vnsanber QeflLas tofafit. das
seuret oder sobimlet — /.elimam. m. 00 u.
105 Was soll der einem andern guts thun. der
selbst kein guts tbuL ~ Ufmam, /'
U
311
Gates
Gates
SU
106 Wei em Guddes döt, an den denket me. (Wal-
deck.) — Curtze, 345, 395.
107 "Wem du Gutes gethan, der wird dir aus dem
Wege gähn.
108 Wenn das Gute fehlt, muss man das Bessere
nehmen.
Soll.: Boterende dinghen siju altooi goet. (Tunn.^ 7^, 14 J
Lat.: Tendens in melius semper ametnr opni. (FaUert'
leben, 138.;
109 Wenn das Gute nicht wäre, so köndte das böse
auch nicht sein. — Luther'» Ti$chr. , 121 ■.
110 Wenn man was guts in ein Bunsig Fass schütt,
so rints allenhalben auss. — Lehmann , sii , u.
111 Wer am Tage Gutes thut, ahm ist am Abend
wohl zu Muth.
112 Wer andern Gutes thut, dem widerfahrt Gutes.
Frz.: Qui bien fera, bien trouvera. (OaäljJSi.)
lt.: Chi benefioio & beneficio »spetta. •>- Chi la fl^ 1'm-
petU. (Pattaglia , 30 u. 30.;
ünff. : Ki m&iB&l jöt iäszen , ac magftnak kerei. (Goal , 835.;
113 Wer das Gate genossen hat, wischt sich den
Mund.
Wer die Braut bat, iat der Bräutigam. Wer dem Glftok
im Scboae «itzt, hat gut reden. *
114 Wer das Gute hat genossen, sei des Uebels
unverdrossen. — Körte, 2456.
115 Wer das Gute oder das Böse vergisst, ist kein
echter Mann. (Arab.)
116 Wer dess guten genossen hat, der muss mit
bösem auch vorlieb nehmen. — Petn, II, 694;
Ilenüch. 1796, 34; Seybdd, 175 ; Lehmann, 947, 36.
Holt.: Die het goede gehad heeft, moet het kwade mede
hebben. (Harrebomiie , I, 250.;
117 Wer det Gaue verleif nümt, dci maut det
siechte äk wämömen. — Schamhaeh , ll , i2i.
Wer das Oute fürliebnimmt, der muss das Sohleohte
auch wahrnehmen, d. i. sich gefallen lassen.
118 Wer einem guts thut, der werth ist, der hat
die Gutthat wol angelegt. — Se^d , 53.
Lat.: Beneflclum dando aoclpit, qoi digno dediU (8ey-
bold, 53.;
119 Wer einen zum Guten bewegt, hat ein gross
Kapital angelegt.
120 Wer etwas Gutes bringt, kommt nicht zu oft.
Dan. : Godt kommer aldrig for tit. (Proo. dan. , 249.;
121 Wer Gutes hören will, muss Gutes reden (thun).
Fr9.: Ki bei reut olr bei die. (Leroux, II, 391.;
122 Wer Gutes kennt und Böses wählt, ist ein
Thor, der sich selber quält.
Fre.: (^ui bien voit et man prent s'il s'en repent c'est k
hon droit. — Qoi le bienToit et le mal prent, fait folie
on bon escient. (Leroux, II, 3uO.; — Qui le bien Toi et
le mal prent, il se foloie k escient; l*on doit por fol
tenir celoi qui ponrchaoe son ennui.
Moll.: Die het goede ziet, en het kwade neemt, is celf
oorzaak z^ner sohade. (Harrebomie, I, 250»; ///, 203 ^;
123 Wer Gutes lehrt imd selbst nicht thut, ist wie
ein Licht unter dem Hut.
Die Araber vergleichen einen seichen mit einem Blin-
den, der eine Laterne trägt. (Cahier, 2463.;
124 Wer Gutes mit Bösem lohnt, da ist borgen
(schuldig bleiben) besser als bezahlen.
Dan.: Hto som Unner godt med ondt, der er det bedre
at borge end Ttsre betalt. (Prov. dan., 396.;
125 Wer Gutes säet, schneidet nichts Böses. —
Simrock, 6616.
126 Wer Gutes thun kann, soll nicht sagen: morgen.
Die Bussen: Gutes zu thun, dazu darf jeder Zeit
haben. (Attmann VI, 444.;
127 Wer Gutes thun will, besiDne sich nicht lange.
It. : A far bene non fiUe dimora, in poco tempo passa l'ora.
{Oaal, 824.;
Lat.: Si bene quid facias, faoias cito; nam cito factum
gratnm erit, ingratum gratia tarda faoit. (Gaat, 824.;
128 Wer Gutes thut, ärgert den Teufel.
Frt. : En bien Caisant Pon gnezroye le mesohant. (Leroux,
II, 217.;
129 Wer Gutes thut, der wird sich daran laben.
Wer Gutes thut, findet Gutes, sagen die HaiUnder.
Gutthat ist niemals weggeworfen. Jeder erwiesene
Dienst kehrt mit Gewinn ins Haus zurück. Und die
Polen: Das Gute dankt sich selbst. Gutes fQr Gutes,
heisst es in Uindostan. (Reintberg 11, 39 n. 30.;
Kroat.: Tko dobro oini, aeie ee kajat.
130 Wer Gutes thut, hat frohen Muth.
131 Wer Gutes thut im Leben, der braucht Torm
Tode nicht zu beben.
Böhm. : Kdo dobrö ttrojf , snurti se nebojL (ß^akoMkjf, SU.;
Poln.: Xto dobrse robl, imlezol sl« nieboji. (ÖdeütoMkf, S15J
132 Wer Gutes weiss, soll nicht fidses reden.
Frx.: Ki le bien set diro le doit. (Lerota, II, WL)
133 Wer Gutes will gemessen, den musa das Böse
nicht verdriessen.
Soll.: Wie het goede wil genieten, dien mo«t het kwade
niet Terdrieten. {Harrebomie, /, 350.;
134 Wer Gutes zum Schlechten thut, ist des Teu-
fels Yorl&ufer. — K&rte, Uta.
135 Wer guts denckt, dem widerf&hrt trew vnd
gute. — Henüch, 679, 5.
136 Wer guts mit bösem vergilt, dem ist besser
geborgt als baar bezahlt sein. — Leknuam, sii, i«.
137 Wer guts sucht, dem widerfehret guts. — B»-
nitdi. 1796, 41.
138 Wer guts thun will, soll keine seit sparen. —
Henisch, 1796, 44.
Dan.: Hto noget gaat tu gifTue, han akal Ikke for Urage
raelge. (Pro9. dan., 280.;
139 Wer guts thut, dass er davon nutz ^nd vortel
host, der thut wie der, so Yieh mestet. —
Lehmann, 908, IS.
140 Wer guts thut, dass er einen damit fangen
will, der thut mehr schaden als guts. — Ukm
mann, 908, 13.
141 Wer guts thut, der ist von Gott. — lyäkWMn,
947,34.
142 Wer jhm selbs nichts guts thut, wie solt er
dann eim andern etwas gutes können tbnn. —
Gmter , /, 80.
• Die Italiener: Thue dir und den Deinen Onfeat «ad
dann, wenn du willst, den andern. In Mailand: Denk
erst an dich, dann an die Deinen, dann erat an die an-
dern , wenn du kannst. Auch in Aegiiiten ist san der
Ansicht, man soll, wenn einem die Mittel beechieden
seien, erst die Seinigen geniessen lassen, indeia man
sagt: Klebt Fett an deiner Hand, so wische aie an dei-
nem nächsten Freunde ab. Und die ll'engrie<dken for-
dern: Wenn dein eigener Hof trocken iat, so giesse das
Wasser nicht in den Weg. (Reinaberg Il^iH.) (S.Hemd.)
143 Wer jhm Selbsten kein guts thut, der thuts
einem andern noch viel weniger. ~- Puti,
1/, 722; //enwcfc, 1789, 1.
Lat. : Non bonus est nlli, qui malus ipse sibL (Oaaif 898.;
Ong.: Ki mag&nak rosz, m&snak se Jö. (OeuU, 898^
144 Wer keinem Gutes thut, hat weni^ zu erwarten.
145 Wer mir Gutes bringt, dem lass* ich die Hälfte,
wer Böses bringt, dem lass ich's gans.
Dan. : Yil du mig noget godt da under Jeg dig halTt; men
er det ondt, maa du have det alt (Prop. dem.. 948.;
146 Wer nicht Gutes thun will, an dem hiln kein
Predigen, kein Singen und kein Sagen.
Fr*.: U est tout prdch6 qui n'a eure de bienfkire, (Bokm
I, 21.^
147 Wer nichts Gutes thut, der thut schon Böses
genug. — Körte, 24S8; Steiger, 9.
Dan.: Det er en ond akade lom kommer ingen Ül gsnu
(Bokn I, 359.;
148 Wer nichts Gutes thut, findet nichts Böses. —
BwMiardt, 241.
149 Wer nichts Gutes thut, kann nichts Gutes er-
warten.
Dan.', Den aldrig gi*r yel, har intet godt at Tenle. (Pro9,
dan., 234.;
150 Wer nichts Gutes weiss, wird auch nichts Gutes
thun.
Dan. : Den er armest, der Intet godt reedt (Pro9. eta»., 35.;
151 Wer sagt, er hab* einem Gut's gethan, der
möcht's von ihm gern wieder ^*n. — Sim^
rock. 4103; Bratm, I, 998.
158 Wer viel guts thut mit Mund vnd Hand, den
Bürgern in sein Vatterland, vnd Beichthumb
hat auff dieser Erd, der ist im Ansehen lieb
vnd werth. — Lehmann, 80, 63.
153 Wer viel guts weiss vnd böses thut, der ist des
Teu£fels Lateinisch kunst, dadurch er die Leat
beschmeisi — Lehmann, 296« 89.
154 Wer von andern Gutes sagt, von dem sagt man
wieder Guts. — Schoitei, iiis^.
'."P-
218
Gntdflnkel — Gotgenuff
Guthaben — Gutmachen
914
165 Wer was Gates haben will) suche es im Lobe-
nicht CK(hrig$berg.J
' In Manch«rl4iy Gedichte auf aUerUy Pr*uisi*eh« Vor-
fiU* und Btgebeiüuite» Ton Ft. 9on Darschau (im Ma-
aaseript auf der königsberger Btadtbibliothek ) befindet
•leh Mioh ein Gedicht: An di« Stadt Löbenicht^ das mit
den Worten eohUeatt: „Frea dich dann, data mit der
Zeit Jeder wird ein Sprichwort haben : Wer was Gates
haben will, suche es im LObenioht.**
156 Wer was Gutes thut und treibt, dessen Lohn
gewiss ihm bleibt. — Spridivitlergarten , 161.
157 Wer will, dass man Gutes von ihm rede, der
rede nichts Böses von andern.
158 Wie das Gute empfiemgen, ist der Dank ver-
rat.: Bimal et miaertnm est et interiit gratia. (Era»-
mu$, 476; Pkilippi, II, 187; Tapjritu, I9ll>.;
159 Wie man das Gute findet, soll man's lassen. —
Gaal, 830.
160 Willst du etwas Gutes thun, so thu's bei dei-
nem Leben; wer weiss, ob nach dem Tod
CS deine Erben geben.
Ftg.: La ohandelle quT Ta deTant vant mienx qne oelle
qai Ta derriire. (Oaal, 836.;
161 Wo etwas guts blähet, do setzt der Teuffei ein
Wurmb darein, der es naget. — Lehmann,
Däm.: Hror noget godt blomstrer, der setter fanden en
orm ndL (Prop, aan., 16.)
163 Wo man dias Gute hegt, da w&chst es. — Sey-
bM,1.
163 Wo man ein guts an einem waiss, da muss man
funff schlimme gegen abrechnen. — Petri, II, 8ii ;
nenUeh,ym,ili.
164 Wo man Gutes genossen, muss man nicht wie
dieKatxe vom Taubenschlage gehen.— Bhim^sst.
165 Wo nicht Guts innen ist, da gehet nichts guts
auss. — Framtk, l, 88*>; Petri, II, 814; Gruter, I, 71;
Efmny, ///, 583; Heni$ch, 1796,54; Latendorf 11,28;
Opal, »9: Körte, Ußl.
BolL: Daar niets goeds in is, daar gaat ook niete goeds
Bit. (Harrebomie, I, 250; Bohn T, 302.;
Lat. : Os Tiralantum non exspait saocamm. (Sepbold, 423.;
166 Wo nichts Gutes innen ist, da kommt nichts
Gutes heraus, sagte der Bettler, als er eine
Laus ans dem Kocke brachte.
167 Wo nichts Gutes ist im Haus, trägt man auch
nichts Gutes heraus. — llenhch, 1796, 55.
168 Zum Guten hat er keinen Mund, zum Lästern
aber alle Stund'. — St-ybold, 9.
*169 Dass dir nymmermehr kein gut geschehe. —
Agricola I, 626.
* 170 Er hat des Guten zu viel gethan.
Ftm,: II s'en est donnö jnsqn*aax gardes. (Lendroy, 821.;
* 171 Er hat guts vnd böss versucht — Eyering. II, 287.
•172 Es isch em öppis Guet's i d' Wuche g'&hre.
CSalolhum.J — Schtid. 82.290.
Er ist sehr guter Dinge.
*173 Es ist nichts Gutes daran, weder Haut noch
Uaar.
* 174 Jeden wat Guds, sik selwst dat Best. (Hendtburg.;
"175 Nichts Gutes im Schilde fuhren. — Ewdinn, 549.
■ 1 76 Se seht nicks Godes vorr sick. — Goldgchmidt, 119.
Man beklagt damit die Kinder, deren Aeltem ihnen ein
■chlecbtes Ueispiol geben und deutet damit die Wahr-
icbeiulichkeit ihres eigenen sittlichen Verderbens an.
*177 Sich selbst nichts Gutes gönnen.
Lat.: ViU tritico lolium viotiUt. (Plauttu.) (Binder
I. 1845; lU 3534.;
OntdOnkel.
Meister Gutdünckel ist aller Eetzerey Wurtzol.
— Grulvr, III, 65.
Outesthnn.
1 Im Gutesthim soll man nicht ermüden.
Knyl.: Kover be weary of weU-doing. (Goal, 827.;
2 Zum Gutesthun ist's nie zu spät.
Lat.: Knnqnam sero, modo bene. (AUdor/, 100; Binder
II, 2322.;
1 Der G
1 Der Gntgenug hat sein Lebtag nichts getaugt.
IH<f«r., II, Si.- Simrock, 4108.
2 Der Gutgenug macht^s schlecht genug. — Mayer,
I. 167; Simrock, 4106; Körte, 2454.
•3 Den dörf mer ner immer 'n Guatgnung ma-
chen. (Franken.) — Prommann, VI. 168, ISO.
Den darf man nur immer ein Gntgenug machen, d. h.
im Notbfalle als Ansbelfer dienen.
*4 Ich mag nicht sein Gutgenug sein.
Quthaben.
1 Der hat es nicht gut, der vmb Gnad bitt. —
Lehmann, II, 63, 119.
2 Keiner hat es so gut, der andere hab' es so übel.
Ghitheit.
1 Denn Ennen mut man um sine Gödheit, denn
Annern um sine Legheit to Frünne holen.
(Bremen.) — Röster. 251.
*2 Sine GöÜieit^ hat enne in't Unglück storcht
(Lippe.)
') Uutmathigkeit, Bedlichkeit
Oütlff.
'Gütiger als ein schmaichleter fuchs. — llenitch,
1274. 5S.
QWAgkeit.
1 Gütigkeit im Reden vud embsigkeit im schrei-
ben erhelt gute freundschaffb. — Gmter, Hl, 47;
Lehmann, n, 240,113.
2 Gütigkeit macht vngütig knecht. — Franck, 1, 159 '' ;
Henisch, 1786, 61; Lehmann, 234, 211.
3 Gütigkeit und Gerechtigkeit wohnen gern unter
Einem Dach.
Böhm.: Pfi kom nenf dobroty pri tom ani apraTedlnosti.
(Ö«lako9$ky, 64.;
Outle.
1 Gutle, hat der Schmälzte g'sagt (Nürtingen.)
Der Wohlsohmecker.
2 Gutle, sait der Schmelzte, hat sein Weib sein
Busein küsst (Ulm.) — Hoefer, 924.
aütleln.
1 Das Gütlin macht Müthlin. — Petri, II, 63.
2 Das unrechte GütU tragt nichts ins Hütl. —
Zingerle, Sagen, Märchen und Gebräuche aut Tirol (Inns-
bruck 1859). S. 185 u. 332.
3 Gütel hin, Mütel hin. — Parömiakm, 2411.
4 Je kleiner 's Gütel, je geringer 's Müthel. (Ober-
Österreich.)
5 Klein Gütlin, gross müthlin. — Petri. il, 424.
6 Wenn 's Gütiein ist verthan, fangt man zu spät
zu rechnen an.
*7 Er hat das Gütlein an nasse Wahre gewandt.
— Malhcty, 827 ^
♦ 8 Er hat das Gütlein vmbgebracht. — Maihety, sn^.
*9 Er hat sein Gütlein unter der Nase vergraben.
— Kirchhofer, 344; Simrock, 7427*.
GHltUch.
1 Wer einen Tag sich gütlich thun will, der
schlachte ein Huhn; wer ein Jahr, der nehme
eine Frau; wer es aber all sein Leben lang
gut haben will, der werde ein Priester. —
Ranke, ÜetdKche Geschichte, I, 256.
•2 Er thut sich gütlich.
Outlos. .
1 Besser gutloss dann ehrloss. — Franck, ll, 7";
TapjMM, 9*; Petri, II, 37; Gruter, I, 8; llenieeh. 1791, 7;
Laiendorf 11, 6; Sauer, 141; Eisclcin, 263; Körte, 2487;
Simrock. 1856 u. 4128; Sulor. 308; Braun. 1, 1011.
Holt. : Beter goedeloos dan eereloos. (Harrebomee , I, 246.;
It.: Onor passa ricohezse. (Gaat, 328.;
Lat,: Bona oplnio hominl tutior peconia est. (Philippi,
I, 61; Sutor, 308.;
2 Besser Gutloss, dann Gottloss. — Sutor. 272.
Gutmaohen.
1 Gutmachen ist besser als ffutmemen.
3 Mach' es gut, so hast du l«eider, mach's besser,
du b^täiämst sie. — Simrock, 7499.
3 Wenn etwas gotznmachen iit, muH man selber
gehen.
Frs.: Ja n'anxM si bon ehMtor (ndnstaMBi) gnt Mial
que ta prandfl da toy. (CmUer, Ul^'
*4 Maoh'i gut and nimm't gttt bo^^''!".'
216
Chitmeinen — Gatsherr
Gntspinn — GatwüBger
m
Gvtmeüiaii.
1 Das Gntmemen macht viel heut weinen. —
Petri, 11, 63.
2 Es mcints oft einer gut, aber es gereth doch
nicht allewege. — A-in, //, 287.
*3 £r meint es wol gut, aber seine Ohrfeigen thun
wehe.
Boll.: Hij heeft een goede meening, dumt eene kwftde
nitBpraak. (Bohu I, 326.;
*4 Er meynt es gut, es wil's aber niemand gut
verstehn. — Franck, II, 47*; Simrock, 6944.
Ghitmüthlsr.
*Er ist gutmüthig, dumm und gefrässig. (Braun-
schweig.J
Outmüthlffkeit.
Die Gutmüthigkeit sieht ihm aas den Augen
heraus, wie einem Scharfrichter (Schinder-
knocht).
Soli.: De TrieadeliJkheid siet hem ten oogen nit, geLgk
den beul de bannhartigheld. (Harrebomie, I, 3S.;
Outost. ^ ^ , . ,
•Der kann aan uFs Gutort bringe'. — Tendlau, 481.
Einem das Leben rauben. Der Friedhof hieBt bei den
Juden der gute Ort.
Oatrelch.
Gutreich — blutreich.
Wer reich ist, bei dem melden lich viele Verwandte.
Outsaren.
Wer gutsagt, muss bezahlen.
Oiits1>osltaer.
Hinter dem Gutsbesitzer trage das Holz. —
Tendlau, 744.
Oib dich mit dem ab, dorn das Glttck lacht; diene dem,
bei dem etwas abfällt. (A}ich Matth. 16, il.)
Gutsbizne.
Unter den Gutsbimen stecken zehn faule die
andern nicht an; unter den Bauerbimen ist
eine faule aller übrigen Verderben. — Altmmu
VI, 458.
Gatachmaok.
1 Baum Gutschmack trägt Nuss Bettelsack.
3 Gatschmakt mächt de Hainjdre nakt — Schu-
sler, 805 ^
3 Gatschmakt mächt de Käii^der nakt ~ SOiu-
tur, 805*.
4 Gotschmack bringt den Prachersack. — FrUeh-
bier \ 1403.
GutsohmeflGke.
1 Gutschmeck macht Behagen und verdirbt den
Magen.
Lot.: Linguae rolnptae, ventri pondue alimoniae cedit.
(Bovin, /, 196.;
2 Gutschmecke macht Bettelsäcke. >- Körte, S490,
Simrock, 4116: Brown, I, 1019: Weinhold, 85*.
Uerberger (I, 631) hat die Form: Ontgeaohmacke.
Gutsherr.
Des Gutsherrn schuld geith voraff. — OeiTick*, 56i ;
Graf, 262, 848.
Dies Sprichwort zeigt, dasi sich die Qutsherren selbst
nicht vergessen haben. Die Gutsherren , auch wol die
Gntsfrauen , sind in den Sprichwörtern nicht aufs beste
angeschrieben. Der ist glücklich, sagt ein anderes
deutsches Sprichwort (s. Selig), der Gott alle Tage
siebet und seinen Gutsherrn jährlich nur einmal.
Was die Gnadenerweiaungen der Gutsherron betrilft,
so sollen sie wenig Werth liaben; die Bulgarensagen:
Schenkt dir dein Gutsherr ein dreibeinigos Pferd, so
danke, als wäre es ein vierbeiniges. Die Esten: Der
Fisch ist thranig, den dir der Gutsherr schenkt. DieFin-
nen: Untersuche das Benthier nicht, das dir dein Gutsherr
schenkt, du wtlrdeat es ohne Geweih finden. Die meisten
Erfahrungen auf diesem Gebiet scheinen tlbrigcns die
Bussen gemacht xu haben, wie deren Sprichwörter
beweisen , die uns den Gutsherrn von den verschieden-
sten Seiten vorfahren, in denen aber deren Frauen und
Verwalter fast noch ungttnstiger beurtheilt werden. Sie
behaupten: des Gutsherrn Freundliclikeit siehe dem
Bauer das Hemd vom Leibe. (Ältmann VI, ^9Z.) Stirbt
des Gutsherrn Gaul, so reitet er die Bauern. (Altmann
VI, 483.; Wenn der Gutsherr siecht (kränklich ist),
so gilt der Bauern Gesundheit fQr ein Verbrechen.
(Altinann V, UO.) Wo der Gutsherr die Dunkelheit
liebt, da helfe Gott den Keraendrebem (Lichtsiehem)
imDorfe. (AUmann V, 110.; Wenn der Gutsherr dein
reines Korn rühmt, to schütte schnell Wicken darunter,
damit du es doch noch als Viehfotter gebrauchen
kannst. (AUnuinn.) Man muss nicht aber des Gutsherrn
Strenge klagen, «x bat «war eine Abgabe auf den Kopf
gelegt , aber noch idobi auf dj« Kopfüoa: (A
V, 125.; Man kann dnn Gntshenm wol adt Mm.
Zunge rufen, aber man darf ihm nur ein« «UbenM Haad
zum Empfang reiohen. (AUtnamn K, 121.; Daa Oati-
herm Freudentag ist des Kalknnt Tnaarta^. (JUi-
mann V, 102.; Die trmsten Gntsherren sind die
sten. (AUmann V, 105.) So sebOdem die Bttaami
Junkerthum, das im wesentUohen auf der l
dasselbe ist. In verschiedenen SprichwOrtwcn
sie ironiscb cu beweisen, was ohnebi
Bweifelt, dass diese Junker keine Götter aind:
des Gutsherrn Pferd wird von Bremsen geatooben. (AU'
mann V. 119J Voti de« Gutsherrn Ktben kann äue
auch keinen Wein melken. (AUmanH V, 100.; Unser
Gutsherr sitit auch nur auf aweiS<Aenkel]i. (Altmanu
VI, 407.) Mit beissender Ironie sagen die Cxeohea med
Polen: Gott ernährt den Wolf und den Gntsberm. Weaa
der Gutsherr sich betrinkt, so taunselA die Besen.
(AUmann VI, 479.; Wenn es den Gutaberm Juokt, so
muss sieb der Bauer kratzen. (AUmann VI, 482 J Vtel
schlimmer noch als die Gutsberren selbst» aind, gaas
wie anderwärts , ihre Frauen und Amtleute : Des Osla*
herrn Magen ist eher au füllen als det Piohtere Mend.
(AUmann V, 99.) Ist der Gutsherr ein ilremger lleDa,
so ist sein Schreiber ein Tyrann. (Attmamn F, 97.)
Andere Sprichwörter spotten über das erawungaee
Bespectsverbältniss: Ginge die bnokelige Qatsfkmsi anch
nackt durchs Dorf, die Bauern würden (mftaaten) Ihxe
Geradheit bewundem. (AUmann VI,4».) WodieOate-
frau nackt geht, trägt keine Dirne Im Dotfa ein Hemd*
(AUmann V, 113.; SUber führt bis in der Outafrae
Zimmer und Gold bis in ihr Bett. (AUmann F, 125.;
Des Gutsherrn Söhne werden früh weise.
VI, 442.) Des Gutsherrn Tochter gilt für aoblank, ,
wenn sie schwanger ist. (AUmann VI, 427.; Doeb
sen sie anch den Eiufluss des Bessern au
indem sie sagen: Ein sanftmüthiger Gutsbenr maeht
eine friedfertige Dorfgemeinde. (AUmann FI, iOi.) Der
Gutsherr erscheint in den russischen SpriobwOrtam als
der Oomparativ des in fcbnllcber Weise gesobilderiem
Staroston (s. d.) oder Scbulxen, der in denaelben un-
gefähr ebenso gut angeschrieben ist, wie in den deut-
schen Sprichwörtern der deutsche Scbuixe.
Böhm.: Krmf bdb vlka, knnf bAh i pAna.
Fotn.: Bog daje dU wilka, bog daje i dl» pana. (Öet»-
kovtky, 327.;
Gntspizm.
Gutspinn trägt ein weites (feines) Hemde.
Gutthat.
1 Der ein guthat cmpfahet, verkaufft sein frd-
heyt. — Franck, I, «5''; Henitdt, 1791, 47; Lehmann,
11, 62, 99.
„Der gute empfahet, der ist ieianit mebrieln aellN,
sonder seine nechsten kneoht vnnd schuldig das em-
pfangen mit gewinn su wiederlegen.**
2 Der gutthat verglast man bald, der vbelthat
gdenckt man lang. — Frandt, //, ils*.- iinifcfc«
1791,45.
3 Durch gutthat ein Reich be^taht — Pein, II, 15C;
Henisch, 1791,48.
4 Eine Gutthat, die zur Zeit geschieht, die ist
doppelt ausgericht.
5 Für gutthat vndanck erfahren, thut weh. —
Petri, II, 301; llenitch, 1791, 48.
6 Gutthat gibt man nicht umsonst. — SefboU, s».
Lot.: Beueflcium datur propter officium. (Seifbotd, 53.;
7 GutthatcD veralten gleich. — Sntor, 304.
hat.: Nemo scribit beneflcia in Calendario. (Sutor, 804.;
8 Ynzeitig gutthat ist gleich einer vbelthat. —
Fianck, i. 93».
9 Wer gutthat nicht erkennen will, an den soll
man nicht wenden viL — Henisck, i79l>50.
10 Wer mit seiner gutthat lang vmbgehet trucken,
der hat den danck schon eingenommen. —
Henisch, 1791, 54.
Gntthun.
1 Vor Gutthun geht kein Ding. — Smor, 677.
tat.: Virtus omnia in se habet. (Sutor, 677.)
*2 Er thut kein gut, man erschwing ihm denn
die Haut wie einen Nussbaum.
Gutwllllflr-
Allto godwillig is half lidcrlich, (Altmark.) —
Dunneil, 275.
1 Der Gutwillige kommt um das Seine.
Wir sagen Almosen geben armet nicht; diesem wider»
spricht das vorstehende Sprichwort, was sehr recht bat
Denn schon mancher hat sich «um Bettler gegeben , so-
dass blos die Bollen getauscht worden sind. Wabt^
scheinlich wird auch der heilige Orispin sich selbst su»
vor ausgebentelt haben, ehe er den Beieben das Leder
gestohlen bat, um den Armen Bcbube danms an raaeben.
217
Ofltzetäfeii— Haar
Gyrenrnpfen — Haar
218
9 Der Gutwillige wird Gemeindeeeel.
lt.: IlbuonoaqtiAloofa A TMlno del pablioo. (Btkn 1, 101 J
OüteetUbll.
GtttseUfeli und kein Schmutz im Häfeli. (H^rn.)
— SehBMt, II, 248. 17.
Oyk.
Böte dich Tor dem Gyk! (ihU.)
Qyk i«t *af groHcn Schiffen der IfMt, woran das
Leitieil enegeiipMint wird, auf kleinen die Stange lum
BesantegeL Wenn man befttrohtet, dasg die Hinter-
aeffel amaohlagen können, Temimmt man das obifte
WamuDgswon fQr die Nahestehenden. Also: Httte
dich Tor einem Unfall, einer Wendung des Blattet.
G^enrupfen. •
*£8 ist wie beim Gyronrupfen. C8- Geier ss.) •— •
Kirchhof rr, 79.
H.
1 Drei H muss ein Mädchen han, wenn es be-
glücken soll den Mann : hübsch, herzlich, häus-
lich. — kouebue, Gadankcn (Doriin 1819), S. 148.
3 Na de li schmiten. — Siürenburg , m^\
Das H ist ein Zeirhen, wonach b«i Kinderspielen
geworfen wird ; es ist ein langer Strich mit kleinen Quer-
•trieben in J^orm des genannten Bnohstaben. (8. MAt.)
(Name).
Wenn de Haar ^ schint un de Lippe grint, denn
gelt gut Wer. (Auf dem Hellwegc.J
') Der unter dem Namen Haarstrang bekannte Hühen-
SDg Im Begieruugsbexirk ArnsberK in der preussischen
ProTlm Westfalen, der In der Gegend swisohen Brilon
and Stadtbergen anfingt, mit der Mönne und mitt-
lem Rohr parallel geht, gegen diese beiden Flüsse
schroff und felsig ist, nnd sich nördlich in die Ebenen
des Hellweges rerflacht.
1 An einem Haar sieht man mich hin, wo ich
gern bin. — Kürte, iso4.
3 Auch ein Haar hat seinen Schatten. — Eige-
leim, 966; Simrock, 4151.
BiiMm.: I ylas m« stuJ stin. (Öelakovtiy, 284.)
Lat. : Etlam capillus nnns habet nmbram snam. (Eise-
Igin, 366.;
Fort.: Gada cabello fas sna sombra na terra. (Bokn
I, J70.J
ffpaii..- Un cabello haoe sombra en el suelo. (Bokn I, 206
V. >60.;
3 Auch euere Haare auf dem Haupte sind alle ge-
zählt — Mtath, 10. 30.
DOM.: Alle Tore hoTed-haar ere talto. (Prov. dan., 304.)
4 Auch schönes Haar kann faule Wurzeln haben.
Schott.: Vair hair may hae foul roots. (Bokn II, 352.^
5 Auch unter grauen Haaren findet man Kitzel
und Wuth. — Var&miakon, 527.
; Dan.: Tit ere graae haar i hoTcdet og darligbed i hiertet.
{¥rw. dan. , 304.;
6 Aus schlechten Haaren wird kein guter Pelz.
7 Bald Haar, bald Strick.
Dan.: Stundum som et haar, og stundura som et laar.
(Fror, dam., 534.;
8 Besser grawe Haar, denn gar keines. — ivrri, H, 87.
9 Besser Haar verlieren, als die Haut lassen.
10 Besser rothes Haar zum Bart als gar keins.
1 1 Blond Haar soll dem grauen keine Schande
machen.
JPän.: Lad ei din nngdoms gnnlc haar skiemme din alder-
doms graae haar. (Prot, dan., 370.;
13 Da kein Haar, ist übel kemmen. — SchoUei, uss".
13 Chnrzi Har si gli b'bürstet. (Bern.) — Zyro.a.
14 Das Haar der Todten muss den Lebendigen oft
neues Leben geben. — WincUer, it, ».
15 Das Haar zum Raufen geben, gelüstet niemand.
-- 5imrock. 4160.
16 Das kleinste Haar wird auf der Zunge offenbar.
ßoU. : Haar komt te haar, al is *t over seven Jaar. (Harre-
homft, l, 368.;
17 De bi de Häre over de Tun (Zaun, Hecke)
kummt , der kummt der 6k over. (Onfries.) —
Frommann, IV, 143, 352; llaudtalender, HI; Eueren, 288;
Eichrald, 1»57; für Rattede: Firmenich, Ill.n, 119.
18 Der Här* geht neunmal durch des Menschen
Hand, bis er ihm auf den Leib kommt. (Ober-
6§urrei€h.) — Bammgarten,
>) Der Vlaehs bedarf so rieler Handhabang, bis «r
als Oawand getragen werden kann. Das Wort Haar,
althochdeutttch harn, altfrieBinch hör, nordfriesisch
herl, bedeutete ehemals auch Flachs, woher unser neu-
hochdeutsches Flechse := Sehue. Daher Ilaarwachs s=
Rehnenwucha, Verwachsung der Sehnen oder Flechsen.
(Vgl. Stürenburg, Td\)
19 Die gravveu haar seind den Mägdlein disteln
vuud dornen inn den äugen. — lleniach, nu, n ;
iVfn , //, 835.
20 Die Haare des Mütterchens sind nicht deshalb
grau, weil ich darüber gelacht hübe. (Surinam.)
Wenn man Jemand Dinge schuld gibt, die «r un-
möglich gethan haben kann.
21 Die Haare sind die Verräther der Jahre.
22 Die jüngsten Haar grawen gemeiniglich am er-
sten. — Petri, II, 133: llenisch, 931. 65.
23 Die lange Haare am Hals hat, bekommt einen
reichen Mann. — .Simrofk, 6799*.
Sprichwörtlicher Aberglaube oder ein abergUnbi-
sches Sprichwort.
24 Drei Haare vom goldenen Vlies ziehen stärker
als ein hänfener Strick. — Binder II . ^a.
25 £im, der viel Haar hat, thuts eben so wehe,
wenn jhm eines aussgerupfit wird, als eim
kal Kopff. — LOimann, 646. 4.
26 Ein graues Haar macht noch keinen Graukopf.
27 Ein Haar macht kein Weyhewedel. — Gnter,
III, 27; Lehmann, II, 148. 32.
Die Bussen sagen : Ein Haar macht noch keinen Fels.
(AUinann VI, 410.;
EoU.: E4n haar maakt geon' wijkwispel. (Harrtbomie,
7,268.;
38 Ein Haar macht keinen Kahlkopf.
29 Ein nissig Har macht ein lausigen kopff. —
Aventin. CLXXXVI**.
30 Ein rothes Haar macht keinen Fuchs. — Glas»
brenner, Heineke Fuch» (Leipzig 1846). S. 863.
31 Einer, der ein gross lang har tregt, ist nichts
desto besser, als der kurtz balbirt ist —
L^mann, 685. 70.
32 Es ist besser einige Haare als das ganze Leder
lassen. — H'indUer. VII, 46.
33 Es ist kein Haar so fein, es hat seinen Schatten.
Dan.: Der er intet haar saa lidet, der jo haver sin skT^e.
(Proe. dan., 365.;
BoU.: Ueeu haar soo klein, of het heeft ook xijne soha-
duw. (Marrebointe, I, 268. J
34 Es ist nicht jeder, der langes Haar trägt , ein
Turner.
Die Bussen sagen: ein Jakute.
35 Es kann unter allen Haaren ein gutes Pferd
stecken.
Die Farbe thut's nicht.
36 Es kommt auf ein Haar nicht an, wenn man
die Kuh schont. (Hamm.)
37 Es kommt leicht ein Haar in die Butter.
38 Et kümmt np ein Haar nit an, wamme de Kau
SCheart. (Büren.)
39 Et wird ken Hör sau fin e* spunnen, et kümmet
dach an de Sunnen. (Waldeck.) — Curtte, S53, 477.
iO Falsche Haare machen alte Schädel nicht jung.
BolL: Als ik een ralaoh haar op hat booM had, aov Ik
het nitfukkan. (Üarrebom^, I, 268^
41 Frisch in't Har, säd' de Deem» t giwt krAt-
köppke Jungs. rUamtarvJ — AMtw« tts IM;
Hoefer, 219.
219
Haar
Haar
SSO
43 Für graue Haare passen keine grünen Gedanken.
Die BoBsen: Wm will der Graukopf mit blonden
Gedanken. (Altmann F/, 471.)
43 Grae har stehn wol aiiff einem jnngen kopfF. —
Fronck, /, 55*; Eyenolff. i24^: Petri,II,4i6: Gruter,
7.45: H«ni$ch, 1734. 85; Schotlei, 1196*: Simrock. 40S3.
Da».: Graa haar lade toI i den nncre« hored. (Prov.
dan., 250 J
Frt. : C'eat une f^ande f(Ioire 4 un jeune homme d'aroir*
la prndence d'un vieillard. (Kritzingtr, 714 '*J
Lot.: Senilifl in JuTene prudentia laue eat. (üaal, 833.^
44 Graue Uaar allein machen kein ansehen. —
Scholtel. 1142 •»,- /V(rt, //, 356; Henisch. 1734, 60.
Dan.: Bkal graa haar ziire din aldordom, nuiao dyder siire
de graahaar. (Prot, dan. , 2W.)
45 Graue Uaarc sind des Todes Vorboten (Blüten).
Dan,: Graa haar ero dodens blomster. (fror, dan., 250.^
Engl.: Gray hairs are death'f bloaaoms. (Bohn H, 99;
(iwa, 44.;
46 Graue Haare and Weisheitszfthne kommen nicht
stets miteinander.
47 Graues Haar — des Todes Postillon. — Sauer, 135.
Dan.: Hine mauge hvide haar igicn el mang« aar. (Pro9.
dan., 265.;
48 Graues Haar ist für Mädchen keine Waar*.
Sie lieben Junge Männer mehr als alte.
HoU.: Wlt haar behaagt aan de meiajo« niot. (ffarre-
bomee, I, 370.;
49 Graues Haar wächst auch auf einem jungen
Kopfe. — Simmrk , 403« ; SaUer, 86.
50 Graw Haar seind der alten Schmuck. — Leh-
mann, II, 91.
Dan.: Alderen zilre« med graae haar, men dyden kroner
dem. — Graa haar ere alderdommens prydelee. (Prov.
dan. , 129 u. 350.;
51 Graw Haar seind ein Crou der Ehren. — Leh-
mann, 11, 91.
Kach einem hebrAischea Spriofawort tlnd weisse Haare
ein gutes Zeichen für das Hans, in dem man sie findet.
(CoAier, 2477.; Die Dänen dagegen: Dured ho ved er
Sättig mands hsder, og riig mands skam. (Prot,
dan., 803.; ^
52 Grawe haar, KirchhofiTblumen. — Pauli, Schimpff,
\\\\^: Ei$elein, 366; Simroik, 8034; Arnim, /. 1016.
Dan.: Giaa haar ere dedens blomster. (Bohn /, 371.;
53 Grawe Haar machen niemand alt, die Haut
thuts, wann sie sich mntzelt. — Lekmaftn, e.i;
Eüdein, 357; Simrock, 4035; Braun,!, 1015.
54 Grawe Har sind des Todta Siegs Panier auf
vnscrm Haupt. — Gruter, III, 45 ; Uhmaim, 11, 838. 80 ;
Einfälle, 4Ü.
55 Haar auf Uaar wird der rauchste Bauer klar
(kahl).
Wenn man auch noch so wenig nimmt, so wird, setzt
man es fort, der wohlhabendste arm. Auch: Haar auf
Haar wird der dichtete Fadol bar.
Don.: Et haar og et andet, giar bonden skaldet. (Pro9.
dan. . 265.;
Engt.: Pull hair and hair, and you '11 make tho carle bald.
(Gaal, 1068.;
JloU. : Alleinsken hären wort die man ooel. (Tunn., 3 , 18.;
It.: A penna a penna si pola un occa; a passo a passo
si fa di gran cammino. (Gaal, 1068.)
La(.: Nnno mit hio post hio pilus et oalvus sit homo sie.
(Fallfrtteben, 61.;
56 Haar aus oder Garaus.
57 Haar für Haar (eins nach dem andern) reisst
mau dem Esel den Schwanz aus.
Dan.: Eet haar efter andet, giar bonden skaldet. (Bohn
/, 364.;
Engl.: Fall hair and hair, and 70U 'II make tho oarlo bald.
(Bohn II, 126.;
58 Haar um Haar; wer vom andern betrogen ist,
wird*8 wohl werden gewahr. — Pistor., 7,38;
miMtrand, 104, 137; Graf, 260. 311.
Die Redensart „Haar um Haar** ist wie die beiden
andern: ,,Sonder Naohspruch und Wandel", und: »Wie
ein und der andere geht und steht*', unter den Yieh-
hlndlom Brauch, um dadurch die gesetsliohe Nach-
wahrsehafl des Yer&nssems vertragsmässig anasnsohlies-
s^. Der neue Besitser kann dann, wenn sich in der
bestimmten Gewährxeit an dem gekauften oder getausch-
ten Thlere Hauptmangel soigen, den Yerktufer in der
Regel nicht belangen.
59 Haar und Schaden wachsen alle Tage. — Sim-
rock, 4147; K6rle, 3303: Braun, I, 1035.
60 Haar nnd Unglück wachsen über Nacht. — La-
Undorf II, 17; Simrock, 4155.
61 Haar, was die Natnr gekranst, macht der beite
Kamm nicht glatt
62 Haare apart und Braten apart CBerHn.j
Um die Nothwendigkelt d«a Anseinudarbaltms ge-
wisser Dinge zu beseichnen. „ Man sagt mit dam Ber-
liner: Haare apart und Braten apart; d. h. Baiikgvsahlll
und Eisenbahnen jede« fttr sich nnd niebt in Bln em
Topf gekocht.'* (Neujforkff Staattteitung Tom «. Nor.
1863, S. 1.;
63 Haare auf den Zähnen braucht keine Aacho auf
den Kopf.
Vorsicht beugt der Rene vor.
64 Haare auf den Zähnen , Stachele anf der Zange,
Spiesse im Herzen.
65 Haare ist ein gut Essen, man kann sie wieder
herausziehen, wenn sie nicht schmecken.
66 Har, das zwantzig Jahr alt ist, grawet eher all
das am Bart. — Gruter, in, 47; Lehmann, II, tSS. L
67 Hübsch sacht ins Haar, sonst werden die Kin-
der kraus.
BoU. : Zaoht in het haar, de kinderen worden mnOrnn kra«*.
(Harrebom^e , I, 370.;
68 Immer nur Ein Haar und der Mann wird kahl.
~ Simrock, 4149; Körle, 3503; Braun, 1, 1036.
lIoU.: Allengskens een haar, soo wordt d« mau kaaL
(HarrtbonUe, /, 36H.;
69 In alle Haar mag wol ein gut Pferd stecken. —
Pein. //. 401.
ffoU. : In alle haar mag wcl een goed paard stoken. --
Van alle haar sijn goede paarden. (Sarrtbomitt l, tSi^
u. 870*.;
70 In grauen Haaren steckt auch ein guter Hengst
— Eitdein, 357; Simredk. 4036.
71 In langen Haaren stecken auch (kühne) Fechter.
— Gruter, Ul, 53; Uhmann, II, 883, 83; Körte, SSOC;
Eixelein, 367; Simrock, 4156.
Das Sprichwort hat Frauen und nicht die Jahn^echm
Turner im Sinn.
72 Je sliemer Hoar, je beater Glücke, je grötter
Deiw, je dünner Stricke, (Büren.)
73 Jedes Haar hat seinen Schatten nnd jede Ameise
ihren Zorn. • — Meisner, 5. 4; Gümker, 31; Sim-
rock, 4153; Körte, 8501; Brom, 1, 1037.
It.: Anche 1% mosca ha la sna oollera. (Körte, SMIJ —
Non ▼' i pelo, ehe non habbia 1» sna oabnu — Ogni
corpo ha la sua ombra. (Paasagtia, 352, 1; Goal, 1S17.;
Poln.: I wtos ma swöj den. (Ötlakottky , 884.;
74 Jedes Haar wächst in eigener Richtung.
75 Körte Haare, körte Böste (Bürste). (Ba»noHT.)
— Schamhaeh , 359.
Wer eine Sache kun abmacht, Tetmeidetalle spätere
WeiUäuflgkeit.
76 Kraus haar, krauss sinn. — Gruter, HI,v>: Mri,
II, 426; Lehmann, II, 834, 99; Eitelein, 867; SimroA, 4154;
Körie, 8499; firaun. /, 1014.
Man will die Bemerkung gemacht haben, das« kraus-
liaarige Menschen auch eigensinnig nnd heftig auf«
brausend seien. Ueber die Haare und den dnrob deren
Farbe und Form angeblich angedeuteten Ghanürter ent-
halt das llannneertch* Sladtrechl, heisnegegeben Ton JuU
Reich sfreiherm Orotti und Broenneuberg , im Vateriämäi-
Mchtm Archiv des hittoriichen Verein» für Ni4di'r»ach*en
(Jahrgang 1844, 8. 133]) folgende „Versus de phyiibus**:
„Sohel ut, Boel inne, orushar, dat heft omae sinne.
Strak har strak sinne, grawe (grau) har dat sparet
deminne. Swart har rokelos ^unbesonnen , sorglos) Is,
rot har betekenet unwis. Ghel har heft hoge mot, wit
har betekenet onmot. De rode hart los is, valsoh unde
plengen des (?) art is. Dem ealen coppe dat herte sleyt
in deme toppe.** — Nordfriesisch : Kral Hiar . kral Haad
(Haupt, Kopf). (Finuenich, III, 3, 5.; Satorland in
Oldenburg: Krus H&r, krusen Sinn. (Eichufatd, 6$8;
Firntenich, I, 333, 54; Wetergntttng, 4077.; (Lookiges
Haar ist hier eine Seltenheit und wird nicht geliebt.)
Schlesisch: Krausbne Uoaro, krausbne Sinnen. (From-
mann, HI, 409, 346.; Aachen: Krolle (krause) Höre,
krolle Sonn. (Firm^ntch ,1,493, 89J Köln : Krfts Höre,
kHls Sen, friot (hart, stark, ausdauernd, mittelhoch-
deutsch rrat, -rrodic) Höre, friet Sen. (Wejfden, II, 8.;
Däa.: Kmscd hoyed, krusot sind. (Prov. dan,, SM.) j
Holt.: Qekrold haar, gekrulde sinnen. (Barrebomie,
I, 368«'.;
Lot. : Crlspi oapilli crispi sensus. (Binder l, 851 ; //. 613 ;
Pkitippi, i. 98; Seyboid, 96.;
77 Krauses Haar lässt sich nicht glatt k&mmen.
78 Kruse Haar un kruse Sinn, spitze Käs' un spitzet
Kinn, dar sitt de Deifel dreemal in. ((htfnet.j
— Uau$kaUmder, IL
^7?'
321
Haar
gvrtni
Di
T9 Krustfi Ilaar^ krueen Sinn^ da dU de Düwel
dr^mol in. — Bucren, T7J; Itantkalmder , U: für Bttf-
^ KiiR«a ilaiir ist büld geV)ürBtet (geschoren). —
Atem, 17T, J>ttdnn0. CS. Ttndlou. m: KiMi^ciH . iM .
SitNTMl« 41 J3. Kitte, J300. ßr-4un, /, 1028; rn4rfc-
Hfir« ttt; f*h«cM^<er', 1407. für Franken; Frotnmaan,
ri.ll5« 137; für dl« Seltmfi*: TtMtr^ 3T4; üirStMhum;
SehiA, «S, 10».
Wo w«nig ist, da lat bald aafrrertaint. Aach: KUloa
XHbv» «ind bald abgemacht. — Dieot oft a]i Aulwort,
«ioh i«mati<] weKeu uubodeuUüdor Aag«l«ir<)nb«»it,
üfT«' Oeiotiftflt! mit Mangel an Zeit eotitibulüigt,
M««««n : Aq karten Haaron lat nicht viel tu khm-
iflCD r Atifnann VI, 45;*.)
/ uhö via«; . krAtk^ rozum. (dtlukovilcy , in.)
,1J h«ad i« «oon ibftveQ. ftfaui. S-llJ
jcu do drai» coart« oii(ip». (Mutiktrotch , 'iMJ
i/vXi.. tian baar ia gaauw g«katnd. (üarrtborndf, J,i&.)
81 Lang likr, kurtzer sinn. — Franek, l, si**; £9«-
notff. MO^; LifcoMM. 1/. 170, 13 ; SaÜcr, M. ütfrt«. 1498
u. apei.
/>>.• Lotin» chertttXt e.iut» oerr»!!«'. (Krittingtr, l)ti*J
Laogo harcQ, kon gaheu|iE«D. (Harrf^ltome* , i,9e9.J
< . Dbgi laal kratka paotet. (Celalvrtky. 309.;
X'4»«, J^tfD« »o doigib 14a» p* kratklh nUffil. (Cfln'
tortkf. 3»«J
Ar««r. iinai laai, kratka )>am«t. — Z«ae lü dugali laaih,
H^i kraik« iianietL
XÜ^f MoftMlaskte tlgaa ruba«, trampta tttnai. (^LVfii«
ft4«L ^-t^w dlugl» wloiy , » roium kiotki. C(7<'-
tai
Vf«^ Mvliwal 00 pitkad Jaukied, laiibikottcd
n J««ngr9 TlMr — IcTirzfT Yenriand.
'' A -varmOgett dar Töeht«r Kya'i.
^evitfl nicht lactge* Haar,
.iM/iiseigen. iJoUinger (Hei-
uibur»; 1S57_; Wirtorkl
<ii dv« IjiinK^D Haart!»
-wuil ea ui der keiitou
tnjsuLiiltn» Udii;^ wurde**.
S9 der hrtr nicht, die vom köpf abge-
muumUc'q sein* — /.«'/twuiAii« 81S, 10.
94 Mut) kitnn wol Haare lassen, aber man moss
die ÜAUt behalten.
8i Man rnufcj Ilajir« scherfn, wo sie Bind. — Sim-
r*a '>" - ^- •/-■. 2W)7.
M Mao* Haar auf dem Kopf bekommt
PeiiK- .-v«vigeo Zopf. — Sxtnrvck, laiaa, iiuf-
f«in , ei».
^7 Ifit den HuaMH zieht man einen hinAuf^ mit
dcA Beinen hcrnb.
^^ fS Kaoli dem Haar gi)it man dem Hund den Namen.
^M. JUtak.- Pwil^i trtti ptn jmAao. (Cttitkotthj , 2i>T.;
^■89 Kicbt (tim) ein Huur, sagte der Kahlkuplf. —
^K^ f««*.ii:o.
^^^^L 8»oM aittf dl«, welche w«it rom Zi«! ff«bll*iiea liiid
^^^^B mmA Aach iu dem Wabu« atcbeu, ihre Baohe aabr gut
^^^^W . VHMatai m haben.
9<^ fi^ne * Hoorc un EUornsücbte * dregei nenne ^
glone Früchte. (Liifpt.) — Fittnenitih, I, 269.
*t Bacfaa. >) KrlextbOaohe. *> Trage q keloo.
tl Bit Uuf uch Erle wnosae net af gadem Boden.
(.%i^tiiintrf,-Micki.J — Sehutter.m.
99 Rod Hoar, ken god Hoar. (Sirthtt.) — l^uTfimicA.
^ 117, n.u.
^B 1^ aoMni Sprtcbwörtpru sind dte rothen HaarA uicht
^^■^^ IFKl aoMaehriebeo i doch wecbaeLn aacb die Abtichtoti
^^^^^ «Kar du» Färb« d«r Haare wie dUe Modes. Ita 14. Jahr-
^^^^^k ]s«»4avt -worden die rothen, 1» 11k die braunan, im 16.
^^^^f 41« bload«ii. jQ 17. Jahrbtiadert die icbwuiMri Haar«
^^^^^B Mj actiAo gebalteo; im H, war bald dlea«, bald June
^^^^ ynrb« Mode. ( VkI. Bmtaner KrsähUr, UyK,^ », 727.)
^^^^^m OelV xix^A «cli-war^ liitUrMi iit unicrn Tni^n-ii A^'n Vnrcng.
^^^^B Je». 'koktnachLi
^^^^^m aAu' '(aratolf fin'l
^^^^ft rvB' . :i, wogegen ' T/on
^ 4:^ kultla M.init jcu« «arbemolit. (VgL MürgealAatt,
'^ SS Bi6e Uoe* un Erletholi waaset op kalnem gtie-
den Grand. fK^üiVn, Kreü Lippftadi.J — ^^irn»*-
t, IU. i.
•«tlMa llaar nnd KrletihoU wacbaen •«( kttioeni
S99
94 Rohe Hoor on Elsenholt (Erlenholc) ^a«a «elden
op gue Grond. (ttfumj — Firvievich, /, 405, 307;
für OldenUtltif: \\e*rrMtw»g , 4077; GM*chmidi, 157; für
llattcdfi: Firtnumt/i, ///, 29. ijfl . für »nld^rA , /^ni»«-
ntf/i. /. 3i6, 44; Turti«?, 327, 157. für htrioKn tro#«f#.
76, 271; fiir WmiuI«-.- FirMiwitA, /. »7. 6; für Frank-
furt o. Jf.; Firmmtrh. i/. W, V, für J/indrn, rir»»«it<*.
/,SS9,2; für ^llnmrlk: l^annciit, 77; für C^udfracA. /^r>
mcnüh. IU. 517, 6», für IJannoMr: Schamhath , Ui.
atlfhiMch Lei //Mcffft. »87; Hau9kalend0r , i; für aachm:
Pirmcmch, /.4M. 117.
D«T Boden auf dem die £?le w&tibit, Ut durclibrachlir,
trogerlacb. <S. KllornhoU)
95 Kood hfter en en elBen«torap WMBen xelden op
An' goeden grond. — »W/f. UfUrat* *w drMbdWn
tltithotoif\€ [GinUtiftn tM2), /, a4.
Ki wird gew&halicL au^cnomaien , data Judas, der
Verrftthor Jeia, rotho Haare gehabt liabo« doch itt
dle«6 Sage deuttchon Crtprung*; uad aie atJj-inl k/i-
rade ericitiiioD, um den altea Gott Donar in
doc Vo)kt recht horabcMwOrdigen, waaunicli
■ ■ <:. Nach 15'.-.;/ (f.i'o/-
u> Caare gegirbvu
enchien, all ihn mit der
de« Neuen Bundei aueami
UrUhre, 8. 25; tibd dem
Und daa Volk hat sie »pn
ancb SchiUtr /, I& *
hickUan,!, 139; I/o, ,
Butl.: Rood haar en ., 4, --^
grood gebouwd. (ü^rrct^^unc, 1, Tlü./
dÖ Kot har^ bÖSS har, — Lehnuim, 917, S2; £ajel«m,sa3;
Stmrode. U62.
„WttDA di« Farbe der Seel« aloh «af der Haut oder In
d«n Haai-eu ausdruckt", «ixgi r. Wrkhrltn in den i*Ay-
»Sofnomitekeik Froffnt. ■' i^'Jonden und
BohwsrMSi, yio hal MettaUna,
Kleopatra, Marl» v».i u«o."
//.: BoftBo mal pelo. (Uaai, al;; , Aurtc, 2iJ7.)
07 Rot har ist entweder gur fromm otler gar böM.
— Franck, /. 77* ; LWuimim. //, »83. 6»; 5imro«k. 855»,
Körtr, 2497; AVfrft'«, >W».
In alten Zi^it^n waren «li.« iri-kiji.ifi.if.t) v.iivi^r »f.»»!-
tüx rotbes Haar elng«noi^
Aach Jetxt wird es noob ^
andern Torgeaogen. '» ■ ' 1.
Uehtea Haar als da«
mit rnthem Unar, \-
grn**!!. A^.i..|)„,j d^.^,.^, ,, ,
Tr: ihr Haar .
JK'i n i»t intii , ,
WU ,.,*». 1..^ ,U9t bis «ttr Vtii^^uiuijy uijv^i.4;iut;.n, Ki.(,'tü
rothes Haar eingünommcn.
98 Rötea Haacr öü ,e J^rleheck wasse selte of 'n
gute Fleck. fllatm-berg.J — FrommaHn, [1,409, iO.
9D Roth haar, erlcnbogeu, thuai du guta, man sull
dich loben. — UenUch^ 925, 29.
100 Roth Haar, Schalck in der arth. ~ Mri.JL
101 Roth Uaar und spitz Kinn^ da aiUst der Teufel
drin.
BoU.: Bood haar m(t eone ipite« kin, daar itoeki de
dalrel In. (Uarrfhotnit, /, 'i70.J
102 Roth Haar vcrruth den Vater. — Stmrock, a&es,
103 Rotbe Haar und Erlehecke wachaeu auf keine
gute Hecke. (Kimiytktii.)
104 Rothe Haare und Kiefernholz wachaen auf
Bchlechtera Boden. (Frai^i'n.)
r '^ * !,of hat die Haare auf Küpfen der ver-
»c arüarbea g«BAhJt. Auf dem blonden tand
er dem braunen ll»9440, auf dem aehwazaen
lir. I dem rothen 8S74U. Wenn mnu bloe auf
di' liuare läbe, so konnte man annehmen',
dJl^ iJ und Boden, auf dvm die rothrti stcfirn,
nirht ifnt %v\, dtt er gegen blond am6mN:«x'.
allein waa den totben und «ohwaraen lui <'
Haare at^ng, wurd« anfgewogvn durch m
BUrke dM einaelaea Hjur*. (Uorgtnbiati , Slutt^'üri i-s.':.,
8. 31S.J
105 Rothea Haar und bärtiges Weib grause nur
von fern.
En^t. : Do not bajr & red IxkLred ^«non , do not eell on
either, if yon bare any In the honte drivn them awaf.
J?(*<^; Keoen man met («od hn^r^ eeae rrotiw mct eenen
baajrd, groot ae oter Tier mijlen rer of lang, uet drie
• teeaen in de bund. ( äarrtbom^ , /, 26A.)
106 Rothes Haar und Regenbugen, thun sie gut,
80 soll manV loben.
107 Kure Hoor unn Erlerenn stechen neineneinug
Deiwel drenn. 0\anau.J — Kekrnn, 17. 29,
SothesHaar und i£U«nirliide , itackea ««uAUftdaatm*
aig TeuLfei dAria.
223
Haar
Haar
108 Schlecht geschoren Haar trägt zweier Leute
Schande baar.
Dan.: Ilde ikaaret haar er tTendo msods «kam. (Prot,
dan., 26'>.)
109 Schönes Haar und rothe Wangen sind gar bald
vergangen.
JIull.: Schoon haar en wel to zingen sijn vergankelijke
dingon. (Harrebomee , I, 210.)
HO Schwarzes Haar und rother Bart — Teafelsart
(oder: Zeichen einer bösen Art). — Körte, 2496
U. 3088.
DcD Sprichwörtern , welche gegen das rothe Haar xn
Felde ziehen, geht ei, wie allen Kegeln, die von ein-
zelnen F&Uen abgezogen und aafe Allgemeine Oberge-
tragen worden, sie werden unwahr, ungerecht. (Vgl.
WeckherUn'a Paragraphen, I, 151 fg.) Dai Vorurtheil
gegen BotlikOpfe kann mit starken AutoritAten bekämpft
werden. Ich erinnere hier nur an den gewisi redlichen
Sokrates, an den, sobald es nicht Krieg galt, sanften
Pyrrhus , an den braven Aristldes. BOmer and Griechen
«eigen Helden , Gesetzgeber und Welse mit rothem Haar,
die kein böses Haar an sich hatten. — Bei Fitehart
(Prakt.) findet sich sUtt „Tenfelsart« — „Buhlerart'*.
Schwarze Haare und weisser Bart soheinen aber auch
angefochten zu werden. Der Dichter 8t,-Amant (ge-
boren 1593, gestorben 1660) sagte zu einem, der das
Schwarsweiss in der Art trag: „Bs scheint, sie haben
mehr mit den Kinnbacken als mit dem Hirn gearbeitet."
(8. Larre.)
It.: Barba rossa, e eapelliera nera sono indisil di perflda
natura. (PaxtagKa, 340, t.;
111 Verworrenes Haar rauft jeder Kamm.
112 Viel Haare geben eine Bürste.
JSToll.: Yeel haartjes maken eenen borsteL (Sarrebomie,
J, 270.;
113 Was in Haren steckt, kan man wol abschnei*
den, aber es wechst doch vber nacht wider.
— Lehmann, 175, 11.
1 U Welcher Haar hat, den kann man rüpffen, das kan
man keinem Kahlkopff thun. — LOimatm. 681, ii.
115 Wem de Hoe gria wärdc, da ess en Essel äs.
(BeHntrg.J
116 Wem man das Haar bürsten soll, der muss
selber dabei sein.
117 Wem seine Haare lieb sind, der muss keine
Händel anfangen.
Die Bussen: Sieh in Streit begeben, heisst seine Haare
nicht schonen. ( Kiete weiter , 18.;
118 Wenn das Haar abgeschnitten ist , achtet man's
nicht mehr.
119 Wenn die Haare geschoven sind, tanzen die
Läuse auf den Stoppeln.
Ist das Vermögen weg, springen die OlAnblger aus
ihrer Haut.
HoU.: AU de baren geschoren zijn, dan dansende luiaen
op de Stoppelen, (ffarrebomde, I, 26St,)
120 Wenn man das Haar wil zn klein kloben, so
zureisst maus. — Petri, Ii, 66S.
121 Wenn man ein Haar auszieht, wird das andere
locker.
Dan,: Et haar borte, gier et andet haar biet. (Pro9*
dan., 265.;
122 Wenn man Haar vnd Bart schon abschert, es
wechst doch wider. — Lehmann , &4S , 93.
123 Wcnn's in den Haaren steckt, so kann man's
abschneiden, aber es wächst über Nacht
wieder.
124 Wer blonde Haare hat, will sie auch noch ge-
kräuselt haben. — Gartenlaube (Leipzig 1866), Nr. 4.
Dan.: Hto der bar et guult haar, tu hare et kruset.
(Prov. dan., 265.;
125 Wer die Haare selten kämmt, der rauft sich
desto mehr.
Moll.: Wie zelden de hären kamt, doet bet niet dan met
PÜu. (Harrebomie, 1, >70.;
126 Wer einem die Haare schneiden will, dem muss
man sich nicht in den Schos legen.
ErkUrt sieh ans der biblischen Ersfthlung von Simson.
Dan.: Betroe dig d udi deus ski»d, som tII afklippe dig
dit haar. (Proe. dan., 69.;
127 Wer Haare hat, den rupft man dran, bei einem
Kahlkopf geht's nicht an.
128 Wer sich ein Haar krümmen lässt, dem krümmt
man bald den Rücken.
In den deutschen Sprichwörtern Ton 1641 heisst es:
„Lass dich den Veind nicht faesen, noeb in Schlaf
share «n egg. (Goal. 1IS4.;
i toto Pilo oarent«. (Oaal, isnj
bringen 1 Liist du dir heut «Iiiea
ttberackem oder deine guten Oedanken dir Te npeii e u,
so praktloirt man dich morgen um mehr und ^aigt iUk
aus deinem Gute und aus dir salbet Ubbusi**
129 Wer weniff Haare hat, der pflegt üe wohL
ICag wol oft der Fall sein , waan der iiuMve Kopf
unordentlich ist und er nur als Abbild Tom iiuieaa ei^
scheint. Aussen verworren, innen venrorren. — Die
Bussen: Die letzten aieben Haare klmmt maa «ehr sorf-
fttltig. (AUruann F/J
130 Wie das Haar, so der Mensch.
131 Wie llht (leicht) könt net en Hör ^ de Bot-
terl (backen.) — Firmemeh, I, 4M, 160; ftoeftdaitM*
bei Simrock , 4163.
132 Wo kein Haar ist, was will man kämmen? —
Eitelein, 967.
HotL: Het is kwaad kämmen, daar geen haaris. (Harre-
bomie, I, 9; Bokn l, 334.;
Lai. ! Quid pectunt qui non habent oapilloi. (SieeMm, faj
133 Wo weder Haare sind noch Federn, da ist bös
(schwer) rupfen. — Goal, 1399; Körtt, tMi,
/, 1024.
Engl.: It is verj hard to
Lat.: Nolo pilos trahere (
134 Zeugt man dich mit den Haaren hinanff, so
zeugt man dich mit den f*üssen wider herab.
— Cruter. W, 118; Lehmann, II, 904, 4.
*135 A hätt mich bei am Hoare über a Haufen
geschtüssen. (Seile».) — FTommaxm, UI» Ui, 112.
* 136 A hot*s ok ze holbe Hoaren gemacht (StUn.)
— Prommmm, lll, 413, 504.
Flfichtig, oberfllohlich, unffenllgend.
*137 A ward doch missen Iloare lussen, wenn^s
derzu kimt (ScMee.J — Frommmm, in, 408. SM;
Gomokke, 246.
*138 An di is k6n Haor göds. CAUmartt.) — Damtea, 77.
* 139 Auf ein Haar schiessen (treffen). -^ JSrav», /, iei8.
*140 Aufs Haar! — Eitelein, ite.'
Lat.: Ad amnssim. — Ad unguem. (Eiaelem, MS.;
*141 Aus einem Haar einen Mastbanm machen. —
VTvndaer, XI, 61.
•142 Begehrt unser Haar. — Scheitel, ine*».
*143 Bei den Haaren dazu gezogen sein (werden).
*144 Bei einem Haare war' er gefallen (oder: vom
Pferde gestürzt).
Es fehlte nicht viel.
*145 Bey einem Hör het e mich getroffen. — Co-
moIdlM , 286.
•146 Bist du der Haar? — Simplif.,64.
*147 D* Hoa senn ma dapai ge Pea gstign. (Steier-
mark.) — f'irmenjcA, y/, 767, 74.
Die Haare sind mir dabei zn Berge gestiegen.
*148 Dar is ken got Har an em. — EidoMü, 665.-
Scküize, II. 85.
Es ist ein durchaus schlechter Henseh.
*149 Darüber sind mir schier nahe grawe haer ge-
wachssen. — Franclt, Airadoxa, 124^.
*150 Darum geh* ich kein Haar.
HoU.: Ik geef daarvoor geen haar van mijn hoofd. (Barre-
bomie, /, 269»».;
* 151 Das geht yber sein Haar hinauss. — flerber^er.
/. 178.
*152 Das Har muss ich zu dem ranffen darleihen. —
Franck, II, 81*.
„Das har mflssen herleihen." (Aeentin, LXXXVU''.;
*153 Das ist gegen die Haare.
(}egeu den Strich oder Stachel, wider den Strom
oder Wind.
*154 Das ist, ums Haar sich auszuraufen.
„Das ist ums Haar sich auszuraufen und an den
Wftnden hinaufzulaufen." (Das eniküUte Freuteen, Win-
terthur 1845, S. 379.;
*155 Das kann einem die Haare wol grau machen.
*156 Das krümmt mir kein Haar.
MoU.: Het krenkt mij geen haar op miJn hoofd. (Barrt-
bomie, /, 269 M
* 157 Das sol mir kein grawe har machen. — Franck.
II, 23**; Eiselein, 266; A'Jrte, 2503; Braun. I, 1022.
Um zu sagen: Das bertlhrt mich garnieht. geht mich
nichts an. Franck drttokt dadurch die lateuisohe Se*
densart aus: Non est curae Hippoclidi; indem er sie mit
folgenden sinnverwandten zusammenstellt : Da weehsst
mir kein bart von. Waa geht das graf Bgo an. Da
f^agt Ck>ati onsorg vil daraaoh. Ea fragen 4ie von
Hau?
Haar
326
Cdla vU iUr&&chi (!«■ die vonn TeaUoh kein brol lmb»n.
Sy fTAft TU daniftcb, wiu dn« koru Reit. ,,Djm Oriiaru
gVMhl^l »Q« drcforlei Trftiioh : tHo aiu Weisheit au<r-
na, grauen »m Haupt*, di« iini NalmtiiK RoritiHQ, ftni
»Mt: di« far and«» Leot« «organ, am Arsoh.
J&8 Di»«» nicht vmb ein bar vnd tiittel fehlet. —
150 DaH ^esrhritt tiieh um diner gölen Hdr, —
.*?.'■" :■ 'iniW. ß83.
I t nin doinor gelben naarci willeu,
(A iit deinetwegen. Qoldgelbo Hanre
iialun C4»iua^l lui tMumiura 10)160.
160 Data Mea en llaa, en Farw, jan Schömmel
on jun Fass. {S'Unmj/'ff.J — FrLuhlner^, 1409.
iCl Dttvon werde ich kt-ine grauen Ilaare krie'gen,
r.... I.., f.,,- .i,^,< iui^Qu gra» haar. (lYog, dan., 8S0.J
lene crrijse (ffraauwe) haaren van
ii.-' i»cr ist überall gen de Ilar ( gegen die Haare )
irav.
I>«n KiMüta Segen dt« Haare fdlii^Q, r^rnrsachl nn-
Mifm«lu>e Kmpflndaa^ und geht aucu utoht ho leicht.
VonFvrtOBan, die vom WiderepraohBtroiit erfüllt sind.
•103 Der wird a Hoar in Brei fiiinen (finden).
(Fttmlun,) — Frommnnn, VI. 315, 13.1,
R« wird Widerw&rtiKkeiten dabei gebon.
[•|€4 Dtar aan Hiaren uuri a Bödder (Butter)
ntwij — Uimpt. VW. 3iil . 171.
1G5 Die ilaarc auf dem Kopfe pfeifen ihm.
I* |(i€ Die Haare auf dem Kopfe verspielen.
Frt.: Jotitt ia4<iu'Jk aa ohemiio.
[•|67 Die hat lluar den Rachen 'na (hinab).
V, L BoUcbiedenholl, Energie.
Dt6 Haar on sewe Bege, (Itulrrhurq,) — hnsth'^
birr*. litO.
Zor Beceiehnang eine« dannen Bartei: Drei Haare
uml eieben Eeihen.
16'9 Du renuÄgst nicht ein einiges Haar weiss oder
•chwarz %m inachen. — Maiih. i. 36.
170 Ein TTtar in etwas finden. — dunjir. W. «s'*
(Am-
(Nht-
u Umstand Tön otwaa abgeschreckt, mit
V* ^ffegea oder auch mit Argwohn , Bedenk-
1; lUlt werden.
IT ! ciT epalten.
17 - U in die Har spielen. — Atemin, CCXLVi*.
f M» <lie«e BedcnMrt mit dftr S. CCWCXV ■ in der^elbeti
Baärit^iun Qhr^^nik Torkommondon Bedeneart: KtWM in
41« harr (s. Harren) spifL<:n. d. 1. nnf die latiff« Bank
»«hielieo, gleiobbcdeniend iat, oder welchen andern Sinn
altt hsS. habe ich nicht ermitteln können.
173 £iiiander in den Haaren liegen.
l!&«tnt i«in, eich im Streite miteinander befinden.
^1>te lairea »ihandereu far vnd fltr ita bar vnd konten
«tl mit fi- "'« - - "-n." (Ji'iry Wickramm^ , fioU-
w^aml'- 1 herausgegeben von U. Kurt
»II.W iMnauu lu iivi iii».ai litten. (Omrretfjinre . I,^*',^^\)
^174 Ktnsm die Ilaare beschneiden. — inauderxivhchen
(Katavrvlautem i$«C}. S. 1»S. 1.
lo dam Sinne wie: Einem di* Leviten le«eo.
![• 175 Einem die Haare kämmen. — Euelein^m.
'17Ä Einem in die Haare wollen.
lieUgcDheit enchen, Streit mit ihm aniofangen oder
■ich an Ihm *ti rjtcheu.
m. . n 7 a Long Umi qa'ü uo la gArdoÜ. (Krtmn^tr^
117 E' ^ i dn Haar trauen.
•17Ä Eii.^.- i . -k bar gen Himmel ziehen. — Men-
Um, COTilll'*.
•i7» Er hat d' Hoor der latE Wäg g'strühlt. (Soio-
•liO Er bntein Haar darin gefanden. (8. Aal w.) —
' iftfffMuJtoii, UM; Körtr , J&fis'; Bram, 1, 10».
(>i-r Trtir«, K. B. in der Arbeit. Auch* er itt dAdarch
XL. • " komraon. (I.irß, Jtlivt., %6.)
a*>* b»i*« tu bet »l'i'l- (Barri-bomi*, T, 2^8 '.;
*IH1 Y M lar im hJchaffen (Arbeiten) ge-
ekelt'» ihn davor, (liMn%»Qtn,)
11 Haaren.
de hareu. { Humbi^m^e . J, S69*\;
Haar und ist wie er war.
L, «iarj?ch irvjk&r n«OdlOJil. fl^fM-
. , u >L IL •tiftvio» (CtUiiiiHHliV „ 333.;
*164 Kr hat Haar' um die Fiisse.
•) Oeetcrroicliiach fttr Flocha.
•185 Er hnt Hfiari*. ^S'<«»^.,"^'>»rr7r»j
L i.i-<sio in starker Haarwuchs
1 <l«r Starke galt, ist ans
diM ' - -nut.
* 180 Er hat ilitare iiut Ucu Zu.hnen (auf der Zunge),
— [iuckmg. 371; tMtctii<cr<j. lU.n: Kärtr. »SO»'', /fniMn.
/, 1031.
Boaitxt Erfahrung und EenntniMe. Well der Bart im
mlLunlicLen Alter kommt uml riiit dicKLMu ;iui.]i in dwir
Hegel der Veratand. Dir 1-
berzlgen : Kr hat Haare ir u
von einem faulen Arbeite: ^-. , .l,_lJ»
(Avojr du poil du milieu dv in matu. i.rrvwj-, di. i.>
^t.: CSet houme a da «ang au boat des ongli^a. (Ltn^
itroy, 1357; StarHrhedci, ii^3 )
JltfH.t Hij draagt haar onder jiijn hemd. — HIJ hoeft geen
haar op iLijne tong, — Hij bocft haar op jtijne tand«!».
(Barrfbomtt, I, 'i&V.)
Litt.' Antehao putabara te habere eomaa. — > Armaluram
in linguR habet.
Span.: Teuer potoi en el corazon. (Bvhn f. JiSv)
•187 Er hat Haare lassen müssen. — scIhuwL llia*;
Frtmck. 7.eytbuch, CXXXVII*'; Draun. t. i03ü; Körte. »iOö*,
Hat ticltaden nnd Vorliut erlitioii oder bei eitiem
Streit düu kanaro goxogen, wfil, wer iu einer Hcbltt»
gero) unterliegt, tolton ohuo Verlust von Haaren da-
vonkommt. — Sohwftbifob: Kr ron»« Hdr lauu, (Srjff^
Ftm.: CeU von« aoAt«ra ober; voua en paycre« ta tance.
— II ett demeurö pour Ic« mge». (KrUiauvr, aifi".J
^ 11 r a laisad de» pianica. (Lenttrou, 13VC,' Siar-
Ifotl.^ Hij hoeft dAftr ha*r gelalen. (JJarrtbotnie , I, i(t9.}
• 188 Er hat Haare von demselben Hunde.
IfoU.r Hij hftoft hot haar van deoxelfen hond. (Barre'
•189 Er hat (ki-ause) Ilaare wie LicJitspiesse. (Ost-
preutt.) — Fritcbhier . iS^.
*190 Er hat kein Haar dabei gewonnan.
ffoU.: Hij wordt goe» lutar rijker. rffarrtbomSe, /, 9^691'.^
•191 Er hat kein llaar von seinem Vater.
Iit fbio auch nicht im geringsten ähnlich.
* 192 Er bat nicht so viel Haare auf dem Kopfe als
er Reue (Charote) hat. — Ttndlau, sm.
*I93 Er hat rothe Haare, er ist ein Letzer. (^ür*
•194 Er hat so viel Haar urabs Maul als ein Laub-
fröschleln. — lirtmmehhnuACii ^ Voytftnett , i.
•195 Er bat's in die Haare gehen lassen.
Hat's absichtlich vergeeten, eo als weoit ihm d«r
Befehl statt in die Ohren , nur in die Haare gegitngeu
wAro.
•196 Er ist auch des Haares. — Herber \fei , I , »u.
D. 1. dcsactbeii Gelichters.
• 197 Kr ist die Haare nuf dem Kopfe schuldig.
Kann sogar buchatitblich wahr sein.
•198 Er ist kein Haar zu' gut dazu.
JlolL: Hij is er geen haar «0 goed toe. ( Hairebiftnit ,
I, H9»0
*i99 Er ist mir zu Haare gewachsen. — Gntuphed,
ftnttäge (Leipwj I73t-4i), Xm. 200.
•200 Er kan das har spalten. (8, Floh.) — Fronck.
W♦^7^
EolL: Uli kan eon haar is driefin kloven. (Harrehom^*,
1, %m.)
•201 Er lässt kein ganzes Haar an einem. — Tend-
\ou , in.
So schfcrf nnd sohocidond ist Beine 2ang».
*202 Er bisst sich keine grauen Haare darüber
wachsen.
*203 Er liegt ihm in den Haaren,
*204 Er musB das Haar zum Kaufen hergeben. —
Jf^rto. »&a8^ Sair<T, 78.
Dqrcb dan Streit anderer leiden. (S. Qollen If^.J
*205 Er nimmt das Haar mit der Haut. — HiuAdix.^A;
Uram, I. tOlO.
•20c Er rauft sich darüber die Haare heraus.
•207 Er reisat keine Haare tius auf einem kahlen
♦208 1
laare am Ei.
tt.: .\itiulc cerca Chi Dull' Ovo il ptlo cenre*. (Pauoft^a^
»7.1, V
•209 Kr -.-)•♦ kein Haar breit daroii ab.
i/> ' -^>itu heur Iire««! «oQr li«nt OLtld«A Vn
1- . y, Uf.9.;
227
Haar
Haar
•210 Er will auTs Haar bezahlt sein.
♦211 Er will Haare davon haben.
Beanspraoht eiii«n Theil dayon.
*212 Er will Haare vom Frosch.
HoU.: Hij wil haar Tan de padde. (Harrthomie, /, 369.;
•213 Er will mit ein paar Haaren einen wüthenden
Stier fesseln.
Frx.: De petit crin lyo la geant, qui sans ponnoir a vou-
loir grant. (Bovilt, 11, 23; Leroux', /, 168.;
Lot. : Nititur exiguo hie crine ligaro gygantem. (BoviU,
II, 23.;
•214 Er zieht's mit den Haaren herbei. — Körte, 2508'».
Jüd.-dfutach: Das haasst: bei de Hoor» herbelgexoge*.
CJes., 5, 19,; (Tendlau, 101.;
HoU.: HiJ scheurt (sleept) het er als met de hären bij.
(Harrebomie, l, 269.;
Lat.: CapillU trahere. (Binder II, 430; Ei$el€in, 266;
Erasm,, 942.;
•215 Es fehlte nicht ein Haar.
Mhd.: Daz vervieng niht als Tmb ein hftr. (Alexius vo*
Jörgen Zobel, v. 383.; (Aas dem Jahr« 1455.)
•216 Es hängt nur an Einem Haare. — Kirte, asos«;
Braun, 1, 1033; Sandvots, 41t.
Von etwa« sehr Geführliobem. Wahricheinlioh von
der aeachiohte dea Tyrannen Dionyiin« entlehnt , aber
dessen Haupte ein blos an einem Haar hangendes
Sohwert schwebte.
Holt.: Het hangt aan een haar. — Het hangt met een
haartje aan den hemel. (Ilarrebomie, I, 268.;
•217 Es ist ein Haar in der Butter.
Hott.: Daur is een haar in de boter. (Harrebomee, I, ibS.)
•218 Es ist kein gutes Haar an ihm; man greife
ihn an, wo man will, so ist er stachlig. —
Friachhier, 287; Frischhier\ 1405; Hetmig, 97; Körte,
2508™; Braun, I, 1033.
„Es ist kein gut jFleck, kein gut Haar an jhm.**
(lierb^rger, II, 199.;
Frz. : Ces gens sont aux epies et aux couteaox. (Kritzin-
ger, 186^ u. 282 ^; — 11 est tont composd de malioe.
(Krittinger, 160"./— Leurs chiens ne ohassentpae bien
ensemble. (Kritzinger, 140**.;
HoU. : Daar groeit geen goed haar op. — Daar sitten geene
goede baren in hem. (Harrebomie , I, 268.;
•219 Es ist kein Haar auf dem Kopfe sein.
Lat.: Animam debet. (Tereni.) (Binder I, 61; //, 174;
Fhilippi, I, 30; Seybold, 37; Feuelius , 16; Wiegand,A.)
•220 Es möchten einem alle Haar zu Berge stei-
gen. — Spangenherg , Jagdteuffd (Eislebon 1560), im
Theatrum üiabolorum, 263'*.
•221 Es soll ihm kein Haar gekrümmt werden. —
Braun, l, 1021; Eiselein. 367; Sandvoeit, 407.
Es soll ihm nicht das Geringste au Leide geschehen.
(Campe, Wb., II, 488 ^;
♦222 Es soll nicht ein Haar von seinem Haupte
fallen. — l Sam. 14, 45; 1 Kön. 1» 53; Apo$lelge*ch.
27. 34.
Dan.: Der skal ci falde et haar af bans hoved. (Prov.
dan., 265.;
•223 Es stehen (steigen) jhm die Haar zu Berge. —
Ueshusitu, Vorrede; Herberger, II, 836; Braun, 1, 1029;
Körte, 2508.
Furcht und Entsetaen. Es kann dies aber auch Wir-
kung der Elektricitat sein. In der Didaakalia (Frank-
furt a. M. 1864) berichtet Ä. Finger, er habe sich am
17. Juli bei scbwtüer Luft und bedecktem Himmel auf
der Plattform des Thurma der Kdnigsteiner Ruine be-
funden, während südwestlich ein Gewitter gestanden.
„Wir bemerkten*', schreibt er, „wie plötzlich einige un-
serer Haare und aUmählioh in immer grösserer Anzahl
sich straiT aufHchteten und fast senkrecht blieben. Es
geschah dies bei mebrem Personen, auch bei einem Land-
mädohen mit den Haaren, die nicht durch das Haar-
netz festgehalten wurden." —Im SimpUcitaimut (90 n. 178)
flndet sich eine Umstellung der SLedensart, es heisst
dort: „dass mir alle Berg gen Haar stunden".
Frt. : Les chereux m'en dressent klatdte. (Krittinger, 138*.;
HoU. : Dat is eene venrloeking, waar van de hären op het
hoofd te berge rJijzen. (Harrebomie, I, 268.;
•224 Es trifft auf ein Haar zu. — Campe, Wb.. II, 488'».
So genau, dass auch nicht eine Haaresbreite als Un-
terschied bleibt.
HoU.: Er ontbreekt geen haar au. — Het scheelt geen
haar breed. (Harrebomie , I, 269.;
• 226 Es werden ihm die Haare geschnitten. OVeetf.)
Er wird tüchtig mitgenommen, abgefttbrt, surecht-
gemacht.
*22G Et ess ken Spier ' götHoor an denEcrL (Lippe.)
>) Ein sehr schwacher (Gras-)Halm, ftr: etwa« Klei-
nes, Geringstes.
*227 Et 18 en Hör im Locke. (Sawt\Mi,)
•228 Etwas auf ein Haar wissen. — Cwrjm, U,4m\
HoU.: Hij weet het op een haar. (Harrebomie, I, 16^
•229 Etwas bei den Haaren fassen.
Eine sich darbietende Gelegenheit «rgrtifva «nd dal-
halten.
•230 Etwas mit den Haaren herbeiaehen. — SiwipHt.,
364; Braun. I, 1033.
*23I Etwas mit den baren dahin ziehen. — üMen-
buch. 101.
♦232 Fif Haar, sewe Locke. — Frischbier *,iAii.
*233 Ha maut vner (er raass wieder) H&r hewwen
van dem Ru'en, d& *ne gistem bieten hi&t
(kerlohn.J — Firmenieh, UI, 183. 108; Wi)e$te, 88, IM.
Sagen die Zeohbrttder, um gegen die Folgwi dsa
gestrigen Zeohens dieselben (}enttsse sa empfehuat «tu
Hundehaare (s. d.) Hundsbisse heilen aolün.
•234 Haar an den Zähnen haben. — £w«l«iii. Mf.
„Keck und rasch sein mit Worten, wie «in SdUaft all
grossem Schnurrbart.**
Haar auf Haar machen.
„Papst macht haar Tfr bar.** (/. Stumpf, Oknmik der
Eydgenoaaemchafi, ^Arich 1548,1, 72".;
Haar auf Haar rücken.
235
'236
/, 77'
loher
368.;
241
242
•237 Haar geben. — Mtufc««»,
„Der Wolf fiel in die arme Haerde und ma
Bock gab Haare her.** (Lichtwer.)
• 238 Haar um Haar. — Körte, 3495 u. 3087.
HoU.: Het eene haar op 't andere. (Harrebomee, I,
•239 Haar van der Straten. — Richeg,99.
Das Wort „Haar** muss nach Richejf «htmala dm
,,Unrath auf der Oane, besonders Bo h na e m—atP be-
deutet haben. Wenn tiefer Schnee gefallen wat, ginf
ein Fronknecht in der Stadt herum und forderte sui
Reinigung der Oassen mit den Worten aof: «Haar
van de Straten, edder myne Herten waidt ja panden
laten.»**
•240 Haar vnter Wollen schlahen. — AgricolaU, ist.
Schotld, 1133 •»; Körte, 2508 ■.
Haare auf den Z&hnen haben.
Diese Bedensart soll daher kommen, daai die Altea,
um zu wissen, ob ein JOngling riersehn Jahre alt sei,
ihm unter die Nase griffen, ob er Haare auf den Lippen
habe. Später nahm man das Wort Zllme fttr Lijppe.
In seinem Fache erfiahren, gettbt seio, Tiel Kraft, Er-
fjftbrung, Kenntniss besitsen Ostfirletiaeh: H6r np'r
Tttne hebb'n. (EickKald, 1903.;
Haare aus flacher Hand raufen wollen.
Unmögliches anstreben.
• 243 Haare in drei Theile spalten. — Eiselein, Mfr
•244 Har lat'n. — Eichwald, m.
♦245 Har vnd den Kopflf lassen. — Aventin, CCXVII«'.
•246 He hett noch en Haar im Nacken, dat en
torügge holt. — Eidueald, 686.
HoU.: Hij heeft wel een haar in den nek, dat hem daar
Tan aal terughouden. (Harrebomie , /, 969.;
• 247 He is bi de Har öwer den Tun kirnen, ((ktfriet.)
— Bueren. 680; Eichwald, 39; Frommann, V, 533, 578.
•248 He kikt dör de Haar, as de Auerker Swinen.
(Oeifriet.) — Bueren, 611; HauakaUmier, lU.
•249 Hei heat keine guede Hoar. (Büren.)
•250 Hei lett et in de Hoär dräupen. (Sauerland.) —
Ostfrietisch bei Eichwald, 689.
♦251 Holla, ist ein Haar vor. — Frieehbier*, 1408.
Scherzhafter Zuruf, tun einen Fuhrmann com An-
halten zu bringen.
•252 I ho nit bou viel Hoar uTn Koupf, as midös
reut. — (Franken.) — Frommann, VI, 315, 136.
♦253 Ich frage kein Haar danach.
HoU.: Jk vraag |daar geen haar naar. (Harrebomre , 1, 889^.
•254 Ich glaubte, er hab' Haare an den Zähnen.
•255 Ich möchte mir alle Haare einzeln ausraufen.
•256 Ich schere mich kein Haar um ihn. — Aird-
miakon, 8956.
Hott.: Ik acht hem geen haar. (Harrebomie, I, S69>'.;
•257 Ich will ihm die Haare dehnen. (Schienen, Kreta
Militsch.)
D. h. ihn raufen, zausen.
•258 Ich will ihm die Haare einmal auskämmen.
Holt. : Ik zal hem het haar wel eens uitkammen.
•259 Ik heff dar en Haar in funden. — Schütze, U. 85.
Die Sache ist mir zuwider geworden.
•260 In de Haare drögen laten. — Richeg,6i.
Ins Vergessen stMlen, wissentlich ungethaa lassen.
•261 Jemand (etwas) bei den Haaren herbeiziehen.
— Parömiakon, IQU.
929
Haar
Haarbentel — Haarklein
230
*268 Kein gates Haar an etwas (jemand) lassen.
*S63 Kein Haar darum geben.
Kiohto.
*364 Kein Har verwanken.
MH.: Noch het er liota nicht umb «in har Terwendt.
(ÄltximM von Jörg Breinine, XIV, 33, Ton 1489>.
•265 Lass dir kein graw hare daramb wachsen. —
Afrieola 1, 163; Egnolff, 86^; GuUenüein , 45 , ib; Her-
btrger, II, 141; Schottel, HSl*; für Steiermark: Firme'
nieh, II, HO, 157; für Frmken: Prommann, VI, 315, 184.
G^r«n die peinigende Borge, die das Haar bleicht.
„Laaeet «ach Icein gran Haar waoheen t " (Simpiic, 1U33J
»«. : U n'en perdra pae an oonp de dents. l Lendroy, 583.)
*S€6 Man kann ihn mit einem Haar dazu ziehen.
Hott.: HiJ ii met een haar de trekken. (Harrebomie,
l, Vü.)
•267 Man möchte graue Haare davon kriegen.
Bott.: Hen ton er grUse hären ran kzijgen. (Harrebomee,
1, »70.;
*266 Man moss Haare im Loche lassen. — Schweit,
I, 144. 50.
Yon einem durch Hecken fliehenden Thiere entlehnt.
•269 Bian mnss Haare in die Wolle schlagen.
•270 Man mnss ihm das Haar etwas kämmen.
McU.: GiJ moet er de hären bij geheuren. (Harrebomee,
•271 Mehr denn Haar auf meinem Haupte. — ih.
40. 13: «9.5.
•272 Mit de Haare bihalu. — Eidiwaid, 684.
•273 Mit jemanden in den Haaren liegen. — Luther'»
TiKkr., 134 ■.
•274 Kicht ein Haar von euerm Haupte soll um-
kommen. — Lmc. 31 , 18.
*275 Kicht eines Haares breit. — Campe. 1V6., //, 488^.
•276 Nicht mit einem Haar an etwas denken.
BolL : De heb'geen haar op mijn hoofd, dat daaraan denkt,
als ik «ist, dat ik er een had, ik londe het uittrekken.
(Barrebotnee, I, 369.;
•277 Nicht um ein Haar.
,». . . Da mfiohteat in nit rmb ein har schelten." (Brandt,
Oh der Konig wt$ engeltand ein lügner sei oder der Luther.
Kloiter, IV, 943.;
JIM.: Wir liegen ir niht rm ein har. (Den vrttende,
». 114, 88, 18. Jahrhundert.; — Vnt wart nie mvde rmbe
•in har. (Alexitu von Jörg, Breinine, XJV, 1364.; — Ich
awifel daran nit ein hare. (biocletianut Leben von Han*
9on BüAel, herauigegeben ron AdcUb. Ketter, Quedlinburg
1841 , y. 6468^; — Nit als riel aU Toimb ein hare. (V. 8365.;
— Wände ich weis dar umbe niht so gvöz als ein kleinez
hAr. (Sanct Atexiu» Leben ton Kuonrät von Wirtpnre
herausgegeben von H. F. Massmann , Quedlinburg 1843,
V. 874—875.; — Das er sich nimmer dar an als Tmb
ein har gesanmen wil. (Konrad, Rolandstied um 1160
in SckiUer, J%esaMrut Antiquitatum Teuionicarum , Ulm
1738, n, 16»».;
•278 Nicht um ein Haar besser.
•279 Reiss' mer a Hoar *raus, wu ke's (keines) stett.
fFrankenJ — Frommann, VI, 315, 133.
•280 'S es ock zu halbe Hooren gemacht. — Ho-
binsoH, 330.
•281 'S ies kee gutt Hoor onem. (ScMes.) — Jiofcm-
soa, 936; für Franken: Frommann, VI, 314, 131.
•'JbS Se hobmkuan guids Hoar an iam glosu. (Steier-
mark.) — Firmenich, 11,766, 38.
• 283 Seine Haare stehen wie armer Leute Korn. —
Ei$eiein, 367; Braun, I, 1013.
"284 Seine wilden Haare sind heraus.
Boa.: Hij heeft sijn wild haar rerloren. (Harrebomee,
I, 369».;
•285 Si g'rath'n ananner in di Hoar. (Franken.) —
Frommann, V/. 315, 135.
•286 Sich die Haare (aus)raufcn. — Campe. 11, as^.
Hott.: Hij ait met de banden in hot haar. (Harrebomee,
I. 8^.)
"287 Sich kein Haar daraus machen.
Olme Backsichten liandeln.
• 288 Sie hat kein Haar von ihrer Mutter. — Campe,
Hft.. f/, 488^
D. b. nicht die geringste Aelmlichkeit mit ihr.
*289 Sie lausen einander das Haar.
•i9o Sie liegen einander stet« in den Haaren. —
Knrte, 3508^; Braun,!, 1034.
»<.: IIb ont toujours qnelqne maille k partir onsemble.
(Kriuinger, 4S»7^.;
Motl.: ZU Sitten elkander in het haar. (Harrebomee,
l. 270*.;
•291 Sie sind alle einer Haare. — Herberger, I. 2, 671.
•292 Sie sind einander in die Haare gerathen.
Sind nneinsgeworden. sind in Streit gekommen.
•293 So viel als Haar auff dem Kopffe. — Bydtetiffei
im Theatrum Diabolorum, 491^.
•294 So viel as Hoar opper Katte. (Iserlohn.) — Woeste.
85,99.
•295 Sün Härc sünd so krüs als en Besemstel. —
Richey.
•296 Toller Haare sein. — Körte, 9508*.
*297 Um ein Haar war' er drum gekommen.
D. h. beinahe.
•298 Um ein Haar zanken. — Schottet, iin^.
Holt.: Hij kijft om een haar. (Harrebomee, I, 869».;
•299 Wenn mir Haar auf den Z^nen (in der Hand)
wächst !
Zu ergänzen ; soll oder wird das geschehen , d. h. nie.
•300 Wie man ein Haar aus der Milch zieht. —
Teniilau, 183.
Zur Bezeichnung eines leichten Vorgangs, z. B. eines
sehr sanften Todes.
•301 Zupp, zupp am Haar, was Neu*s vom Jahr.' —
Frischbier *, 1408.
Wird gebraucht, wenn ein Gerieht sum ersten mal im
Jahre anf den Tisch kommt.
*302 Zwei mit den Haaren zusammenknüpfen.
Oeaink erregen.
Haarbentel.
•1 Er hat (sich) einen Haarbeutel (gekauft). —
Körte, 3508".
Ist berauscht (s. Ansehen 39 u. Boden 38). Termath-
lieh weil gemeine Leute manchmal im Bausche sieh
etwas Höheres und Wichtigeres an sein dttnken, als
sie wirklich sind, mithin in der Einbildang einen Haar-
bentel tragen, der in seiner Zeit das Zeiohen der
Wttrde war. Diese Bedensart soll im Siebei^thrigen
Kriege entstanden sein , wo ein betrunkener Major der
Alliirten gefangen genommen und noch im Bausch ror
einen preussischen General gebracht wurde, vor dem
er , statt mit dem TorsohriftsmAssigen steifen Zopfe sn
erscheinen , blos mit einem schlaffen Haarbeutel — liaas-
kaseme von den Schwaben genannt— erschien. Doch
kommt diese Bedensart auch im Holsteinischen (Schütte,
n, 85; vor: „He hett en HarbUdel." (Adelung, Wb.;
laupser, Idiot. , Xachlese.) Adelung besweilftlt die
Richtigkeit der historischen Herleitnng der Bedensart.
Andere verlegen die Entstehung derselben iu die Zeit
Karl's V. und bringen sie mit der spanischen Etikette
iu Verbindung. Der Kaiser war den Trunkenen abhold.
Um ihm nun nicht su mlsfallon soll man heimlich ge-
trunken und statt trinken und betrinken gesagt haben :
bich einen Schnurrbart antrinken. Als dieser nach dem
Dreiasigjfthrigen Kriege abgekommen sei, habe man
sUtt dessen den Vergleich vom Haarbeutel entlehnt.
Man hat auch gessgt: der Haarbentei sei nur deshalb
als beschönigende Beceichnung für Bausch gcwftblt
worden, weil er dabei gewesen, als jener angetrunken
worden sei. Endlich meint man, die Bedensart sage:
es habe sich einer etwas angeschafft, das so ttberfltts-
sig wie ein Haarbeutel sei. (Wurtbach II, 151.;
•2 He hÄt sick 'n Haarbüd'l tügt (AUmark.) —
Danneil, 376.
Auch in Kärnten bezeichnet Harbeut'l einen Rausch.
(S. Ueberfelder.)
Haaren.
•Se sünd ök nich al so hart, as uns' oll grau Kai.
(Snderdithmarschen.)
Sie sind nicht aUe so gehaart, wie unsere alte graue
Katxe.
Haareule.
•Kr (sie) ist eine wahre Haareule. (iMtenburg.)
Geht ungek&mmt. Man sagt auch: haareulig.
Kaarhuflohen.
•Mit einem Haarhuschen wegkommen. *
„Ehe der Teufel fleugt, so macht er mich «uvor blut-
rttustig oder zeucht mir sonst eine Haarhusuhen.*"
(Luthfr's Titehr., 239«; Saltzinann, Anh. 38.;
Haailarwerden.
*Ks ist zum Haarigwerden. — Frischbier, 288; Friah-
hier 2, 1413.
Ungefähr wie: Es ist zum Ausseraich-, zum Katho-
lisch-, zum Tollwerdeu. (Frischbier-' ^ 1413.;
HaarklRuber.
•Es ist ein Haarklaubor. — Schottet, itiT'.
Hrll.: llet is een haarklover. (Harrebomee, JII, 2l0''.;
Haarklein.
•Ktwas haarklein erzählen.
(iaitz K«nAu. mit den kleinsten Unurtlnätn.
Hott. : Hij heoft het hem haarklein verteld. (ßarrebomde,
/, 2t;y>».;
16*
231
Haarspalten — Habe
Habel— Haben
I
Haarspalten.
*E8 bedarfif nit vil harapalten. — Mumcr, Oh der
König vt$ cngcUand, In Kloster, IV, 966.
Haarspalter-
*E8 ist ein Haarspalter. — Braun, 1, 1020.
AuchSilbeostechor, Wortklauber, Wortkrämer , Wur-
Mlklauber.
Holt.: Het ia eon liaarklover. (Harrebomee , I, 26S.;
HaarspaltereL
Haarspaltereien treiben.
Kaarstube.
♦In den Haarstuben * flickt der Teufel seine Hosen.
') £a siud darunter die R&ume gemeint, in denen der
Flachs zuRoriohtet wird, der in Oberosterreick Haar
Leiast. (Vgl. Haar 14 u. banm'jarttn, 11^ 27.)
Haarta^en.
Se haartaget sick alle Dage. — H\c}%e^, 83.
Sie liegen einander tiglich in den Haaren. Haar-
tagen = sieb bei den Uaarou zausen 1 wie es im Hand-
gemenge geschieht.
Haarvögel.
•Seine Haarvögel sind frostig.
Von Jemand, der die Kopfbedeckung nicht abnimmt,
weil er furchtet, die Haarberölkerung könnte sich er-
kälten.
Haarzopf.
*Da8 gebt über den Haarzopf.
*Hans Haas von Prizinken. — Frmhbier^.ua.
Zur Beioiohnung eines grossprahlenden, aber dummen,
einfiltigen M«naohen. Von einem Bauer Namens Uaua
Haas, der yor vielen Jahren in Prizinken, einem Dorf
bei Pillkallen, lebte, mit obigen Eigenschaften versehen.
Habdank.
1 Habdank füllt den Beutel nicht.
Fr».: Toute peine mörite salaire. (Gual, 277 J
Lot.: Omnis labor optat praemium. (Goal, in.)
2 Habdank ist eines Bettlers Gabe.
3 Habdank's Geschlecht ist ausgestorben. — Pa-
römiakon, 2188.
Oegon den Undank der Welt.
4 Mit Habdank schmalzt man keine Suppe.
*& Das ist keinen Habdank werth.
IfoU.: Het ia geen bedankje waard. (Harrebomie, I, 120.;
Habe (Dialekt).
Me muss d'r Habe 'n Stiel mach'. (Henneherg.)
Dem Kinde einen Namen geben.
Habe.
1 Die hab ist wie der faaber (Besitzer). — Froncfc,
U, 135 ■; Egenolff, lü^; Eyering, /, 698 u. 810; Petri,
II, 130; Gruter,J, 20; PiMtor..IX, IS; Saücr, 187; Sim-
rock, 4164; Eitclein, 267; Körte, 2491.
2 Die Habe hat kein Geleit. — Graf, 110, 263.
Besieht sich auf die Verfolgtmg der Fahrhabe (s.d.),
die aus dem Besitae des Bigenthttmers gekommen ist.
Der SacMttKspiegel sagt: Leihest du einem deine Fahr-
habe, oder wie du sonst sie ihm ttberlüsst, dieser ver-
kauft sie; du hast keine Forderung, als allein gegen
jenen, dem du sie übergeben hast.
md.: Di hab hat kein geleit. (Zöpß, 101.;
3 Es ist keyn hab, sie geht auff oder ab. — Franck,
I, 93*; Petri, II, 840; Henisch, 1734. 36; Luther's Werke,
VII, 149»; Lehmann, II, 143, 178; SaUer, 72; Körte, 2493.
4 Fahrende Hab* geht auf und ab.
I£oU. : Acht geene varendo have voor uwe eigene. (Harre-
bom49, I, 291.;
5 Farcnde hab acht nit für eygcn. (S. Eigen 1,6,7
u. 9 u. Fabrhabe.) — Franck, I, 71**; Simrock, 2245;
Körte, i4a2.
6 Habe löst den Mann. (S. (jut 34.) — Gra/; 32i, 250.
7 Hast du Hab' und Gut zu Hause, so vcrlass
^icht deine Klause.
Es ist nioht gut, seine Besitzungen vorlassen und in
der Welt herumreisen.
8 Kleine Hab' und lützel Gewinn sind bald dahin.
Dan.: Lidet godt er verst at gjemme. (Prot, dan., 224.^
9 Man niuss seine ganze Habe nioht auf Ein
Scbifif laden.
Böhm.! Na Jednu lod' neklad' sv< vjecko sbozL (Öelor
kotaky, 248.;
10 Viel Hab' und Gut macht toUes Blut
11 Wer nicht hat Haab, der ist schabab. — Petri.
II, 740.
12 Wer seine Habe verthut, der greift leicht zu
fremdem Gut.
ifA<f..- Wer sine hab vertuot der minnet lihto ein ander gut.
(Liedersammlung.) (Ei$elein, 267.;
2
3
13 Wer verlenret seine Hab, dem gand aach btld
sein Freimd ab. — Gertnama, il» 141.
l-l Wer vcrleurt Hab' und Gut, der yerleucrt aach
den Muth.
15 Wie Habe, so Gabe. — SprichwörUirgarten, ni.
* 16 Die Habe seines Nächsten beschneiden. — Burtk-
hurdt, 725.
Uns von seinem Eigeuthum auf ein« anreohtmAssig«
Art etwas zueignen.
♦17 Hab imd Gut durch die Gurgel jagen.
Frz.: II a mangO tout son frusquin k 1« d«baaehs.
(KriUimoer, 336 '».J
*18 Hab und Gut durchbringen.
Habel.
♦Geboren in a Habel (Häuschen). (Jäd.-dntaek.
Brudy.J
D. h. ein Bonntagskind.
Haben.
1 Bei Haben lebt sich's besser als bei HabenBoUen.
Ung.: A ki birja, a' maija. (Gaal, 837.;
Besser haben als hoflFen. — mucUer, XVUl. 69.
Frt.: Mioulx vault avoir qu'espoir. (Leroitx, 11, 26i.J
JIoll.: Boter hebben dau gocd vjndeu. (Harrebwmee,
III, 29 a.;
Besser ich hab's , als ich hätt's. — ParSmiakoH, 1908.
4 Besser selber haben als beim Nachbar borgen.
Boll.: Beter te hebben dan te leenen. (Heurrtbomüe,
in, 29 a.;
ö Besser selber haben als den Nachbar bitten.
Dan.: Bedre er seif at haffue, end aoster at bede. (Prot,
dan., 268.;
6 Besser wenig haben und werben, als viel haben
und vorderben.
7 Better eunen hebben osso tweu krnigen (bekom-
men). (Lippe.) — Firmentcft, /, 268; IQrOriöiirf:
Firmmich, 7,863,54.
8 Biäter en hewwen äs en kruigen. (Soeit.) — Fir^
mcnich, I, 348, 13.
9 Da habt jhr das, ist weit besser, dann wolt jhr
das. — Leftmann, 233, 16.
10 Dar ha' i't, se(de) Domine Stiermann, wenn
he 't ut bar. (Ostfries.) — F)rommaim, &S6. iii;
Eueren, fm; Eichteatd, 1842; Hoefer, 1010.
Da habt ihr es, sagte Pastor Stiermann, wenn er es
aus hatte, wenn er mit der Predigt au Enoa war , wenn
er schloss.
11 Damach du hast, darnach gib. — Eis«leim,»4;
Simrock , 4386.
12 Das hat man allein, das man geben hat. — Franck,
I, 118*; Henisch, 1382. II; Lehmann, II, iS, 34.
13 Dat härr'n vii hat, sä' Hinnerke, as he einen
Väder begrOV. (Jerer.) — Frommowi, ///, 88, 22;
Hoi'fer , 41S : hochdeutsch bei Simrodt. 4343.
Das hätten wir gehabt, sagte Heinrich, als man saineB
Vater begrub. — Dat hären wi hatt, seggt Jochen, as har
sinen Varer bogröw. (Raabe, 9.)
14 De der wat heft, komt up'n Düvel, de der nich
heft, komt up dusend Düvel. (Omabrück.)
Haben ist beschwerlich, aber nichts haben noch b«i
weitem mehr.
15 De 't all' hebben will, kriggt nix. (OttfriM.) —
Firmenich, I, 18, 15; für ÜMlcde: Pirmenick, W, », 141.
IG De wat hett, de wat frett (frisst). (Otdenimrg.) —
Gotdschmidt. 131; Frommamt, IV, Ul, SOS; Bueren, 191;
Kichwald, 761; Hatiitkalender I; Weterzeitung ^ 4036.
Eine Menge plattdeutscher SprichwOrtar« an denen
das vorstehende gehört, rtlhmen die Yorth^e und tie<
nUsse, die der Beiohthum vor der Annuth voraushat.
17 Der alles wil haben, das die äugen ersehen, heyst
selten reich. — Franck. II, 157 •; Crtilcr, /, 13.
18 Der alles will haben, soll nichts haben.
19 Der hat nichts, der nicht genug hat.
20 Der nicht hat in Nummis, dem hiifit nichts,
dass er fromb ist; denn der da g[ibt Summis,
der macht schlecht ^ , was krumm ißt. — Gruter,
111,18: Lehmann. II, 81, m.
*} Gerade, eben, gleich, recht
21 Der nicht viel hat, der kan nicht viel eutbcreu.
— Henigch, 898, 18.
22 Der soll billig nichts haben, der alles allein will
haben. — Lehmann, II ^ 66, 176; Simrock, 41C8.
333
Haben
Haben
234
23 Die am wenigsten haben, müssen am meisten
geben.
bön.! D«n girer meett, der mindst formaaar. (Prov.
dam,,23S.)
24 Die nichts haben, haben alles. — Franck, Aira-
85 Da must nit gedenken, was du gern hettist, son-
der, vress du überein nit mangebi mögist. —
ffufliiiyi'r. 79'*.
26 Do west, wat du best; man du west nich, watt
da fiuust — GoliUiihmidt . 151.
EmpflohU Vorsiclit beim Wechsel seiner Vorhältnisso.
11 Ein hem is bcter as tcin krigen. — Schambaih, 13G;
ho4Meul)nh bei Simrock, 4145.
Kin« haben ist besser als sehn kriegeu.
Fn. : Un tiena vaui mieux que dcux tu raoras. (Oaat, 1430.^
28 Einer hat zu viel, der andere zu wenig, aber
keiner genug.
Potm.: Jedou ma z» nadtu, a drugi za loalo. (Obertchle-
ait».) (Loinpa, 13.>
29 Einer hat's, der andere hat's gehabt, der dritte
hätt's gern. — SmUr, lOO; i>inm>ck, 3297, üutor, 657.
Miunlich Geld.
30 Em mess nit VUU alom huu. ( Siebenbürg, -mchs.)
— Sihusler, 864.
Einer muss nicht von allem haben.
31 Erseht hewwe, dann posse. — FrUchhier*. i422.
3:2 Es haben viel zu viel, niemand aber genug. —
— Pttri. II. 249.
33 Es hat keiner so viel, er bette lieber mehr. —
Petri. II, 950.
34 Es ist besser eins haben als zwei erwarten. —
WiHckler, XIX, 95.
35 Es ist leicht zu haben, was niemand begehrt. —
Finfällt, 92.
36 Es ist nicht an viel haben, sonder an Gottes
gegen gelegen. — Uhmann, 534, i7.
37 Es mag niemand haben und geben. — Graf, 329, 45.
Schenkungen mttssen ausgeantwurtet werden, wenn
Buui sie nicht lurttekxieheu iMler bestreiten lassen will.
(». (»eben, .S3 n. 132.)
Mhii : Ks mag uieman han und gon. (Grimm, Weist h.,
I,S70.)
38 Es muss doch der nichts haben, der gott nicht
hatt, üb er deich alles hette. — //mi«cA, 1709. 53.
39 Es wülleus also han die Leut, sagt jener Pfaff
und that Bescheid. — Fischart, st- Ihminid Leben.
40 £t hat sich wähl (wohl), äwwer et kritt (kriegt)
sich kollig (schwer). (hMnj
I>. h. es ist leicht etwas zu besitzen, aber schwer et-
was zu erlangen.
41 Et ia beter wat hem, as wat krigen. — Scham-
back. 125.
42 Gehabt haben ist auch ein Trost, (tkndsburg.; —
RoluMr,
43 Uab' ich nit viel, so verlier' ich nit viel. —
Albrtckt tvn Et^a, Schimpfftiche Vomedien, Menechino;
Fi*dfin, 267.
44 Hab' ich, was klingt, so krieg* ich, was singt.
— A'ertf, 2513.
45 Hab ist besser als Hätt. — Suior, 277.- Schouct, 1114'^.
Lot.: In praeaons OTa cras modo pullis sunt meliors.
fPhihppi, /, 202; Sutor, '/ll.)
46 Habe gehabt ist ein armer Mann, habe gcwusst
ein dummer. — Körte », S119; Braun, I, 1038; Sita-
rock, 4180; Schittlel. 1182*; WincUer, IV, 58.
47 Haben ist besser, als gehabt haben. — Sim-
roi-&,4174.
£fän. : Jeg haver er bedre end jeg havde. (Fror. dan. , iia.)
Lai.: Miserum istnd rerbiun et Pessimum est: habuiase,
et nihil habere.
48 Haben ist besser, denn hätten (oder: nehmen).
— Fritchbier, 290; Fri9chbier\ 141. S; HettniQ , 92.
flev. .* Boljie je: derzi ga, kakor-pa: lovi ga.
49 Haben ist liesser denn wissen.
Oft ist's auch umgekehrt.
.'•u Haben ist haben, aber bekommen ist die Kunst.
— SimriKk, 4166.
51 Haben ist haben, komme es, woher es wolle.
— titclein, 267.
52 Haben und geben wollen ist mcht Ein Ding.
8pan.7 Mnnim pldas A quien tiene sino A qvien sabes que
bien te quiere. (Cakitr^ 3627.;
53 Haben und gehabt haben ist nicht eins.
Dan.: At have haTd, og künde faae, og have nv, er ei
naor eens. — At liave og mue fange et ikke eet; eens
at gaae til bords met. (Prov, dan,, 276.)
54 Haben und kriegen (werden) ist zweierlei.
Dan. : Atb haffne 00 nnve fonge, det er ikke eens. (Prot.
dan; , 268.;
55 Harr' ik di, wo wull ik di, säd' de Jung, schust
glöwen, Ostern un Pingsten wier up enen
Dag. (llamlfurg,) ~ lloefer. 4S0.
56 Hast du, was klingt, so hast auch, was sin^.
57 Hast du was, so setz' dich nieder, hast du
nichts, so troll' dich wieder. — Parömiakon, 885.
58 Hastu , behoU't, de Lev' ward kolt. (Lübeck.) —
Ikcckv. 9.
59 Hat man keine, so will man verzagen; hat man
eine, so ist man geschlagen. — simrock, 197G.
CO Hut mau viel, so braucht man mehr.
61 Hat man viel, so verihut man viel.
Von dcnou, die Sparen, Kintheilou und Wlrthsohaft-
treibon in ihrem Würterbuchu nicht liabou.
Fr*.: Plus on a, plus ou dfipouse. (Gaal, 707.;
02 Hätt' icli dich, wie wollt' ich dichl — Fritch-
ftiA •, 1427.
63 Hätte niemand was , so böte man niemand vor.
— Graf, 252« 147 ; Klingen, 32*, 1.
Jeder Verkehr wird erst dadurch möglich , aber auch
uothwondig, dass uns derjenige, dem wir von dem Uns-
rigen anbieten, etwas outgogenaubieten vermag, was
wir zwar brauchen , aber noch nicht besitsen. Bedürf-
nis« liegt dem Angebote wie der Nachfrage su Orande.
64 Uebb' ek wat, sau hebb* ek wat — Sekambach,
II, 415.
Lat.: BeatuB possessor.
65 Hebb öck, straf Gott den andern. (Tilsit,) —
Frischhier «, 1423.
66 Hebbo we nits, sau kriege wo nits. (Gruben-
hagen.)
67 Hebbcn is beter, denn krigen. — Kichwald, 759.
68 Hebben is hebben, man kriegen is en Kunst.
(Oldenburg.) — Eichwuld, 758; Fntmmann, VI, 282 , 680;
GoUlschmidt . Hb : Schutze , II , 111 : Wc$erzeüung, 4036;
Körte, 2494.
Von der Schwierigkeit des Erwerbs und den grossen
Vortheilcn des Besitzes.
69 Hebben is wiss, krign is miss. — Eichwald, i«i.
70 Hett ich, dass ich esse, es möcht leicht sein,
da ich sesse. — Uetiisch , 949 , 15.
71 Hewwe, hewwe *, segt de Rüo (Hund). (Büren.)
') Hewwe, Sohallnachahmung des Bellens. Wortspiel
mit Uewweu = Haben.
72 Hut nit hei, mörn nit hei, es git e längi Wuche,
u wenn mer nüt meh z'esse hei, su wei mer
Eier koche. (Schweiz,)
73 Ich habe mehr als ich brauche, sagte der Bett-
ler, und kraute auf Kopf und Rücken.
HoU.: Mijn bro«r heoft wie bezittingon, lei de Jood, en
hij kraauwd zieh. (Harrebomee, J, b4.)
74 Ich habe nur, w^as ich gegeben.
Auf Sardanapal's Grabmal stand die Inschrift: Haeo
habeo, quae odi. (BvpiU, III, 203.;
Frt.: Jay que ce loy donne. (BotiU, lU, 204.;
hat.: Haeo habeo, quae dedi. (BoviU, lll, W4.)
75 Ich habs gehabt, ist ein armer Mann. — Leh-
mann, 45, 59.
76 Ich han gehat es gar nüs weth, ich sal ha es
euch noch schiebt, ich han et beiste steht.
(Aachen.) — Firmenich, III, 238.
77 Ich hatte ist ein armer Mann. — Petri , //. 397.
78 Ich weyss wol, was ich hab, ich weyss aber
nicht, was ich vberkommen werde. — Agricvla
I, 85; Tofftiun, 219''; Egenolff, 72'*; Gruter, I, 58; Eise-
lein, 267; Sauer, 210; Simrock, 4172; Körte, 3142.
79 Ick wet, wat ick hebbe, man nich, wat ick
wer kriege. (Oldenburg.) — Btum, W»; Wstsr-
leitunQ, 4097; Frammann, VI, 284. 796; BamMmdfr, t^ .
für Waldi'ck: Curft«, 332, 914; &«cUmIm|M Atfir««$lJ'
Cbaraktorisirt den Oldenbuiger. In 6m
bens weise des dortigen „UausmMiiu*', 1 '
Haben
Haben
SM
•in«8 grossem BAuemhoft lieisit, bewegt siob alle«
in demaelben Gleise, in dem sieb Vater und ürgross-
Tater bewegte. Man httlt fest an dem, was man bat,
und bleibt allen speculativen Untemebmnngen fem.
80 Immer hat man was, dann an der Frau, dann
. an der Kau (Kuh).
81 Irst heff mi, denn küss mi. (Mecklenburg.) —
K. Schiüer'g Ms.
Erst baben, dann geben, nehmen.
82 Je mehr einer hat, je mehr er haben will. —
Pouii. PostUla, II. .W^; Petri, II, 395; Simruck, 4169; für
Schlerien: Frommann, Itt, 414, 574.
Jer. Ootthel/ in Leiden und Freuden eine» Schulmeistert
(Berlin UiS, Bd. 4): „Je mehr er hat, desto mehr hat
er wenig."
Böhm. : äim kdo vfee mi, tfm Woe zAdi. — 6lm vice statku
m&me, tim vice ho x&dime. (Öelakovihj , h\.)
Engl.: Mnoh wonld have more.
Fn.: Antant orott lo dösir qne le trösor. — Pias on a,
plus on veut avoir. — Qui plus a plus oonvient. (Le-
roux, 11, 306.;
Holt.: Als een man rijot, so hont hi. (Tunn., 5, 4.^ —
Hoa meer men heeft, hoe meer men begeert. — Uoo
raeer men heeft, hoe meer men hebben will. (Harre-
bomie, in, 30»».;
It. : Chi piä hä piü brama d'harere. (Pattaglia, 166, 5^ —
Qnanto piü se n'ha tanto pib se ne vorrebbe. (Goal, 141S.;
Kroat. : Z kem gdo Tee ima, s tem ven zoli. (Celakovsky, 51.)
Lal.: Crescit amor nummi, quantnm ipsa pecunia cresoit.
(Juvenal.) (Binder!, 249; 77,608; Philippi, 7,97; 8ey-
bold, 95.) — Dum quis ostatur, oupidos Tultres imitatur.
(Fallertleben, 100.;
83 Je mehr man hat, je mehr man braucht.
Fr».: Plus on a, plus on ddpense. (Oaal, 707.;
84 Je mehr man hat, je mehr man will, nie schwei-
gen unsere Wünsche still.
85 Je mer man hat, ye mer man begert. — Stumpf,
Chronik, 11, W*».
8ß Keiner hat alles und keiner hat nichts.
87 Man weiss nicht, was man hat, bis mau^s ver-
loren.
Böhm.: Co n&me, neWrae, as kdji stratfme. (öela-
kovtku, 182.;
Poln.: Kieznamy, co mamy, ai postradamy. (Öetakovsky,
182.;
88 Me weis, was me lied, aber nid, was me n
überchund. (Luzem.j
89 Nicht wer viel hat, ist reich , sondern wer wenig
bedarf. — Stmrocfc. 8328.
90 Nur wer etwas hat, kann etwas geben.
Span,: No daquien qniere, sino qtiientiene. (Bahn I, 334.;
91 So viel einer hat, so viel gilt er.
Frt.: Tant vautl'bomme, tant raut sa terre. (Goal, 835.;
ffoll.: Zooveel als gij hebt, cooyeel wordt gij geaoht.
(Harrebom^e, III, 81».;
Span.: Tanto Tales, coanto tienes. (Cakier, 8728;
92 So wollt ichs haben, sagte der Teunel, da
sich die Mönche raufften. — Laiendorf II, 25;
Jloefer, 1041; Simrock, 7073.
93 Solang' ich habe, was da klingt, der Wirth
mir Essen und Trinken bringt.
Lat.: Dum mea bnrsa sonat, hospes mihi feroula donat.
94 Wamme hiät, dann es et guet sparen. (Iserlohn.)
— Woeslc, 78. 314.
95 War sek hebben sal , dei krigt sek äk. — Schatn-
back. IJ, 562.
Spricht die Ansicht aus , dass Personen , die snr Hei-
ratb füreinander bestimmt wird, sich auch finden.
(8. Ehe 31.)
Hol!.: De hnwelijken worden in den hemol gesloten.
(Ilarrebome.e , I, 347".;
9G Was ander haben, das gefeit vns, vnd was wir
haben, gefeit andern. — iimUck, uio, is.
97 Was du hast, das giltst du, und was du giltst,
das hast du.
98 Was du hast, das lass dir lieb sein. — Prandi.
I, 158 ».
99 Was du hast, des bist du gast. — Franck, /. 75*;
Sauer, 72; K6rte, 1784.
It.: Tanto h mio, quanto godo, e dö per Die. (Gaal, 837.;
100 Was du nit wilt han, das such nit. — Franck,
I, 62*; Egenolff, 327^; Simrock, 10012; Körte, 6464.
Willst du nicht Schande, so suche keine.
101 Was einer gern hätte, davon tr&umt ihm.
It.: L'orso sogna pere. (Gaal, 1559.;
Lat.: Et eania in aomnis Testigia latrat. (Gaal, 1559.;
Ung.: Egforal Almodoalk a* maoaka. (Gaal, 1559.;
102 Was einer haben soll, das kriegt er auch.
ffoU. : Zal ik hei hebben , coo sal ik het wel krUen. fBarrt'
bomie, III, ai«.;
103 Was einer hat, das hat er, sagte der Schneider,
da Hess er statt der Kuh einen Bo(^ ans dön
Stall. — Körte, 5878; Hoefer, 939.
104 Was einer heut hat, das wil er morgen melir
haben. — Pari, u, in.
105 Was einer nicht gern hat, das glaubt er deeto
weniger. — Heniach, 1637.44.
106 Was einer nicht hat, das kann er nicht ver-
lieren.
Frz.: Ne plore pas ce que tu n'eus onqaea. (Lerva,
II, 268.;
107 Was einer nicht hat, dauon darff er kein Rech-
IlUQg geben. — Pari. II, 594; Henisch, 6S5, 10.
108 Was einer selbst nicht hat, das kan er andern
nicht geben. — Petri. II, S94: Hmiseh, 1M4. 1.
109 Was ich hab», das hab' ich.
Selig ist der Besitser.
110 Was ich habe, ist besser, als was ich erst be-
kommen soll. — inum , 479.
111 Was ich habe, ist Gottes (oder: des Höchiten)
Gabe.
Fr». : Tout Tient de Dieu.
112 Was ich habe, weiss ich, aber nicht, was idi
kriege.
113 Was ich nicht hab, das entfeit mir nicht. —
Petri, II, 600.
114 Was ich nicht habe, das ist mir nicht beschert.
115 Was ma n&d hed, so hed ma nüd. — Tobl0r, SU.
Was man nicht hat, das hat man nicht, «tw» wto:
Wo nichts ist, da hat der Kaiser «ein Beobt Tarlons.
116 Was man gern hat, zieht man mit einem Haar
herbei.
Dan.: Med et hOTed-haar drager man det mangienieTiL
(Prov. dan., 804.;
117 Was man gern hätte, mag man nicht erwarten.
— S»mroc*,ll200<^.
„Was sie haben, das wollen sie nicht, und was sie
wollen, das haben sie nicht." (Tktunetda in Fram* Ba-
cherV» Die Cherusker in Rom.)
118 Was man hat, das acht*t man vnwerth (nicht).
— Petri, II, 603.
Böhm.: üo T sTi mod m&me, o to m&Io dbdaie. (Ötla-
kovaku, 148.;
Poln.: Co w Bw4j mocy mamy, o to ma!o dbamj. (Cela-
kotsky, 148.)
119 Was man nat, das verdirbt, was man nicht
hat, das wird geliebt. — Lehmann , ai , 9i.
120 Was man hat, dess wird man satt. — Körtt, 6502.
Frz.: Bien perdu, bien oonnu.
Ung.: A* ki birja, a' maija. {Gaal, 837.;
121 Was man hat, muss man nützen.
122 Was man hat, weiss man wol, aber nicht, was
man bekommen soll (wird). — Körte, 4037;
Blum. 340.
Ermunterung cur Zufriedenheit mit den manoherlel
UnTOllkommenh«iten , die uns hier drftoken.
123 Was man immer hat, achtet man nicht mehr.
124 Was man nicht haben kann, das thut man in
den Bann.
It.: Qnel che^non pnoi aTer, biasima. (Bokn I, ISS.;
125 Was man nicht haben soll, verliert man aus
dem Munde.
Mhd.: Was der man nit haben sol, das tuot «in reya im
xerren ab. (Hdttlerin.) (Zingerie, 62.;
126 Was man nicht haben will, das leihe man weg.
— //. von Sdtmeinichen , III, 266.
127 Was man nicht hat, kann man nicht geben.
Fr*.: Nnl ne pent donner oe qu*il m*a. (Cahier, 554.;
It.: Niuno dk quel che non hk. (Pa»»agUa, 78, 4.;
128 Was man selber hat, braucht man nicht zu
borgen (kaufen).
Hoü. : Dat men aan zieh celTcn heeft , behoeft men nlet
te koopen. (Harrebomie , III, 29*.)
129 Was man täglich hat, das achtet man nicht —
Teller, 813.
130 Was nicht hat, das gibt nichts. — llenütch, iva, &8.
131 Wat ek hebbe, dat hebb* ek. — Scbambach. ll. 4i5.
Was man einmal hat, hält man fest und Usst es sich
nicht wieder nehmen.
Haben
Haben
238
^C»5 We j
t3t Wat ick hevrw , krig ick allen wol up. ^ H'tt»r-
««ÜMMtf. 4067.
133 Wat Bick hehben sali , dat krigt sick. (Sam-rlond.)
114 W« ini (je mehr) dat mer hat, we mi dat mer
weit. (Köln.) — FirfnaiKh, I, 475. W*.
i!^b We nüs han aul^ verlüBt et Brut usgea TeiBcb '.
(Aachen.)
J^i Am der Tutoh«.
riel hewt> verdüt viel. (Büren.)
Till hat, will meih bann. (WaltUfk.) — Cuttte.
ni.sor.
138 Wenn d^ nit wit, so hascht g'ha. {Schreit.)
139 Wenn du denkst, da hast'n, dann springt er
1» ans dem Kasten. (Postn,)
HI40 Wenn du was hast, das gut und süss, so sei
^B gewärtig der Bienen.
^B4I Wenn dn was hast, so setz* dich nieder, hast
^m du nichts, so bin ich dir zuwider.
^^142 Wenn er hätte^ was er nicht hat, er jagte den
Teafel aus der Hölle heraas.
^_ F^lm.r Qdjrbr tciu uk txUat, jak ulcnui, toby^ go l «ijAbet
^B nadxUu^jjitriniiLfodogoitll. (ObtrschUntn.) (i.(/mpA, H.)
^(l4d Wenn ich dich nicht hätte und meine Augen
'' nicht, so war' ich gar blind. — Simrock, iiss.
1144 Wenn ich b&tte, was ich nicht habe, so könnte
ich, was ich nicht kann. (Wend. Launit.)
146 Wenn jeder hat, was ihm gehört, so hat keiner
XU viel.
I tri,: i^tfüd ehMon • CO qui luj «ppartieDt co b*e«t pai
iTop. (L»r<mw, It, mi,)
14C W*?nn man selber nichts hiit, hört 's Schenken auf,
Ijf, Smm.: 29*^ ||0d46t gika«T ptui grand, blirsr man lidct
nuid. (J'rot, dan.. V55.>
AI Wenn me dich nid hett und ebs Brod im IIus,
so musst me hungrig ia Bett. (Lusem.)
W«ttti maa «in«u m vorvteheo goban will, dais re-
Blg ao ihm ge legen »«I.
148 Wenn wir*« haben, so essen wir mit Sanct-
Martiti ; haben wir nichts, so fasten wir mit
S. ^'ikolaS. — Uhmaan, »23. 17.
14$ Wer aües haben will, bekommt nichts.
la BABnoTer; W&r alles botn will, kri^ nüt. (Sikam-
»«£*. //-, yxK)
iXM.; Uid, hau faa«r int«t, der «eoe ril faavs. (Fror,
irrt,i CÜ q»i tot oonvolto tot perd. (Lt^roux, II. aOSJ
JMt.' Dl« »Um wil Uebb«n, krijgt g«mefinUJk aiet«. — Die
all«« ml hebbcn, raakt aUe* kwijt. (Harrfham^t,
ttt^ SI9*.> — Diok al wil bebbeu, en lal Diot hotbeo.
f !>«•». 10, 11.;
/!..• Chi rtlto Tuol©, totto perdo. (PatsaffUa , 383, l.)
t.mi. T KU babMkt iura qui ruh boua »oltt» habere. (FaUer*-
9p*m,.' Qaiao todo lo qalere , todo lo pierde. (Bvhn t, 2i3.)
IM Wer aiki haben will, was die Augen sehen,
kbeiast Seltenreicb. — Simr^ck, sioe; Et*olnn , U7 .
^*n. U, «79.
Wer alles hat, dem fehlt nichts.
JMa..* Do «om hat aliing fatt*« dog «et: den «om t#r og
kand diga dem eandbed. — Han har alt det hao vll ligg«
Of iidtl» paa, Taage og ■ovo b«di bar al gire og gielde.
(how. dort., me,)
t IM Wtr anders nicht bat, der pbt ipffel vnd biren.
H — Otmuck. US4< lA.
^f Sjöt,' Dal P7T>4 dal poma, qoi noa habet alla dona.
~ U3 W«r da hat, dem wird gegeben. — Maith. li. w.
k&!M^S0, 911 . lekiur . 466 . Utnitck. lUi , 14.
1S4 Wer da hat, der hat, vnd niropt wenn er darfT.
— Ihirt^r^fr, l. &40.
MA Wer da hat was klicket, der kriegt was singet
^P (gpringet). — Uerhcrqer, /, &6S. Köxie. tlU.
^ il»a. DU lM«ft. wat er blinkt (kUiikt), krggt wat er
«piiagl. (Marr*iem44, I, TJ*,)
I 1^ Wer da heft, de heft ok Lüea on de Under-
^B böxeu — rntthbier *, 1495.
^Ktf? Wer das eine will habcD, muss sich das an>
^^ «lere ge&llen lassen.
^ l&i Wer eins will han, mnss das andere lan. —
h £trU, ^S7.
■ A,/ Qal b» de eeppi, paA lar delle tcbeggie.
F li> Wer es haben soll, der bekommt's. {3, Btecbtrt.)
160 Wer es bat, muss es gebrauchen. — Simrock, 4iro.
161 Wer es so haben will, dem geschieht kein Unbill.
La4.: VfvIeQtl Bon flt iö>uria. (Gaat, \Ui.)
162 Wer etwas habeu will, der muss auch gebeu.
— f'ctn, U, 707; lltniich. 13S4, 30-
163 Wer etwas haben wilJ, der muss den Schauihut
abthun. — Lehmann. 6»C. 1.
164 Wer etwas haben will, der muss den Schemel ^
vnter die Banck stosscD. — Uhmmn. 688. i.
') Worttpiel tnit Sobain, (3. 16t.)
165 Wer etwas haben will, der muss thun vnd ius-
sen, was er nit will. — Uhmam». m, ao.
166 Wer etwas haben will, muss das Maul aufthuu.
It.: Olli tton p»rU Dlo ooo Tode. (Panugtia , X&t, 49 }
167 Wer etwas haben will, muss viel fordern.
//..• Chi Tuol aaiai, non dimaudi pooo. f/I^/Aa /. »T )
168 Wer etwas haben will, muss zulangen.
ttim..- Hvo Bom tU havo »ogot, maa ••ga «Cler. (Pfitr.
dan., a»3.;
Iü9 Wer etwas hat, behält es billig. — araf,9i. i4o,
UÄd,: Wer icht hoi, der behelt ia billloh. (DauieU, üj>j
170 Wer etwas hat, der ist etwas.
Jt,: Chi ha, b, — Chi ha qualohe ooia A qualcbe ua«a.
(BoAn l, bl u. VI.)
171 Wer etwas wil haben, der mus am Maul an-
fangen. ^ HhTbiirgvr . /. 2, 311.
17'2 Wer haben will, ist selten willkommen.
Engl.: Ha who a«k« Ita» oue black tace, aad he wha r4*
fuao«, ha« two.
173 Wer ha<l, was er will, der frisst, was er mag.
(Lusem^J
174 Wer hat, dem gibt man. — Gruter, lit. 107; f.w»-
mnun, U, ö73, lfi9; KtnelHn. as4, Simrwk. 4190.
^V«.- (Jaj chapon msixge, ohapoolui viont. (lendrou, :U7 ;
R4cu*tt, \.)
17 ö Wer hat, dem trägt man zu und lehnt sich an
die selige Wand. — .Rittinn . küi.
I7Ü Wer hat, dem tregt jederman zu. — Pein, II. 71«.
177 Wer hat, dem wirt gegeben. — Franc*, //, i2»*.
tlruler, i, 80.
Mhd.: Wer bat, dem gibt man immer un. ( Ft»4titoc/tt-
Mpieit 52(3, (>.;
Frt.: On donnera k wloi qui a dej*. (Kt;cHeU, l.)
IJolL: Die hetift, dieu »al gegevfu worden. (UamboDief.
UI, 29".;
Lut.: Habentf dabitar. (Framk, Pitrodoxd. 164t» Si"}
Philipps, 1, 17a.;
n« Wer hat, der behalt, die lieb ist kalt vnnd Vn-
glück kompt bald. — LcAmcinn. 373, 138; Ei*«-
Irin. S84; ^tmmcJt. 439t.
179 Wer hat, der behalt', Unglück kommt ohne-
dies bald.
180 Wer hat, der bekommt — T«»<«a«, 74«; 2 Vm.
31. 6. i)«in. % 21 . Jfd»A. 13, 3 u. 8.5, 29 ; S)ir»cÄiw»rl. 9. 9.
181 Wer hat, der hat, wer leit, der leit. — ^»««'itf,
/;/, 380 U. 497 . ft-lri . l\. 716,
LaU: Beati potaidoute«. (Ehetrtn, 2S7.)
1B2 Wer hat, der ist ein gnsd herr. — Franc*, ruii
dm» gmdiehen La*ur d#r trmdtenheit (Siratbur^ i&99},
OL »9*.
183 Wer hat, der ist ein gnädiger Herr.
184 Wer hat vnd kan geben, der kan mit den
Freunden leben* — HtriMfi». um. 36.
185 Wer h&tte, was er nicht hat, der würde thun,
was er nicht thut
It.: Chi haToaee qnello che uaa. bi, farebbe qoello «Ue
non fi. (PaMtajfUa, IfiS, 3.;
186 Wer hebben wil, mot tangripen. — SehomUth,
11, 53S.
187 Wer nicht hat, das da klinget, der bat nicht,
das da singet.
Lai.: Ubi nihil renit Inttia, ibi nihil venll urtua,
188 Wer nicht hat, dem etitpfcH auch nicht. —
l'rniuk , n. »7* .- Eijenollf. r^^ ; Grutcr . f. 8t ; Svtot . M3.
Holt.: Die niete heefl| dien ontralt nleia. (Barrtbam^t.
tu, 29".;
189 Wer nicht hat vnd haben muss, dem ist Kum«
mer eine schwere Boss. — /vm.//. J4u, ««••
nwa. 571, 09.
mim
Haben
Haben
840
190 Wer nicht hat, was er will, mnss wollen, was
er hat.
Frl.: Quand on n's pas ce qu« l'on aiine, ilfaut aimcr ce
qae l'on a. ^Bohn I, 4S.)
191 Wer nicht viel hat, kann nicht viel enthehren.
— KSrte. 6i04.
192 Wer nichts für andere hat, der hat auch nichts
für sich.
103 Wer nichts haben soll, verliert das Brot aus
dem Sacke. — Ganl, IäTS; für Aachen: Firmenich,
J,40i, 152; für Köln: Wryden, Ul, 12.
Die RusBon: War nichts haben soll, dem nimmt der
Wind den Hat vom Kopf nnd wirft ihn in den Garten
der Koichou.
Mh<l. : Swer nicht ze gtie wirt gebom, der mns gftteB Une
itn. (Marietüegende.) (Zingerle , 61.^
lt.: A Chi ö disgraaiato, gli tempeita il pan del fomo.
(Qaal, 1579.;
Lat.: Qui nihil aoria habet, nihil aeria perdidit unquam.
W'Suior, «32.;
er nichts hat, darfif auch nichts geben. —
llenisch, 1384. 51.
Frz.: Le roi le fait ftanc. (Kritiinger, 619*'.;
JIull. : Die niet en heeft, ook niet eu geeft. (Harrebomie,
ni, 29'».;
195 Wer nichts hat, dem helfen seine Vettern wenig.
It.: Parento, o non parente, mal per qael che non ha
niente. (Bohn I, 118.;
19G Wer nichts hat, dem kann auch Lips Tullian
nichts stehlen.
Frz.: Snremcnt va qui n'a ricn. (Buhn I, bl.)
hat.: Cantabit vacuna coram latrone viator. (Gaal. 840.;
Span.: El que no tiene , el rey lo haco libre. (Cahier, 373U.;
Ung.: A' mezitelent nem fosathatnl meg. (Oaalj 840.;
197 Wer nichts hat, dem kann man nichts nehmen.
Mhd. : Swcr nien hat , dem nimt man niht. (WäUcker Oa$t.)
(Zingerle, 62.)
198 Wer nichts hat, den feiert man nicht.
Frt.: Qui ricn n*a rien cat priaÄ. (Leroux, II, 308.;
109 Wer nichts hat, der fürchtet nichts.
Span.: A quien no tiene nada, nada le eapanta. (Bohn
I, 201; Vahier, 3561.;
200 Wer nichts hat, der ist entschuldig